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Ein Schwur für die Ewigkeit

Rose+Scorp FF by Lionness
von

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Manchmal kommt es unverhofft

Hi Leute,

ich weiß es hat etwas gedauert aber leider ließ sich das wegen mangelnder Zeit, ich hatte ja schon angedeutet das es nicht immer ganz so flott sein kann. Trotz allem hoffe ich das ihr viel Spaß beim Lesen habt.
 

Ich denke alle werden sich sehr über den letzten Kapitel Abschnitt freuen, der so langsam eine Veränderung einläutet. *grins*
 

Meinungen sind natürlich sehr gern gehört.
 

bye eure Lionness
 

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Es sollte aus seiner Sicht ein Morgen wie jeder Andere auch sein, der 25 Juli. Warm, noch nicht schwül heiß wie es meist Anfang August wurde oder frisch wie zum Ende des Juni´s.
 

Das strahlende Sonnenlicht hatte ihn in Wirklichkeit schon vor gut einer Stunde geweckt, doch trotzdem tat er schlafend. Er mochte die Ruhe, das friedliche Gefühl in seiner Brust so lange er nur nicht zu viel dachte.
 

„Scorpius, schläfst du noch?“
 

Rose sprach zögerlich und leise, was ihm ein sanftes Lächeln entlockte.
 

„Nein tue ich nicht.“
 

„Kommst du runter? Frühstück ist fertig.“
 

Augenblicklich richtete er sich auf und das folgende, spöttische Schmunzeln auf ihren Lippen ließ ihn böse gucken. „Was? Ich lache doch gar nicht.“
 

„Spare dir das, ich sehe es doch.“
 

Sie hatte zugegeben das sie sein strubbliges Haar am Morgen lustig fand und er musste sagen das er diesen Anblick gern vermied.
 

Lachend warf sich die Rothaarige zu ihm aufs Bett. Von ihrem Gewicht nieder gestreckt lag er da und das Braun ihrer Augen nahm ihm für eine Sekunde den Atem.
 

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“
 

Es war kein schöner Tag, er wollte diesen Tag nicht feiern, doch die Freude in ihrem Gesicht brachte sein Herz ebenfalls zum schneller schlagen. Seine Hand verselbstständigte sich und fuhr durch ihre Haare, was ihr ein weiteres Lächeln entlockte.
 

„Danke.“
 

„Komm.“
 

Schon unten in der Küche wurde dem jungen Malfoy klar das Geburtstage bei den Weasley´s ganz anders als bei ihm zu Hause gehandhabt wurden. Auch hier erwarteten ihn Geschenke, sicher, doch obwohl sie kleiner und schlichter waren, hatten sie für ihn einen viel größeren Wert. Hermine Weasley umsorgte ihn großzügig, den ganzen Vormittag wurden Dinge gemacht die er wollte und zum ersten Mal so richtig deutlich, fühlte Scorpius sich um seine Kindheit betrogen.
 

Mit fragender Miene sah er auf den Umschlag welcher ihm von Rose´s Eltern gegeben worden war. Kein Name oder Absenderadresse war dort zu finden, weshalb die Neugier in dem Blonden wuchs.
 

Als die dunklen Karten in seine Hand rutschten blieb dem Malfoy vor Überraschung und nahender Fassungslosigkeit das Herz stehen. Vier Karten zeichneten sich auf seiner hellen Haut ab.
 

„Sind das....?“
 

Die gesamte Familie Weasley beugte sich über seine Hand, denn Scorpius hielt in diesem Moment Papier in einem Wert von mehreren Tausend zwischen seinen Fingern.
 

„Das sind Karten für das Quidditch Finale der Weltmeisterschaft!“
 

Er nickte benommen, während sein Verstand nach dem Verantwortlichen suchte. Sowohl seine Mutter als auch Jake hatten diesbezüglich Ambitionen, doch Scorpius konnte sich nur schwer vorstellen das ihre Kontakte zu so einem Wunder ausreichten.
 

„Das ist nicht zu fassen, wer schickt dir bloß solche Karten?“
 

„Kein Ahnung, aber... wir sollten sie auf jeden Fall nutzen, ich hoffe du hast morgen noch nichts vor.“
 

Natürlich wollte sie mit, schließlich hatte es die englische Nationalmannschaft ins Finale geschafft. Rose hatte ihm Mal erzählt das sie den Hüter Oliver Wood, der dieses Jahr ebenfalls gewählt worden wahr, recht gut kannte.
 

„Du nimmst mich mit?“
 

Das Strahlen in ihren Augen breiteten sich zunehmend über ihr ganzes Gesicht aus, was ihm ein ungeheures Gefühl der Genugtuung gab. Natürlich würde er sie mitnehmen, es gab Niemanden den er mehr in seiner Nähe genoss als sie.
 

„Oh danke Scorpius.“
 

Empört lachte er auf. „Na hör mal, dass sind vier Karten, es sollte klar sein mit wem ich da hin gehe.“
 

Gespielt grübelnd tippte Rose sich ans Kinn. „Mit den Scamander Zwillingen?“
 

„Nein danke, die sind noch für die Franzosen!“
 

„Dann wohl doch eher Jake und Neleah.“
 

Ein grandioser Abend sollte folgen.
 


 

***
 


 

Ihr Blick glitt vorsichtig und von Ehrfurcht durchzogen über die Gesellschaft, gut betuchte Frauen die ihren Blick anerkennend und doch auch neidisch über ihren jungen Körper gleiten ließen. Fest hielt sich Neleah an ihrem feinen Kristallwasser, welches im Glanz der großen Kronleuchter schimmerte. Sie war unsicher, mit einer feinen Geste welche ihre Finger durch das lange glatte Haar leiteten versuchte sie jene Diskrepanz zu überspielen. Pansy Parkinson hatte ihr erzählt wie die Vorstellung und Show laufen würde, schließlich war es auch genauso eingetroffen, doch was jetzt? Seufzend nahm sie einen weiteren Schluck und zuckte beinahe erschrocken zusammen als eine kühle Hand sich auf ihrer Schulter niederlegte. Überrascht fuhr sie herum und sah in braune Augen welche sie nicht gleich zu Ordnen konnte obwohl sie glaubte jene holzige Farbe zu kennen.
 

„Guten Abend, kann ich Ihnen helfen?“
 

Das schmale aber einnehmende Lächeln auf den Lippen des Fremden wurde breiter und die Grübchen welche sich langsam auf seinen Wangen deutlich machten schmeichelten ihr ungewollt.
 

„Guten Abend, zugegeben ich bin erschüttert und verletzt das ihr mich nicht erkennt, war ich doch in dem Glauben ich hätte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“
 

Peinlich berührt bemerkte sie wie ihre Wangen sich zart röteten, ihr war es unangenehm einem Menschen nicht den nötigen Respekt zu erbringen. Ja sie war eine Slytherin und hatte durchaus ihren Stolz, doch sie selbst wusste am Besten das sie für dieses Haus und seine kalten Wesenszüge einfach zu weich war.
 

„Nun denn, es scheint mir das mein Gedächtnis gravierende Lücken aufweist, wollen sie mir nicht helfen?“
 

Sein leises Lachen wurde kräftiger, ein tiefes Summen das ihrem Körper ein Gefühl der Anziehung gab.
 

„Adam Richards.“ Sanft reichte er ihr die Hand, was sie zuließ und die Geste vorsichtig erwiderte während ihr Gedächtnis nach einer Verbindung zur Vergangenheit suchte. Nein, sie erkannte den jungen Mann nicht. Stattlich, groß gewachsen und seine kurzen Haare waren ordentlich in Form gebracht. Neleah entschied in jenem Moment für sich das Adam Richards durchaus als attraktiver Mann gelten konnte, sie ihn allerdings nicht kannte.
 

Seine ehrlichen Augen schienen ebenso in ihren lesen zu können, denn ein Schmunzeln legte sich als Ersatz des breiten Lächelns auf seine Lippen. „Wir sind uns vor vier Jahren auf der Benefiz-Gala begegnet.“
 

Ihr fiel es wieder ein. Wäre an jenem Abend nicht noch so vieles schief gelaufen, dann wäre es ihr sicher leichter gefallen die Erinnerung an ihn zu behalten. „Oh, Verzeihung, es tut mir sehr Leid mein Gedächtnis scheint nicht das Beste zu sein.“ Es viel ihr seltsamerweise leicht zu lächeln, obwohl sie Adam Richards kaum kannte schien er eine Aura zu versprühen die es ihr einfacher machte nicht die unnahbare Slytherin sein zu müssen. „Nun habe ich ja eine weitere Chance, vielleicht kann ich diesmal wirklich Eindruck hinterlassen.“
 

Es war ein Impuls, eine Laune die sie überfiel als sie langsam und selbstsicher ihren Kopf schüttelte. Ihre Gedanken verschafften ihr nicht einmal eine Sekunde der Überlegung.
 

„Ich glaube kaum das dies möglich ist, ich möchte sie ja nur ungern vor den Kopf stoßen doch ich denke nicht das mein Verlobter das gut heißen würde.“
 

Neleah hatte es noch nie gewagt in der Öffentlichkeit über ihre Verlobung zu sprechen und selbst jetzt, war es eher unwirklich, doch ein Teil von ihr sprach stetig und leise wie richtig ihre Worte waren. „Denken sie?“ Das warme Holz verwandelte sich in eine Erdlawine, Stolz und sanfter Gier legte sich in seinen Blick während sie schwieg. Es war nicht das erste Mal das man sie mit solch hungrigen Augen bedachte und er wirkte keineswegs gefährlich, doch trotzdem war es der Zabini ein wenig unangenehm.
 

„Ja das denkt sie und ich glaube da liegt sie richig.“ Kühn lächelnd mit einer ungeheuren Souveränität legte der Braunhaarige sanft seinen Arm um ihre Schultern was Neleah beinahe eingefroren geschehen lies, während er seine andere Hand zur Begrüßung ausstreckte.
 

„Jake Parkinson. Habe ich nicht recht Neleah?“
 

Sie sah sprachlos in seine grünen Augen und vermochte nicht mehr als ein langsames Nicken, sein eingreifen war anders als sonst. Heute, so war sich die junge Zabini sicher, half er ihr um sie zu retten und nicht um ihr zu imponieren. Sie verbarg gerade so ihr seichtes Lächeln hinter ihrem Wasserglas. „Adam Richards und sie wissen das so genau weil?“
 

Es war Mut und Unverfrorenheit welche da über die schmalen Lippen des jungen Mannes glitten, Neleah sah mit Unbehagen zu dem Parkinson hinauf, sie wusste das er es nicht wagen würde sie bloß zu stellen, selbst wenn er damit riskierte selbst sein Gesicht zu verlieren.
 

Es waren seine Augen, sein Blick mit dem er ihr entgegen gesehen hatte, er war der Grund weshalb sie zaghaft nach seiner Hand griff. Seine Augen weiteten sich nur für einen Atemzug und sie schenkte ihm ein Lächeln ehe sie sich wieder dem doch eigentlich Fremden zu wandte.
 

„Das weiß er so genau, weil ich es vorziehe keine Geheimnisse vor meinem Verlobten zu haben.“
 

Die folgende Sprachlosigkeit verschaffte ihrem Herzen Zeit ihren Brustkorb zu sprengen, ihre Finger zitterten, doch in jenem Moment hob sich ihre Hand und warme Lippen liebkosten ihre Fingerspitzen.
 

Es war erneut Richards der sie aus dem Bann zog, jenen der ihre Augen auf Jake gerichtet hielt, anscheinend mit dem festen Willen es nicht einmal zu unterlassen sollte selbst die Welt untergehen.
 

„Verzeihung, ich wollte ihnen nicht zu nahe treten, wenn sie mich entschuldigen....“
 

Für einen Moment fürchtete sie die Stille, doch diese wurde bedeutungslos als sich Jake´s Hand auf ihre Wange verirrte und er zu sprechen begann.
 

„Du hast mich gerettet, vielen dank Nel.“
 

Ihr Herz setzte aus, aus und wieder ein, während ihr Körper vor Aufregung zitterte. Vielleicht weil dieser wusste das jetzt der perfekte Moment da war, dieser eine Moment in dem sie es aussprechen konnte ohne sich zu fürchten.
 

Doch es sollte nicht sein.
 

Nein, bedauernd schüttelte sie sachte den Kopf und war sich bewusst das sie Jake mit jener Geste wieder einmal vollkommen aus der Bahn warf. Nein, diese Zeit spielte falsches Spiel mit ihr, das Alles konnte nicht ehrlich sein, sie waren einfach nicht dafür geschaffen.
 

„Nein ich danke dir Jake, wirklich.“
 

Sie musste sich jegliche Nervosität aus dem Körper verbannen ehe sie sich auf die Zehenspitzen aufrichten konnte um ihre Lippen auf seine Wange legen zu können, ihre Hände stützen sich vorsichtig auf seinen Schultern ab und sie war froh das ihre hohen Absätze sie nicht zu Boden zogen.

Es tat ihr Leid, so unendlich Leid und doch war es richtig, in jenem Moment.
 

„Du bist ein wirklich guter Freund.“
 

Sein Lächeln erstarrte, es fror ein und wackelte verdächtig, als ob ihre Worte ihn tatsächlich straften und doch schien es wie ein Trugbild als das Lächeln plötzlich wieder echt wirkte. Eine falsche Erinnerung die ihr Herz versuchte schön zu malen und wieder einmal war sich Neleah sicher das Jake Parkinson das Lieben nie gelernt hatte.
 

Und so war es auch in Ordnung.

Sollte es in Ordnung sein.

Und vielleicht, ganz vielleicht würde ihr Herz es eines Tages auch in Ordnung finden.
 

***
 


 

Mein Blick heftete sich saugend auf den feinen weißen Umschlag welchen ich aus Gründen der Vernunft weit weg von mir auf meinen Schreibtisch gelegt hatte. Es war der Brief mit der Nummer 8, es durfte nicht sein, so sollte es nicht sein.
 

Seufzend warf ich mich vom Sitzen zurück auf mein bequemes Bett, ich hoffte beinahe das Laken und Decke mich verschlucken würden. Sehnsucht zerdrückte mein Herz, während Gedanken und Verstand mir sagten das ich ihn nicht abschicken durfte, genauso wie die anderen 5. Ich hatte Ryan diesen Urlaub so sehr gegönnt und gewünscht, doch da war meine Zuneigung auch noch nicht so nagend und unheilvoll schmerzhaft gewesen. Mehr als zwei Briefe waren nicht nötig, die Zeit war noch gar nicht wirklich angelaufen und mir kam es vor als würde eine ganze Welt zwischen uns liegen.
 

„Ich vermisse dich....vermisse dich....vermisse dich immer noch.“
 

Mein Mantra half nicht so gut wie erwartet und das machte mir sorgen, war das normal oder hing ich überirdisch unnormal an meinem Freund, auf keinen Fall wollte ich ihn mit meinen Gefühlen erdrücken.
 

Liebe?
 

War das Liebe?

Ich wusste ich mochte Ryan, ich wusste mein Herz schlug schneller wenn ich nur an ihn dachte aber war das Liebe?
 

Ich hatte es in jener Nacht als wir zum ersten Mal miteinander schliefen gesagt und auch so gemeint, doch jetzt, wusste ich überhaupt was liebe war? Ich wusste ja nicht einmal was man da fühlte, wie es sein würde.
 

Ich war krank vor Sehnsucht und gleichermaßen vor lauter Sehnsucht schon verunsichert.
 

„Ach ich bin doch ein dämliches Schaf, es sind nur noch vier Wochen! Vier kurze, lausige Wochen.“
 

Jetzt musste nicht nur mein dämlicher Verstand sondern auch mein kümmerlich, dummes Herz das begreifen.
 


 

***
 

Ein unglaublicher Lärm, bunte Farben und lautes Getöse überwältigten seine Sinne als der Portschlüssel von Hermine Granger ihn und seine drei Freunde preisgab.
 

„Wow!“ Begeistert blieb Rose neben ihm stehen und er konnte nicht anders als zustimmend auf ihre freudige Meinung zu nicken, sie hatte nämlich vollkommen recht. Riesige Zelte spannten sich mehrere Felder weit vom gigantischen Stadion entfernt und Scorpius konnte sich schon denken wie extravagant und luxuriös das Innere wohl aussah. Für ihn und seine Freunde würde sich das Ganze jedoch nicht lohnen, nur wenn einer der finalen Mannschaften sich dumm anstellte könnte das Spiel die Nacht überdauern und keiner von ihnen glaubte daran.
 

„Könnt ihr euch vorstellen das wir gerade in Bulgarien sind???“
 

Er warf einen Blick über die Schulter um Neleahs Gesichtsausdruck mustern zu können, wobei ihm gleich auffiel das sie ausgesprochen gut gelaunt war, wohingegen Jake eher auffällig stumm wirkte. Grinsend legte er seinen Arm über die schmalen Schultern von Rose, erstens um sich etwas auf ihr ab zu stützen da der Feuerwhiskey welchen sie zum Vorwärmen getrunken hatten doch schon Wirkung zeigte und zweitens um sie nicht unnötig im Gedränge zu verlieren.
 

„Ist das nicht aufregend? Gleich sehen wir das Finale der Weltmeisterschaft.“
 

„Ja.“ Neleah und Jake holten bei seinen Worten gerade auf und grinsten breit, sie alle vier waren echte Quidditch Fans und es gab nichts wundervolleres als das Finale mit der englischen Nationalmannschaft zu erleben.
 

„Was hat dir deine Mutter eigentlich geschenkt?“
 

Wagte Neleah sich etwas vor um ihre Neugier zu stillen, Scorpius grinste freundlich ehe er zur Antwort ansetzte.
 

„Sie kam am Nachmittag und wir haben den restlichen Tag zusammen verbracht. Sie hat mir den neuen Nimbus 3012 geschenkt.“
 

„Was, Wahnsinn! Darf ich ihn in Hogwarts ausprobieren?“
 

Er nickte zustimmend und bestätigte das ihn alle mal fliegen durften und somit machte er nicht nur alle glücklich, es kehrte auch etwas mehr Ruhe ein.
 

„Bist du schon aufgeregt?“ Neckisch strich er Rose durch ihre rote Mähne, was ihr keinesfalls gefiel, fest haute sie ihm in den Magen und er lachte erheitert über ihre doch im Vergleich weiche Schläge.
 

„Aua.“
 

„Von wegen Junge.“
 

„Hört auf zu spielen ihr Beiden, lasst uns unsere Plätze suchen, in einer Stunde geht es los.“
 

Die Treppen zu erklimmen war ein beeindruckendes Gefühl, obwohl sein Vater selbst ein unheimlicher Quidditch Liebhaber war, hatte jener ihn niemals zu einem Spiel in solch ein großes Stadion mitgenommen. Das war schon komisch in seinen Augen, wenn Scorpius bedachte, das wohl Quidditch das eigentlich Einzige war was ihn mit seinem Vater verband. Man wies ihnen die Plätze im oberen Rang und sogar ihm verschlug der fantastische Ausblick die Sprache.
 

„Das ist ja phänomenal. Nichts für ungut Junge aber ich glaube wir müssen deinen anonymen Spender doch noch suchen und ihm hier für die Füße küssen.“
 

Der euphorische Ausruf seines besten Freundes entlockte dem Blonden nur ein Grinsen und nachdem alle schon einmal Bier und Trollburger bestellt hatten nahmen sie Platz, es konnte los gehen.
 


 

Der Startpfiff ertönte und Scorpius warf beeindruckt von der Schnelligkeit den Kopf in den Nacken um noch mitverfolgen zu können wie die Spieler hinaufschossen. Blitzartig flogen die Umhänge über das große Spielfeld, selbst er als geübter Sucher hatte seine Schwierigkeiten die schnellen Spielzüge zu verfolgen.
 

Pässe wurden beinahe blind, majestätisch und trotzdem neidvoll präzise gespielt. Oliver Wood stellte sich als brillanter Hüter heraus welcher nicht nur im fangen der Bälle ungeheures Talent besaß sondern gerade bei den Abstößen eine Präzision bewies von der er selbst sicher noch Jahre träumen würde. Das Spiel trug sich über einige Stunden, viele Fouls und auch ein paar missglückte Versuche den Schnatz für sich zu gewinnen wurden ihnen demonstriert. Unabsichtlich vergaß Scorpius unter dem lauten Gejubel der Fans und dem vibrierenden Sitzen des Applauses die Welt um sich herum, erst der Schnatz welcher wie durch Magie nicht weit von ihm auftauchte verdrängte jegliche Geräusche in den Hintergrund.
 

Und das war er, jener Moment, Sekunden bevor der englische Sucher Thomas Bedford den kleinen goldenen Ball an sich Riss und das Spiel mit 680 zu 550 für sich entschied, da wusste er plötzlich was er wollte.
 

Genau das, dass vibrieren der Stadien, den heißen Jubel der Menschen, das Adrenalin des Spiels, All das. Seine Zukunft hatte sich auf eigentümliche aber auch einprägsame Weise bemerkbar gemacht, für ihn war es entschieden.
 

Er würde Profi werden und er würde es den Menschen da draußen zeigen.
 

Die ganze Welt konnte ihm zu sehen und auch sein Vater durfte dann feststellen das es ein Fehler war sich für ihn zu schämen.
 


 

***
 


 

Ich wusste das Alkohol nicht unbedingt etwas war das ich besonders gut oder gar leicht vertrug aber als wir am dunklen Holztisch in der stickigen und lauten Kneipe platz nahmen wusste ich gleich das diese Dinge in jenem Moment nicht zählten. Scorpius lud uns auf die erste Runde und ich trank mit, immerhin hatte so eben England die Weltmeisterschaft gewonnen. Der kleine magische Pub quoll praktisch aus allen Nähten, Menschen reihten sich ein zum Feiern und die Meisten verstanden wir nicht einmal. Eine Gruppe Jugendlicher in unserem Alter feierte uns wie Helden und das nur weil wir Engländer waren, ich konnte nicht anders als laut aufzulachen, die ganze Situation wirkte einfach nur absurd.
 

„Die Spinnen die Bulgaren.“
 

Eigentlich fand ich meinen Spruch nicht mal besonders witzig, doch sowohl Scorpius als auch Jake und Neleah brachen mit mir in lautes Gelächter aus. Lange waren wir nicht mehr so frei gewesen und mir wurde in jenem Moment klar das es nicht einfach nur der Alkohol war der uns dieses Gefühl schenkte, nein, das waren wir. Wann immer wir vier zusammen an einen Ort kamen halfen wir einander ohne etwas tun zu müssen. Grinsend holte ich die nächste Runde. Vom frisch gezapften Bier gingen wir über zum Koboldgrog, eine Art Met welches laut des Wirts hier immer noch in alter Tradition hergestellt wurde.

Als ich zurück an den Tisch kam war Neleah gerade lachend dabei Geschichten über Bethany Barkins auszuplaudern, einer Slytherin welche im Jahrgang von Elizabeth und Ryan gewesen war. An einem normalen Abend wäre ich in der Lage gewesen solch ein unangebrachtes wie gemeines Verhalten zu unterbinden, doch an diesem Abend war einfach alles anders.
 

„Diese Frau war aber auch schrecklich!“ Gab ich lachend bekannt, was Neleah erneut in eine Art Lachanfall trieb. „Ja, schrecklich, sooo schrecklich.“
 

„Na da fragt mal unseren Traumtypen hier, der kann euch sicher noch Dinge über Bethany Barkins erzählen die ihr noch nicht wusstet.“
 

Für einen Moment verstummten wir, doch die fassungslose Miene welche Scorpius uns auf Jakes Aussage hin offenbarte machte die nachfolgende Wirkung nur schlimmer.
 

„Damals war sie noch süß.“ Verteidigte Scorpius sich und ich musste nicht mal lange Überlegen um zu wissen das Neleah genug getrunken hatte um noch eine lustige aber auch fiese Antwort hinterher zu schicken.
 

„Wo bitte ist diese Frau süß, nichts für ungut aber die hätte ich auch als Baby überfahren dürfen und wäre mit Notwehr durchgekommen.“
 

Wir brachen alle in Gelächter aus und es war uns gleich das selbst die merkwürdigen und auch trinkfesten Bulgaren uns mit Augen der Verwunderung und Fassungslosigkeit musterten. Ich fühlte mich so wohl an diesem Tisch und obwohl der Alkohol doch schon ein wenig meine Sinne vernebelte reichte mein Verstand noch für eine schöne wie auch gravierende Erkenntnis. Ich würde mich überall wohl fühlen, wann immer ich mich mit diesen drei Menschen an einem Ort wieder finden dürfte. Sie drei bildeten ein zu Hause in das ich immer zurückkehren konnte, ganz gleich was noch alles in der Zukunft kommen wollte.
 


 

***
 


 

„So...so kann ich..kann ich nicht Heim Jake.“
 

Ihre Stimme klang in seinen Ohren kaum noch verständlich und für den Parkinson standen automatisch zwei Dinge fest. Erstens, Neleah war betrunken und Zweitens, er würde vermeiden das so etwas jemals wieder geschah. Seufzend zog er sie enger an seinen Körper und es war für sein Innerstes doch ein Hochgefühl ihre Anhänglichkeit und das Vertrauen welches sie ihm schenkte zu spüren.
 

„Mir ist schwindlig Jake.“
 

Neleah stolperte und nur mit einem festen Griff, welcher der Schwarzhaarigen in normalem Sinneszustand vielleicht sogar weh getan hätte konnte er einen Sturz noch verhindern.
 

„So...so kann ich..kann ich nicht Heim Jake. Mein Vater bringt mich um, oder dich da bin ich mir jetzt grad nicht so sicher. Müsste ich wohl länger drüber nachdenken.“ Lachend klammerte sie sich an seinen rechten Arm und er seufzte still, das Feiern war ja schön und gut gewesen aber solch eine aufgeweckte und schwierige Neleah war etwas vollkommen anderes. Zugegeben es machte ihm auch Spaß, egal was die Zabini auch tat, sie war niemals wie eine andere Frau die ihm in gleicher Situation wirklich auf den Geist gegangen wäre. Allein ihren hellen Augen war es wohl zu verdanken das er ruhig blieb und langsam wie auch freundlich mit der Schwarzhaarigen sprach.
 

„Nel, schau dich doch mal um, wir sind nicht auf dem Weg zu dir nach Hause.“
 

Verwirrt warf die Zabine ihren Kopf von links nach rechts, während ihre müden Gehirnzellen nur noch langsam zu arbeiten schienen. „Oh.....oh, wirklich.....aber...aber wo …. sind wir bei dir?“
 

Jake wollte nicht zynisch klingen, doch solch eine Art war bei ihm schon beinahe mit einem angeborenen Reflex zu vergleichen, somit also unaufhaltsam. „Wir sind aber schlau.“
 

„Werde nicht frech, sonst....sonst geh ich heim.“ Ihre Stimme wurde langsamer und auch leiser, er ließ es zu und steuerte die Haustür an, seine Mutter war übers Wochenende in Italien und selbst wenn sie zu Hause gewesen wäre, so war sich Jake sicher das sie ihm keine Szene gemacht hätte.
 

„Komm schon Nel, gleich kannst du schlafen.“
 

„Okay Jake.“
 

Ihm entwich ein Stöhnen nachdem er Neleah gefahrlos auf sein Bett fallen ließ, eigentlich ließ er keine Frauen außer seiner Mutter in sein Zimmer, denn er schätzte seine Privatsphäre und doch hatte sie sich beim Treppe herauf tragen so an ihm festgehalten das ihm jeder Umweg als zu schwer erschienen war. Ein wenig wütend wollte er die Schwarzhaarige auf ihre unmögliches Benehmen hinweisen, doch wie sich im nächsten Moment zeigte war dies umsonst. Sie lag einfach nur da, die Augen geschlossen und begleitet von ihrem ruhigen, leisen Atem.
 

„Man oh man.“
 

Geschafft fiel er neben die Dunkelhaarige aufs Bett und registrierte erst später das ihr Körper nur wenige Zentimeter von seinem entfernt lag. Allein dieser Gedanke reichte um den Parkinson in heimtückische Aufregung zu versetzen. Stöhnend richtete der Braunhaarige sich etwas auf und fixierte mit seinen grünen Augen die feinen Lippen seiner ehemals besten Freundin.
 

Bilder eines Kusses brannten sich in seinen Verstand und der Restalkohol schaffte es das er sich über die junge Frau beugte. Seine Finger fühlten das weiche Haar und ehe sein Daumen ihre Wange streicheln konnte und ihrer beider Lippen nur noch ein Hauch trennte, vergaß sich die Sehnsucht in Vernunft.
 

„So nicht Nel, so will ich das nicht....Es muss mehr sein....“
 

Und ein weiteres Mal stöhnte der Parkinson auf, ehe er sich wieder zurück ins Kissen fallen ließ, er brauchte Schlaf. Schlaf, andere Freunde und verdammt dringend ein neues Herz, denn seines musste defekt sein.
 


 

***
 


 

„Psssst.“
 

Während ich mir grinsend den Zeigefinger vor die Lippen schlug um Scorpius ein weiteres Mal mein Anliegen zu verdeutlichen, wurde mir auch klar das der Versuch absolut absurd war. Ich lachte ebenfalls, immer wenn einer von uns sich wieder ein bekam, fing der Andere erneut an zu lachen. Ich fiel beinahe hin als ich versuchte meinen Stiefel aus dem Fuß oder wohl eher meinen Fuß aus dem Stiefel zu bekommen.
 

Das Haus war vollkommen dunkel und ich hatte Schwierigkeiten halt zu finden, was auch nicht leichter wurde nachdem mir Scorpius grinsend mit dem altbekannten, abartigen Hauch von Arroganz seinen Arm gereicht hatte.
 

„Der Raum dreht sich.“
 

Erklärte er mir zum dritten Mal und erneut entlockte er mir damit ein Lachen, während ich vor und zurück wippte um auch den zweiten Fuß zu befreien.
 

„Oder Sherlock..., du schwankst.“ Ich kicherte unangebracht, wusste das auch aber konnte es nicht verhindern und das obwohl ich bereits ahnte das wir auf keinen Fall leise genug waren.
 

„Was ist ein Sherlock?“
 

„Ein De...Ded...Detetk ach, ein Kerl der Mordfälle löst und Leute sucht.“
 

„Kein Hund?“
 

„Hund?“
 

Wir lachten erneut auf und mir fiel in den ersten Sekunden gar nicht auf das jemand im Flur das Licht betätigt hatte, erst als auch diese Neuigkeit meine beschwippsten Synapsen erreicht hatte, verblasste mein Lächeln.
 

Mit finsterer Miene, in blauweiß gestreiftem Pyjama, kariertem Bademantel und komisch aussehenden Pantoffeln die ich bis dahin noch gar nicht kannte stand mein Vater in der Tür. Sein Blick wirkte finster und die verschränkten Arme sollten wohl verdeutlichten wie ernst es ihm war.
 

„Sind das Hasen?“
 

Verblüfft warf ich auf die orthodoxe Frage ebenfalls meinen Blick auf die großen Füße meines Vaters, ein leises “tatsächlich“ schaffte es meinen Lippen zu entweichen, ehe wir uns alle im Wohnzimmer wiederfanden.
 

„Hausarrest, alle Beide für mindestens zwei Wochen. Ihr stinkt wie Schnapsleichen, ihr solltet euch das Spiel ansehen und nicht in Alkohol baden.“
 

Mein Verstand arbeitete an einer Verteidigung doch nichts davon war schnell genug um verwendet werden zu können, weshalb ich nur artig auf die Strafe meines Vaters nickte.
 

„Hausarrest? Was ist das Mr Weasley und wie funktioniert das?“ Sowohl ich als auch mein Dad warfen einen Blick neben mich auf die Couch, wo Scorpius tief ins Polster gesunken ehrlich interessiert schien. Ich fasste mir kichernd an die Stirn während mein Vater nur seufzte und leise Dinge murmelte die verdächtig nach Kinder sind ein Gottes Segen klangen, seine Stimme dabei allerdings vor Ironie nur so stank.
 

„Kein Ausgehen, keine Spiele, keine Besuche und keine anderen Extras.“
 

„Aber... aber Mr Weasles ich muss morgen ganz dringend nach Hause meine Sachen holen, da ist auch das Schachbrett das sie so gerne wollten.“
 

Für einen Moment hatte ich doch tatsächlich geglaubt mein Vater würde wie ein normaler Mensch oder viel mehr Erwachsener reagieren und Scorpius zum Teufel jagen, doch wie immer belehrte er mich eines besseren.
 

Seufzend fuhr er sich durchs rote Haar und sein Hadern war zu kurz um wirklich echt auf mich zu wirken. „Seit leise, ganz ganz leise und dann tue ich so als wäre nichts gewesen und das mir so was nicht noch mal vorkommt sonst lernt ihr Beiden mich kennen.“
 

Wir schafften es genau bis in mein Zimmer, ehe wir erneut in Gelächter ausbrachen und dann langsam in meinem Bett vor Erschöpfung einschliefen.
 


 

***
 


 

Sein Kopf pochte auf der linken Seite etwas, während er noch dabei war seinen Mantelkragen höher zu schlagen um sich vor dem frischen Wind zu schützen. Das Wetter spielte ganz schön verrückt, immer wieder zogen Wolkenfelder auf die mehr als bedrohlich wirkten und doch waren sie meist nur da um die Stimmung mit Grau zu drücken.
 

Er war schon sehr früh auf den Beinen und war sich sicher das um diese Uhrzeit noch keiner der Weasleys auf sein würde. Mit grimmiger Miene verließ er die Einfahrt und stieg wenige Minuten später in den fahrenden Ritter. Für Scorpius war es wichtig das er früh genug ins Manor kam, denn nur so konnte er sicher gehen das weder seine Mutter noch sein Vater anwesend sein würden. Eigentlich hätte er seine Mutter gerne gesehen, doch er wusste wie sehr sein Handeln sie verletzten würde, sie musste nicht sehen wie er seine Habseligkeiten aus dem Haus holte.
 

Und was seinen Vater anging, so wusste er das dieser noch auf Geschäftsreise war von der er frühestens in einer Woche zurückkehren würde.
 

Die Fahrt war lang und seine Gedanken drifteten immer wieder zu dem Erlebnis im großen Stadion, es war ein merkwürdiges Gefühl über Nacht einen Traum bekommen zu haben. Doch, definitiv konnte er sagen das es so war und es war beruhigend für den Blonden zu wissen das auch nach dem Schmerz und der Erkenntnis noch Dinge auf ihn warteten.
 

Stumm reichte er dem Fahrer seinen Lohn ehe er langsam aus dem eisernen Gefährt stieg und seine Augen über das große Anwesen gleiten ließ das ziemlich gut hinter großen Bäumen und Mauern verborgen lag. Er war zu Hause, doch die Unruhe in seinem Herzen sagte ihm das es diesen Titel gar nicht mehr verdiente. Seufzend begab sich Scorpius zum Tor, es öffnete sich automatisch und dies verwunderte ihn nicht, immerhin gehörte er noch zur Familie. Einer der Gründe warum er nicht appariert war, war der das er das Gegenteil befürchtet hatte. Würde er seinen Vater besser kennen, so wusste Scorpius, wäre es leichter gewesen seine Reaktion abzuschätzen. Sein Blut war es das ihm ohne Hindernis Eintritt gewährte und ein kalter Schauer ran seinen Rücken hinab als sein Fuß die Schwelle überquerte. Still lag das Innere da, keine Begrüßungen der Hauselfen oder Geräusche der geliebten Todkussplanzen seiner Mutter, welche sie gerne mit auf Reise nahm da sie diese keinem anderen Menschen anvertraute. Als er damals nach Hogwarts kam hatte er in einem Botanikbuch nachgeschlagen und schnell den Grund dafür gefunden. Nicht nur das die schöne Pflanze mit der nachtblauen Trompetenblüte wunderschön und überdimensional teuer war, nein viel mehr war sie auch in ungeübten oder auch geübten Händen oft tödlich.
 

Scorpius verschwendete keine Zeit und erklomm die hohe Marmortreppe, sein Zimmer lag im Westflügel von dem ebenso wie dem Rest des Hauses ebenfalls kein Geräusch kam. Langsam gewann der Blonde an Sicherheit, weshalb er beim eintreten in sein Zimmer sich kurz eine Sekunde nahm um das kalte Bild zu verinnerlichen. Alles lag noch da wie vor seiner Abreise, kein Staub hatte sich in den vergangen Tagen auf Möbel und Dinge gelegt was ihm deutlich machte das Jemand für ihn Ordnung hielt. Doch trotz der Zeitlosigkeit wirkte sein Zimmer leblos.
 

Ohne große Suche begann er seine Habseligkeiten zusammen zu packen und gleich in seiner magischen Tasche zu verstauen, keine Minute länger als nötig wollte er hier bleiben und er konnte nicht verhindern das die unangenehme Unruhe zurückkehrte.
 

Das ihm ein Fehler unterlaufen war wurde Scorpius auf der fünfzehnten Stufe jener Sechsunddreißig der Marmortreppe bewusst, als seine grauen Augen auf eine Gestalt fielen welche ebenso überrascht wirkte wie er selbst. Gleiches Grau erfasste das Seine und bohrte sich mit Fassungslosigkeit in den Grund seiner Seele.
 

„Scorpius...“
 

Schweigen füllte die Größe der Eingangshalle, während die Gedanken des Jüngeren sich nur um das Entsetzen der Situation drehten. Erst das zu schlagen der Eingangstür beendete sein inneres Fiasko und Scorpius tat das Einzige was er von seinem Vater je gelernt hatte. Wie man jemanden links liegen ließ.
 

„Ich habe nur einige Dinge geholt.“
 

In schnellen aber gefassten Schritten stieg er die restlichen Stufen hinab, doch sein Blick verlor keine Sekunde die Gestalt seines Vaters aus den Augen, welcher noch immer ziemlich stumm und überrumpelt wirkte.
 

„Scorpius....“
 

Beinahe war er auf gleicher Höhe mit dem Älteren als er verharrte und seinen Blick angriffslustig hoch hielt. „ Ich denke es ist alles gesagt.... alles!“
 

Stur versenkte der Jüngere seine Hände wieder in seinen Hosentaschen und schenkte seinem Vater ein kühles wie arrogantes Lächeln, was eben jener Gegenüber ihn einst gelehrt hatte, ehe er weiter zum Ausgang schritt.
 

„Scorpius!“
 

Ungewollt erstarrten seine Füße, was der junger Mann verfluchte ehe er sich weiterhin geschützt mit seiner Maske aus Verachtung, erneut zu ihm umwandte.
 

„Wir sind fertig miteinander, ich mache solch einen Fehler nie wieder. Zu glauben...glauben das ein Mann wie du, mich lieben könnte. Aber eins schwöre ich dir, in spätestens zwei Jahren kannst du mich in den größten Stadien Englands bewundern und dann wirst du es bereuen das du nicht an mich geglaubt hast!“
 

Er ließ sich Zeit für ein tieferes, kälteres Lächeln, von dem Scorpius genau wusste wie es auf Außenstehende wirkte. „Du hast noch nie zu schätzen gewusst was du hast, weder Mutter, noch Freunde, noch mich.....Wenn jemand von uns bemitleidenswert ist, dann bist das du, ein Mann der keine Ehre hat, keinen Mut und auch kein Herz, ich verstehe gar nicht mehr wie ich dich so lieben konnte. Tja, DAS, muss ich wohl von meiner Mutter haben.“
 

Sein Vater wollte etwas sagen, etwas war in seinen Augen gewesen das Scorpius weder benennen konnte oder gar je in ihnen gesehen hatte, doch der Schmerz in seinem Herz war zu groß um abzuwarten. Ohne einen Blick zurück trat er durch die Tür und seine Hände glitten erneut in die samtenen Hosentaschen während seine Füße die letzten drei Stufen hinab tänzelten ehe seine Sohlen wieder den knisternden Kies fühlen konnten. Wenige Schritte noch die ihn vom Ausgang fern hielten und seinem Herzen wieder leben gaben.
 

Hätte er nicht schon vor langer Zeit gelernt Tränen zu verdrängen, den Schmerz nieder zu schmettern, dann wäre jetzt der Moment gewesen um zu Weinen, um den Verlust einer Familie die er nie wirklich bekommen hatte.
 


 

***
 


 

Ihr Atem ging flach und schnell, ihre Augen huschten unruhig durch den hellen, fremden Raum und nur für eine Sekunde überlegte Neleah zu schreien als sie einen warmen Arm über ihrem Bauch spürte. Doch genau in jenem Moment als ihre Lippen sich öffnen wollten erfassten ihre hell blauen Augen etwas das ihr den Atem nahm, eine Fotoaufnahme welche ihr vom Nachtisch entgegen sah.
 

Ein Bildnis der Vergangenheit, von der sie geglaubt hatte das nur sie noch eines besaß. Sie selbst und ein kleiner braunhaariger Junge grinsten Arm in Arm in die Kamera. Ihre Haare waren damals noch zu zwei Zöpfen gebunden, ihre weiße Haut von Blumenerde verdunkelt und ihre kurzen Beine von einer blauen Latzhose verdeckt. Sprachlos griff sie nach der Aufnahme und strich zärtlich über den breit lächelnden Jake, welcher ihr Herz zum höher schlagen brachte.
 

Ganz vorsichtig, mit langsamer Bewegung wandte sich die Zabini zu dem Jungen um welcher sie unbewusst an seine warme Brust gedrückt hielt. Sein Gesicht wirkte auf eine Weise weich und entspannt, wie sie es gar nicht von ihm kannte. Bewundernd lehnte sich die Dunkelhaarige tiefer ins Kissen und begann ihren ehemals besten Freund beim Schlafen zu beobachten.
 

Sie sprach nicht aus das sie schon mal davon geträumt hatte ihm zu zusehen, ihm so nahe zu sein ohne Furcht oder Schmerz in seiner Gegenwart zu fühlen. Er war ein gefährlicher junger Mann, mit viel zu viel Kraft und Wille, sie selber hatte dem kaum etwas entgegen zu setzen. Alles was ihr blieb waren ihre Prinzipien und die Gewissheit dass die ganze Situation noch in einer Katastrophe enden würde.
 

Langsam und ungewollt löste sich ihre Hand um mit dem Zeigefinger die Konturen seines markanten Gesichtes nachzuziehen. Leicht rau kitzelte es unter ihrer Haut und obwohl das Gefühl merkwürdig interessant war, bereute Neleah nur das sie ihm dabei nicht in die Augen sehen konnte. Das prägnanteste und zugleich schönste an ihm wie sie fand, waren seine mintgrünen Augen. Im letzten Moment besann sich die Schwarzhaarige, ehe ihre Hand noch mehr seiner Haut erforscht hätte, eine Tat die den Parkinson womöglich ermutigt hätte, wo es nichts zu ermutigen gab.
 

Jake Parkinson konnte ihr leider nicht geben wonach ihr Herz verlangte, obwohl es gleichermaßen er war, war er doch nicht der den es eigentlich wollte.
 

Leise entglitt ihren Lippen ein Seufzen und schon wenige Sekunden später schloss sie die Augen um erneut einzuschlafen. Nicht bemerkend wie wenige Minuten später sich ein anderes Augenpaar öffnete und ihr Gesicht voller stiller Anziehung musterte und dabei keine Ahnung hatte was kurz zuvor passiert war.
 


 

***
 


 

Ich saß vollkommen still am Küchentisch als sich überraschenderweise die Tür zum Wohnzimmer öffnete und meine Mutter in einem schwarzen Morgenmantel bekleidet hinein trat. Ihre Augen zeigten mir das sie ebenso wie ich überrascht über die Begegnung war. Weiterhin stumm schob ich ihr die Teekanne etwas vor, welche sie lächelnd nahm um sich eine Tasse voll einzuschenken. Die aufgehende Sonne brach sich an den Bäumen welche sich vor unserm linken Küchenfenster im Wind wiegten. Die Uhr zeigte nicht einmal Fünf an und schon lange saß ich hier und sah dem Licht beim erwachen zu. Vor wenigen Minuten hatte sich erst der helle Nebel gelegt und eigentlich hatte ich damit gerechnet das schon bald wieder Wolken erscheinen würden, die zuvor auch da gewesen waren. Irrtum wie sich an den gleißenden Strahlen darstellte, welche durch das saubere Glas fielen und mein Gesicht erwärmten. Ungewollt glitt mir ein Lächeln auf die Lippen, was meiner Mutter nicht entging.
 

„Vielleicht bleibt sie noch bis Mittags, das wäre schön.“
 

„Mhm.“ Ich schenkte ihr ein zustimmendes Nicken während sie Platz nahm und vorsichtig den ersten Schluck probierte, ich verstand auch ohne genaue Erklärung das sie von der Sonne sprach. Allgemein war es schon immer so gewesen das auch wenige Worte zwischen mir und meiner Mutter reichten.
 

„Machst du dir sorgen?“
 

Verwundert sah ich von den leichten Kreisen meines Tees auf, welcher der kleine Löffel erzeugt hatte und fragte mich woher sie schon wieder wusste das Scorpius fort war. Sie schenkte mir wie so oft ein Lächeln das mir irgendwie schon sagen wollte das sie meine Gedanken genauso gut lesen konnte als wenn ich sie laut aussprach.
 

„Ich habe morgens die Tür gehört, Hugo ist in Paris, dein Vater lag neben mir, du sitzt hier mit diesem nachdenklichen Blick und Scorpius wollte heute seine Sachen holen.“
 

Ihre Gedanke waren wie immer präzise und einwandfrei, lächelnd schenkte ich ihr ein bestätigendes Nicken.
 

„Ihm wird es sicher gut gehen.“
 

„Ich weiß.“
 

Meine Antwort klang überzeugt, so wie ich auch fühlte und dabei gelang es mir das ich meine Mutter mal überraschte, was ich an ihren leicht geschwungenen Augenbrauen erkennen konnte.
 

„Es sind meine Gedanken die mich nicht schlafen lassen. Darf ich dir eine Frage stellen?“
 

„Immer.“
 

Meine Finger verhakten sich leicht ineinander und zu Beginn meines Satzes hielt ich meine Augen auf sie gerichtet, bis ich genug Selbstvertrauen für Blickkontakt fand.
 

„Wäre es für dich sehr schlimm wenn ich weniger schlau wie du wäre? Also, angenommen meine Intelligenz würde nicht für einen Abschluss für wie den Deinen reichen, würde das etwas ändern?“
 

Ihre Antwort kam unumstößlich, ohne Zögern und begleitet von einem warmherzigen Lächeln, das es mich schon automatisch erwidern ließ.
 

„Nein, nichts könnte jemals meine Liebe zu dir verändern. Du bist meine Tochter, meine Rosie und du, genauso wie Hugo, ihr seit mein Leben. Mein größter Wunsch ist das ihr glücklich seit, das ihr alles erreicht was ihr im Leben jemals haben wollt und Alles andere ist für mich belanglos.“
 

„Danke Mum.“
 

„Da gibt es nichts zu danken Rose, es ist wie es ist. Allerdings....gäbe es da noch etwas das ich dir gerne erzählen möchte, ich weiß es kommt sehr spät aber ich denke diese Erklärung bin ich dir all die Jahre schuldig geblieben...“ Erwartungsvoll sah ich in ihre ebenso braunen Augen die freundlich aber geheimnisvoll zu leuchten schienen.
 

„Es gab einen Grund warum ich niemals so schockiert war wie die Anderen aus unserer Familie als bekannt wurde das du nach Slytherin gehen würdest. Es ist etwas das ich all die Jahre niemals jemandem erzählt habe. -Nicht einmal Dad?- Nicht einmal deinem Vater. Damals vor vielen Jahren als ich nach Hogwarts ging, als die Zeiten noch viel dunkler und gefährlicher sein konnten, da trat ich ebenso wie du zum großen Hut und er sagte mir Dinge die ich damals noch nicht so gut verstand wie heute. Er sagte mir wie sehr er sich danach sehnte ein muggelstämmiges Mädchen wie mich ins Haus der List und Raffinesse zu schicken, doch es wäre zu gefährlich für mich. Darum kam ich nach Gryffindor, weil der Hut der Überzeugung war das ich in den damaligen Jahren nichts erreichen konnte.
 

Und als du dann fort gingst nach Hogwarts, da ahnte ich das diese glückseligen Jahre von Heute den Vorstellungen des Hutes sicher viel näher waren....“
 

Geschockt sah ich meine Mutter an und versuchte dabei zu begreifen was sie mir hier erklärte, die Tatsache das meine Mum einst wirklich eine Slytherin hätte werden sollen schockierte mich irgendwo. Wahrscheinlich weil so viele Freunde meiner Eltern sie immer als Vorzeige Gryffindor beschrieben hatten, da wirkte die Vorstellung einer Schlange natürlich seltsam.
 

„Aber....warum mich, warum nicht Hugo oder irgendein anderes Mädchen?“
 

„Ich weiß es nicht, was der magische Hut in einem sieht ist meist soviel mehr als man selbst in sich vermutet, er wird gewusst haben das du dort hin gehörst und ich bin ihm sehr dankbar dafür. Es war die richtige Entscheidung.“
 

„Warum hast du es nie jemandem gesagt?“
 

„Dinge die nie geschehen sind die sollte man hinter sich lassen, glaub mir, eines Tages wirst du merken das manche Sachen ruhig in Vergessenheit geraten dürfen.“
 

Vorsichtig nahm ich einen Schluck von meinem Tee welcher schon weit abgekühlt war, so das ich ohne Sorge größere Züge nehmen konnte. Es war merkwürdig spannend mehr über das Leben meiner Mutter zu erfahren, natürlich kannte ich schon viele, doch das Wissen ein Geheimnis zu kennen das nur uns Beiden gehörte berührte mich. Dies war wohl auch der Grund warum ich ebenso etwas preisgeben wollte, ich wollte mich offenbaren, mich ihr anvertrauen.
 

„Mama, woher weiß man wann man jemanden liebt?“
 

Für einen Augenblick wirkte es auf mich so als wenn ich damit ein Thema Anschnitt das meiner Mutter nicht behagte, doch das leichte Zupfen an ihren Mundwinkeln bewies mir gleich darauf das Gegenteil.
 

„Wenn alles andere bedeutungslos wird, wenn die Sorge um ihn dir den Verstand raubt, seine Nähe dein zweites zu Hause wird und seine Freundschaft alles was du zu brauchen scheinst, dann hast du nicht nur die Liebe gefunden sondern auch einen echten Freund und ich bin davon überzeugt das derjenige der Mann fürs Leben sein wird.“
 

„Freundschaft?“
 

Überrascht wiederholte ich das Wort auf meiner Zunge, dass plötzlich einen einzigartigen Geschmack zu hinterlassen schien, meine Mutter warf mir bedeutungsvolle Blicke zu und ich Verstand trotz allem nicht ob ich nun verliebt war oder nicht. In diesem Moment öffnete sich die Eingangstür und somit geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Still für mich beschloss ich es herauszufinden wenn ich Ryan vor mir hatte, bedankte mich leise bei meiner Mutter und eilte sogleich raus um nach Scorpius zu sehen, weil meine Sorge um ihn mich nicht klar denken ließ.
 


 

***
 


 

Es war schon spät als Draco Malfoy in sein Büro trat, eigentlich vermied er die Arbeit gerne an einem Samstag Nachmittag, doch die Sommerferien gingen bald zu Ende und die meisten seiner Kollegen nahmen sich zu dieser Zeit gerne Frei für die Familie.
 

Familie.
 

Seit dem unfreiwilligen Aufeinandertreffen mit Scorpius wollte Draco an dieses Wort nicht einmal denken und das lag ganz sicher nicht an den Frechheiten die sein Sohn ihm da an den Kopf geworfen hatte. Es war viel mehr die Tatsache das er damit nicht ganz im Unrecht war, seufzend trat er ins Innere und schaltete nebenbei das Licht ein.
 

„Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr, Ministeriumsleute müssen wohl nicht viel arbeiten!“
 

Augenblicklich zog der Blonde seinen Zauberstab und sah mit verbissener Miene in ein ihm nur allzu bekanntes, wie auch verhasstes Gesicht.
 

„Weasley.“
 

Ron Weasley saß auf einem der breiten Sessel und machte dabei nicht nur einen souveränen Eindruck, er wirkte auch mehr als entspannt. Das man mit einer Waffe auf ihn zielte schien den Rothaarigen nicht wirklich zu kümmern, was gleichzeitig den Malfoy aufregte.
 

„Was willst du hier, du kannst von Glück sagen das ich dich nicht verletzt habe.“
 

„Nun das schaffst du bei Anderen ja auch ganz gut ohne Zauberstab.“
 

Augenblicklich zuckte seine rechte Hand und sein Stab vibrierte angriffslustig, er hasste es provoziert zu werden und schaffte es bei dem lästigen Weasley trotz guter Vorsätze nie ruhig zu bleiben.
 

„Was weißt du schon?“
 

„Mhm, vielleicht wie es deinem Sohn geht, im Gegensatz zu dir.“
 

Ein hinterhältiges Lächeln legte sich auf die Lippen des Rothaarigen von dem der Malfoy nicht einmal geahnt hatte das dieser zu solch einem fähig war, ein weiteres Mal zuckten seine Finger.
 

„Ich würde nicht zu frech werden!“
 

„Wieso?“ Energisch sprang Ron Weasley auf die Füße und war nur in wenigen Schritten bei ihm, sie waren körperlich gleich groß und doch schien der ehemalige Gryffindor in jenem Moment maskuliner.
 

„Eine Letzte, gut gemeinte Warnung Weasley. Es würde mir doch ein wenig Leid tun deiner Frau von dem tragischen Ableben ihres Mannes berichten zu müssen.“
 

Seine kalten Worte zeigten augenscheinlich Wirkung, denn zum ersten Mal verzog sein Gegenüber das Gesicht, ehe dieser kopfschüttelnd erneut ansetzte.
 

„Stimmt, für so was habe ich ja auch keine Zeit, ich muss ja mit deinem Sohn noch Zeit verbringen.

Wusstest du das er Schach spielt oder gehört das auch zu den Dingen die du nur über Dritte von ihm erfährst?“
 

Bestimmend wollte sich der Rothaarige an ihm vorbei schieben doch in jenem Moment klinkte etwas in seinem Kopf aus. Wut und Verzweiflung, Eifersucht und Angst griffen an, in dem er den Weasley am Kragen packte und auf seinen Schreibtisch nieder drückte.
 

„Wage es nicht mir meinen Jungen wegzunehmen, ich schwöre dir ich werde dir dein Leben zur Hölle machen. Er ist mein Sohn, verstanden? Und glaub mir, eines Tages wird er das auch wissen.“
 

Seine Hände zitterten vor unterdrückte Wut und sein Atem entließ sich unkontrolliert und laut.
 

Überrascht hielt Draco Malfoy jedoch inne als er ein angedeutetes Lächeln auf den Lippen seines Gegenübers fand und dieser nutzte die Ablenkung um den Blonden etwas von sich zu schieben und aufzurichten. Schmunzelnd glättete der Rothaarige in aller Ruhe sein Sakko, strich es hinab, zog an seiner Krawatte und lachte dann leise aber süffisant.
 

„Ich habe immer gesagt das du ein Vollidiot bist Malfoy, warum mir das keiner glauben wollte ist mir ein Rätsel. Nun gut, du hast dich bewiesen, anscheinend habe ich mich auch etwas geirrt und es steckt mehr Vater in dir als ich dachte.“
 

Verwirrt sah er seinen Gegenüber an, der noch immer grinste und bei den ersten Schritten zur Tür und gleichzeitig auf ihn zu, mit dem Daumen über seine Schulter auf den Tisch verwies.
 

„Als wenn ich so etwas nicht schon geahnt hätte. Dort drüben findest du zwei Karten für ein Drippel One Turnier, welches in etwa sechs Monaten auf Hogwarts stattfinden wird. Es ist das erste Mal das es dort ausgerichtet wird und alle magischen Schulen Europas werden daran teilnehmen.“
 

Der Rothaarige schien zu ahnen das sein Blick Verwirrung bedeuten sollte, denn er seufzte kurz ehe er sich durch die Frisur fuhr und erläuterte.
 

„Schulen wie Durmstrang ebenso wie Beauxbatons werden dorthin kommen und sich mit anderen Schulen, einschließlich Hogwarts messen, dafür wird extra eine gemischte Mannschaft aus allen Häusern zusammen gestellt. Rate mal welcher grandioser Sucher nicht nur teilnehmen darf sondern auch noch zum Kapitän ernannt worden ist? Richtig, dein Sohn und von ihm weiß ich auch das du noch nie ein Spiel von ihm gesehen hast. Seit den Karten des Quidditch Finales, welche wie ich denke von dir waren, will Scorpius Profi werden. ...Junge, du wolltest eine Chance also tue was ein Vater tun würde, sei da und zeig ihm das er das Zeug dazu hat.“
 

Draco hätte womöglich noch etwas erwidert, irgendetwas unpassendes oder belangloses von sich gegeben, doch wie es schien war Ron Weasley wieder einmal nicht an einem solchen Geplänkel interessiert, er verschwand ohne ein Wort.
 

Und ließ einen Malfoy zurück der nicht mehr wusste ob er das rothaarige Wiesel jetzt hassen durfte oder, Gott bewahre, bewundern musste.
 


 

***
 


 

Der grelle Pfiff der Lokomotive war ertönt und brachte damit sein wild schlagendes Herz ungesund aus dem Takt, immer noch erschrocken, beinahe angstvoll sah er auf seine Hand hinab. Es kribbelte dort, warm und geborgen als wäre eine seichte Sommerbrise dort herüber gestrichen, doch nur er und seine fassungslosen Augen wusste die Wahrheit. Sie und sein Herz das bei dem glücklichen Anblick keine fünf Meter von ihm entfernt, ein Stich spürte das einer gewaltigen Messerklinge gleichkam.
 

Solch einen Schmerz hatte er nur einmal gespürt und da hatte er es verstanden, er hatte es irgendwie erwartet. Doch jetzt, hier auf diesem Bahnhof, nicht weit vom siebten Schuljahr entfernt, war die Neuigkeit welche sein Herz überflutete schockierend.
 

Noch immer war Rose, welche noch vor kurzem seine Hand gehalten hatte, in einer innigen Umarmung mit ihrem Freund Ryan Blaire versunken. Dem Jungen den er einst als gut befunden hatte. In einer Umarmung die plötzlich fähig war ihm die Luft zum Atmen zu nehmen, genauso wie diese eine, bittere Erkenntnis.
 

Eine einfach Tatsache die seine Welt aus jeglichen Fugen sprengte und es schaffte ihn in Angst zu versetzten.
 

Die Erkenntnis das sein Herz für Rose Weasley schlug,

die Tatsache das er sich in seine beste Freundin verliebte.

Und er es all die Jahre nicht bemerkt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von: abgemeldet
2010-11-26T19:10:42+00:00 26.11.2010 20:10
Hallo, Lionness!

Lang, lang ist’s her, als ich das letzte Mal ein Kommentar geschrieben habe, und das nicht mal bei „Ein Schwur für die Ewigkeit“. Aber nun hab ich endlich ein bisschen die Zeit dazu gefunden. :) Wenngleich ich jedoch anmerken müsste, dass ich heute wohl eher allgemein über die Geschichte schreiben werde… und es bis zum nächsten Kommi eher dauern könnte, aufgrund Zeitknappheit; ich hoffe, das wir mir nicht übelgenommen? ;-)

Das, was deine Geschichte so bewundernswert macht, ist in erster Linie wohl das Gefühl und die Atmosphäre, die dem Leser vermittelt wird. Vor allem gefällt mir die Wärme unter den Charakteren. Szenen, wie Hermione mit einem redet, die Zeit, wo Scorpius bei den Weasleys war, Rons Auftauchen im Büro Dracos, all das ~ Gefällt mir wirklich sehr gut! ;D Ebenfalls spürt man das Drama, die Melancholie, die Wut, Enttäuschungen; selbst Personen, die man nicht leiden kann, bringen einen dazu, sich in sie hineinzuversetzen und man spürt einfach mit, kann
sehr gut nachvollziehen.

Ich weiß nicht, ob das nun ganz stimmt, aber ich denke, du magst Hermione sehr? :D Jedenfalls gefällt mir ihre Darstellung wirklich sehr! Wie sie alle behandelt… das ist die Hermione, die wir kennen; und auch sieht man, dass sie erwachsen geworden ist, ohne Zweifel. Die Wärme und Liebe, die sie den anderen gegenüber offenbart, ihre Worte und Handlungen, bestimmte Beziehungen zu anderen… du müsstest einen Award für die „Beste (erwachsene? ;D) Hermione“ kriegen *g*
^______________________________~

*hehe*
Draco & Hermione… - kennst du ja bereits von mir *hüstel*, aber du stellst die beiden zusammen so perfekt dar! ♥ Ich mag zwar sehr die Beziehung zwischen Ron & Hermione, aber du machst es fast unmöglich, sich auf dieses Pairing zu konzentrieren, und trotz der DraMione-Liebe sich einzugestehen, dass Draco Malfoy ein mieses Arschloch ist und schlichtweg nicht mit Hermione zusammenkommen sollte, ganz einfach wegen dem Unglück, das sie nicht verdient hatte. Hier will man – gut, ich denke, ich bin die einzige oder einer der wenigen? >.< - einfach nur die beiden, also Draco & Hermione, zusammenhaben. Vielleicht darf ich ja noch auf gewisse (Vergangenheits-)Geheimnisse hoffen? *lach*

Und Astoria, die ich eigentlich hasse, hat sogar mein Herz etwas ihr gegenüber auftauen können; ihre Mutterrolle hast du wirklich schön hinbekommen, ebenso Freundlichkeit bei anderen, insbesondere gegenüber Hermione, macht sie mir um so einiges sympathischer. Ihre Ehrlichkeit – so unter anderem auch die Rede, wo sie eine mögliche Beziehung zischen Hermione & Draco erwähnte – ihre Härte, z.B. das, was sie Lucius an den Kopf warf, ihre Stärke…

Zu der Next Generation; ich finde, du hast eine kleine, eigene Welt erschaffen können. Vor allem aber gefällt mir die Tatsache, dass nicht alle perfekt sind, Charakterzüge besitzen, die man vielleicht nicht bei ihren Eltern finden kann, aber realistisch und menschlich genug sind, damit die Geschichte auch authentisch und plausibel wird. So, zum Beispiel, eben die Reaktion der anderen, auch über Jahre hinweg, auf Rose‘ Haus Slytherin, in dem sie, wider Erwarten, gehen musste.

Rose & Scorpius… einen Narren habe ich sehr auf jeden Fall an deinen Scorpius gefressen! Mir gefällt es sehr, wie er sich von seinem Vater abwendet, wirklich nicht einen gleichen Fehler wie Draco begeht, seiner Mutter zur Seite steht und Wärme besitzt… vielleicht würde es bei anderen OOC wirken, aber bei dir kann man ihn nur ins Herz einschließen. Viele sind vielleicht anders, als man’s ja erwartet, haben, wie vorhin erwähnt, Eigenschaften an sich, die man nicht bei den anderen Vorfahren finden kann, und dennoch ist das neue nicht OOC und prima den Situationen angepasst worden.

Die Handlung und die Ideen mag ich sehr, sie sind kreativ und sehr gut umgesetzt worden.
Bei deinem Schreibstil hab ich nix zu meckern; es ist sehr flüssig, deine Wortwahl trifft den anscheinend beabsichtigten Effekt bzw. eben die Gefühle, Atmosphären und Überlegungen beim Lesen. Die Realität, das Leben, was du da darstellst, gefällt mir sehr, enthält auch schön Moralisches. ;-) Einfache Worte, die nicht so großprotzig sind, sind schon genug und du verwendest sie perfekt an der richtigen Stelle. Alles in allem ein Werk, das ich mir immer und immer wieder durchlesen könnte, egal, ob ich alles nun kenne oder nicht. Deine Detailverliebtheit begeistert, die Gespräche sind niemals langweilig, nur manchmal spricht einer zu schnell – zum Beispiel stellt sich jemand vor, aber schon fängt er sofort an, nach der Erwähnung des Namens oder kleinere Informationen, zu sprechen und abzuschweifen; dies jedoch nur am Rande. :-)

Das einzige, was eventuell manchmal stört, sind die Punkte bei dir. Normalerweise benutzt man ja drei [... oder …], aber bei dir werden’s ja gern mehrere [.................]. -.-
- bei den Dialogen, wenn mal ein Charakter jemanden unterbricht, dann setzt du seine wörtliche Rede direkt in die der anderen Person, ohne neue Anführungszeichen für die neue, oftmals ziemlich kurze, Rede hinzufügen, wie hier: »Es ist etwas das ich all die Jahre niemals jemandem erzählt habe. -Nicht einmal Dad?- Nicht einmal deinem Vater.« Dieses „Nicht einmal Dad?“ wird mitten in Hermiones Dialog eingefügt, ohne eigene Anführungszeichen zu bekommen.
- Kommafehler sind vorhanden; sowohl in Beschreibungen, als auch bei Handlungen, die nach einem Dialog vorkommen, wie zum Beispiel: »„Diese Frau war aber auch schrecklich!“ Gab ich lachend bekannt [...]« Ein Komma nach den Anführungsstrichen oben und das „Gab“ eben klein schreiben wäre richtiger.
- Groß|Klein- und Zusammenschreibung; manche Adjektive bzw. generell Wörter, die man sonst klein schreiben würde, sind hier großgeschrieben worden. Auch Wörter, die zusammengeschrieben werden, sind trotzdem auseinandergeschrieben worden.
- Das und Dass… heißgeliebte Fehler, ich weiß ^.~

Persönlich stören sie mich nicht so dermaßen, ist ja auch nicht der Weltuntergang; aber vielleicht doch mal darauf immer wieder achten, das fiel mir schon oftmals auf.
Dennoch hoffe ich sehr, ich habe dich nicht damit verletzt, genervt oder war zu dreist; immerhin bin ich ja nicht deine Betaleserin oder sonst was, tut mir leid. -.-

Ich warte jedenfalls gespannt auf das nächste Kapitel,
bis vielleicht dahin! <3

GlG, abgemeldet
Von:  Dahlie
2010-11-06T11:28:55+00:00 06.11.2010 12:28
*drop*
Ich bin wieder nur kurz und knapp dabei, aber trotzdem muss ich loswerden, dass die Story immer dramatischer wird :D
Sprich: ich bin total begeistert, denn so etwas liebe ich! Bei dir wirkt es keinen Falls nur aufgesetzt, sondern immer sehr realistisch, denn du gehst mit solch einer brutalen Wucht auf die Gefühle ein und beschreibst sie (titulierst sie mit Worten) die mich immer wieder dazu bringen, mit Magenschmerzen zu lesen, weil es so großartig ist. Dein Stil hebt sich deutlich ab, von anderen etwas, wo man immer nur wieder lob aussprechen darf.

Auch für deinen Ron muss ich dir die Füße küssen, du triffst ihn, wie die Faust aufs Auge <3 1000000 küsse dafür! Und jetzt, wo Scorpius immerhin schon bemerkt hat, dass er für rose mehr empfindet, wird es verdammt noch mal auch noch spannender!
Lio, auch wenn du im moment keine Zeit und gar keinen Nerv zum schreiben hast, so (was auch verständlich ist) lass mich trotzdem sagen, ich warte artig und geduldig auf ein neues pitel :)
Von:  _Natsumi_Ann_
2010-11-02T22:19:47+00:00 02.11.2010 23:19
sorry bin etwas unmotiviert und im stress gerade!

aber bitte mehr zabini&parkinson <33333333
ich will noch mehr kribbeln *_______*
das war noch zu wenig !!

freue mich schon auf alles andere aber darauf am meisten
das wird ja ein drama
Von:  lufa
2010-10-27T19:56:02+00:00 27.10.2010 21:56
So jetzt komm ich auch mal dazu zu reviewen, da ich 3x lesen musste (bei nur einem Computer und 2 pubertierendenJungs)
der teil zwsichen Nel und Jake fand ich klasse Irgendwie ab ich den Eindruck das die beiden einander versprochen sind,
Der Teil zwischen Draco und Ron fand ich megacool und ich an Dracos Stelle wäre fürs bewundern.
Hat Scorp es auch endlcih gemerkt ja? Nun dann wird es Zeit das er handelt!

LG Lufa
Von: abgemeldet
2010-10-24T08:20:50+00:00 24.10.2010 10:20
Hallo!

Wieder einmal ein wunderbares Chap! besonders toll fand ich diesmal den teil mit nel und jake :] Ob die beiden irgendwann auch noch einmal zueinander finden? o.o Ich hätte vor Verzweiflung den Kopf schütteln können, aber es war so niedlich, wie Nel morgens aufgewacht ist und das Foto entdeckt hat! Auch Scorps Erkenntniss war wirklich schön formuliert .. nur würde mich interessieren, ob was Rose jetzt, nach den Worten ihrer Mutter, in Ryan sieht?
Dein Schreibstil war einfühlsam und überzeugend wie immer, auch Draco malfoy war schön rübergebracht ;) Ich finds toll, die die "wichtigen" Szenen mal wieder am Schluss kamen, die Kapitel werden immer spannender ... Ich liebe diese FF einfach xD

glg, deine hydrangea
Von: abgemeldet
2010-10-21T20:47:18+00:00 21.10.2010 22:47
Der Teil mit Ron und Draco war toll. Ich finde, Ron ist ziemlich erwachsen geworden =]
Scorpius hat es endlich eingesehen! Er liebt Rose ^-^
Ich frag mich, wann Rose kapiert, dass sie Ryan nicht so doll wie Scorp lieb...
Schreib schnell weiter C=

glg
chrysanthes

Von: abgemeldet
2010-10-20T13:05:30+00:00 20.10.2010 15:05
Klasse Kapitel
hab deine FF zwar schon lange bei meinen Favoriten hatte aber noch keine richtige Zeit.
Find ich voll super deine Geschichte
mach weiter so
LG Steffiw
Von:  HexenLady
2010-10-19T08:56:34+00:00 19.10.2010 10:56
WOW
das kapitel war großartig
manchmal war es was verwirrend weil man nicht direkt wusste von wem nun die rede war :S aber das war noch okay
ich bin echt gespannt wie es weitergeht
armer draco aber er benimmt sich auch wie ein arsch ich hoffe
rose erkennt bald das sie ryan nicht liebt
bye :)
Von: abgemeldet
2010-10-18T22:16:49+00:00 19.10.2010 00:16
neues Kapi *.*
endlich aht Scorpius seine Gefühle für Rose realisiert :D
Jetzt muss es nur noch Rose tun XD
Mal wieder ein super Kapitel , bin schon aufs nächste gespannt :D

glg Mei-Linn
Von:  Knuddel-chin
2010-10-18T21:46:25+00:00 18.10.2010 23:46
Hey,
einfach nur ein super Kapitel =D
hach ja, ich wäre gerne auch bei dem Finale gewesen und dann feiern xD Scorpius will also Profi werde und geh ich recht der Annahme, dass er am 25. Juli Geburtstag hat?... find ich lustig xD
aber ich glaube auch, dass die Karten von Draco kamen... wirst du das auch iwann noch aufklären? man hat in diesem Kapitel wieder bemerkt, dass Draco doch so viel mehr an Scorpius liegt, ich hoffe ja, dass er die Chance nutzen wird...
ja, was ist Liebe, das ist eine gute Frage, die Rose da gestellt hat und ich hoffe ja, dass sie bald checkt, dass viel von dem, was Hermine gesagt hat auf sie und Scorpius zutrifft, schließlich hat er es auch schon verstanden... und ui ui ui, das kann jetz noch sehr interessant werden :)
freu mich schon aufs nächste Pitel ^__^
liebste Grüße
Knuddel-chin


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