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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Der rosa Alptraum

Anmerkung: Chiyo
 

„ES REICHT!!!!!!!!!!!!! VERFLUCHT NOCHMAL, LASST MICH DOCH ERST EINMAL ANKOMMEN!!!!!!!“

Scharf sog ich die Luft ein. So kannte ich unseren türkishaarigen Rausche-Engel ja gar nicht. Aber zumindest war ich nicht als Einzige verwirrt, denn Haruka und Hotaru bedachten sie nun mit einer Mischung aus Entsetzen und Verärgerung.

„Tja, ich geh dann mal lieber und-!“

Noch bevor ich meinen Satz hatte aussprechen können, schnellte ihre Hand an meine Schulter und packte mich.

„WAGE ES JA NICHT, IN SEINER GEGENWART DEN MUND AUCH NUR ANSATZWEISE AUFZUMACHEN!!!!! NICHT, DASS DU UNS NOCH DIE GANZE PARTY VERSAUST!!!!“

Entrüstet und auch etwas beleidigt, nickte ich nur. Ihre Augen hatten ein ungesundes Grün angenommen und um ehrlich zu sein, wollte ich ihr nicht doch noch einen Anlass geben, auch die Wände meines zweiten Anwesens einzureißen.

„Ist ja gut, ich halte mich die zwei Tage von ihm fern! Aber Fräulein, wenn du dich mir gegenüber noch einmal so im Ton vergreifst, setzt es was!!! Du bist mir untergeordnet, normalerweise müsste ich dich jetzt foltern lassen!!!“

Sie fauchte einmal leise und ich verschwand ohne weitere Umschweife aus ihrer Reichweite. Sollten doch die anderen beiden jetzt mit ihr vorlieb nehmen! Was bildete die sich eigentlich ein? Sowas; nur weil ich zurzeit etwas verpeilt war, hieß das ja nicht, dass sie sich so einen Umgangston mir gegenüber leisten konnte. Motzig trottete ich in mein Arbeitszimmer und warf das Päckchen, in dem Ryos Geschenk war, auf meinen Schreibtisch. So und nun? Jetzt wusste ich mal wieder nix mit mir anzufangen, super!! Diese Frau stellte aber auch mein ganzes Leben auf den Kopf, seit die bei uns war. Obwohl, um genau zu sein, ist es ja nicht nur sie, sondern die ganze Situation! Erst stirbt Vater, nachdem wir Mutter schon so früh verloren hatten, dann werde ich zum Clanoberhaupt ernannt, obwohl Nariaki eigentlich an der Reihe gewesen wäre und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, musste ich mich nun auch noch mit dem Schutz der Mondprinzessin und deren Gefolge befassen. Mal ganz abgesehen davon, hatte ich auch noch zwei Schützlinge, die mir mehr oder weniger Probleme bereiteten. Völlig von meinen eigenen Gedanken überrannt, ließ ich mich in meinen Schreibtischstuhl sinken. Irgendwie ging zurzeit einfach alles schief! Wieder wurde mein Blick von dem kleinen Päckchen angezogen und ich nahm es in die Hand. Zögerlich holte ich das kleine, empfindliche Uhrwerk heraus. Es war eine Schweinearbeit gewesen, endlich was Passendes zu finden, zumal ich nicht viel über Ryo und Genba wusste. Michiru hatte mich jedoch so gelöchert, dass mir dann doch noch zwei, drei Dinge eingefallen waren, von denen ich dachte, er könnte Gefallen daran haben. Zum einen fiel mir plötzlich eine Melodie ein, die er lange Zeit gepfiffen hatte und als ich Michiru dann versuchte, diese wiederzugeben - zugegeben ich hatte wirklich einige Anläufe gebraucht, bis sie aus meinem Mist etwas heraushören konnte - erkannte sie sie. Ryo hatte dabei immer ein leichtes Glitzern in den Augen und als ich ihn darauf ansprach, sagte er mir, dass seine Mutter früher eine Spieluhr gehabt hätte und diese sehr liebte. Sein Bruder und er waren häufig in ihr Zimmer gegangen und hatten die Spieluhr angemacht, um der schönen Melodie zu lauschen. Das war das Einzige, was ihm noch geblieben war von seiner Mutter; na ja und sein Vater hatte immer eine goldene Taschenuhr gehabt. Also hielten wir nach solchen Stücken Ausschau. Nach einer halben Ewigkeit hatten wir dann diese kleine goldene Taschenuhr gefunden. Fast gleichzeitig erreichten Michiru und ich das seltene Stück, tja und, da ich nun mal dank Madam ‚Kaufrausch’ pleite war, musste sie für das gute Teil verdammt tief in die Tasche greifen. Im Gegensatz zu mir schien sie das allerdings gerne zu tun und schwärmte auch schon von seinem Gesichtsausdruck. Wir hatten uns daraufhin geeinigt, dass sie ihm eine Spieluhr mit derselben Melodie besorgen sollte, wie die, die seine Mutter gehabt hatte. Zugegeben, ich war wirklich auf seine Reaktion gespannt und hoffte auch inständig, dass seine Geschenke ihm gefallen würden. Vorsichtig berührten meine Fingerspitzen die Oberfläche des Uhrwerks und fuhren die fein eingravierten Linien nach. Ich hatte noch nie in meinem langen Leben eine solche kunstfertige Gravur gesehen und war daher doch auch etwas neidisch auf Ryo. Auf dem Deckel befand sich ein in die Lüfte schwingender Adler und im Inneren stand der Name des Geburtstagskindes. Ich dachte, dass es ein schönes Extra wäre und ließ daher den Namen noch schnell eingravieren, ging ja zum Glück sehr schnell. Ein Hoch auf seine Mutter, dass sie ihm einen so kurzen Namen gegeben hatte! Behutsam legte ich das empfindliche Instrument wieder auf den Tisch und überlegte nun fieberhaft, wie ich es jetzt am besten verpacken konnte. Zeitung erschien mir ja doch etwas zu unpassend; also, vielleicht doch Geschenkpapier? Langsam erhob ich mich und ging auf meinen Schrank zu. Dort bewahrte ich alles Mögliche auf, also warum sollte ich nicht auch ein kleines Stück Geschenkpapier dort finden? Als ich die Schranktüre öffnete, fiel mir sofort der gesamte Inhalt entgegen und begrub mich unter sich. Okay. Wie lange hatte ich schon nicht mehr ausgemistet?! Egal. Mühsam schob ich die verschiedenen Papiere und anderen Schreibwaren zur Seite, so dass ich freie Sicht hatte. Ich wühlte mich durch diverse Papiere, fand allerdings nichts, was auch nur ansatzweise nach Geschenkpapier aussah. Also eben doch Zeitung!!! Schnell beseitigte ich das Chaos und versuchte mein Glück im Wohnzimmer, das zu meinem Glück völlig leer war. Seit die kleine Lady tot war, konnte ich mich normalerweise nicht mal mehr unter die Dusche wagen, ohne darauf gefasst sein zu müssen, plötzlich irgendwelche platt gedrückten Nasen an der Scheibe kleben zu haben. Kaum hatte ich das kleine Sideboard geöffnet, sah ich auch schon das, was ich so sehnlichst gehofft hatte zu finden. Nur irgendwie... Erst als ich die Geschenkrolle herausgeholt hatte, fiel mir ein, warum ich dieses Zeug weggelegt hatte. In der Hand hielt ich nämlich eine rosa Hello Kitty-Rolle und als wäre das nicht genug, kullerten mir auch noch ein paar Rüschchenbänder entgegen. Also, die Zeitung klang doch jetzt wirklich unglaublich verlockend, aber andererseits wollte ich mich auch nicht unbedingt mit Michiru anlegen. Murrend hob ich den Mädchenkram auf und schaffte ihn möglichst unauffällig und ohne gesehen zu werden in mein Arbeitszimmer.

„So und was mache ich jetzt?“

Da ich zuvor nie Geschenke eingepackt hatte, stand ich jetzt doch etwas unbeholfen vor dem riesigen Berg von Papier und begutachtete es von allen Seiten. Dann kam mir die Idee, erst einmal zu schauen, wie viel ich brauchte und hob etwas angewidert das rosa Zeug an. Ich breitete es in der Luft aus und drehte mich solange damit, bis ich wusste, wie lange diese blöde Rolle war. Musste ja auf Nummer sicher gehen! Nicht, dass das Papier doch nicht für die Uhr reichte. Bei genauerer Betrachtung fiel mir jedoch auf, dass ich etwas übertrieb, da die Uhr ja nur handflächengroß war. Also versuchte ich mich wieder auszuwickeln, verhedderte mich jedoch nur noch schlimmer in dem rosa Alptraum!!!!

‚Okay, also, wenn ich jetzt dran herumreiße, geht das Papier kaputt, was wiederum nicht gut wäre, da Michiru mir wohl den Arsch versohlen würde.’

Resigniert setzte ich mich etwas unbeholfen auf den Schreibtischstuhl und starrte mürrisch auf das kleine Uhrwerk. So ein Scheiß, Mann!!! Nicht mal ein kleines Stückchen hatte ich es geschafft, das Ding einzupacken. Scharf sog ich die Luft ein, als ich plötzlich Schritte auf dem Flur vernahm, zwar war es nicht Ryo, aber wirklich beruhigend war es auch nicht. In so einer peinlichen Lage wollte ich definitiv nicht entdeckt werden.

„Sorry, hab keine Zeit, ich bin mit wichtigen Dingen beschäftigt!“

Ich dachte schon der- oder diejenige hätte sich nach meiner Ansage davon geschlichen, als plötzlich die Tür aufsprang und Michiru in der Türe stand. Nach einem kurzen prüfenden Blick ihrerseits, schlug sie diese hinter sich zu, schloss sie ab und begann lauthals zu lachen. Was für eine Demütigung!!!!!!



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