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Erwachen

Erwarte nicht zu viel vom Leben
von

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Timo's wahres Gesicht

Stell dir vor, du gerätst in einen Kampf, um den es um die Existenz des Menschen geht – und um Leben. Aber auch um das Glück von der im Moment wichtigsten Person in deinem Leben, selbst wenn sie dich hast. Überlege genau, wenn du die Wahl hättest – wie würdest du dich entscheiden. Selbst wenn du alles weißt, was passieren kann – vertraue nicht den falsch. Es könnte nach hinten losgehen.
 

Es war warm, dort wo er war. Wirklich angenehm warm. Und weich, ja vor allen Dingen war es weich. So richtig kuschelig weich. Wie im Mutterleib – oder in den Armen einer geliebten Person. Es roch nach Timo, als musste er es sein, de ihn umarmte. David lächelt und seufzt zufrieden. Heute würde er mit ihm reden. Aber noch nicht jetzt. Diesen Augenblick wollte er lieber nicht zerstören. Er wusste, dass Timo wusste, dass er wach war. Und e wusste ebenso, dass Timo wusste, dass er wusste, dass Timo wach war. Kein Wort kam über ihre Lippen. Sie waren erstmal nur froh, sich wieder zu haben. Und es würde bestimmt alles gut werden, sobald sie miteinander geredet hatten. Timo wollte doch bestimmt auch mit ihm darüber reden, er wusste es nur noch nicht. Sollte er ihm von Diana erzählen? Lieber nicht. Sollte er ihm von der Hölle erzählen? Vielleicht. Der Ältere könnte es als Nahtoderfahrung oder Todeserfahrung bezeichnen und es abtun. Aber wäre bestimmt ungemein beruhigt, auf eine Art und weise. Denn auch er hat Angst vor dem Tod.
 

Hat das nicht jeder? Dieses Bedürfnis, diese Hoffnung, weiter zu leben für 'immer'? Weil man immer und „Lernen, lernen und nochmals lernen!“ hört und denkt, man hat viel zu wenig Zeit? Hast du Angst vor dem Tod? Denkst du, er ist was schlimmes? Dann suche und schaue dich mal um. Überall gibt es Reinkarnationen oder andere Rätselhafte Geisterphänomene – wir sind also nicht weg, wenn wir sterben – entweder wir bekommen eine zweite Chance oder bleiben Körperlos – oder wir steigen auf, zu einer Form, in der wir so anders sind. In ein Nirvana.
 

Irgendwann mussten sie aufstehen, doch der Rapper wollte diesen Moment, wie der Jüngere, genießen. Ohne reden, ohne Worte. Nein, er wollte nicht darüber reden, zumindest jetzt noch nicht. Erstmal musste er isch über einiges klar werden. Über vieles, was ihm erst in der Welt aufgefallen war, in die er gegangen war, als er im Koma lag. Koma. Ein Wort, mit einer Bedeutung, der er keinen Ausmaß geben wollte. Musste man sofort über alles reden? Ja, David war so eine Person, zumindest bei Menschen, die er wirklich liebte. Aber er akzeptierte auch schnell, wenn man nicht wollte. Dennoch war die Sache so groß, die nun offensichtlich wohl zwischen ihnen stand, aber er konnte halt nicht. Er hatte Schuldgefühle David gegenüber. Und dieser ihm gegenüber. Ein Teufelskreis, der sich weiter drehte, bis einer ihn durchbrach.und er war sich sicher, dass David es zumindest versuchen würde. Wie lange würde er ihn nicht lassen? Wie lange würde er ihn, um seiner eigenen egoistischen Seelenfrieden willen, zurückhalten? Der Rapper wusste es nicht. Und er wollte es nicht wissen. Aber er war sich sicher, dass seine Entscheidung über kurz oder lang ihre Freundschaft gefährdend würde, was er auf keinen Fall wollte. Er saß in seiner eigen Falle von Gefühlen. Und er konnte und wollte sie einfach nicht mitteilen. Noch nicht. Aber konnte er David vom reden abhalten?
 

Diana beobachtete die Situation der Beiden und sie war sich sicher, dass es über kurz oder lang zu einem heftigen Streit kommen würde. Sie konnte David bei seinem Vorhaben nicht helfen, Timo glücklich zu machen. Nein, dass konnte sie nicht. Aber sie konnte David glücklich machen, denn dafür war sie auch da. Um aufzupassen, dass David nicht die Hoffnung aufgab, dass er Glücklich war und stark genug um den Grund zu erfüllen, um dann seinen Dienst bei Gott anzutreten. Ein Job, den sie leider erfüllen musste. Sie konnte sein Ende nur hinaus zögern, für eine Gewisse Zeit. Ja, aber er war zu gut, um seinen Grund nicht zu schaffen. Im Prinzip war Timo schon glücklich, auch, wenn dass, was David wollte, noch fehlte. Das Timo, außer dem Gitarristen, einen Halt im Leben hatte. Keiner seiner andern Freunde würde ihn lang halten können, und das wusste Gott ebenso wie sie. Sie war nicht gemein zu David. Sondern hart. Denn was nach ihr kommen würde, war kein Vergleich. „David.“ Sie sprach laut, denn nur er konnte sie hören. „Ich werde für ein paar Tage weg sein – stell nichts dummes an. Und wehe es geht dir dreckig, nach eurem Streit. Bedränge ihn nicht. Du weißt, dass er noch nicht reden kann. Und das er es nicht will – selbst wenn du es willst. Warte wenigstens, bis ich zurück bin.“ Seine verwirrten Gedanken und die Fragen, die er hatte, konnte sie förmlich sehen, ebenso wie er ihr grinsen sah. Doch er antwortete ihr nicht, weil sonst Timo misstrauisch geworden wäre. Und dann, ohne, dass er war dagegen tun konnte, war er verschwunden.
 

„Timo?“ Schüchtern und leise war seine Stimme, als er sie das erste Mal erhob. „Ja?“ Doch ebenso wie er, antwortete ihm sein bester Freund in einer Weise, die auch nicht zu ihm passte. So verletzlich. So sprachen sie nur selten miteinander. Und wenn sie es taten, so wussten beide, dass sie seelisch nackt vor einander lagen. Nackt und verletzlich. So, dass ein falsches Wort, den anderen innerlich zerstören konnte. „...es tut mir L..“ „David! Hör auf. Sag es nicht. Bitte. Ich will es nicht hören. Rede über das Wetter, aber nicht darüber!“ Der Ältere krallte sich fast in den Rücken des Anderen, während er ihn an sich zog um seine Tränen in Davids Schulter zu verstecken. „Sprich nicht darüber bitte.“ Wie ein kleines Kind, dass seinen Halt nicht verlieren wollte. „Tu mir das nicht an.“ Ein lächeln legte sich auf das Gesicht des Jüngeren, dass man denken konnte, dass ein verständnisvoller Vater mit seiner kleiner Tochter sprach. Der Gitarrist sah wir der Ältere aus, in dieser Freundschaft. Seelisch Stärker. Kräftiger in der Ausdauer. Er umarmte ihn noch fester und versuchte den Rapper durch kraulen des Rückens beruhigen. „Okay, Timo. Es ist okay.“ Eine Lawine von Tränen rollten den Hilfesuchenden über die Wangen. Er schluchzte. „Jag...mir nie...nie wieder....so eine Angst ein....ver-...verstanden?“ Der Blick wandte sich, trotz Angst zu dem Gesicht des Anderen. Dieser lächelte noch immer und strich sanft und zärtlich die Tränen weg. „Versprochen, Bruder.“ Mit dem Wissen, dass er dieses Versprechen schon bald brechen würde, kamen ihm die Worte über die Lippen. Mit dem Wissen, dass der Ältere ihn bald durchschauen würde, hatte er ihn angelogen. Doch, sobald Timo wieder seelisch so stabil war, dass man mit ihm reden konnte, würde er es sicher tun. Auch, wenn er wusste, dass es noch Wochen dauern könnte. Sobald Diana wieder da war, würde er es tun müssen, schon alleine, um seinen Grund zu erfüllen. Obwohl er nicht wirklich scharf darauf war, einem Gott 1000 Jahre zu dienen. Wer war das schon? Ein regelmäßiges Atmen verriet ihm, dass der Andere eingeschlafen war. Timo war wieder wie früher, wenn sie alleine waren. Verletzlich und er selbst. Würde es überhaupt eine Frau, einen Menschen, geben, dem er sich so öffnen konnte wie ihm? Irgendwer musste in seine Rolle als Timos bester Freund hineinwachsen – nur wer?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-01-31T20:04:09+00:00 31.01.2010 21:04
ja wer...
das ist eine interessante Frage

mal sehen, was als nächstes passiert...


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