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K.O.M.A.

Komm ohne mich aus
von

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Menschen sind Egoisten

Kraftvoll schlug ein Herz im Takt. Es schläft, als ob es kein morgen mehr geben könnte. Vielleicht ist das ja der letzte Abend dieses Herzens. Vielleicht ist es auch gerade mal der erste. Das Leben kann grausam sein, grausamer, als man denkt. So grausam, dass es wohl fast als perverses Vergnügungsspiel der Götter durchgehen könnte. Und nein, fair ist es zu keinem. Zumindest nicht so, dass wir es sehen. Rein theoretisch leidet jeder gleich viel und an der gleichen Menge, ebenso wie er Glück erlebt. Nur verteilt es sich anders. Denk mal an ein armes Waisenkind, dem man etwas schenkt, was wertvoll ist. Es ist glücklich. Gebt dieses Geschenk einem reichen Kind. Es ist unglücklich. Ein banales, kleines, unbedeutendes Beispiel. Doch, jeder kennt gerade solche Beispiele, wie das Leben spielt.
 

David war nach einer gefühlten Ewigkeit aufgestanden und nach Hause gelaufen. Seine Mutter hatte ihn entsetzt angesehen und direkt umsorgt. Er war müde ins Bett gefallen und hatte geschlafen. Zwischendurch wurde er kurz geweckt um seine Medikamente zu nehmen. Doch wofür der ganze Aufwand? Sollte er doch eh sterben. Mussten sie das nicht alle? Musste nicht wirklich jeder dran glauben? War das Leben nicht eine Verarsche hoch 3? Hoffnungslos – was sollte es bewirken. Wieso sollte man überhaupt leben, wo ist der Sinn? Sich Fortpflanzen? Das kann nicht der Hauptgrund des Lebens sein. Einen Gott verehren? Das noch viel weniger. Sein Schlaf war unruhig.
 

Es gibt drei berühmte Fragen. Wer sind wir, wo kommen wir her und wo gehen wir hin. Aber niemand fragt, was wir gerade hier machen. Alles dreht sich um die Zukunft und die Vergangenheit. Nur, weil die Gegenwart gerade mal sieben Sekunden andauert? Wieso teilt der Mensch überhaupt Zeit ein. Warum muss sich alles in Normen und regeln befinden? Wo ist das platz für das übernatürliche, da mystische? Es gibt Dinge, auf dieser Welt, Die kann man nicht erklären und wird es nie können. Nie wissenschaftlich. Und nie religiös. Sie sind einfach, nur wenige Menschen haben oder entwickeln ein Verständnis für diese Dinge, die es gibt. Und doch nehmen sie alle irgendwie war. Wieso gab es diese religiösen Menschen, die einem einen glauben aufzwingen wollen, nur, weil sie einen erlösen wollen? Wo ist dann die Freiheit?
 

Wieder lag er ruhig im Gras und dachte nach .Still und leise hatte sich der Tag verabschiedet und die ersten Sterne zeichneten sich am Himmel ab. Der Mond schien hell und die Lichtung, auf der er lag, war ruhig. Ein Reh hatte sich an seine Seite gekuschelt und an der anderen schlief sein kleiner Bruder seelenruhig tief und fest. Es war so schön ruhig und friedlich das er es fast für einen Traum gehalten hätte, doch er wusste, dass es wahr war. Kein Leid würde ihm hier wieder fahren, oder David. Hier waren sie nie im Streit, ja, sie diskutierten, aber Streit gab es nie. Dieser Welt war perfekt. Still und perfekt. Timo wollte, dass alles hier so für immer blieb, das er hier für immer leben konnte. In dieser kleinen, stillen, für ihn perfekten Welt. Er seufzte und begann gedankenlos David durch das Haar zu streicheln. Sein Bruder hatte wunderbares weiches Haar. Manchmal beneidete er ihn darum und David wusste das. Aber auch nur für ihn, hatte er sich die Haare wachsen lassen, wodurch er weiblich wirkte, obgleich er eigentlich sehr männlich war. Doch er würde immer sein kleiner lieber Bruder bleiben. Für ihn, versteht sich. Für die Frauenwelt war er schon jetzt ein kleiner Herzensbrecher, wenn auch unabsichtlich. David verliebte sich einfach nicht. Wirklich was dafür konnte er zwar nicht, aber es tat ihm auch schon irgendwo weh, ständig seinen Verehrerinnen einen Korb zu geben. Meistens ging er ihnen aus dem Weg. Timo überlegte kurz, ob es sich lohnte nach Hause zu gehen, doch sie hatten schon oft im Wald geschlafen und nie war etwas passiert. „Gute Nacht, David.“, flüsterte er sanft. Dann schlief er ein.
 

Das Piepen erfüllte den Raum, wie jeden Tag. Immer und immer wieder ertönte es. Monoton. Einsam und allein. Wo war die Person, für die dieses Piepen Leben anzeigte? War sie noch hier, unter ihnen? Oder innerlich schon längst Tod? Nun lag er erst seit kurzen in diesem Zustand und schon hatte sich der Alltag eingestellt. Als ob es weiter gehen musste, ohne ihn. Musste es das? Konnten sie das? Wollten sie das? Sie machten es einfach. Ohne nachzufragen.
 

„Was würdest du tun“ hatten sie in einem Lied gefragt. Er hatte selbst mitgeschrieben und nun wusste er selbst keine Antwort auf diese Frage. War das nicht Ironie des Schicksals? Was das nicht Krank? Verräterisch? Was sie verlangten von denen, die sie erreichen wollten, schaffte er selber nicht. Nicht jetzt. Nicht so plötzlich. Ja, er hatte Pläne gehabt und er wollte sie umsetzten. Doch so wie man plante, würde es nie werden. Timo war nicht dabei. Timo, der wegen ihm im Koma lag und ihn nicht aufbauen konnte. Timo, der wegen ihm weggelaufen war, weil er ihn wieder verletzt hatte. Ja, das hatte er und nun schämte er sich dafür. Aber war das nicht menschlich, das was er da machte? War das nicht in diesem Sinne normal?
 

Was ist eigentlich das, was alle als normal definieren. Definiert das nicht jeder anders? Oder ist es allgemein gleich? Weil, rein theoretisch gesehen, ist nichts normal und nichts ich gleich. Nichts und unnormal und nichts ist verschieden. – oder?
 

Timo, dem es wegen ihm schlecht ging, würde ihm wohl auch noch mit einem lächeln verzeihen, wenn er sich entschuldigen würde. Wenn er es jemals könnte. Er schlug mit der Faust gegen die Wand und es gab ein dumpfes Geräusch. Gleich würde jemand nachgucken kommen, wie es ihm ging, ob er nicht gefallen war. Er würde lächeln und sagen, dass die Person sich verhört haben musste. War er nicht erbärmlich? Das er so log? Das er so litt, obwohl es anderen viel schlechter ging? War das nicht total verdammt erbärmlich, wie sehr er sich im Selbstmitleid suhlte? Und wenn er an alle dinge dachte, die er Timo geraten hatten, kamen ihn viele nun so falsch vor. So falsch und kalt. Egoistisch. Wegen ihm hatte Timo nichts mehr in der Liebe riskiert. Da war diese junge Frau gewesen und er war sich sicher, dass sie die Richtige für Timo gewesen wäre .Doch aus puren Neid und Egoismus hatte er Timo abgeraten und nun? Nun lag Timo im Koma und würde wohl nie wirklich glücklich werden. War er nun zum Unglück wegen ihm verdammt? Konnte er es vielleicht doch noch retten? Er hätte Timo damals seinen Weg gehen lassen sollen, dann wäre so vieles nicht passiert. Zumal es nicht viele Wege gab Timo glücklich zu machen. Und er mauerte sie nach einander einfach zu. Unerbittlich und nur an sich selbst denkend. Was war er nur für ein bester Freund. Konnte er diesen Titel überhaupt noch behalten? Er war erbärmlich. So schrecklich erbärmlich. Wie hatte er noch über Leute gelästert, die im Angesichts des Todes alles bereuten und erst dann Fehler sein sehen – und nun war er genau so? Er hatte sich für gut und lieb gehalten, nur um jetzt fest zustellen, dass er sich perfekt selbst belügen konnte. Selbst jetzt noch, war er egoistisch genug um zu sagen, dass er etwas wollte. Wie sollte sein Leben noch weiter gehen? Sollte er sich die restlichen Monate im Selbstmitleid baden? Sollte er aufgeben? Oder sollte er kämpfen, mit dem festen Vorbehalt sich zu ändern, obwohl er wusste, dass er es nicht schaffen würde. Dafür war er einfach zu schwach. David wusste, war er Timo nichts gönnen wollte. Weil Timo ein so starker und schöner Mensch war, während er klein und hässlich war. Wahre Schönheit zeigt sich über den Charakter und den Umgang mit anderen. Timo hatte sich als wunderschön bewiesen, wohin gegen er wohl überhässlich war. Und das schlimmste war, dass er zu schwach war sich zu ändern. Wo ist jett die Person, die zu einem hinging und sagte, dass das alles nicht stimmte, was man dachte, dass man schön war? Seine lag im Koma. Egoistisch. Menschen sind Egoismen und Einzelgänger. Sie belügen sich selbst. David fing wieder an zu weinen. Er war wohl endgültig am Ende. Und dieses Mal würde kein Timo kommen um ihn aufzubauen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-01-05T21:55:13+00:00 05.01.2010 22:55
ich finde es richtig interesannt , wie du so tiegsinnige Gedankengänge so einfach in eine story einbaust...
gefällt mir richtig gut und nur weiter so
mal sehen was als nächtes passiert...


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