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Niemand hört dich

von

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Alles endet hier

Alles endet hier, auch wenn du wieder vor mir steht, alles endet hier, auch wenn du deine Welt umdrehst, alles endet hier egal wenn du noch weiter flehst, ich hoffe das du das verstehst.
 

Ein paar Wochen ging alles gut. Dann begann unser Untergang. In dieses paar Wochen erlebten wir das, was man in einer Beziehung erlebt. Den ersten Streit, das erste Verzeihen. Nur eines hatten wir noch nicht getan: mit einander geschlafen. Und heute Abend, sollte es soweit sein. Alles endet hier. Wir überschreiten eine Grenze, die man besser nicht überschreiten sollte. Wir hätten es lassen sollen, doch wir konnten nicht.

Leiden? Vielleicht ist das unser Schicksal.

Sterben? Unsere Strafe.

Dennoch, werden wir sie mit Würde annehmen. David und ich gehören zusammen, egal, was immer wer auch sagt. Unsere Liebe ist stark, das weiß ich jetzt. Auch, wenn wir für immer getrennt werden, wir werden einander immer lieben. Keiner kann unsere Herzen, Seelen, was auch immer ganz trennen. Nehmt uns unsere Erinnerung, unser Leben, ja, unsere gesamte Existenz, doch die Liebe wird alles aufhaben. Schickt uns ins Nichts, und wir werden es füllen.
 

„Saskia?“ Ich lag neben ihm im Bett, es war Wochenende. Die Anderen waren was weiß ich wo. David hatte sich Freigenomen. Wegen einem besonderen Grund. Ich wusste ihn. Er wusste ihn und Timo wusste ihn. Timo hatte sich als außerordentlich nett heraus gestellt. Als ich das erstmal vor ihm erschien kam er auf mich zu, streckte mir die Hand aus und stellte sich vor. Und er hielt es sogar eine halbe Stunde ohne Fragen aus, was ich ihm hoch anrechne. Und dann konnte ihm ein. 'Erklären wir dir irgendwann mal' auch reichen. Obwohl ich mir sicher war, dass er jetzt immer fragen würde. Und ich behielt recht, aber er tat es mit einer solchen Höflichkeit, dass wir ihm uns irgendwann anvertrauten.

Und heute hatte er die Anderen weg gelotst. Davids Eltern waren über das Wochenende ebenfalls verreist. In den letzten paar Wochen waren wir uns nicht nur seelisch und geistig, sondern auch körperlich näher gekommen. Auch konnte ich schon Gefahren spüren, weshalb David einer 'Messer' Attacke von Timo 'entkommen' war, der sich 'freundlicherweise' dazu 'bereit erklärt' hatte, mir beim 'Training' zu 'helfen'. Ihm machte es großen Spaß. Langsam aber sicher konnte ich auch David Gefühle spüren. Zuerst habe ich seine Liebe gefühlt. Es ist schön, das zu fühlen, und ich wünschte, ich könnte es ihm zurückgeben. Und nach und nach kommen weiter hinzu. Unter Anderen auch Erregung. Als ich ihn drauf ansprach, wurde er rot uns murmelte etwas von 'Erst wenn du bereit bist' und starrte seine Zimmerdecke an. Er liebt seine Zimmerdecke. Das tat er ja immer, wenn er nicht weiter wusste, oder nachdachte. Ich hatte nur gelacht und da wir uns inzwischen auch schon nackt gesehen hatten, wieso sollten wir es nicht langsam drauf ankommen lassen? Es musste ja nicht sofort Sex sein. David hatte nur gelächelt und mich geküsst.

Und nun lagen wir hier. Beide unfähig was zu tun. Ich wusste nicht wie, klar gut, ich hatte schon öfters zu gesehen, aber wie beginnen? Ich hoffte, er würde anfangen, doch er war im Moment viel zu schüchtern, und ich hatte Angst etwas falsch zu machen. Er wenigstens hatte er schon Erfahrung. Auch, wenn es ihm peinlich gewesen war, zu wissen, dass ich ihm beim Sex schon gesehen hatte, bzw. seine Gefühle gespürte hatte. Ob ich das auch tun würde, wenn er mit mir schlief? Die Zimmerdecke war mal wieder sein Blickfang. Er lang auf dem Rücken, mit einem T-Shirt und einer Boxersthorts bekleidet. Meine Lieblings Boxershorts. Und ich? Ich hatte eine seiner Boxershorts an und trug auch ebenfalls eines seiner T-Shirts.

Ja, sie waren eben einfach bequemer zum schlafen. Wenn man denn schon schlafen musste. Da er mich andauernd im Arm hielt, konnte ich mich ja nicht mehr unsichtbar machen, aber ich wollte es auch nicht mehr wirklich. Als ob mein Leben in einer anderen Welt stattfinden würde. Einer schönen Welt. Ich kuschelte mich an ihn, und er legte einen Arm um mich. Reflexartig. Aber dennoch immer wieder neu, aufregend. Mit jedem Mal bekam ich von neuem Herzklopfen und seufzte immer wieder unweigerlich auf, wenn ich seinen, ganz persönlich, eigenen Geruch roch. Ich liebte ihn. Als er mich gefragt hatte, warum ich immer seufzten würde, wenn er mich in den Arm nahm, hatte ich gesagt, „Weil du so gut riechst“, worauf hin er nur gegrinst hatte und seitdem nie eine Gelegenheit ausließ, mich im Arm zu halten. Und mir gefiel es. Sehr sogar. Doch wie sollte es weiter gehen? Würden wir uns die ganze Zeit lang nur im Arm halten? Oder sollten wir uns doch trauen?
 

Ich wusste nicht, ob sie bereit war. Ich war es, doch, sie? Was, wenn Saskia, dass alles zu schnell ging? Was, wenn...ja, was wenn ich ihr weh tue? Versage ich dann? Ich weiß nicht weiter. Und doch, irgendetwas in mir sagt, dass es richtig ist, es jetzt zu tun. Jetzt. Hier. Sie liegt mal wieder in meinen Armen, ich liebe es sie so zu halten. Doch klar, natürlich will ich auch ab und zu mal mehr. Das spürt sie inzwischen, irgendwie peinlich aber auch, wundervoll. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, dass sie mich so gut kennt.

Sie hebt ihren Kopf und lächelt mich an. Und wie als wenn ein magischer Moment da ist beuge ich mich runter und vereine unsere Lippen. Ich liebe ihre Küsse. Sie sind so gefühlsvoll, zärtlich und doch bestimmend. Dieser hier ist anders. Er wird leidenschaftlicher, sie presst sich an mich. Ja, vielleicht ist hier und jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen.

Ich presse mich auch an sie, dreh uns so, dass sie unten liegt. Sie schaut mich an, bittend, flehend und mir gefällt es. Unweigerlich frage ich mich, was sie jetzt wohl denkt, als sich ein fieses grinsen auf mein Gesicht schleicht. Ihren ersten Sex wird sie niemals vergessen. Ich werde sie nach allen regeln der Kunst verwöhnen. Wofür habe ich sonst Klavier gelernt?

Sie ist mein Instrument, auf dem ich spiele, meine Inspiration, meine besser Hälfte. Ja, sie ist mein. Ich bin besitzergreifend, wenn ich wirklich verliebt bin. Das weiß sie, das weiß ich. Ich küsse sie erneut, während ich langsam beginne sie auszuziehen...
 

Erschöpft liege ich neben David, er hält mich, mal wieder im Arm. Sex mit ihm war unglaublich gut, besser, als ich es mir je hätte vorstellen können. Und ich hatte Blut geleckt. Ich will mehr. Viel mehr. Von ihm, von diesem Leben und von der Liebe. Mehr von dieser Leidenschaft. Doch, wie lange sollte unter Glück noch halten? Hatten wir es nicht schon längst über strapaziert? Oder, sollten wir gar soviel davon haben, dass wir die Welt verändern konnten. Nein, letzteres sicher nicht. Wir hatten nicht mehr oder weniger Glück als Andere, sondern haben einfach die Risiken vergessen, verdrängt. Und deswegen lag ich nun hier, nackt, wie Gott mich hätte schaffen sollen, wäre ich ein Mensch gewesen. Und David? Ebenfalls. Auf seinen Lippen hatte sich ein glückliches lächeln gebildet, was mein Herz antreibt zu schlagen. Meinen Sinn des Lebens war es ihn zu lieben. Doch, hatte ich überhaupt ein Leben? War ich nicht mehr oder weniger ein Geist, eine Körperlose Seele, die dazu da war auf ihn auf zu passen?! Ich kuschelte mich enger an ihn und spürte, dass er langsam wieder erregt wurde. Lag es am mir, weil ich so neben ihn lag? Oder daran, dass ich es fast provozierte, in dem ich mich an ihm rieb? Ihm war es jedenfalls egal, presste mich erneut an sich. Eine neue Runde, in unseren kleinen Glück...
 


 

„Herr, es gibt einen erneuten Fall“ Eine große, halb im Dunkeln versteckte Gestalt stand an einem Wolkenfenster. „Ich weiß, schon wieder neu erschaffte Seelen. Im Zweiten Leben. Warum? Wegen dieser Sache? Ist das ihre Rache, dass ich ihre Liebe für nicht gut hielt? Dass ich einen besseren für sie wollte. Ist es nicht der Wunsch eines jeden Vaters, dass seine Tochter einen anständigen heiratet?“ „In der tat, dass ist er. Wir sollten härt...“ Die Gestalt, die gesprochen hatte wurde durch ein „Schweig“ unterbrochen. Sie kniete nieder, als sich die Person am Fenster umdrehte. „Nein, wie üblich. Schauen wir erstmal zu, lassen wie sie glücklich sein...solange sie noch können.“ „Mein Herr, sie haben bereits miteinander geschlafen.“ Und Gott versteinerte. Zutiefst widerte ihn der Akt der Vereinigung inzwischen an. Wer konnte es ihm verübeln? Seine Frau war deswegen gestorben, seine älteste Tochter hatte ihn deswegen verlassen, und wer sollte in ein paar tausend Jahren die Regentschaft übernehmen? Er hasste Sex. Schon allein deswegen hatte er sich ganz von der Erde zurück gezogen, es so hin geleitet, dass es etwas widerwärtiges war. Dennoch lebte die Menschheit weiter. Trieben es im verborgenen. Sonst wäre das schöne Spiel der Götter ja auch nur zu schnell vorbei gewesen. Sein Vater hatte noch die Dinosaurier miterlebt. Die Menschen, die Kreation des verstorbenen Obergottes, waren jedoch noch besser, genialer. Sie konnten selber denken, so nah, wie er, war noch keiner an die Götter herangekommen. Götter gab es viele. Jeder hatte eine andere Funktion. Und mit dem fortschreiten der Menschheit wurden immer neuere geboren. „Sie werden ihre Strafe bekommen, bringt mir alle Informationen, die ihr habt! Sagt den Hütern noch nichts. Ich will erneut meiner Stieftochter die Hand zum zurückkommen reichen, und ihn leiden sehen, wenn sie ihn verlässt. Und dann kann sie endlich meinen Sohn heiraten und ich bin rechtmäßiger Obergott. Für alle.“ Ein lachen. Halb wahnsinnig, halb einsam. Und irgendwo unter der Erde erschauderte eine junge Frau. Einst war sie eine Göttin, doch nun war sie eine Freiwillig Gefallene.
 

„Lilith? Alles okay?“ „Ja.“ Der junge Mann schritt auf sie zu. Es war heiß um sie herum, warm. Und die Dämonen lauerten in jeder Ecke. Doch das hier war ihre zu Hause. Ihr Exil, dass sie vor dem Nichts oder der Einsamkeit bewahrte. Den Liebe existierte nicht mehr im Leben ihres Stiefvaters. Kein Gefühl. Außer Einsamkeit. Früher einmal nannte man ihren richtigen Vater auf Erden den Mitfühlenden. Doch das war lange her. Und nun? Wie viele unglückliche Seelen waren schon im nichts verbannt? Wie viele konnten sich nie wieder berühren. Ihre schlanken Hände wurden von ihrem Geliebten genommen. Dem Herrscher der Dämonen. Ein gefallener Hüter, seid er sie liebte. Nein, ein gefallener Engel. Mit jedem Jahr wurde er mehr und mehr dämonisch, sie ebenfalls. Äußerlich strahlte sie immer noch wie eine Göttin, doch tief in ihr war sie es nicht mehr. Tief in ihr wurde die Leere größer. Hier konnte sie keine Kinder bekommen. Im Nichts jedoch hätte sie ihren Geliebten noch nicht einmal berühren können. Hier jedoch waren sie sicher. „Ich liebe dich Luzifer.“ Ein lächeln. „Ich dich viel mehr.“ Es wurde weicher. „Mach dir keine sorgen. Egal was dein Stiefvater plant, er wird wieder wie früher, glaub mir. Es wird alles wieder gut. Und wir werden alle retten, versprochen.“ Ein seufzen, dass Lilith Lippen entwich. Hier war sie nun, Tochter Gottes, Frau eines gefallenen Engels, verbannt in der Hölle. „Es wird außerdem Zeit, meine Schöne. Die Dämonen wollen wieder.“

Die Dämonen waren ihre Freunde. Von Anfang an. Sie waren alle gefallene Hüter, Engel oder gar verbannte Götter, die in den Augen ihres, zugegebenen leicht wahnsinnigen und brutalen Stiefvaters, Unrecht getan hatten und deshalb hierher verbannt wurden. Das Nichts war nichts für höhere Wesen. Dort kamen nur niedere Kreaturen hinein. Der Fluch, der auf der Hölle lastete, war der, dass sich alle Gefallenen in hässliche Kreaturen verwandelten. Sie jedoch, die nur mit gegangen war, hatte ihr göttliches Aussehen beibehalten, ebenso wie ihre Kräfte. Und so einmal im Moment, bei Neumond, brachen sie ein Stück weit den Fluch. Mit einem Tanzritual.“Ich komme Liebster.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-19T10:21:18+00:00 19.12.2009 11:21
nein die sollen nicht auseinander gebracht werden...
dafür sind die viel zu süß zusammen...
mal sehen was als nächtes passiert...


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