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Niemand hört dich

von

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Himmel Hilf

Himmel Hilf, wohin treibst mich heut Nacht? Keine Frage weg von hier. Ich weiß ganz genau ich hab nicht nachgedacht, trotzdem will ich weg von dir
 

Ein Kuss, der alles verändert hatte. Was fühlte ich? Was wollte ich? Sie? Oder doch nur Sex? Ich hatte sie losgelassen, hatte gesagt, sie sollte gehen. Ich müsste nachdenken. Ja, es tat irgendwo weh, sie so zu sehen, den Schmerz in ihren Augen zu spüren. Und ich? Ich Feigling war auf dem Weg zu meinem besten Freund, um mir Rat zu holen. Sie war einfach unsichtbar geworden. Und dennoch war sie bei mir. Das fühlte ich. So saß ich jetzt im Auto meiner Mutter, welche mich besorgt musterte. Ja, ich war nachdenklich, und ich verhielt mich wohl komisch. Dennoch. Ich musste zu Timo! Doch, was genau erhoffte ich mir? Erkenntnis? Das ich plötzlich ein 'Aha' ausrief und endlich Sorgenfrei, für eine Zeit lang, weiter leben konnte? Ich lachte hol auf. Natürlich. Klar. Den schiefen blick meiner Mutter ignorierte ich. Was hätte ich auch sagen sollen? 'Sorry, Mama, aber da ist eine junge Frau, die sich unsichtbar machen kann, und wegen der ich einen Rat von Timo brauche'? Danach war ich mir sicher, dass ich schneller einen Termin beim Psychologen hatte, als ich 'Saskia' sagen konnte. Saskia. Ja, so hatte ich sie genannt. So weit ich weiß bedeutete er im Russischen 'Schneewind' und im asiatischenraum wohl 'Lotusblüte'. Also, ich fand, das passte. Sie war schön wie der Schnee und ich konnte sie nicht einschätzen oder kontrollieren, wie den Wind. Und Lotusblüten mochte ich schon immer.

Wir hielten und ich wusste, ich würde nicht alleine zu Timo gehen. Bis zu seiner Oma war es zwar etwas weiter gewesen, aber meine Mutter hatte mich trotzdem gefahren. Es musste halt sein. Als ich zur Haustüre ging, meiner Mutter gewunken hatte und wartete, dass mir nach dem Klingeln einer aufmachte flüstere ich: „Bitte höre gleich weg. Ich weiß das du da bist Saskia. Ich weiß nicht warum, oder wieso. Ich weiß es einfach. Ich spüre es. Bitte hör weg.“ Ob sie es gehört hatte, oder der Bitte nach kam? Keine Ahnung. Ich hoffte, dass sie es akzeptieren würde. Timo öffnete. „David? Was los? Komm rein.“ Ich ging. Sie folgte mir. Da war ich mir sicher.
 


 

Es tut weh, mein Herz. Es blutet. Wird es aufhören? Oder wird es ab jetzt für immer eine offene Wunde haben? Ist das Liebeskummer? Dieser Schmerz? Wo bin ich? Unsichtbar, bei ihm. Wer bist ich? 06021988, Bonk, David Lauden.....nein...Saskia. Ich weine. Stumm, leise. Wäre ich sichtbar könnte er sie sehen. Was würde er machen? Sich weg drehen? Sie wegwischen? Ich weiß es nicht. Es macht mir Angst, dass ich einerseits hier so vor mich hin vegetiere und andererseits meine Aufgaben erfüllen kann. Das ist grausam, andererseits gut.

Wir sind bei Timo im Zimmer bei seiner Oma. Seid wann? Wie sind wir hier her gekommen? Timo hält David im Arm. „Das wird schon wieder Alter.“ Ich ziehe mich dezent zurück. Höre weg. Achte nur auf Gefahren. Worüber sie wohl sprechen? Was David wohl alles sagen wird? Da fatale ist: Ich vertraue ihm, es war nur ein Kuss, und das was er danach getan hat, äußert schmerzhaft und dennoch, vertraue ich ihm. Blind. Bedingungslos. Ich würde am liebsten laut auflachen, doch das hätten beide gehört. Somit begnüge ich mich damit, leise zu seufzen. Es könnte auch der Wind sein, Timo hat das Fenster auf. Ich schaue beide an. Ihre Lippen bewegen sich. Zu gerne würde ich es wissen, zu gerne zuhören. Doch. Ich kann nicht. Ich darf nicht. Hat er mich darum gebeten? Ein Teil meines ichs, muss es wohl mitbekommen haben, der Teil, der noch auf die gefahren achtet. David Lauden Bonk. Ein Mann, der weiß, was er will. Ein Mann, der mir das Herz gestohlen hat. Wird er es je wieder hergeben? Ich bin mehr, als nur seine Hüterin. Auf meinen Lippen kann ich immer noch seine Spüren. Leicht, dennoch. Ich spüre. Und dann schalte ich ab, konzentriere mich nur noch auf die Gefahren.
 

Ich erschien, als er auf seinem Bett lag, wir waren wieder bei ihm zu Hause. David war nicht lange bei Timo geblieben, und war bald darauf mit ihm abgeholt worden und war nach Hause gefahren worden. Timos Mutter hatte einen Hüter, einen ganz schrecklichen. Ich hasste ihn inzwischen richtig. Er hatte während der Autofahrt dämlich gegrinst und am liebsten hätte ich ihn raus geworden. Ging ja nur leider nicht. Wenn wir unsichtbar sind können wir uns gegenseitig sehen. Ich setzte mich auf sein Bett, mit dem Rücken zu ihm. Schweigen. Aber dieses mal war es angenehm, ich genoss es regelrecht. Mein Herz blutete immer noch. Ich weinte immer noch. Dennoch genoss ich es. Fühlen. Etwas, was vielen verwehrt bleibt. Und plötzlich, fühlte ich seine Hände an meinen Hüften, ich wurde zu ihm gezogen, nicht bestimmend, sondern sanft. Er drehte mich um, sah mich traurig an, und tat etwas, womit ich nie gerechnet hatte. Er küsste mich. Ich schloss die Augen, erwiderte. Und mit jeder Sekunde wurde unsere Sünde größer, nur das er noch nichts davon wusste. Er löste und begann meine Tränen weg zu küssen. Ich genoss es. Also wollte er mich nicht absichtlich verletzten.

„Es tut mir Leid.“ Sein Gesicht lag in meiner Hals beuge und ich umarmte ihn. Er weinte nun auch. Was sollte ich machen? Ich habe noch nie einen Menschen getröstet. Hüter muss man nicht trösten. Er drückte mich an sich. Und wie von selbst begann ich zu erzählen. Was ich war. Wer ich war. Warum ich da war. Er hörte zu, während ich nicht den Mut hatte, ihm dabei in die Augen zu sehen. Er hörte aufmerksam zu. Als ich an dem Teil mit dem Regeln und Verboten ankam, zuckte er kurz zusammen. Doch er blieb ruhig unterbrach mich nicht. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihm das je sagen würde, doch leider, Gott, leider vertraute ich ihn. Ich liebte ihn. Was hätte ich tun sollen?
 

Ich schwieg, als sie geendet hatte. Musste es erstmal verarbeiten. Mein Schutzengel? Nein, meine Hüterin. Irgendwie Krass. Liebe? Eigentlich keine Chance. Für beide. Aber dennoch, das Gespräch mit Timo hatte gezeigt, dass ich ihr wohl nicht nur verfallen war. „Du bist ja schwer verknallt, David. Mach was draus“ hatte er gesagt. Ja, und wenn ich sie jetzt so an sah, da wusste ich, sie war dabei mir das Herz zu stehlen. Und sie war so fair mir rechtzeitig alles zu erzählen.- noch könnte ich mich zurück ziehen. Doch, wollte ich es? Wollte ich überhaupt etwas? Ich seufzte und kuschelte mich an sie, stumm, ohne ein Wort zu sagen. Sie zwang mich nicht. Vielleicht spürte sie, was ich fühlte. Vielleicht dachte sie es sich auch nur. Ich wollte sie im Moment nur bei mir haben. Wie lange wir so da lagen, konnte ich nicht sagen. Es tat gut, und doch spürte ich, wie sie immer nervöser wurde.

„Saskia. Ich....ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich sagen soll.“ Sie erwiderte nichts. Was hätte sie auch? Okay? Oder ein bitte, irgendwas? Ich seufzte und robbte ein Stück hoch, um ihr in die Augen schauen zu können. Sie wich aus. „Das alles, ändert jedoch nichts an meinem Gefühlen.“ Woher nahm ich diese Selbstsicherheit? Woher kam die Entschlossenheit, den Kampf mit Gott aufzunehmen? Sie sah mich an. Verwundert. Erleichtert. Glücklich. Ich lächelte und küsste sie erneut. Und schon wieder weinte sie. „Du weinst ja immer.“ Sie lachte. Schüttelte den Kopf und murmelte: „Bin eben nah am Wasser gebaut, außerdem..“ Ich fand es süß, dass sie sich auf die Lippe biss. „Du bist glücklich.“ Ein Nicken. „Gut, ich nämlich auch, und soll er uns verfluchen. Wir werden immer glücklich sein.Versprochen.“ Sie lachte, und zum ersten Mal küsste sie mich. Ein unglaubliches Gefühl durchströmte mich. Verlangen. Glück. Liebe? Nein, sicher noch nicht. Dennoch, wir waren auf dem Besten weg dahin. Und solle ich wegen ihr sterben, so starb ich gerne. Komische Gedanken, aber welche, die ich ernst meinte.

Wie lange würde unser Glück halten? Wie lange würden wir bestehen? Was würde alles auf uns zu kommen? Wer würde sich uns in den Weg stellen. Dies war unser erstes Leben. Hüter, haben wohl, laut ihr. Erinnerungen an frühere Leben. Und sie hatte keine, als müssen wie neu geschaffte Seelen sein, oder? Mir egal. Alles war mir egal. Hauptsache sie war da, wo sie hingehörte - in meinen Armen.
 

Wir vereinbarten, nach einer halben Stunde rum knutschen, das keiner etwas erfahren sollte und das er Timo aber die Wahrheit erzählen dürfte. Ja, die Ausnahme hieß Timo. Aber damit konnte ich leben, obwohl es ein gewisses Risiko barg. Aber so konnte ich mich auch zeigen, wenn David, was er häufiger war, bei Timo war. Und das war reizvoll. Als David mich gefragt hatte, ob ich schwanger werden könnte, hatte ich gelacht. Obwohl die Frage berechtigt war. Würde ich schwanger, wäre das so, als ob er ein Kind kriegen würde. Wenn Frauen schwanger würden, würde die Hüterin des Vater 'schwanger'. Sie 'gebar' dann die oder den Hüter. Bei uns war das auch so gewesen. So gesehen, war die Hüterin seines Vaters meine 'Mutter'. Daraufhin hatte er geschockt geguckt und gefragt ob wir Geschwister wären. Nein, waren wir nicht. Dann hatte er erleichtert ausgesehen und unweigerlich musste ich lachen. Es war aber auch zu komisch gewesen. Warum er mich das gefragt hatte? Er wollte irgendwann ja auch mit mir schlafen. Klar, das wollte ich auch, aber war ich überhaupt bereit dazu? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass er verdammt erotisch war und ich ihm wirklich verfallen war. Wenn er mich fragen würde, ich wüsste nicht, ob ich nein sagen könnte. Andererseits, wusste ich auch, dass er mich nicht drängen würde. Nein, dafür war er nicht der Typ.

Wie lange das wohl gehen wird? Unser kleines Spielchen. Ja, wir liebten uns, doch konnte man von Liebe reden? War es nicht verliebt sein? Was, wenn wir in ein paar Wochen uns hassten? Was, wenn unsere Beziehung, wenn man es so nennen konnte zerbrach? Ich wusste es nicht, doch wollte ich es wissen? Sicher nicht. Würde ich es je wissen? Ich hoffte nicht. Doch, alle diese Gedanken sprach ich nicht aus. Wozu auch, er dachte dasselbe. Wir hielten uns im Arm, es war inzwischen fast Mitternacht.

„Saskia?“ „Mmh?“ Er lächelte, und obwohl mein Kopf jetzt in seiner Halsbeuge war, wusste ist es. Das war halt David, Mein David. Mein Freund. Gott, ich verhielt mich wie eines dieser pubertierenden Schulmädchen, doch mir war das egal. Dafür war das Gefühl zu schön. „Weißt du eigentlich, was dein Name bedeutet?“ Unweigerlich musste ich den kopfschüttelnd. „Nein, aber ehrlich gesagt, ich habe noch nicht darüber nachgedacht, wieso? Was bedeutet er denn?“ „Schneewind, oder Lotusblüte.“ „Schneewind? Mhh, schön. Wie bist du eigentlich drauf gekommen?“ „Ich habe dich das erste Mal gesehen und da fiel er mir einfach ein.“ Irritiert sah ich ihn an. Kritisch, hatte er nicht vorher überlegt. Und David? Der grinste sich nur einen ab, legte sich auf den Rücken und fand die Zimmerdecke auf einmal hoch interessant. „Dann...hast du den die ganze Zeit im Kopf gehabt?“ Er nickte. Leugnen wäre zwecklos gewesen. Ich hätte mich auch genauso gut unsichtbar machen können, um zu erfahren, dass er ein schlechtes Gewissen hatte und sich köstlich amüsierte. „Wieso?“ Er sah mich an, und seine Augen waren traurig. Nein, er sollte nicht traurig sein. Das hatte er nicht verdient. „Ich wollte nicht, dass du wieder verschwindest“ Eine ehrliche Antwort, die mich in Verlegenheit brachte. Hatte er schon so viel Angst mich zu verlieren? Und trotzdem riskierte er es? Mir kamen die Tränen. „Du riskierst so viel. Noch kannst du dich retten, Dav...“ „Nein! Ich will nur dich. Und ich werde diese Chance nicht verstreichen lassen, egal, was passiert. Ich werde es nie bereuen.“ Ich weinte, mal wieder. Vor Glück. Gott, wir sind so Krank. Rettet uns nicht.

David zog mich zu sich, mein Kopf war nun auf seiner Brust. „Du bist echt nah am Wasser gebaut, Kleines.“ Arsch, aber ein Arsch, den ich liebte. „Ich..ich will jetzt nicht schon sagen ich liebe dich, aber mir fällt kein anderer Satz ein, ich bin ich dich verliebt hört sich so....naja, komisch an.“ Er lachte auf. Na toll, da wollte man auch mal seine Gefühle gestehen und er lachte. Warum hatte ich mich nochmal in ihn verliebt? Achja...weil er einfach er war. „Idiot“, murmelte ich. Er lachte nur noch mehr und küsste mich. Ja, so konnte man doch Leben. Auch, wenn er lebte und ich eigentlich nicht lebendig war, so war ich es in gewisser Weise doch. Und irgendwie war das komisch zu wissen.vielleicht waren wir nicht füreinander bestimmt, aber Gott hatte kein Gesetz über die Liebe gemacht.

Es gab schwache und starke Lieben. Wo unsere einzuordnen war, wusste nicht. Doch jeder Mensch war das bestimmt eine starke Liebe zu finden, und musste sie in jedem Leben neu suchen. Einige wenige, schafften das. Die meisten suchten lange, lange vergeblich. Doch, hatten wir sie schon gefunden?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-19T10:10:23+00:00 19.12.2009 11:10
Oh man die beiden sind so süß zusammen...
gefällt mir richtig gut!
mal sehen was als nächtes passiert...


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