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Adventskalender 2009

One-Shot Sammlung
von

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14. Dezember - 30 Winter (Vampire Knight)

Mit leichtem Verzug... Tut mir schrecklich Leid, dass es so spät geworden ist.
 

30 Winter
 

Es war Winter geworden.

Zum genau dreißigsten Mal, seit Yuki mit Kaname Kuran die Cross Academy verlassen hatte.

Eine neue Generation war herangewachsen und hatte den Platz ihrer Eltern eingenommen, in der Day Class wie auch in der Night Class.

Das Ziel von Rektor Kurosu war endgültig erreicht. Die Day Class wusste von dem Geheimnis der Night Class und doch herrschte Frieden zwischen den Klassen.

Dieses Jahr zur Weihnachtszeit hatte der Rektor die Schüler einen Ball organisieren lassen, zu dem die Familien der Schüler eingeladen wurden. Aus diesem Grund hatte der Rektor extra das alte Wohnheim der Lehrer renovieren lassen, da mehr Familien anreisten, als erwartet.

Der Rektor selbst lebte gemeinsam mit der Familie Kiryu (zumindest einem Teil) auf dem Schulgelände. Anders als alle gedacht hatten, hatte Zero ein menschliches Mädchen gefunden, dass ihm zusagte, und nun war er stolzer und gestresster Vater von drei Kindern.

Dies war nicht der einzige Full-Time-Job den er innehatte, denn nach wie vor sorgte er auf dem Schulgelände für Ruhe und Ordnung und leitete nebenbei noch die Schulkantine.

Dies alles wusste Yuki allerdings noch nicht, als sie gemeinsam mit Kaname und ihrem jüngeren Sohn Yo das Gelände der Cross Academy betrat.

Viele Schüler standen auf dem Hof, um ihre Familien in Empfang zu nehmen.

Unter den Eltern waren einige Gesichter, die Yuki noch aus ihrer eigenen Schulzeit kannte. Vor allem an den blonden Vampir, der Kaname an ihrer Seite stürmisch umarmte, konnte sie sich gut erinnern, Takuma Ichijo.

„Kaname! Schön dich wieder zu sehen. Hallo Yuki-chan!“ Nun warf Ichijo sich auch Yuki in die Arme.

Drei Mädchen im Alter von achtzehn, fünfzehn und fünf standen hinter Takuma und schüttelten synchron die Köpfe. „O-too-sama, du bist megapeinlich.“

Alle drei waren ebenso blond wie Takuma, doch hatten sie andere Gesichtszüge.

„Leb damit.“, ertönte eine Stimme, die zu einem weiteren Vampirmädchen gehörte, das nun dazu trat und einen Arm um die Schultern von Ayame, Takumas ältester Tochter, legte.

Takuma ließ von Yuki ab und blickte zu Ayame.

„Darf ich dir Hana Kain vorstellen?“, stellte sie die rhetorische Frage. „Hana, mein Vater Takuma Ichijo.“

Hana verbeugte sich mit einem Lächeln. „Es ist mir eine Freude, Sie kennen zu lernen, Senator.“
 

In der Zwischenzeit war auch Taishin, der ältere Sohn der Kurans, eingetroffen und hatte seine Eltern und seinen Bruder begrüßt.

Weitere Bekannte waren in der Menge aufgetaucht und dann wieder verschwunden.

December, die Tochter von Rima und Senri Shiki, welche beide weltbekannte Models waren, stieß Taishin in die Rippen.

„Aua… Was soll das?“, beschwerte er sich, doch December nickte in eine bestimmte Richtung. „Maria Kurenai ist schwanger.“

„Ja un-“ Die Worte blieben dem Kuran-Erben im Halse stecken. „Nicht das, was ich denke, oder?“

„Ich kann zwar keine Gedanken lesen, aber ich fürchte doch.“, mischte Hana sich in das Gespräch ein.

„Der Rektor wird unausstehlich sein.“, seufzten Hana, December und Taishin im Chor, was ihnen von ihren Eltern einen verwunderten Blick einbrachte.

Just in diesem Moment fiel der Rektor Yuki um den Hals. „Mein Töchterchen! Du bist aber groß geworden! Und mein süßer Enkel Yo-chan ist auch mitgekommen!“, rief der Rektor begeistert.
 

Die Gruppe hatte sich, nachdem sie mehr als eine Stunde auf dem Schulhof gestanden hatten, in Bewegung gesetzt, um am Abendessen in der Schulkantine oder einem der Wohnheime teilzunehmen.

Die Kurans saßen gemeinsam mit den Familien Kain, Aido, Shiki und Ichijo an einem langen Tisch.

Ichiru Kiryu und Maria Kurenai hatten dort ebenfalls Platz genommen.
 

Zeitgleich herrschte in der Küche reges Treiben.

Zero Kiryu samt Familie hielten dort alles am Laufen, denn in alle drei Wohnheime und die Kantine mussten genügend Abendessen gebracht werden.

Ayana, Zeros und Shindos älteste Tochter, trug die kleine Cara auf dem Arm und rührte nebenbei die Sauce an.

Ihr Bruder Adrian war dabei, dass Geschirr hin und her zu tragen; schmutziges Geschirr in die Küche, sauberes aus der Küche.

Shindo war dabei das Essen auszugeben, dass Zero kochte.
 

Irgendwo hörte Zero etwas zu Boden fallen und zerbrechen.

Wenige Momente später stand Taishin Kuran an der Küchentür. „Kiryu-san? Können Sie mir einen Lappen und Handfeger oder so geben? Uns ist ein Teller zu Bruch gegangen.“

Zero seufzte. „Ich komme mit und mache das.“, meinte er, dann wandte er sich an seine Tochter. „Ayana, übernimm hier mal.“

Das blonde Mädchen nickte, setzte ihre Schwester ab und nahm die Position ihres Vaters ein.

Zero selbst nahm sich Handfeger, Schmutzschaufel und einen Lappen mit und folgte Taishin zu dem Tisch, an dem er mit seiner Familie saß.

Zero ließ kurz den Blick am Tisch entlang schweifen und nickte seinem Zwillingsbruder grüßend zu.

Yuki spannte sich neben Kaname an, als sie Zero erblickte.

Sie selbst war nur wenig gealtert in den vergangenen dreißig Jahren, sie sah nun aus wie zwanzig oder einundzwanzig, aber Zero hatte sich nicht verändert. Er steckte noch immer im Körper eines Siebzehnjährigen und würde es auch immer tun.

Yos Teller war kaputt gegangen. Zu Zeros Freude, war der Teller bereits leer gewesen und es mussten nur die Scherben entsorgt werden.

Zwischen Yuki und Yo ließ Zero sich auf die Knie sinken und begann mit dem Aufräumen.

Noch immer hatten Yuki und er sich nicht ausgesprochen. Zwischen ihnen stand scheinbar unüberwindlich die Barriere, die Yuki durch ihren Weggang aufgebaut hatte.

Über seine Verliebtheit zu Yuki war er lange hinweg und nannte sich nun selbst einen Narren.

Von einer kindlichen Stimme wurde Zero aus seinen Gedanken gerissen. „Es tut mir leid, ich wollte den Teller nicht kaputt machen.“

„Hm?“ Zero hob den Blick und sah direkt in zwei braune Augen, die an Yukis erinnerten und zu ihrem Sohn gehörten.

„Ist schon in Ordnung, das kann mal passieren.“, erwiderte Zero.

Yuki blickte verwundert zu dem Silberhaarigen hinab. Seit wann konnte Zero denn mit Kindern umgehen?
 

Diese Frage sollte Yuki schon bald beantwortet werden, denn ein kleines Mädchen mit silbernem Haar lief zu Zero und hielt sich an dessen Schulter fest.

„Ist das…deine?“, fragte Yuki und richtete damit die ersten Worte seit dreißig Jahren an Zero.

„Ja, ihr Name ist Cara. Sie wird im Sommer vier.“

Cara drückte sich an Zeros Oberkörper und griff in dessen Hemd. „Wer ist die Frau, Papa? Sie ist hübsch.“

„Das ist deine Tante Yuki.“

„Aber ich habe doch schon eine Tante. Hast du gesehen, dass Maria-chan ein Baby im Bauch hat?“

Blinzelnd blickte Zero zu Cara und zog eine Augenbraue hoch. „Echt?“

Das Mädchen nickte so heftig, dass ihr silbernes Haar nach vorne fiel.

Zero strich es ihr zurück und sammelte mit der anderen Hand weiter die Scherben ein.

Yuki beobachtete ihn dabei. „Wer ist ihre Mutter?“

„Shindo, sie ging früher in unsere Parallelklasse. Wir haben noch zwei Kinder; Ayana und Adrian.“, antwortete Zero und richtete sich auf, wobei er ohne Probleme Cara im Arm behielt. Dann ging er.

Taishin blinzelte. „Tante Yuki? Hat er dir jetzt doch vergeben, O-kaa-sama?“

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Am darauf folgenden Abend hatten sich alle in Schale geschmissen und sich im Ballsaal der Cross Academy eingefunden.

Zero fand nun die Zeit, um seinen Bruder liebevoll zu tadeln, warum man ihm nicht sage, dass er Onkel werden würde.

Die Kinder nutzten die Zeit, um einander die Eltern und Geschwister vorzustellen.

December stand bei ihren Eltern und zu dritt bekamen sie beinah die Aufmerksamkeit sämtlicher Menschen im Saal.

Taishin nahm seinen Bruder an die Hand und machte sich auf den Weg durch die Menge.

Nach einiger Zeit fand er Ayame, Kana und Mariko, die drei Ichijo-Mädchen.

Yo klemmte sich beinah augenblicklich an die Jüngste.

Adrian und Ayana suchten währenddessen nach ihrem >Großvater<, dem Rektor.

„O-jii-chan!“, rief Ayana, als sie ihn bei Kaname und Yuki entdeckte und lief zu ihm, Adrian im Schlepp.

„Meine süßen kleinen Enkelkinder!“, freute Kurosu sich, als die beiden Jugendlichen vor ihm zum Stehen kamen.

„Darf ich vorstellen? Kaname und Yuki Kuran und das hier sind Ayana und Adrian Kiryu.“

Adrian, der ein genaues Abbild seines Vaters war nur, dass er eine Brille mit ovalen Gläsern trug, brummte verstimmt einen Gruß Richtung Kaname und Yuki, während Ayana ihnen freundlich lächelnd zunickte. „Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen.“

Yuki erwiderte das Lächeln. „Du musst uns nicht siezen. Wir sind ja praktisch eine Familie.“, meinte sie unter dem bestätigenden Nicken ihres Mannes.

Ayana verbeugte sich. „Vielen Dank.“

Der Jüngere der beiden Kiryus wandte sich an den Rektor. „Papa sagt, du sollst – ich zitiere – deinen Arsch auf die Bühne schwingen.“

Der Rektor blinzelte Adrian an. „Hat er das so gesagt?“

Nun schaltete Ayana sich mit einem Seufzen in das Gespräch ein. „Ja, hat er. Er ist schlecht gelaunt, weil O-kaa-san sagte, er solle sich nicht wie ein pubertärer Jugendlicher benehmen.“

„Was er aber ist.“, fügte Adrian hinzu, verdrehte die Augen und versenkte die Hände in den Hosentaschen.

Rektor Kurosu wusste aus eigener jahrelanger Erfahrung, dass man Zero besser nicht reizte, wenn er schlecht gelaunt war, also beeilte er sich auf die Bühne zu gehen und das Mikrofon zu nehmen.

Er räusperte sich und begann dann zu sprechen: „Herzlich Willkommen zum Weihnachtsball der Cross Academy. Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind und uns an dieser Schule besuchen.

Ich möchte jetzt auch gleich ein paar Dankesworte loswerden. Danke an die Night Class-Schüler für die Organisation und an die Day Class für ihre Bemühungen mit den Aufbauarbeiten und auch das spätere Abbauen.

Dann an die Familie Kiryu für das tolle Buffet und danke an Yoru, Yonaka, Adrian, Kaito, Toga Yagaro und die Kiryu-Zwillinge für den Sicherheitsdienst, den sie heute Abend noch ausführen werden. In dem Sinne: Frohe Weihnachten und viel Spaß heute Abend.“

Mit diesen Worten und nach einem kurzen Applaus, verließ der Rektor die Bühne wieder.

Der Hausvorstand von Haus >Mond<, die Hausvorstände von dem Jungen- und dem Mädchentrakt von Haus >Sonne<, sowie die Schülervertreter begannen mit dem Eröffnungstanz.

Als Yuki sich umblickte, um sich einen Überblick zu verschaffen, erblickte sie die Hunter, die in einer Ecke zusammenstanden; Toga Yagari, Kaito, Zero und Ichiru. Nicht weit entfernt standen Adrian, Yoru und Yonaka.

Yuki wandte sich an Kaname. „Wie ist das eigentlich, wenn ein Mensch und ein Vampir Kinder bekommen?“

Einige Augenblicke schwieg Kaname, ehe er antwortete: „Dann kommen Mischlinge heraus. Sie haben die Stärken beider Rassen, nur der Blutdurst wird in den meisten Fällen vererbt.“

„Dann sind Zeros Kinder Halbvampire?“, hackte Yuki nach, woraufhin Kaname nickte.

Eine ganze Weile blieb die Kuran still und dachte über Zero nach.

Es störte sie, dass sie sich nicht aussprachen.

Yuki seufzte, fasste sich ein Herz und ging zu Zero hinüber, dieser blickte sie nur stumm an.

Als Yuki stehen blieb, räusperte sie sich leise. „Können wir reden?“

„Du hast dich verändert, Yuki.“, meinte Zero ruhig, ging aber nicht auf Yukis Frage ein.

Adrian blickte aufmerksam zu seinem Vater. Seit wann beschäftigte er sich mit anderen Vampiren?

Yuki schwieg einige Zeit, dann antwortete sie ehrlich: „Du dich nicht.“

„Was willst du?“

“Dich um Verzeihung bitten.“

„Weswegen?“ Zero blieb ruhig und klang beinah desinteressiert.

Innerlich verdrehte Yuki die Augen und seufzte. „Weil ich damals mit Kaname-o-nii-sama gegangen bin. Ich liebe ihn.“, versuchte Yuki sich zu erklären.

Zero verschränkte die Arme vor der Brust und grunzte. „Du hast dich doch nicht verändert. Nur äußerlich. Währst du nicht gegangen, dann hätte ich keinen Frieden mit mir schließen können. Ich bin der nicht mehr böse, dass du gegangen bist. Nun geh zurück zu Kuran-senpei.“ Damit war für Zero das Gespräch beendet.

Einige Momente blieb Yuki noch vor Zero stehen und wollte das unangenehme Schweigen brechen, doch dann ging sie zurück zu Kaname.
 

Währenddessen hatte Janus Aido Zeros Tochter zum Tanzen aufgefordert und wirbelte diese nun über die Tanzfläche.

Yo und Mariko hatten Cara gefunden und spielten zusammen in einer Ecke des Saals.
 

Maria Kurenai trat zu Ichiru.

Ein Lächeln erhellte sein Gesicht und glättete die kleinen Falten, ließ ihn dadurch um Jahre jünger aussehen, als er die Arme um seine Lebensgefährtin schlang und die Hände auf ihren geschwollenen Bauch legte.

Leise flüsterte Maria ihm zu: „Es werden Zwillinge.“

Zero schloss kurz die Augen und richtete seinen Blick nach oben zu den Fenstern, gegen die der Wind Schneeflocken drückte.

Zwillinge die in Hunter-Familien geboren wurden, waren verflucht.



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