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Adventszauber

[Adventskalender 2009]
von

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11. Türchen - Psyren

11. Türchen von Chimi-mimi
 

Die Villa lag im Dunkeln, nur der Schnee, der sie umgab, schimmerte sanft im Mondlicht. Es war ruhig, zumindest fast ganz ruhig. Aus dem großen alten Gebäude drang leises Flüstern nach draußen und man konnte Gestalten hören, die durch die langen Flure schlichen.

Mit einem Mal ging ein Licht an und das Fenster zu dem großen Wohnraum war hell erleuchtet.
 

„Seid leise, sonst hören uns die Kleinen“, mahnte Amamiya die beiden Jungs und schielte in den dunklen Flur.

„Sag das Asaga, der ist hier der Trampel“, erwiderte einer der beiden, während er mit dem großen Tannenbaum kämpfte.

„Das sagt grad der Richtige.“ Der Letzte im Bunde ließ den Weihnachtsbaum fallen, so dass der mit einem dumpfen Laut auf Ageha fiel. Der Blauhaarige kämpfte sich mühsam unter den ausladenden Ästen hervor und wollte Asaga schon anfallen, als die junge Frau ihn mit einem kleinen Dolch aufhielt.

„Einen Mucks, Ageha, einen Piep und du bist erledigt.“

Einen Moment standen beide da, einer stocksteif und immer auf das Messer schielend, die andere entspannt und abwartend, doch dann wandte sie sich ab, sie hatten noch so viel zu tun.

„Stellt jetzt den Baum auf.“

„Und was machst du in der Zwischenzeit?“ Der Blauhaarige hatte seine Stimme wieder gefunden und sah seine Klassenkameradin ärgerlich an.

„Na was wohl? Geschenke für unseren Weihnachtsmann verpacken.“ Bei diesen Worten grinste sie den schweigenden Asaga breit an.
 

Eine Stunde später stand der Baum und auch die Lichterkette, die Ageha in den Wahnsinn getrieben hatte, war befestigt.

Zufrieden betrachtete Amamiya ihr Werk und nickte dann.

„Es sieht richtig weihnachtlich aus. Die Kleinen werden sich freuen.“ Sie klopfte den beiden jungen Männern freundschaftlich auf den Rücken. „Das war wirklich eine gute Idee, Ageha.“

„Ach, nicht weiter der Rede wert.“ Der Blauhaarige hatte den Gedanken aufgebracht, dass man den Waisen von Elmore Wood nach all dem, was in letzter Zeit geschehen war, mal eine Abwechslung bieten sollte. Noch dazu hatten die Kinder trotz allen Bemühungen von Elmore Tenjuin noch nie ein großes Weihnachtsfest gefeiert.

„Sie hat aber Recht.“ Asaga sah seinen alten Klassenkameraden an. „Es war wirklich eine gute Idee.“

„Gut, genug geredet, Jungs, es ist fast Morgen.“

„Genau und Asaga muss sich noch umziehen. Ho ho ho, sag ich da nur“, grinste Ageha den Hünen an. Aufgrund seiner Größe und den breiten Schultern waren sie sich schnell einig geworden, dass er den Weihnachtsmann spielen sollte.

„Richtig und wir gehen auf unsere Zimmer. Wir sollten uns alle beeilen, Marie und Shao sind Frühaufsteher.“ Amamiya stand schon halb in der Tür.

„Bin schon da. Viel Glück, Asaga.“ Zusammen mit der jungen Frau eilte Ageha den Flur entlang zu ihren Zimmern, um sich dort „bettfertig“ zu machen.
 

Es dauerte eine halbe Stunde, als sie ein erstauntes und lautes „Oh!“ aus dem Wohnzimmer vernahmen, auf das dann ein aufgeregtes „Frederica! Van! Kyle!“ folgte.

Ageha grinste leise vor sich hin und freute sich insgeheim auf die Gesichter der Kinder. Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, um sie noch mehr zu verstrubbeln, damit es so wirkte, als würde er frisch aus dem Bett kommen. Dann folgte er den Rufen, zu denen sich auch noch Fredericas genervte Stimme mischte, weil sie so früh geweckt worden war. Doch der Unmut hielt nicht lange an und die Feuerprinzessin verstummte, vermutlich als sie den geschmückten Wohnraum betrat.

Als auch der Blauhaarige zu den Kindern und Elmore Tenjuin, die ebenfalls schon anwesend war, stieß, sah er große, strahlende Augen, die den Tannenbaum bewunderten.

„Ageha! Ageha!“, rief Kyle ihm zu und grinste ihn breit an. „Sieh dir das an, ist das nicht supercool?“

„Was soll denn der Krach am frühen Morgen?“ Amamiya, eine gute Schauspielerin, kam genervt hinein und ließ dann ebenfalls ein verblüfftes „Oh…“ verlauten.

Van hatte sich als Erstes die Kekse beschlagnahmt, die Asaga nachts gebacken hatte. Marie bewunderte die strahlenden Lichter des Tannenbaums, während Frederica eher unten drunter nach Geschenken suchte. Kyle sprang durch das Zimmer, nahm überall etwas in die Hand und bewunderte es staunend. Selbst Shao lächelte leicht, etwas, dass Ageha nicht von ihm kannte.

„Gut gemacht.“ Erstaunt sah er zu Elmore Tenjuin, die neben ihm stand und war sich nicht sicher, ob sie das gerade wirklich gesagt hatte. Doch es blieb ihm nicht lange Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn ein wichtiger Teil ihrer Überraschung stand den Kindern ja noch bevor.

„Der Weihnachtsmann!“, rief Kyle laut aus und deutete nach draußen, wo Asaga in seinem roten Kostüm durch den Park lief. Während die Kinder sich an dem Fenster drängte und den Weihnachtsmann riefen, holten Amamiya und Ageha die Geschenke aus ihren Verstecken und legten sie schnell unter den Baum. Als Asaga endgültig verschwunden war, standen sie wieder mit harmlosen Gesichtern an einem der Fenster, so als ob sie nichts getan hätten.

„Geschenke!“ Dieses Mal war es Van, der die Überraschung entdeckte. „Das ist meins.“

Mit kindlicher Freude stürzten die Waisen sich auf die Geschenke, auch Shao konnte seine Neugier nicht zügeln.

Elmore Tenjuin zwinkerte den dreien, auch Asaga war in der Zwischenzeit dazu gestoßen, dankbar zu und wandte sich dann an ihre Zöglinge: „Frohe Weihnachten, Kinder.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wintersoldier
2009-12-23T10:11:29+00:00 23.12.2009 11:11
So, hier kommt endlich dein verdienter Kommentar.
(Mal sehen, ob es noch mehr werden, obwohl das Fandom recht unbekannt ist. XD)


Ich freue mich immer wieder, was zu Psyen zu lesen, weil es einfach noch so wenig gibt, da ist es toll, dass du das langsam änderst.
Das Weihnachtsfest für die Kleinen ist dir wirklich gelungen. Wenn man bedenkt, was die noch alles vor sich haben und was sie noch durchstehen müssen, haben sie sich das wirklich verdient.

Und es war auch besser, dass du es in der Gegenwart hast spielen lassen, weil eine solche Aktion dann einfach viel niedlicher ist, als wenn sie es in der Zukunft gemacht hätten. Da wäre es eher ein Fest für die "neuen Kinder" gewesen und nicht mehr für Kyle, Shao, Van, Frederica und Marie. Da finde ich es schon passender, wenn die fünf als Knirpse rumrennen und sich freuen.

Alles in allem jedenfalls eine schöne Geschichte, die gut zu den Charakteren und Weihnachten passt. ^^


Aya ♥


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