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Unlimited Love

Liebe kennt keine Grenzen
von

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Kei

Ein Spiegel

Ich hasse es hinein zu sehen.

Das ist nicht Itoe, dieses Gesicht kann nicht zu mir gehören.

Das ist nicht das Gesicht welches Hotaru geliebt hat.

Ich gehe heute wieder zur Schule, später am ersten Tag ist nicht viel passiert.

Es ist genauso wie vorher, die Schule ist langweilig und meine Mitschüler nerven mich.

„Hey.“, begrüsst mich Tsuyoshi.

„Hallo.“, antworte ich.

„Darf ich dich mal etwas fragen?“, fragt er mich.

„Weshalb nicht.“, antworte ich interesselos.

„Seit Hotaru tot ist, bist du... Warst du schon mal an seinem Grab?“, fragt er mich und sieht mich durchdringend an.

„Nein.“, sage ich leise. Ich erinnere mich nicht einmal an die Form seines Grabsteins.

„Du weisst wahrscheinlich nicht mehr wie der Grabstein aussieht, oder?“, fragt mich Tsuyoshi.

„Woher...?“, frage ich ihn.

„Ich auch nicht.“, sagt er und blickt auf den Boden.

„Oh.“, sage ich und lächle, wir sind uns in dieser Hinsicht wirklich ähnlich.

„Gehen wir nach der Schule zusammen hin?“, fragt er mich.

Ich wende den Blick von ihm ab. Ich hasse diesen Ort wirklich.

„Bitte, wir müssen ja nicht lange da sein.“, sagt Tsuyoshi.

„Von mir aus.“, er ist mir wichtig geworden in den letzten Monaten.

Nicht nur als Rettungsanker und als Freund von Hotaru, sondern auch seine Persönlichkeit.

Wir gehen in die Schule, noch hat sich noch nicht alles normalisiert. Es ist eher noch schlimmer geworden, jetzt schauen uns auch schon die älteren Mitschüler schief an.

Was mir besonders an mir aufgefallen ist, ist dass mein Gesicht immer mehr an Ausdruck verliert. Was die meisten anfangs als coolen und erwachsenen Gesichtsausdruck angesehen haben, sieht für mich wie ein Puppengesicht aus.

Die eher bleiche Haut, da ich mich die ganzen Sommerferien in meinem Zimmer verkrochen habe, die dunklen Augen im Gegensatz zu der Haut.

Ich habe etwas abgenommen, die Wangenknochen treten deutlicher hervor.

Ich bin etwas gewachsen, meine Beine sind länger geworden.

Mein kindliches Aussehen verschwindet zusammen mit meinem kindlichen Verhalten. Die Itoe welche Hotaru gemocht hatte, war eben so tot wie er selbst.

Bitter, aber war.

Als wir die Eingangshalle betreten, kommt Kouhei schon wieder auf mich zu.

Er schlingt die Arme um meinen Hals, aber ich komme nicht zum protestieren.

„Du bist so ungerecht Yami-chan, gestern bist du einfach weggelaufen. Warum bist du so gemein zu mir?“

„Erstens, lass mich los. Zweitens, lass das Chan. Drittens fass mich nicht an, wenn ich dir nicht die Erlaubnis dafür gebe. Wenn du diese Regeln befolgst, bin ich vielleicht ein weniger netter.“

„Ja danke!“, sagt Kouhei fröhlich und lässt mich los.

Langsam begreife ich, dass ich um in Ruhe gelassen werden will, Bedingungen stellen muss.

„Bis nachher.“, verabschiede ich mich von Tsuyoshi, als wir bei meinem und Kouheis Klassenzimmer ankommen.

„Ja. Du weisst noch was wir nach der Schule machen, oder?“, fragt mich Tsuyoshi überflüssigerweise.

Ich nicke und gehe ins Klassenzimmer.

„Ui, habt ihr ein Date?“, fragt mich Kouhei.

„Nein, sei still.“, sage ich genervt.

„Hast du schlechte Laune? Muss ich dich aufheitern?“, fragt mich Kouhei traurig.

„Willst du mich wirklich aufheitern?“, frage ich ihn übertrieben heiter.

„Natürlich!“, sagt er fröhlich.

„Dann lass mich in Ruhe.“, sage ich kalt und setze mich an meinen Platz.

„Yami!“, sagt er traurig: „Wann wirst du denn netter?“

„Wenn ich Lust habe.“, antworte ich und packe meine Schulsachen hervor.

„Hey, warum nennt der Typ dich Yami.“, fragt mich Youko und setzt sich neben mich.

„Weil ich meinen Namen hasse, weisst du doch.“, antworte ich ihr.

„Darf ich dich auch Yami nennen?“, fragt sie mich.

„Tu dir keinen Zwang an.“, antworte ich und beuge mich über mein Aufgabenbuch, seid ich jeden Nachmittag in meinem Zimmer verbringe, vergesse ich meine Hausaufgaben nie.

Niemand spricht mich an.

Ich mag unsere Lehrerin, sie hat irgendetwas von einem Reh.

Ihre Augen sind gross und braun und immer voll von Sorgen. Auch wenn sie diese immer gut verstecken kann.

Ich warte nach dem Unterricht neben der Tür, natürlich werde ich von den meisten wieder angestarrt.

„Was das ist eine Erstklässlerin?“, fragt ein Mädchen und sieht zu mir hinüber: „Sie ist klein, aber sie sieht nicht wie 15 aus.“

Ich bin es satt, vielleicht sollte ich ein T-Shirt kaufen auf dem steht: „Vorsicht bissig, wird wütend, wenn Sie sie ansprechen oder über sie reden.“

„Du bist noch hier Yami.“, höre ich Kouheis Stimme.

„Sieht so aus.“, antworte ich.

Das T-Shirt hab ich dringend nötig.

„Also hast du doch ein Date nach der Schule.“, sagt Kouhei und macht einen Hundeblick: „Aber nicht mit mir, das ist so gemein von dir, Yami.“

„Ich habe kein Date.“, sage ich genervt.

„Triffst du dich mit Youko-chan?“, fragt er mich.

„Nein.“, antworte ich, bitte Tsuyoshi komm bald.

„Was machst du dann?“, Kouheis Gesicht ist meinem jetzt ganz nah.

„Geht dich nichts an.“, antworte ich.

„Hey, wir können gehen!“, höre ich Tsuyoshi rufen, ich sehe in seine Richtung, er winkt mir zu,

„Tschüss Kouhei.“, antworte ich und gehe auf Tsuyoshi zu.

„Kann ich nicht mitkommen?“, fragt Kouhei.

„Nein.“, antworte ich streng, aber ich fühle mich schon wieder ein bisschen besser.

„Du bist immer noch so gemein.“, mault Kouhei und zieht von dannen.

„Ich habe Angst.“, gestehe ich Tsuyoshi leise.

„Wovor? Davor, dass er ein Wiederkehrer ist und sich an dir rächen will, weil du ihm das letzte halbe Jahr seines Lebens verschönert hast?“, fragt Tsuyoshi.

„Bist du dir sicher?“, frage ich ihn leise.

„Bei was?“

„Das ich ihm sein letztes halbes Jahr, wirklich versüsst habe.“, antworte ich.

„Wenn er die Zeit mit dir nicht genossen hätte, hätte er nicht so viel davon geopfert.“, antwortet Tsuyoshi: „Er wusste, dass er nicht ewig leben würde, wieso sollte er also seine Zeit mit etwas verschwenden, dass er nicht mag?“

„Danke.“, antworte ich.

„Nicht dafür. Ich habe mich auch oft gefragt, ob es nicht besser wäre, wenn er das letzte halbe Jahr nicht mehr in die Schule gegangen wäre.

Wenn er eine Weltreise, oder Ähnliches gemacht hätte.“, antwortet er und verschränkt die Arme hinter dem Rücken: „Aber anscheinend hat ihm das normale Leben bei uns besser gefallen.“

„Ja, ich glaube ich sollte nicht so viel nachdenken, was wäre wenn...

Vielleicht hätte er mir nie gestanden, dass er mich mag, wenn er keinen Druck verspürt hätte. Vielleicht hätte er mich überhaupt nie gemocht. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, ich kann nur versuchen meine Zukunft in den Griff zu bekommen.“, ich werde immer leiser: „Das ist auf jeden Fall, was ich versuche mir einzureden, dass mein Leben, einfach so wieder weitergehen kann.“

„Dein Leben wird nie mehr so wie vorher und dein Leben wird niemals einfach. Aber ich denke es lohnt sich trotzdem weiter zu machen, auch wenn es schmerzt.“, antwortet und sieht in den Himmel.

„Es würde mir wie ein Flüchten vorkommen, wenn ich mich jetzt umbringen würde.“, stelle ich fest.

„Es würde ihn verletzen, wenn er daran Schuld war, dass du stirbst.“, sagt Tsuyoshi.

„Ja, wahrscheinlich.“, antworte ich und lächle.

„Nein, ganz sicher.“, antwortet er.

Wir gehen schweigend weiter.

Wir stehen vor dem Friedhof, ich beginne zu zittern.

„Vielleicht sollten wir Blumen kaufen gehen?“, frage ich Tsuyoshi.

„Hast du genug Geld?“, fragt er mich.

„Nein...“, ich habe mir neue Kleider kaufen müssen.

„Dann müssen wir wohl mit leeren Händen gehen müssen.“, sagt er und greift nach meiner Hand.

Ich drücke sie fest. Es ist tröstlich.

„Weisst du noch, wo sein Grab liegt?“, frage ich ihn.

„Ja. Ich der Weg dorthin hat sich in mein Gehirn eingebrannt.“, antwortet er und führt mich dorthin.

Ich stehe vor einem schmucklosen Grabstein aus weissem Marmor. Eingraviert sind bloss seinen Namen und ein Abschiedssatz: „Hotaru hat Licht in das Leben aller Personen gebracht, die ihm wichtig waren.“

„Glühwürmchen.“, flüstere ich leise

„Der Satz, sagt er die Wahrheit?“

„Ja, er passt genau.“, sage ich und lächle.

„Für dich auch?“

„Er hat Licht in mein Leben gebracht, deins auch Tsuyoshi?“, sage ich und mir wird warm ums Herz.

„Was ist mit mir?“, fragt Tsuyoshi.

„Ob er nicht auch Licht in dein Leben gebracht hat.“, frage ich ihn erneut.

„Natürlich, aber wie kommst du darauf?“, fragt er.

„Du hast mich doch gefragt.“, antworte ich erstaunt.

„Nein. Habe ich nicht.“, antwortet er.

„Sei nicht so kindisch Tsuyoshi. Wer denn sonst? Es ist ja niemand hier.“, sage ich und sehe mich um.

„Tut nicht so, als wäre ich nicht da.“, höre ich dieselbe Stimme wie vorhin.

Diese Stimme, ich kenne diese Stimme.

„Das kann nicht sein.“, keucht Tsuyoshi.

„Das ich euch Mal friedlich nebeneinander sehe. Dafür musste wohl auch zuerst Jemand sterben.“, sagt die Stimme wieder.

Mir kommen die Tränen, aber wenn Tsuyoshi es auch hört, kann es keine Illusion sein.

„Hey Itoe, lange nicht gesehen.“, sagt die Stimme, die Stimme welche meinen Namen so sanft ausspricht, sie darf meinen Namen ausspricht.

Ich sehe in die Richtung der verblühten Pflaumenbäume, unter einem steht ein Junge, ein grosser Junge.

Vielleicht 15 Jahre alt.

„Hotaru.“, flüstere ich.

Warum?

Warum tut mir mein Herz das an.

Er wird wieder verschwinden, sobald ich meine Augen schliesse.

Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, ich strecke die Hand nach ihm aus.

Und plötzlich wird mir schwarz vor Augen.

„Ho-ta-ru.“, flüstere ich und meine Beine knicken unter mir weg.

„Itoe!“, schreit Hotarus Stimme.

Mein Unterbewusstsein hat seine Stimme perfekt gespeichert.

Als ich meine Augen das nächste Mal aufschlagen, hält mich Tsuyoshi im Arm und sieht mich besorgt an.

„Was ist passiert?“, frage ich schwach.

„Gott sei Dank, ihr ist nichts passiert.“, sagt Jemand, aber Tsuyoshis Lippen bewegen sich nicht.

Über mich beugt sich ein schönes Gesicht.

Ich starre es an und ich merke wie sich meine Augen vor Schreck weiten.

„Äh...“, sage ich und mir wird schon wieder schwarz vor Augen.

„Du transparenter Idiot! Willst du sie schon wieder zu Tode erschrecken?“, sagt Tsuyoshi wütend und stösst seine Hand durch den Körper des schönen Jungen.

Ich starre sie beide an und merke wie mein Körper wieder ganz schwach wird.

„Wer ist hier der Idiot? Du bist der, der sie zu Tode erschreckt.“, sagt der schöne und ein wenig durchsichtige Junge.

Aber ich werde nicht mehr in Ohnmacht fallen, viel zu sehr will ich bei diesem einen Idiot bleiben.

„Ho-ta-ru.“, flüstere ich und merke wie sich mir eine Träne in mein Auge stiehlt.

„Meine Itoe.“, flüstert er und beugt sich noch weiter über mich.

„Du bist tot.“, sage ich sachlich: „Und wieso liege ich in seinen Armen?“, frage ich weiter und schaue auf Tsuyoshis Arme, die mich festhalten.

„Das eine hat mit dem anderen zu tun.“, antwortet Hotaru: „Du hast doch gesehen wie Tsuyoshis Schlag durch mich durch ging, nicht wahr?“, fragt mich Hotaru.

Ich nicke und versuche aufzustehen.

„Lass das, ich bin zwar nicht glücklich darüber, dich in seinen Armen zu sehen, aber du bist noch zu schwach um aufzustehen.“, sagt Hotaru.

Ich sehe ihn erstaunt an, er ist doch wohl nicht eifersüchtig.

„Aber um zurück zum Thema zu kommen, ich habe keinen Körper. Ich bin bloss ein Geist. Ich kann nichts berühren, ich fasse durch alles hindurch.“, antwortet er und kommt mit der Hand ganz nah an meinem Gesicht ist, ich warte auf die Berührung, welche ich die letzen Monaten so vermisst habe, aber sie setzt aus. Stattdessen fühle ich einen warmen Schauer.

Ich sehe auf die Stelle, Hotarus Hand verschwindet in mir.

Meine Augen weiten sich.

Er ist durchlässig und ich sehe das Sonnenlicht durch in durch scheinen.

„Du bist ein Geist.“, stelle ich fest.

„Itoe, es tut mir so unendlich leid. Das ich dir nichts gesagt habe. Ich hatte einfach solche Angst.“, flüstert Hotaru.

„Es ist schon okay.“, sage ich und kann nicht verhindern, dass meine Stimme noch immer teilnahmslos klingt.

Ich schlage mir die Hand vor den Mund.

Hotaru, ich kann es ihm sagen, ich kann mit ihm reden.

Wieso geht es mir noch nicht besser.

„Itoe...“, flüstert er noch leiser.

„Es tut mir leid, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich bin schon so, seit du tot bist. Und jetzt ist alles so unwirklich, dass du wieder da bist. Wie ein Traum, aus dem ich nicht erwachen will.“, sage ich und schluchze schon wieder.

Was wenn es nur ein Traum ist?

Wird mein sowieso schon angeknackstes Herz, das überleben?

„Es ist kein Traum, ich war noch nicht hier, als ihr das letzte Mal da war. Das tut mir so leid. Ich wollte dich beschützen, solange ich lebe. Ich wollte dich und dein Lächeln beschützen und jetzt bin ich der Grund, dass es verschwunden ist.“, antwortet Hotaru.

Endlich lässt mich Tsuyoshi mich aufrichten.

„Ich lass euch mal allein.“, sagt er und verschwindet lautlos.

„Ich und Tsuyoshi, wir geben uns gegenseitig Halt. Aber ich denke, ich brauche ihn mehr, als er mich.“, sage ich leise.

„Ich finde es schön, dass du und er sich so gut verstehen.“, sagt Hotaru und lächelt schwach: „Auch wenn ich eifersüchtig auf ihn, dass er dich berühren kann und ich nicht.“

„Du kannst dich nicht mit ihm vergleichen Hotaru. Er ist nicht du, er ist ein Freund, nicht mein Freund.“, sage ich und stehe jetzt um ihm direkt in die Augen sehen zu können.

„Ich weiss, aber ich bin nun mal auf alle eifersüchtig, welche noch länger Zeit mit dir verbringen dürfen, als ich.“, antwortet er und seine Hand schwebt über meinem Kopf: „Du bist immer noch so klein, meine Itoe. Du siehst ganz anders aus, als damals.“

„Ich weiss, es tut mir leid“, antworte ich und senke meinen Blick.

„Was tut dir leid?“, fragt er mich.

„Das ich nicht mehr deine Itoe bin. Ich bin nicht mehr die gleiche, die ich war, als du noch gelebt hattest.“, ich erkenne mein Gesicht nicht im Spiegel...

„Du bist nicht mehr meine Itoe? Was heisst das, hast du dich schon wieder verliebt? Warst du deshalb so geschockt?“, fragt er mich und seine Stimme klingt gekränkt.

„Nein!“, sage ich erstaunt und sehe zu ihm herauf: „Aber ich erkenne mich selbst kaum. Ich bin nicht mehr die Itoe, die mit dir zusammen war. Ich kann meinen alten Namen nicht mehr hören. Ich bin nicht Itoe.“, sage ich und entferne mich ein zwei Schritte von ihm.

„Was redest du denn da Itoe?“, fragt mich Hotaru und sieht mich verwirrt an: „Itoe bleibt Itoe, auch wenn du dich äusserlich und innerlich veränderst. Es ändert sich nichts daran, dass du ein liebenswertes und liebevolles Mädchen bist. Du hast keine Ahnung wie gern ich dir den Kopf anheben würde und dich zu küssen.“

„Ich will dich berühren.“, flüstere ich und mir laufen schon wieder die Tränen über die Wangen.

„Bitte, ich will nicht dass du weinst.“, sagt er leise und seine Hand fährt durch die Stelle, an der ich weine.

„Ich will nicht etwas tun, was du nicht willst dass ich das tue.“, flüstere ich und lege die Hand auf seine Brust, oder besser gesagt: ich bleibe kurz davor in der Luft stehen.

„Dann hör auf so seltsame Sachen erzählen. Itoe ist Itoe, damit du das nie vergisst, auch wenn ich tot bin.“, sagt Hotaru und küsst mich, oder fast.

„Itoe, der Friedhof schliesst bald, wir müssen gehen.“, höre ich Tsuyoshis Stimme.

„Ich komme.“, sage ich: „Ähm, Hotaru das mag jetzt seltsam klingen, aber darf ich durch dich hindurch gehen?“

Er kichert leise: „Ja, das wäre sicher eine lustige Erfahrung.“

Ich atme einmal tief durch und gehe dann vollkommen durch ihn hindurch.

Es ist warm, nicht so wie man es sich erzählt, keine kalten Schauer, sondern nur Wärme. Er ist pure Wärme.

„Ich mag dich so gerne, meine Itoe.“, flüstert er leise und auf eine seltsame Art verletzt es mich tief in mir drin.

Er hat mir nie gesagt, ob er mich liebt.

Ich hab ihm nie gesagt, dass ich ihn liebe.

Aber ich bin zu feige es zu sagen.

„Ich mag dich auch so gerne, Hotaru.“, sage ich und es hört sich an wie eine Lüge.

Ich drehe mich um und greife schon wieder nach Tsuyoshis Ärmel.

Ich bin so feige.

„Du hast es ihm nicht gesagt, oder?“, fragt mich Tsuyoshi, als wir den Friedhof verlassen.

Ich schüttle den Kopf und schaue in den Himmel.

„Und was ist, wenn er morgen nicht mehr da ist?“, fragt mich Tsuyoshi.

„Ich hab mich damit abgefunden. Ich bin nicht mutig genug um den ersten Schritt zu machen.“, sage ich, spüre aber schon wieder, wie eine Träne über meine Wange rollt:

„Ups.“, sage ich kindlich, aber dann beginne ich richtig zu weinen.

„Sag es ruhig Tsuyoshi ich weiss es selbst auch.“, flüstere ich.

„Du bist so ein Idiot.“, sagt er und nimmt mich in den Arm.

„Ich weiss.“, antworte ich ihm.
 

„Memo an mich selbst: Anscheinend kümmert sich die Seele des Junges um das Mädchens. Ich werde diese Entwicklung weiterhin beobachten.“



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