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Rise of Blood

von

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Vampire und Menschen vereint

Der leuchtende Weihnachtsbaum war geschmückt mit Holzfiguren, Lametta, bunten Christbaumkugeln, Kerzen und einen riesigen wunderschönen Stern aus Kristall, an der Baumkrone. Zero hatte sich in seinem Zimmer verschanzt, während alle anderen mehrere Sofas verrückt hatten, um einen schönen Blick auf den Baum zu haben. Yuki wurde ganz warm, als sie den heißen Apfelzimt Tee hinunterschluckte und auch weil Kaname sie fest an seine Brust drückte. „Gefällt es dir?“, flüsterte er ihr mit seiner Samtstimme in die Ohren. „Ich glaube wir werden bald einen weiteren Gast empfangen.“ Der Rektor war gerade dabei Plätzchen zu verteilen, als es, wie auf ein Stichwort, an der Eingangstüre läutete. „Hast du noch jemanden eingeladen Yuki?“, fragte er Rektor sichtlich verwundert, doch Yuki schüttelte überrascht den Kopf. „Na…Wer mag das wohl sein?“ Kaname lachte finster in sich hinein, als wüsste er, wer bald durch die Türe treten wird. Wortlos stellte Shiki seinen Tee auf den Wohnzimmertisch. „Ich wird mal frische Luft schnappen Leute. Es könnte bald unangenehm werden.“ Wovon er wohl sprach, dachte sich Yuki besorgt. Bald würde sie Antwort, auf ihre dringliche Frage bekommen, denn just in dem Moment ging die Türe auf und der Rektor kam zurück. Im Schlepptau hatte er Ichiru. War er etwa wegen Zero gekommen? Das konnte nicht sein. Nein. Yuki konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen, da die beiden schon seit längerer Zeit verfeindet waren. Erschrocken sprang Yuki auf, obgleich Kaname sie zurückhielt, sie musste sofort zu Zero und ihn vorwarnen. Schnaufend eilte sie durch die finsteren Gänge, die nur vom blassen Mondlicht beleuchtet wurden. Da Zero über die Ferien nicht im Jungentrakt schlief, hatte sie keinen sonderlich weiten Weg zu laufen. Doch die Aufregung beschleunigte ihren Atem, sowie ihre Schritte. Zero hatte doch bereits genug Kummer wegen ihr und jetzt auch noch Ichiru. „Zero!“, schrie Yuki, wohl bedacht, dass er sie auch vernehmen würde, würde sie nicht so schreien. „Mach sofort die Türe auf, Zero!“ Nicht mehr als einen Spalt breit, ließ Zero sie in das Zimmer blicken. Seine hellvioletten kalten Augen, musterten sie verachtungsvoll. „Was willst du?!“ „Ich wollte dir nur sagen, dass…“ „Wenn du hier bist, weil du willst, dass ich mitfeiere, dann hast du falsch gedacht, Yuki. Mir ist nicht danach. „Nein, Zero warte doch!“ Bevor Zero die Türe wieder schließen konnte, stellte Yuki ihren Fuß in den kleinen Spalt. „Ichiru ist hier.“ Auf einmal wurde Yuki von Zero grob zur Seite gestoßen, welcher den Gang entlang rannte. Eine Welle der Eifersucht durchströmte, die am Boden liegende, Yuki. Ichiru, Ichiru, Ichiru. Wenn es um Ichiro ging, dann beeilte Zero sich. Dann kam Zero angelaufen, aber wenn es um sie ging, dann stellte er sich auf stur. Doch Yuki würde nichts sagen, da sie noch immer das Ziel hatte, Zero zum lächeln zu bringen. Wenn Ichiru half, dann würde sie das wohl oder übel akzeptieren. Niedergeschlagen stand Yuki auf, um sich auf den Weg in das Wohnzimmer zu machen. Verstehe, deshalb also, war Shiki gegangen, rauschte es Yuki durch ihre verwirrten ungeordneten Gedanken. (Ichiru auf einmal hier zu sehen, war selbst für sie ein Schock, der erst überwunden werden musste.) Shiki war einfach nicht der Typ, der sich mitten in ein Problem stellte. Nein. Er ging ihnen viel lieber aus den Weg, sofern ihm das möglich war. Die Wohnzimmertüre war weit aufgerissen. Yuki konnte nicht viel mehr, als Ichirus Rücken erkennen, doch die Atmosphäre, die hier herrschte, war eisig kalt. „…weil alles was ich bisher gemacht habe, ein Fehler war.“ Stille… „Zero?“, fragte Ichiru. Yuki schlich sich an den beiden vorbei, um sich neben Kaname auf das Sofa zu setzen. Zero starrte auf den Boden, seine Schultern bebten. Er weinte doch nicht etwa? Unmöglich. Zero zeigte nie diese Art von Gefühlen. Als er seinen Blick wieder hob, war seine Miene todernst, dann jedoch … wurde der Ausdruck in seinem Gesicht wirklich weicher? In seinen Augen konnte Yuki ein Lächeln erkennen. Auch Ichiru lächelte, ein seltsamer Anblick. Dann fielen sich die beiden Brüder um den Hals, sanken zu Boden. Er lächelte zwar immer noch nicht, aber das war Yuki egal. Hauptsache er freute sich, das Ichiru gekommen war. Nach einer Weile lösten sich die beiden Brüder aus ihrer Umarmung. Zero entschuldigte sich für einen Moment. Scheinbar brauchte er jetzt ein bisschen Platz zum Nachdenken. „Ich gehe ein wenig frische Luft schnappen.“ „Aber zur Bescherung bist du wieder da!“, forderte der Rektor, der Tränen in den Augen hatte und zugleich bis über beide Ohren strahlte.
 

Die Sterne funkelten am wolkenlosen Himmelszelt. Ichiru. Er war zurückgekommen. Er war wirklich hier. Einsam streifte Zero um das Schulgelände. Auf einer großen Terrasse, der Day Class, verharrte Zero. Selbst jetzt in den Weihnachtsferien, mied Zero den Bereich der Night Class. „Eine ruhige Nacht.“ Zero erstarrte, als er die monotone Stimme des Rothaarigen hinter sich vernahm. „Wieso…“ „Wieso du mich nicht gerochen hast? Liegt wohl daran, dass mein Blut anders ist.“ Shiki zuckte unbekümmert seine Schultern und stellte sich neben Zero, dem es verwunderlicher Weiße nichts auszumachen schien. Irgendetwas hatte dieser Kerl an sich, was Zero zur Ruhe verhalf, oder war es der Kerl selbst? Trotz alle dem, war er immer noch ein, nach Blut dürstendes, Monster. „Ich hatte eine andere Reaktion erwartet.“, sagte Shiki, den Blick auf die Sterne gerichtet. Als Zero darauf nichts antwortete, machte der sonst so wortkarge Rothaarige weiter. „Mir scheint es, als schien es dir auch nicht so viel auszumachen, dass Yuki hier ist.“ Zero sagt wieder nichts. Nur an seinen angespannten Muskeln konnte man erkennen, wie gereizt er wirklich war. „Warum ziehst du dann so eine Show ab?“ „Das alles geht dich nichts an.“, knurrte Zero. Shiki kehrte ihm den Rücken zu und lies ihn alleine auf der Terrasse zurück. Ja…warum?, fragte sich Zero in seinen Gedanken.
 

Mit verschränkten Armen, erwartete der Rektor Zero bereits vor der geschlossenen Türe zum Wohnzimmer, durch die lachende, plaudernde Stimmen drangen. „Seltsam nicht?“, sagte der Rektor, in einer Stimme, die überhaupt nicht zu diesem Kindskopf zu passen schien. Zero zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. Es machte ihn nichts aus. Ist ja schließlich nur sein Bruder. Aber wieso…jetzt? Wortlos versuchte Zero, sich an den Rektor vorbeizudrängen. Nicht jedoch in das Wohnzimmer, wo sich alle befanden, sondern ins ein Zimmer, wo er ganz ungestört sein würde. So konnte er in Ruhe seinen Gedanken nachhängen. „Nein Zero.“ Der Rektor verbot ihm mit seiner Hand, weiterzugehen. „Weglaufen bringt dir nichts. Dein Bruder hat viele Dinge getan, die nicht in Ordnung waren. Mir ist das durchaus bewusst, aber er hat eine zweite Chance verdient. Außerdem weiß ich, dass du dich insgeheim darüber freust Zero. Schließlich wohnst du schon seit vielen Jahren hier bei mir.“ „Lassen sie mich vorbei.“, forderte Zero. Der Rektor schüttelte abermals den Kopf. „Nein. Heute ist Weihnachten.“ „Na und?“ „Wir werden alle gemeinsam feiern. Findest du nicht, dass du wenigstens an diesem Tag, deinen Groll, den du gegen einige der Anwesenden hegst, unterdrücken solltest?“ Der Rektor hatte Recht. Und das wusste Zero. Als Zeros Hände die Türklinge herabdrückten, wurde es mucksmäuschenstill im Raum. Die Stimmen verebbten, während Zero sich seine Lippen blutig biss. Ichiru…, dachte er sich nur, mit einem tief sitzenden Schmerz in der Brust. Er öffnete die Türe. Die meisten Blicke richteten sich auf ihn und jene, die dies nicht taten, wandten sich verlegen ab. Ichirus Hand, die ein Weinglas hielt, zitterte so sehr, dass der Wein darin hin und herschwappte. „Zero…“, sagte er nur, ohne etwas sagen zu wollen. „Ichiru…danke.“ Allmählich wurde diese beklemmende Stille unangenehm. Wie auf ein Stichwort, klatschte der Rektor in die Hände. „Na, na, na! Warum den alle so still? Lasst uns gemeinsam die Geburt Christi feiern.“ Die Anderen verwickelten sich wieder in ihre Gespräche. Zero setzte sich neben Ichiru, mit dem er einiges zu besprechen hatte. Ein jeder hatte ein Lachen auf dem Gesicht, selbst Zeros Mundwinkel waren etwas nach oben geschoben. Yuki redete sich ein, dass es kein Lachen sei, aber für Zero war es das. Nun war sie diejenige, die nicht lachen konnte. Zeros Abweißung setzte ihr mehr zu, als sie jemals zugegeben hätte. Kaname schien ihre Trauer zu spüren. Seine Arme legten sich schützend und trösten um sie. „Yuki…“, sagte er nur, mit Bedauern in der Stimme. Die Stelle am Hals, auf die Kaname seine Lippen legte, wurde heiß. Nach all der Zeit, reagierte Yuki immer noch auf Kaname, als wären sie erst wenige Tage zusammen. Vermutlich war das unter Vampiren ja auch so. Der Rektor hatte noch einige Geschenke mehr unter dem Baum gelegt. Selbst Kaname und die Anderen, hatten noch etwas besorgt. Woher, das wusste Yuki nicht. Sie selbst, hatte auch etwas mitgebracht. Hauptsächlich für Zero und den Rektor. Kanames Geschenkt, war noch zu Hause. Vielleicht hätte sie es mitnehmen sollen, aber in der Eile, hatte sie gar nicht daran gedacht, dass man ihr folgen würde. „Über was denkst du gerade nach, Yuki?“ Kaname nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Ich wünschte, du wärst nicht so betrübt.“ Yuki errötete. „E, es ist nichts.“ „Dummerchen.“, lachte Kaname leise, doch nicht spöttisch. Sein Lachen war voller Liebe. „Ich weiß doch, weshalb du hergekommen bist.“ „Ach Kaname.“, seufzte Yuki, die ihren Kopf an seine Schultern legte. „Es tut mir leid.“
 

„Yuki sieht traurig aus, findest du nicht Zero?“, sagte Ichiru, mit einem vorwurfsvollen Unterton. Automatisch blieb Zeros Blick an Yuki haften, die in Kanames Armen lag. Alle außer ihr, freuten sich. Gewissensbisse plagten Zero. Immer hatte er gedacht, das Dasein als Vampir, hätte Yuki ihr Lächeln gestohlen, doch im Grunde, wusste Zero, dass er der eigentliche Dieb war. „Du hast Recht. Ichiru.“, murmelte Zero, versucht sich nichts anmerken zu lassen. Die Schwerter in seinem Innersten, die gegeneinander fochten, fügten ihm Schmerzen zu. Manchmal wünschte sich Zero, er würde genau so handeln, wie er eigentlich wollte. Doch irgendwie, konnte er das nicht. Als würde ihn irgendetwas lenken. Immer war es schon so gewesen, dass er genau gegenteilig nach seinen Wünschen gehandelt hatte. Eigentlich wollte er Yuki doch in den Arm nehmen und ihr sage, wie sehr sie ihm gefehlt hatte. Dass es ihm egal war, dass sie ein Vampir war und dass sie immer noch Freunde bleiben konnten. Früher hatte er sie geliebt, aber diese Liebe war längst verloschen. Auch ihr schien es so zu ergehen. Zero sehnte sich mehr den je, nach dieser Freundschaft, die früher so innig gewesen war. Ichiru legte seine warme Hand auf Zeros Schultern. „Rede doch einfach mit ihr, Zero. Ich weiß, dass du sie gut leiden kannst.“ „Später.“, sagte Zero. „Nach der Bescherung. Der Rektor ist sowieso schon ganz aufgeregt.“ „Sie an.“, lachte Ichiru. „Verändern wird er sich wohl nie, was?“ Freudestrahlend setzte sich der Rektor an das Klavier, welches er an den Vortagen, noch stimmen lies. Wie jedes Jahr, war das erste Lied, welches er spielte. „Stille Nacht, Heilige Nacht.“ Vampire, sowie Menschen. Alle sangen sie im Chor mit. Die schönen Stimmen der Vampire. Die etwas raueren Stimmen der Menschen. Sie alle harmonierten perfekt. So ein Weihnachten, hatten sie wohl alle noch nicht erlebt. Vampire und Menschen. Und nirgendwo lag mehr eine Feindseeligkeit. Sie alle akzeptierten sich, feierten miteinander. Weihnachten sagte man nicht umsonst nach, es sei das Fest der Liebe.



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