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Rise of Blood

von

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Die schwarzgelbgestreifte Katzen

„Aber nicht doch. Machen sie sich bitte keine Umstände wegen uns Rektor Cross. Wir wollen ihnen auch nicht länger zur Last fallen.“, versicherte Kaname Kuran in einem sanften, höflichen Tonfall. „Zur Last fallen? Aber Kaname! Was redest du den da? Nicht war mein Lieber Zero?“ Lachend schlug der Rektor auf Zeros Schulter, woraufhin dieser ihm vernichtende Todesblicke zuwarf. „Ach. Er ist nur mit dem falschen Fuß aufgestanden.“ Yuki beobachtete schon seit einer Weile Zeros Verhalten, vom Platz neben Kaname aus, was sich natürlich von selbst verstand. Auch er schien sich ihrer Blicke bewusst zu sein, da er demonstrativ in eine andere Richtung schaute. Während der Rektor und Kaname weiterhin in ihr Gespräch vertieft waren, erinnerte Yuki sich zurück. An ein Weihnachten, dass bereits lange der Vergangenheit angehörte.
 

„Schau mal Zero.“ Kichernd hielt die kleine Yuki Zero eine schillernde Christbaumkugel unter die Nase. „Die habe ich selbst gemacht!“ Ausdruckslos griff Zero nach der Kugel, betrachtete die verschnörkelten Linien. „Was soll denn das bitte sein? Sieht mir nach einer fetten gestreiften Katze aus!“ Empört stampfte Yuku mit dem Fuß auf den Teppichboden. „Das ist keine Katze. Das ist eine Biene. Du bist gemein Zero! Man sieht es doch genau.“, sagte Yuki und fuchtelte beleidigt mit der Christbaumkugel vor seinen Augen herum. „Willst du mal sehen welche ich gemacht habe?“, fragte Zero seufzend. Aus seiner Jackentasche holte er eine dunkelblaue Christbaumkugel hervor, die mit silbernen Kirschblüten geziert war und zu Yukis Ärger, wunderschön war. „Was?! Die hast du alleine gemacht?“ Nickend ließ Zero die Kugel wieder in seiner Tasche verschwinden. Den ganzen Nachmittag waren sie damit beschäftigt den noch kargen Baum, weihnachtlich zu schmücken. Und ein jedes Mal wenn Yuki etwas zu Bruch ging, lachte der Rektor nachsichtig. Sie war ja noch so klein. „Zero?“ Yuki beugte sich ganz weit vor, sodass sich Zeros und ihre Nasenspitze beinahe berühren. „Es ist bald Weihnachten und du hast kein einziges Mal gelächelt. Lächle doch mal Zero.“ Nichts. Statt einer Antwort schlug Zero die Türe zur Küche hinter sich zu. Was hatte er bloß?

Die beiden Kinder saßen gemütlich vor dem Kamin. Zero hatte noch immer nicht gelächelt. Die tanzenden warmen Flammen spiegelten sich in seinem Blick wieder, der keine starken Gefühle preisgab, während Yuki vor Freude nur so vor sich hinstrahlte. „Es dauert nicht mehr lange Zero und wir können unsere Geschenke auspacken. Freust du dich?“ Enttäuscht, da seine Antwort nur aus einem Schulterzucken bestand, wandte Yuki sich ab. Der Rektor kam angebraust. Lametta hing ihm um seine Schultern, auf seinem Kopf trug er eine rotweiße Weihnachtsmannmütze, die Yuki bewundernd betrachtete. Als sie noch jünger war, kurz nachdem sie von Kaname gefunden wurde, hatte sie immer an der Glocke gezogen, die am Ende der Mütze hing. „Wie wäre es mit Marshmallows?“ Yuki nickte begeistert, bevor sie die Schüssel, die der Rektor in seinen Händen hielt, an sich riss. Beinahe hätte Yuki vergessen, dass Zero auch noch da war und so nahm sie die Schüssel von ihren Schoß, um sie Zero anzubieten. „Hier.“, sagte Yuki lachend. „Nimm den Holzspieß. … …. …. …. Weißt du nicht wie das geht?“ Zero betrachtete das kleine weiße Stück, woraufhin Yuki sich hilfsbereit neben ihn setzte und das Stück auf den Stab aufspießte. „So! Und jetzt musst du es einfach nur ins Feuer halten. Genau so. Siehst du? Ist ganz einfach.“ Yuki erschrak. Zero hatte wieder neue Kratzspuren an seinem Hals. An der Stelle wo die böse Vampirin ihn einst gebissen hatte. Kein Wunder dass er nicht Lachen konnte. Aber Yuki würde es schon noch schaffen, ihn glücklich zu machen. Schließlich rückte die Bescherung immer näher. Er wird lachen, hatte sie sich fest vorgenommen.
 

„Danke für ihre Aufmerksamkeiten Herr Rektor.“ „Was haltet ihr davon die Festtage hier bei uns zu verbringen?“ Yuku starrte auf den Boden. Ob das so eine gute Idee war? „Ich weiß nicht…“ Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Kaname war zu sehr darauf bedacht, keine Umstände zu machen, als das Angebot anzunehmen. „Es würde mir eine Freude bereiten. Vor allem da ich Yuki wieder sehe.“ Die Augen des Rektors strahlten. Yuki verfing sich wieder in ihren Erinnerungen an Heilig Abend. Alle saßen sie um den gewaltig großen Christbaum, der jedes Jahr schöner leuchtete, als Vergangenes.
 

Bezaubert von der Schönheit des Tannenbaumes, hockte Yuki da. Schmetterlinge flatterten, wegen der Aufregung in ihrem Bauch. „Das haben wir toll gemacht.“, flüsterte sie ehrfürchtig. „Nicht war Zero?“ „Ja. Er ist ganz schön geworden.“ Vielleicht war Zero einfach nicht der Mensch, der seine Gefühle offen zeigte. Schließlich war es schon immer so gewesen. Aber doch nicht an Weihnachten, dachte sich Yuki. Er konnte doch nicht so ein Gesicht ziehen, in der Erwartung Geschenke zu bekommen. Ob er sich über Yukis Geschenk freuen wird, oder wird er sie wieder auslachen? Hoffentlich nicht. Yuki konnte es kaum noch erwarten, sich auf die Päckchen unter dem Baum zu stürzen, doch bevor es so weit war, würden sie noch alle ein Lied anstimmen. Zumindest wollte es der Rektor so. Lachend setzte er sich an das Klavier. „So. Und jetzt alle gemeinsam!“, animierte er seine Adoptivkinder. Während Yuki hellauf Begeisterung mit dem Rektor zusammen „Stille Nach. Heilige Nacht sang.“ Verlor sich Zero nun doch in der Schönheit des Baumes. Es war nicht schlimm, dass Zero nicht mitsang. Er musste nichts machen, was er nicht wirklich wollte und vielleicht konnte er ja auch gar nicht singen. Es wäre nicht einmal überraschend, wenn es so wäre. Schließlich hatte sie ihn nie irgendetwas singen hören. „So!“, trällerte der Rektor. „Und jetzt geht’s ums Geschenke auspacken. Yuki?“ Zwei Päckchen wurden Yuki auf die Arme gehäuft. „Zero?“ Dieser bekam ein Kleines und ein Großes. Yuki zerfetzte freudiger Erwartungen das Geschenkpapier, welches nach nur wenigen Sekunden verteilt auf den Boden lag. Das war vom Rektor, das wusste Yuki sofort, da Zero ihr wohl kaum Schlittschuhe schenken würde. „Danke Papa.“, sagte Yuki, woraufhin der Rektor aus dem Häuschen geriet und schwärmend umhertanzte. Sie sagte nicht oft Papa zu ihm. Der Rektor war zwar nett, aber sie wusste dass er nicht ihr richtiger Papa war. An diesem Abend konnte sie wohl eine Ausnahme machen. Alle sollen glücklich sein. Der Rektor bekam eine selbst gemachte Christbaumkugel von Yuki und ein Kochrezeptbuch von Zero geschenkt. Ein gutes Geschenk…viel besser als das von Yuki. Weihnachten war schließlich nur einmal im Jahr und kochen konnte man ganzjährig. Aber der Rektor freute sich über beide Geschenke in gleichem Ausmaß. „Zero?“, fragte Yuki, als sie sah, dass seine Geschenke noch immer unberührt neben ihm auf dem Sofa lagen. „Willst du nicht nachschauen was du bekommen hast?“ „Das werd ich später machen.“ „Oh… na gut.“, antwortete Yuki in Gedanken. Später würde sie auch noch in sein Zimmer kommen und ihn fragen, was er von ihrem Geschenk hielt. Es hatte ihr richtig viel Arbeit gemacht. Yuki sah aus dem Fenster. In einem wilden Tanz tummelten sich die Schneeflocken in der Dunkelheit, genau so einen schönen Anblick bot das silberne Lametta, das das Licht der Kerzen reflektierte. Lange saßen sie noch so da, plauderten, lachten… bis der Rektor Yuki und Zero ins Bett schickte. Morgen würde Yuki ihre Schlittschuhe ausprobieren. Nachdem der Rektor ihr einen Gutenachtkuss gegeben hatte, wartete Yuki ab, bis die Luft rein war und sie das Schnarchen des Rektors vernehmen konnte. Leise tapste sie den Gang entlang, zu Zeros Zimmer. Wahrscheinlich schlief er schon, aber vielleicht hatte Yuki Glück und er war noch wach. Die Türe knarrte als Yuki vorsichtig dagegen drückte. Zero lag zusammengerollt in seinem Bett. Das bestickte Kissen, das Yuki ihm geschenkt hatte, drückte er fest an seine Brust. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Sie hatte es also geschafft. Und ihr Geschenkt gefiel ihm, obwohl die Biene auf den Kissen, wie eine fette, schwarzgelb gestreifte Katze, aussah.
 

„Yuki?..Yuuuki! Träumst du?“ Yuki fuhr zusammen und fand sich in der Gegenwart wieder, wo Kaname Kuran sie nachsichtig anlächelte. „Ich war gerade in Gedanken. Entschuldige bitte.“ „Ich habe dich gefragt, ob es dir was ausmacht Weihnachten hier zu verbringen? Die anderen, die nicht mit mir gekommen sind, werden zwar nicht sehr erfreut sein, aber zeitlich schaffen wir es sowieso nicht mehr.“ „Und was ist mit …“ Zero fiel ihr ins Wort. „Tut was ihr nicht lassen könnt.“ Dieses Mal schien es fast unmöglich, Zero lächeln zu sehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-03-21T10:12:49+00:00 21.03.2010 11:12
Hiho. Also die letzten zwei kapitel waren auch wieder cool. Man merkt wie Zero mit sich kämpft das ist schön ^^ Auch : Nicht einmal der K.O gegangene Rektor gab seinen Senf dazu, was vielleicht daran legen konnte, dass er K.O gegangen war
Den finde ich geil ^^
Im 3. Kapitel fand ich den Flashback am besten. Die gestreifte Katze. Süß das Zero am Ende doch noch lacht.


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