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Zwiegespräch

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Zwiegespräch

Zwiegespräch
 

„Hach, was muss dieses Fliege binden auch so verdammt kompliziert sein?“

Wild fummelte Shinichi vor dem Spiegel sitzend an dem kleinen, hellen Stück Stoff umher, das sich ebenso wild weigerte, eine ansprechende Form anzunehmen.

Sehr zum Amüsement des Betrachters, der einigermaßen schmunzelnd auf einer Couch ein paar Meter neben ihm Platz gefunden hatte und seinen Anzug unwissentlich in der Sitzfalte zerknitterte.

„Warum nimmst'de nich die rote Fliege vom Professor? Die hast'de doch quasi standardmäßig getragen die letzten Jahre.“

Die Finger des Angesprochenen ruhten augenblicklich an der kleinen Schleife, wanderten langsam nach unten, während sich sein Kopf dem Redner zu wandte. Ein böses Funkeln traf Heiji, ließ ihn augenblicklich aus seiner legeren Position kerzengerade hochfahren, so dass der Anzug wieder perfekt saß.

Eine Weile verharrten beide stumm, bis Shinichi selbst zu lachen anfing, ohne wirklich den Ernst fahren zu lassen.

„Glaubst du ernsthaft, rot passt zu diesem Anzug?“, triefte es vor Sarkasmus. Heiji musterte kurz den cremefarbenen, ja fast schon hellvioletten Satin kurz, fasste sich dann übers Gesicht.

„Schon klar...“ Er wusste, das war nicht der Grund für Shinichis Blick eben.

„Außerdem... Hattori... möchte ich diese Fliege nie wieder tragen.“ Bitterkeit hatte für den Augenblick seine Stimme übermannt. Die Bitterkeit, die er auch in seinen Augen funkeln sah. Genau die, die er erwartete. Es ging um das alte, leidliche Thema, worauf der Osakaer Detektiv im Moment keinerlei Ambitionen hatte. Also stand er gemächlich auf.

„Ich warte mal draußen auf dich, ja? Lange kannst du damit nicht mehr zubringen, sonst gibst'de eh auf.“

„Mhm... OK, bis gleich.“ Shinichi war eigentlich schon wieder auf den Spiegel fixiert, als Heiji an der Tür stehen blieb.

„Du solltest endlich nen Schlussstrich ziehen, Kudo. Es is vorbei. Er is weg... und er kommt nich wieder. Wenn de ihn schon nich einfach als Teil deiner Vergangenheit akzeptieren kannst... dann vergiss ihn! Gerade heute.“

Er schloss mit dem letzten Wort die Tür von außen. Er wusste, Shinichi hätte ihn sonst nicht gehen lassen, hätte ihn in ein unliebsames Streitgespräch verwickelt. Aber draußen angekommen, als ihn scheinbar die frische Luft erfasste, lehnte er sich kurz zurück an das Holz der Tür.

'Man, Kudo... wie kannst du nur so... verbissen sein, wenn es um dieses Thema geht?

Die Organisation ist beseitigt, alle Köpfe im Gefängnis oder in der Hölle, du bist wieder du... so hoffe ich zumindest und heute ist immerhin...

Shinichi, Conan Edogawa... ist tot!!'
 

Tatsächlich wollte Shinichi gerade noch Einspruch erheben und etwas zu seinem Freund erwidern, fand aber die Tür bereits verschlossen vor. Bedächtig senkte sich sein Kopf, und der Gram wich einer leichten Betrübtheit.

'Du hast ja Recht, Heiji... es ist vorbei. Und doch... hinterlässt diese Zeit zu große Narben. Ich kann ihn nicht vergessen... und will es auch nicht. Ich hasse ihn!'

Die Hände auf seinen Knien ballten sich zu Fäusten, verkrampften sich direkt, das Rot des Blutes drückte auf die Haut, bis er einmal tief durchatmete.

'Aber nicht heute.'
 

„Hübscher Anzug, Shinichi.“

Dasitzend erstarrte der junge Mann zur Salzsäule, für den Moment gefror um ihn alles ein. Sein Magen verkrampfte sich, sein Herz drohte kurzzeitig auszusetzen, als die Stimme in seinem Kopf zum Bild der dazugehörigen Person wurde.

„Doch, ich geb dir schon recht, rot hätte da nicht gepasst.“

Nein, es war keine Einbildung, leider keine Einbildung. Shinichis Hände, die sich gerade eben wieder entkrampft hatten, spannten sich schlagartig erneut, zitterten aber gleichzeitig. Wie in Zeitlupe wanderte sein Kopf, Zentimeter für Zentimeter, Grad für Grad, bis er wieder nach vorne blickte in den Spiegel vor ihm. Und noch langsamer öffnete er die Augen, sein eigenes Spiegelbild darin erflehend.

Aber es war nicht da. Das kleine Schränkchen vor ihm, mit all den aufgebauten Utensilien, die ihm zur äußeren Verschönerung dienten, die Möbel und Wände hinter ihm, das war alles zu erkennen im Bild und exakt seitenverkehrt, wie man es erwartete.

Nur in der Mitte seines Blickfeldes, dort wo er sich selbst erhoffte zu sehen, starrte ihn, angezogen wie er, nur ein paar Nummern kleiner maßgeschneidert, der Junge an, dessen Stimme er eben vernahm.

Conan Edogawa!

Mit ganz leicht emporgehobenen Mundwinkeln, einem schwach ironischen, aber auch für ein Kind diabolischen Lächeln, die Arme überzeugt vor dem Oberkörper verschränkt, sah er in die zittrigen Augen seines Gegenüber, deren Ausdruck mit Verstörtheit am besten beschrieben wurde.

„Hallo... Shinichi.“

Unwillkürlich fasste sich der große Detektiv mit der Hand erst über die Stirn – sie glühte nicht. Dann fuhr sie langsam über die Augen, begleitet von einem lang anhaltenden Stöhnen. Als er den Spiegel im nächsten Moment wieder sah, war das Abbild seines ehemaligen Alter Egos nicht verschwunden. Im Gegenteil.

Conan legte leicht den Kopf schief, sein Grinsen wurde ein wenig breiter.

„Hm?“

„Ich kriege Halluzinationen!“

„Nimm's hin! Du hast schlimmeres erlebt, soweit ich mich erinnern kann.“

Der beißende Sarkasmus in der Stimme des Jungen wirkte überraschenderweise wesentlich beruhigender für den erwachsenen Mann, als der Versuch, seinen Puls von selbst zu stabilisieren.

Schließlich legte er auch ein schwaches, kaum merkliches Grinsen auf.

„Hallo... Conan.“ Das Hallo wirkte lediglich entnervt, vielleicht gereizt, aber die Art, wie er den Namen förmlich zwischen den Zähnen hervor presste spiegelte eine ungeheuerliche Abscheu für die Person ihm gegenüber wieder.

Ein Spiegel der Seele, der nun von beiden Seiten gelesen wurde, und der das Lächeln von Conans Gesicht wegwischte. Sehr zur Freude Shinichis.

„Was willst du?“

„Dir vielleicht einfach nur gratulieren?“

„Danke.

War's das, dann verschwinde wieder, ich bin, wie du sicher bemerkt hast, beschäftigt.“

Natürlich war das nicht die Ursache, warum sich vom tiefsten Grund seines Unterbewusstseins diese imaginäre Gestalt löste und ihn auf geisterhafte Weise heimsuchte.

Conans Blick war von Ernsthaftigkeit nun zu tiefer Verstimmtheit gewechselt, er ließ die Verschränkung der Arme los, nicht zuletzt, weil seine Hände sich veranlasst fühlten, sich zu verkrampfen.

Oh, wie lange war dieses Gespräch eigentlich überfällig?

„Also gibt’s wohl doch noch was, ja?“ Shinichi spürte den Moment auf seiner Seite, wollte diesen nicht mehr ziehen lassen, sondern den unliebsamen Gast so schnell wie möglich aus seinem Kopf vergraulen. Aber die Antwort, die er erhielt, ließ diese Hoffnung gnadenlos zerplatzen.

„Ich will eine Entschuldigung, Shinichi Kudo!“

Die Augen gingen diesem wahrlich auf, er brauchte einen Moment, sich zu fassen, um dann laut loszulachen.

„Was? Du willst... du willst von MIR eine Entschuldigung? DU?“

Aber nun war das Momentum wieder zum Spiegelbild gewandert und Conans triumphales Lächeln besänftigte den Lachanfall des anderen.

„Ja, ICH.“ Als trotz des langsam nachlassenden Lachens Conan sich nicht rührte, wurde auch Shinichi wieder ernst.

„Wofür?“ Für einen kurzen Augenblick umhüllte Stille den kleinen Ort der Darstellung, den eigentlich nur ein Protagonist bewohnte. Er merkte nichtmal, dass er Conans Sätze entweder wirklich nur in Gedanken hörte, oder, wie meistens, selbst sprach...

Und das bedeutete, er kannte die Antworten auf seine eigenen Fragen eigentlich.

„Dafür... dass du mich aus deinen Gedanken ausschließt, dass du mir nur Kälte entgegenbringst... um es mal diplomatisch zu formulieren. Ich könnte auch sagen, dafür, dass du mich hasst. Und zwar nicht für meine Fehler... sondern für deine.“

„Das ist nicht wahr!“ Deutlich lauter wurde Shinichi nun, bestimmter. Er war jetzt mitten in diesem Gespräch gefangen und es würde bis zum Ende geführt werden.

„Du hast mein Leben ruiniert, Conan Edogawa! Du hast mich dazu gebracht, alles, was mir wichtig war, zu verraten, zu hintergehen, alle, die mir etwas bedeuteten zu belügen!

Ich habe Fehler gemacht, ja, aber du... du bist einfach in meinem Leben aufgetaucht und hast es ohne mich zu fragen zunichte gemacht. Deinetwegen musste Ran so viel leiden. Ich habe ein Recht darauf...“ Er zögerte kurz, wählte seine Worte mit Bedacht.

„Ein Recht darauf, zu hassen, wozu du mich gezwungen hast. Du hast meine Existenz verleugnet, sie selbst eigentlich ausradiert und ich musste hilflos daneben stehen und zusehen. Das war... grausam.“

Er wartete eine Weile, was er sich selbst diesbezüglich wohl zu sagen hätte, beziehungsweise Conan, aber dieser zögerte auch unheimlich lange.

„Doch, ja... du hast Fehler gemacht. Fehler... die mich erst schufen.“

„Nein!“

„Wer musste damals unbedingt den bösen Jungs hinterher, auf Gedeih und Verderb, weil er sich überlegen glaubte?“

„Ich glaubte mich nicht überlegen, Gin war einfach zu gut damals und das habe ich nicht...“

„Nicht erwartet, genau. Genau das nennt man Überheblichkeit, nicht zu erwarten, dass jemand besser ist, obwohl es durchaus möglich wäre.“

Er grinste amüsiert das wütende Funkeln in Shinichis Augen an.

„Du willst es vielleicht nicht wahr haben, aber eigentlich warst du damals genau wie Omkel Kogoro. Vollkommen überzeugt, was deine Fähigkeiten angeht, so überzeugt, dass du nicht damit gerechnet hast, dass irgendwer dir mal wirklich gefährlich werden könnte.

Ihn befähigte das, immer wieder, erst recht, nachdem er zum... Meisterdetektiv wurde, falsche Schlussfolgerungen zu ziehen. Und letztlich war dein Gedanke, du wärst in deinem Versteck damals sicher gewesen, auch nichts anderes. Eine... falsche Schlussfolgerung, die mich erschaffen hat.“

„Ich hab dich ganz sicher nicht gewollt!“ Ein wütender Schlag auf den kleinen Tisch vor sich, machte ihm Luft.

„Verdammt, ich weiß, ich hätte aufpassen sollen, ja. Ich weiß, ich hätte lieber Ran nach Hause bringen sollen, ja. Nun zufrieden? Ich habe für den Fehler gebüßt, durch dich, das gibt dir noch lange nicht das Recht, dafür Verständnis für dich zu verlangen. Du... du warst doch dabei... nichts weiter als ein Zufallsprodukt, ein unfreiwilliges, von allen Seiten!“

Conans Augen verengten sich bei diesem Satz zunehmend, dennoch ließ er Shinichi zu Ende reden, ihn danach auch ausatmen, und antwortete, ganz im Gegensatz zu seiner Empfindung, ruhig, leise sogar.

„Wäre dir lieber, du wärst damals gestorben?“

Shinichi zuckte erschrocken zurück, während sich Conan im Spiegel vorbeugte, vor ihm größer zu werden schien.

„Wäre... es dir lieber, wenn Ran noch am selben Abend erfahren hätte, dass Shinichi Kudo tot war, anstatt sich zu sorgen, und nur ab und an seine Stimme am Telefon genießen zu können?“

„Hör auf.“, flüsterte ihm sein Gegenüber zu, steif auf seinem Platz sitzend.

„Lieber, sie hätte vielleicht mit der Polizei versucht, die Gangster alleine zu finden...“

„Hör auf!“

„Du kennst sie doch, dank meiner Tarnung mittlerweile sogar noch viel besser. Sie hätte es getan, nachdem ihre Tränen versiegt wären, weil sie keine mehr hätte.“

„Hör auf!!“

„Und sie wäre bei dem Versuch sehr wahrscheinlich umgekommen.“

„HÖR AUF!“ Nun schrie er, aber Conan ignorierte es.

„Genau wie Shiho, die dann auch gestorben wäre, hoffnungslos in ihrem Keller Selbstmord begangen hätte.“

„Halt endlich die Klappe!“

„Oder deine Eltern, besonders dein Vater, der sicher auch nach der Organisation gefahndet hätte.“

„Verdammt, sei endlich still! Ja, ja, natürlich bin ich froh, es überlebt zu haben, ich danke für die zweite Chance in meinem Leben, die ich auch nutzen konnte, aber ich danke dabei ganz sicher nicht DIR!

Vielleicht einer höheren Macht, vielleicht auch einfach purem Glück, dass ich in diesem Moment vielleicht nicht verdient gehabt hatte, dem Schicksal, oder Gott im Himmel, so es ihn denn geben sollte.

ABER, ganz sicher, ganz sicher, hast du, du allein damit nichts zu tun. Gar nichts. Du bist nur die Konsequenz gewesen. Ich hatte keine Wahl, die hast du mir ja genommen.“

„Ach und deswegen darf ich also nicht leben?“ Nun schrie auch Conan.

„Ja, auch ich bin eine Existenz, zu Ihrer Göttlichkeit von Kudo Gnaden. Ich tauchte auf, als du dein Leben weggeschmissen hattest, musste alle deine Fehler ausbügeln, so gut es ging dich vertreten und falls es dir nicht klar sein sollte, ich bin auch ein Mensch, ich habe auch Gefühle, Empfindungen. Und dass du, der nur meinetwegen jetzt noch am Leben ist, das ignoriert, mich hasst, das ruft vor allem das Gefühl der Bitterkeit hervor!“

„Das sind nicht deine Gefühle, Conan, das sind meine! Du bist ich, zum Kuckuck nochmal. Du bist nur eine Hülle. Eine Maske. Conan Edogawa war immer Shinichi Kudo. Eine Figur, von mir erfunden, alle deine Emotionen waren meine eigenen, all dein Verhalten habe ich ersonnen, auch wenn du es als deinen freien Willen betrachten solltest.

Es gibt keine zwei, ist das klar? Es gab immer nur Shinichi Kudo. Aber wegen Conan Edogawa durfte Shinichi Kudo zeitweise nicht existieren, ich war tot. Ich konnte nicht bei Ran sein, wenn sie mich brauchte, ich konnte nicht mein normales Leben als Oberschüler führen, einfach Spaß haben, obwohl ich eigentlich anwesend war. Ich konnte nicht mal... den wichtigsten Satz meines Lebens aussprechen.“ Unwillkürlich glitten seine Gedanken zu dem einen Moment, damals, als alles geendete hatte und er erstmals wieder als Shinichi Kudo mit Ran einen Spaziergang machte. Die drei Worte, die ihm so lange auf den Lippen brannten.

„Du hast mich davon abgehalten, obwohl du ich bist, obwohl du keinerlei natürliche Existenz auf diesem Planeten hattest.“

„Du irrst dich, Shinichi-Berkeley-Kudo. Du irrst dich... gewaltig!“ Er schaute auf, sah in die tief von Traurigkeit verzerrten Augen des kleinen Jungen. Augen, die einem unbeteiligten sicher das Herz zerrissen hätten. Aber Shinichi war kein unbeteiligter. Im Gegenteil, es waren seine Augen, die er nun erblickte. Und ihm wurde allmählich bewusst, wie weit ihn seine Emotionen eben getrieben haben. Berkeley, der englische Philosoph, der meinte Descartes Realitätsansicht, wir müssten durch unser Bewusstsein schon unsere Existenz sicher gestellt haben, ablehnte und meinte, genauso gut könnten alle Menschen nur Figuren in einem geschriebenen Buch sein und ihr freier Wille auch nur die Fantasie des Autors.

Genau so hatte er sich eben gegenüber Conan präsentiert, der Autor und seine Figur, sicher auch nicht ganz ohne Grund. Sie waren ein und dieselbe Person, zwei Seiten dieser, aber... waren sie damit gleich?

„Worin... sollte ich mich irren?“ Langsam, zögerlich und vor allem wieder in gemäßigtem Ton stellte Shinichi die Frage, um die es sich drehte.

„Du denkst, alles, was Conan Edogawa je tat, war dein Werk im Hintergrund, du hast sozusagen die Fäden gezogen und ich habe nur als ausführendes Organ fungiert.“

„Wir sind ein und die selbe Person, Conan. Jede deiner Handlungen war auch meine Handlung, jeder Gedanke auch meiner. Aber wenn du es so radikal formulieren willst, bitte schön, ja, das stimmt. Geht’s dir dann besser?“

„Wieso versuchst du ausgerechnet mich zu belügen?“

„Was?“ Verwirrung nahm mittlerweile den wesentlichen Teil seiner Gedanken ein und Shincihi fragte sich, ob es einfach nur Halluzinationen waren oder ob er über eine ernsthafte Schizophrenie nachdenken musste.

„In einem Satz sagst du, dass unsere Gedanken dieselben sind, im nächsten glaubst, ich würde deine nicht kennen.

Ja, wie oft hast du doch den Moment, als ich dich gewähren ließ, als du mit Ran spreche konntest, so genutzt, als wäre nie etwas geschehen? Du hast sie getäuscht, selbst am Telefon noch, hast getan, als wärst du noch derselbe wie vor dem Abend im Tropical Land.

Aber das bist du nicht. Du hast dich verändert seitdem. In vielerlei Hinsicht. Und diese Veränderung... das ist meine Seele.“

„Wovon... redest du da?“

„Ach bitte. Wo soll ich anfangen? Hätte der große Shinichi Kudo als Oberschüler jemals mit einer Gruppe kleiner Kinder gespielt, oder noch besser, wäre mit ihnen auf Verbrecherjagd gegangen?“

„Lächerlich, das war doch auch nur...“ Er stockte, als ihn plötzlich ein kleiner Schock über seine eigene Gemütslage traf. Ein Schockmoment, welches dem kleinen Jungen die Oberhand verschaffte.

„Ja... anfangs... anfangs war es eben nur dieses Schauspiel, dass du die ganze Zeit herunter gebetet hast, die Notwendigkeit, um deine Maskerade aufrecht zu halten.

Aber... sie sind deine Freunde geworden, sie mochten dich ehrlich, und bewunderten nicht einfach deine ungeheure Intelligenz. Und auch du hast sie als Freunde ins Herz geschlossen. Leugne es nicht, es sind deine Gedanken und damit auch meine.

Das ist nicht das Wesen Shinichi Kudos gewesen, Freunde zu suchen, es war meines! Meines, welches du ohne mit der Wimper zu zucken für null und nichtig erklärt hast. Mir haben die drei vertraut, nicht dir und ihnen hat sich Shinichi Kudo nie so verbunden gefühlt wie Conan Edogawa.

Und nur, ganz allein, weil du meinetwegen diese Freundschaft erleben konntest, schenkst du den Kindern heute eigentlich die Aufmerksamkeit, die andere ihnen versagen. Wenn sie angelaufen kommen und von einem neuen Fall berichten. Du hättest sie genauso abgewimmelt, wie es zunächst auch Kommissar Megure getan hat, nicht wahr?

Oh ja, ich sehe es genau vor mir. Ich habs ja oft genug erlebt, und du damit doch auch. Demoralisierend, wenn man die Wahrheit kennt, aber niemand hört einem zu. Jeder Mensch hat zumindest ein Recht darauf gehört zu werden, erst danach kann man bewerten, wie sinnvoll oder sinnlos seine Gedanken sind.

Das hast du nicht verstanden, bis ich es dir gezeigt habe.“

Shinichi war in seinem Stuhl nun deutlich zurückgelehnt, entspannt eigentlich. Aber die Gedanken über die Detective Boys hingen ihm nach. Conan hatte nicht Unrecht. Er hatte es erst eingesehen durch die Kleinen, die Bedeutung darin, ihnen Gehör zu schenken und nicht voreilig ihr Verständnis für reale Sachverhalte zu verurteilen.

Aber das war es nicht, was ihm wirklich Probleme bereitete. Unter diesem Aspekt wirklich den Sachverhalt anders zu sehen. Die Freundschaft zu Ayumi, Mitsuhiko und Genta war ihm viel Wert, aber sie stand nicht über seiner Meinung zu Conan Edogawa.

Aus einem ganz bestimmten Grund...

'Ran.'

Seinetwegen konnte er nicht so für sie da sein, wie er es wollte, wie er gehofft hatte, wie sie verdient hatte, wie sie es... gebraucht hatte. Der Schmerz über die Bilder Rans in seinem Kopf übertrugen sich auf seinen Blick und Conan konnte sie genau erkennen.

„Du denkst an sie. Jetzt in diesem Augenblick.“

„Nein... immer, in jedem Augenblick denke ich an Ran. Das weißt du doch.“ Shinichis Stimme wurde leise, verhalten. Conan nickte nur sanft.

„Ich weiß, wie sehr es dich mitgenommen hat, die Momente, in denen du nicht bei ihr sein konntest, obwohl du vor ihr standest. Und ich gebe zu...“

Er sah verlegen zur Seite.

„Auch verstehe ich genau, dass es diese Momente waren, die dich zum Hass auf mich verleiteten. Aber... du schaust in die falsche Richtung.

Dein Schmerz war für mich ja auch immer spürbar und ich wollte ihn gerne lindern, genau wie ihren. Das, was eben auch du wolltest, aber nicht konntest. Wirklich glücklich machen konnte sie stets nur Shinichi Kudo, das war... wie du ja mittlerweile heraus gefunden hast... schon sehr lange so.“

Ein leichter Rotschimmer durchzog beide gleichzeitig. Ja, seit Ran mit sechs Jahren in einem getrennten Elternhaus aufwuchs, seit damals sehnte sie sich nach der Lösung dieses gordischen Knotens, den Kogoro Mori und Eri Kisaki damals spannten. Und seit damals legte sie all ihre Hoffnungen in die einzige Person in ihrem Umfeld, die scheinbar alle Probleme und Rätsel, die es auf dieser Welt gab, irgendwie zu begreifen und zu lösen verstand. Der kleine Junge mit dem scharfen Verstand, der sie schon damals so faszinierte. Shinichi Kudo.

Aber das wurde ihm auch erst klar, als er ihr endlich seine Liebe gestand, als sie begannen, wirklich offen miteinander zu reden, als sie endlich... sich gefunden hatten.

„Aber... wenn du nicht da warst Shinichi, war ich es, der sie getröstet hat. Ich war da, als sie weinte, deinetwegen. Als sie Tränen vergoss, ob aus Trauer, oder aus Wut, weil ihr Krimispinner wiedermal die Kurve kratzte, scheinbar ohne Manieren...

Oder... als du einfach so sie dazu brachtest, eine Person, die sie bewunderte, des Mordes zu überführen.“

„Tse...“, entgegnete Shinichi nur gelassen, ließ sich noch weiter in den Stuhl zurück sinken, blickte traurig auf den Spiegel, fast durch das Gesicht dort hindurch.

Die Bilder huschten durch seinen Kopf, der Abend nach dem Frühlingsfest, als er sie sitzen ließ, der Valentinstag, als sie über seine Schokolade Tränen vergoss, die Skihütte, in der sie Conan verzweifelt um den Hals fiel, jedes einzelne Mal, wenn wegen ihm die salzige Flüssigkeit ihre Augen verließ. Oh, wie sehr hasste er sich selbst dann immer?

Hatte er etwa... im Laufe der Zeit, im nachhinein, diesen Hass auf Conan Edogawa übertragen?

„Ich hab es ganz sicher nicht deinetwegen getan, Shinichi, das ist dir hoffentlich klar. Ich habe dich vor Ran nie wirklich verteidigt. Ich wüsste auch ehrlich gesagt kaum weswegen. Das einzige war... an und für sich... dein Motiv. Ich konnte ihr darum nichts sagen, also fiel auch das als Argument weg. Und wärst du da gewesen... und hättest sie, wegen etwas anderem trösten müssen, hättest du es auch nicht gekonnt.“

Es war diesmal nur ein Wimpernaufschlag, der sich bei ihm regte.

„Denk zurück, Shinichi, am Abend im Tropical Land. Ran hatte diesen Fall in der Achterbahn erlebt, war wegen der Frau, die für eine verlorene Liebe tötete, so frustriert. Und was hast du getan? Ihr gesagt, sie solle sich an so was gewöhnen und es nicht so wichtig nehmen.

Idiot!“

„Hm... ja... ein Idiot macht so was. Nur ein Idiot.“ Resignierend richtete er sich langsam auf, drückte seine Arme auf den Tisch ab, bis er auf diesen gebückt stand und dem Abbild des kleinen Jungen ganz nahe kam.

„Aber du... du konntest offen mit ihr reden, konntest ihre Empfindungen nachfühlen, besser als ich es je konnte. Und mit dir konnte Ran offener reden, als jemals zuvor mit mir. Unter den gegebenen Umständen warst du in der Lage, dich eigentlich besser um sie zu kümmern, als ich.“

„Mhm... und ich tat es einzig und allein, um ihr das Leben etwas einfacher zu machen. Das war... meine Entscheidung, Shinichi. Die Entscheidung, was Conan Edogawa mit der ihm gegebenen Zeit anfangen würde. Und alles, was aus dieser Entscheidung folgte, waren Geschenke, von mir, an euch beide. Ich wusste, dass meine Existenz begrenzt war, du würdest niemals zulassen, dass ich ganz dein Leben übernehme, dass ich der letzte von uns beiden werden würde.

Deswegen hab ich euch versucht zu helfen, und mein eigenes Leben dafür zurück gestellt.

Wenn... wenn du mich... wenn du mich deswegen immer noch hasst... dann werde ich es akzeptieren.“
 

Lange blickten sich beide schweigend in die Augen, ohne die Mienen zu verziehen, endlos lange, kam es ihnen vor, bis der ältere die Augen schloss und den Kopf senkte.

„Du bist nur deswegen hier... nicht wahr?“ flüsterte er fast, versucht seine Stimme aufrecht zu erhalten.

„Du bist hier... weil ich deine Gedanken als meine gesehen habe. Deine Leistungen als meine Schutzreaktion... und weil... ich dich nicht nur verleugne... nein.“

„Du hast den Fehler gemacht, Shinichi, den die Menschen nur allzu gerne machen. Du hast deine Probleme, die du sicher hattest und die negativen Erinnerungen, die du..., durchaus zu recht, mit mir verbandest, alle auf mich fokussiert und mich zu deinem ganz persönlichen Sündenbock erklärt.

Und... ja, deswegen konnte ich nicht einfach... wieder ein Teil von dir werden, wie du nicht einfach wieder den unbeflissenen Grundschüler mimen kannst, um den Leuten ihre Geheimnisse zu entlocken.“

Conan grinste schmunzelnd, aber auch leicht heiser, während Shinichi sich nicht rührte. Erneut umfiel Stille die kleine Bühne, bis...
 

„Danke.“, flüsterte Shinichi so leise, dass man meinte, es wäre nur ein Hauch gewesen.

„Hm?“ Conan sah etwas verwundert auf den Haarschopf vor ihm. Er ließ seinen Kopf unten, man hörte nur die heisere Stimme Shinichis. Mit den aufgestützten Armen wirkte es fast als verneige er vor dem kleinen Kind sein Haupt.

„Ich danke dir... Conan... dafür... dass du mir etwas über die Freundschaft beigebracht hast, dass du stets im besten Sinne für mich gehandelt hast, obwohl du anders hättest entscheiden können, zu deinen Gunsten.“

Seine Stimme wirkte brüchig, als er den Kopf aufrichtete. Im blassen Augenwinkel meinte Conan eine Träne zu erkennen.

„Ich danke dir... von ganzem Herzen..., dass du dich um Ran gekümmert hast..., als ich Idiot Verbrechern nachjagte. Dass du sie getröstet hast, als sie Trost brauchte, dass du ihr Halt gabst, als sie zu fallen drohte, dass du ohne Rücksicht, auf dich wie auf mich, sie aufgebaut hast, sie auf dem richtigen Weg begleitet hast.

Ich... ich weiß nicht, was ich mehr sagen kann, als dass ich... solange ich noch lebe, dir dafür unendlich dankbar bin, Conan Edogawa.“

Dieser konnte selbst kaum glauben, was er sah, viel weniger noch, was er hörte. Dieser Dank war echt! Nicht so hohl, wie die Phrase am Beginn ihres Gesprächs, er hatte tatsächlich etwas bewirkt, die Meinung seines Gegenüber maßgeblich verändert.

Shinichi indes ging das ganze Gespräch erneut durch, nur um eine einzelne noch fehlende Aussage zu finden.

„Und ich...“ Er biss sich auf die Lippen, wartete, bis Conan ihm seine ganze Aufmerksamkeit schenkte.

„ich... bitte dich um Verzeihung... dafür, dass ich dich nicht als das gesehen habe, was du wirklich warst. Ein Teil von mir und doch eine eigene Seele, ein Stück Wahrheit, welches ich erst durch deine Existenz finden konnte. Sie als falsch zu verleugnen, das war vielleicht ein noch größerer Fehler, als damals im Tropical Land...“

Er stockte erneut, sah verwundert zu Conan, der selbst immer noch leicht überrascht wirkte. Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Jungen mit der Brille ab und er schloss sanft seine Augen.

„Du... solltest es lassen.“

„Wie? A-aber... aber, ich meine das ernst, ich...“

„Und ich meine die Fliege.“

Noch etwa eine Sekunde blickte ihn der Detektiv verwirrt an, bis ihm schlagartig bewusst wurde, was er eigentlich schon vor zehn Minuten hätte fertig bekommen sollen.

„Schande, wie soll ich nur...“

„Ich sag doch, lass sie. Du brauchst sie nicht und schaffst es sicher auch so. Ran wird dich auch ohne Fliege heiraten. Vertrau mir, ich kenn sie.“

Diesmal wurde nur Shinichi rot im Gesicht, lächelte dann aber sanft zur Grinsekatze im Spiegel zurück, zog das Stoffstück aus dem Kragen und legte es auf der Kommode vor sich ab.

„Du kannst nicht einfach aufhören, mich zu belehren, oder?“, entgegnete er mit immer noch leicht brüchiger, aber schon wieder zu Witzen aufgelegter Stimme.

„Meine Art. Hab ich von dir. Und nun geh endlich, die anderen warten schon!“ Noch einen Augenblick lächelte er den Grundschüler an, bevor er sich schlagartig umwandte und die Tür aufsuchte.

„Shinichi?“ Genau im Eingang hielt ihn die Stimme noch kurz an, er blieb nur stehen, drehte sich zunächst nicht um.

„Viel Glück. Für dich und Ran. Ihr habt es... wirklich verdient.“

Nun wollte er sich doch noch einmal zu dem Jungen wenden, fand aber im Spiegel nur noch die Möbel, die Kommode und in etwas Entfernung sich selbst wieder. Conan Edogawa war verschwunden. Und diesmal... endgültig.

'Aber nicht aus meinem Herzen.

Ich danke dir für alles, was du für Ran und für mich getan hast, Conan Edogawa.

Und ich werde... dich niemals... vergessen.'

Damit schloss er sanft die Tür und machte sich auf den Weg zur Wagenkolonne. Auf zum schönsten Tag seines Lebens.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von: abgemeldet
2012-08-17T16:44:37+00:00 17.08.2012 18:44
Oh
Mein
GOTT
Das ist brilliant
Absolut brilliant *sichdieHaarerauf*
Das Gespraech, die Antworten, ALLES
Wie kann man nur auf solche Ideen kommen
Und es stimmt wirklich
Durch Conan ist Shinichi erwachsen geweorden
Durch ihn, hat er gelernt, was Bescheidenheit ist xD
In einem Wort:
WUNDERTOLL
Mit vieeeeelen Lieben Gruesse
Reika
Von:  Roe
2010-12-08T17:43:11+00:00 08.12.2010 18:43
Haaaaalooooo....
Ich finde die Idee mal ein Zwiegespräch zwischen Conan und Shinichi herzustellen echt gut...
Ich fand das Gespräch wirklich interessant, und conans ausführungen waren eigentlich total schlüssig. Das mit dem "Shinichi-Berkely-Kudo" fand ich irgendwie witzig, netter vergleich.

Wie auch immer, ist auf jeden Fall ein toller One-Shot ^^
MfG
-Roe
Von:  Black_Taipan
2010-02-27T13:33:56+00:00 27.02.2010 14:33
Ich finde die Idee zu diesem Zwiegespräch zwischen Conan und Shinichi echt spannend. Die Thematik, dass Shinichi sein kleines Alter-Ego hasst
und sich zwischendurch auch fragt, wieviel von Conan nun wirklich noch er selbst ist, kommt ja öfters in FFs vor.
Doch so ein wirkliches Gespräch, in dem Shinichi Conan akzeptiert und ihn nicht nur zum Sündenbock macht, finde ich echt interessant.
Die Ausführung dieser Idee ist dir dann auch ausserordentlich gut gelungen. Zuerst das kleine Gespräch mit Heiji, wo man merkt, dass Shinichi eigentlich noch nicht wirklich abgeschlossen hat.

Mir gefällt die FF echt gut. Etwas zum Nachdenken und dein Schreibstil gefällt mir gut. :)

Liebe Grüsse
taipan
Von:  Kimikou
2009-04-18T00:08:30+00:00 18.04.2009 02:08
klasse Os gefällt mir echt klasse
ist mal was andres^^
und das beste ^_________________^
*breit grins*
es ist nen Happy End
*in Luft springt*

Lg
Ran_Kudo
Von:  IchBinLiebe
2009-04-14T16:52:08+00:00 14.04.2009 18:52
Briliant, einfach nur brilliant!
Von: abgemeldet
2009-04-06T13:10:50+00:00 06.04.2009 15:10
Hayy =)

Et voilà, „pünktlich“ in Ruhe am Nachmittag mein Kommentar. Ha.
Gut, lassen wir hier zumindest die Ironie... ;)

Obwohl... einmal muss ich doch noch auf sie zurückgreifen, ich finde du hast sie anfangs schön auf die... tja man muss wohl sagen beiden Protagonisten übertragen.
Hatte den typischen Touch von den zweien...

Bleiben wir zunächst bei der Idee an sich.
Sie gefällt mir wirklich sehr. Und das sage ich nicht nur so (!!!), sondern sie hat wirklich etwas... faszinierendes an sich. Das Zwiegespräch zwischen zwei Personen mit dem (fast) vollständigen Wissen über den jeweils anderen.
Wirklich, die Kreativität lässt schön grüßen.

Inhaltlich ist der OS wohl auch etwas vollkommen besonderes!
Ich wage zu bezweifeln, dass es so etwas in der detaillierten Form hier überhaupt schon gegeben hat!
Einfach nur fesselnd, weil man wissen wollte, was sich die beiden zunächst an den Kopf werfen und wie tief dieses „Gespräch“ noch gehen wird...

Du hast da übrigens einen Punkt aufgegriffen über den viele bestimmt noch gar nicht nachgedacht haben. Sicher, wahrscheinlich jedem ist klar, dass Shinichi durch Conan auch gelernt hat und so weiter und so fort (selbst Shinichi, auch wenn er es zunächst als sein Handwerk ansieht), aber so tiefgründig sind wahrscheinlich bis jetzt nur die wenigstens gegangen... das ist wohl auch mal wieder der Grund warum ich diesen OS als einfach nur sehr gelungen finde.
Er zeigt wie naiv Menschen doch an Sachen rangehen und wie einfach man sich von der Meinung anderer doch täuschen lassen kann obwohl man es für den Moment als unmöglich darstellt und es sich als Ideal gesetzt hat so etwas wie „objektiv“ zu sein. Tzzz... mal ehrlich, jeder der auch nur halbwegs so etwas wie Gefühle besitzt wird immer subjektiv bleiben und versuchen etwas so hinzudrehen, dass man selber nicht als „dumm“ darsteht...

Aber in dem Zusammenhang hat wohl auch Shinichi gemerkt, wie menschlich er doch ist... Dass auch er instinktiv so gehandelt hat, wie es für ihn im Moment am besten wäre...
Nicht dass man ihm daraus einen allzu großen Strick drehen sollte, schließlich scheint er ,im Gegensatz zu vielen Strickbindern, in Bezug auf Conan etwas gelernt zu haben... und es vielleicht noch öfters wird anwenden können dieses Wissen... diese Einsicht.
(Die am Rande, von Conans Seite aus einfach nur überaus beachtlich dargestellt worden ist und einem hie und da zu Schockmomenten des Überlegens brachte! Ich meine es kommt nicht so oft vor, dass man die Idee entwickelt Conan wäre zu bemitleiden und nicht Shinichi, diesen affektierten Idioten, den man erst am Ende wieder ein paar Nummern auf der Freundlichkeits- und Intelligenzquotientenskala hochsetzen kann...)

Tja Conan ist und bleibt eben wie Ai einmal so schön meinte „eine Marke für sich“ und Shinichi hat erkannt, wie sehr ihm diese Marke doch geholfen hat als er selber nicht da gewesen ist, als er selber sich doch eigentlich nur noch auf Conan Edogawa verlassen hat...

Nun..., wie schon gesagt, die Grundidee an sich finde ich einfach nur klasse und auch für die Ausführung dieser Idee kannst du dir auf die Schulter klopfen.
Im Übrigen, die Beschreibungen sind auch einmal mehr fantastisch!

Ah fast etwas vergessen! Die Liebe und man muss wohl auch deutlich sagen Freundschaft von Ran und Shinichi hast du nicht vergessen und zwischenzeitlich echt gut mit eingebracht :)
Hoffentlich genießen die beiden ihre Hochzeit jetzt, wo beide im Reinen sind...

Ach ja, wie du dir sicherlich denken kannst erwarte ich gespannt den nächsten OS, nach diesem tollen Werk! ^______^

Liebe Grüße ♥
Shi

PS: *zu verstaubten Herr- der- Ringe- DVDs starrt* Na du bist gut... -.-’

Von:  Shelling__Ford
2009-04-06T13:07:26+00:00 06.04.2009 15:07
Mal wieder sehr spät *schäm*
Aber jetzt auch von mir noch mal Glückwünsche!

Denn allein der Titel ist schon sehr passend gewählt!

Aber es passt doch wie die Faust aufs Auge ^^
Wobei ich ja sagen muss… du hast dich da echt an was ran getraut!
Und auch wunderbar umgesetzt!
Ich finde du hast dardurch die ganze Sache mit Shinichis Zeit als Conan sehr schön aufgarbeitet … und die Art und weise wie du es getan hast ist mal was ganz neues … man muss sich wohl erst einmal drauf einlassen… aber ich finde es eigentlich sehr passend!
Und hoch interessant wirklich!

Ich finde du bist da wirklich sehr geschikt und sehr gut eingestiegen Peter! Shinichi bei seiner Hochzeit und beim Fliegebinden … nur wartet da noch ein ungeladener … und ungebetener Gast ist seinem Hinterstübchen!

Heiji war aber auch sehr gut getroffen *nick*
Taktvoll wie immer der gute *seufts* … denn auch wenn es rum ist …man kann doch erhanen das es Shinichi warscheinlich genauso gehen wird wie du es beschreibst … er wird nichts merh von dem kleinen wissen wollen … und hasst jegliche anspielungen auf Conan … für ihn war diese Zeit nun einmal einfach nur die Hölle!
Heiji war da wirklich Cool … vor allem dann sein Letzer Satz ;D
Wirklich sher geschikt gemacht … vor allem was die weitere Handlung dann abelangt! ^.~

Tja … Shinichi hätte Conan wohl gern wenigstens für diesen einen Tag aus seinen Gedanken verbannt … *bitterlach*
Und dann kommt sowas!
Conan hat ihn da ja direkt geschokt!
Aber ich finde auch von dir sehr schön berschrieben das er nun Statt Shinichi in dem Spiegel steht ^.~

Klar das Shinichi jetzt denkt er wäre krank… vielleicht sogar verrückt geworden … aber er ist beides nicht … ich schätze mal … da wird einfach mal wirklich „nur“ etwas aufgearbeitet … oder aber es ist wirklich so wie Berkeley sagt … aber wer kann das schon wissen ^.~

Ich finde die unterhaltung der beiden aber wirklich sehr schön!
Sehr gut getroffen … und ich danke auch das Shinichi das ganze wirklcih erst einmal ablehnt ist sehr gut … das er imgrunde fast durchdreht zeigt nur wie das ganze doch an ihm nagt … DAS kann auch einen Shinichi Kudo nich kalt lassen!

Es ist schon seltsam .. der Leser selbst weis ja wirklich nicht was man da nu glauben soll … ob Shinichi einfach wirklich durchdreht … ob es so ist wie Berkeley sagt … oder ob sich der gute einfach mit seiner Vergangenheit auseinander setzt … und das ganze eben auf diese Art und weise aufarbeitet … das wäre jetzt so meine Idee gewesen ^^,

Einfach nur Gatulieren wäre wohl zu wenig gewesen für diesen Schreck ^^,
Ich geb zu … eine Entschuldigung und ein Danke hätte ich wohl jetzt auch nicht erwartet!
Ich muss echt sagen ich finde diese Geschichte wirklich hoch interessant!
Allein wegen den ganzen Aspeckten von Shinichis Rolle als Conan die du hier wirkliuch wunderschön erwartetst!

Aber Conan hat ja recht … Shinichi hasst imgrunde nur sich selbst … wegn den Fehlern die er gemacht hat .. schiebt das aber alles auf seine zweite Identität … auf Conan!
Aber der kleien hat ganz recht… erst Shinichis Fehler haben es überhaupt dazu kommen lassen das es Conan Edogawa überhaupt gab … das Shinichi sich verstecken musste .. und jeden belügen musste ..

Das unser netter Detektiv das nicht gern hört ist klar … aber ich glaub grade das ist gut … das er eben auch selbst merkt welche veränderung er durch Conan durchlebt hat, für uns Leser ist das ja im Manga oft ersichtlich … aber ob Shinichi das selbst weis …das war jetzt eine Frage die du hier auch sher gut aufgearbeitet hast!

Klar hat Shinichi das nicht gewollt … hätte er all die Konsequenten gekannt wäre er Wodka wohl nicht hinterher gerannt .. aber genau das ist es ja … man kann nicht immer 100 % wissen was diese oder jene entscheidung mit sich bringt … später zu sagen das es Falsch war ist ganz leicht … das schon vorher anzukündigen ist viel viel schwerer!

Es ist ganz Logisch das Shinichi Conan hasst … aber es stimmt wohl auch … er hätte damals sterben können… und das wäre wohl auch kaum in Shinichis Interesse gewesen!
Wie Conan da mit Ran Argumentiert war aber auch sehr gut!
Da trifft er bei Shinichi ja einen wunden Punkt … und dann auch noch das Argument mit Shiho … denn die gäbe es dann auch nicht mehr … mit seinen Freunden und all den Risiken die durch seinen Tod gekommen wären erwischt Conan Shinichi doch sehr tief … und das sieht man auch sehr gut!
Ich finde Shinichi reagiert da wirklich sehr gut ^.^
Nur gut das ihn keiner hat reden hören ^//^,

Klar … Shinichi ist Conan … und Conan ist Shinichi .. das ist es was wir alle kennen … da finde ich den Aspekt den du jetzt aufgreifst .. das die beiden doch so Grundverschieden sind … zusammen mit dem
Philosophischen Aspeckt finde ich das wirklich hoch interessant!

Denn ja … Shinichi hat sich wirklich verändert … und da hat Conan sehr stark zu beigetragen wie wir ja wissen, das ganze dann jedoch so zu formulieren war auch mal was ganz anderes! Und gefällt mir auch sehr gut!
Die Kinder hast du da wohl auch als bestes Beispiel gewählt … denn nein … der Shinichi Kudo den Ran vor dem Tropical Land gekannt hatte hätte wohl kaum so nett mit ihnen gespielt!

Was das angeht hat Conan Shinichi wirklich sehr viel beigebracht …
Ich finde es wirklich sehr sehr gut von dir beschrieben Peter!
Auch das mit dem Fall … der Aufmerksamkeit Megures … es passt einfach alles! Ganz ehrlich ich finde du hast hier echt großartig geschrieben!

Auch deine Beschreibungen in diesem OS waren wieder sehr sehr schön!
Und geprägt von sehr viel Gefühl mein lieber !
Lass dir das gesagt sein ^.~

Und bei Ran hast du wie ich finde wirklich voll ins schwarze getroffen … sie ist es die sowohl Shinichi als auch Conan verbindet ..und bei ihr und ihrem umgang sieht man den Unterschied der beiden wohl am besten!
Wenn man so will…
Konnte weder Shinichi noch Conan sie wirklich trösten ..
Und doch hat Conan ihr oftmals noch geholfen ^^, über diesen Idiotischen Detektiven hinweg zu kommen … aber eben das ist es auch … es ist eigentlich genau die Umgekerte Seite …
Damals hat Conan Shinichi verleugnet heute ist es umgekehrt ..

Auch der Umgang mit Rans tränen … da wird es ganz deutlich … das der Shinichi vor seinem kleinen Unfall ganz anders mit ihnen umgegangen ist …
Das war wohl ein Lernprozess …
Er hat sich verändert … durch Conan !
Das wird ihm da auch endlich klar … so ganz langsam wird ihm bewusst wie sehr er sich doch verändert hat … und das er das wohl nur der zeit als Conan selbst zu verdanken hat … Conan zu verdanken hat!

Mhm… am schluss lässt du es ja ganz deutlich werden … in diesem Moment ist Conan dann eine eigene Existenz .. immer wenn er sagst er hat an beide gedacht … ich geb zu ^^,
Es ist für mich ein wenig schwer das alles nachzuvollziehen …
Dennoch denke ich es ist ein Interessanter und schöner Aspeckt!
Den man durchaus in diesem OS aufgreifen kann!

Shinichis Danke … sei es nun an eine Seite von sich selbst … an die Zeit als Conan … oder eben an ihm selbst war denke ich sehr gut!
Und keineswegs zu kitschig ^.~

Denn Shinichi hat durch Conan wirklich viel gelernt …er hat sich verändert! zum guten hin ! Und dafür Schuldet er ihm einfach ein Danke!
Aber auch eine Entschuldigung … für den Hass auf sich selbst den er auf Conan übertragen hat!

Klar das es für „beide“ seltsam ist … schließlich reden sie so oft ja nicht über ihre Gedanken und Gefühle ;D
Denn doch finde ich es hier sehr angebracht!
Und wirklich ausgezeichnet geschrieben … mit sehr viel Gefühl!

*lach*
Das es dann wieder um die Fliege geht war natürlich mal wieder passend *gg*
Echt zu schööööön ^____~

Und ich glaube du hast das ende sehr sehr gut getroffen ^////^
Schließlich sollte Shinichi Conan auch nicht vergessen!
Er sollte ihn nicht hassen … sondern ihm wirklich dankbar sein … es wäre wohl das schlimmste wenn Shinichi in ehemalige Muster zurück verfallen würde!
Ein schönes ende ^//____//^

Ich muss sagen es war wirklich sehr schön und hoch interessant zu lesen Peter! Und ges war natürlich einfach nur Toll wie du die Sache zwischen Shinichi und Conan aufgearbeitet hast!
In einem solchen Text!
Das war wohl einmalig ^.~

Meiner Meinung nach ein sehr sehr gelungener OS !!
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Text aus deiner Feder

Liebe Grüße, deine treue Leserin Shelling Ford
Von:  Leira
2009-04-03T12:02:44+00:00 03.04.2009 14:02
Hallo Diracdet!

Zuerst einmal möchte ich mich ganz, ganz herzlich für deine Glückwünsche zu meinem Geburtstag bedanken…! Und noch viel größerer Dank gilt dieser Geschichte, die du mir widmest! Ehrlich, ich freu mich wahnsinnig, dass du dir die Mühe gemacht hast... und ich war nach dem lesen wahrlich hin und weg :)
Du siehst mich begeistert, mein Lieber! ^-^

Aber nun gehen wir mal ein wenig ins Detail *g*:

Shinichi macht sich also fertig für die Hochzeit mit Ran ;D
Ich stell mir zwar Karwattebinden komplizierter vor (obwohl ich nen Windsorknoten binden kann *g*) aber ich bin ja auch eine Frau, kenn mich also mit Fliegen nicht wirklich aus ;)
Auf alle Fälle fand ich die Szene als Einleitung und das Gespräch mit Heiji sehr passend.
Dieses kleine Hickhack, diese Antwort Shinichis, die spaßig sein sollte, aber so unglaublich humorlos und bitter rüberkam…(schicker Anzug, im Übrigen ^^ Stell ich mir sehr stilvoll vor) man ahnte schon, um was es gehen würde, im Folgenden.

Und dann taucht er auf ^^
Unser aller Lieblingsgrundschüler, schlagfertig wie eh und je. Und er hat sich sogar dem Dresscode unterworfen *g*
Trug er denn nun eigentlich eine Schleife? *neugierigAugenbraueheb*

Ich kann mir vorstellen, dass dieses Auftauchen seines ungeliebten Alter Egos Shinich doch ein bisschen aus dem Takt bringt. Wir alle können ihn da wohl nur zu gut nachvollziehen…
Und auch die Reaktion, erst mal zu testen, ob er vielleicht krank ist… fiebert oder ähnliches… ist wohl allzu verständlich.
Conan kommt also zum Gratulieren… allerdings nicht nur. Ich muss an dieser Stelle schon mal sagen, dass ich das folgende Gespräch wirklich toll fand. Die beiden haben sich da nichts geschenkt…
Die Art, wie Conan sich beschwert, nie ein Danke gehört zu haben, dafür, dass er ihn vertreten hat bei Ran, obwohl sie sich wohl beide nicht leiden konnten.
Ich fand den Aspekt, dass wohl Conan auch von Shinichi nicht begeistert war, mal ganz interessant. Darauf muss man sich einlassen, weil Conan ja eigentlich als reine Kunstfigur angesehen wird… eine Schöpfung Shinichis. Aber es ist ein durchaus interessanter Aspekt, bedenkt man, wie die ganze Geschichte endet. Und ich finde ihn auch durchaus logisch.

Conan zeigt ihm also seine Fehler auf… zeigt ihm auf, was er ihm zu verdanken hat…
Zeigt ihm schließlich, dass Conan mehr ist, als nur eine von Shinichi erdachte Figur.
Conan ist Shinichi, eine andere Facette seines Ichs, so hab zumindest ich das ganze verstanden.
Eine Facette, die Shinichi bis zu diesem Zeitpunkt selbst in den Hintergrund gerückt hatte, aus freien Stücken, aus Zwängen, wohl von allem ein Bisschen. Er hat sich wohl sein Image geschaffen, und da passte nicht alles so einfach rein. Als Conan nun zwangsweise in sein Leben musste, war er eigentlich fast… gezwungen, das Image von Shinichi Kudo für eine Zeit zu vergessen. Diese Person existierte nicht, konnte nicht existieren, weil sie nicht kompatibel war für einen Grundschüler.
Und so kam wohl sein anderes Ich zum Zuge. Ein ich, dass sich abgrenzte von dem, was er bisher war.
Und er grenzte es soweit ab, dass er in Conan nicht sich selbst erkannte.
Zwar sagt er… dass er und Conan ein und dieselbe Person waren… aber er sah in Conan eine Rolle, denke ich, und in sich selbst die wahre Person. Dabei waren sie beide nicht mehr oder weniger Rolle oder tatsächlich existierende Persönlichkeit.
Etwas, das ihm jetzt wohl endlich einleuchtet… nach dem Gespräch mit Conan, insbesondere bei dem Aspekt mit Ran. Wie sie jeder auf seine Weise zu ihr Zugang hatte… und eigentlich verdient sie ja beide, nicht wahr? :)
Conan ist nicht tot… Conan ist zurückgekehrt, von wo er hergekommen ist.
Und das ist wohl auch gut so, und das erkennt auch Shinichi… am Ende dieses Disputs.
Er hat sich selbst manipuliert und es viel zu lange nicht gesehen…
Eine Seite von ihm hasste die andere… dabei gehören sie beide eigentlich zusammen.
Er bleibt nun in seinem Herzen :D
Ein schönes Ende ^-^
Vor allem im Rahmen der Hochzeit fand ich das alles sehr gut! Das musste geklärt werden, bevor er die Liebe seines Lebens heiratet *g*

Ach ja ^^
Herr der Ringe.
Gollum und Smeagol, nicht wahr?
Zwei Facetten ein und derselben Person… die sich auch mal miteinandern unterhalten haben *g*… und deren Leben sich dreht um einen Schatz *lacht*
Allerdings sind sie wohl sehr viel extremer und wesentlich obsessiver als es bei Shinichi und Conan der Fall ist *g*
Aber trotzdem, netter Vergleich ^^


Aaaalso… ich hoffe, ich lag mit meiner Interpretation da jetzt nicht total daneben- wenn ja, kann ich dich trösten, das passiert mir laufend, allerdings in einem anderen Metier, du weißt, was ich meine ^^
Insofern denke ich aber, man muss da gar nicht trösten, sondern kann sich freuen, dass man doch viel mehr in das Werk verpackt hat, als man dachte ^^

Ich dank dir auf alle Fälle noch mal sehr für diese Geschichte!!! *knuddel*
DANKESCHÖÖÖÖÖÖN!!!!!!!!!
Ehrlich, ich hab mich wahnsinnig gefreut! (Freu mich immer noch :D)
^////________________________________________////^

Deine Leira :D



Von:  fahnm
2009-04-03T02:11:33+00:00 03.04.2009 04:11
Ein super One-Shot.
Wie Shinichi mit seiner Vergangenheit abgeschlossen hat

mfg
fahnm
Von:  Shini-Girl
2009-04-02T18:57:36+00:00 02.04.2009 20:57
hihi
lustig
wie shinichi probleme mit der Fliege hat
und shinichi hat endlich mit seiner vergangenheit als conan abgeschlossen
lg
shini


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