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Der Sonne entgegen - "Es wird dein Untergang sein."

Die Luft brannte in ihren Lungen. Bei jedem Atemzug, den sie tat schien es als würden sich tausende von Nadeln in ihren Hals und in ihre Lungen bohren. Ihr Shirt klebte an ihrem Körper. Getrocknetes Blut mischte sich mit ihrem Schweiß. Sie konnte spüren, wie er ihr den Nacken und die Schläfen hinunter rann. Ihr Beine wurden taub. Sie rannte. Der Sonne entgegen, die gerade hinter den Bergen auf ging. Das einzige, was sie hörte war ihr schwerer Atem und ganz leise, fast wie ein Hintergrundgeräusch ihre Schritte, die über den sandigen Boden flogen. Ein monotoner Rythmus, bis er unterbrochen wurde. EIn Schuss zerriss die Stille. Sie fiel.
 

Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier saßen. Eigentlich war sie sich nicht einmal sicher, ob sie nicht sogar zwischendurch eingeschlafen war. Das alles vernebelte ihre Sinne und schien die Grenzen zwischen dem wach sein und dem schlaf verschwimmen zu lassen. Langsam hob sie eine Hand und strich sich mit dieser Langsam über das Gesicht, spürte die Spuren ihrer getrockneten Tränen und seufzte leise. Eigentlich war ihr immer noch nach heulen, doch selbst dafür schien sie inzwischen zu erschöpft zu sein. Robin hatte sich schon vor einer ganzen Weile von ihr gelöst, so dass sie nun an der kalten Steinmauer lehnte. Was genau die andere da neben ihr machte wusste Nami nicht, allerdings musste sie zugeben, dass es in gerade auch recht egal war. Sie wollte einfach nur die Augen schließen, einschlafen und erst dann wieder aufwachen, wenn dieser ganze Albtraum endlich ein Ende gefunden hatte.

"Scheiße." Robins leises fluchen durchbrach die Stille und für einen Moment musste sie sich fragen, ob sie sich das alles nicht einfach nur eingebildet hatte. Hörte sie nun schon Stimmen? Nein, es war wirklich da gewesen, zumal es sich nun auch wiederholte. Langsam öffnete sie die Augen, während sie den Kopf zur Seite drehte. Konnte das wirklich sein? Nami war sich nicht sicher, was sicherlich daran lag, dass sie es noch nie erlebt hatte, dass Robin ihre Beherrschung verlohr. Nicht einmal ein Fluchen hatte sie sich gestattet. Ihre Fassade begann zu bröckeln, was Nami nur noch deutlicher machte, wie Ausweglos ihre Lage doch zu sein schien. Naheliegend war also die Frage, warum Robin dennoch weiter machte, wenn das alles doch nichts zu bringen schien. Sie ließ sich gerade sehr hängen, das wusste Nami, doch lag es sicher nicht nur an ihrem seelischen Zustand. Ihre Glieder fühlten sich unendlich schwer an und Nami konnte sich nicht vorstellen sich so auch nur einen Milimeter weit bewegen zu können. Hinzu kam diese verdammte Müdigkeit, die sie an den Boden nagelte. Wie sollte man es so also schaffen auch nur einen positiven Gedanken zu stande zu bringen?

"Nami?" Robins Stimme riss sie aus ihren Gedanken, wobei sie es nur schaffte der anderen mit einem Brummen zu signalisieren, dass sie sie gehört hatte. Einschlafen konnte sie ohnehin nicht, dazu hatte sie viel zu große Angst davor, dass sie nicht wieder aufwachen würde. Zumindest war sie nicht bewusst in der Lage sich dem Schlaf hinzugeben, nach dem sie sich so sehr sehnte.

"Du musst aufstehen." Sie war nun wieder bei ihr, ihre Stimme verriet es und kurz darauf konnte sie schon die schlanken Finger spüren, die ihre Schulter sanft umfassten und einen leichten Druck ausübten.

"Warum sollte ich das tun...?" Die Worte kamen schwer über ihre Lippen. Deutlich konnte man hören, wie erschöpft sie war. Doch Robin schien darauf keine Rücksicht nehmen zu wollen und zog sie etwas unsamft von der Wand weg. Von Nami hatte sie keine sonderliche Gegenwehr zu erwarten, allerdings auch nicht viel anderes.

"Hör auf dich so hängen zu lassen! Das ist doch sonst nicht deine Art."

"Was weißt du schon von mir." Seit damals hatte sich einiges geändert und Nami war längst nicht so stark, wie es oftmals den Anschein machte, wobei sie sich momentan, im Gegensatz zu sonst, auch nicht die Mühe machte diesen Umstand zu verbergen.

"Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas. Komm Nami, wir müssen hier raus."

"Lass mich!" Kurz schien Robins Hand ihre Wange zu berühren, kurz darauf spürte sie einen stechenden Schmerz. Nami schnappte nach Luft und brauchte einen Moment, um zu begreifen, was gerade geschehen war. Robin hatte sie geschlagen. Sie hatte ihr eine schallende Ohrfeige verpasst.

"Komm, du muss hier raus und Hilfe holen." Diese Worte kamen wieder sanft über Robins Lippen, bevor sie ihre Hand auf Namis Wange legte und mit dem Daumen sanft über diese strich. Es war wie ein weckruf gewesen, der sie nun langsam wieder klar denken ließ. Gerade das schien sie wohl gebraucht zu haben.

"Wie...?"

"Vielleicht ist das Loch noch etwas zu klein... aber, vielleicht schaffst du es ja dich hindurch zu zwängen. Du musst es einfach versuchen. Uns läuft die Zeit davon." Nami fragte nicht nicht, was genau die andere damit meinte, immerhin konnte die Luft nicht mehr ihr größtes Problem sein. Viel mehr beschäftigte sie die Tatsache, dass Robin es nun wohl doch irgendwie geschafft hatte das Loch alleine zu vergrößern und sie fragte sich, wie abwesend sie gewesen sein musste um nichts von alledem mit zu bekommen. Wo war sie nur gewesen? Feste strich sie sich mit einer Hand durch die Haare und nickte leicht, wobei sie kurz zu vergessen schien, dass Robin sie nicht sehen konnte.

"Nami? Ist das ein Ja?"

"Wie hast du?"

"Das ist jetzt nicht wichtig." Auch wenn Nami es gerne gewusst hätte, auch damit sie die Situation besser verstanden hätte, so schwieg sie. Robin hatte recht, es war nicht wichtig, nicht in diesem Moment. Wenn es wirklich so war, dass sie nun eine Chance hatten hier heraus zu kommen, dann mussten sie diese nutzen, ehe es zu spät war. Denn wenn es Robin nur ansatzweise so erging, wie ihr, dann würde sie sich beeilen müssen, um hilfe zu holen, zumal die Retter auch eine Weile brauchen würden, um Robin hier heraus zu holen, wenn sie es denn schaffte jemanden zu verständigen.

"Nami." Robins Stimme war sanft, nicht drängend. Und doch wusste Nami, dass es in ihr anders aussehen musste. Sie kannte Robin gut genug, um zu wissen, dass es eben nur eine Fassade war, die sie eben aufrecht erhielt. In dieser Situation wohl nur, damit Nami nicht völlig den Verstand verlohr und sie noch eine Chance hatten. Ein leichtes Seufzen drang über Namis Lippen. Sie durfte nicht mehr zögern.

"Ja." Sie setzte sich auf und tastete sich an der Wand entlang. Sie spürte, wie Robin von ihr abließ und sich an die Stelle bewegte, wo Nami bis vor kurzem noch gesessen hatte. An der Wand tastete sie sich entlang, bis sie das Loch spüren konnte.
 

Der feine Sand klebte an ihrer verschwitzten Stirn, ihrer Schhläfe, ihrem Hals. Dann und wann atmete sie feine Sandkörner ein, was sie allerdings kaum bemerkte. Bereits vor dem Schuss hatte ihr ganzer Körper geschmerzt, was auch weiterhin der Fall war. Dcoh dieser Schmerz wurde von einem noch viel größeren überdeckt. Er ging von ihrer Wade aus, vielleicht lag der genaue Punkt auch etwas tiefer. Von dort aus kroch er ihr Bein hinauf, bis zu ihrer Hüfte, erst dort schien er etwas abzuschwächen. Sie war völlig außer atem und während sie so da lag, den Schmerz spürte und ihrem schweren Atem lauschte fragte sie sich, ob es das nun gewesen war. War das hier der Anfang von ihrem Ende? Würde sie nun einen qualvollen, langsamen Tod erleiden, das was man ihr angedroht hatte? Sie hatte versagt, sie hatte es nicht geschafft.

"Wen haben wir denn da", säuselte eine Stimme, die langsam näher kam. Die Schritte kamen langsam näher und blieben schließlich neben ihr stehen.

"Wo willst du denn hin meine Kleine?" Die Stimme war nun genau über ihr. Wer war das? Dunkel erinnerte sie sich daran, diese Stimme schon einmal gehört zu haben, doch sie konnte ihr kein Gesicht zuordnen. Eines war allerdings dennoch klar, die Person war kein Freund, sie gehörte unter Garantie auch zu diesen Irren. Sie spürte eine Schuhspitze, die sich unter ihren Bauch schob. Der Kraftaufwandt musste groß sein, doch es fühlte sich nicht so an, als man sie so auf den Rücken drehte. Dadurch wurde sie über ihr verletztes Bein gerollt, was sie erstickt aufschreien ließ. Der schmerz war unerträglich, zumal sich nun vermutlich der Sand in die Wunde drückte und somit sein übriges dazu beitrug um den Schmerzpegel zu erhöhen, sofern das überhaupt möglich war.
 

"Scheiße", keuchte Nami und versuchte sich weiter zu schieben. Leichter gesagt als getan, denn der Durchbruch, den Robin geschaffen hatte war wesentlich enger als gedacht. Sie spürte, wie der scharfkantige Stein sich gegen ihre Haut drückte oder diese sogar einschnitt, wenn sie versuchte sich weiter zu bewegen. Robin hielt sich heraus, vermutlich wusste sie, dass sie nichts tun konnte. Sie nahm Namis Fluchen schweigend hin, während diese sich Zentimeter für Zentimeter vorkämpfte. Zwischenzeitlich hatte sie das Gefühl als würde sie feststecken und der Stein würde ihren Brustkorb einfach zusammen drücken. Sie konnte dann nichts weiter tun, als die Zähne zusammen zu beißen und sich mit mehr Kraft weiter zu schieben. Oberkörper und Hüfte waren die größten Problemstellen, doch sie gab nicht nach. Den Schmerz, den die neuen Wunden ihr bereiteten ignorierte sie, bis sie es schließlich geschafft hatte. Schwer atmend landete sie auf der anderen Seite der Mauer. Hier war es ebenso dunkel und die Luft ebenso schlecht.

"So und jetzt?" sie wandte sich wieder dem Loch zu und hockte sich dicht vor dieses, wobei sie leicht erschrak, als Robin begann zu sprechen. Sie hatte nicht erwartet, dass diese so nah sein würde.

"Ich werde dir nun den Weg beschreiben."

"Wie kannst du den Weg kennen, wenn du hier vermutlich noch nie warst?"

"Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht mit mir über meine Arbeit diskutieren sollst?" Nami schnaufte leicht und gab sich geschlagen, hörte einfach nur schweigend zu, während Robin ihr alles erklärte.

"Hast du das verstanden?"

"Ja, immer an der Wand endlang, langsame Schitte. Ich hab dich verstanden, noch etwas?" Robin schwieg, was Nami dazu zwang einfach abzuwarten. Eine ganze Weile verharrten sie so, bis sie schließlich eine Bewegung wahr nahm. Kurz darauf spürte sie Robins Lippen, die zunächst ihren Mundwinkel streiften, ehe sie Namis Lippen gänzlich verschlossen, bevor diese irgendwelche Wiederworte geben konnte. Zögernd erwiderte sie den Kuss, der kurz darauf von der Älteren gelöst wurde.

"Nur für den Fall, dass etwas schief geht.. und nun geh."
 

"Nun stell dich nicht so an, das ist ja erbärmlich", kam es kalt von oben, wobei sie nun auf dem Rücken lag und hinauf blinzeln konnte. Blonde Haare. Und dann wusste sie es. Sie wusste wo sie diese Stimme schon einmal gehört hatte. Vor ein paar Tagen, als sie bei den Gräbern gewesen war.

"Fuck." Jemand, der eigentlich auf ihrer Seite sein sollte, jemand, der hinter Robin stehen sollte.

"Was denn, überrascht mich zu sehen?" säuselte sie wieder und rückte sich ihre Brille wieder zurrecht. Natürlich war Nami überrascht, wie auch nicht? Doch schien es auch deutlich zu machen, was dies ganze hier für ausmaße annahm, wer steckte eigentlich nicht mit denen unter einer Decke?

"Ich für meinen Teil bin es. Solltest du nicht eigentlich mit deiner kleinen Freundin unten in der Grabkammer hocken und sterben?" Sie schien wirklich überrascht zu sein, wobei sie nun auch eine Augenbraue hoch zog. Die Waffe, mit der sie vermutlich auf Nami geschossen hatte, lag in ihrer rechten Hand.

"Und doch.. bist.. du hier..", gab Nami zurück. Ihrer Stimme konnte man deutlich den Schmerz anhören, ebenso wie die Kraftlosigkeit, die ihren Körper einnahm. Und dennoch musste es gesagt werden, sie war hier und passte anscheinend auf. Warum, wenn sie doch eigentlich nicht heraus kommen konnten? Gab es etwa noch einen anderen Grund für ihre Anwesenheit? Oder waren diese Kerle wirklich so paranoid? Und warum hatten sie sie dann nicht gleich einfach umgebracht?

Kalifa schnalzte mit der Zunge und wandte den Blick kurz ab. Was sie sich ansah oder was ihr Blick suchte war für Nami nicht sichtbar und so verstrichen ein paar Minuten, ehe sich die andere wieder an sie wandte.

"Eigentlich sind wir nicht wegen euch hier, aber anscheinend ist es ganz gut, dass wir noch einmal her gekommen sind." Etwas in ihrer Stimme hatte sich verändert, auch wenn Nami nicht sagen konnte, was genau es war. "Vielleicht solltest du mal nachsehen, was mit unserer anderen Freundin ist."

"Haben wir inzwischen die Bestätigung?" fragte eine andere Stimme, die Nami diesmal niemandem zuordnen konnte. Sie kam ihr in keinster Weise bekannt vor, doch sie schaffte es auch nicht den Kopf in die Richtung zu drehen, aus der die Stimme gekommen war. Kalifa nickte leicht und schenkte Nami für den Moment keine weitere Beachtung.

"Ja, eliminieren."

"Wird erledigt!" flötete der andere fast schon freudig und machte sich auf den Weg. Nami wusste, was es bedeutete und Panik machte sich in ihr breit.

"Nein."

"Ruhe da unten, sie wird dir gleich folgen, du darfst sogar den Anfang machen." Damit richtete sie die Waffe nun wieder auf Nami, so dass diese in den Lauf der Pistole blickte. Ihr Herz setzte für einen Moment aus. Sie spürte ein Brennen auf ihren Wangen und begriff erst jetzt, dass sie weinte. Sie konnte nicht anders. Nicht einmal wegen ihrem eigenen Schicksal nein, nun würden sie auch Robin umbringen, sie würden sie holen. Sie würden den Menschen umbringen, der ihr nach all den Jahren immer noch der wichtigste in ihrem Leben war. Den Menschen, der IHR Leben war.

"Nein!" Ein Schrei, voller Schmerz und Qual entglitt ihrer Kehle. Kurz bevor der erste Schuss fiel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  cloe04
2013-05-28T18:32:35+00:00 28.05.2013 20:32
DRAMA BABY :D

ERNSTHAFT ich finde es spitzt sich immer weiter zu und immer wieder diese höhepunkte und die spannung man will einfach nur weiter lesen und weiter lesen !
klasse wirklich einfach klasse und weiter so :D
Von: robin-chan
2013-04-27T08:59:50+00:00 27.04.2013 10:59
Böser Zorro! Schickt Nami in Urlaub, natürlich in der Hoffnung sie würde sich erholen können, und am Ende landet sie so richtig in der Scheiße. Die derzeitige Situation spitzt sich so ziemlich zu einem vorläufigen Höhepunkt zu. Nami allein los zu schicken ist so gesehen ja die beste Chance, da nicht noch mehr Kraft aufgewendet werden muss um einen größeren Durchgang zu schaffen. Dennoch hätte man - in Anbetracht der Situation - doch lieber eine andere Lösung suchen sollen. Robin ist versierter im Umgang mit Extremsituationen und ich habe das Gefühl - jetzt erst recht - dass sie nicht nur eine "normale" Archäologin ist (Ich hab gerade das neue Tomb Raider durch und irgendwie werde ich die Vorstellung nicht los, dass auch Robin mal mit zwei Pistolen bewaffnet ist und damit rumballert °° Und bei deiner Story werde ich diese Vorstellung erst recht nicht los xD).

Was mir natürlich besonders gefiel war der Kuss. Spätestens jetzt müsste Nami endlich checken, dass Robin noch immer an ihr hängt. Sie wollte mit Sicherheit nicht nur, falls sie stirbt, noch schnell jemanden geküsst haben :D

Am Ende stellt sich nur die Frage, wer genau geschossen hat. Denn ich denke nicht, dass es sich hierbei um Kalifa handelt bzw. um ihren Komplizen (Frag mich sowieso welcher der CP es war, wenn überhaupt), der sich um Robin kümmert. Könnte es sein, dass man sie irgendwie gefunden hat?

Ich hoffe sehr, dass es bald weitergeht, denn die Schreibweise, mit der du die Gefühle und die Situation rüberbringst, ist einfach genial. Am Ende kann ich nur noch sagen, dass mir dieses Mal einige Fehler aufgefallen sind, also eher Tippfehler, aber wayne, stören den Lesefluss nicht :)

Liebe Grüße
Von:  fahnm
2013-04-27T00:28:10+00:00 27.04.2013 02:28
Super Kai^^


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