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Briefe für Ruki

von

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~Last time~

~Last time~
 

Nun war Takanori wieder allein in seiner Wohnung. Kai hatte sich nach dem Mittagessen verabschiedet mit den Worten: „Wenn irgendwas ist, kannst du mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen!“

Der Sänger wusste nichts mit sich anzufangen. Er war allein und die Erinnerungen an Kouyou traten vor sein Inneres Auge.

Noch vier Briefe … immer wieder dachte Ruki an die Tatsache, dass er bald nichts mehr von Uruha hören wird. Er wusste nicht, ob das gut oder schlecht für ihn war, er hatte auf der einen Seite Angst seinen besten Freund dadurch zu vergessen, auf der Anderen wurde ihm bewusst, dass er auf eigenen Beinen stehen muss. Es ist eine Zwickmühle in der es doch trotzdem nur einen Ausweg gibt.
 

Taka würde am liebsten mit Kouyou darüber reden, aber wie sollte das gehen? Der Gitarrist lebte nicht mehr, wie sollte er mit ihm dann reden können?

Der Sänger schaute aus dem Fenster in den Himmel: „Ich komm dich besuchen…“ Er schnappte sich seine Jacke, einen weiteren Brief und den Schlüssel und stürmte aus dem Haus.
 

Ein kalter Wind wehte durch die Haare von Ruki. Mit schnellen Schritten ging er Richtung Friedhof und suchte das geschützte Grab von Uruha.
 

„Hier bin ich mal wieder, Großer“, sagte Taka und zupfte ein paar vertrocknete Blätter von den Pflanzen. „Ich hab so Angst dich zu vergessen. Ich will das doch nicht. Du bist immer noch alles für mich, weißt du.“ Er setzte sich vor die Ruhestätte und überlegte: „Ich würde dich gern soviel fragen. Aber du wirst mir keine Antwort geben… Leider. Nie wieder werde ich deine Stimme hören und nie mehr deine Arme um meinen Körper spüren. Es tut so weh … weißt du das?“
 

Der kalte Wind war für den Sänger gar nicht mehr so kalt, sondern fühlte sich eher warm und zärtlich an, wie eine Umarmung. „Kouyou?“, fragte Takanori in den Himmel, „Bist du das?“
 

Eigentlich war es sinnlos, sich einreden zu wollen, dass es der Gitarrist war, doch Taka wünschte es sich so sehr, dass er es einfach so hinnahm ohne viel weiter drüber nachzudenken.

Er wünschte sich so sehr, dass Uruha wieder zurückkommen würde. Doch er wusste, dass das nie passieren wird. Er musste sich mit diesem Gedanken abfinden und versuchen so glücklich zu werden.

Einen ‚neuen’ besten Freund hatte er ja. Yutaka war seit dem Vorfall mit Kouyou immer für ihn da und dafür war Takanori ihm sehr dankbar.
 

Eigentlich hatte Taka sich selbst geschworen pro Tag einen Brief zu lesen, doch er konnte sich nicht von den Worten Kouyous losreißen.

Er holte den Umschlag aus seiner Tasche und strich diesen glatt. In der Jackentasche hatte er ein wenig leiden müssen.

Mit zitternden Fingern, ob vor Angst oder vor Kälte wusste der Sänger selbst nicht, öffnete er den Umschlag und zog ein Blatt Papier heraus.
 

Taka-chan…
 

Ich vermiss dich … ich vermiss dich total.

Deine Worte, deine Nähe, deine Umarmungen, deine sanften Küsse auf meine Stirn … einfach alles …

Ich vermisse deinen Duft, deine Stimme … einfach alles …
 

Manchmal frage ich mich, ob ich das hätte wirklich tun sollen. War vielleicht doch nicht alles so schlecht, wie ich dachte? Hätte ich einfach mit dir reden sollen und dann wäre es gut gewesen?
 

Ich bin ein Feigling … ein elender Feigling… Nach Außen tat ich immer, als wär ich stark … doch ich war und bin es nicht … Warum sonst bin ich vor meinen Problemen weggerannt? Warum sah ich den Tod als letzte Möglichkeit? Ich hab so tolle Freunde, die mir hätten helfen können. Doch was tu ich?

Ich nehm mir das Leben … einfach so … damit hab ich viele Menschen verletzt … vor allem dich …

Hätte ich doch einfach den Mut gehabt, dir zu sagen, was ich fühle … hätte ich mit dir geredet …
 

Taka … ich fühl mich so schuldig …
 

Ein was will ich dir unbedingt noch sagen:
 

Kämpfe, kämpfe und lebe. Der Tod ist keine Möglichkeit… du musst dich allem stellen … und es nicht so wie ich machen. Die Anderen verkraften nicht noch einen toten Freund. Takanori … leb für mich … Ja?

Denn ich leb weiter, solang du lebst.

Wo?

In deinem Herzen.
 

Liebe dich, Kouyou
 

Tränen über Tränen verließen Takanoris Augen, tropften auf das weiße, beschriebene Stück Papier. Für ihn war Uruha kein Feigling. Er war immer ein Vorbild für den Sänger. Denn der Gitarrist war in seinen Augen immer so stark. Aber … irgendwo hatte dieser recht … der Tod ist eine feige Art Problemen aus dem Weg zu gehen.

Trotzdem wollte Ruki nicht einsehen, dass Kouyou feige war. Nein, das wollte und konnte er nicht.
 

Er richtete sich auf und stellte sich vor das Grab. Seine Finger glitten sanft über den Schriftzug auf dem Stein. Dann küsste er das kalte Material. „Ich liebe dich, Kouyou…“, flüsterte Takanori in der Hoffnung, dass der Gitarrist es hörte.
 

Eine kalte Brise kam auf und wischte dem Sänger regelrecht die Tränen aus dem Gesicht. „Danke, Kouyou…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Anini
2009-06-25T15:27:02+00:00 25.06.2009 17:27
Oh Gott.
Es war eine göttliche eingebung von mir vor dem Kapitel
Taschentücher zu holen.
Mir standen in den letzten ya schon tränen in die Augen.
Aber bei diesem Kapitel...man kann den Verlust bei dir
wirklich mit erleben.
Man fühlt ihn selber.
ich hab 4 Tempos zugeheult und sehe aus als sei
selbst bei mir jemand gestorben...
Wunderschön dein schreibstil...aber auf die eine Art auch Grausam
seine Leser das alles durchmachen zu müssen.

Mata ne...hoffentlich
Ruhas_Plüschhase


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