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Chouchou

(französisch für "Schatz/Liebling")
von

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Den ganzen Samstag über war ich superaufgeregt und verpatzte beim Training sogar die einfachsten Sachen, worauf mich Jerome natürlich ansprach. Zerknirscht erklärte ich ihm, dass ich einfach keinen guten Tag hatte und mich beim nächsten Mal mehr anstrengen würde, was ihn glücklicherweise zufriedenstellte.

Abends war es dann schließlich soweit. Angeline hatte mich ausgelacht, da ich mich fünfmal umgezogen hatte, obwohl man unter meinem langen dunkelbraunen Mantel sowieso nicht sehr viel von meiner Kleidung sehen würde, aber das war mir egal.

Natürlich war ich, weil ich so aufgeregt war, viel zu früh am Treffpunkt.

Trotzdem musste ich gar nicht lange warten, denn schon kurze Zeit später hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Als ich mich umdrehte, sah ich Mathieu auf mich zukommen. Er trug einen schwarzen Kurzmantel und Jeans und sah natürlich einfach göttlich aus.

Fröhlich ging ich auf ihn zu und stolperte prompt über einen losen Stein, sodass ich nun mit meinem Gesicht an seine Brust gedrückt ihn Mathieus Armen lag, der mich glücklicherweise aufgefangen hatte. Gott, wie peinlich!

Mathieu lachte. „Hoppla! So sehr freust du dich also, mich zu sehen?“

Da ich sicherlich knallrot geworden war, ließ ich mein Gesicht lieber da, wo es war, und nuschelte ein „Äh ja, hallo…“ vor mich in.

Von dieser Position aus bemerkte ich allerdings noch etwas. Er roch total gut, irgendwie nach…

„Du riechst nach Zuckerwatte!“, hörte ich mich dann auch sagen. Konnte es noch peinlicher werden?

„Danke! Das heißt, ich hoffe, das war positiv gemeint“, antwortete Mathieu und klang gar nicht, als fände er mich seltsam.

Vorsichtig sah ich nun doch auf und entdeckte, dass er lächelte. Gleichzeitig registrierte ich nun auch endlich, dass er mich immer noch in seinen Armen hielt, was mich nicht nur noch mehr erröten ließ, sondern auch dazu führte, dass ich einige Zeit brauchte, um zu antworten: „Ja, ich liebe Zuckerwatte!“

Mathieu lächelte noch ein bisschen mehr. „Dann werd ich dir nachher auf jeden Fall welche kaufen! Wollen wir losgehen?“

Ich nickte und er ließ mich los, worüber ich eigentlich ziemlich enttäuscht war, was allerdings schnell vorbeiging, da er meine Hand nahm und wir nun gemeinsam über die Kirmes schlenderten.

Von dieser Tatsache war ich so sehr eingenommen, dass ich nicht mehr in der Lage war, etwas Vernünftiges zu sagen, was mir allerdings erst auffiel, als Mathieu bemerkte: „Du bis so still. Ist alles in Ordnung?“, und dabei ziemlich verunsichert klang.

Ich sah zu ihm auf. „Was? Ja! Alles ist super! Es ist nur…“ Wie erklärte ich ihm das jetzt?

Mathieu sah immer noch zweifelnd aus und deutete schließlich auf unsere Hände. „Ist dir das unangenehm?“

Wirkte ich so? Also, da dachte er ja völlig in die falsche Richtung! Das sollte ich schnellstens klarstellen! „Nein, absolut nicht! Ich bin nur… also, ich hab… Oh Mann, ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll, ohne dass du mich für noch bescheuerter hältst, als du es jetzt schon tust.“

Leicht verwirrt runzelte er die Stirn. „Wieso sollte ich dich für bescheuert halten?“

„Zum Beispiel, weil ich in deiner Gegenwart noch keinen vernünftigen Satz zu Stande gebracht habe?“, schlug ich vor.

Mathieu lachte. „Hast du wohl. Außerdem finde ich dich absolut nicht bescheuert, sondern sehr süß!“

„Danke.“ Ich lächelte und wurde natürlich schon wieder rot. Irgendwie schien Mathieu seine Ausgangsfrage inzwischen vergessen haben, denn er lächelte auch und fragte, ob ich nun Zuckerwatte wolle. Freudig nickte ich und war froh, um eine Erklärung für mein Verhalten herumgekommen zu sein.

Da ich nun aber mit einer Hand die Zuckerwatte festhalten und mit der anderen kleine Stückchen zum Essen abzupfen musste, musste ich leider seine Hand loslassen.

„Möchtest du auch?“, fragte ich und erwartete, dass er sich selbst etwas abreißen würde. Mathieu beugte sich jedoch vor und nahm sich das Stück, das ich gerade in der Hand hielt, mit dem Mund, wobei er mir unentwegt in die Augen sah. Sanft streiften seine Lippen kurz meine Finger und mein ganzer Körper begann zu kribbeln. Obwohl ich die Hitze in meinen Wangen spüren konnte, sah ich nicht weg, sondern lächelte leicht, was seine Augen zum Strahlen brachte, was wiederum mein Herz dazu veranlasste, noch schneller zu schlagen. Leider ging dieser Moment viel zu schnell vorbei und wir gingen weiter. Als ich aufgegessen hatte, befanden wir uns vor dem Riesenrad.

„Fahren wir damit?“, fragte Mathieu und strahlte mich an.

Skeptisch musterte ich das Fahrgeschäft. Ganz schön hoch! „Ähm, naja…“ Ich hielt ja nicht so viel von großer Höhe.

„Och bitte!“ Mathieu klang ganz aufgeregt und er sah mich gespannt an. Wer konnte diesen Augen schon etwas abschlagen?

Seufzend gab ich auf und nickte.

Als wir schließlich in einer Gondel saßen, war mir allerdings schon mulmig zumute und daran konnte auch Mathieus Gegenwart nichts ändern.

Na gut, im Dunkeln sah die Kirmes mit ihren vielen Lichtern schon sehr beeindruckend aus, trotzdem konnte ich die Aussicht nicht wirklich genießen, dazu hatte ich zu viel Angst.

Auch Mathieu schien meine Anspannung zu bemerken, denn er beugte sich vor und nahm meine Hände. „Soll ich dich ablenken?“

Dankbar nickte ich und er kam noch ein bisschen näher.

„Wusstest du, dass es Glück für eine Beziehung bringt, wenn man sich am höchsten Punkt eines Riesenrads küsst?“, flüsterte er, bevor ich seine Lippen auf meinen spürte.

Völlig überrascht riss ich die Augen auf und war erstmal nicht im Stande, irgendwas zu tun. Dann entspannte ich mich jedoch langsam und begann, seinen sanften Kuss zu erwidern.

Kurze Zeit später löste er sich jedoch leider von mir und flüsterte: „Besser?“

Ich lächelte. „Oooch, weißt du…“

Mathieu grinste und stellte fest: „Dann muss ich dich wohl noch ein bisschen mehr ablenken!“, um mich dann wieder zärtlich zu küssen.

Plötzlich hörte ich eine Stimme leicht ärgerlich sagen: „Sie müssen jetzt aussteigen!“

Erschrocken fuhren wir auseinander. War die Fahrt etwa schon vorbei? Also, das mit dem Ablenken hatte jedenfalls wundervoll funktioniert.

Um die Frau nicht noch mehr zu verärgern, stiegen wir schnell aus und entfernten uns von dem Fahrgeschäft.

Ich lächelte Mathieu an. „Ich glaube, ab jetzt mag ich Riesenradfahren!“

„Das ist schön.“ Mathieu lachte und deutete dann auf eine Losbude. „Hast du Lust?“

Eigentlich gewann ich zwar nie etwas, aber Lose ziehen hatte ich schon immer lustig gefunden, also stimmte ich zu und als wir einige Zeit später unsere Zettelchen sortierten und Mathieu zum Stand ging, um sie einzulösen, rechnete ich nicht wirklich damit, etwas zu bekommen.

Plötzlich stand er jedoch mit einem riesigen rosa Plüschnilpferd vor mir. Nee, oder? Entgeistert starrte ich ihn und das Viech an. Das konnte doch nicht wahr sein!

Mathieu grinste. „Na, hat’s dir bei diesem großartigen Teil die Sprache verschlagen?“

Überwältigt konnte ich nur Nicken.

Plötzlich drückte er mir das Teil in die Hand. „Für dich, chouchou!“ Dann küsste er mich sanft auf die Wange. „Ich muss jetzt leider los!“ Und weg war er.

Immer noch völlig verdattert stand ich mit dem rosa Nilpferd im Arm vor der Losbude und war noch so verwirrt von den Geschehnissen, dass ich nichtmal richtig registrierte, dass er mich „Schatz“ genannt hatte.

Schließlich schaffte ich es aber doch noch, mich wieder zu erholen, und nach Hause zu gehen, obwohl ich zugegen muss, dass es einige Zeit gedauert hat und mich sicherlich einige Leute blöd angeguckt haben.

Zu Hause angekommen, begegnete ich im Flur Emilie, die das Nilpferd breit grinsend betrachtete und dann natürlich fragte: „Ist das etwa Rosetta?“

Ich bin sicher, dass ich rot wurde, als ich lächelnd antwortete: „Ich weiß noch nicht…“

Emilie lachte. „Deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen schon!“ Stürmisch umarmte sie mich. „Ich freu mich so für dich!“ Damit verschwand sie in der Küche.

Kopfschüttelnd stand ich im Flur. Diese Frau war einfach unglaublich.

Natürlich wollte Angeline in allen Einzelheiten wissen, was passiert war und so war es schon etwas später, als ich es endlich schaffte, Lea anzurufen, die nicht so begeistert war, mitten in der Nacht gestört zu werden, sich aber natürlich mit mir freute. Roman, den ich danach natürlich auch noch anrief, war noch ein bisschen weniger begeistert, aber auch glücklich, dass es mir so gut ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Azahra
2012-05-20T16:54:54+00:00 20.05.2012 18:54
Hi :)

Also die Idee mit dem Stein ist wirklich echt toll! Das könnte ich auch gewesen sein XD
Und dann gleich in Mathieus Arme *tztzt* Tollpatsch :P
Ich würde gerne wissen ob er vorher schon Zuckerwatte gegessen hat um Jamie damit zu ködern :)
Ich musste lächeln als ich das mit dem Riesenrad gelesen habe, ein wirklich sehr süße Idee! Aber das beste war wirklich das Nilpferd Rosetta XD
Geil! Jetzt kann er damit kuscheln wenn Mathieu nicht da ist ;)
Schönes Kapitel!

cucu
Azahra
Bis bald!
✖✐✖
Von:  Carikku
2011-11-18T11:38:43+00:00 18.11.2011 12:38
Hey, da bin ich wieder! =)
Also der Anfang wo er über den Stein stolpert - xD irgendwie schon fast typisch für den kleinen Tollpatsch!
Das mit dem Zuckerwatte-Geruch fand ich auch eine gute Idee! Aber heisst das nun, dass Mathieu vorher schon alleine auf der Kirmes war, aber was? Oder wieso riecht er sonst nach Zuckerwatte? *nachdenk*
Und dann war ich ein wenig überrascht, dass die beiden gleich händchenhaltend über die Messe gehen. o.O Das ist doch gradmal das erste Date, da muss man sich erstmal kennenlernen...^^ da konnte ich Jamies Verwirrtheit schon ein bisschen verstehen.
Das Riesenrad war natürlich ein muss! Der Klassiker =P
Aber dann dieser Satz von Mathieu: "Wusstest du, dass es Glück für eine Beziehung bringt, wenn man sich am höchsten Punkt eines Riesenrads küsst?"
Waaass?? Geile Anmache! xD
Also so ein kleiner Aufreißer ist er aber schon, wa? Vor allem, dass er gleich "Beziehung" sagt... sie kennen sich doch noch gar nicht richtig -.- und am Ende nennt er ihn noch "Schatz" - der geht ja ganz schön ab! Geht das nicht alles ein bisschen schnell für Jamie?

Aber dann kam der Höhepunkt: Das Nilpferd!! Hahaha geile Idee! Damit hab ich gar nicht gerechnet! Aber so ergibt alles einen Sinn. ;D
Bin mal gespannt wo sich sich jetzt als nächstes treffen? In der Bar vielleicht?

lg Caro~
Re-✖✐✖
Von:  _Zara_
2009-02-15T19:37:07+00:00 15.02.2009 20:37
ich find die beiden zusammen zwar total süß aba wenn er das nilpferd is fänd ich es etwas "unspektakulär" Q___Q
naja aba sonst supa toll geschrieben! die fahrt mit dem
riesenrad find ich besonders toll und auch das mit der zucker-
watte XD aber die sind ganz schön flott XDDD
öhm ach ja im unteren abschnitt ("obwohl ich zugegen muss...")soll das nicht "zugeben" heissen?
Von:  CassiopeiaBlack
2009-01-29T13:57:25+00:00 29.01.2009 14:57
Wenn mir einer sagen würde, ich würde nach Zuckerwatte richen, würde ich den völlig verdattert ansehen und nervös lächelen, aber auch okay.
Und jezt weiß ich auch wo her das NIELPFERD kommt!
Lang lebe der Rummelplatz!
xD
Von: abgemeldet
2009-01-24T15:35:30+00:00 24.01.2009 16:35
So, erst einmal Entschuldigung, dass du so lange auf meinnen Kommi warten musstest... irgerndwie kam mir dauernd was dazwischen...

Hach, ein rosa Nilpferd^^. Ich würde es auf jeden Fall Rosetta nennen. Und dann auch noch der Kuss im Riesenrad...toll! (Bei uns in der Stadt war auch neulich ein Riesenrad, mit Ludwig(!!) drauf...bin aber nicht mit gefahren, weil ich's zu spät gemerkt hab... irgendwie gehört das hier jetzt gar nicht hin)
Jedenfalls wollte ich sagen, dass ich das Kapitel mag.

PS. Ich hab schon 10 Seiten vom Douji gezeichnet^^
Von:  Tsune-chan
2009-01-10T19:32:10+00:00 10.01.2009 20:32
das mit dem Riesenrad ist ja schon ein bisschen 08/15...,aber es ist trotzdem süß.
ist er nicht etwas dumm, wenn er nicht merkt, dass sie einen preis kriegen? man guckt doch vorher, was noch fehlt...
aber bei dem nilpferd musste ich an toshizou denken^^


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