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Zwei Schicksale, ein Weg 1

Geknüpfte Bande (One-Shot zu Hinata & Neji in meiner One-Shot-Sammlung bitte lesen^^)
von

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Klärendes Gespräch

Klärendes Gespräch
 

An diesem Tag durfte ich noch nicht das Krankenhaus verlassen. Ich würde noch ein paar Tage warten müssen, da ich noch ziemlich angeschlagen war.

An dem Tag, an dem ich mit Neji sprach, hatte mich noch später Hanabi besucht, mein Vater lag immer noch bewusstlos in seinem Bett.

Am nächsten Tag dachte ich wirklich, ich würde wahnsinnig werden. Mittlerweile hatten mich schon alle möglichen Leute besucht. Sakura mit Ino, Naruto, Shino, Kiba mit Akamaru, meine Schwester, Tsunade und jede Menge andere. Nur mein eigener Clan meldete sich nicht.

Weder besuchten sie mich, noch ließen sie mir eine Nachricht der Besserung zu schicken. Keine Ahnung, warum sie so beschäftigt waren.

Neji hatte mich auch nicht mehr besucht, was mir einen kleinen Stich der Enttäuschung bescherte, den ich aber wieder schnell vertrieb. Als würde der Kerl mir irgendwas bedeuten.

Gerade las ich ein paar Seiten meines Buches, was Hanabi mir mitgebracht hatte, als meine Tür sich öffnete. Verwundert, wer um diese Zeit störte, richtete ich mich in eine sitzende Position und sah zur Tür.

Einen Moment wünschte ich mir, ich hätte es nicht getan. Im Türrahmen stand tatsächlich mein Vater. Er war also endlich aufgewacht. Mit grimmiger Miene betrat er mein Zimmer. Er schien auf etwas sauer zu sein, aber ich war es anscheinend nicht.

Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Er schloss die Tür und setzte sich zu mir ans Bett. Verwirrt klappte ich mein Buch zu und legte es neben mich auf den Nachttisch.

Es vergingen Sekunden der Stille, bis er anfing zu sprechen. Seine Tonlage wunderte mich. Sie war...anders als sonst. Nicht mehr so herrisch. "Ich wollte mit dir sprechen, wenn es nicht Ungelegen kommt."

"Du kommst nicht Ungelegen.", wider sprach ich ihm. "Sag, was du sagen willst." Beschämt wandte er den Blick ab, ehe er sein Haupt neigte.

Die deutliche Verwirrung stand mir ins Gesicht geschrieben. Warum verneigte er sich vor mir? Er beugte sich niemals. Wer ist das? Das ist definitiv nicht mein Vater!, sprach ich in Gedanken zu mir selbst.

"Ist irgendetwas passiert, Vater?", fragte ich mit ruhiger Stimme.
 

"Es tut mir Leid."
 

Ich erstarrte unter seinen Worten. Ungläubig blickte ich ihn an.

"Was soll das?", fragte ich mit zittriger Stimme. Ich wollte meine Gefühle unterdrücken, aber ich konnte es nicht.

"Es tut mir Leid, um die letzten Jahre, in denen ich dir das Leben schwer gemacht habe.", entschuldigte er sich.

Um meine zitternden Hände zu verbergen, vergrub ich sie in der Bettdecke, die über meinen Körper lag. "Warum entschuldigst du dich? Das hast du noch nie gemacht. Und gerade nicht bei mir.", sagte ich ängstlich. Ich erkannte meinen Vater gar nicht wieder.

"Ich hätte mich schon viel eher bei dir entschuldigen, weil ich an dir meine ganze Wut ausließ.", brachte er geknickt von sich.

Er hat seine Wut an mir ausgelassen? Warum das denn?

"Warum?", brachte ich heißer heraus, bevor meine Stimme brach. Ich spürte einen heftigen Kloß im Hals, der mich verstummen ließ.

Seufzend richtete er sich wieder auf, schaute aber auf meine weiße Bettdecke und mir nicht ins Gesicht.

"Ich habe dich so hart behandelt, weil ich nicht wollte, dass dir das gleiche widerfährt, wie damals deine Mutter. Es wird Zeit, dass ich dir über deine Mutter die Wahrheit sage. Es sei denn, du möchtest sie nicht hören." Stumm wandte er sich mir zu. Seine Augen drückten diese Bitte deutlich aus. Mit einem kleinen Nicken stimmte ich an.

"Ich möchte dir von dem Tag berichten, an dem deine Mutter starb. Hanabi war erst wenige Monate alt, du dagegen schon vier. Deine Mutter und ich waren damals alleine abends spazieren. Kurz bevor wir nach Hause kamen, begegnete uns eine schwarz verhüllte Gestalt. Ich war damals in der Anbu-Einheit und wusste sofort, um wen es sich handelte. Orochimaru, die Schlange des Nordens. Um diese Zeit versuchte er alle mächtigen Clane unter sich zu vereinen. Unser war da keine Ausnahme. Wir waren später dran als bedacht und ihr ward alleine Zuhause, da ihr schon in euren Betten lagt. Orochimaru zückte ein Kunai. Deine Mutter, Saki, blickte ängstlich zum Haus. Ich sagte ihr leise, dass sie vorsichtig zurückkommen soll, da euch keine Gefahr drohte. Aber sie hörte nicht auf mich und stürmte ins Haus rein. Orochimaru wollte ihr direkt nachsetzen, doch ich hinderte ihn daran. Ich versuchte ihn, so gut wie es ging in Schach zu halten, bis Saki und ihr außer Reichweite ward. Doch er überraschte mich von hinten und spritzte mir ein Gift, was mein Gedächtnis löscht. Ich wurde ohnmächtig."

Aufmerksam lauschte ich den Worten meines Vaters.

Von dieser Geschichte hatte ich noch nie etwas gehört. Mir hatte man erzählt meine Mutter sei an einer Krankheit gestorben. Man hatte Hanabi und mich all die Jahre angelogen.

Mit belegter Stimme fuhr er fort. "Ich erwachte erst am nächsten Morgen. Sofort ging ich ins Haus. Ich suchte das gesamte Haus nach Saki und euch ab. Schließlich fand ich euch. Dich und Hanabi wohl auf. Ihr lagt in euren Betten und habt miteinander gespielt. Saki allerdings..."

Er setzte aus und rang nach Worten. Ihm ging das alles sehr schwer von der Hand. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte das plötzliche Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen. Er sah so verletzlich aus. Ich streckte meine Hand aus und legte sie beruhigend auf seine, die auf meinem Bett ruhte. Er spähte kurz zu mir rüber, ehe er fort fuhr.

"Saki hatte euch mit einem Schutz-Jutsu gerettet. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Sie lag auf dem Boden, unter ihr eine Blutlache. Ich versuchte noch sie zu retten, aber es war bereits zu spät.

Ich löste das Jutsu und brachte euch ins Krankenhaus, um auf Nummer sicher zu gehen. Im Krankenhaus gab ich dann schließlich der Anbu-Einheit Bescheid. Seit diesem Tag sind jetzt fast zwölf Jahre rum.", beendete er seine Geschichte. Mir stiegen Tränen in die Augen.

Die Trauer, die mich jedes Jahr an Mutters Todestag beschlich, nahm wieder die Überhand. Angestrengt schluckte ich. Das war momentan nicht der richtige Zeitpunkt, für einen Zusammenbruch.

"Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Du und Hanabi. Irgendwann.", gab er ehrfürchtig von sich. Ich nahm meine Hand von seiner. Verletzt darüber sah er mich an. Ich rückte näher und legte meine Arme um seinen Hals. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht an seiner Schulter. "Es gibt nichts zu verzeihen. Du hast es nur zu unserem Schutz getan.", sagte ich mit weinerlicher Stimme. Jetzt ergab für mich alles einen Sinn.

All die Jahre hatte ich mich gefragt, warum ich diesen Hass entgegen bekam. Aber er sah nicht mich hasserfüllt an, sondern Orochimaru, für das, was er uns angetan hatte. Das harte Training und die vor Spott triefenden Sprüche waren nur dafür da, um uns an zu spornen stärker zu werden, damit wir uns später selbst verteidigen konnten.

Er legte ebenfalls seine Arme um mich. Die erste Umarmung seit Jahren, erinnerte ich mich.

Heute sah ich meinen Vater auch das erste Mal weinen. Er weinte mehr als ich. Vor Trauer, Wut und Angst, Angst um uns, Hanabi und mich. Die kalte Fassade war die letzten Jahre so verletzend gewesen und seine fies gesprochenen Worte würden auch nicht vergessen.

Nein, die Wunden brauchten Zeit zum Heilen. Und diese Zeit war lang. Aber für mich zählte jetzt erst Mal, dass ich meinen Vater in den Arm nehmen konnte, ohne weggestoßen zu werden. Diese Nähe war ein wenig fremd, aber auch angenehm. Ich war glücklich und gerührt zugleich, dass er mir die Wahrheit erzählte. Das bewies Vertrauen.

Vertrauen in mich.

Ich wusste nicht, wie lange wir dort saßen, aber eine Ecke durfte es schon sein. Wir weinten viele Tränen. Mein Vater aber am meisten. Nachdem wir uns beruhigt hatten, wollte er, dass ich mich weiterhin ausruhte. Ohne mich weiter zu stören, verließ er mein Zimmer. Im Stillen wusste ich warum. Er wollte, dass ich Zeit zum Nachdenken hatte.

Über meine jetzige Situation.

Über meine Beziehung zu ihm, zu Hanabi und Neji.

Über alles.

Jedoch ließ mich ein Satz von ihm erröten. Er war am Türrahmen stehen geblieben und sagte:"Du bist stark geworden, Hinata. Ich bin stolz auf dich." Danach verließ er ohne weiteres mein Zimmer.

Innerlich jubelte ich. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ehrfürchtig hauchte ich ein "Danke." Es war das erste Mal gewesen, dass er etwas Nettes zu mir gesagt hatte. Irgendwie zum Weinen.

Um die neuen Eindrücke zu verarbeiten, beschloss ich schlafen zu gehen. Glücklich kuschelte ich mich in meine Decke. Innerhalb weniger Minuten schlief ich ein.
 

Eine sanfte Berührung an der Wange erregte meine Aufmerksamkeit. Ich wurde aus dem Tiefschlaf in den Dämmerzustand geholt. Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre gänzlich aufgewacht.

Jemand strich mir mit einer Hand eine nervende Strähne aus dem Gesicht. Es war merkwürdig. Irgendwoher kannte ich diese Hand, sie fühlte sich bekannt an. Kannte ich die Person, die an meinem Bett saß?

Die warme, kräftige Hand wanderte meinen Hals entlang zu meiner Schulter. Ehrfürchtig streichelte sie darüber und streifte den einen Träger meines Krankenhauskittels ab.

Okay, nun beschloss ich doch wach zu werden. Mein Körper spannte sich an, als ich in die Wirklichkeit zurückkehrte. Sofort verschwand die Hand und ich wurde zu gedeckt. Ich hörte sich rasch entfernende Schritte. Ich riss die Augen auf und richtete mich sofort auf meine Ellbogen auf. Leider sah ich nur noch, braunes, langes Haar um die Ecke verschwinden, ehe sich die Tür mit einem Klick schloss.

Verwirrt schlug ich die Decke zurück. Ich hatte das nicht geträumt oder? Nein, ich täuschte mich nicht. Mein Träger war herunter gestrichen. Ich platzierte ihn wieder ordentlich auf meiner Schulter.

Aber wer war das eben? Ich überlegte angestrengt. Lange, braune Haare...

Ne oder? Einen Moment hielt ich wirklich daran fest, dass es Neji war. Aber warum sollte er heimlich herkommen? Schließlich war er ja mein Verlobter, auch wenn es noch nicht verkündet wurde.

Ich spürte genau, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Wenn es wirklich Neji gewesen war, war das mehr als peinlich.
 

In den darauf folgenden zwei Tagen musste ich noch im Krankenhaus bleiben. Tsunade hatte mir absolutes Bett-Geh-Verbot erteielt, um meinen Körper noch zu schonen.

Ich hatte während der zwei Tage viel Zeit zum Nachdenken. Am meisten dachte ich über meinen Vater nach. Er hatte all die Jahre Angst gehabt, dass Hanabi und mir dasselbe passieren könnte. Ich bekam ein gänzlich anderes Bild von ihm.

Meinen unbekannten Besucher konnte ich leider nicht enttarnen. Neji besuchte mich kein einziges Mal. Wahrscheinlich hatte er zu viel mit seiner Prüfung der Jonin zu tun.

Ich nahm es ihm ein bisschen übel, aber aktzeptierte es.

Ich bekam einmal die Gelegenheit mit dem Rat zu sprechen. Sie erklärten mir, wann die Verlobungsfeier und die darauf folgende Hochzeit war. Es ging mir ein bisschen eilig mit der Verlobung, aber den Hochzeitstermin suchten Neji und ich aus, an unserem Verlobungstag.

Es klingt komisch, aber ja, ich hatte die Verlobung zwischen Neji und mir akzeptiert, irgendwie. Hanabi freute sie bereits riesig darüber. Sie wollte unbedingt unsere Trauzeugin sein.

Ihre Freude teilte ich nicht. Mir bangte vor der Hochzeit, sogar die Verlobung bereitete mir Sorgen. Sie fand in drei Tagen statt.

Aber was ich am meisten nicht leiden konnte war die Tatsache, dass ich einen Verlobungskimono tragen musste. Einen weißen. Ich fand das doch etwas übertrieben. Schließlich war unsere Hochzeit noch nicht.
 

Seelisch bereitete ich mich auf die Verlobungsfeier vor, die in drei Tagen angesagt war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rukia-sama
2009-03-29T18:09:51+00:00 29.03.2009 20:09
Wow
Hiashi ist zwar trotzdem ein arsch (gewesen) aber jetzt...
haben wohl alle ein andres bild von ihm^^
Schön *kopfnick*
Und Neji...
hör auf Hina zu befummeln XD
Von:  KeKsi
2008-08-15T08:17:37+00:00 15.08.2008 10:17
*verdammt breit grinsen muss*
*immer noch grinst*
aaaaaaaa
wollte neji etwa schon über sie herfallen xDDDD
und das während sie schläft??
uiii er kann es nicht erwarten
*hust*
klasse kappi
ich freu mich shcon auf dasnächste
kaaaaaaaay
*mega freut*
*______*


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