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Childhood Destiny

- Weisst du noch wie es damals war? - (Reita x Uruha)
von

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Prolog

~ PROLOG ~
 

Es war der letzte Abend, bevor die Schule wieder Anfangen würde.. es war der letzte Abend den sie gemeinsam verbringen konnten, bevor der Alltag sie wieder einfing. Aber keiner von ihnen sagte auch nur ein Wort, keiner von ihnen rührte sich als sie auf dem Dachvorsprung des Hauses saßen und den Sonnenuntergang betrachteten. Die Ferien waren viel zu schnell vorbei gewesen, was jetzt beide bereuten. Denn nach wie vor fanden sie, das sie hätten noch viel mehr machen können. Aber das Schicksal meinte es eben anders mit ihnen. Wie gut das sie einander hatten, wie gut dass das Band ihrer Freundschaft von niemanden zerstört werden konnte. Nur leicht hob der Brünette seinen Kopf und starrte in den beginnenden Abendhimmel. Es war immer so faszinierten, wenn die Sonne Unterging, der Horizont in dieses satte Orange getaucht war.. und man beinah darin vergehen konnte. Der fast Violette Faden am Ende des Sonnenuntergangs zog den Sternenteppich hinter sich her und leitete die Nacht ein... „Hast du dir eigentlich schon Gedanken um die Zukunft gemacht?“

Hörte er sich selber sagen und erwischte sich dabei wie er sein Gegenüber leicht musterte. Doch der Blonde hatte seine Arme vor der Brust verschränkt, saß im Schneidersitz neben ihm und hatte die Augen geschlossen. „Hm.. meine Zukunft? Die will ich eigentlich an deiner Seite verbringen...!“ er grinste, so wie er es immer tat wenn er von diesem Thema sprach...

„Baka...“ war nur die Antwort des Fragenstellers, und er wand seinen Blick ab, nur um seine Scharmesröte zu verstecken... aber da der Abendhimmel ihn eh in ein Sattes rot tauchte, fiel das nicht besonders auf..
 

~ PROLOG ENDE ~

Der Alltag hatte sie zurück.. die gemütlichen Sommerferien waren vorbei.. Kein Ausschlafen mehr, keine schönen Sommerabende, kein Grillen.. Kein Schwimmen mehr. Schade eigentlich. Auch wenn die Rückkehr in die Schule auch viel gutes mit sich brachte. Man konnte seine Freunde wieder sehen, die man lange nicht mehr gesehen hatte.. man konnte sich gemeinsam über die Lehrer ärgern, und dem Stressigen Schulalltag nachgehen. Es machte Spass gemeinsam in den Pausen auf dem Schuldach abzuhängen.. Aber auch wenn es viele gute Dinge an sich hatte, so gab es auch die Negative Seite der Schule. In diesem Falle bestand dieses Negative Attribut nur aus einem Namen : Matsumoto Takanori.

Der Junge der die ganze Schule terrorisierte, der mit jedem Mädchen schlief was hier herum lief, egal welcher Jahrgang.. egal ob Älter oder Jünger. Und kaum das man ihn sah, wichen ihm viele Leute einfach aus Angst aus.. keiner wollte ihm die Stirn bieten. Keiner traute sich gegen ihn und seine 5 Mann große Gruppe anzutreten. Zwar beschwerten sich die meisten, aber selbst die Eltern und Lehrer hatten Angst vor ihm.. und dabei kreiste immer wieder die Frage im Raum : Warum konnte dieser Kerl nicht einfach von der Schule fliegen?

Und besonders diejenigen die fleißig lernten waren seine Potentiellen Opfer, die er am liebsten Quälte.. und von denen er sicher auch am ersten Schultag mal wieder nicht lassen konnte.
 

Aber noch war es ruhig, noch geschah nichts.. Die Mädchen unterhielten sich wild angeregt, kicherten und tratschten. Die Jungs begrüßten sich auf ihre Art und Weise.. manches mal etwas Primitiv. In der Abschlussklasse saß jedoch einer der Schüler alleine an seinem Tisch, las in einem Buch und hoffte das der Unterricht bald anfing. Es war nicht so, das er unbeliebt war.. aber er war auch nicht der Typ den man als Cool bezeichnen konnte. Er war eher ruhig... man bemerkte ihn meist erst, wenn er etwas sagte. Dabei führte er schon lange den Obersten Rang auf der besten Schülerliste an. Man setzte viel Hoffnung in ihn, dabei war sein eigentlicher Berufswunsch ein ganz anderer. Es gab nur 2 Wege die er einschlagen wollte.. entweder wollte er eines Tages ein berühmter Designer sein.. oder.. Musiker werden. Aber wer traute so einem Mauerblümchen wie er es war auch schon eine Karriere an der Spitze zu? Er würde niemals so eine Größe werden, wie eine Band wie X-Japan zum Beispiel...

Gedankenverloren tippte er mit dem Ende seines Bleistifts auf dem Tisch rum.. als sich mit einem mal zwei Starke um seine Schultern legten. Erschrocken zuckte der Brünette zusammen und sah leicht nach oben. „Hey Kou-chan... Na hast du mich vermisst?” Der angesprochene sah in das breite Grinsen seines besten Freundes... „.. wie könnte ich, wo wir uns gestern zuletzt gesehen haben..!“ Etwas angenervt pustete sich Kouyou eine Strähne aus dem Gesicht, und strich sie hinter seine Brille. „Hm.. ach sei doch nicht so!“ Nur all zu deutlich konnte er in seinem Nacken spüren, wie sich ein lächeln auf die Lippen seines Freundes legte. Musste er so was auch immer in der Schule machen? Es reichte auch schon so, das der ruf des Braunhaarigen im Keller war, während das des Blonden voll am Blühen war. Alle Mädchen standen auf sein Cooles Aussehen, und auf seinen Charakter.. und wie er immer Auftrat. Sie bewunderten ihn. Wenn sie wüssten das er.. Akira.. gar kein Interesse an dem weiblichen Geschlecht hatte. Kouyou konnte nicht anders, als dabei eben so etwas zu grinsen, und seine Brille nach oben zu schieben. „Kou-chan...“ wisperte der schlanke während er mit seinen Händen über die Oberarme des angesprochenen Strich. „Akira.. ich mein es ernst.. lass das!“ Ein knurren war die Antwort die er bekam, eh Akira seine Arme zurück nahm, und sie hinter seinen Kopf legte.. „Ich hab das Gefühl du liebst mich gar nicht mehr!“

Das reichte auch, das der Brünette sofort rot anlief, und sich etwas hinter seinem Buch versteckte. Die Mädchen kicherten, und tuschelten wie immer, das sie doch ein süßes Pärchen wären. Er hatte das Gefühl das deren Vorliebe für sämtliche Homosexuelle in diesem Sommer noch mehr gestiegen waren. Lag das einfach an deren Alter, oder an der Vorstellung wie Interessant das doch sein konnte? Mädchen in diesem Alter hatten einen komischen Geschmack, und da waren 2 Freunde wie sie es waren doch die Besten Opfer. Nun ja, machen konnten sie eh nicht.
 

Doch wie immer machte Akira sich da nie Gedanken drum. Er lebte einfach so entspannt in den Tag hinein, lernte wie ein durchschnittlicher Schüler und schrieb seine Halbwegs guten Noten.. das reichte ihm, hatte er immer gesagt. Das es Kouyou in diesem Fall viel näher ging als ihm, das konnte er ja nicht wissen. Ihre Beziehung war an sich schon eine ganz besondere.. Es hatte sich vor einem Jahr durch Zufall so ergeben...

Vorher waren sie einfach nur normale Freunde gewesen. Hatten ab und an mal ein Wort mit einander gewechselt. Doch an einem Nachmittag hatte sich alles Schlagartig verändert... Akira hatte durch Zufall den Zusammengekauerten Jungen hinter der Schule gefunden. Das war ein schrecklicher Anblick gewesen.. und wie er damals vor ihm gesessen hatte. Diese Traurigen Augen, dieser schmerzliche Blick. Das war einfach Herzerweichend gewesen, auch wenn sich der Blonde immer davor geziemt hatte ihn anzumachen... so war das doch der Ideale Augenblick gewesen, ihm eine Schulter zum anlehnen zu bieten, und das ganze vielleicht in eine Richtung zu schieben die für beide angenehm war. Damals musste Akira feststellen, das Kouyou eine heimliche Beziehung zu einem Lehrer gehabt hatte.. mehr oder weniger wurde er damals dazu gezwungen, und er war an dem Tag verlassen worden. Weil sein Geliebter sich einfach einen neuen Schüler gesucht hatte, mit dem er seine Unanständigen Dinge ausleben konnte.. es war gut das dieser Lehrer heute nicht mehr hier unterrichtete, weil sie es am Ende gemeinsam geschafft hatten, das ganze zu ändern und in eine andere Richtung laufen zu lassen. Auch wenn es Kouyou mehr als schwer gefallen war, so hatte er doch gegen den Lehrer ausgesagt. Denn.. er hatte in Akira den Schutz gefunden den er brauchte. Doch seit dem Augenblick versuchte Akira fast vergeblich an seinen Freund heran zu kommen, ihm näher zu kommen.. bisher hatte er nicht mal einen Kuss zugelassen.

Manches mal glaubte der Blonde er würde bei ihm auf Granit beißen, aber noch gab er nicht auf... er würde ihn schon noch dazu kriegen, mit ihm mehr an zu stellen.. sich ihm in Leidenschaft und Lust hinzugeben, und vor Sehnsucht zu vergehen. Er musste nur auf die passende Gelegenheit warten, die er dann natürlich gleich beim Schopf packen wollte. Niemals zuvor war er so verliebt gewesen, war es da nicht normal das man demjenigen nahe sein wollte den man liebte?.. und trotzdem lies in Kouyou einfach nicht an sich heran...
 

Aber das war alles vergangen. Das Letzte Jahr hatte Angefangen, und bald würde alles vorbei sein, dann hatte sie das Richtige Leben endlich gepackt. Dabei war sich doch noch keiner von beiden sicher was sie später ein mal machen sollten. Gut, Kouyou hatte seine kleinen Wünsche, und eben so mit Akira zusammen. Sie wollten sich niemals trennen, für immer Freunde bleiben und einen Gemeinsamen Weg beschreiten... wenigstens hatten sie eine Zukunftsplanung.. und das letzte Jahr würde eben so verdammt schnell vorbei gehen. Akira stand immer noch hinter seinem Freund, eh der Lehrer in der Tür erschien, und er sich schweren Herzens hinter ihn setzten musste. Es fiel ihm oft nicht so leicht, seinen Geliebten genau vor sich Sitzen zu haben, und ihn doch nicht anfassen zu dürfen. Wieso blockte er nur so ab? Das war etwas, das er sich immer wieder fragte, aber worauf er doch keine Antwort bekommen würde.. Ein leises seufzen glitt über seine Lippen, und er schloss kurz die Augen.

Kouyou hingegen hatte mal wieder das Gefühl, das Akis Blicke genau auf ihm ruhten, und er zitterte leicht. Ja ihre Beziehung war nicht einfach, und manches mal tat es ihm auch leid, das er sich nicht auf ihn einlassen konnte. Aber die Gefühle waren so einseitig. Es war nicht so, das Kouyou Akira nicht mochte, eher im Gegenteil.. aber eine Sexuelle Beziehung mit ihm? Eine Richtige Beziehung? Er war doch noch nicht bereit dazu. Er wollte das nicht, das war ihm mehr als peinlich. Auch über seine Lippen kam ein seufzen, als er dann aus dem Fenster sah. Es wäre besser gewesen, er hätte das nicht getan. Denn gerade jetzt kam der Terror der Schule in Begleitung seiner Affenbande durch das Schultor. Und der Blick des kleinen Giftzwerges richtete sich nach oben. Es war schon fast Schicksal, das sich ihre Blicke trafen, und wie er dann seine Hand hob, und Kouyou seinen prachtvollen Mittelfinger präsentierte.

//So ein Primitiver Idiot..// das war der einzige Gedanke, der ihm durch den Kopf ging, eh Kouyou wieder nach vorne sah und den Anblick dieses Verrückten einfach Ignorierte. Wie konnte ein Mann nur so bescheuert sein? Aber darauf gab es keine Antwort.. eben so wenig wie auf die Frage wie die Plastikteile am Ende eines Schnürsenkels hießen.
 

Der erste Tag verging wie immer relativ Schnell. Und wie als wäre es noch nicht schlimm genug gewesen, das Kouyou diesen kleinen Freak vorhin gesehen hatte.. nein. Auf dem Weg zum Ausgang lief er ihm genau in die Arme. Erstarrt blieb der Brünette stehen, als er mit einem mal umgeben war von der Schlägertruppe... angenervt seufzte er auf und verdrehte die Augen. „Sieh mal an.. unser Streber ist auch wieder da.. wo hast du denn deinen Muskulösen Anhang gelassen!“ Kouyou hatte nie gedacht, das es möglich war, das sich jemand der so klein war so groß aufplustern konnte. Aber eine bestimmte Vogelart konnte das auch, also warum dann nicht der Kleine auch? Aber man sollte sich nicht mit ihm Anlegen wenn man Klug war... doch bevor er noch hätte irgendwas sagen können, tippte jemand Takanori auf die Schulter, und der kleinere Zuckte zusammen, als er aufsah. Akira stand direkt hinter ihm und sein Blick sah nicht grade Freundlich Gesonnen aus. „Verpiss dich Taka-kun und lass meinen Freund in Ruhe!“ Ohne noch auf eine Reaktion zu warten, schob er sich zwischen einem Gangmitglied und Takanori hindurch, packte Kouyou am Arm und zog ihn hinter sich her.

Zurück blieb ein mehr als wütender Takanori. „Dieser Mistkerl.. irgendwann zahle ich es Suzuki-san heim! Was meint der eigentlich wer er ist?“ Er schnaubte wütend auf, aber innerlich war er eher ganz anders am kochen. Es war nicht so, das er ihn hasste.. nein.. es war schon fast Bewunderung. Auch wenn Takanori sonst eher der Typ war, der es auf die Weiber abgesehen hatte.. so war es bei Akira anders. Und er sah nach wie vor dessen Freund – Kouyou – als Potentielle Eifersuchtsquelle. Wieso verbrachte ein Kerl der so Stark und Cool war seine Zeit mit diesem Looser? Das ging ihm nicht aus dem Kopf.. Es gab doch so viele Leute mit denen er seine Zeit verbringen konnte. Aber statt dessen bewachte er diesen Streber wie ein Bodyguard. Als könnte ihm was passieren... Manches mal machte es den Eindruck, als wollten die beiden niemand anderen in ihrer heilen Welt haben....

Nur leicht ballte er seine Hand zur Faust, und senkte dann den Blick. Manches mal war er so hin und her gerissen, ob er um ihn Kämpfen sollte, oder ob er es sein lassen sollte.

Manches mal dachte er einfach, das er mit seinem Status keine Chance hatte an Akira ran zu kommen. Aber Aufgeben war auch nicht seine Masche, und wenn es sein musste, dann würde er sogar Kouyou aus dem Weg räumen... koste es was es wollte.
 

Doch zu diesem Zeitpunkt war er sich dem Ernst seiner Worte noch gar nicht bewusst. Er wusste nicht, was er früher oder später mit diesem kleinen Gedankengang anrichten würde.

Das er damit kurz davor stand über leben und tot zu entscheiden, und das es doch noch Jahre dauern würde bis er sich von ganz änderte... es hätte alles so schön werden können, wenn Takanori damit nicht einen gewaltigen Fehler gemacht hätte.
 

~ Ende Kapitel 1 ~

Manches mal war es besser, wenn man solche Ereignisse Einfach vergaß. Es war halt besser so... Auch wenn Kouyou jedes mal Angst bekam, wenn er Takanori so Hilflos ausgeliefert war. Er konnte nicht anders als den Kopf leicht zu schütteln, während er neben Akira her lief. Sie hatten den selben Schulweg, da sie sehr nahe bei einander wohnten. Das war so manches mal wirklich von Vorteil, da so keiner von ihnen alleine gehen musste. Und um ehrlich zu sein, genossen es ja bei beide sehr, das sie nicht alleine waren. „Kommst du noch mit zu mir? Mama ist nicht da.. wir haben also unsere Ruhe?“ Deutlich sah er das verspielte lächeln auf Akiras Lippen. Eigentlich sah er damit ja immer so süß aus, aber Kouyou brachte es einfach nicht hinter sich ihm nahe zu kommen. Warum eigentlich nicht? Wovor fürchtete er sich? ... Doch statt wieder ab zu sagen, ergriff er die Hand des blonden und drückte diese leicht. „Hai.. von mir aus...!“ Zuhause warteten eh nur seine Eltern und seine beiden Schwestern, und das war manches mal ganz schön Anstrengend. Er hatte es als Jüngster nicht immer leicht, weil er das Nesthäkchen der Familie war. Immer Behütet, weil niemand wollte das ihm was geschah.. immer wurde auf ihn geachtet. Nur bei Akira konnte er sich entspannen. Und warum nicht? Sie hatten den ersten Schultag hinter sich gebracht, hatten heute keine Hausaufgaben auf.. warum sollte er sich dann nicht mal entspannen? Doch Akira hielt mit einem mal Inne, und sah sein Gegenüber an. „Du willst mit?“ Klar musste er da nach fragen, weil er sonst nie mit kam, wenn sie alleine zuhause waren. Doch Kouyou lächelte nur ganz leicht, und nickte etwas verlegen. Er brauchte ihn jetzt einfach.. als Freund, als Zuhörer. Auch wenn sie sich in den Ferien so oft gesehen hatten. So fühlte er sich doch immer wieder einsam. „Hai.. also frag nicht.. und komm einfach!“
 

Akira war dennoch immer noch sehr ungläubig und Verstand nicht, was Kouyou auf einmal geritten hatte mit zu kommen. Normal tat er das halt nie, außer es war jemand zuhause, dann war das was anderes. Doch.. er konnte sich nicht dran erinnern, wann er zum letzten mal so nervös gewesen war. Vielleicht konnte er diesen Moment ja nun Ausnutzen? Vielleicht konnte er ihm nahe kommen?... seine Hände zitterten, als er den Schlüssel in die Tür steckte. Er bemerkte kaum wie nervös er eigentlich selber war. Das war doch nicht normal.. das war doch schon... mehr als seltsam. Und doch bat er Kouyou wie immer hinein. Es hatte alles doch einen Recht normalen Ablauf, es war nichts anders als wie sonst. Wie immer gingen sie gemeinsam in das kleine Zimmer was er sein eigen nannte. Aber keinen von ihnen Sprach auch nur ein Wort. Keiner sagte etwas.. und das machte die ganze Situation noch seltsamer.

Kouyou lies sich auf dem Bett seines Freundes nieder und sah ihn an. Akira stand da.. wie als wäre er grade verloren, und er seufzte, lies die Schultern hängen. Er tat das, was er sonst auch immer tat, er nahm neben dem Brünetten Platz und legte einen Arm um seine Schulter. „Sag, was ist los? Normal kommst du auch nicht zu mir.. wenn keiner da ist...!“ Doch Kouyou legte nur den Kopf schief, und lächelte so zart wie er es sonst nie tat. „Ich will nur nicht nach Hause.. meine Älteste Schwester und meine Mutter streiten sich Momentan dauernd.. ich wollte dann lieber bei dir sein.. darf ich nicht?“ Uh.. allein dieser Blick reichte aus, das sich röte auf Akiras Wangen legte, das er schlucken musste. Wie konnte Kouyou nur so schauen wenn er das sagte. Der Blonde presste seine Lippen aufeinander. Er wollte jetzt nicht an was unanständiges denken. Dann war er wie immer nur wieder der Perverse der Versuchte sich an seinem besten Freund zu Vergreifen. Dabei wollte er den Moment nicht ausnutzen, auch wenn sein Herz grade raste.. und er sich schwor niemals so einladende Lippen gesehen zu haben wie die seines Gegenübers. „Aki-kun?“ Hauchte Kouyou schließlich leise und hob etwas fragend eine Augenbraue. Doch der Angesprochene rieb sich nur verlegen den Nacken und grinste vor sich hin. „Ach.. nichts.. sorry.. war grad etwas abgelenkt..!“ Kouyou schüttelte nur leicht den Kopf, verdrehte die Augen. „Ich weiss an was du gedacht hast.. warum bist du nur so heiß darauf mich zu küssen?“ ERWISCHT! Das war genau das Thema über das Akira nicht mit ihm sprechen wollte. Hastig versuchte er von dem Thema abzulenken, stotterte etwas unverständliches, eh Kouyou einen Finger auf die Lippen des anderen legte. „Einen gebe ich dir, aber danach bist du Anständig und denkst nicht wieder an irgend etwas Unanständiges mit mir.. verstanden?“ Akira hielt inne, sagte kein Wort mehr und nickte nur leicht. Kouyou entfernte sich kurz ein Stück, hob seine Hände und nahm seine Brille ab. Wenn er die nicht trug, war er wirklich hübsch und gab wirklich was her. Aber er versteckte sein hübsches Gesicht hinter diesem hässlichen Stück Plastik mit Glas drin.

Akira hingegen wusste jetzt gar nicht was er tun sollte. Augen schließen oder auflassen? Ihn ansehen, den Kuss erwidern wenn er kam? So viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf..

Doch für diese Gedanken war jetzt keine Zeit mehr, denn mit einem mal waren es diese Butterweichen Lippen die sich auf die seinen legten. Ob sie wohl schon mal geküsst worden waren? So wie es sich anfühlte.. ganz sicher nicht. Nur leicht hob er eine Hand, legte sie auf die Schulter des Braunhaarigen und drückte diese Sachte. Dieser Kuss war wirklich mehr als Hautzart, und brachte sein Herz zum rasen. Das war.. mehr als angenehm, und auch wenn er es eigentlich nicht wollte, so wagte der Blonde es doch den Kuss ganz leicht zu erwidern, in dem er an den Lippen des anderen leicht zu saugen begann. Wie niedlich er doch war, und wie schüchtern sein Kuss. Das hatte Kouyou sicher eine Menge Überwindung gekostet, da war er sich ganz sicher. Auch wenn ihm jetzt sicher nach mehr gewesen war, so wusste er doch, was für ein großer Schritt das für sie beide war, und das er es einfach nicht tun konnte.. er wollte den Kuss nur leicht lassen, ihn nicht zu mehr Zwingen.. das wäre einfach nicht das richtige Gewesen. Deswegen lies er einfach Kouyou alles bestimmen, und als dieser den Kuss unterbrach, und die Augen öffnete, sah er Akira verlegen an... Wieder sagte keiner von ihnen etwas, sie sahen sich nur an, eh Kouyou verlegen zu Boden blickte.. „Bilde dir jetzt nichts darauf ein...“wisperte er leise und räusperte sich leicht. Ganz sicher würde Akira sich darauf nichts einbilden.. wieso auch? Er fühlte sich eher mehr geehrt, das er ihn geküsst hatte.. denn das war so herrlich gewesen.. Und er würde diesen Moment für immer in Erinnerung behalten, denn es war ihr erster, wirklich ernster Kuss gewesen. Denn sonst waren sie nicht mal mehr so weit gegangen.... Kouyou hatte sich immer abgewandt, hatte abgeblockt wenn Akira ihn küssen wollte. Doch grade jetzt kam es ihm immer noch vor wie ein Traum...
 

Erst am Späten Nachmittag hatte sich Kouyou auf den Heimweg gemacht. Er freute sich das erste mal seit langem nicht wirklich auf sein Zuhause. Normal waren sie wirklich eine sehr heile Familie.. alles lief Perfekt, das die Nachbarn sie schon fast bewunderten. Aber was sollte es schon. Als er die Stufe zu ihrem Haus betrat, hörte er seine Mutter schon wieder Schreien, und eben so die Stimmen seiner Schwestern... langsam nervte es ihn, und er schüttelte nur den Kopf als er die Tür aufschloss, seine Schuhe auszog und sie bei Seite stellte. „.. ich bin zurück.. ich geh auf mein Zimmer..“ Er wusste das er heute ungehört bleiben würde, aber das war vielleicht auch besser so. Er wollte jetzt niemanden sehen. Langsam stieg er die Stufen zu seinem Zimmer hinauf. Als er vor seiner Tür stand, schloss er kurz die Augen, hob seine Hand und berührte mit seinen Fingern seine Lippen. Wie es kribbelte.. da war noch immer das warme Gefühl von Akiras Lippen auf den seinen. Wie herrlich sich das anfühlte.. und er hatte ihn wirklich geküsst ~ Freiwillig. Nur langsam öffnete er die Tür, und schloss sie Leise, hoffte das er nichts mehr von dem Geschreie hören musste, wo er doch grade seine ganz eigenen Gedanken hatte. Er zog sich nicht mal mehr aus, sondern lies seinen zarten Körper einfach ganz langsam auf das Bett nieder fallen, und presste sein Gesicht in die Kissen. Wieso hatte er das nur getan? Ein Kuss gab Akira doch Hoffnung, dabei hatte er nie vorgehabt mit ihm etwas ernsthaftes anzufangen. Er hatte nie vor gehabt ihm Hoffnung zu machen, weil er einfach nicht das selbe fühlte. War es die Einsamkeit? Oder gar die Neugier die ihn trieb?... Vielleicht wollte er auch einfach nicht mehr alleine sein. Er konnte es nicht ertragen alleine zu sein, das war wirklich schrecklich...

Aber konnte er seinem besten Freund so weh tun? Ihm gar das Herz brechen? .. er war doch so unglücklich verliebt, und das ausgerechnet in ihn.. in Kouyou. Es wäre alles viel leichter, wenn er lernen würde seine Liebe zu akzeptieren. Aber dann würde er niemals Glücklich werden. Ein schweres und tiefes seufzen verlies seine Lippen. Er fand einfach nicht die Kraft und nicht die Lust aufzustehen, sondern nahm einfach sein Kopfkissen und presste es sich auf die Ohren. Ruhe.. das wäre jetzt wunderbar. Und morgen musste er doch wieder zur Schule..
 

Akira hingegen quälte sich mindestens genau so rum wie sein bester Freund. Sollte er sich jetzt wirklich Hoffnung machen? Nein.. denn Kouyou hatte bereits so eindeutig gesagt, das diese Liebe nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Aber er wollte trotzdem alles für ihn tun, wollte an seiner Seite bleiben, wollte ihn nie wieder verlieren. Das war schon eine komische Beziehung die sie hatten. Das war kein mit, aber auch keine Ohneeinander.. sie waren kein Paar, waren aber auch nicht wirklich getrennt. Und Kouyou wollte nicht mit ihm zusammen sein, küsste ihn aber. Argh verdammt warum musste die Liebe nur so ein schwieriges Thema sein? Es wäre alles so leichter, wenn sie beide jemanden finden würden, den sie lieben konnten. Oder wenn Kouyou seine Gefühle einfach erwidern würde. Aber so viel Glück hatte Akira einfach nicht. Das Schicksal hasste ihn. Egal was er anfasste und sich vornahm, er hatte am Ende doch immer die Kacke am Dampfen und zog die Goldene A-Karte. Das war doch wirklich nicht fair. Auch aus seinem Mund glitt ein tiefer Seufzer, eh er sich auf den Rücken drehte und unter seine Decke starrte. Wie sollte er jetzt mit ihm umgehen? Ganz normal oder? //Mensch Kou-chan... warum musstest du mich küssen...// Und dazu kam noch, das er nicht wirklich in der Lage war jetzt einzuschlafen, denn Müde war er schon lange nicht mehr. Das ganze nahm ihn einfach zu sehr mit. Er hatte sogar das Abendessen abgelehnt, hatte sich nicht mehr die Zeit genommen sich zu seiner Mutter zu setzten wie er es sonst immer tat. Was lief heute nur so schief. Er fand keine Antwort. Er wollte jetzt einfach nur schlafen, und mit Kouyou am morgen zur Schule laufen. Alles sollte möglichst normal verlaufen... oder nicht?
 

Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Die nächsten Tage sprach Kouyou kaum ein Wort, zumindest nicht während sie morgens zur Schule gingen. Er wirkte schlaflos und unruhig. Das kannte Akira nicht von seinem sonst so Disziplinierten Freund. Er fragte sich immer wieder, ob dies nur an dem Kuss gelegen hatte, oder ob es auch noch einen anderen Grund gab. Doch meist änderte sich sein Verhalten im Laufe des morgens, und am Nachmittag war er wieder der Alte während sie zurück liefen, und der Blondschopf machte sich auch keine Gedanken mehr darum. Das Einzige was er langsam zu glauben begann war, das irgendetwas seinen besten Freund belastete.. was ihn dazu brachte so zu verzweifeln. Aber zum Glück war bald Wochenende, und Akira hatte ihn schon dazu überredet bei ihm zu schlafen, um sich endlich mal zu Entspannen. Er musste auf andere Gedanken kommen, er musste mal abschalten, und vielleicht würde er sich ihm dann öffnen und mit ihm reden. Das wurde nämlich langsam Zeit..
 

Abgelenkt durch diese ganze Sache, bemerkte er gar nicht, das Takanori ihnen anscheinend in letzter Zeit ständig aus dem Weg zu gehen schien. Dabei beobachtete er die beiden eher aus dem Hintergrund, und jeden Tag an dem er sie gemeinsam zusammen sah, stieg seine Eifersucht. Warum war der Gedanke auf einmal so Stark, Akira für sich zu besitzen? Er wusste es nicht.. Aber seine Gang merkte eben so die Veränderung ihres Bosses. Und seine Wutausbrüche wenn er Kouyou an der Seite von Akira-san sah. Wut spiegelte sich in dem Blick des kleineren. Er wusste das er niemals so an seiner Seite sein konnte wie dieser Schlanke Brünette Streber. Warum hatten es Streber im Leben immer so einfach, während er eher immer alles schwer hatte? Zuhause machten seine Eltern druck, sie verstanden ihn einfach nicht. Hier in der Schule wollte er einfach zeigen das er jemand war, weil er wegen seiner größe auch so schon Komplexe hatte. Und dann dieses ganze Theater. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Und mit jedem Augenblick der verging, und in dem er die beiden sah.. begann er sich doch seine Gedanken zu machen, und sie leise vor sich hin zu murmeln. Wie eine Beschwörungsformel verfolgte es ihn... der Blinde Hass und die Eifersucht auf jemanden, der eigentlich niemanden etwas zu Leide tat, und der eben so einfach nur um seine eigene Anerkennung kämpfte....
 

Doch oft folgten auf Leere Drohungen auch derbe Enttäuschungen. Auch wenn Takanori versucht hatte ganz einfach seine Taktik zu Ändern, so war ihm das einfach nicht gelungen. Es war Freitag, als er versuchte endlich mal ein Paar vernünftige Worte mit Akira-san zu wechseln. Er war sogar heute morgen Extra pünktlich aufgestanden, um ihn vor der Schule abzufangen.. und wenn es sein musste auch mit Kouyou an seiner Seite... er wusste ja das die beiden zusammen zur Schule kamen, und das sie ~ nach wie vor ~ unzertrennlich waren.

Der kleinere war heute morgen sogar ohne seine Gang da.. er stand mit dem Rücken angelehnt an der Mauer und starrte den Weg entlang, wo die beiden eigentlich bald auftauchen mussten.. doch warum kamen sie einfach nicht? Das war etwas, das er nicht begreifen konnte.. es machte ihn nervös, vielleicht auch Aggressiv, weil er endlich mal ein normales Wort sagen wollte, das nicht gleich im Streit endete...

Und als er sie entdeckte, merkte er nur all zu deutlich, das sein Herz immer schneller zu schlagen begann. Er sah ihn nicht gerne an der Seite des blonden.. diesen Dürren Streber. Und er knurrte leise, als er sich ihnen schließlich in den Weg stellte, und seinen Blick hob, leicht schluckte. Akira schenkte ihm sogleich einen finsteren Blick, und stellte sich etwas Schützend vor Kouyou. „Was willst du Takanori-san?“ gab er ruhig von sich. „Nichts.. was sollte ich wollen.. darf ich nicht guten Morgen sagen?“ Etwas misstrauisch hob Akira eine Augenbraue und sah erst zu Taka, und dann zu Kouyou, der ihn mindestens genau so erstaunt anblickte..

Beide zuckten fast gleichzeitig mit den Schultern. „Gut.. dann. Morgen halt...“ meinte Akira nur und ging Kopfschüttelnd mit Kouyou an seiner Seite an Takanori vorbei und begann ihn einfach zu ignorieren.

Man sah deutlich an seinem Blick, wie sehr ihn das doch frustrierte.. wie konnte er ihn nur so abweisen? Er schnaubte Wütend... und ballte die Hand nur erneut zur Faust, eh er den beiden Hinterher sah, und nur wieder eines vor sich hin murmelte...
 

„Ich schwöre bei Gott... ich sorge schon dafür, das ich deinen Platz einnehmen kann...“

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Es waren Tage wie diese, die so wunderbar angefangen hatten.. und von denen man sich wünschte das sie nie endeten. Doch grade diese Tage waren dafür bekannt das am Ende doch noch etwas schief laufen würde. Gerade hatte sich Kouyou noch mit einer Umarmung von seinem besten Freund verabschiedet.. hatte einen kleinen aber zarten Kuss bekommen.. fand er sich jetzt schon auf dem dunklen Heimweg wieder. Normal kannte er den Weg, war ihn Abends um diese Uhrzeit oft gelaufen. Akira hatte ihn noch gefragt, ob er ihn begleiten solle, aber... er hatte wie immer verneint mit den Worten „Es werde schon nichts passieren, mach dir keine Sorgen!“ Und hatte dabei so sanft gelächelt.

Aber das alles würde schon bald vergessen sein.. dann würde sich alles mit einem Schlag ändern. Er hörte nicht, das er verfolgt wurde.. es war ihm nicht bewusst, das jemand ihm nach dem Leben trachtete. Erst als ihn etwas hartes am Hinterkopf traf, und er sofort vor Schmerzen das Gleichgewicht verlor und nach vorne zu fallen. „Na du kleiner Streber Abschaum?“ hörte er benommen noch eine der Stimmen, und versuchte im Dunkeln das Gesicht des jenigen auszumachen. Aber das einzige was er erkennen konnte, waren 5 Schwarze Gestallten... „Bitte... i.. ich hab euch.. nichts.. getan...!“ „Ach Halt’s Maul!“ Ein tritt in den Magen folgte, und der am Boden liegende Brünette spuckte Blut. Nein, verdammt.. warum hatte er Akira bloß gesagt, das er alleine gehen wollte, warum hatte er ihm gesagt das nichts geschehen würde? Für den Augenblick gab Kouyou auf, hatte er im Fernsehen doch oft gesehen, was aufgebrachte Jugendliche einem antun konnten. Sie konnten einen Töten, wenn sie ein mal angefangen hatten. Das Einzige was er tun konnte, war sein Gesicht und seinen Kopf zu schützen, auch wenn er längst merkte, das Blut an seinem Kopf hinab floss. Hoffentlich waren sie bald fertig... aber.. ein Schlag nach dem anderen folgte... eben so wie der Schlag auf sein Becken.. und er merkte deutlich wie dort die Haut riss, und wie Blut sich verteilte. Das war das Ende, dabei hatte er noch so viel vorgehabt. //Verzeih mir Aki...//

Doch mit einem mal hörte der Schmerz auf. Die Tritte ließen nach... und nur dumpf hörte er, wie... das hörte sich an wie eine Schlägerei, aber er war längst nicht mehr so weit bei Bewusstsein, das er wusste was hier geschah. Nur irgendwann wurde er gepackt, Vorsichtig und Behutsam. „Kouyou.. sag was! Bitte.. sag was! Halt durch...!“ Das war Akiras Stimme.. eindeutig! Das.. war Akira. Er war hier, aber wieso? Wie war er her gekommen? Warum?... „Aki-chan... gomen...“ wisperte der Brünette mit letzter Kraft und verlor sein Bewusstsein in den Armen seines Freundes.
 

Reges treiben herrschte auf den Sterilen Fluren des Krankenhauses. Hier und da sah man mal eine Krankenschwester, die nervös von einem Zimmer zum nächsten rannte. Das war wohl der Trouble in einer Notaufnahme. Ihm Gegenüber saß eine Mutter mit ihrem Kind, welches bitterlich am weinen war, und seinen Arm nahe an seinen Körper hielt.. Daneben saß ein älterer Mann, der eben so wirkte, als erwartete er grade eine Hiobsbotschaft. An sich hätte er noch weiter die Personen aufzählen können die hier auf ihre Behandlung warten.. wäre da nicht das viele Blut gewesen das an seinen Händen klebte, der Dreck.. der Staub, die zerschlissene Kleidung. Wahrlich bot er hier den Schlimmsten Anblick, dabei fehlte Akira doch gar nichts. Nein.. es ging hier viel mehr um das Leben seines besten Freundes, den er grade mit letzter Kraft hier her geschleppt hatte.. er wusste nicht wie es ihm jetzt ging, was geschehen würde. Aber so wie es bisher schien, war eine OP unausweichlich. Und dann ging die Tür des Behandlungszimmer auf, und ein Bett wurde ratternd und quietschend über den Flur geschoben.. während ein Arzt und 2 Schwestern neben dem Bett her in Richtung Aufzug liefen und irgendein dämliches, medizinisches Fachgelaber von sich ließen, was er eh nicht verstand. Wie in Trance erhob sich der blonde, und wollte grade schon gehen, als ihm jemand an der Schulter faste.. eine Schwester.. eine von vielen die Aussah als wären sie Klone. Er zitterte, so sehr wie er es niemals zuvor getan hatte.. „Er muss Notoperiert werden.. kommen sie, ich bring sie zum Aufenthaltsraum. Sie sollten seine Angehörigen Anrufen..!“ So viele Informationen auf einmal... und es hörte sich grade alles so an, als wäre es unausweichlich das er sterben würde.

Der Weg bis zum Aufenthaltsraum kam ihm so lange vor.. und als er endlich da war, war er alleine hier. Die Schwester hatte gesagt, das der Arzt zu ihm kommen würde, wenn die Operation vorbei war.. und was jetzt? In der Ecke stand ein Telefon.. die Nummer hatte er so oft gewählt, aber nie war sie ihm so schwer gefallen wie jetzt. Sollte er Kouyous Eltern anrufen? Sollte.. er sie aufklären was geschehen war? Ihr geliebter Sohn.. wenn er Starb.. Warum zum Teufel war er nicht eher bei ihm gewesen, hatte ihn nicht eher geholfen?

Am Ende entschied sich Akira, noch 5 Minuten zu warten... sich zu überlegen was er sagen sollte. Mein Gott.. das war alles so schwer, wie sollte er das nur schaffen? Und dazu immer wieder dieses Bild vor seinen Augen. Wie Kouyou so zusammengekauert und voller Blut am Boden gelegen hatte.. wie er ihn noch um Verzeihung gebeten hatte. Dabei hatte er doch gar nichts gemacht.. er hatte doch keinen Fehler gemacht. Verdammt.. ! Und welche Angst er durchlebt hatte. Bei jedem Atemzug hatte er gehofft das sein Freund jetzt nicht in seinen Armen starb. Er wusste das viele Menschen bei solchen Überfällen starben, aber doch nicht Kouyou! Das durfte nicht sein, das ging einfach nicht. Er war doch so ein lieber und guter Mensch... Aber.. seine Mutter hatte schon immer gesagt, das es immer die Falschen traf. //Ich will nicht wieder jemanden verlieren, den ich liebe.... Warum kann ich nicht an deiner Stelle sein?//
 

Doch erneut hörte man Schritte. Der Flur hier oben war schön leer gewesen.. kein Wunder es war ja auch Später Abend.. Vielleicht donnerten die sich nähernden Schritte deswegen so laut in seinen Ohren. Hatte die Schwester am Ende doch schon bei Kouyous Eltern angerufen?... Langsam wand sich der Blondschopf um.. doch was er dort sah.. war nicht das, was er erwartet hatte. „Du...“ raunte er mit heißer Stimme, und sein Blick wurde so Finster, als wolle er sagen ‚Ich bring dich um!’. Dabei war der kleine grade sehr außer Atem. Panik stand in seinem Blick.. eben so wie Angst. „Akira-san...“ brachte er nur über die Lippen, doch der Angesprochene reagierte über. Die Pferde gingen mit ihm durch. Als er ihn an den Schultern packte.. und an die Wand hinter sich drückte.. „Du BASTARD! Wenn er wegen dir stirbt, bring ich dich eigenhändig um!“ Ein zittern ging durch seinen zierlichen Körper, der auf einmal viel Schwächer wirkte als bisher, und wie er merklich langsam an Kraft verlor, und auf die Knie nieder sank. „.. I... Ich wollte... ich.. habe damit nichts... zu tun...!“ Gab Takanori von sich und starrte mit leeren Augen hoch zu dem Blonden, dessen Blick noch immer wütend aussah. „.. Ach ja? Deine verfickte Bande... deine ‚Gang’.. sie haben ihn fast zu Tode geprügelt... und nur weil du ihn nicht leiden kannst... weil er dir im Weg steht... du.. verdienst es an seiner Stelle im OP zu liegen... !“ Akira holte aus und Schlug mit der Faust gegen die Wand.. und senkte seinen Blick.. bis auch von ihm feine Tränen auf den unter ihm kauernden nieder tropften. „Tu mir nen gefallen.. und verpiss dich.. sonst verliere ich mich...!“

Das einzige was Taka jetzt noch tun konnte, war seine letzte Kraft zu sammeln, und unter dem Blonden hervor zu kriechen. Sah er denn nicht, wie sehr ihn das mitnahm? Sah er denn nicht, wie sehr ihn das eben so belastete? ... Er wollte ganz sicher nicht zum Mörder werden, und das hatte er auch nicht eingeleiert.. Sicher, es machte Spass Kouyou zu ärgern, aber auch nur weil er sich ärgern lies. Aber er hatte niemals vorgehabt, ihn zu verletzten.. das war so grausam.. so hart... und das einzige was Taka nun tat, war aufzustehen, selber zu weinen, und ein „.. Es tut mir leid..“ zu flüstern, eh er den Gang wieder hinab lief, und in der Dunkelheit verschwand.

Akira blieb alleine zurück, und lehnte seine Stirn an die Wand. „Kouyou.. bitte.. du darfst nicht sterben...!“
 

Wie viel Zeit war wohl vergangen? Wie lange lag er wohl schon hier?.. Zumindest schmerzte sein Körper nicht mehr so extrem. Nur das Piepen nervte, und so ein komisches Tropfen war auch zu hören. Wo war er nur? Zuhause konnte der 17 Jährige nicht sein. Sein Zimmer machte nicht so komische Geräusche, und vor allem roch es nicht so widerlich. Nur ganz langsam wagte er es die Augen zu öffnen. Aber da war nichts als reine Finsternis. Kein Lichtschimmer.. kein schmaler Schein den er sehen konnte. Was war nur geschehen? Selbst der verzweifelte versuch über seine Augen zu reiben brachte das Farbige Umfeld nicht zurück.

Sein Gesicht verzog sich merklich, als ihm Bewusst wurde, was geschehen war. „..Aki....“ wisperte er nur leise, und versuchte seinen Kopf zur Seite zu drehen.. aber wie sollte er wissen ob er an seiner Seite war, wenn er nichts sehen konnte?

Zaghaft tasten seine in weiße Verbände gehüllten Hände das Bett ab um vielleicht etwas zu finden.. aber.. etwas anderes machte ihn auf die Anwesenheit des anderen aufmerksam. Er hielt seine Hand.. und lies nicht los

Neben ihm schlief sein Lebensretter, sicherlich mit diesem besorgten Blick den er immer hatte wenn Kouyou wieder mal etwas geschehen war.. „Aki...“ auch wenn Kouyous Stimme noch sehr schwach klang, so wollte er seinen Freund wecken, drückte seine Hand etwas.. sodass der blonde sogleich wach wurde und aufschnellte. „Was ist?“ Anscheinend schien er grade wirklich tief geschlafen zu haben.. und rieb sich leicht müde über die Augen. „K.. Kouyou..“ sein Blick richtete sich sofort auf seinen Freund, dachte er erst.. er sei Tot... doch dieser lächelte nur. „Kouyou.. oh Gott sei Dank du bist wach...!“ Man sah ihm deutlich die Erleichterung an.. und er hob seine Hand, strich seinem Gegenüber über die Wange. „Aki... danke..!“ Doch der Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Nein.. nichts zu danken.. ich bin froh das ich rechtzeitig gekommen bin.. ich bin froh, das du lebst..!“ Tränen standen ihm in den Augen, eh er ganz vorsichtig seinen Kopf auf die Brust des im Bett liegenden legte. Kouyou hob seine Hand und strich ihm durch das Blonde weiche Haar. Anscheinend war es Akira nicht aufgefallen, das er nichts sehen konnte.. vielleicht war es ja auch nur eine Vorrübergehende Nebenwirkung.

Nach kurzer Zeit spürte er dass das Krankenhaushemdchen welches er trug feucht wurde, und er wusste nun genau.. das sein sonst so Starker Freund nun anfing zu weinen. Niemals zuvor hatte er ihn weinen sehen. Und jetzt spürte er es all zu deutlich. Hatte er sich solche Sorgen um ihn gemacht? War er die ganze Zeit bei ihm gewesen? Kouyou hatte sämtliches Zeitgefühl verloren. Er wusste nicht wann das ganze geschehen war, ob seine Eltern überhaupt gekommen waren.. wo sie doch so viel stritten. War das jetzt ein Grund damit die Familie wieder zusammen geführt werden konnte? Am liebsten hätte der Brünette geseufzt, aber jetzt konnte er das einfach nicht. Statt dessen kamen nur leise Worte über seine Lippen „.. bleibst du bei mir?“ Was für eine lächerliche Frage, als würde Aki jetzt gehen. „Hai.. ich lass dich nicht alleine... ich liebe dich doch..!“

Das waren Worte, die ihm grade jetzt so in der Brust schmerzten. Etwas, das er einfach nicht hören wollte weil es sie am Ende sicher noch beide verletzte. Er wusste ganz genau das Akira ihn liebte, aber nach wie vor beruhte diese Liebe nur auf einer Seite... aber das konnte ja nicht ewig so bleiben. Auch wenn ihm das nun schwer fallen würde, so tat er dennoch eines.
 

„Ich.. dich auch... wenigstens.. ein bisschen...!“

Als Kouyou am morgen erwachte, war er alleine... Akira hatte sich am Abend von ihm verabschiedet. Aber versprochen ihn heute wieder besuchen zu kommen. Doch hatte der Brünette jetzt nicht mal mehr eine Chance eine Uhr zu betrachten um die Stunden zu zählen bis sein bester Freund wieder bei ihm war. Er konnte nicht mal mehr sein Handy benutzen, um ihm eine Nachricht zu schreiben, das er ihn vermisste, und das er auf ihn warten würde....

Nein. Statt dessen konnte er einfach nur in seinem Zimmer sitzen, welches immer noch Dunkel war. So Dunkel wie in einer Mondlosen Nacht, wenn man die Hand vor Augen nicht sah. Dabei waren seine Augen doch geöffnet, er spürte wärme auf seiner Haut, also musste die Sonne scheinen.. doch sehen tat er sie nicht. Ein tiefer Seufzer entwich seiner zarten Kehle, eh er die Augen schloss und seinen Kopf senkte... alles tat ihm Weh, sein Kopf.. nein, sogar sein ganzer Körper. Er konnte sich jetzt nicht mal mehr im Spiegel betrachten um vielleicht zu sehen wie schlimm es wirklich um ihn stand. Akira hatte ihm nichts gesagt, hatte gesagt das er so schön wie immer war, dabei hatte Kouyou noch gelacht und ihn als Idioten bezeichnet... er hatte es einfach nicht übers Herz gebracht ihm zu sagen das er in dem Augenblick nichts sehen konnte...

Erst als der Arzt am Morgen bei ihm gewesen war, hatte er das angesprochen.. Eigentlich hätte das nicht sein dürfen. Die Blindheit musste oder konnte nur von einem Überdruck in seinem Kopf stammen oder so etwas ähnliches. Kouyou war zwar Intelligent, aber das was der Arzt erklärt hatte war so kompliziert gewesen, das er es nicht verstanden hatte... aber ihm fehlte auch der Mut nachzufragen, aus Angst das er am Ende doch noch sagte das es von ewiger Dauer war, das es nie wieder weg ging. Er kannte das Gerede der Ärzte. Sie versprachen einem in ihrer seltsam Fremd klingenden Fachsprache, das alles in Ordnung sei, und dabei war es das nicht. Hallo? Er hatte es hier mit einem Teenager zu tun, der grade mal 17 Jahre alt war... meinte er das er es nicht verkraften würde wenn er ihm die Wahrheit sagte? Statt dessen hatte er nur etwas davon gefaselt, das es eine Nebenwirkung sei.. das wenn die Schwellungen zurück gingen, er auch sicherlich wieder sehen konnte.

So ein Unsinn, wer glaubt denn schon daran? Aus lauter Verzweiflung krallte sich Kouyou in das Lacken unter sich fest und presste die Lippen aufeinander. Was würde er nur tun, wenn er jetzt wirklich auf Ewig Blind sein würde? Was würden seine Eltern sagen..? Was würde aus der Schule, seinem Leben werden? Was würde aus ihm und Akira werden? Aki würde sicher keinen Blinden Krüppel an seiner Seite haben wollen, den er immer betreuen musste, auf den er immer aufpassen musste. Allein dieser Gedanke war schon so quälend grausam...

Unweigerlich fanden einige bittere Tränen ihren Weg und tropften auf die Bettdecke, hinterließen kleine Kreisrunde Nasse Flecken... Warum strafte man ihn so? Er war in der Schule ein guter Schüler, eigentlich lies man ihn in Ruhe, weil sie meinten er wäre ein Streber.. nur Aki war immer da gewesen.. der Coole.. der, der einem das lächeln auf das Gesicht zauberte wenn man ihn nur sah. Kouyou schüttelte den Kopf. Er sah ihn vor seinem inneren Auge, eben so wie alles andere, aber er würde es vielleicht nie wieder sehen. Die Wut packte ihn, als er das Kissen hinter sich ergriff und es einfach voller Hass aus dem Bett warf. Er winkelte seine Beine an, spürte den ziehenden Schmerz in seiner Hüfte und riss erschrocken darüber die Augen auf.. sein ganzer Körper zitterte, als er sich auf die Seite fallen lies... „Es.. tut weh...“ wimmerte er leise und verzweifelt.. aber niemand war hier um seine Verzweiflung und den Schmerz zu lindern... er war alleine...
 

Erst am Späten Nachmittag wurde er wieder wach. Aber um ihn herum war es immer noch Still. Langsam machte es ihn unruhig. Wenn man nichts sehen konnte, war das Leben mit einem Schlag trostlos. Man konnte glatt verzweifeln. Wie fanden sich andere nur zurecht die Blind wurden? Lief das ab, in verschiednen Stadien? Gott das Leben war einfach nur Grausam zu ihm. Ein leises seufzen glitt über seine Lippen, eh ihn jemand an der Wange berührte. „Hey Kouyou.. na auch wach?“ Auf die Lippen des Angesprochenen legte sich ein zartes lächeln, und er setzte sich leicht auf. „Aki... Ich hab dich grade gar nicht bemerkt.. entschuldige!“ Ein verlegenes lächeln war es, das sein Gesicht zierte, und er versuchte möglichst so zu tun, als wäre nichts. Sachte nahm er die Hand des blonden, drückte sie leicht. „Macht nichts.. du hast so tief geschlafen, ich wollte dich nicht wecken!“ Ein leichtes kribbeln überkam ihm, als er spürte wie das Gesicht seines Freundes dem seinen näher kam. Wie aus Reflex schloss er die Augen, als sich diese weichen und warmen Lippen auf die seinen legten. Wie gerne hätte er ihn jetzt gesehen, wie gerne hätte er sein lächeln gesehen. Aber er wollte ihm auch keinen Kummer bereiten, auch wenn es grade mehr als nur schmerzte... Warum tat seine Anwesenheit so weh? Es gab keine Antwort auf diese Frage. Aber vielleicht lag es einfach daran, das er ihn nicht belügen wollte.. es aber musste, weil er nicht wollte das Akira ihn alleine lies. Denn dann hatte er wirklich keine Chance mehr.

Erst nach einigen Augenblicken lösten sie sich von einander, und Kouyou lächelte während er auf die Bettdecke hinab schaute, seine Hände darin vergrub... Eigentlich war er froh nicht mehr alleine zu sein. „Deine Eltern waren vorhin hier..“ Schlagartig richtete sich sein Blick wieder auf. „Wirklich?“ In seiner Stimme klang deutlich Skepsis mit, da er nach dem ganzen Stress nicht wirklich daran geglaubt hatte, das seine Eltern die Zeit fanden ihn zu besuchen...

Sicherlich wussten sie bereits was los war, hatten sie Aki etwas gesagt? „Und.. haben.. sie was gesagt?“ fragte er zögernd nach, weil er sich doch etwas Gedanken darum machte, doch Aki schüttelte nur den Kopf und verneinte das ganze.... Ein leises seufzen kam über seine Lippen. Für eine Zeit schwieg er einfach, keiner von ihnen sagte ein Wort. Warum mit einem mal diese Stille herrschte wusste niemand, aber sie war einfach da.. Egal wie schwer die nächste Zeit werden würde, egal was die Zukunft brachte, noch wollte und konnte er ihm die Wahrheit nicht sagen. Auch wenn es bedeutete, das er ihm vielleicht weh tun musste, das er ihn noch mehr verletzte als mit dieser Gelogenen Liebeserklärung... musste die Grausame Wahrheit doch vorerst ein bitteres Geheimnis bleiben. Bis der Zeitpunkt gekommen war, das er es sagen konnte ohne Angst davor zu haben alleine da zu stehen. Vielleicht rängte sich bis dahin ja auch alles wieder von alleine ein. Vielleicht konnte er bis dahin ja auch wieder sehen? Er durfte jetzt die Hoffnung nicht aufgeben, und musste um ihn kämpfen.

//Ich will wenigstens noch ein mal sein warmes lächeln sehen...// dachte er, als er sich etwas vor beugte, und seinen Kopf an die starke Schulter des Anderen lehnte... wenigstens für einen Augenblick wollte er nicht das Gefühl haben verlassen worden zu sein, einsam zu sein. Denn die Hölle würde erst noch kommen wenn er nach Hause kam... und davor fürchtete er sich am meisten.
 

Jeder Tag verlief an sich immer gleich... jeden Morgen kam der Arzt, erkundigte sich nach ihm, informierte ihn über die weiteren Vorgehensmaßnahmen, besprach mit ihm, wie es zukünftig weiter gehen würde. Bisher war sein Sehvermögen leider nicht zurück gekehrt.. bisher war er immer noch blind, doch fanden die Ärzte keine Körperlichen Ursachen dafür. Ob es an etwas anderem lag? War es seine Psyche die Blockierte? Die Psyche des Menschen war ein Komplexes Wesen, die oft vermag Dinge zu verändern, die niemand sonst beeinflussen konnte. Vielleicht stand der Junge unter einem Extremen Druck, Stress und litt auch unter Depressionen? Vielleicht lastete er sich mehr auf, als er es zugab, oder man ihm ansah. Es gab nur eine letzte Möglichkeit.. ihn in eine Reha-Klinik zu Schicken, um zu sehen ob sich sein Zustand dort bessern würde. Aber vorerst bedeutete dies, er müsse warten.. einige Tage vielleicht, bis er bereit war dorthin zu reisen. Denn hier konnten die Götter in weiß nichts mehr für ihn tun. Seine Wunden verheilten langsam, nur die gewaltige Wunde an seiner Hüfte war nach wie vor Entzündet und würde eine hässliche Narbe hinterlassen... aber all das war nichts im Vergleich zu der Narbe in seinem Herzen, die ihn so schwer belastete, aber nach der niemand fragte. Akira war gestern auch nicht gekommen.. er hatte lernen müssen, für eine wichtige Prüfung. Kouyou würde das alles nachholen müssen, wenn sein Zustand denn wieder besser werden würde. Aber noch bezweifelte er dies einfach... es würde nicht mehr besser werden.. nie mehr. Er hasste sich selber dafür, das es anscheinend keinen Grund gab warum er nichts sehen konnte. Als seine Eltern gestern hier gewesen war, hatte er seine Mutter weinen gehört, aus Verzweiflung. Jetzt wurde er auch noch zu einer Last für seine Familie, die eh zerrüttet und kaputt war. Sicher würde es nicht lange dauern, eh sie anfingen ihm die Schuld für all ihre Probleme zu geben, und das seine Mutter dann wieder damit anfing das sie wegen ihm zu nichts mehr Zeit hätte. Bisher waren seine Schwestern immer der Grund gewesen.. bisher hatte sie wegen ihnen immer geweint, und ihn kaum beachtet. Doch kam es seine Mutter sicher gelegen, nun einen Blinden Sohn zu haben, den sie als ausrede für ihre Probleme missbrauchen konnte. Leicht schnaubte er, während er darüber nachdachte... Sein Vater ergriff sicher auch keine Partei für ihn. Er war zwar immer mit zu Besuch gekommen, hatte aber nie etwas gesagt.. kein Wort war über seine Lippen gekommen.. warum auch? Kouyou war eh nur der Außenseiter in seiner Familie, wo er sich doch grade jetzt den Halt wünschte. Aber wenn er wirklich in die Reha gehen konnte, dann würde er dort vielleicht seine Ruhe haben. Vielleicht brachten sie ihm dort auch Dinge bei, die er für die Zukunft gebrauchen konnte.. vielleicht konnte er dann zu Aki ziehen und all dem entkommen..
 

Und es kam ja auch beinah so, wie er es sich ausgemalt hatte. Als seine Eltern ihn wenige Stunden später abholten, sprachen sie mit ihm kein Wort. Dabei wäre grade das mehr als wichtig gewesen. Das war seine Orientierung, das war seine Hilfe, aber die bekam er nicht. Gaben sie ihm jetzt etwa noch die Schuld an dem ganzen? Als das Auto letzten Endes zum stehen gekommen war, suchte Kouyou nach dem Türgriff, und öffnete die Tür. Es war ein komisches Gefühl aus dem Auto auszusteigen, und nicht zu sehen wohin man ging. Leicht tastete er zur Seite, suchte nach einer Hand die ihn führte. Aber seine Eltern stiegen erst einige Momente nach ihm aus.. und er versuchte sich wenigstens etwas zu Orientieren. Der Boden vielleicht.. wie ein Hilfloses Kleinkind tastete er mit den Füßen nach dem Asphalt der zu ihrem Haus führte.. Aber alles war so schwer zu Unterscheiden.. doch spürte er mit einem mal die kräftigen Arme seines Vaters. „Mach langsam Junge..“ Seine sonst so kräftige Stimme klang schwach und Müde.. und eben so besorgt, und er hielt seinen Sohn am Arm, um ihn zu führen, während seine Muttern ihnen anscheinend in einem Gewissen Abstand folgte. Kouyou sagte nichts, er schwieg sich eher darüber aus was er grade dachte.. Er wollte nicht behandelt werden wie ein Krüppel der nichts mehr konnte, aber solange er noch nicht gelernt hatte wie er mit seiner Erblindung umging, musste er sich wenigstens etwas auf seine Familie verlassen, auch wenn er wusste das er dort eher verlassen wurde. Für einen Moment sah er auf zum Himmel.. die Sonne musste wohl scheinen, weil es sich auf seinem Gesicht sehr warm anfühlte. //Aki... ich brauche dich...// dachte er nur, aber er wusste genau, das er seinem Freund noch weniger eine Last sein wollte... als seiner Familie....
 

So viele Tage war sein Platz in der Schule nun leer geblieben. Die Anrufe seines besten Freundes blieben stets unbeantwortet. Eben so wie SMS die er ihm immer wieder auf sein Handy schickte. Hasste er ihn? War etwas vorgefallen? Dabei hatte er ihn im Krankenhaus noch jeden Tag besucht, sofern es ihm möglich gewesen war.

Doch jetzt saß er in der Schule, die letzte Stunde neigte sich grade ihrem Ende zu. Er hatte seinen Kopf auf seine Hand gelegt, starrte abwechselnd von dem Leeren Platz zum Fenster und wieder zurück. Heute musste er zu ihm gehen. Wut staute sich in ihm an, weil Kouyou ihn einfach so ignorierte. Das konnte nicht möglich sein, wo Akira endlich gedacht hatte, das sie sich nun wirklich liebten.. ein Paar werden würden. Aber wieso dann diese kalte Behandlung? Warum reagierte er nicht mehr? Oder ging es ihm am Ende so schlecht, das er sich deswegen nicht melden konnte? Immer wieder versuchte sich der blonde eine Ausrede zu suchen die das verhalten seiner einzigen Liebe erklärte. Aber je mehr er begann darüber nachzudenken, um so dümmer wurden die Ausreden.

Das schrille Klingeln der alten Schulglocke lies ihn aus seiner Lethargie erwachen und zusammenzucken. Die Schule war vorbei, und er hatte nicht mal mehr etwas vom Unterricht mitbekommen. Alles schien ihm egal zu sein, nichts war mehr von Bedeutung... außer Kouyou. Es musste doch einen Grund geben....

Langsam erhob er sich von seinem Platz, packte wie in Trance seine Tasche und hörte auch nicht mehr auf die Worte seiner Mitschüler, die sich grade Wild unterhielten und sich für den Nachmittag verabredeten. Er wandelte durch die Masse an Schülern, wie als wäre er gar nicht anwesend, als wäre er kein Teil von ihnen. Schlicht und ergreifend ein Geist der einfach durch die Gegend wandelte, weder Zeit noch Raum vernahm, keine Worte mehr hörte. Alles neben ihm bewegte sich so langsam, und er selber war so verzweifelt das er nicht mal mehr registrierte, das er jemanden auf seinem Weg anrempelte. Er merkte zwar die Berührung, aber nicht wer es war.. hörte auch seine Stimme nicht, als der kleinere ihn ansprach.

Doch im Endeffekt lies er auch ihn einfach stehen... Takas Blick folgte Akira musternd, so wie er es in letzter Zeit – und grade nach den Geschehnissen – immer tat. Er hatte Angst das er ihm nie wieder in die Augen sehen konnte.. aber momentan war eher ein anderes Gefühl da. Er machte sich sorgen um den Älteren, der momentan aussah als wäre er dabei zu zerbrechen. Kouyou.. der Brünette Streber war seitdem ja auch nicht mehr hier gewesen, und Taka gab sich noch immer die Schuld an alle dem, wobei er mit dem ganzen Wirklich nichts zu tun gehabt hatte.. aber so weit wollte er nie gehen, das er dem Menschen weh tat.. der nun mal unweigerlich der beste Freund seiner einzig unerreichbaren Liebe war. „Suzuki-san...“ wisperte er nur leise und streckte den Arm in seine Richtung aus, aber erreichen konnte er ihn nicht.
 

Akira war auf seine eigene Art Blind geworden. Er sah die Welt um sich herum nicht mehr.. er sah die anderen Menschen nicht mehr. Getrieben von seinen eigenen Gedanken, von seiner Wut und seiner Trauer, wollte er nun endlich eine Antwort einholen. Er kannte den Weg auswendig den er zu gehen hatte, lies sich von seinen Füßen tragen, während seine Haltung die eines verängstigten Jungen war. Die Schultern hingen beim gehen hinab, sein Blick gesenkt, während er immer weiter nach seiner Wunschantwort kramte. Vielleicht gab Kouyou ihm aber auch nun ganz dreist einen Korb.. aber warum hatte er dann gesagt das er ihn eben so liebte? Vielleicht definierte er Liebe ja anders?

Sein Blick richtete sich auf, als er sein Ziel erreichte, und sich seine Hand an das Kühle Metal des Tors legte, und er es wie alltäglich öffnete und hinter sich wieder Schloss. Er war diesen Weg so oft gegangen, doch nie war es ihm so schwer gefallen wie jetzt. Sein Herz raste, als er die Haustür erreichte und die alte Klingel betätigte und auf Einlass hoffte.

Es dauerte einige Augenblicke, eh sich die Tür öffnete, und die eben so von Stress gezeichnete Frau die Tür öffnete und ihn mit einem doch etwas irritiertem Blick ansah. „Akira-kun?“ gab sie nur leicht von sich, und der Angesprochene versuchte daraufhin zu lächeln, was ihm mehr schlecht als recht gelang. „Ist.. Kouyou da?“

Man sah ihr deutlich an, wie sie kurz nervös auf ihren Spröden Lippen herum biss, und etwas mit einer Hand an ihrer Schürze herum zupfte wie als müsse sie nach einer passenden Antwort suchen.. Sie brauchte viel zu lange, in seinen Augen war das mehr als seltsam. Aber dann wand sie ihren Blick ab, trat bei Seite und sah die Treppe hinauf. „Er ist in seinem Zimmer... komm ruhig herein. Vielleicht muntert ihn dein besuch etwas auf?“ Das klang ja bereits so, als wäre wirklich etwas im Argen, als wäre etwas nicht in Ordnung, und Akiras Sorge stieg mit jedem Schritt den er ging, den er dem Zimmer seines Geliebten näher kam. Kouyous Mutter hatte ihn eben so nicht mehr angesehen, hatte nur die Tür geschlossen und war mit einem seufzen und schweren Schritten den Flur entlang gegangen.

Das Haus wirkte Stiller als Sonst. Grade wo Kouyou immer sagte, das sich seine Familie in letzter Zeit nicht besonders gut verstand. Was ergab das jetzt? Die Luft war seltsam Drückend, und wirkte fast Finster, als er vor der Tür seines besten Freundes zum stehen kam.
 

Der Mut verlies ihn. Niemals zuvor hatte er sich so schlecht gefühlt, wenn er zu ihm gehen wollte. Was sollte er ihm sagen? Was nur? Immer wieder hob er seine Hand um anzuklopfen, kam aber keinen Schritt weiter, sondern fühlte sich eher als würde er immer weiter zurück geworfen werden. Heftig schüttelte er den Kopf, überwand sich schließlich selber und klopfte an... doch keine Reaktion. Ein erneutes Klopfen.. Schlief er? ... keine Reaktion... Wieder klopfte er, eh er die Zaghafte Stimme des Anderen hörte, und darauf hin die Tür öffnete.

Doch das Bild was ihn erwartete war so ungewohnt. Kouyou saß in einem halb abgedunkeltem Raum auf seinem Bett, starrte wohl aus dem Fenster. Er wirkte Blass und Krank.. auch wenn er längst nicht mehr so viele Verbände trug wie in den ersten Tagen im Krankenhaus.

Die Tür schloss Akira mit einem leisen knarren, und trat dann an sein Bett. „Kouyou.. ich habe mir sorgen um dich gemacht...“ fing er schließlich an, und lies sich sogleich auf dem Bett des Brünetten nieder, suchte nach seiner Hand und drückte sie sanft, sah ihn an. Aber Kouyou reagierte nicht, blieb still sitzen und starrte weiter vor sich hin. „Tut mir leid Aki...“ presste er zwischen seinen blassen Lippen hervor und senkte seinen Blick. Das „Tut mir leid“ tat in diesem Augenblick wirklich weh. Warum entschuldigte er sich? Wofür?
 

„Geht es dir denn besser?“
 

„Nein...“
 

„Hm... oh..“
 

Irgendwie war die Stimmung grade wirklich drückend, und Akira versuchte nicht nur sich zu beruhigen in dem er Kouyous Hand sanft streichelte, sondern auch sein Gegenüber, der so ganz anders.. so verloren wirkte. Doch die Hand verkrampfte sich, und Akira spürte nur, wie sie ihm entzogen wurde. „Lass das.. ich will das jetzt nicht...“ Erschrocken über die Wucht dieser Schwach geflüsterten Worte zuckte Akira zurück und starrte Kouyou an. „Was?“ gab er etwas entsetzt von sich und packte sein Gegenüber an den Schultern, sorgte dafür das er ihn ansehen musste, aber wieder wich Kouyou seinen Blicken aus. Wieso tat er das? Wieso sah er ihn nicht an.. wieso diese Worte. „Kouyou was ist los mit dir? Warum weichst du mir aus.. warum ignorierst du mich?... was zum Teufel ist los mit dir?“ Doch der angesprochene presste nur seine Lippen aufeinander, sagte nichts... schüttelte nur leicht den Kopf... erst nach einigen Augenblicken wisperte er leise.. „Es.. ist nichts.. ich.. will nur meine Ruhe...!“

Mit jedem Wort das er Sprach, stieg die Wut in Akira.. und seine Hände die bis grade noch auf den Schultern seines Freundes gelegen hatten rutschten Tiefer und packten ihn am Kragen seines Hemdes... eh er sich vorbeugte, und ihm einen mehr als verzweifelten Kuss auf die Lippen presste.. ohne Liebe, ohne Gefühl, einfach nur reine Verzweiflung. Doch eben so schnell wie er ihn geküsst hatte, lies er wieder von ihm ab.. sah ihn an.

„Du kannst nicht erst sagen.. das du mich ebenfalls liebst... und mich dann so kalt Abweisen. So läuft das nicht.. so geht das nicht..“ Seine Stimme bebte vor Erregung, und er zitterte am ganzen Körper, während er hoffte das Kouyou das alles wiederlegen würde, das er sich ihm in die Arme warf und um den Halt bat den er anscheinend zu dringend zu brauchen schien.

„Du siehst mir nicht mal in die Augen.. dann sag es mir kalt ins Gesicht das du mich nicht liebst und brich mir nicht immer wieder das Herz!“ Es war nun mal die Wahrheit. Diese Ignoration.. dieses nicht mit ihm reden.. das war wirklich etwas, das ihm das Herz brach, das ihn so sehr Verletzte, wo er alles für Kouyou tat. Er liebte ihn, von ganzem Herzen, wollte nichts mehr als das diese Liebe endlich erwidert wurde.

Warum musste er ihn nur immer wieder so verletzten? Warum konnte nicht endlich mal etwas Positiv verlaufen? WARUM?
 

„Kouyou... ich bitte dich.. sag doch was...!“
 

Das waren die letzten Verzweifelten Worte mit denen er versuchte an die Vernunft und an den Verstand des Anderen zu appellieren, doch scheinbar schien er ihn gar nicht zu erreichen, egal was er versuchte.. egal wie verzweifelt er mittlerweile klingen musste. „KOUYOU!“ Er schüttelte ihn leicht.. als er endlich eine Reaktion bekam, und Kouyou seinen Kopf für einen Augenblick anhob, und seine zarten Lippen öffnete um etwas zu sagen.

“Geh... geh und... l.. lass mich jetzt einfach alleine...!“ Kalte Tränen waren es, die seine Wangen hinab flossen, und dabei feine silberne spuren auf der blassen Haut hinterließen. Die Hände seines Gegenübers, die sich zuvor noch in sein Hemd gekrallt hatten verloren ihren Halt und sanken Kraftlos nieder. Akira senkte seinen Blick, sah den Brünetten nicht mehr an.

„Das wars dann also.. ich trete aus deinem Leben.. es wird nie wieder ein wir geben!“

Mit diesen Worten erhob er sich und wand sich um, ohne ihn noch ein mal anzusehen. Sonst hätte er die Leere in seinen Augen gesehen, sonst hätte er die Tränen gesehen, die unweigerlich immer noch ihren Weg suchten. Kouyou bewegte sich nicht. Er saß einfach da, rührte sich nicht. Die Schritte des anderen entfernten sich... Und als er die Tür seines Zimmers zuknallen hörte, begann sein Körper zu zittern und er sackte langsam in sich zusammen und weinte stumm seine Tränen weiter.

Als würde ihm das nicht das Herz brechen. Sie waren immer zusammen gewesen, Freunde die alles geteilt hatten, Freunde die durch Dick und Dünn gegangen waren. Er hatte ihm sein Leben zu verdanken. Aber Akira war zu stolz um zu sehen, das Kouyou grade dabei war zu zerbrechen. Das er keine Chance mehr in seinem Leben sah, solange er sein Augenlicht nicht zurück hatte. Doch alle verschwiegen es seinem besten Freund, niemand wagte ihm die Wahrheit zu sagen, aus Angst er würde überreagieren. Und nun waren beide Herzen gebrochen... Es würde kein „Wir“ mehr geben....

Zittern hob er mit letzter Kraft seine Hände und legte sie auf sein Gesicht, verbarg schluchzend sein Geschwächtes Antlitz und wisperte nur eines :
 

“Akira... lass mich nicht im Stich....“

Vielleicht hatte der Blonde dieses Haus grade zum vorerst letzten mal betreten. Er war einfach ohne ein Wort zu sagen gegangen, hatte die Haustür hinter sich zu geknallt und lief einfach Ziel und Planlos durch die Gegend. Er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so verletzt und betrogen gefühlt wie in diesem Augenblick. Dabei hatte er sich doch immer um Kouyou gekümmert, hatte alles Übel von ihm abwenden wollen, aber am Ende war das wohl ein gewaltiger Fehler gewesen. Denn jetzt lies er ihn einfach fallen ohne ihm zu erklären was eigentlich los war. Nein, er sagte einfach nur das er gehen solle.. ohne einen Grund für sein Verhalten zu nennen. Diese kalte Ignoranz machte ihn grade krank, kotze ihn an und staute nur noch mehr Wut in ihm auf. Dabei bemerkte er nicht mal mehr selber, das er am weinen war. Normal weinte er nie, oder gar nur selten, weil er es einfach hasste schwach zu wirken. Aber jetzt war einfach ein Punkt erreicht an dem auch er nicht mehr weiter wusste, an dem er nicht mehr konnte. Er hatte sich nur Sorgen gemacht.. verdammt. Und nichts weiter. Er wollte nur bei ihm sein.. ihm helfen wieder Gesund zu werden. Aber Kouyou blockte alles ab und niemand sagte ihm warum das so war. Er wirkte schon die ganze Zeit so komisch, aber.. warum?

Der Himmel wurde schlagartig grau, und es kam ihm vor, als würde sich das Wetter grade passend zu seiner Stimmung umschlagen. Das war natürlich echt mal wieder wunderbar. Wenn schon alles schief ging, dann richtig... Er schnaubte, wischte sich mit seinem Handrücken die Tränen fort.. Erst mal musste er wieder einen klaren Gedanken fassen, bevor er nach Hause zu seiner Mutter zurück kehrte. Sie wartete sicher schon auf ihn... aber er wollte jetzt nicht nach Hause, wollte ihr nicht sein verweintes Gesicht zeigen. Sie war der einzige Mensch der wusste wie wichtig Kouyou ihm war, wie viel er ihm bedeutete.. das er ihn liebte. Wenn sie jetzt sah das sein Herz gebrochen war, würde ihr das eben so weh tun. Und das letzte was er wollte war, das seine Mutter eben so verzweifelte wie er. Sie hatte es eh nie einfach gehabt... Auch nicht mit ihm, wo er doch immer so rebellisch gewesen war. Erst Kouyou hatte ihn weicher werden lassen, und sie hatte sich so sehr für ihren Sohn gefreut, das er endlich aufblühte und auch besser in der Schule geworden war. Das waren alles wirre Gedanken die in seinem Kopf umher kreisten, und die ihn schwindelig werden ließen, so dass er sich auf der nächsten Bank nieder lies und seine Beine ausstreckte, die Arme hinter seinem Kopf verschränkte und stumm in den Himmel starrte.

Jetzt war er alleine, und er fühlte sich auch einsam.. verlassen und betrogen von seinem besten Freund. Vielleicht war er auch etwas hart zu ihm gewesen, hatte Dinge gesagt die er besser hätte nicht sagen sollen, wo er doch nicht wusste was mit dem Brünetten los war. Wieder nur kam ein seufzen über seine Lippen, und er schüttelte leicht den Kopf, schloss die Augen und lauschte das erste mal seit langem den Geräuschen um ihn herum. Immer wieder hörte er wie Leute an ihm vorbei liefen und sich unterhielten. Belanglose Gespräche, wie er sie immer mit seiner einzigen Liebe geführt hatte.. Gespräche die er grade jetzt vermisste. Aber er kannte auch niemanden mit dem er jetzt reden konnte.

Aber oft war es auch so, dass das Schicksal andere Wege öffnete, die in der Zukunft vielleicht von wichtiger Entscheidung waren...

Es näherten sich Schritte, die ihm von irgendwo her bekannt vor kamen, aber die er grade nicht in der Lage war einzuordnen. Doch mit einem mal stoppten die Schritte, doch er rührte sich nicht. „Suzuki-san?“ hörte er die ihm bekannte Stimme eines Jungen den er jetzt gewiss nicht sehen wollte. Seine Augen öffneten sich, und er setzte sich leicht auf, und musterte die Schmale Gestalt die vor ihm stand. „Matsumoto-san.“ Gab er nur von sich und wand seinen Blick wieder bei Seite, verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Deutlich sah man Takanori an, das er jetzt nicht wusste, was er sagen sollte. Aber wie schon die Tage zuvor viel ihm deutlich auf, das den älteren etwas bedrückte. Sein Gesicht spiegelte großes Leid und Kummer wieder. Und auch wenn der Tyrann der Schule sonst kein Interesse an anderen zeigte, war es in diesem Fall ganz anders. „Darf ich mich setzten?“ Seine Stimme bebte dabei leicht, weil er nach wie vor noch an den Augenblick im Krankenhaus denken musste.. als Akira ihn gepackt hatte, und ihn voller Wut angeschrieen hatte. Deswegen zögerte er auch, eh er sich neben ihm nieder lies, und ihn leicht ansah. Doch Akira sagte nichts, hatte nur genickt auf die Frage hin. Auch zwischen ihnen herrschte nun Stille, die sehr bedrückend war. Und nervös wie er sonst nie war, zupfte Taka an dem Saum seines Shirts.

„Willst du drüber reden?“ Fuhr er unverfroren los und zuckte aufgrund der heftigen Reaktion des blonden zusammen. Wie dieser sich mit einem mal aufrichtete, zu ihm herum fuhr und ihn fest ansah. „Wie kommst du darauf das ich reden will? Seh ich so aus als hätte ich Probleme?“ Seine Stimme war genau so hart wie an dem einen Tag im Krankenhaus. Taka schluckte, versuchte sich irgendwie zu beruhigen. //Er wird schon nicht wieder ausrasten...// dachte er nur und nickte leicht. Doch Akira knurrte nur, beugte sich etwas nach vorne und stürzte seine Arme auf den Beinen ab, senkte seinen Blick. „Ich meine ja nur.. wenn du willst...“ Doch auch dieses mal schüttelte Akira nur den Kopf, seufzte leise. „Das würdest du eh nicht verstehen...“ brachte er hervor und richtete seinen Blick wieder in den Himmel. Takanori musterte ihn weiter, versuchte etwas in seinem Blick zu deuten, aber er fand keine Antwort. „Ist es.. wegen.. Kouyou-san?“ Als dieser Name fiel, presste Akira seine Lippen aufeinander und schluckte nun seinerseits leicht. Damit hatte er den Nagel wohl anscheinend auf den Punkt getroffen. „Hör mal.. Suzuki-san.. ich... es war nicht meine Schuld.. ich habe damit wirklich nichts zu tun... ich wusste nichts davon.. es.. tut mir leid..!“ Wieso kamen ausgerechnet jetzt diese Worte über seine Lippen, wo er damit gerade riskierte Akira noch mehr zu provozieren. Vielleicht war das ja auch nicht das was er jetzt hören wollte? Oder ging es am Ende gar um was ganz anderes? Doch statt das der Blonde ausrastete die ein HB-Männchen, blieb er sehr ruhig, faltete seine Hände nur zusammen und sah ihn leicht aus dem Augenwinkel an. „Schon gut.. Ich nehme die Entschuldigung an.. wobei du dich eher bei Kouyou entschuldigen solltest...!“ noch niemals zuvor war ihm dieser geliebte Name so schwer über die Lippen gekommen wie gerade jetzt. Er bedeutete ihm einfach zu viel, als das er mit einem mal alles vergessen konnte. Auf diese Antwort nickte Taka nur, eh zwischen ihnen wieder Stille herrschte... Stille die beiden nicht sonderlich gut tat. „.. habt.. ihr vielleicht streit? Geht.. es Kouyou-san nicht gut?“ platzte es am Ende aus Takanori heraus... doch weckte er unweigerlich damit nur wieder das Interesse des Anderen, der sich aufrichtete und sich zu ihm umwand.

„Was erwartest du von mir?“ Seine Hand legte sich auf die Schulter des kleineren, und er kam seinem Gesicht so gefährlich nahe wie niemals zuvor. „Willst du unbedingt das ich dir alles bis ins kleinste Detail erzähle was zwischen mir und ihm Sache ist?“ Deutliche röte zeichnete sich auf Takanoris Wangen ab, eh er leicht schluckte und versuchte diesem festen Blick und diesen mehr als anziehenden Augen auszuweichen. „... Ich...“ wisperte er leise und schluckte erneut, während seine Lippen weiterhin einen Spalt offen standen. Akiras Blick hingegen war fest und ernst, während er ihn einfach musterte, und sich weiter vor beugte, bis er diesen schmalen Lippen des grade mehr als geschockten Jungen näher kam. „Was?“ hauchte er leise gegen seine Lippen. Es war das erste mal in seinem Leben, das ihn ein Moment so sehr verwirrte.. das er sich nichts mehr wünschte als das der Blonde ihn küsste, wo er normal mit Männern gar nichts anfangen konnte. Aber Akira hatte ihn in seinen Bann gezogen, hatte ihn gefesselt... Takanori wurde schlecht.. das merkte er grade all zu deutlich. Sein Magen drehte sich, aus Angst das er gleich doch eher eine Ohrfeige zu spüren bekam oder gar einen Wutanfall. Leicht schloss er die Augen, machte sich auf alles gefasst was kommen würde. Aber das was geschah, mit dem rechnete er nicht. Es war wie als würde gerade eine Mauer einstürzen, als er die wärme der Lippen des anderen auf den seinen zu spüren bekam. Das.. war wirklich ein Kuss... ein richtiger Kuss. Erschrocken riss er die Augen auf, tat aber auch nichts dagegen, und wehrte sich nicht. Wieso zum Teufel küsste er ihn gerade? Was hatte das zu bedeuten? Erst nach einigen Minuten schaffte er es so viel Kraft aufzuwenden, das er seine Hände heben konnte um den anderen von sich weg zu schieben. Seine Wangen waren nach wie vor gerötet.. als er Akira einfach nur anstarrte, schluckte, und sich hastig von der Bank erhob. Er wusste nicht mal mehr, was er jetzt sagen sollte.. spürte nur noch immer dieses kribbeln auf seinen Lippen.. „.. S... Suzuki-san...“ wieder schluckte er, eh er sich mit hochrotem Kopf umwand und einfach die Flucht ergriff… Auch wenn das sicherlich grade ein Fehler war jetzt zu flüchten, so wusste Takanori keinen anderen Ausweg, als einfach zu gehen.. als einfach fort zu laufen... und sich erst einmal bewusst zu werden, ob dies grade nur ein Grausames Spiel war, oder.. ob es ihm doch mehr bedeutet hatte?

Akira hingegen saß noch immer auf der Bank und starrte dem Jüngeren hinterher. Ein leichtes grinsen lag auf seinen Lippen über diese er sich in diesem Augenblick leckte. Er genoss den Triumph den Tyrannen der Schule so schockiert zu haben... Nur war es seltsam, das sich dieser Kuss sogar unerwartet Weise gut angefühlt hatte.. wo er eigentlich geglaubt hatte das es ihm nichts bedeuten würde, wenn er den Jüngeren küsste. Doch schallte er sich im selben Augenblick, schluckte leicht und rieb mit seiner Hand durch sein Gesicht. Was hatte er nur grade für eine riesige Dummheit begangen? Sein Herz war gebrochen, er war weich geworden und küsste einen anderen. War es die Verzweiflung die ihn so weit getrieben hatte?

Jetzt wusste Akira erst recht nicht mehr was er denken sollte... Er hatte Kouyou alleine gelassen, wohlmöglich sogar im Stich gelassen, und dann küsste er Takanori aus einer reinen Laune heraus und fühlte sich dabei wirklich wahnsinnig schlecht. Schlimmer konnte der Tag einfach nicht mehr werden.
 

Als Takanori zum stehen kam, raste sein Herz, und seine Wangen glühten vor Hitze. Er war so weit gelaufen, das er nun in einer Seitengasse verschwand, und sich dort an die Wand lehnte. Sein Atem ging so schnell, und das sicher nicht nur vom laufen. Ein leises keuchen kam über seine Lippen, als er seine Finger hob, und diese über das schmale Rot fahren lies. Es kribbelte noch immer... und egal wie oft er schon eine Frau geküsst hatte.. so schlimm war das Gefühl noch nie gewesen, so Intensiv die leichte Leidenschaft die er verspürt hatte. Und eben so diese Hitze die seinen Körper ergriffen hatte. Es war nicht so, das es ihn nicht angemacht hatte.. wo er schon seit längerem eben einen Blick auf den Älteren geworfen hatte. Er war einfach fasziniert von ihm gewesen... Und jetzt stand er hier, wusste nichts mit diesem Kuss anzufangen.. eher im Gegenteil. Erschrocken über diesen Fakt das er grade den wohl Aufregensten Kuss seines Lebens bekommen hatte sank er an der Wand nieder und blieb dort in der Hocke, schloss seine Augen. Nur erneut glitt ein leises keuchen über seine Lippen..

//... ich kann mich nicht erinnern.. das mich ein Kuss jemals so Scharf gemacht hat...//

Die Tage zogen vorbei wie finstere Schatten, und der Platz des Brünetten in der Schule blieb noch immer Leer. Es war beinah so, als hätte es ihn nie gegeben. Auch wenn ihn seine Klassenkameraden des öfteren fragten, wie es Kouyou ging.. so konnte er ihnen nicht Antworten, oder er erfand einfach Lügen und sagte „Es geht ihm besser!“

Aber sein Herz schmerzte, jedes mal wenn er an seinem Haus vorbei lief. Es war ein Reflex, weil er ihn sonst nach der Schule immer nach Hause gebracht hatte. Doch den Mut fand er nicht ein einziges mal. Er konnte nicht reingehen, er konnte ihn nicht besuchen.. er konnte ihm nie wieder in die Augen sehen. Das alles war so schwer, dabei wollte er das nicht.. er wollte wieder in seiner Nähe sein, wollte ihn lachen sehen, wollte dabei sein wenn es ihm besser ging.. wenn er sich erholte. Doch auch heute, an diesem regnerischen Tag stand er einfach nur vor dem Haus seines besten Freundes und starrte zu seinem Fenster hinauf. Aber nichts tat sich... der Vorhang war immer zugezogen. Er sah ihn nicht ein einziges mal.

Ein seufzen glitt über seine Lippen, während er den Regenschirm etwas in seiner Hand drehte. Wie lange wollte der Blonde eigentlich noch hier stehen? Es würde doch eh nichts bringen.. aber irgendwann musste er den Mut finden um Kouyou wieder unter die Augen zu treten und ihm zu sagen das es ihm leid tat. Das er ihn nicht hatte so verletzten wollen.

Doch als er sich Bewegung setzten wollte, hielt er wieder inne. Vor ihm stand Kouyous Älteste Schwester, und sah ihn fragend und besorgt zugleich an. „Akira-kun? Schön dich mal wieder zu sehen.. wie geht es dir?“ Fing sie schließlich an, und suchte in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel. Akira schluckte leicht, als er etwas bei Seite sah, und sich dabei erwischte wie er wieder zu Kouyous Fenster hinauf sah. Ein leises seufzen glitt über seine Lippen. „Mir geht es soweit gut.. was.. macht Kouyou?“ Diese Frage kam wie automatisch über seine Lippen, wo er sich doch eigentlich vorgenommen hatte niemandem nach ihm zu Fragen, außer ihn selbst. Doch wenn er in diesem Augenblick die junge Frau angesehen hätte, so hätte er sicherlich ihren mehr als überraschten Blick gesehen. „Wieso fragst du das? Weist du denn nicht bescheid?“ Nur ganz langsam wagte es Akira seinen Blick wieder zu ihr zu wenden, und er schluckte leicht als er das Entsetzen in ihrem Blick sah. „Bescheid? Wo.. worüber?“ Jetzt war er es, dessen Blick auf die Sekunde genau etwas fragend wurde. Jetzt verstand er gar nichts mehr.. „Akira-kun... Mein Bruder ist doch blind.. hat er dir nichts davon gesagt?“

Das was in diesem Moment passierte, spielte sich alles wie in Zeitlupe ab. Akiras Hand öffnete sich, und mit einem mal glitt sein Schirm zu Boden, landete in eine der großen Pfützen und kullerte langsam in Richtung Straße. Der Regen prasselte auf seine Haare und auf seine Kleidung, eh er verunsichert einen Schritt zurück trat. Es traf ihn wie einen schlag.. Dieses eine kleine Wort, war wie die gewaltige Antwort auf seine Fragen die er bisher gesucht hatte. Blind.. das schallte in seinen Ohren wie eine gewaltige Ohrfeige. Kouyou war blind.. deswegen hatte er ihn nicht angesehen, deswegen hatte er immer wieder beiseite geschaut.. deswegen hatte er sich also geweigert ihn sehen zu wollen, weil er es schlicht und ergreifend nicht konnte. Wut auf sich selbst sammelte sich in ihm an, als er dann doch zitternd seine Hände hob und sie in ihrem Kleid vergrub, sie ansah. „Wo.. ist er?“ fragte er mit bebender Stimme, doch sie wand nur ihren Blick ab und hob ihre freie Hand, legte sie auf die seine. „Er.. ist in die Reha.. sie hoffen das er dort vielleicht zu Ruhe kommt.. und mit der neuen Situation klar kommt...“ Akira presste seine Lippen aufeinander, und er zitterte, eh er seinen Blick senkte, ihm seine blonden Strähnen ins Gesicht fielen. Das konnte doch nicht wahr sein. Wenn er das gewusst hätte. Warum hat Kouyou nichts gesagt? Aber egal wie sehr er jetzt darüber nachdenken würde, eine Antwort konnte er nicht finden. Er musste mit ihm reden, egal zu welchem Preis, er musste wissen was es bedeutete, ob er noch Gefühle für ihn hatte und ob er seine nähe wieder zuließ. Mein Gott, er hätte ihn doch niemals fallen lassen, egal was ihm geschehen war. Er liebte ihn.. von ganzem Herzen.

Jetzt war es wirklich passend das es regnete, denn so konnte niemand seine bitteren Tränen sehen die er weinte. Er spürte mit einem mal ihre Hand auf seinem Kopf, und wie sie ihm darüber streichelte. „Du weißt gar nicht wie sehr er leidet.. er braucht dich..“ wisperte sie leise und sah sich um, wie als würde sie darauf achten das niemand dies sah. Irgendwas war hier Faul, aber bis jetzt konnte noch keiner sagen was es war das hier Falsch gelaufen war, und was Kouyou so verletzlich hatte werden lassen, das er nicht mal mehr zuließ das sein bester Freund bei ihm war. Akira spürte nur, wie sie ihm etwas in die Tasche steckte, und ihn leicht an sich drückte. „Bitte.. du musst zu ihm.. du musst ihm helfen..“ Mit einem mal lies sie ihn los, lächelte den Blonden leicht an und nickte ihm zu. Ihr Gesicht wirkte müde und erschöpft.. und sie schien wirklich all ihre Hoffnungen in den besten Freund ihres Bruder zu sehen.. vielleicht schaffte er es ja wirklich...

Sie wand sich ab, öffnete die Tür und sah ihn nicht mehr an. Akira stand hier, verloren und verlassen, und seine Hand glitt in seine Tasche und tastete nach einem Stück Papier welches er Augenblicklich hervor zog und begann die in Schwarz geschrieben Lettern zu lesen....
 

Niemals zuvor war er so schnell nach Hause gelaufen wie jetzt. Er hatte seiner Mutter nur ein kurzes „Hallo“ entgegen geworfen und war die Treppe hinauf gestürzt. Seine Nasse Kleidung klebte an seinem Körper, aber jetzt war ihm alles egal. Er riss die Tür zu seinem Zimmer auf, während er dabei war sich die Jacke seiner Schuluniform auszuziehen und eine der Schubladen der Kommode aufzureißen. Irgendwo musste er doch noch das ersparte haben..

Alles war mit einem mal egal geworden. Das einzige was jetzt noch zählte war der Gedanke an Kouyou, und das er zu ihm wollte. Egal was es kosten würde, egal ob er ihn sehen wollte oder nicht – im Übertragenen Sinne natürlich. Sein Atem raste, eben so schnell wie sein Puls, und er zitterte am ganzen Körper während er sich das Geld einfach in die Tasche stopfte und sein Zimmer wieder verlies, die Treppe genau so eilig hinunter rannte, wie er sie vor einigen Minuten hinauf gerannt war. Seine Mutter stand im Flur, beobachtete die Panik ihres Sohnes, und zupfte an ihrer Schürze. „Akira.. was ist los?“ fing sie schließlich an, und er stoppte in seinen Bewegungen, sah sie ernst an. „Ich.. muss weg.. warte nicht mit dem Essen auf mich.. ich.. erklär es dir morgen..!“ Sie wusste das sie ihren Sohn nicht aufhalten konnte wenn dieser erst einmal in Rage war und er nicht mehr wusste was er tun sollte. Aber es musste etwas passiert sein, und wenn sie eins und eins zusammen zählte, dann war die Antwort : Kouyou. Sie kannte ihren Sohn gut genug um zu wissen was war, ohne das er mit ihr Sprach und sie lies ihn gewähren. Auch wenn es ihr schwer fiel, und sie seufzen musste als der Blondschopf das Haus verlies und die Tür hinter sich zuknallte. Sie selber konnte nur hoffen das alles wieder gut werden würde, egal was kommen würde. Sonst war dies das Ende ihres Sohnes...
 

Nichts konnte Akira jetzt in diesem Augenblick aufhalten. Alles war ihm zu langsam, selbst der Bus fuhr ihm nicht schnell genug den er genommen hatte um zum Bahnhof zu kommen. Dabei wusste er nur den Ort an den er Fahren musste, und nicht mal mehr die Straße oder ähnliches. Aber er hatte genug Geld dabei um sich ein Taxi zu nehmen.. der Taxifahrer würde sicherlich wissen wo er seinen Freund fand, wo diese verfluchte Klinik war.

Als der Bus schließlich hielt, war der Blonde der erste der Ausstieg und die Stufen des Bahnhofs hinauf eilte. Er musste ein Ticket kaufen, er musste schauen wann der Zug fuhr.. und trotzdem war er so aufgebracht, das man ihm sofort ansah das etwas nicht stimmte. Aber er ignorierte alle Menschen um sich herum. Einzig und alleine getrieben von dem Gedanken das Kouyou seine Hilfe brauchte. Wie dumm war der Brünette eigentlich? Das er glaubte das Akira ihm keine Hilfe mehr sein würde.. das er ihn einfach fallen lies und ihm nicht sagte was nicht Stimmte. Während er sich seiner Gedanken erneut hingab, bemerkte er nicht mal mehr, das er inzwischen bereits im Zug saß und aus dem Fenster starrte. Nicht mehr lange, und er würde bei ihm sein.. nicht mehr lange, und er würde ihn wieder in die Arme schließen können. Vergessen war der Tag an dem er sich von ihm getrennt hatte, vergessen war das was am Ende mit Takanori geschehen war. Jetzt galt es ihre Freundschaft zu retten und das bisschen Liebe und Gefühl das sie noch füreinander besaßen. Kouyou konnte ihn doch nicht hassen, irgendwo musste er doch noch so etwas wie Liebe in sich haben.

Vielleicht hatte er einfach aus Angst so gehandelt? Er kannte die Labilität seines Freundes bis ins kleinste Detail, wusste das er oft Falsch reagierte wenn ihn die Situation zu sehr belastete. Und dann war er einfach gegangen und hatte nicht mehr hinterfragt was gewesen war.

Ein leises seufzen glitt über seine Lippen, als er seine Hand hob und sich durch das Nasse Haar strich. Irgendwie fror er auch, und er merkte langsam die Kälte bis tief in seine Knochen. Aber das alles spielte nun keine Rolle mehr. Er war nicht wichtig, auch wenn er wohlmöglich bald mit eine Grippe flachliegen würde.. das war so was von unwichtig. Er schüttelte leicht den Kopf, und fand sich dann in der Realität wieder, und starrte auf die Regentropfen die ihre feinen Wettrennen an dem mit Graffiti besprühten Fenster des Shinkansen zogen. Leicht hob er seine Hand, legte sie an das eben so kalte Glas und schloss kurz die Augen. //Kouyou... warte auf mich...// dachte er nur, auch wenn dieser Gedanke doch irgendwie Schwachsinn war. Vielleicht hatte er auch die letzten Tage immer gewartet das der Blonde zu ihm zurück kehrte, und war doch nur bitter enttäuscht worden, aber das sollte sich nun ändern.
 

Die Zeit verging nur in Zeitlupe, und Akira wurde immer nervöser je näher er seinem Ziel kam. Den Bahnhof hatte er lange hinter sich gelassen und saß nun in einem Taxi. Es hatte aufgehört zu regnen, aber es war bereits dabei zu dämmern. Der Abend hatte längst begonnen und an sich bezweifelte er, das er so ohne weiteres in das Gebäude kommen konnte um seinen Freund zu sehen. So ein Mist.. Leicht ballte er die Hand zur Faust, und knurrte, als das Taxi mit einem mal zum stehen kam, und der Fahrer im sagte, das sie da waren.

Die Fahrt hingegen war wirklich nicht billig gewesen, doch zahlte Akira diesen Preis gerne, auch wenn das Geld eigentlich für etwas eben so wichtiges gewesen war, so musste es nun dafür dienen das er Kouyou sehen konnte. Aber mit keinem Geschenk der Welt konnte er seinen Freund wohl aufmuntern, außer mit sich selbst.

Der Eingang dieser Klinik wirkte so Steril wie alle Krankenhäuser die er kannte und jedes mal überkam ihn dieses mulmige Gefühl. Er hasste es hier zu sein, und doch trat er ein...

An der Information saß eine ältere Dame und telefonierte, und Akira wartete mit dem letzten funken Geduld den er besaß bis sie fertig war. „Ja?“ gab sie von sich und schob ihre runde Brille auf der Nase nach oben. „Ich will zu Takashima Kouyou... wo kann ich ihn finden?“ Die Dame hob überrascht eine Augenbraue. „Zimmer 215, 3 Etage.. aber Sie wissen schon das die Besuchszeit für heute vorbei ist oder?“ Akira sah etwas nach oben, und sein Blick fiel auf die Uhr an der Wand hinter der Dame.. Es war bereits 20:34 Uhr ... hatte die fahrt wirklich so lange gedauert? Eigentlich wollte er grade noch Antworten, aber in diesem Moment klingelte das Telefon und die Dame suchte in einer Schublade nach ihren Unterlagen. Sollte er den Moment nutzen? So eine Riskante Aktion hatte er bisher noch nie gemacht, aber sicher hatte sie ihn gleich wieder vergessen. Jetzt oder nie war die Divise, und er trat einige Schritte bei Seite, eh er langsam den Flur entlang schlich. Den Aufzug sollte er besser nicht nehmen, also konnte er nur die Treppen benutzen. Die 3te Etage musste ja wohl zu finden sein.

Und endlich hatte er auch sein Ziel erreicht, doch schimmerte aus einem Raum Licht und er hörte sich anscheinend zwei Schwestern unterhalten. Na wunderbar.. die schoben hier wohl Nachtwache oder ähnliches. Aber sie waren wohl sehr beschäftigt, und so schlich er sich einfach den Flur entlang. Irgendwo hier musste das Zimmer doch sein. Gott war er nervös. Das war wie in einem dieser Videospiele in denen man sich an den Gegner vorbei schleichen musste um das nächste Level zu erreichen.
 

Es dauerte nicht lange, eh an einer Tür die Zahlen 215 vor ihm prangten. Er hatte es also geschafft, doch sein Herz raste, als er seine Hand hob und versuchte so leise wie möglich die Tür zu öffnen. Kouyou würde doch sicherlich schon schlafen..
 

Der Raum wirkte dunkel und kalt, es brannte nicht mal mehr Licht. Die Vorhänge waren geöffnet, und das Licht des Sonnenuntergangs fiel hinein. Er schluckte leicht, als er die Tür hinter sich schloss. Das war also das Zimmer seines besten Freundes. Akiras Augen weiteten sich leicht, als er den Brünetten auf dem Bett liegen sah. Er schien scheinbar wirklich zu schlafen. Wie es ihm wohl ging? Es dauerte einige Augenblicke bis er sich traute auf das Bett des anderen zuzugehen, und sich davor zu stellen. Kouyou schlief so friedlich, auch wenn sein Gesicht so blass wirkte und das trotz des rötlichen Lichtes welches hinein fiel.

Akira presste seine Lippen aufeinander und seufzte leise, eh er es wagte sich etwas vorzubeugen und Kouyou eine Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. „Kouyou...“ wisperte er leise, und sein Freund verzog etwas das Gesicht. Das sah ungefähr so aus, wie als würde man einem kleinen Kind ins Gesicht pusten. Er sah.. einfach niedlich aus. Aber das war doch jetzt nicht wichtig. „Hmm...“ murrte er leise, und hob seine Hand, rieb sich etwas über das Gesicht und öffnete seine Augen....
 

Dieser Moment war wirklich kostbar.. vielleicht auch etwas seltsam... doch als sich ihre Blicke trafen, weiteten sich die Augen des Brünetten und er rieb sich leicht darüber..

Zitternd setzte er sich auf, hob seine Hände und legte sie seinem Gegenüber auf die Wangen.. streichelte ihn sanft.
 

„Akira...“
 

„Ja.. ich bin’s...!“
 

Ein leichtes lächeln legte sich auf die Lippen des Blonden, als er eben so eine Hand hob und sie auf eine von Kouyous Händen legte, sie sanft streichelte. Er selbst schloss die Augen, genoss diesen Augenblick der zwischen ihnen gerade herrschte. So wirklich konnte es wohl keiner von beiden glauben, das der Andere endlich wieder bei ihm war. Kouyou spürte fast Augenblicklich wie ihm die Tränen kamen, und er selbst schloss seine Augen. Es brauchte vielleicht jetzt keine Worte... das einzige was Akira jetzt in diesem Moment tat, war sich vorzubeugen, und seine Lippen sanft auf die seines Freundes zu legen, ihn kurz und doch zärtlich zu küssen..
 

„.. Kouyou... ich liebe dich...“

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (34)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bakugou
2008-12-14T19:51:31+00:00 14.12.2008 20:51
aaw das voll süß T^T~
also die ganze story bis jetz ;-;~
ich hätts nur i-wie besser gefunden wenn Kou hier in dem Kapi noch blind gewesen wäre .~.


aber trotzdem toll *-*
Von:  Irezumiya-Oro
2008-06-10T15:18:15+00:00 10.06.2008 17:18
Hey Nirchen^^
Ich hoffe du schreibst bald weiter. Es ist doch grad so spannend
Ich möchte zu gern wissen wie es weiter geht. Auch wenn ich das ende schon kenne.
Deine Oro
Von: abgemeldet
2008-06-04T17:40:21+00:00 04.06.2008 19:40
soo hier is das versprochene kommi^o^
zwar ein api zuvor.. aber naja~ anders geht's ja incht xD
also: WIEDER MAL EHCT KLASSE!!!
Wooow~ ich bin so froh dass ich das noch lesen onnte und vor allem:
AKI IS WIEDER BEI OUYOU UND KOUYOU KANN WIEDER SEEEHEEEN QwwwwwwwQ
...zumindest ist er auf dem besten weg dazu *schwäärm*
*so happy desu*!!! \^0^/
und die handlung is ja sowieso eins a~ einfach yaoi von feinsten *W* und das dann auch noch mit rei und urur *auf wolke sieben davon schweb* ~ w~
du hast einen tollen schriebstil und er passt auch besonders gut um situationen und gefühle zu beschreiben, was denn so vor sich geht! Und das hast du in dem kapi wieder mal lar gezeigt!^-^
is dir echt gut gelungen, aber dieser Deal... der wird nicht lange dauern, ich helf denen mal:
Kouyou... MACH DIE AUGEN AUF UND SCHAU(so weit das denn schon geht > _>°) NEBEN DICH!! DA LIEGT DEINE BEZIEHUNG!!! >___<
mann!! Ich hoff ja ezt echt nur noch, dass er es bald mekrt und aki's liebe eriwedert! Q-Q der arme tut mir ja inzwischen auch schon fast leid, so lange mit unerwiederter (oder sagen wir mal 'nicht wirklich erwiederter - aber im grunde genommen schon da seinende liebe xD') zu leben!
schreib ganz schnell weiter und sag mir bitte wieder bescheid wenns weiter geht, hai? ^o^ dane~ *keks da lass* .. *und noch einen xD*
never_mind_girl
Von:  Armaterasu
2008-06-01T15:27:27+00:00 01.06.2008 17:27
ich muss schon sagen, eine richtig schöne FF und ich leide echt mit kouyou und akira mit... die beiden sind so süß zusammen und ich glaube auch, dass kou mehr für aki empfindet, es sich nur nicht eingestehen will^^
mir gefällt dein schreibstil und wir sehen uns beim nächsten kapi^^
Von:  teufelchen_netty
2008-06-01T14:02:28+00:00 01.06.2008 16:02
was für ein deal -.-
armer akira.
aber immerhin bekommt er kouyou ja doch irgendwie. aber süß wie du kou dargestellt hast ^^
Von:  -shiyuu
2008-05-25T15:37:56+00:00 25.05.2008 17:37
woah süüüüüüüß >o<
kann uru wieda gucken.. QQ
das ist so toll~
freu mich schon so arg auf das nächste kapitel **~
Von:  -shiyuu
2008-05-25T14:32:28+00:00 25.05.2008 16:32
woah reita ist so doof >.<
wie kann er ihn küssen??
und da snachdem er uru einfach so zurückgelassen hat?
und ruki wird gleich scharf von diesem einen kuss ey xDDDD
bin gespannt wa snoch kommt >.<
Von:  -shiyuu
2008-05-25T14:17:09+00:00 25.05.2008 16:17
das ist so traurig ;o;
*wainz*
mach dass es wieder besser wird~!
Von:  -shiyuu
2008-05-25T13:57:15+00:00 25.05.2008 15:57
boah ey wehe du machst uru blind >.<
*rumzeter*
*mit dem finger vor deiner nase rumfuchtel*

aber das war süß, was er zum schluss gesagt hatte **~
Von:  -shiyuu
2008-05-25T13:34:47+00:00 25.05.2008 15:34
awwwwww >.<
das ist schon wieder so süß~
*_________*
aber.. naja, so grafisch ist das gar nicht beschrieben, wudnert mich ein wenig dass das kappi adult ist.. ^^'
aber trotzdem toll~
*.*


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