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Elfish Tales

'Cause it's a little bit... magic
von

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Kapitel VI

Kapitel VI
 

Sachte wehte der Wind auch an diesem Abend. Es schien als wolle er alle Sorgen davon tragen. Weit über das blaue Meer hinaus. Aber alle Sorgen vermag auch der Wind nicht zu verjagen. Schwere, harte Sorgen liegen wie Steine im Herzen eines jeden Wesens und sie lassen sich nicht einfach so aus der Welt schaffen.

Miko stand an einer Klippe. Er stand dort. Es war für ihn nicht nur irgendeine Klippe. Hier hatte er Lessien das letzte Mal gesehen. Nun war es schon zwei Wochen her, dass seine Liebste geflohen war und die Schmerzen lagen schwer auf seinem Herzen. Der Wind wehte seine langen Haare nach hinten und die Wellen brachen sie wie jeden Tag an den Klippen. Sie schäumten empor, als sein nie etwas geschehen, als sei alles wie immer.

Warum musste sie mich verlassen?, Miko lies seine Gedanken kreisen und diese Frage stellte er sich nun schon jeden Tag. Jeden verdammten Tag stand er hier und schaute in die Weite. Die Hoffnung bewahrend es würde ein Schiff am Horizont erscheinen und Lessien würde zurückkommen. Mit strahlenden Augen, ihn umarmen und …

Ein Stich rief Miko wieder in die Realität. Er sackte zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Nach einigen Sekunden war er wieder weg. Miko stand langsam auf. Seine Beine zitterten. Seit dem Tag an dem ihn Lessien verlassen hatte verspürte er diese Schmerzen. Jeden Tag. Wieder etwas was jeden Tag wiederkam. Jeder Tag glich dem Anderen. Miko griff sich an die Brust. Sein Herz schlug heftig. Es fühlte sich an als würde es mit einer winzigen Nadel verwundet und einzelne Stückchen heraus gestochen werden.

Niemand wusste von seinen Schmerzen.

Von den Schmerzen, die ihm langsam die Kraft nahmen.

Niemand.
 

~+~*~+~
 

„Seid doch mal ein wenig leiser!“, zischte Lessien als sie sanft durchs Unterholz glitt.

„Aber er hat angefangen.“, motzte Sam wie ein kleines Kind.

„Was soll das Elf? Nur weil du zu feige bist musste Firuna mit den Kleinen gehen.“

„Hört auf zu streiten. Es wurde fair gelost. Keiner trägt Schuld daran, dass wir jetzt hier durch die Nacht kriechen. Langsam sollten wir rast machen.“

Schon seit einiger Zeit hatten sie einen dunklen Wald erreicht. Den Wasserfall hatten sie gerade erst passiert. Nun war die Nacht über den Wald hereingebrochen und die Dunkelheit verschlang alles um sie herum. In einem Baum heulte eine Eule und nur leise waren die Schritte der Freunde zu hören. Durch den Streit hörten sie auch nicht die Geräusche, die hinter ihnen zu hören waren.

„Schaut mal da vorne.“ Lessien zeigte in irgendeine Richtung, die Freunde konnten ihre Hand nicht sehen, doch sahen sie ein paar hundert Meter vor sich ein mattes Leuchten.

„Das scheint der Waldrand zu sein.“, flüsterte Ydasch und trat vor. Sam lauschte. Hatte er eben etwas gehört?

„Was ist los Sam?“

„Hm? Ich dachte ich hätte etwas gehört.“ Lessien legte den Kopf schief, dann lief sie zu Ydasch, der aufgeregt vor sich hinzischte.

„Hier her. Seht euch das mal an!“

Lessien und Sam schlichen an den Rand des Waldes und sahen zu einer riesigen Grasfläche, in deren Mitte ein Koloss von Burg stand. Der Mond schien leicht und lies die Umrisse des Gebäudes erahnen. Das Gras wogte langsam in Wind. Es ging Lessien bis zu den Knien. Leicht zu schleichen, vorausgesetzt, der Mond schien nicht direkt auf die schleichende Gestallt.

„Das dürfte kein allzu großes Problem sein, hier durch zu kommen.“, sagte Sam. Er schaute sich noch einmal um. Da war schon wieder dieses Geräusch. Wurden sie verfolgt? Er strengte seine Augen an. Konnte aber nichts Deutliches erkennen. Sogar für seine Augen war diese Dunkelheit zu schwarz und ein Schauder lief ihm über den Rücken.

Als er sich seinen Gefährten wieder zudrehte, standen diese leise da.

Sie horchten.

„Habt ihr es auch ge…“, Lessien unterbrach Sam mit einem Tippen auf die Schulter. Zum glück war es dunkel, so konnte sie auch nicht die Röte in seinem Gesicht sehen, nachdem sie ihn berührt hatte. Ein weiteres Rascheln war zu hören. Die Freunde nahmen Kampfstellung ein. In einem Baum knisterte es und alle schauten nach oben, als ein Schatten aus dem Blätterdach fiel. Mit einem keuchenden Laut fiel das Etwas zu Boden und rollte sich zusammen. Ydasch trat vor und stupste die auf dem Boden kauernde Gestalt mit dem Fuß an.

Diese rührte sich nicht.

„Heller Wind, bringe Licht geschwind!“, intonierte der Magier. Lessien wollte zuerst einen FlimmFlamm benutzen um die Umgebung zu erhellen, doch sie lies es, da sie in letzter Zeit zuviel Magie verwendet hatte und nun die Gefahr drohte der Wald würde in Flammen aufgehen.

Ydasch hielt nun eine leuchtende Kugel in der Hand. Nur die Luft um ihn herum schien den Glanz der Kugel zu reflektieren. Nach einer Weile gewöhnten sich alle Beteiligten an das grelle Licht im nächtlichen Wald.

Sam trat vor und schaute zu Boden. Zwei Augen starrten unter den Armen des Wesens hervor. Plötzlich sprang es auf. Es war eine Frau. Sie bewegte sich flink wie eine Katze. Ihre kurzen roten Haare waren zu einem kleinen Zopf gebunden. Lessien sprang zurück, als die Fremde blitzschnell ihr Schwert zog und damit in ihre Richtung sprang. Die Halbelfe sprang in die Luft und kletterte einen Baum hoch, um von oben im Sturzflug auf die verwirrte Kämpferin zu fallen.

„Arg!“, stöhnte diese, als Lessien ihr den Ellenbogen in den Rücken rammte.

Ydasch und Sam wanden sich aus ihrer Verwirrung und kamen Lessien zu Hilfe, die Probleme hatte die widerspenstige Gestalt am Boden zu halten.

„Ich tu euch nichts, aber lasst mich los!“, schrie die am Boden liegende Frau. Lessien stand auf und klopfte sich den Staub von den Klamotten, während ihre Freunde die Gefangene, die sich vom Boden aufrappelte und es Lessien gleich tat, im Auge behielten.

„Was sollte das denn?“, kam es von Ydasch, kalt und sachlich.

„Ich dachte ihr wärt Orks oder Trolle. Die lungern hier im ganzen Wald herum.“, bekam er als Antwort.

„Bevor ihr fragt, mein Name ist Merenwen Elensar, Söldnerin von Beruf. Ich wandele durch die Wälder auf der suche nach Abenteuern und der Wahrheit.“, mit diesen Worten verbeugte sich die Fremde. Ihre Haut leuchtete im Licht von Ydaschs Zauber.

Nach kurzer Gesprächsrunde saßen die Gefährten mit dem Neuankömmling zusammen und sprachen über das weitere Vorgehen.

„Also wollt ihr in diese Burg eindringen und die Kinder befreien? Das könnte aber schwierig werden, wir können ja kaum etwas sehen.“

„Ja, aber sie können uns auch nicht sehen, Merenwen. Das ist auch ein wichtiger Punkt.“, erläuterte Lessien.

„Hm. Wenn wir im Schutz der Dunkelheit und des Grases hinüber schleichen. Aber nicht alle. Wir sollten zwei auswählen, die vorschleichen und nachsehen, wo und wie wir in die Burg kommen könnten und dann…“begann Sam, wurde jedoch von Ydasch unterbrochen:

„Das halte ich für eine schlechte Idee. Was ist denn wenn dort jemand gesehen wird, dann können die anderen nicht schnell genug hinüber um zu helfen. Wir sollten alle gehen.“

„Ja, aber wenn wir nicht wissen wo wir reinkönnen und was der tote Winkel der Burg ist, ist die Gefahr geschnappt zu werden größer.“, erwiderte Sam barsch.

„Denk doch mal nach …“

Lessien und Merenwen schauten sich an und redeten kurt miteinander, dann verfolgten sie eine Weile das Streitgespräch, bis sich Lessien wieder zu Wort meldete.

„Aber Ydasch…“, begann sie sanft. Sie wusste was sie sagen musste, listig kam sie den Worten Ydaschs also entgegen:

„Ydasch. Denk doch einmal nach. Das Schleichen, das geht nie ganz sauber von statten, der ganze Dreck auf dem Boden, die Grasflecken, die nie wieder aus der Kleidung rauskommen. Das ganze Ungeziefer auf dem Bo…“

„Jaja, ist ja schon gut. Ich glaube Sam hat Recht. Wir sollten erst zwei vorschicken, womit ich mich außer betracht ziehe, da ich kein Nahkämpfer bin, und wenn die Lage sicher erscheint können wir anderen nachkommen.“

Wie erwartet. Lessien grinste. Der Zauberer war so leicht zu durchschauen. Seine Eitelkeit und seine Goldgier machten ihn verwundbar, auch wenn er ein äußerst guter Kämpfer war. Das Los viel auf Lessien und Merenwen, also blieben die beiden Männer zurück. Lessien schlich gewand wie eine Katze über die weite Wiesenfläche, während Merenwen sich am Rand hielt und an einer Art Flusslauf entlang eilte.

Lessien strich das Gras am Gesicht entlang. In letzter Zeit fühlte sie sich irgendwie eigenartig. Lag es daran, dass sie nun schon so lange von Zuhause weg war? Hatte sie Heimweh?

Nein, so fühlte es sich nicht an.

Nein, das Gefühl war nicht etwa bedrängend, es war eher befreiend. Lessien hatte zum ersten Mal den Eindruck frei zu sein. Frei, entbunden aller bedrückenden Verpflichtungen. Sie konnte nun tun was sie wollte. Mit ihren neuen Freunden durch die Welt schreiten und Abenteuer erleben. Sie hätte sich nie gedacht, dass die Freiheit so schön sein könnte. Und dennoch war da noch ein Gefühl. Noch wusste sie es nicht zuzuordnen, aber ein bisschen glaubte sie zu wissen was es war. Ein weiteres Gefühl, was sie noch nie erlebt hatte. Als sie so darüber nachdachte, trat sie versehentlich auf einen Stock. Er knackte und die Halbelfe blieb wie angewurzelt stehen. Ihre Augen schauten in die Ferne. Der Mond erhellte einen Teil der Burg. Niemand schien sie bemerkt zu haben. Sie war fast angekommen. Mit einem leisen Sprint hechtete sie zur Mauer und drückte sich mit dem Rücken dagegen. Langsam lief sie entlang des steinernen Schutzwalls. Plötzlich verwandelte sich das Gestein in Holz. Lessien schaute nach oben. Hier war das Haupttor. Es war knapp fünf Schritt hoch. Die Halbelfe dachte nach. Vielleicht konnte sie mit einem leichten Spinnenlauf nach oben klettern.
 

Auf der anderen Seite des Walls schlich Merenwen. Sie sah nach oben. Weit in den Himmel erstreckte sich ein hoher Turm. Schon seit einer Weile hörte sie jemanden singen. Es war ein trauriges Lied. Schmerz und Leid wurden darin besungen und es erinnerte die Söldnerin mit Schmerzen an ihre Vergangenheit. Sie dachte an ihre Gefährten. Sie waren gestorben um ihr Leben zu schützen. Sie riss sich zusammen und lief weiter. In dem Turm brannte Licht. Auch hier veränderte sich das Gestein in Holz. Ein Hintereingang! Nicht höher als drei Fuß. Das dürfte zu schaffen sein, dachte sie sich und kletterte behänd an den Holzlatten empor. Oben angekommen schaute sie in den Vorhof. Niemand schien anwesend.

Sie sprang auf die andere Seite und schlich an kleinen Hütten vorbei. Hier wohnte scheinbar jemand, denn aus einigen der Holzschuppen kam ein gemächliches Schnarchen, während andere verlassen schienen. Sie machte sich auf den Weg zum Haupttor, sie sah es in der Ferne, da der Mond es beschien. Eine Gestallt blickte über den Rand des Eingangs. Lessien!

Merenwen wurde schneller. Als sie das Tor erreicht hatte kletterte sie auf eine Kiste und reichte Lessien die Hände um der Halbelfe herunter zu helfen. Mit einem leisen Stöhnen kam Lessien auf dem Boden auf. Fünf Meter waren doch etwas höher als gedacht.

„Ok, was machen wir jetzt?“, fragte Merenwen aufgeregt. „Wir sollten den anderen ein Zeichen geben. Und vielleicht das Tor aufstemmen.“, schlug Lessien vor. Dann wurde sie still. Merenwen schaute verdattert. Lessien zuckte mit den Ohren, schnappte die verwunderte Söldnerin am Arm und riss sie hinter einen Schuppen. Auf dem Wall kam ein Licht in Sicht. Eine Wache hatte Geräusche gehört und kam gemächlich mit schweren Schritten in Richtung Tor. Die beiden Frauen drückten sich dicht an den Schuppen um nicht gesehen zu werden. Die Wache schien schnell Interesse an den Geräuschen verloren zu haben, denn schon nach wenigen Metern machte sie kehrt und schritt in die andere Richtung zurück.

Lessien atmete tief aus.

„Das war knapp, meinst du wir können es wagen das Tor zu öffnen?“, flüsterte die Söldnerin. „Die Wache ist weg. Wir können es versuchen. Ich hoffe nur wir haben genug Kraft. Aber versuchen können wir es.“

Zusammen griffen die beiden, nach gründlicher Suche nach einer weiteren Wache, an die Seile, die an der Tür befestigt waren um diese zu öffnen. Zusammen rissen und zogen sie, bis sich Lessien hindurch zwängen konnte. Sie legte die Hände an die Lippen und mimte den Schrei einer Eule.
 

Sam stand auf. Er hatte Lessien gehört.

„Los komm Ydasch wir sollen kommen.“

Langsam setzte sich der Zauberer in Bewegung. Seine Knochen waren müde und am liebsten hätte er jetzt in einem weichen Daunenbett gelegen und geschlafen. Er bewunderte den jungen Elf, der noch voller Elan und Kraft war. Die beiden liefen leise über das Kniehohe Gras und Ydasch beklagte einige Male leise, seinen armen Umhang, der ganz dreckig am Saum und feucht von Tau, der an den Grashalmen haftete geworden war. Sam ignorierte ich freundlicherweise.
 

„Da kommen sie.“, stellte Merenwen fest und Lessien nickte. Sam schlüpfte durch den Türspalt und Ydasch musste mit aller Mühe hindurch gezogen werden.

„Am besten wir gehen über den Hintereingang, den ich gefunden habe und ihr beiden geht über den Haupteingang. Ich schätze das schwierigste wird wohl das Schlösser knacken werden, aber Lessien versicherte mir sie könne so etwas.“ Lessien sammelte verwunderte Blicke, dann wurde das weitere Vorgehen besprochen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  freddy
2008-09-11T18:21:05+00:00 11.09.2008 20:21
*__*
kommt jetzt ein kampf? ja? ja? jaaa?
jaa ich finds toll wie du alles geschrieben hast XD lessien und merenwen verstehen sich bestimmt klasse *lach*
toll gemacht!
Von:  freddy
2008-09-09T18:39:32+00:00 09.09.2008 20:39
awww genauso "wild" hab ich sie mir vorgestellt XD
boah ich will sofort weiter lesen *___*
ich glaub jetzt bekommst du zu jedem neuem textstück einen kommi XDD
ich find das so toll wie du merenwen hier einbringst x33
<333
Von:  freddy
2008-09-09T16:07:22+00:00 09.09.2008 18:07
da da daaaaaa *___*
waaah XDDDDDDDDDDDDD
da ist sie X333333333

hach ich liebe dich XDD

wie geil ich bin sooooo gespannt x33
schreib ganz schnell weiter!! *-*
Von:  freddy
2008-08-30T09:33:46+00:00 30.08.2008 11:33
daaaaa XDD
*mit finger auf beschreibung zeig*
daaaaaaaaa *__*
da ist mein charakter *___*
uuh ich bin schon sooo gespannt wie du ihn in die geschichte einbaust *aufgeregt ist* ^___^

aah und du schreibst so schön
miko tut mir so leid..T__T er wird doch nich sterben oder? *schnief* neein er ist zwar irgendwie hmm verquär XD aber doch lieb...x3
die schmerzen müssen weg gehen

schreib schnell weiter XD


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