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Wie das Leben so spielt

von

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Kapitel 10

Kapitel 10
 

“Ich bin raus.”

Der Satz schien wie ein Peitschenschlag die Geräuschkulisse zu zerreissen.

Geschockt starrte Jyri ihr hinterher. Was? Er fuhr zu seinen Bandkollegen herum. „WAS???“

Kim und Stefan schienen unter diesen Worten regelrecht zusammenzuschrumpfen. Beide sahen aus, wie zwei sprichwörtlich geprügelte Hunde. Nur Bastian blieb weiterhin ruhig. Die ganze Art seines Auftretens liess in Jyri den immer stärker werdenden Verdacht aufkommen, dass er hinter all dem steckte.

„Sie ist raus.“ Ernsthaft, aber gelassen blickte er ihm ins Gesicht. „Es war ihre eigene Entscheidung. Sie wollte, dass wir uns zwischen ihr und mir entscheiden.“ „Und ihr habt euch allen Ernstes für >ihn< entschieden?!“ Jyri deutete fassungslos auf Bastian, während er Kim und Stefan mit ungläubigen Blicken taxierte. „Sagt mal, seid ihr noch bei Trost!? Ihr könnt doch nicht einfach den Songwriter rausschmeissen! Geht’s noch?!“ Tuomas Kopf ruckte hoch. >Was? Songwriter?<

„Sie ist die Seele dieser Band, habt ihr den völlig den Verstand verloren!?“ Fassungslos starrte Jyri auf die Beiden nieder und klammerte sich immernoch an den Glauben, dass das Ganze nur ein Alptraum sein konnte. Tuomas Blick wanderte stetig zwischen den jungen Männern hin und her. Er konnte seinen Ohren kaum glauben. >Sie war der Songwriter dieser Band?!< Wiedermal blitzte ein Bild vor seinem geistigen Auge auf, wie sie zusammen nach Hause gegangen waren. >Wieso hatte sie das nicht erwähnt?!<, fragte sich ein Teil von ihm, während der Rest noch mit dem Schock zu tun hatte, dass diese Band gerade wirklich ihren Songwriter gekickt hatte.

Er konnte gar nicht anders, als an Sami und Tarja zurückzudenken. Was wäre damals wohl passiert, wären die Dinge etwas anders gelaufen? Hätten die Beiden dann vielleicht auch eine Entscheidung von der Band gefordert? Hätten sie damals wirklich von Angesicht zu Angesicht erstmal versucht, dass Ganze zu diskutieren, wie Swentje hier, wäre es dann auf ein ähnliches Szenario hinausgelaufen?

Aber die Band hätte ihn niemals rausgeworfen!! Er war der Songwriter! Der Gründer von Nightwish! Die Seele der Band, wie Jyri so schön formuliert hatte.

Aber war das wirklich ein Grund dafür, eine feste Position in einer Band zu haben? Konnte man sich sicher sein, immer ein fester Bestandteil einer Band zu sein, nur weil man derjenige war, der die Idee hatte, eine Band zu gründen?

Einfach nur, weil man die Lieder schrieb?

Hatte man dadurch eine unkündbare Stellung in einer Band inne?

War das hier nicht gerade ein Parade Negativbeispiel, wie sehr man sich täuschen konnte?

Nein! Auf die Idee, ihm zu kündigen, würde niemand überhaupt kommen! Ohne ihn wäre Nightwish wirklich nicht mehr Nightwish!

Aber war Nightwish nicht auch so anders geworden? Einfach aufgrund der Zeit, die vergangen war, dem Ruhm, dem sie ausgesetzt sind und dem Sängerwechsel!?

Wieder erinnerte er sich an all die Kritiken, als sie Anette das erste Mal vorgestellt hatten. An die negativen Reaktionen vieler Fans, als sie Anettes Stimme gehört hatten, die mit Tarjas gar nicht zu vergleichen war. Mit Absicht, da Tarja einfach die Beste in ihrem Fach war und niemand sie ersetzen konnte. Sie hatten keinen Vergleich zwischen den beiden Sängerinnen provozieren wollen und doch war genau das eingetreten. Es gab so viele, die meinten, dass Jemand mit einer Opernausbildung besser geeignet gewesen wäre, um Tarjas Platz zu übernehmen. Einfacher zu akeptieren gewesen wäre…

Tuomas Gedanken kreisten wie wild um die eigenen Trennungen, die er miterleben musste und über die, für die er selbst verantwortlich gewesen war.

Sami…

Ob er sich genauso gefühlt hatte, wie Swentje es jetzt tat? Wieder blitzte ein Bild vor seinen Augen auf. Der zutiefst verletzte Ausdruck auf ihrem Gesciht. Die halbgeschlossenen Augen, die den Schmerz in der Seele verbergen sollten. Die Tränen, die sie nicht vergiessen wollte. All das hatte er sehen können, als sie sich an ihm vorbeigeschoben hatte. Diese kleine Sekunde hatte gereicht, um sich in seinem Kopf festzusetzen.

Ob Tarja so gefühlt hatte? ... Bestimmt...

Sami?... Vielleicht...

Er hatte ihn ja nach der Mitteilung durch das Management noch persönlich besucht, um Tuomas eigene Stellungnahme dazu zu hören... Er dachte nicht gern daran zurück... An sein eigenes Versagen, seinem ehemaligen Freund gegenüber... Am liebsten würde er diese Erinnerung aus seinem Gedächtnis löschen... Sami war enttäuscht gewesen. Wütend und verletzt.. Zurecht... Er hatte nie die Courage besessen, Sami von seinen Problemen mit ihm zu erzählen. Ihm persönlich zu kündigen...

Er hatte versucht, es bei Tarja besser zu machen.

Richtig zu machen.

Aber auch das war anders gelaufen, als erwartet...

Tuomas Gedanken begannen sich in einer Horrorspirale eigener Vorwürfe und Schuldzuweisungen zu verfangen. Er bekam kaum noch mit, was um ihn herum gesprochen wurde. Das Einzige, was er unterbewusst registrierte, war, dass sie nicht mehr in englisch sprachen...
 

„-bekloppt seid ihr eigentlich!?“, donnerte Jyri und bewirkte so ein Kopfheben Tuomas’. Sein Blick richtete sich wieder auf die Szenerie vor ihm, doch er sah und hörte alles wie durch dichten Nebel. Immer wieder zogen unliebsame Szenen seiner eigenen Bandvergangenheit vor seinem inneren Auge vorbei und wollten ihn wieder aus dem Hier und Jetzt reissen. Immer wieder musste er die Augen schliessen, um den Bildern erfolgreich Herr zu werden und sie zurückzudrängen. Irgendwann fand er sich selbst schwer an die Wand gelehnt vor, den Kopf leicht gesenkt. Jyri tobte immernoch. Plötzlich schossen seine Hände vor und packten Bastian am Kragen. Tuomas Magen erkrampfte sich und er betete inständig, dass es jetzt nicht auch noch zu einer Schlägerei kommen würde. Wenn er etwas verabscheute, dann war es Gewalt.

“Was habt ihr euch dabei gedacht, verdammt!?” Aufgebracht begann Jyri den anderen zu schütteln, sodass Kim und Stefan schliesslich beunruhigt dazwischengingen und Bastian aus seinem Griff befreiten. „Hast du dir überhaupt irgendwas dabei gedacht!?“ Immernoch aufgebracht liess er sich von Stefan zurückhalten, während Bastian sich den schmerzenden Hals rieb.

„Natürlich hab ich mir was dabei gedacht, für wie blöd hältst du mich bitte!?“, erwiderte er beleidigt mit rauer Stimme und funkelte den Drummer böse an.

„Willst darauf echt eine Antwort haben!?“, schoss Jyri zurück und erwiederte den Blick fast schon provozierend. „Denn im Moment halt ich euch Drei für unwahrscheinlich blöd!“

Bastians Augen zuckten kurz und er biss sich auf die Unterlippe, um nicht irgendetwas unüberlegtes zu sagen. Dann atmete er einmal tief durch und fand seine nervtötende Gelassenheit wieder. „Sei doch mal vernünftig! Wir haben alle in den letzten Monaten gemerkt, wie es mit der Band immer weiter bergab ging. Hätten wir nichts unternommen, dann wäre noch die ganze Band auseinandergebrochen! Das war die beste Lösung!“

„Die beste Lösung...“ Jyri schnaubte ungläubig. „Ihr habt unseren Songwriter gekickt und das verstehst du unter >bester Lösung<!?“

Bastian zuckte ruhig mit den Schultern. „Keine Position, die nicht übernommen werden kann.“

„Ach ja?“ Jyri stemmte die Hände in die Hüfte und blickte ihn agressiv abwartend an. „Und von wem? Von dir?“ Bei der letzten Frage umspielte ein Lächeln sein Lippen und man sah ihm deutlich an, was er von dieser Idee hielt.

Tuomas spürte die unterschwellige Spannung deutlicher als alles andere und sein Hirn arbeitete auf Hochtouren. Irgendwie musste er es doch schaffen können, diesem ganzen Höllenszenario zu entkommen!? Die Eingangstür war nur wenige Schritte von ihm entfernt, doch um dorthin zu gelangen, musste er an Jyri vorbei und etwas in ihm weigerte sich beharrlich, einfach so das Weite zu suchen. Auch wenn es gerade seinem grössten Wunsch entsprach.

„Ganz genau!“, antwortete Bastian und hob kämpferisch das Kinn, als Jyri nur ein schlecht unterdrücktes abfälliges Lachen von sich gab. „Ich hab schon vor ihr Songs geschrieben und mittlerweile spiel ich auch Gitarre!“

Wieder ein hartes Schnauben. „Dann weisst du ja sicherlich auch noch, warum sie das Schreiben übernommen hat! Falls du es vergessen haben solltest, frisch ich deine Erinnerungen gerne etwas auf!“, gab Jyri zurück. „Deine Songs haben nichtmal ansatzweise an ihre Arbeit herangereicht!-“„-Ich bin besser geworden!“, unterbrach ihn Bastian mit einem triumphierenden Ausdruck auf dem Gesicht. „Wenn du mir nicht glaubst, dann komm in den Keller. Wir können’s dir gern demonstrieren.“

“Ja”, hörte man Jyri daraufhin nur leise sagen. „Sicher könnt ihr das.“ Enttäuscht wanderte sein Blick von einem zum anderen. „Und ich wette sogar, dass ihr sie schon ganz super spielen könnt, deine Songs.“ Wieder ein kurzes trauriges Lächeln und ein Kopfschütteln. „Ich glaub echt nicht, dass ihr dabei mitgemacht habt.“ Enttäuscht wandte er sich an Kim und Stefan. „Das hätte ich echt nicht von euch erwartet...“

Betreten sahen die beiden Angesprochenen zu Boden, bevor sie schliesslich ihre Sprache wiederfanden. „Sie hat uns überrascht... Wirklich, wir wollten das eigentlich anders klären, aber sie hat uns gar keine Chance gelassen! Sie wollte sofort eine Stellungnahme...-“ „-Das hätte ich an ihrer Stelle auch gefordert!“, warf Jyri sachlich ein und Stefan verstummte, die letzten Worte herunterschluckend. Kim schüttelte leicht resignierend den Kopf. “Wir können alle verstehen, dass du sauer deswegen bist, aber du kannst nicht bestreiten, dass Bastian Recht hat. Das Klima in der Band war wirklich katastrophal und es stimmt auch, dass es hauptsächlich an ihr gelegen hat.” Jyri musste sich zusammenreissen, um nicht emport aufzufahren. Kim entging das keineswegs und so fuhr er etwas lauter fort, bevor der Halbfinne ihn unterbrechen konnte. „Und für die Geheimnisstuerei gab es auch einen guten Grund, den du dir eigentlich auch denken können solltest.“ Jyri zog nur wortlos eine Augenbraue hoch. Da war er ja mal gespannt.

„Du weisst selbst, wie empfindlich sie darauf reagiert, wenn man sich ins Songschreiben einmischt. Du hast selbst gesehen, was sie bei der letzten Probe abgezogen hat! Und nun willst du uns einen Vorwurf daraus machen, dass wir es euch nicht sofort gesagt haben, als wir angefangen haben, über eine Umstrukturierung nachzudenken!? Das wäre doch niemals gutgegangen!!!“

„Ach und das versteht ihr unter >gutgehen<?“ Er nahm die Hände von der Hüfte und verschränkte sie vor der Brust. „Aber gut. Dann will ich auch mal die Karten auf den Tisch legen.“ Bedeutungsvoll sah er von einem zum anderen. „Irgendwie scheint es mir ja als Einzigem entgangen zu sein, dass die Atmosphäre innerhalb der Band so dermassen negativ war und Swentje der Grund dafür sein soll... Aber gut. Wenn ihr das alle als so untragbar empfunden habt, was soll ich da gross zu sagen?! Ich kann nur für mich sprechen... Was das Songschreiben angeht, so wisst ihr alle, dass Bastian vor einigen Monaten des Ideenklaus bezichtigt wurde-“ „-Was niemals jemand beweisen konnte!“, warf Bastian sofort ein. „-von daher kann ich sie da sehr gut verstehen“, beendete Jyri unbeeindruckt seinen Satz. „Und es konnte auch nie bewiesen werden, dass du es nicht gemacht hast“, fügte er dann an Bastian gewandt ruhig hinzu.

Langsam begann es ihm zu dämmern, dass er hier auf verlorenem Posten stand. Bastian blockte konsequent alles ab, was mit Swentje zu tun hatte und Kim und Stefan schienen ebenfalls davon überzeugt zu sein, dass es anders nicht funktioniert hätte.

Zu seinem unterschwellig brodelnden Zorn gesellte sich ein Gefühl tiefer Trauer und Enttäuschung. Warum musste es nur soweit kommen? Er konnte nur deprimiert den Kopf schütteln und Tuomas konnte nur zu gut nachempfinden, wie Jyri sich fühlte. Gut, er war nie aus blauem Himmel mit so einer Situation konfrontiert worden, sah man einmal von Tarjas plötzlichem Statement ab, dass sie Nightwish nicht mehr bräuchte und jederzeit mit nur einem Tag Vorwarnung die Band verlassen könnte. Das hatte Tuomas damals fast einen Herzinfakt verschafft und noch heute lief es ihm kalt über den Rücken, wenn er daran zurückdachte. Der Schock und das Grauen sassen ihm immernoch in den Knochen und das war damals auch der endgültige Auslöser gewesen, weswegen sie ernsthaft angefangen hatten, ihre Bandkarriere ohne Tarja weiterzuplanen. Im Endeffekt fast die gleiche Situation, wie hier jetzt... Nur, dass es der Songwriter und nicht der Sänger war... Und dass Swentje im Gegensatz zu Tarja vor der endgültigen Entscheidung eine Aussprache gefordert zu haben schien...

Jyri stand nun zwischen diesen beiden Fronten. Er war als Bandmitglied völlig aus der Entscheidungsfassung ausgelassen worden und bekam nun den Endzustand vorgesetzt. Etwas, womit auch Tuomas so seine Probleme hätte.

Jyri seufzte tief und holte Tuomas wieder aus seinen düsteren Gedanken zurück. Auch wenn er des Deutschen nicht mächtig war, so verstand er doch schon ein paar Worte. Ausserdem waren Ton und Körpersprache aussagekräftig genug.

“Jungs..”, begann er erneut und im darauffolgenden Satz wurde klar, an wen er sich eigentlich wandte. „Euch ist schon klar, dass sich mit dem Rauswurf des Songwriters so ziemlich alles ändert?! Sie ist nicht mal eben so leicht zu ersetzen, wie zum Beispiel ein Sänger.“ Bastians Augen verengten sich zu Schlitzen und sein Körper verspannte sich. Doch sowohl Kim, als auch Stefan übergingen diesen offensichtlichen verbalen Zaunpfahl mit der Begründung, dass Bastians Stimme das Aushängeschild der Band sei und sie ausserdem gar keinen Grund hätten, ihn rauszuwerfen.

Tiefer hätten sie ihn kaum noch treffen können. Es war mehr als offensichtlich, wer hier die Fäden in den Händen hielt und es tat verdammt weh, zu sehen, wie einfach sich die Beiden steuern liessen.

„Na dann...“, war das Einzige, was Jyri daraufhin sagte, als er sich umdrehte und Richtung Haustür ging.

„Was? Wo willst du hin?“, hörte er Kim mit einer Mischung aus Irritation und Beunruhigung hinter sich herrufen. Tuomas hatte derweil die Chance genutzt und stand nun auf den Stufen, die auf den mit Feldsteinen gepflasterten Weg hinausführten, der durch den Vorgarten führte. Den Topf stellte er in die Ecke auf der oberste Stufe.

„Wohin wohl?!“, warf Jyri nur schlicht über die Schulter zurück und trat auf die Stufen hinaus.

„Aber das heisst doch noch lange nicht, dass du auch gehen musst! Wir sind immernoch eine Band!“

Jyri blieb kurz auf der untersten Stufe stehen und drehte sich langsam zu ihnen um. „Sind wir das?!“ Die Frage klang mehr rhetorisch, als dass sie nach einer Antwort verlangte.

„Ich sehe hier keine Band mehr vor mir.“ Er wandte sich wieder um und wollte weitergehen, als er Bastians wütende Stimme hinter sich hörte. „Was soll das, Jyri!? Willst du ernsthaft die Band wegen ihr schmeissen?? Verdammt, wir sind vielleicht nur ein Projekt, aber das heisst noch lange nicht, dass wir das Ganze nicht ernstnehmen! Oder dass du uns einfach so hinschmeissen kannst! Wir haben alle dieser Band zugestimmt, auch wenn es aus deiner Initiative heraus geschah! Du hast eine gewisse Verantwortung hier! Wir sind dein Projekt! Du kannst nicht einfach alles wegen einer Person hinschmeissen!“

Jyri glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, doch seine Fassungslosigkeit wandelte sich schnell in eine unheimliche innere Ruhe, als er bemerkte, was Bastian hier versuchte abzuziehen. Es war doch echt unglaublich, welche Mittel ihm alle recht waren!

Er liess seine abweisende Haltung ein paar Sekunden wirken, bevor er sich nochmals zu den Dreien umwandte. „Da hast du völlig recht“, sagte er beunruhigend ruhig und sah Bastian dabei direkt an. „Ihr seid nicht meine richtige Band und gerade deswegen habe ich auch eine gewisse Verantwortung euch gegenüber.“ Er konnte es in Bastians Augen siegessicher blitzen sehen. „Ich hab das Projekt ins Leben gerufen, also kann ich es auch wieder auflösen.“

„WAS???“ Kam ein zweifacher Aufschrei von Kim und Stefan. Bastian starrte ihn nur mit offenem Mund ungläubig an. „Ihr habt diese Band bereits an den Zusammenbruch getrieben. Ich mache es hiermit nur endgültig und offiziell.”

„Wieso???“ Geschockt starrten Stefan und Kim ihn an. Sie konnten immernoch nicht glauben, welche Wendung das Ganze genommen hatte.

Jyri warf ihnen einen letzten Blick zu. „Wenn ihr ohne sie weitermachen wollt, gut. Gründet eure eigene Band. Aber vergesst es, dass ich das Herzstück meiner Arbeit zurücklasse! Meine Sticks gehören Swentje. Das haben sie immer und das werden sie immer.“ Damit drehte er sich um und setzte sich wieder in Bewegung. Er wusste, dass er hier mehr zurückliess, als seine Projektband. Aber konnte man die Drei wirklich noch als Freunde bezeichnen?

>Nein<, beantwortete er seine stumme Frage in Gedanken. Ohne sich die Mühe zu machen, noch einmal den Kopf zu drehen, fügte er hinzu: „Ihr habt drei Stunden, um eure Sachen zu packen. Seid ihr dann nicht aus meinem Haus verschwunden, werde ich nachhelfen. Hausfriedensbruch ist auch in Finnland strafbar.“ Fast schon befriedigt registrierte er das Keuchen hinter sich und konnte Tuomas leicht ungläubigen Blick auf seinem Gesicht spüren, als er an ihm vorbeiging. „Und ach ja: Ich lege dir nahe, nur das mitzunehmen, was auch wirklich dir gehört, Bastian.“

Mit diesen Worten verliess er das Grundstück und schlug die Richtung ein, in die Swentje vorhin davongelaufen war.

Tuomas starrte ihm noch lange hinterher. Er konnte immernoch kaum glauben, was hier gerade abgelaufen war. Einfach so von hier auf jetzt eine Band aufgelöst... Er fühlte sich elend. Auch wenn er die Band nicht kannte, so traf ihn die ganze Sitaution doch tief und liess etwas in ihm anklingen, dass er schon lange sicher vergraben geglaubt hatte...



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