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The dark Kid

So missverständlich kann eine Freundschaft sein... Freundschaft? Erzählt das wem, der euch glaubt!!!
von

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Der Segen der Unwissenheit

Tropf! Tropf! Tropf!

//Arghr! Warum tut mein Kopf so weh?// Draco versuchte blinzelnd die Augen auf zu machen. Sofort schloss sie sie wieder. Rund um sie war es dunkel. Irgendwo tropfte Wasser, was in ihren Ohren wie ein Gong schallte. Ihr war schlecht und sie übergab sich, aber das half nicht. //Was ist passiert? Wo bin ich? Die Höhle… ich bin raus und dann?//

Schritte von mehr als vier Personen. Eine Tür wurde aufgeschlossen.

„Heil sie!“, befahl eine Stimme.

„Ja Herr.“, sagte ein Mann. Man drehte sie auf den Rücken und legte etwas auf ihren Hinterkopf. Ein warmer Schauer durchlief sie, die Stelle juckte und der Schmerz verebbte.

„Lady Draco?“, fragte eine Frau.

„Selena?“, fragte Draco. Langsam machte sie die Augen auf. Morzan kniete neben ihr. Selena stand hinter ihm. Noch ein Mann mit blasser Haut, blutroten Haaren und gelben Augen stand in der Tür.

„Was ist passiert? Wo bin ich?“, fragte Draco und wich bis an die Wand zurück.

„Ihr seid in Uru Baen. Der König will euch sehen.“, erklärte der Mann.

//Ich bin tot!//

„Na gut! Bringen wir es hinter uns.“

Sie stand auf und ging zur Tür.

„Ihr müsst mich führen. Ich weiß nicht wo ich hin muss.“

Der Rothaarige ging voraus, dann Draco, Morzan und Selena. Sie waren wieder im Kerker gewesen und gingen in den Thronsaal. Selena blieb draußen. Zwölf Leute standen im Raum- Männer und Frauen. Auf seinem Thron saß Galbartorix. Morzan schubste Draco immer weiter nach vorne, bis vor die Füße des Königs. Sie knurrte leise.

„Knie nieder!“, befahl eine Frau.

„Nein!“, erklärte Draco.

Die Frau warf Morzan einen Blick zu, der machte sich daran sie auf den Boden zu drücken. Doch bevor er sie auch nur berühren konnte, sagte Galbartorix freundlich: „Wenn du, mein lieber Freund, ihr auch nur ein Haar krümmst, wirst du es lebenslang bereuen.“

Alle Anwesenden, auch Draco, schluckten.

//Oh! OH!//

Er lächelte sie freundlich an.

„Dreh dich, Kind.“

Sie sah ihn skeptisch an.

„Ich will dich anschauen.“, erklärte er.

//Warum will er mich ansehen? Was will er von mir? Draco breitete die Arme aus und drehte sich um ihre eigene Achse.//

„Herr, was ist mit dem Kind?“, fragte ein Mann.

Das interessierte auch Draco.

„Nun ganz einfach: Sie ist meine Tochter.“

Alle erstarrten. „Was?“, fragte der Mann. „Eure Tochter?“, fragte ein andere.

„Wie alt ist sie?“

„Zwanzig, oder Draco?“

„Ja…“, murmelte Draco. Ihr wurde schlecht, noch schlechter als vorhin.

„Bringt ihr einen Stuhl.“, rief ein Abtrünniger. So schnell es ging brachte man ihr den Stuhl und sie fiel hinein.

„Herr, warum habt ihr uns nie davon erzählt?“, fragte Morzan.

„Dafür gibt es viele Gründe. Unter anderem dein Geheimnis.“, erklärte der König.

„Was hat denn …das damit zu tun?“, fragte Draco. Was hat Murtagh mit ihrer Vergangenheit zu tun?

„Nun, Morzan, ich denke es wird Zeit, dass die anderen es erfahren.“

Morzan nickte zögerlich.

„Morzans Gefährtin gebar ihm vor fast 22 Jahren einen Sohn.“, verkündete Galbartorix. Die Abtrünnigen tuschelten.

„Was hat sein Sohn mit mir zu tun?“, fragte Draco.

„Ich bemerke schon seit Jahren einen Rückgang meiner Kräfte. Anscheinend ist das Band, was Shurrikan und mich verbindet, nicht von Dauer. Dann kam Morzan mit dieser Botschaft und ich wurde besorgt. Nach meinem Tod würde der nächst höherem Amtsträger meinen Platz einnehmen- Morzan, aber noch davor habe ich erfahren wann er sterben würde. Nun das! Ein Erbe und mein Thron war frei. Ich bestellte mir eine Frau her, eine die einen gesunden Eindruck machte. Ein Erbe musste her- mein Erbe! Nach fast einem Monat ging die Frau wieder ihrem Beruf nach. Drei Tage später fand man sie schwer verletzt. Sie hatte versucht sich umzubringen. Nicht unüblich in ihrem Beruf.“

„Sie ist das Kind einer Hure?“, fragte der Mann mit dem blutroten Haar.

„Ja, Durza, das ist sie. Ich brachte sie zurück in den Palast, wo sie versuchte dich zu vergiften, Draco. Darauf ihn ließ ich sie anketten bis zu deiner Geburt. Ein Mädchen! Schwach und zierlich. Ich konnte dich nicht brauchen, aber ich konnte dich nicht umbringen lassen. Shurrikan brachte dich in den Norden.“

„Dann habe ich von ihm das Mal?“

„Ein Mal? Ein Segen?“

„Ja.“

„Ich werde ihn fragen.“

„Was ist mit meiner Mutter?“

„Was soll mit ihr sein?“

„Ich würde sie gerne sehen.“

„Das ist nur schwerlich möglich.“

„Weshalb?“

„Ich soll dich zu einer Frau lassen, die erst sich selbst und dann dich lieber umgebracht hätte, als dich auszutragen? Außerdem habe ich sie nach deiner Geburt geköpft.“

Draco schwieg. Das wollte sie nicht wissen! Das konnte nicht sein!

„Das ist nicht wahr!“, nuschelte sie.

„Wie meinen?“, fragte ihr Vater.

„Nichts!“

„Mein König, warum habt ihr uns erweckt und warum habt ihr uns dies alles mitgeteilt?“, fragte Durza.

„Auch das hat seinen Grund. Mein Ende naht und ich hatte keinen neuen Erben zeugen können. Ich suchte nach Draco. Einer meiner Wahrsager sah wie das Kind, das ich damals weggab zu der Mortem wurde, der Titel mit dem sie sich schmückte. Dann rief ich euch sie herzubringen. Ihr seid meine 14 stärksten und loyalsten Diener. Ab jetzt seid ihr meiner Tochter Draconigena verpflichtet. Ich habe nur noch einen Befehl: Außerhalb wird Draco immer von einem von euch begleitet. Morzan, du wirst mit ihr das Kämpfen trainieren. Durza, wird sie Magie und alles Wichtige lehren.“

„Ja, mein König.“, sagten Morzan und Durza mit einer Verbeugung.

„Und du, Kind? Bist du zufrieden mit deinen neuen Lehrern?“

„Sicher…“

Draco schüttelte den Kopf.

//Zeig ihm ja nicht wie getroffen du bist. Spiel mit.//

Sie sah dem König direkt in die Augen und grinste provozierend.

„Solange ihr mir nur nicht wieder Siba an den Hals hängst!“, mahnte sie ihn. Galbatorix lachte. „Nein das wird nicht nötig sein. Deine Umgangsformen sind ausgezeichnet. Aber ich denke, ich sollte noch etwas von deinem Leben erfahren. Du wirst jeden Abend mit mir zu Abend essen.“

„In Ordnung. Ich bin müde. Darf ich gehen?“

„Natürlich. Morzan!“

Die beiden verließen den Saal. Selena wartete noch draußen und sprang auf, als sie sie sah. Der Abtrünnige schüttelte den Kopf. Er brachte Draco zu ihrem Zimmer.

„Ihr solltet schlafen.“, sagte er.

„Ich weiß. Wo ist mein Rucksack?“

„Er müsste da drin sein. … Herrin?“

„Hilfe! Nenn mich bloß nicht so!“

„Das werde ich wohl müssen. Ich wollte mich entschuldigen.“

„Wo willst du anfangen?“

„Für das was ich versucht habe.“

„Ach, das! Entschuldigt euch nicht bei mir, sondern bei jemand anders.“

„Selena?“

„Ja.“

//Gruselig! Das kommt mir so bekannt vor.//

„Ich bin ihr nicht verpflichtet!“

„Doch! In zwei Dingen schon! Und diesen Dingen auch!“

„Ich wollte sie nicht!“

„Ihr seid grausam!“

„Ihr seid nicht die erste, die mir das sagt. Selena würde mich nie verlassen.“

„Wir werden sehen.“

//Diese Arroganz! Schrecklich!//

Sie verschwand in ihrem Zimmer. Sie schwankte und ließ sich auf ihr Bett fallen. Tränen liefen über ihr Gesicht. Ihr Körper zuckte krampfhaft. Wut, Enttäuschung, Trauer, Verzweifelung, Angst und Schuld rissen an ihrer Seele. Das unerklärliche Bedürfnis Buße zu tun hatte plötzlich einen Grund. An ihren Händen klebte das Blut von unendlichen Opfern ihres Vaters. Der Mann, den sie ihr Leben lang hasste, hatte sie in die Welt gesetzt und weggeben. Draco stand auf, ging ans Fenster und starrte auf die Schmiede.

//Ich schwöre, dass ich niemanden hindern werde, meinen Vater zu stürzen. Und ich schwöre alles ungeschehen zu machen, was er getan hat.//

„Herrin?“, fragte eine bekannte Stimme.

„Isa?“, fragte Draco und drehte sich um.

„Ihr erinnert euch an meinem Namen?“

„Warum sollte ich das nicht tun?“

„Weil ich euch nicht solange gedient habe. Ich freue mich euch wieder zusehen.“

„Danke.“

„Ihr habt Glück, dass ihr von Lord Morzan gefunden wurdet.“

„Ja, wahrscheinlich.“

„Herrin?“

„Ja?“

„Wisst ihr wer die Frau an seiner Seite ist?“

„Isa! Der Mann ist nichts für dich!“

„Ich habe ihn mir nur angesehen!“

„Schlag ihn dir aus dem Kopf. Er ist der Frau verpflichtet.“

„Schade.“

„Wie kommst du nur auf diesen Kerl. Ich habe dich für klüger gehalten.“

„Er sieht gut aus.“

„Such dir lieber einen netten Mann. Aussehen ist nur ein Bonus.“

„Sag die Frau, nach der sich jeder Mann in der Stadt umdreht!“

„Isa!“

„Entschuldigt.“

„Schon gut.“

„Ihr seid mit dem König zum Abend essen verabredet?“

„Ja. Ich würde vorher gerne baden.“

„Gewiss. Soll ich eure Sachen waschen? Obwohl euer Hemd nicht mehr zu retten ist…“

Dracos Hemd war zerrissen und blutverschmiert.

„Habe ich noch ein Hemd hier?“

„Nein…“

Draco seufzte und wühlte in ihrer Tasche.

//Vielleicht habe ich hier noch eins drin… Ah!// Sie zog ein Hemd raus- ein schwarzes Hemd.

//Wo kommt das denn her? Habe ich nicht noch eins? Nein? Mist!//

„Hier Isa!“ Sie warf ihr das Hemd zu. "Das kannst du für mich auch waschen. Und wenn du mir neue Sachen bestellst, bitte in der Farbe.“

„Ja, Herrin.“

Draco trug nun komplett schwarz, als sie Galbartorix gegenüber saß.

„Shurrikan meinte, er habe dich im Norden ausgesetzt.“

„Das stimmt.“

„Wie kommst du dann nach Hause?“

„Ich… hatte mich verlaufen und irgendwann war ich hier.“

„Soll er dich in den Norden bringen, damit du deinen Zieheltern unter die Augen treten kannst?“

„Ich erinnere mich nicht mehr an sie.“

„Wie alt warst du denn?“

„Ich war noch nicht vier, als ich hier ankam.“

„So jung noch?“

„Ja.“

„Wie hast du überlebt?“

„Ich habe mich den Dieben angeschlossen. Bis ich erwischt wurde und an den Hof gebracht wurde- mit vier.“

„Ich hatte dich solange vor meinen Augen und habe dich doch nicht gesehen.“

„Immerhin hast du mich rechtzeitig gefunden. Besser spät als nie. Was gibt es eigentlich zu essen?“

„Ich habe einer Frau in der Küche gesagt, sie solle etwas kochen, was dir schmeckt.“

„Und was hat sie gesagt?“

Galbartorix verzog verwirrt das Gesicht. „Das du und ihr Mann das gleiche Leibgericht hätten.“

„Eria.“, flüsterte Draco und ihr Blick wurde entwaffnet. Ihr Vater versuchte zu erahnen was los war. Warum sie lächelte. Dann brachten Diener tiefe Teller mit Eintopf und Mett. Dracos Augen wurden feucht und sie versuchte gegen die Tränen anzukämpfen. Der König verstand nun gar nichts mehr.

„Kompliment an die Küche und an die Köchin.“, sagte sie.

„Du hast es noch nicht einmal probiert.“, erinnerte er sie.

„Ich weiß, dass es mir schmecken wird.“ Das tat es auch. Sie verlangte noch drei Portionen. Galbartorix sah nur ungläubig zu.

„Wo steckst du das alles hin?“, fragte er.

„Davon könnte ich Kessel essen.“, gestand Draco.

„Seid wann trägst du schwarz?“

„Noch nicht lange.“

„Ah! Draco! Ich versuche dich kennen zu lernen. Sag mir bitte was in dir vorgeht!“

„Gut.“ Sie schob den Teller weg und lehnte sich zurück. „Wenn du glaubst, dass ich dir gleich um den Hals falle, bist du auf dem Holzpfad. Ich habe gesehen, wie es auf den Straßen da draußen aussieht und ich werde es nicht vergessen. Sollte ich wirklich irgendwann deinen Platz einnehmen müssen, solltest du wissen, dass ich mich bemühen werde deine Herrschaft ungeschehen zu machen.“

„So etwas hatte ich erwartet. Aber schon bald wirst du wissen, warum ich dies alles tue.“

„Was noch nicht heißt, dass ich dir zustimmen werde.“

„Das wirst du. Und nun zu einem wichtigen Thema. Woher wusste die Köchin, dass du das Essen mögen würdest?“

„Ganz einfach. Sie ist meine Ziehmutter.“

„Ich dachte du erinnerst dich nicht mehr?“

„Nein. Ich sagte ich erinnere mich nicht mehr an meine Mutter aus dem Norden. Du wirst ihnen nichts tun!“

„Natürlich nicht, wenn sie dir wichtig sind.“

„Sehr gut. Darf ich sie sehen?“

„Selbstverständlich!“

„Einmal die Woche zum Abendessen? Ohne Anstandsdame?“

Der König lachte. „Du hast so eine Furchtlosigkeit an dir, die an Lebensmüdigkeit grenzt!“

„Wieso?“

„Keiner meiner Männer…“

„Meiner Männer!“

„Deiner Männer! Nun sie schätzen es nicht als Anstandsdamen bezeichnet zu werden. Da fällt mir ein, ich habe ein Geschenk für dich.“

„Versuchst du dir meine Zuneigung zu erkaufen?“

„Aber natürlich nicht! Ich bin dein Vater so etwas habe ich nicht nötig.“ Er schob ihr ein Päckchen zu. Skeptisch, aber lächelnd öffnete sie es. Es war ein Armreif aus Eisen mit Onyxen und einem Rubin. Sie überprüfte das Schmuckstück.

„Was tust du?“

„Das ist ein Meisterwerk. Gut Machart, wenig Verunreinigungen.“

„Du machst mich wahnsinnig, Kind! Sie es als Schmuckstück, dass ein Vater seiner Tochter zu Geschenk gemacht hat und nicht als Werkstück, das über eine Erhöhung eines Schmiedes bestimmt!“

„Verzeihung, Berufskrankheit. Danke, er ist sehr schön. Damit kann ich meine Diener rufen, oder?“

„Wie hast du das denn nun herausgefunden?“

„Ich kann zählen. Es sind dreizehn Onyxe und ein Rubin. Dreizehn Abtrünnige und ein Schatten.“

„Verdammt! Musstest du meine Intelligenz erben?“

„Es hat mir noch nicht geschadet- bis jetzt.“

„Nun es ist schon spät. Du hast ab morgen Unterricht. Wann willst du beginnen?“

„Bei Sonnenaufgang.“

„Sehr gut. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“

„Danke, die wünsche ich dir auch.“

In den folgenden Tagen gewöhnte sie sich an die Leibwache, den Unterricht, aber nicht an die Tatsache wer sie war. Die einzigen, die ihr ein wenig Trost spendeten waren Ivan, Eria und Selena. Draco setzte alle ihre Hoffungen auf die Varden und ihre Freunde da draußen.



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