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Say what!??

Blau trifft Rot
von

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Strandgeflüster

Kapitel 13/ Strandgeflüster
 

„Ich tu‘s trotzdem, obwohl ich es eigentlich nicht sollte“!

Seine grauen Augen wippten auf und ab, so als ob er nicht wusste, was er machen sollte. Einfach nur wegschauen half nichts.

„Schon gut. Ich werde dir deine Augen nicht gleich auskratzen, oder dir nen Tampon is Ohr stecken“, erwiderte ich sanft.

„Das kann man auch mit den Dingern machen? Die sind aber vielseitig“.

„Nein, das war eine Metapher“.

Ich seufzte laut und beendete meinen Massage.

Vorsichtshalber klebte ich ihm die Pflaster doch noch drauf. Wer weiß, ob ich es nicht noch schlimmer gemacht hatte.

Am nächsten Tag würde sicherlich durch die ganze Insel gehen, dass wir beiden quer durch die Krankenstation gevögelt, so laut wie Tai gestöhnt hatte, hatten. Das ging wirklich durch Wände.

Er bedankte sich recht artig und zog sich wieder an.

Was er gerade gesagt hatte, hieß das etwa, der er mich durchaus körperlich attraktiv fand?

Wenn er mich in Unterwäsche sah, dann war es nicht zu leugnen, dass er etwas in Verlegenheit geriet.

Noch immer saß ich in meinem Spitzen Zweiteiler auf der Liege und blickte Tai beim Anziehen zu. Das dauerte auch seine Zeit, weil der Anzug aus Neopren und Gummi, also zweilagig bestand, und sehr Zeit aufwendig im Anziehen war.

Ohne viel nachzudenken sprang ich auf und schlürfte langsam zu ihm. Er musste es mir jetzt sagen, jetzt war die Gelegenheit.

„…wenn du… mich anschaust, heißt das, dass du mich körperlich anziehen findest“?

Irgendwie hatte ich es geschafft, dass er sich in den Armen seines Anzugs, aufgrund dieser sehr prekären Frage, verhedderte.

„Bitte…was“? Tai taumelte plötzlich wage hin und her und ich ließ es mir nicht nehmen, ihn in Feste umstände zurück zu ziehen und ihn zu stabilisieren. Dabei war es allerdings von Nöten, seinen Arm zu packen und so waren wir uns wieder einmal näher gekommen, als es wirklich (wirklich wirklich) von mir geplant war.

„… körperlich begehrenswert“? Stammelte er kleinlaut.

„Ja…“. In diesem Moment fühlte ich mich wie vor der Bekanntgabe der mündlichen Abschlussnoten, oder wie vor einer Jury, die jeden Moment das vernichtende Urteil verkünden würde.

Ich machte mich daran, seinen Arm richtig in dem Anzug zu verstauen, und nach wenigen Sekunden hatten wir sein Dressproblem auch weitergehen beseitig.

„ Sicher“, murmelte er mir ins Ohr als ich noch einmal eine Falte auf seiner Schulter mit der Hand glatt strich.

„Sicher doch“.

Tai machte sich nicht viel aus lügen und ignorieren. Jedenfalls, wenn es um Dinge ging, die nicht gerade mit Militärmist und Staatsgeheimnis zutun hatten.

Ich merkte, dass ihn jedoch weitere Handlungen bremsten, also versuchte ich mein Glück und fuhr ihm langsam durchs Haar. Seine grauen Augen sahen suchend zu Boden.

„Wenn ich es dir erlaube, mich anzuschauen“?

Mit meiner Hand drückte ich seinen Kopf leicht nach oben, so dass sich seine Augen mit meinen trafen.

„Es….“. Ich spürte seine Finger an meinem Handrücken und dann zog er meine Hand von seiner Wange. Seine Augen sprachen eine andere Sprache, als sein momentanes Handeln.

„… geht nicht“.

Es ging nicht? Was ging nicht?

„…ich wollte nicht aufdringlich sein“, erwidert ich ihm. Jetzt spürte ich langsam ein kotziges, heuliges Gefühl meinen Hals hinaufstoßen.

Es hatte gerade in mir fürchterlich knacks gemacht.

Er hatte mich in diesem Moment angewiesen.

Er hatte mir einen Korb gegen, aber wieso?

Das Zurren des Reißverschlusses seines Overalls fegte durch den Raum und er ließ meine Hand los, die er bis vor kurzem noch gehalten hatte.

„Morgen musst du unbedingt zum Arzt gehen“.

Ich nickte stumm und folgte ihm zur Tür. Im Gang schließlich blieb er vor mir stehen, und blickte über seine Schulter.

„Ich habe eine Entscheidung getroffen“.

Das Licht flackerte kurz.

„.. Du wirst die Insel verlassen“.

Ich spürte meine Fingernägel in meinem rechten Handrücken. Der Schmerz war kurz, fast süß.

Es herrschte Stille. Dieser Satz klebte noch immer im Gang, an den Wänden, wie eine Tapete gepflastert.

„Verstehe“, raunte ich nur. Wie konnte ich mich jetzt wehren? Wie konnte ich dieses schrecklich gedrückte Gefühl in meinem Körper zu einem schmerzlichen Triumph umwandeln, so dass es mir wenigstens etwas Genugtun gab. Darüber, dass er mich nicht unter Kontrolle hatte. Darüber, dass er sich nicht erlauben konnte, einfach mit meinem Leben zu spielen, so wie es ihm gerade in den Kram passte.

Ich war kein kleines Schoßhündchen, ich war kein dummes Püppchen, was aus Liebe alles für den Angebeteten tun wurde.

Verdammt ich hatte Verstand!!

Ich hatte Stolz.

„Wird wohl auch langsam mal Zeit. Es wurde auch langweilig. Darf ich Ben wenigstens mitnehmen“?

Mir viel in diesem Augenblick auch nur Ben als Druckmittel ein.

Tai wandte sich nicht mehr zu mir, sondert watschelte den Gang entlang.

„nein…“. Das war ein Befehl, was er aussprach und es heizte mein erregtes und gekränktes Gemüht nur noch mehr an.
 

In meinem Zimmer stehen konnte ich nur noch die Wand vor mir anstarren. Ich starrte satte 3 Stunden. Es musste schon weit nach 4 Uhr gewesen sein. Ich starrte und starrte.

Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr für Wut und vor Hass und sicher auch um zu Denken, über Tai und über seine Beweggründe. Irgendwann musste ich mir eingeredet haben, dass er nur Dreck war. Ein Egoist, ein Teufel, ein Seelenfänger. So etwas wie ein Schatten, den ich mein Leben lang unmöglich hinterher jagen konnte.

Dafür fehlte mir einfach die Kraft.

Ich hasste ihn.

Abgrundtief.

Wieso?

Enttäuschung und ein zerbrochenes Herz. Ganz einfach. Mehr nicht. Nicht die Tatsache, dass er mich und Ben entführt hatte.

Es war dieses kränkende Gefühl, nicht begehrt zu werden.

Und es war unerträglich.

fies, durchbohrend, und es ließ mich selbst zweifeln.

Vielleicht mochte er mich nicht, weil ich nicht wie ein Zombie war. Eher wie ein Rebell, ein Terrorist. Ich war nicht die Art von Mensch, die in sein Militärs Leben hineinpasste.

Ich machte zu viel Ärger. Ich war umständlich.

Keine optimale Ressourcen Allokation.

Irgendwie wurde es mir erst in diesem Augenblick wirklich klar.

Ich passte nicht in diese Welt. Ich war kein Medium, welches die Welt rennten konnte.

Ich war nur ein Mädchen mit begünstigten Genen.

Nur ein Mädchen, keine Superheldin.

Keine, die man als Soldat lieben konnte.

Der Bettbezug des Kissens knirschte zwischen meinen Zähnen.

Irgendwann waren die Tränen auf meinen Wangen getrocknet und meine Seele für kurze Zeit in einem friedlichen Traum.
 

Er packte seine Sachen so wie immer recht gründlich.

„Ich nehme die noch mit“, schrie er von Deck des Schiffes. Es war gerade mal kurz nach 7 Uhr. Die Sonne ging gerade zwischen den Bergen auf und schien mir auf die Beine. Nur leicht.

Mir war kalt, ich fühlte mich schwach.

Das Kleid, welches ich noch immer wie eine Uniform trug, konnte ich selbst in dem Augenblick, in dem ich, wie es schien, entlassen wurde, ablegen.

Es war eine Art Trauer, die ich bekundete, aber nur heimlich.

Tai reckte sich über Board und nahm einen weiteren Sack entgegen. Er trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Vielleicht auch eine Art von Dresscode. Außerhalb der Insel immer betont léger halten.

Der Kutter bewegte sich langsam und ich blickte dem Steg hinterher, der nur spärlich immer kleiner wurde.

Wir beide hatten einander nicht viel zu sagen.

Ich konnte ihn noch nicht einmal vorwurfsvoll zutexten, ihn beschimpfen oder zynisch vulgäre Sprüche an den Kopf knallen.

Ich konnte nur Starren. Auf den Boden, zu seinem Rücken, ihn bösartig von Hinten durchbohren, mit meinem eiskalten Blue Blick, der nicht sehr häufig in meinem noch jungen Leben zum Einsatz kam.

Er sagte nichts, wollte mir auch nichts erklären, oder mich noch einmal eiskalt abservieren, um mir damit den Rest zu geben.

Wenn ich im Stande dazu gewesen wäre, wenn ich ne Menge Muckis gehabt hätte, dann hätte ich dem lieben Tai noch ordentlich eins reingewürgt. In seine grinsende Fresse.

*Hass* Hass* Hass**

Und dabei stieg bestimmt ganz viel Rauch vom meinem Kopf empor.

Es war das Ende der Lovestory.

Ja, so wie es das reale Leben schrieb.

Nix mit Drama und Heulaktionen im Sonnenuntergang.

Es war ernüchternd und es war für mich keines wegs fremd. Wie hätte diese Story denn sonst ausgehen sollen“?

Nur selten gab es wirklich ein Film reifes Happy End. Nur selten gab es diesen Helden, der die Prinzessin aus den Fängen des Urschlechten befreiten und dann wach küssten konnte.

Nur selten.

Nicht bei Blue in der Story.

Da gab es nur unterdrückte Aggressionen.

Die See lag wie immer ruhig und wohl besonnen unter der Nussschale.

Es wippte friedlich hin und her. Der Motor brummte.

Tai stand in seinem kleinen Führerhäuschen und brabbelte in ein Funkgerät. Manchmal auch auf Englisch.

Ich konnte mich nicht zusammennehmen.

Erst jetzt, wo wir wieder auf dem Kahn angekommen waren, der uns schon am Anfang der Geschichte zusammengeführt hatte, konnte ich meine Gefühle nich mehr unterdrücken.

Ich ließ die Tränen heimlich über die Wangen kullern, wischte sie immer wieder entnervt von mir selber ab und verbiss mich fast in das Holz der Rehling unter mir.

Irgendwann stand er dann leben mir. Ich spürte sein Hosenbein an meiner Schulter.

„Wenn es etwas gibt, was ich jetzt noch tun kann, dann sag es mir“, murmelte er und ich hörte etwas Reue in seinem Stimmfall.

„Kannst dich verpissen“. Ich schniefte mir schnell der Schnodder hoch und drückte meine Wange auf das Holz.

Kein Bock auf ihn und sein ansatzweise versuchendes Mitleid jetzt irgendwie noch Freundschaft zu schließen.

„Wie geht’s deiner Verletzung“?

Ich knurrte weiter. „Wäre es möglich, hätte ich dich jetzt schon längst vermöbelt und über die Rehling geschmissen“.

Sein Körper wandte sich zu mir hinunter und ich spürte nun seinen Ellenbogen der an meinen anstieß. Er hatte dieselbe Position wie ich, lümmelt über der Rehling, eingenommen.

„Ich wünschte ich könnte es ändern“.

Einen Scheißdreck konnte er.

„Komm mir jetzt nicht mit diesem sentimentalen Mist“.

„Hast Recht“, erwiderte er.

Der Kahn schipperte noch eine ganze Weile herum, ehe ich im seichten Sonnenuntergang eine Bucht erkennen konnte. Wir waren wirklich einen ganzen Tag unterwegs gewesen.

Wohin wollte er mich bloß verkaufen? Nach Grönland?

Tai steuerte die Nussschale sicher in die Bucht, die bei näherer Betrachtung ziemlich verlassen ausschaute.

„Wir sind in Puta, ein Zwergstaat“.

Aßen diese Puke-dingsta auch kleine Mädchen?

Zumindest irgendjemand versklavten sie sicher.

„Was soll ich da? Hast du mir nen Bräutigam ausgesucht und bekommst für mich als Gegenzug ne Kuh“?

Er brabbelte ins Funkgerät.

„Weder noch. Es ist neutraler Boden“.

Was hieß neutraler Boden?

Etwa verbotene Aggressivität?

Ich hasste dieses Zwergstaat jetzt schon.

Der Kahn stoppte langsam und schipperte dem Strand entgegen.

„Jetzt ist Endstation“, meinte Tai und zog sich sein Hemd plötzlich von den Schultern.

„Meine oder deine“? Zischte ich ihn an. Er packte gerade meine Reisetasche mit seltsamen schwarzen Fläschchen. „Hab dir noch etwas Pfefferspray mit dareingelegt. Sicher ist sicher“. Ich blickte die Rehling hinunter. Der Strand war sehr flach, man konnte schon jetzt auf den Grund sehen. So ein verflucht schöner Strand für Flitterwochen oder heiße Sex Szenen.

„Kommst du“? Er war schon vom Boot gesprungen, hatte meine Reisetasche in der Hand und reichte mir seine andere. Ich zog allerdings vor, ganz alleine über die Rehling zu kriechen und zu fluchen, weil sportliche Aktivitäten noch immer nicht so ganz drin waren. Wir liefen die flache Sandbank bis zum Strand wortlos nebeneinander her. Das Wasser rauschte leise und zog an meinen Waden entlang, angenehm kühl und irgendwie auch Trost spendend.

Sollte er mich doch hier aussetzen.

Es war mir egal.

„Ich habe dir einen Pass beigelegt. Eine Karte markiert dir das Hotel, in dem du wohnen wirst. Es ist schon alles geregelt, du brauchst dich um nichts zu kümmern“!

Murmelte er, als wir schließlich trockenes Land erreicht hatten und er mir die Tasche entgegendrückte.

Seine Augen schwirrten wirr um mich herum, aber mir ins Gesicht blickten, trauten sie sich wohl nicht so recht.

„Ich wünsch dir viel Glück“!

Ich murmelte nur bissig herum. Dieses: „Es wird alles gut, pass auf dich auf, und mach dir ne schöne Zukunft“ war echt belästigend. Und schmalzig noch dazu. Seine Hand ruhte auf meiner Schulter und ungewollt also blickten wir uns in die Augen.

„Wieso…wieso hast du mir nich das Gehirn ausradiert? Wieso lässt du mich mit all meinem verbotenen Wissen einfach so abdampfen“? Ich wusste nicht wieso ich so angefressen war. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nicht emotional zu werden und ihn wie einen Eisblock kalt abzuservieren.

(Ich hab‘s nicht so mit Vorsätzen)

Seine Hand zog an meinen Haaren vorbei. „Ich will nicht, dass du mich vergisst“.

„Ich aber, und jetzt zisch ab“. Er blickte etwas missverstanden drein, als ich ihm seine Hand aus meinen Haaren klatschte.

In mir bebte dieses ungewohnte Gefühl. Der Klimax würde jeden Moment erreicht werden. Der Moment, wo wir einander abgewandt in die entgegen gesetzte Richtung gehen würden. Er in Richtung Meer, zu seiner Nussschale, und ich in meinen Zwergstaat.

Ohne einander. Der Sand unter meinen Füßen knirschte, ebenso wie meinen Zähne, die gerade versuchten, vergebens Gefühle in mir zu unterdrücken. Ich krallte mich in die schwarze Tasche unter meinem Arm. Tais Schritte durch das Wasser schallten durch die Bucht. Dadurch, dass ich diesen Laut nicht ertrug, rannte ich immer schneller und schneller. Es half nichts, die Tränen flossen, aus Hass, aus Angst, aus Liebe und Trauer.

Meine Beine gaben unter mir nach, ich spürte den warmen Sand unter meinen Händen. Ich schmeckte das Salz auf meiner Zunge.

„DU VERDAMMTER IDIOT“! Der Sand gab unter meinen Schlägen nach. „…komm zurück“. Wie erbärmlich musste ich ausgeschaut haben. Im Nachhinein würde ich es als meinen ersten Nervenzusammenbruch, mit Ausnahme von Nerven bedingten Ausfällen durch Entführungen verursacht, bezeichnen.

„BLUE“!!

Erschrocken blickte ich mich zum Meer um.

Dort hastete er zurück an den Strand.

„Ver…VERSCHWINDE“!! Keuchte ich und mir wurde klar, dass er zu mir zurückkam. Die Tränen jetzt aus meinem Gesicht zu wischen hätte sicher nicht viel Erfolg mit sich gebracht.

„BLUE… alles in Ordnung“??

Dachte er, ich würde etwa Schmerzen haben? ( na gut, mein Gesicht sah schon Schmerz verzerrend und unheimlich aus)

Bevor er sich allerdings besorgt zu mir hinunter bücken konnte, schmiss ich mit Sand nach ihm.

„Verpiss dich hab ich gesagt“!!!! Wieder keifte ich aus Leibeskräften herum. Tai hatte aber schon von Anfang an nicht verstanden, dass dies eine Abwehrreaktion meinerseits war und er meinen kreischenden Worten lieber Folge zu leisten hatte.

Tat Tai aber irgendwie nie.

Doof für ihn. Er hatte jetzt Sand im Gesicht.

„Sag mal spinnst du“?

Egal, ich beschmiss ihn weiter. Wenn ich gut buddelte, kamen auch mal spitze Muscheln zum Einsatz. Tai versuchte mich mit Worten zu beschwichtigen doch mit verlaufenden Minuten schien er immer genervter zu sein.

„DU BLÖDE KUH!! JETZT REICHTS“!!

Und als er das kampfessicher gebrüllte hatte, kamen auch schon seine super Soldatenfähigkeiten, die ich schon einige Male seit unser ersten Begegnung am Leib zu spüren bekommen hatte, zum Einsatz. Er riss meine Hand zu Boden, warf sich im nächsten Moment mit voller Wucht auf meinen Arm, kreuzte ihn auf den Rücken, drückte meine nasse Fresse in den Sand und kniff mir in den Oberschenkeln.

Klar das da nich nur mein Rücken zu leiden hatte. Ich konnte auch nicht brüllen, weil mein Mund mit Sand gefüllt war und ich zu ersticken drohte. Nach einigen Sekunden hatte ich aufgegeben und meinen Körper von jeglicher aggressiven Spannung befreit. Er rückte meinen Kopf zur Seite, so dass ich aufatmen konnte.

„Geht’s dir jetzt wieder besser“, murmelte er leicht säuerlich über mir.

„Fick dich“!

„Halt dich mit deinen Kraftausdrucken lieber etwas zurück. In deine derzeitige Situation ist die Frage schnell beantwortet wer hier wen fickt“!

Ich schnappte empört nach Luft.

„Fick dich noch mal“!

Er zog meinen Arm etwas höher und ich musste unweigerlich anfangen zu Fluchen, weil der Schmerz schier unerträglich in meiner Schulter brannte.

„Fick dich , fick dich , fick dich ARSCH“!!!!!!!

Dann hatte er wirklich die Dreistigkeit seine Finger an meinen Hintern zu legen. Es tat höllisch weh. Keine weiß so wirklich, wie schmerzempfindlich eine Arschbacke sein kann. Er zwickte nicht aus Geilheit, er zwickte taktisch sinnvoll.

Es brannte wirklich noch 3 Minuten später.

Meinen Schrei unterdrückte ich, in dem ich mein Gesicht wieder in den Sand presste.

„Fick dich doch selber“, murrte er. Tai würde sicherlich auch bis zum nächsten Morgen auf mir sitzen bleiben. Ob ich das wiederum aushalten würde, war fraglich.

Nach einer Weile ließ er meinen Körper wieder langsam lockerer. „Bist du jetzt wieder in Ordnung“, fragte er mich vorsichtig und zog mich an meiner Schulter hinauf.

„Finger weg“!!

Er musste es geahnt haben. Ich wollte Tai wieder eine Ladung Sand ins Gesicht drücken, doch seine Hände hatten meine fest umschlossen.

Er zurrte an ihnen herum, während er langsam wieder die Geduld verlor.

„Denkst du ich mach das aus Spaß“!

„JA, DU LUTSCHER“!!!

„Blue“!

„Tai“!

„Wie kann man nur so engstirnig und verbohrt sein“?

„Kann man, wie kann ich dir nich erklären du Soldatenfrischkäse!“

„Blue“!

Er ließ mich nich los, zog mich an sich und schließlich lag ich ihn seinen Armen. Ich spürte seine Finger an meinem Rücken, die rollten den Stoff des Kleides etwas nach oben, als er mich fester an sich drückte, und zu schnaufen anfing.

„Ich mach das nicht aus Spaß! VERDAMMT!! KAPIERST DU EIGENLICH GAR NICHTS“?

Seine Stimme klang fast heulig. Wirklich heulig und das machte mir gerade Angst und es trieb mir Erfurcht in die Beine. Furcht davor, dass ich ihn vielleicht missverstanden hatte, dass ich falsch lag.

„Ich… ICH KANN ES NICHT! VERDAMMT!!!“

Durch seine Arme zog eine Spannung, die ihn für einige Sekunden nicht los lies. Ich hörte stumm seinem Gebrüll zu.

Ich hörte zu, was er mir zu sagen hatte.

„Ich kann es nicht mehr… es wird früher oder später so Enden wie bei meinen Eltern. Ich habe mir geschworen nie zu werden, wie mein Vater“.

„Was hat das zu bedeuten“!

Eine kurze Pause.

„Tai“. Das heulige Gefühl bahnte sich erneut empor.

Seine Arme ließen mich los und er richtete sich aus dem Sand auf. Ich blickte ihn nur verstohlen mit großen Augen an. Ich wusste, dass er sah dass ich deswegen weinte, aber das war mir egal. Es war einfach zu ehrlich und zu gefühlvoll was er mir gesagt hatte, dass ich es ihm nicht verbergen wollte.

„Ich hatte solche Angst um dich, dass mir klar geworden ist, dass ich dich nicht länger aus Egoismus bei mir behalten kann. Ich werde nicht denselben Fehler machen wie mein Vater. Nein…“!

Der Sand viel von seiner Hose und er drehte mir den Rücken zu. „Dieses Gefühl wird von Tag zu Tag immer stärker Blue. Ich muss es stoppen, und das ist die einzige Möglichkeit, wie ich dich beschützen kann. In dem du gehst“!

Dann ging er.

Die Sonne schien Blut rot vom Meer zu uns hinüber.

Kurz blieb er stehen.

„Verdammt“!

Dann wandte sich sein Körper wieder um.

„Das Boot ist weg“.
 

Kapitel 13/ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hilary_Hiwatari
2008-08-05T22:26:08+00:00 06.08.2008 00:26
Super Kapi
freu mich schon wenn´s
weiter geht.
Bis dann bey
HDL Brina
Von: abgemeldet
2008-08-03T11:41:40+00:00 03.08.2008 13:41
awww.... wundertolles kapitel...
Tai und Blue.. aus den wird noch mal was, ich sags ja^^

Und jetzt, nachdem er sie so dramatisch verlassen wollte ( zu ihrer eigenen sicherheit.. denkt er zumindest) ist das Boot wech *freu* *schadensfreude*
Tja Tai.. dumm gelaufen kann man da nur sagen xD


schnell weiiiiterrr....^^

lg,
sarah


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