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Belladonna

von

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Kapitel 6

Mein altes Büro im Yard sah noch immer so aus, wie ich es verlassen hatte.

Obwohl, ich war erst seit zwei Wochen weg und davon auch erst eine auf Wight.

In Gedanken versunken ließ ich mich auf meinen Stuhl sinken, legte die Beine hoch und sah aus dem Fenster. Ich muss mich in einer halben Stunde im Büro des Chefs melden, um ihm mitzuteilen wie weit wir waren und was wir als nächstes unternehmen würden.

Genüsslich legte ich den Kopf nach hinten, schloss meine Augen und dachte an die letzten zwei Tage mit Sean.

Wir hatten das ganze Wochenende zusammen verbracht…
 

*********************Rückblick*******************************************
 

„Sag mal, was war das vorhin?“, fragte Will, der neben mir saß, schon die ganze Fahrt verbissen nach draußen guckte und jedes Gespräch das ich begann kurz und knapp beendete.

„Was meinst du?“, fragte ich.

„Das weißt du ganz genau!“, raunte er mürrisch zurück. Irritiert sah ich kurz zu ihm. Was weiß ich ganz genau? Hab ich was falsch gemacht? Ich wüsste nicht was. Nachdenklich hielt ich an der Ampel, die gerade von grün auf rot umgesprungen war und sah wieder zu Will.

„Erleuchte mich!“ Genervt seufzte er und schüttelte verständnislos den Kopf.

„Ich meine das mit diesem Kerl. Er hat dir zugezwinkert.“, sagte Will und fuhr sich durchs Haar.

„Und? Fiona schmeißt sich auch die ganze Zeit an dich ran.“

„Ja, aber ich gehe nicht darauf ein. Du hast zurückgelächelt!“

„Ich lächle viele Leute an und das hat überhaupt nichts zu bedeuten!“, meinte ich und trommelte verärgert auf dem Lenkrad herum. Ich wollte mich nicht mit Will streiten, schon gar nicht wegen solcher unwichtigen Sachen. Grün.

„Du hast geflirtet!“

Abgesoffen! Seit meiner Führerscheinprüfung, die jetzt schon ziemlich lange hinter mir lag ist mir so was nicht mehr passiert. Erschrocken drehte ich mich zu Will, das wilde Hupen des Fahrers hinter uns ausblendend und sah diesen fassungslos an.

„Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?“, fragte ich, doch Will hatte wieder einmal seinen Gesicht weggedreht. Das machte er immer, wenn er sich nicht wohl fühlte. Vorsichtig legte ich ihm die Hand in den Nacken, kraulte ihn und fuhr mit den Fingern seine Haut nach, bis ich an seiner Wange ankam. Will zuckte kurz erschrocken, als er meine Hand spürte, ignorierte diese aber dann.

„Was hat dir das gestern bedeutet? War das für dich… nichts weiter?“, flüsterte er leise. Ich verstand jedes Wort und jedes schnürte mir die Brust und den Hals fester zu, dass mir das Atmen schwerer fiel.

Wie konnte Will nu so was glauben?

Wie konnte er nur glauben, dass ich ihm so was antun könnte? Ich wusste aus eigener Erfahrung, wie es war benutzt und dann weggeworfen zu werden. Wie sich das anfühlte.

„Will sieh mich an!“, sagte ich mit ernster Stimme. Ängstlich drehte er sich um, sah aber weg.

Fest griff ich sein Kinn und zog es hoch, damit er meinem Blick nicht weiter ausweichen konnte.

„Will. Das gestern hat mir viel bedeutet. Nein, du bedeutest mir viel! Seit ich dich in diesem Cafe gesehen hatte, denke ich fast ausschließlich an dich. Also denk nicht mehr an diesen Typen von vorhin. Ich interessiere mich nicht für ihn, sondern nur für dich. Überleg dir lieber was wir am Wochenende machen.“, sagte ich, während ich meine Stirn leicht gegen seine legte und die Augen schloss.

Plötzlich ließ uns ein Hämmern gegen die Scheibe zusammenfahren. Genervt drehe ich mich zu meinem Fenster und kurble es schnell runter.

„Sag mal seid ihr taub und blind, ihr Idioten? Es ist grün!!! Du hältst den ganzen Verkehr auf! Macht gefälligst Platz oder ihr kriegt Ärger mit mir!“, schrie mir der Fahrer des Autos hinter uns entgegen.

„Ich helfe dir gleich, wenn du weiter so brüllst! Verschwinde lieber wieder in deine Karre, bevor ich dich verhafte wegen Beleidigung von Staatsbeamten!“, motzte ich zurück und hielt ihm meine Marke unter die Nase. Erbleicht wich er zurück und schüttelte nur versöhnlich die Hände.

„War ja nicht so gemeint! Wollte nur sagen das es grün ist.“, sagte er und lief zurück zu seinem Wagen. Will neben mir lachte.

„Verschieben wir das lieber auf zu hause!“, sagte ich und fuhr weiter.
 

Zu hause fielen wir wortwörtlich über einander her. Ich konnte uns gerade noch zur Couch im Wohnzimmer buchsieren.

Als ich Will unter mir auf dem Sofa hatte, grinste ich kurz und verschloss gierig wieder dessen Lippen mit den Meinen.

Will stöhnte in den Kuss und zog mich näher an sich ran.

Sanft fuhr er mit seinen Händen meine Seite entlang.

Wir lösten den Kuss, als uns die Luft knapp wurde. Ich nutzt die Chance und lenkte meine Aufmerksamkeit in Richtung Wills weißen, schutzlosen Halses vor mir, den ich auch schon mit der Zunge nachfuhr und ab und zu küsste.

Will wand sich stöhnend unter mir, bemerkte ich grinsend, als mir auffiel, dass er schon dabei war mir das Hemd aufzuknöpfen.

Leicht kitzelt erkundete er die Haut an meiner Brust, auf der sich sogleich eine Gänsehaut bildete, als es plötzlich klingelte…

„Verdammt! Was ist denn heute los?“, murrte Will und wollte sich aufsetzten, als ich ihn sanft wieder zurück schob.

„Nicht beachten. Wer immer das ist, der geht bestimmt gleich wieder.“, sagte ich und fing seinen Mund zu einem erneuten innigem Kuss ein, als die Person an der Tür sich entschied zum Sturmklingeln überzugehen. Verärgert sprang ich auf und riss die Tür fast aus den Angeln.

„Was?!?“, schnauzte ich. Fiona, Jason und Doug standen mit voll beladenden Händen vor mir und grinsten mich unsicher an.

„Hey, wir haben was zu grillen und Bier mitgebracht. Wir stören doch nicht, oder?“, fragte Fiona, konnte sich die Antwort aber schon denken, als sie sich an mir vorbei ins Haus schob und Will genervt eine Zigarette auf dem Sofa rauchen sah.

„Will? Du bist ja auch hier. Gut, wir waren vorhin bei dir und wollten dich noch abholen, aber wenn du schon hier bist. Klasse, lasst uns feiern.“, meinte Doug und öffnete die Terrassentür, um den Grill draußen an zu schmeißen. Jason folgte ihm.

„Wir haben noch Bier mitgebracht, weil wir nicht wussten, ob du noch genug zum Feiern da hast.“, meinte Fiona und ging in die Küche, um Geschirr für as Essen und Gläser zu holen.

„Was gibt es denn zu feiern?“, fragte Will, der sich auf die Sitzfläche der Couch kniete und sich über die Lehne legte.

„Na was wohl? Wir feiern, dass Will jetzt in unserem Team ist! Er gehört doch jetzt zu uns!“, sagte sie und ging kopfschüttelnd nach draußen zu den anderen, die gerade diskutierten wie der Grill am schnellsten heiß wurde. Will sah mich ein bisschen ratlos an.

„Keine angst unsere persönliche Feier beginnt dann halt Morgen.“, meinte ich, als ich plötzlich umgedreht wurde und wild geküsst wurde. Doch der Kuss endete so schnell wie er begann.

„Das will ich doch wohl hoffen! Dann aber ohne Unterbrechung!“, raunte Will, stand auf und knöpfte sein Hemd, das halb offen war wieder zu. Dabei viel mir ein, das meins auch offen war.

„Wie wäre es, wenn wir das Wochenende wegfahren? Ich zeig dir die schönsten Plätze auf Wight. Und wir sind mal ungestört!“, sagte ich und sah wieder raus zu den Dreien, die jetzt alle diskutierten, wie sie den Grill anstellten.

„Ja, hört sich gut an.“, entgegnete Will mit einem so süßen Lächeln auf den Lippen, das ich ihn nur noch Küssen wollte, aber es musste ja so kommen. Wir wurden wieder von Fiona unterbrochen, die meinte wir sollen rauskommen und mit ihr und den Andern anstoßen.
 

Alles in allem wurde es, trotz der Unterbrechung noch ein ganz schöner Abend. Wir redeten über unsere Arbeit und wie wir dazu kamen.

Will erzählte uns von seinen Fällen, die er schon gelöst hatte.

Gegen zehn sind Doug und Fiona noch mal los, um noch mehr Bier zu ordern. Wir hatten viel Spaß und saßen bis spät in die Nacht auf der Terrasse.
 

*****************************Rückblick ende**********************************
 

Wenn ich die Augen schloss, konnte ich den traurigen Blick von Sean sehen, als ich ihm sagen musste, dass ich am Montag nach London musste, um meinem Chef die bisherigen Fakten des Falls mitzuteilen.

Ein leichtes Klopfen an meiner Tür ließ mich zusammen fahren. Schnell nahm ich die Füße vom Tisch und setzte mich ordentlich hin, als Ray ins Zimmer kam.

„Hab gerade gehört, dass du wieder da bist. Hast du Sehnsucht? Oder ist es so schlimm auf der Insel?“, fragte Ray, ein kleiner halb Chinese im teuren Armani-Anzug und immer einem Grinsen im Gesicht.

„Weder noch! Ich hab Sehnsucht wieder da drüben zu sein.“

„Aha, haste jemanden kennen gelernt?“, fragte Ray gar nicht neugierig. Ich nickte nur.

„Dann beeil dich. Der Chef hat jetzt Zeit für dich.“, meinte er und verabschiedete sich schnell.
 

Ich ging zum Fahrstuhl dieser Etage und fuhr, nach der Eingabe eines siebenstelligen Sicherheitscodes und der biometrischen Untersuchung meines Auges nach oben in die Chef Etage. Die Fahrstuhltür öffnete direkt im Büro meines Bosses.

Dieser saß in seinem großen, schwarzen Lederstuhl und las ein paar Akten durch. Als ich eintrat sah er auf, erhob sich und begrüßte mich mit einem freundlichem Händedruck.

Er war ein etwas kleinerer Mann als ich. Schlank und extrem durchtrainiert sah er eher aus wie ein Leistungssportler, als ein Staatsagent von Scottland Yard.

„Whittaker. Wie geht es Ihnen? Gut eingelebt?“

„Ja, es gefällt mir. Nur eine etwas zu hohe paranormale Sterberate.“

„Ich hoffe Sie kümmern sich darum.“

„Ich gebe mein Bestes, Sir.“

„Gut gut. Also was können Sie mir bis jetzt vorweisen?“, fragte mein Chef und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, die Akte, die er gerade gelesen hatte wieder schließend.

„Es gab weitere Opfer, alle hatten ein zerstörtes Herz, waren weiblich, groß, attraktiv und verbrannten nach vierundzwanzig Stunden.“

„Was haben Sie eingeleitet?“, fragte er, während er stichpunktartig mit schrieb.

„Eine Frau wurde gefunden, die noch lebte. Als ich mit den Anderen eintraf war eine Fremde Präsenz anwesend. Astralgänger vermutete ich. Ich habe Posten in regelmäßigen Abständen aufgestellt. Als ein Angriff einging, habe ich mich auf den Weg an den Tatort begeben und die anderen habe die nähere Umgebung nach verdächtigen abgesucht. Einer dieser Verdächtigen war kein Astralgänger oder hatte irgendwelche Kräfte, sein Name war Markus Stein, aber er war von einer starken Energie umgeben. Wahrscheinlich jemand in seiner Umgebung. Wir haben ihn näher untersucht. Herkunft und einfach alles. Wir waren gerade dabei alles durch zu gehen, als ich die Person fand, die diese Energie abgibt. Dario Varlenz war sein Name. Im Register ist er nicht eingetragen Kräfte zu haben.“

„Das ist ja alles gut und schön, aber wofür brauchen Sie die Hilfe von Grant Treves? Sie wissen, dass er einer unserer wichtigsten Mitarbeiter ist und immer viel zu tun hat.“

„Ja, Sir. Ich hatte Kontakt mit Dario Varlenz, konnte aber nichts aus ihm rausbekommen. Unter Druck setzten konnte ich ihn auch nicht, weil ich nicht sicher gehen konnte, das er nicht noch andere Kräfte besitzt. Das ganze Revier war voll. Das Risiko einer Auseinandersetzung wäre zu hoch gewesen.“

„Verstehe. In welche Risikostufe würden Sie ihn einstufen?“, fragte mein Chef, ohne das Mitschreiben zu unterbrechen.

„Die Höchste. Die Energie, die er verströmt ist enorm.“

„Verstehe. Ich werde Treves von seinem jetzigen Fall abziehen. Er wird in drei Stunden bei Ihnen im Büro, fertig zur Abreise stehen.“

„Danke, Sir.“, sagte ich, schüttelte noch mal die Hand meines Chefs und ging zurück zum Fahrstuhl.

„Sie sollten schnell in Ihr Büro zurück! Sie kriegen in wenigen Minuten einen wichtigen Anruf!“, meinte mein Chef noch, bevor sich die Fahrstuhltür vor mir schloss.

Mein Boss war ein Hellseher. Zwar kein guter, weil er nur wenige Minuten in die Zukunft sehen konnte, aber er konnte schon viele, entscheidenden Fehler verhindern, die viele Leben gekostet hätten.

Lächelnd machte ich mich auf den Weg zurück ins Büro, ans Telefon, das auch schon klingelte…
 

…Jemand fremdes war mir nah.

Ich spürte, wie mir unbekannte Hände über die Haut strichen und keine Stelle ausließen.

Ungewollt bewegte sich mein Körper näher an die verwöhnenden Hände.

Heiße Küsse wurden über meine Hals, dann übers Schlüsselbein, die Brust weiter nach unten platziert.

Wahnsinnig von den Berührungen und den ganzen Gefühlen, die meinen Körper gleichzeitig durchströmten.

Hitze- und Kältewellen ließen eine Gänsehaut auf meiner Haut erscheinen, als die fremden Lippen und Hände meine schon steife Männlichkeit umschlossen und sie reizte bis ich mit einem lauten Schrei kam…

„Böser Junge!“, hörte ich eine rauchige und lustverschleierte Stimme

nah an meinem Ohr…
 

Erschrocken riss ich die Augen auf und fand mich auf meinem schweißnassen und verklebten Bett wieder.

`Was hab ich mir da nur wieder zurecht geträumt?` , dachte ich und ging rasch ins Bad, um mir eine ausgiebige, kalte Dusche zu gönnen.
 

Als ich auf dem Revier ankam war ich über eine Stunde zu spät und so müde, wie gestern, als ich zu Bett gegangen war. Ich fühlte mich überfahren.

Ein Lachen drang aus Fionas, Wills und meinem Büro. Verwundert öffnete ich die Tür und trat ein.

„Da ist er ja unser Langschläfer! Was ist denn mit dir, Sean?“, fragte Fiona und reichte mir einen Kaffee.

„Ich hab nicht gut geschlafen.“, sagte ich und wollte zu meinem Platz, als ich bemerkte, dass dieser bereits besetzt war.

Dario Varlenz saß dort und grinste mich breit an. Irritiert sah ich von ihm zu Fiona hinter mir.

„Was macht der denn hier?“, fragte ich und schnappte mir schnell Fionas Platz.

„Ist zu besuch hier.“

„Genau. Ich wollte mal sehen wie es euch geht. Wie es dir geht, sieht man dir sofort an. Dabei sollte Schlaf doch erholend wirken und für Entspannung sorgen, oder etwa nicht?“, grinste Dario.

Beunruhigt wanderte mein Blick wieder zu ihm, der sich leicht zu mir gebeugt hatte.

„Böser Junge. Das nächste Mal genieß es und kämpf nicht dagegen an.“

Ich spürte wie mir das Blut aus dem Gesicht wich und mein Atem vor Schreck stockte.

`Woher?`, dachte ich noch, als plötzlich die Tür aufging und Will eintrat.

Perfektes Timing!

Ich konnte sehen, wie sein Blick augenblicklich versteinerte und er grimmig den großen Mann hinter sich eintreten ließ.

„Stören wir hier gerade?“, fragte Will ernst, während er Dario nicht aus den Augen ließ.

„Natürlich nicht! Ich wollte gerade gehen! Danke für den Kaffe Fiona. Bis bald.“, verabschiedete er sich, warf mir einen viel sagenden Blick zu und flüchtete wortwörtlich aus dem Büro.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pragoma
2008-06-13T07:40:21+00:00 13.06.2008 09:40
so nun hatte ich zeit deine ganze ff durchzulesen und ich bitte dich das du ganz schnell weiter schreibst deine ff ist echt gut gelungen und macht lust auf mehr also hau bitte wieder in die tasten
Von:  feuerregen
2008-04-21T15:57:34+00:00 21.04.2008 17:57
hui! ^^
bei den beiden geht es ja gut voran.
nur der kerl, der sich einfach so in seans träume schleicht, macht mir sorgen!
und was für fähigkeiten hat der mann, den will mitgebracht hat?

lg, feuerregen


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