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Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht?

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Kapitel 038 - Waschmaschinen und Klavier

Er führte uns zu einer Tür, die direkt neben dem Kühlraum hinter der Küche war. Hier war niemand gewesen, die Tür war ja auch abgeschlossen.

„Hier ist Waschmaschine. Sie könne nutzen, wie wollen.“ Erleichterung breitete sich in mir aus. Ich hatte noch Wäsche für 2 vielleicht 3 Tage. Danach wäre es unangenehm geworden.

„Danke.“ Ich sah mich in dem Raum um, den er gerade aufgeschlossen hatte. Es gab 2 Waschmaschinen, eine Schleuder, die fast so aussah wie die im Waschkeller meiner Großmutter, und einen Trockner, der wirklich, wie die Waschmaschinen, das neueste vom Neuen war. Eine der Anleitungen lag noch da. Spanisch und Englisch. Gut, das musste reichen. Die meisten konnten ja doch recht gut Englisch.

„Gibt sonst noch Frage?“

„Piano!“ Ich sah Miyavi an. Klar. Das Klavier! Wenn schon denn schon.

„Musik?“ Der Kubaner sah Miyavi zum ersten Mal richtig an, musterte ihn eingehend.

„Ja, Musik. Hier gibt es doch ein Klavier, ist das gestimmt?“

„Gestimmt?“

<Mist! Wie erklär ich das jetzt?>

„Richtige Töne… ähm…“ Solange Miyavi jetzt nicht noch mit Japanisch dazwischenquatschte ging das ja noch. Wie gewonnen so zerronnen. Miyavi zog mich am Arm hinter sich her. Der Kubaner folgte verwirrt. Es war ja schon eine seltsame Prozession, die wir 3 bildeten, leider kritisch beobachtet von vielen, die sich dann auch nach und nach hinter uns versammelten und mitwanderten. „Doko e???“ fragte ich dann nach 3 Minuten Hin- und Herlaufens, wo waren wir überhaupt?

„Koko…“ Miyavi machte eine Tür auf und dann standen wir vor dem Flügel.

„Ah…“ Ich drehte den Kopf zu unserem ‚Gastgeber’, da Miyavi meinen Arm immer noch umklammerte. „Der Klavier.“

„Hanashite kureyo!“ fuhr ich Miyavi an, damit er endlich meinen Arm wieder freigab.

„A! Gomen!“ Es klang nicht wirklich so, als täte es ihm leid. War mir auch egal. Ich schnappte mir erstmal Miyavis Halstuch (Rache ist süß) und wischte damit den Staub vom Flügel. Sein Tuch war damit wohl vorerst nicht mehr zu gebrauchen, doch drückte ich es ihm einfach wieder in die Hand. Ich hätte lachen mögen ob des Blicks, den er mir zeigte. Ein paar unserer Verfolger kicherten jedenfalls. Der Kubaner stand am Flügel.

„Sie wollen spielen?“ Ich sah ihn erstaunt an.

„Ich spiele nicht sehr gut, aber ein paar der anderen. Es wäre schön, wenn wir den Flügel nutzen können.“ Ich öffnete den hinteren Teil, eine Staubwolke vernebelte mir die Sinne, raubte mir die Sicht.

„Irgendwo liegen Instrumente fur reparieren.“ Er verließ das Zimmer. Ich wedelte erst einmal den Staub vor mir weg, öffnete dann die Fenster, schnappte mir wieder Miyavis Tuch und versank mit dem Oberkörper im Flügel, versuchte ein wenig den Staub daraus zu verbannen. Einige Stunden später klang das Instrument dann auch tatsächlich wieder so wie es sollte und wieder eine Nacht war weit fortgeschritten, als ich dann tatsächlich die Unterlagen zusammensammelte, die ich zwar kurz beim Abendessen zur Seite gelegt, dann aber wieder vergessen hatte, und in mein Zimmer stiefelte. Miyavi hatte einigen schon von dem Wunder des Vorhandenseins der Waschmaschinen erzählt. Sie hatten diese auch gleich am Nachmittag noch ausprobiert, die Schleuder war aber offenbar nicht geheuer, also wurde lieber der Trockner beansprucht. Mich kümmerte es wenig. Ich wollte sowieso nur noch ins Bett und schlafen. Irgendwie schaffte ich es dann mich tatsächlich noch ins Bad zu schleppen und meine Zähne zu putzen, bevor ich nach einer viel zu kurzen letzten Nacht und einem dazu anstrengenden Tag ins Bett fiel. Ich hoffte, dass dies nicht zur Gewohnheit werden würde…
 


 

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"Koko..." = "Hier..."

"Hanashite kureyo!" = "Lass mich los!"

"A! Gomen!" = "Ups! 'Tschuldigung!"



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