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Obsession

von

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Disclaimer: Wenns mir wäre würde ich jetzt vor Begeisterung auf dem Tisch tanzen, da dem aber leider nicht so ist, bleibt mir nur der harte Boden der Realität: NICHT MIR!
 

Und schon wieder eine Fortsetzung, die eigentlich nicht wirklich nötig ist. Nun ja, kommt es mir nur so vor oder wirkt dieser Teil wirklich an den Haaren herbeigezogen? Nicht, daß die anderen Teile besser waren. Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich an dem Kapitel hin und her geschoben, gezogen, weggestrichen und geändert habe. Irgendwann werde ich wahrscheinlich doch mal einen Beta-Leser brauchen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß daran, auch wenn es nicht das beste ist, was ich jemals geschrieben habe.
 

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Obsession

Teil 9
 

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//DAISUKE!//
 

Dark hielt das Herz in der Hand und versuchte vergeblich, eine Verbindung zu seinem Freund herzustellen. Er spürte nur noch beklemmende Leere an der Stelle, an der bisher immer Daisukes Präsenz gewesen war.
 

"Kannst du ihn spüren?!" Satoshi kniete neben Dark und versuchte, seinen Freund durch seine Anwesenheit zu unterstützen.
 

"Nein!" Dark drehte den Stein verzweifelt hin und her. "Er ist einfach weg! Ich hätte ihn beschützen müssen, aber ich habe versagt!"
 

"Es ist nicht deine Schuld!" Satoshi legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter, doch der Dieb hörte ihm gar nicht zu.
 

"Was soll ich denn jetzt tun?!"
 

"Wir sollten versuchen, ihm zu folgen!" schlug der blauhaarige Junge seinem Freund vor und zuckte überrascht zurück, als dieser ihm einen verärgerten Blick zuwarf.
 

"Auf gar keinen Fall! Du bleibst hier! Wenn ihm einer folgt, dann bin ich das!" Dark klang so bestimmend, daß Satoshi ihn erstaunt anstarrte.
 

"Ich kann auf mich selbst aufpassen, Dark!" stellte der Junge energisch fest, wurde jedoch von dem Dieb unterbrochen, der ihn an den Schultern faßte und heftig durchschüttelte.
 

"Ich will nicht, daß du dich in Gefahr bringst! Du gehörst zu mir! Ich will dich nie wieder verlieren! Hast du das verstanden?!" Dark verstärkte seinen Griff und Satoshi unterdrückte mit Mühe ein leises Aufstöhnen.
 

Als der Junge in die dunklen Augen seines Geliebten blickte, durchfuhr ihn eisiger Schrecken. In Darks Augen glühte ein schwacher Funke des Wahnsinns, der auch Krad beherrscht hatte. Noch war es ein kaum wahrnehmbares Glimmen, doch es wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Entsetzt riß er sich los und wich langsam zurück.
 

"Warum weichst du mir aus? Was soll das?!" Dark musterte sein Gegenüber mit zusammengekniffenen Augen und seine Hand tastete unbewußt nach dem Stein. Seine Fingerspitzen berührten die glatte Oberfläche kurz, dann wandte er sich wieder Satoshi zu.
 

"Ich...nichts! Ich weiche dir doch nicht aus!" Satoshi rückte unbewußt ein weiteres Stück zur Seite. Der Wahnsinn in Darks Augen nahm kaum merklich zu und für einen Augenblick war Satoshi sich nicht sicher, ob er Dark oder Krad vor sich hatte. Was dann geschah, traf ihn völlig unvorbereitet.
 

"Lügner!" Dark warf sich auf Satoshi, hielt diesen unter sich fest. Seine Lippen preßten sich auf Satoshis, der verzweifelt versuchte, den Dieb von sich herunter zu stoßen, doch es war sinnlos.
 

Wie sehr hatte er sich gewünscht, endlich mit Dark zusammen zu sein, in seinen Armen zu liegen, von ihm geliebt zu werden. Aber doch nicht so! Dark zerrte an seiner Kleidung, zerriß diese in seiner Hast und gab Satoshi so seinen Berührungen preis.
 

Tränen der Hilflosigkeit brannten in Satoshis Augen als er erkannte, das er nicht in der Lage sein würde, das Unausweichliche zu verhindern.
 

Als Dark schließlich grob seine Beine auseinanderdrängte, zerbrach die letzte Barriere in seinem Inneren, die ihn davon abgehalten hatte, laut zu schreien. "Bitte Dark! Tu mir nicht weh, tu mir nicht weh!"
 

Dark erstarrte mitten in der Bewegung, dann stieß er einen erstickten Laut aus und wich zurück, als hätte er sich verbrannt. Nackte Panik stand in seinen Augen. "Oh Gott, nein! Nein, das wollte ich nicht! Ich könnte dich doch nie...ich bin doch nicht wie Krad!"
 

Satoshi reagierte zunächst nicht auf sein hilfloses Gestammel. Er lag immer noch unter Dark, hatte noch nicht wirklich begriffen, daß die Gefahr vorüber war. Als Dark versuchte, sein Gesicht zu berühren, fuhr er zusammen und rutschte hastig aus seiner Reichweite. "Faß mich nicht an!"
 

"Es tut mir leid!" Darks Augen flehten ihn um Vergebung an und Satoshi spürte, wie sein Herzschlag sich allmählich wieder beruhigte. Dennoch konnte er immer noch kaum glauben, was beinahe geschehen wäre, was Dark ihm um ein Haar angetan hätte.
 

"Was...was sollte das? Für einen Augenblick dachte ich...es war wie mit Krad! Er hat sich auch immer nur das genommen, was er wollte...er hat mir immer so weh getan...!" Seine Stimme wurde immer leiser. Verlegen versuchte er, sein zerrissenes Hemd wieder zusammenzufügen und gab schließlich entmutigt auf.
 

Dark streckte vorsichtig die Hand aus und diesmal zwang sich Satoshi, seine Berührung zuzulassen. "Das wollte ich nicht! Der Stein...er war in meinen Gedanken! Ich konnte nicht mehr klar denken. Aber was immer es war, es ist vorbei!"
 

"Du hast mir Angst eingejagt, Dark!"
 

"Ich werde dir niemals weh tun! Bitte glaub mir!" Dark verfluchte sich für seine Schwäche. Er hatte Daisuke verloren und nun auch Satoshi, nur weil er dem Stein nicht widerstehen konnte. Er schwor sich, das ihm das nie wieder passieren würde. Er würde nie wieder schwach sein. "Kannst du mir verzeihen?"
 

Als Satoshi ihn zögerlich anlächelte, fiel dem Dieb ein Stein vom Herzen. "Ich denke schon!"
 

Dark wollte nichts mehr, als Satoshi in die Arme zu nehmen, entschied sich aber dagegen. Er wollte nichts riskieren, den wackligen Frieden, den sie eingegangen waren nicht auf die Probe stellen. Die nächste Frage des Jungen riß ihn aus seinen Gedanken.
 

"Und was machen wir jetzt?!"
 

Kurz entschlossen nahm Dark den Opal wieder in die Hand und ignorierte Satoshis gequältes Aufseufzen. "Ich werde Daisuke zurückholen! Ich muß es einfach versuchen! Verstehst du das? Ich kann ihn nicht im Stich lassen!"
 

"Ich komme mit!"
 

Dark schüttelte hastig den Kopf. "Bitte, Satoshi! Ich will dich nicht in Gefahr bringen! Wer weiß, was mich erwartet! Das Risiko ist viel zu hoch! Du hast doch eben erlebt, welche Wirkung der Stein auf mich haben kann! Jetzt habe ich es zwar überwunden, aber es könnte jederzeit wieder geschehen! Ich könnte dich verletzen, wenn ich unter dem Einfluß des Steins stehe! Was soll ich denn tun, wenn dir etwas zustößt? Ich kann ohne dich nicht leben!"
 

"Glaubst du denn, ich könnte ohne dich leben?! Ich will dich nicht verlieren!"
 

"Vertrau mir, Satoshi!"
 

"Ich liebe dich, Dark!" Zu seiner nicht geringen Überraschung schlang Satoshi die Arme um seinen Nacken und flüsterte diese Worte immer und immer wieder.
 

Dark hielt Satoshi dicht an sich gedrückt, konnte sein Glück kaum fassen, konnte kaum glauben, daß ihm wirklich vergeben worden war, während er beruhigend über dessen Rücken streichelte.
 

"Ich liebe dich!" flüsterte Satoshi noch einmal und küßte ihn sanft. "Bitte, komm zu mir zurück!"
 

"Natürlich komme ich zurück!" Dark drückte ihn ein letztes Mal an sich, ehe er sich entschlossen von seinem Geliebten löste. "Ich werde dich niemals wieder verlassen! Glaub mir das!" Satoshi nickte nur stumm.
 

Dark musterte das Herz mißtrauisch. Das, was er nun vor hatte, grenzte an Wahnsinn, doch ihm blieb keine andere Wahl, wollte er Daisuke jemals wiederfinden. Er warf Satoshi einen letzten Blick zu, dann ließ er sich ohne Zögern in den Stein fallen.
 

+++++
 

"Wieder unter den Lebenden?!"
 

Daisuke kam nur mühsam zu sich. Das erste was er sah, war eine dunkle Gestalt, die über ihm hockte. Benommen sah er auf und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Kalte blaue Augen musterten ihn mitleidlos, dann ließ Krad seine Hand vorschnellen.
 

Der scharfe Schmerz in seiner linken Wange brachte ihn innerhalb weniger Sekunden in die Wirklichkeit zurück. "KRAD!"
 

"Gut! Und nächstes Mal lernst du dann ,deinen' Namen!" lästerte der Dämon ätzend.
 

"Wo sind wir?!" Eine Mischung aus Verlegenheit und Wut ließ Daisukes Wangen rot aufglühen. "Was ist passiert?"
 

"Bist du wirklich so blöd?! Die Antwort auf deine Fragen ist doch wohl offensichtlich!"
 

"Kannst du mir keine vernünftige Antwort geben?"
 

"Warum sollte ich?!" Krad grub seine Hand in Daisukes Haare und zerrte seinen Kopf zurück. "Dir und diesem verdammten Dieb verdanke ich es, daß ich hier festsitze!"
 

"Was...was...meinst du damit?!" stammelte Daisuke erschrocken.
 

"Bist du immer so schwerfällig? Wie hält Dark das nur aus?!"
 

"..."
 

"Schon besser!" stellte Krad mit trockener Stimme fest. Nach einem letzten heftigen Ruck ließ er die roten Strähnen los und Daisuke atmete erleichtert auf. "Im Prinzip ist es ganz einfach, das dürftest sogar du verstehen! Wir sind im Inneren des Herzens. Ich wollte Dark und dich hier einschließen, aber er hat es wieder einmal geschafft, mich zu überlisten! Der einzige Trost ist, daß du mit mir zusammen hier festsitzt! Ich schätze, das habe ich der angeborenen Niwaschen Dämlichkeit zu verdanken!"
 

"Bist du eigentlich immer so eklig? Kein Wunder, daß Satoshi alles darum gegeben hätte, von dir befreit zu werden!"
 

"Laß Satoshi da raus!" warnte Krad mit gefährlich leiser Stimme und das Blitzen in seinen Augen erinnerte Daisuke daran, wie unberechenbar er sein konnte.
 

"Und was machen wir jetzt?!"
 

"Nichts! Wir sitzen für alle Ewigkeit hier drin fest!"
 

"Das kann nicht dein Ernst sein! Es muß einen Ausweg geben!" Daisuke glaubte im ersten Moment, er hätte sich verhört. Es mußte einfach eine Möglichkeit geben, den Stein wieder zu verlassen.
 

"Gibt es aber nicht! Das Herz ist eine Falle. Wer ihr ins Netz geht, bleibt in ihr kleben, um es mal vereinfacht auszudrücken. Sollte jemand versuchen uns zu retten, wird es ihm ebenso ergehen wie uns!"
 

Daisuke schüttelte fassungslos den Kopf. "Wer denkt sich denn so etwas aus?!"
 

Krad schnaubte verächtlich. "Das Herz ist so alt, daß niemand weiß, wer es erschaffen hat, aber wer immer es war, hat ein geniales Kunstwerk geschaffen!"
 

"Sehr beeindruckend, aber das bringt uns alles nichts, solange wir nicht raus können!" Daisuke hatte im Augenblick keine Geduld für die künstlerischen Einzelheiten des Herzens.
 

Der Dämon warf ihm einen giftigen Blick zu. "Du hast einfach keinen Sinn für Kunst! Aber etwas anderes kann man von einem Dieb auch nicht erwarten!"
 

Daisuke machte sich gar nicht erst die Mühe, darauf zu antworten. Statt dessen wechselte er das Thema. "Ich kann nicht glauben, das es Fallen gibt, denen man nicht entkommen kann! Es muß doch so etwas wie einen Notausgang geben!"
 

"Das gibt es ja auch! Aber um dem Herzen zu entkommen, müßte uns jemand suchen und mit positiver Energie hier rausholen!" Krad verzog das Gesicht, als er diese Erklärung abgab.
 

"Positive Energie?!"
 

"Liebe, Freundschaft, Mitgefühl...positive Gefühle eben!" erklärte Krad und verdrehte genervt die Augen. "Aber wer wäre so verrückt, freiwillig hierher zu kommen?!"
 

"Dark wird es versuchen!" Daisuke klang so überzeugt, daß Krad nur noch ein belustigt schnaubte.
 

"Dann werde ich doch noch das Vergnügen haben, ihn ebenfalls gefangen zu sehen!" war alles, was der Dämon dazu sagte.
 

Daisuke spürte, wie irrationaler Zorn in ihm aufstieg und auf einmal hatte er das für ihn untypische Verlangen, dem Dämon seine boshaften Worte um jeden Preis zurückzuzahlen. "Dark würde alles tun, um mir zu helfen! Das ist mehr, als du von Satoshi jemals erwarten darfst!"
 

Krad starrte ihn überrascht an, doch Daisuke war noch nicht fertig. Immer noch war da dieser Drang in ihm, der ihn dazu trieb, Krad um jeden Preis zu verletzen, ihn wenn möglich zu zerstören.
 

"Ich weiß, was du glaubst! Du hoffst in deinem Inneren, daß Satoshi dich so sehr vermißt, daß er dich suchen kommt! Mach dir nichts vor! Satoshi wird dich niemals lieben, ganz gleich, wie sehr du dich bemühst oder womit du ihm drohst! Du hast eine hübsche Schale aber der Kern ist verdorben! Wenn man liebt, dann zählt nicht das Äußere sondern nur der Charakter!"
 

Krad ballte wütend die Fäuste, mühsam einen gewaltsamen Ausbruch unterdrückend. Daisukes Worte hatten ihn tiefer getroffen, als er jemals zugeben würde. "Erzähl du mir nichts von Liebe! Was weißt du schon? Satoshi und ich haben eine Zukunft! Er muß sich nur erst an den Gedanken gewöhnen!"
 

"Das glaubst du doch selbst nicht!" Daisuke lachte höhnisch auf. "Du liebst ihn vielleicht, aber du hast den falschen Weg gewählt, um es ihm zu zeigen! Ganz gleich, was du versuchst, er wird dich immer ablehnen, weil du seine Liebe erzwingen willst!"
 

Krad bewegte sich so schnell, daß Daisuke seine Absicht erst erkannte, als es zu spät war. Mit einem erstickten Keuchen landete er unter dem Dämon, der mit beiden Händen seinen Hals umklammerte. "Das ist nicht wahr! Er wird meine Liebe erwidern! Ich weiß, daß er mich liebt!"
 

Seine Finger schlossen sich um Daisukes Kehle, doch der Junge machte keinen Versuch, sich zu verteidigen. Auf einmal war dieses Bedürfnis, Krad Schmerzen zuzufügen, verschwunden und Daisuke erschrak vor sich selbst, erschrak vor diesem Haß, der von ihm Besitz ergriffen hatte. Das war nicht er! So etwas hatte er noch nie zuvor getan. Er erkannte sich selbst nicht wieder.
 

Er war immer noch wie betäubt, entsetzt von sich selbst und seinen Handlungen, so daß er statt sich zu wehren, in Krads schmerzerfüllte Augen blickte und dort eine Wahrheit fand, die er niemals erwartet hätte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2002-12-22T19:27:09+00:00 22.12.2002 20:27
Woah, ist das genial!!! Freu mich auf die Fortsetzung*schmacht*
Von: abgemeldet
2002-12-09T20:43:57+00:00 09.12.2002 21:43
hi
so ich habe dir ff jetzt in eine zug durchgelesen und bin überwältigt. sie ist echt klasse, super geschrieben und sapnnend. obwohl du dort satoshi ziemlich leiden lässt *snief...der ist doch so niedlich* aber ich will auf jeden fall eine fortsetzung ja *liebanbettel*
achja wenn du einen betareader suchst, ich stellen mich gerne freiwillig zu verfügung *lieblächel*
also schön weiter schreiben, super ff und *knuddel* bist super
^.^
Von: abgemeldet
2002-12-05T19:06:36+00:00 05.12.2002 20:06
*heul* blöde cliffhanger, jetzt sterb ich gleich, weil isch net weiß wie's weitergeht T.T schreib weiter, is klasse!!!! los, ganz schnell schreiben!!!
Von:  Troubline
2002-12-05T18:51:14+00:00 05.12.2002 19:51
Endlich wieder ein Teil da. *freu* Thx fürs weiterschreiben.
Der ist dir wirklich gut gelungen. Einerseits hast du recht, dass du wieder nur um den heißen Brei redest. Aber das wird sich doch ändern oder? Sonst ist alles im Grünen Bereich.
Mit mega Grüßen Ti


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