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Heilloser Romantiker - Weihnachtsspecial

von

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Vielen lieben Dank für die Kommentare. Ich freue mich über jeden, wie immer ^^

Dies ist nun der letzte Teil meines kleinen Specials. Mir ist durchaus bewusst, dass die 5 Kapitelchen aus Romantik pur bestanden und das zum Teil vielleicht ein wenig ins Extreme abrutschte, aber egal, ich mag die beiden, Rick und Joe, einfach und wollte ihnen das gönnen. ;-)
 

Habt ein wunderschönes Weihnachtsfest! Eine besinnliche Zeit und vielleicht ebenso viel Glück wie unsere Lieben, Joe und sein kleiner Romantiker, Rick. *^__^*
 

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“Ich wusste, dass du der größte Schatz auf Erden bist”, sinnierte Joe und verleibte sich das neunte Plätzchen in Folge ein. Es lag ein zufriedenes Grinsen auf seinen Lippen, während er genüsslich seine Kiefer auf- und abbewegte.

Rick saß auf der Arbeitsplatte, die er vor wenigen Minuten erst von Mehl und klebendem Teig befreit hatte, und ließ seine Augen amüsiert von der Plätzchenschüssel zu Joe und zurückschweifen.
 

/Dass dir ein paar Plätzchen derart die Freude ins Gesicht schreiben, macht mich selbst glücklich. Deine Augen funkeln, dein ganzer Körper strahlt in diesem Moment. Immer wieder verliert sich deine Hand in der Schüssel und schiebt nur Augenblicke später das nächste Plätzchen in deinen Mund. Manchmal bist du wirklich wie ein kleines Kind. Man braucht dir nur was Süßes geben und schon gleicht die Welt einem Schlaraffenland./
 

“Schmeckt’s?”

Obwohl die Frage vollkommen überflüssig war, konnte Rick sie sich nicht verkneifen. Verschmitzt zog er seine linke Braue nach oben und sah bewusst kritisch auf die Schüssel, die vor Kurzem noch randvoll gewesen war.

Wortlos legte Joe seine beiden Hände auf die Schultern seines Freundes und raubte ihm alsbald einen leidenschaftlichen Kuss.

“Nun hast du die Antwort”, raunte er ihm anschließend leise ins Ohr.

Rick konnte in der Tat einige Bestandteile der Plätzchen schmecken. Joes Zunge hatte ihre Aromen gut genug in seinem Mund verteilt.

“Könnte man so sagen”, erwiderte er lächelnd. “Nur ist mir eigentlich schon schlecht von der ganzen Nascherei während des Backens.”
 

“Du willst doch nicht etwa andeuten, dass dir von meinen Küssen schlecht wird?”, meinte Joe und biss in das nächste Plätzchen. Keck sah er Rick an.
 

“Ich wollte doch schon lange einen Blick in das Wohnzimmer werfen” sprang Rick von der Arbeitsplatte und drängte sich an dem blonden jungen Mann vorbei, der keinen Millimeter von der Plätzchenschüssel weichen wollte.
 

“Also”, lief Joe ihm dann doch nach, allerdings nicht ohne die Schüssel, die er in die eine Hand genommen hatte. Mit der anderen hielt er Rick am Arm fest. “So leicht kommst du mir nicht davon.”
 

“Na na, nicht grob werden”, hob Rick mahnend den Zeigefinger und verbarg sein schelmisches Grinsen, indem er seinen Kopf abwandte.
 

“Wer will denn hier gleich ins Wohnzimmer stürmen und mich weiterhin glauben lassen, dir würden meine Küsse nicht mehr gefallen?”

Joe hielt seinen Freund weiterhin fest und nestelte für Rick nicht sichtbar in seiner vorderen Hosentasche. Die Plätzchenschüssel stand nun doch wieder brav und artig auf dem Küchentisch.
 

Da sich seine Hand ganz frech zwischen ihre beiden Körper stahl, spürte Rick sie immer wieder gegen seinen Hintern stoßen. “Das hast du auch schon mal besser gekonnt”, meinte der dunkelhaarige junge Mann und spielte auf die Verführungskünste seines Liebsten an.
 

“Schließ lieber die Augen”, kam es geheimnisvoll zurück.
 

/Und ich gehorche dir auch noch aufs Wort. Jetzt stehe ich mit geschlossenen Lidern da und nehme deine Hände auf mir nur noch intensiver wahr. Jede Berührung von dir ist ein Geschenk. Eins, das ich für nichts auf der Welt eintauschen würde./
 

“Kannst du mir mal verraten, was du da eigentlich machst?”, fragte Rick, als Joes Hand zum wiederholten Male gegen ihn stieß. “Deine Hand macht hoffentlich nicht das, was man in dieser Situation denken könnte?”
 

“Spinner”, kam es liebevoll zurück und alsbald spürte Rick etwas um seine Augen. “Das habe ich nicht nötig, wenn ich dich so willenlos vor mir stehen habe”, fügte er lasziv an und hauchte einen Kuss auf Ricks Wange.
 

Das ließ Rick unkommentiert. Stattdessen spielte er auf das Tuch um seine Augen an: “Oho, so schlimm hast du unser Wohnzimmer zugerichtet, dass ich es nur noch mit verbundenen Augen sehen darf?”

Es war eindeutig sein eigenes Halstuch, das um seinen Kopf gebunden worden war. Für seine Verhältnisse trug es nämlich viel zu wenig von Joes Eigengeruch, selbst wenn es sich dieser ab und an auslieh.
 

“Mein werter Herr, bewahrt ein wenig Contenance!”

Joes Stimme war überaus verführerisch und vornehm zugleich. Jedes Wort durchfuhr Rick wie ein Blitz. Die Härchen in seinem Nacken, in die die Worte gehaucht worden waren, reckten sich allesamt ihrem Sprecher entgegen und wollten eindeutig zum Vibrieren gebracht werden. Diese Reaktion blieb auch Joe nicht verwehrt, weshalb er ihm noch ein Stück näher kam und hauchte:

“Nun geht zwei Schritte vorwärts.”
 

/Dein warmer Atem auf meiner Haut, deine Hände um meine Hüften, dein geliebter Körper an meine Rückseite gepresst…

Wie soll ich da ruhig bleiben?

Und du? - Du nutzt das wie immer schamlos aus. Und dann behauptest gerade du, du müsstest mir immer einen Schritt voraus sein, um mit mir mithalten zu können. Ich bin dir doch hilflos ausgeliefert.
 

Aber immerhin hast du die Plätzchen für einen Moment vergessen./
 

“Hat der Narr nicht etwas Besseres zu tun als mich durch unsere Wohnung wie durch ein Labyrinth zu geleiten?”
 

/Du weißt genau, dass ich auf deine Verfressenheit anspiele, darum kann ich das Lächeln, das sich auf deinen Lippen in diesem Moment ausbreitet, regelrecht spüren. Dazu muss ich es nicht einmal sehen./
 

“Dreht euch nach links, mein Herr. Euer wohl ergebener und über alle Maßen loyaler Hofnarr - stets zu Euren Diensten! - hat Euer köstlich Werk gewiss nicht vergessen. Und nun setzt fünf Mal einen Fuß vor den anderen.”
 

/Ich kenne den Weg, aber auf diese Weise könnte ich ihn öfter gehen. Mit deinen warmen Fingern an meinem Bauch und deinem heißen Atem in meinem Nacken könnte selbst ich einen Marathon mitlaufen. So sehr sich alle meine Sinne auf dich konzentrieren, würden die Meter spurlos an mir vorbeiziehen und ich wüsste nicht einmal, dass ich sie gegangen bin./
 

“Haltet ein!”, drang Joes Stimme wie ein Vorschlaghammer in seinen Verstand. “Der Herr kann wohl nicht mehr bis fünf zählen?”
 

Leichte Röte stieg in Rick auf, die er mit einem Kopfschütteln seinerseits quittierte. Dass er damit seinem Freund eine Antwort zu seinen Ungunsten lieferte, realisierte er erst, als dieser zu lachen begann. “Dann muss Ihr Narr anscheinend zukünftig das Zählen für Euch übernehmen?… Das kann beim Backen lustig werden”, fügte er leise und äußerst amüsiert hinzu.
 

“Ha ha”, war Ricks einziger Kommentar.
 

“Werter Herr ‘Ha ha’, tretet ein!”
 

“Sag das nie wieder.”
 

“Warum denn nicht?”
 

“Weil sich das nicht geziemt.”
 

“Ich weiß sehr wohl, was sich gehört und was nicht”, grinste Joe. “Aber die Röte, die Euer Gesicht ziert, muss gehegt und gepflegt werden.”
 

Am liebsten hätte Rick ihm die Zunge rausgestreckt, aber er unterließ es wohlweislich. Noch mehr Gründe zum Necken wollte er ihm nicht liefern. “Darf ich das Wohnzimmer endlich sehen?”, fragte er stattdessen
 

/So wie du dich von hinten an mich schmiegst, muss ich mit dem Schlimmsten rechnen. Suchst du hinter mir Schutz, willst du mich so kirre machen, dass ich nicht wütend werde?/
 

“Nimm mir schon das Tuch ab oder ich mache das selbst”, fuhr seine Hand nach oben und vergriff sich in dem leichten Stoff.
 

“Das lässt du schön bleiben”, nahm Joe Ricks Hand in die Seine und führte sie wieder nach unten.
 

“Wolltest du nicht Plätzchen essen?”, versuchte es Rick weiter, doch Joe ließ sich einfach nicht davon abbringen, ihn weiterhin auf die Folter zu spannen. Allmählich wurde er richtig unruhig, was sich auch darin bemerkbar machte, dass sein Fuß ständig auf- und abwippte.
 

“Bist du bereit?”, hauchte Joe ihm ins Ohr, was seinen Zustand gewiss nicht verbesserte.
 

“Mach schon”, gab er gedämpft von sich und wollte Joes Hand, die seine immer noch festhielt, zu seinem Gesicht führen. Nur besaß sein Freund mehr Kraft, so dass sein Unterfangen erfolglos blieb.
 

“Drei…”
 

Joe ließ ihn los und legte beide Hände um seinen Kopf.
 

“Zwei…”
 

Mitsamt seinem Körper drängte Joe den dunkelhaarigen jungen Mann weiter gen Zimmermitte.
 

“Eins…”
 

Mit einem Ruck löste er das Tuch von Ricks Augen.
 

“Voilà”, breitete er die Arme aus und fokussierte Ricks Gesicht. Schließlich wollte er keine Gefühlsregung verpassen.
 

Langsam gewöhnte sich Rick wieder an das Licht, das ihm in allerlei Farben entgegenstrahlte. Im ersten Moment war er von der Farbenpracht regelrecht überrollt, im zweiten nahm er schon deutlicher Details wahr. Die Lichterkette am Fenster war grandios in Szene gesetzt. Das Fenster reflektierte die kleinen Lichter wunderschön wieder; die Finsternis des fortgeschrittenen Abends im Hintergrund trug perfekt dazu bei. Doch das waren nicht die einzigen Lichter, die im Zimmer leuchteten. Rick hatte keine Ahnung, woher die andere Lichterkette kam, die das Regal, in dem die große Holzfigur, ein Rentier, stand, umrandete. Die Lichter waren kleine Sterne, die weißgelblich strahlten. So wirkte die Figur noch harmonischer und wärmer, als sie es vorher bereits immer getan hatte. Rick hatte sie sich vor ein paar Jahren einmal gekauft und sie seitdem jedes Jahr zu Weihnachten aufgestellt. Früher stand sie auf seinem Wohnzimmertisch neben den Kerzen, die er am Abend angezündet hatte. Aber die Lichterkette um sie herum sah einfach toll aus. Dass Joe sich derart um sie bemüht hatte, ließ sein Herz schwer werden.
 

/Und ich habe in der Tat mit Verwüstung und Chaos gerechnet. Aber das hier haut mich einfach nur um. Ich erblicke gerade sogar einen Adventskranz, den gewiss nicht ich gekauft habe. Ein Seitenblick verrät mir, dass du mich genauestens beobachtest. Siehst du meine Überwältigung?
 

Dunkelrote Kerzen, wovon wir morgen zusammen eine anzünden dürfen. Der Kranz ist wirklich hübsch geschmückt. Hat dich Joanna wohl noch ein wenig mehr beraten?
 

Je mehr meine Augen durch den Raum schweifen, desto mehr entdecke ich. Das Wohnzimmer wirkt wirklich einladend. Und ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, außer…/
 

“… Danke.”

Es war nur ein Flüstern, das aus Ricks Mund drang. Da ihm keine weiteren Worte über die Lippen dringen wollten, schlang er einfach seine Arme um seinen Freund und schmiegte sich fest an ihn.
 

“Versprich mir, dass du nicht hinten in den Schrank schaust”, lächelte Joe milde. Dort hatte er alles hineingestopft, womit er zum einen nichts anfangen konnte und wovon er zum anderen nicht wusste, wohin damit. Zudem haben sich leere Packungen und Kartons hinzugeschlichen, die nun zwischen den restlichen Weihnachtsaccessoires weilten. Er war eben kein Hausmann. Das musste sich in solchen Kleinigkeiten nun mal widerspiegeln. Hauptsache die Dinge waren außer Sichtweite. Oder nicht?
 

Rick sah auf und suchte die grünen Tiefen auf, die ihn anfunkelten. Langsam legte er seinen Kopf immer weiter in den Nacken und bettete eine Hand auf Joes Hinterkopf, um ihn zu sich hinabdrücken zu können. Vorsichtig berührten sich ihre Münder und verschmolzen nach und nach zu einer Einheit.
 

/Das wird das schönste Weihnachtsfest in unserem bisherigen Leben werden. Zusammen haben wir schon so vieles überstanden und sobald uns die Realität wieder einholt, werden wir eine Front bilden, an der alles Schlechte abprallt. Was hältst du davon, Joe? Wir verlieren uns so oft im Rausch der Sinne, damit wir der Härte des Lebens entgehen…/
 

Natürlich wusste Rick, dass das ein Traum war, doch für was gab es sie, wenn man nicht an ihnen festhalten dürfte?
 

“Joe?” Ricks Stimme klang belegt und doch wollte er diese Frage hier und jetzt stellen. Es war doch einerlei, wer sie letztendlich aussprach. Doch er kam nie dazu, denn Joe verschloss ihm den Mund mit zwei seiner Finger. Es war, als ob er seine Gedanken gelesen hätte. Wie in Zeitlupe sank der blonde junge Mann auf sein linkes Knie und schaute Rick von unten herauf an. Seine Augen trugen so viel Lieblichkeit und Herzlichkeit in sich, dass Rick ganz weiche Knie bekam.
 

“Mein kleiner Romantiker”, begann Joe und begann sanft zu lächeln. “Ich fragte dich bereits einmal, ob du den Rest unseres Lebens mit mir zusammen verbringen willst. Jeder Tag mit dir erfüllt mich. Ich verspürte noch nie so viel Angst um einen Menschen wie um dich. Noch keiner schaffte es, mich derart aufzuwühlen. Mich derart emotional zu kontrollieren…
 

Willst du mit mir zusammen vor den Altar treten?”
 

In Ricks Augenwinkeln sammelten sich kleine Perlen, die sanft schimmerten. Er hatte gewusst, dass sie das einmal tun würden, doch es aus Joes Mund zu hören war so anders. Noch viel erfreulicher. Gefühlsintensiver. Überwältigender.

Er kniete sich ebenfalls hin und begann Joe zu küssen.
 

“Ja, ich will”, hauchte er zwischen ihren Lippen und fing Joes danach sofort wieder ein.
 

/Wir werden alle Probleme bewältigen, egal wie viele sich noch vor uns auftun werden.

Ich werde dich immer lieben und dir noch ganz viele Plätzchen backen.
 

Und ja… vielleicht… vielleicht komme ich irgendwann auf deinen Vorschlag zurück, einmal nackt für dich zu kochen…
 

Egal wie absurd diese Idee auch sein mag./



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  inulin
2007-12-15T13:47:56+00:00 15.12.2007 14:47
*quietsch*
So ein schönes Ende. Gestern hab ich noch nen Film am TV gesehen, wo se sagten, "ein Happy End endet immer damit, dass die Hochzeitsglocken leuten" und dann hältst du dich da komischer Weise auch noch dran. ^^
Ich fand den Antrsg total süß und er passte auch gut in den Moment. Aber ich hätte Joe jetzt nicht so zugetraut, dass er das zu Ricks Zufriedenheit erledigt. ^^' Wobei mich sein Satz, dass Rick nicht in den Schrank schauen soll kein bisschen überrascht hat. *gg*
Allgemein fand ich das Special wirklich gelungen. Ich hab es gern gelesen. Zumal man solche Momente zwischen den beiden nicht oft miterlebt hat. War wirklich schön, die beiden im alljährlichen Weihnachtsstress mal bespitzeln zu können.
Witzig fand ich übrigens auch, dass Rick zum Ende hin in Gedanken meinte, dass er eventuell irgendwann mal für Joe nackt kochen würde... *lol* Ich hätt des zwar gern auch noch gelesen, aber des hätte jetzt nicht so in diese Geschichte gepasst.
Es ist super geworden, so wie es ist. ^^ Und es hat Spaß gemacht es zu lesen.

LG
Inulin


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