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Fallen Devil

von

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4. oder Lara lernt sich zu benehmen.

Und auch der Winter kam. Die Herbstferien waren Langweilig wie immer und ich bekam einen Nebenjob in einer Computerfirma. Dort entwickelte ich neue Mainboards, Prozessoren und so weiter. Das war mehr ein Ferienjob. Der mich aber auch ziemlich beanspruchte.

Gegen Ende der Herbstferien rief mich der Firmenchef in sein Büro. Es war ein ziemlich prunkvolles Büro. Für mich wäre es viel zu edel. Okay, die Wandfarbe gefiel mir schon aber der Rest....

„Setzen sie sich.“, meinte der Chef. Ich tat es und setzte mich. Ich war kein Stück nervös. Wieso auch? Wen ich jetzt gefeuert wurde konnte ich immer noch die Schule zu ende machen und irgendwas anderes werden.

Der Chef wirkte allerdings ziemlich nervös. „Nun, wo haben sie gelernt so mit Computern um zu gehen?“, fragte er. „Einen Kaffee Vielleicht? Oder eine Cola?“, fügte er hastig hinzu. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Cola Danke.“, meinte ich knapp. „Ich hab’s mir selber beigebracht.“

Der Chef ließ fast die Flasche Fallen. „ach... ach wirklich?“, fragte er noch nervöser als vorher. Ich nahm das Glas entgegen und trank einen Schluck. „Nun sie sind recht begabt. Ich hab einen Vorschlag für Sie: Ich wette sie wollen mit der Schule aufhören. Und hier komme ich ins Spiel. Ich habe hier einen Vertrag, der Ihnen einen festen Arbeitsplatz hier sichert. Egal, wie sie die Schule abschließen. Er ist unkündbar, also Sie können nicht gefeuert werden.“

Er schob mir eine Mappe hin. Es war tatsächlich ein Vertrag drin. Auf den ersten Blick hin sah er sogar Sauber aus. Aber das ganze roch gerade zu nach Betrug. „Könnte allerdings auch an dem seltsamen Räucherstäbchen auf dem Schreibtisch liegen.“, dachte ich und tastete nach Till in meiner Jackentasche. Er zuckte mit den Schnurrhaaren und ich überlegte: „Wenn er so nervös ist, muss da noch was hinter stecken. Ich lasse ihn noch was Zappeln.“

„Kann ich den zu Hause noch mal gründlich durch lesen?“, fragte ich monoton. Ich liebte es wie die Menschen auf meine gleichgültige und unbetonte Stimme reagierten. „J... Ja aber natürlich. Klar können sie ihn Mitnehmen!“, stotterte der Chef.

Ich verließ das Büro mit dem Vertrag in der Hand. Das war wirklich seltsam gelaufen. Ich stieg auf meinen Roller und fuhr zurück. Auf halben weg fiel mir siedend heiß ein, dass Lara nächste Wochen ihren 16. Geburtstag hatte!

„Ach verflucht.“, dachte ich und machte eine hübsche Kehrtwende. Zurück in die Stadt um eine Geschenk zu suchen.

Ich fand einen Pulli in Laras Größe und einen Kornbutton. Der Pulli war Grün, also musste er Lara gefallen. Dazu sollte sie einen Satz Pinker Haarspangen bekommen.

Ich packte alles in den Roller und fuhr Heim. Lara war nicht da. Das kam in letzter Zeit häufiger vor. Mir wars egal. Hatte ich meine Ruhe und konnte lernen. Ich versteckte ihre Geschenke in meinem Werkzeugschrank und machte meine Schreibtisch Lampe an. Ich hatte wie immer mein Zimmer abgedunkelt. Ich nahm mir den Vertrag vor und las ihn noch mal gründlich durch. Erst fand ich nichts. Also ließ ich ihn erst mal auf dem Schreibtisch liegen und fütterte die Ratten. Riedel bekam natürlich auch was.

Dann aß ich selber noch was trank meine Flasche Bier und setze mich wieder an den Vertrag. Irgendwann fand ich den Harken. Mitten drin fand ich im Beamtenkauderwelsch diese Verpflichtung: „Der Mitarbeiter hat zu dem vom Arbeitgeber festgesetzten Lohnsumme zu Arbeiten, sonst wird er fristlos entlassen.“ Ich lachte.

Schnell diese Passage unterstrichen einen Zettel mir der Aufschrift: „Netter Versuch. Vergessen Sie's!“ und ab in die Post.

Lara kam erst sehr spät nach Hause. Ich störte mich nicht dran. Seit sie sich hier eingewöhnt hatte, ging sie ein und aus, während ich Las oder bastelte.

Die nächste Woche und der Schulanfang waren wie immer. Lara freute sich ziemlich ihr Geschenk. Ich denke mal sie hatte nix von mir erwartet. Später am Abend schleppte sie mich auf eine Feier. Viele Klassenkameraden und auch viele mir unbekannte waren da. Ich saß mit meinem Bier immer schön abseits. Wahrscheinlich kam ich so schwarz gekleidet und finster drein blickend, so böse rüber, das sich keiner zu mir setzte. „Vorteil für uns.“, murmelte ich zu Till und war froh als die Party vorbei war.

Später im Bett meinte Lara: „Du hast dich gar nicht amüsiert hab ich recht?“ „Amüsiert?“, fragte ich. „Und ob. Ich fand es sehr amüsant was ihr da so auf der Tanzfläche gemacht habt.“

„Und trotzdem hast du nicht mit gemacht. Nicht mal ein bisschen geflirtet!“, maulte Lara. Ich verzog im Dunkeln mein Gesicht. War ja klar, dass das wieder kam. „Das liegt daran das ich nicht Flirten will.“, meinte ich und drehte mich rum.

„Warum denn nicht?“, fragte Lara weiter. „Darum Fertig.“, murrte ich und schwieg. Auf keine der folgenden Fragen gab ich eine Antwort.

Die nächste Zeit verging auch wie immer. Ich begann in einem Elektronik Laden zu arbeiten. Dort konnte ich immer an Radios, Computern und Fernsehern rumschrauben.

Dann ging es auch schon auf Weihnachten und die nächsten Ferien zu. Lara und ich lebten aneinander vorbei. Mir war das Egal aber Lara offensichtlich nicht. Sie war immer seltener zu Hause. Kurz nach Ferien beginn kam sie nicht mehr. Drei Tage wartete ich. Dann hackte ich ihre Internet Passwörter und sah mir ihre Kontakte an. Ich fand raus, das sie mit einem Seltsamen Typen in einer Nahe gelegenen Stadt zusammen war, und von dort aus auch vor ein paar Stunden im Internet gewesen war. Das wars jetzt. Okay, schön und gut, Lara hatte einige Freiheiten, aber das ging zu weit. Erst schickte ich ihm unter Laras Nick einen alles zerstörenden Virus, der sich in einer gesicherten Datei einnistete und von dort aus alles ausspionierte (Marke Eigenbau) und machte mich dann auf den Weg Lara abzuholen.

Ich brauchte fast eine Stunde bis dahin. Mit meinem Roller konnte ich ja nicht auf die Autobahn und durchs Hinterland war der Weg eben lang.

Endlich angekommen Klingelte ich an der Türe. Eine älter Frau machte auf. „Ja bitte?“, fragte sie freundlich. Ich sah keinen Grund zu lächeln. „Ich suche nach meiner Schwester Lara.“, meinte ich missmutig. „Ach sie ist oben.“, meinte die Frau. Sie war eindeutig die Mutter von Laras Freund. Ich ging hoch und fand Lara und den Typen pennend im Bett. Ich holte ein Glas Wasser und zog erbarmungslos die Decke weg. Darauf folgte das Glas Wasser, was ich „ausversehen“ über dem Bett aus kippte.

„WAS soll das den?“, brüllte der Typ mich an. „Anziehen.“ Meinte ich nur zu Lara. Die sah mich wütend an. Ich erwiderte den Blick gleichgültig. „Ich will das du in Spätestens 3 Stunden zu hause bist. Und solltest du nochmal 3 Tage ohne einen Piep verschwinden. Mach ich das wieder. Oder vielleicht sogar noch schlimmeres.“, sagte ich ruhig und ging wieder runter. Die Mutter von Laras Freund sah mir nach und ging dann nach oben um zusehen was los war.

Vier ein Halbstunden Später stand Lara angepisst vor der Tür. Was sollte das werden?“, schrie sie mich an. „Warum bist du drei Tage weg gewesen?“, fragte ich ruhig zurück und ging in mein Zimmer zurück. Es war Dunkel wie immer. Lara kam hinter her: „Das war so was von unfair! Du hättest was sagen können!“

Ich atmete geräuschvoll aus. „DU hättest was sagen können. In den drei Tagen. Ich lasse dich hier Wohnen, bezahle deine Strom- und Wasserrechnung, und du haust einfach ab. Aber bitte. Pack deine Sachen und geh zu deinen Eltern oder in eine Sozial WG. Da ist die Tür.“, meinte ich und wies zur Tür.

Lara funkelte mich böse an, drehte sich auf dem Absatz um und schloss sich im Bad ein. Aber nicht ohne die Tür zu zuknallen.

Ich seufzte und zog mich ruhig in mein Zimmer zurück. Die nächste zeit war eine eisige stille zwischen Lara und mir. Auch wenn ich etwas jünger war als Lara, fühlte ich mich als Erwachsene im Haus.

Über Weihnachten lockerte sich die Stimmung, allerdings nur ein kleines bisschen.

Es war eigentlich sogar ziemlich bedauerlich, was ein Paar Tage danach geschah. Ich mein, ich war eigentlich ziemlich froh über diese Entwicklung. Konnte nichts weiter passieren, als das ich wieder alleine war. Was viele wahrscheinlich nicht verstehen ist, ich mag diesen Zustand.

Es war so ein paar Tage nach Weihnachten. Ich muss sagen, ich wusste nicht wie viel. Da ich dieses Fest sowie so nicht wirklich als gut empfand. Ich sehe Weihnachten nur als eine Notwendigkeit.

Na ja um auf den Punkt zu kommen, ich lag wach im Bett. Wie immer. Die Ratten liefen im Käfig herum und Lara atmete leise und Schwer. Sie schlief tief und ruhig. Till hatte sich schon vor Stunden in meiner Hand zusammen gerollt.

Ich drehte mich und Till sah mich leicht vorwurfsvoll an. Ich starrte an die Decke. Da waren irgendwie Rauchschwaden. Schwarze Rauchschwaden.



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