Zum Inhalt der Seite

A Song for you!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Begegnung

Es klang wie ein Tier, das qualvoll an Erstickungstod litt, oder wie ein Betrunkner, der sich herzhaft übergab, nach einiger Zeit hatte Gackt genug und schlug die Augen auf. Aus dem angrenzendem Bad hörte er seinen Freund husten. Er verdrehte die Augen, warum kannten die Menschen ihre Grenzen nicht? Er quälte sich mühsam aus dem Bett und klopfte leise an die Badezimmertüre.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir?“
 

Es dauerte eine Weile, doch dann öffnete ihm Akeami, der Urlaubsflirt von seinem Freund, die Badezimmertüre.
 

„Ich wollte dich nicht wecken, es ist nur die übliche, morgendliche Übelkeit, die ich nicht steuern kann.“

„Es…ist schon okay.“
 

Von der Terrasse her drang ein fröhliches Lachen und er blickte unwillkürlich in die Richtung.

Der Bungalow war nicht groß, er hatte ein relativ grosses Aufenthaltszimmer, ein Schlafzimmer und ein Badezimmer. Außerdem eine kleine Küche, aus der es gerade schepperte und You mit einer Ladung Besteck und Tellern kam.
 

„Guten Morgen Gackt, komm und iss mit uns allen Frühstück!“

„Lass mir kurz Zeit wach zu werden.“
 

Die Dame machte ihm Platz und teilte ihm mit, dass er gerne ins Bad könne und lief dann zu ihrem Liebhaber, so dass beide zusammen auf die Terrasse hinaus schlenderten.

Als beide außer Sicht waren, blickte der Schwarzhaarige auf die Uhr, es war halb neun. Warum in aller Welt war You schon auf? Und warum hatte er nicht bemerkt, wann der jüngere Japaner nachhause gekommen war?
 

Nachdenklich ging er zurück ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen, dann besuchte er das Badezimmer, um seine zerwuschelten Haare wenigstens etwas in Form zubringen. Nun, es gelang ihm sogar wenigstens etwas wacher auszusehen. Sein schwarzes, glattes Haar umschmeichelte sein Gesicht, seine braunen Augen blickten aufmerksam aus dem Spiegel zurück, dann verzogen sich seine geschwungenen Lippe zu einem Schmunzeln.
 

„Na dann, auf in die Arena.“
 

Als er auf den Balkon trat, wurde er von der Sonne geblendet, er sah einfach gar nichts, so dass er einfach an der Türe stehen blieb. Ihm war bewusst, dass die Stimmen, die alle durcheinander geredet hatten, urplötzlich verstummt waren und ihm war das mehr als peinlich.
 

„Da es eigentlich dein Bungalow ist für die zwei Wochen, solltest du nicht drauf warten, dass wir dich an den Tisch bitten.“
 

Gackt erkannte diese melodiöse Stimme sofort, es war Hyde, der die Stimmung aufzulockern versuchte und er schaffte es, alle stimmten in sein fröhliches Lachen ein, selbst Gackt. Er blinzelte und erkannte die Band, die sich um einen reich gedeckten Frühstückstisch versammelt hatte, und seinen Freund mit seiner Flamme. Alle lachten noch einmal herzhaft, als You seinem besten Freund die Sonnebrille reichte.
 

So lernte er also die Band näher kennen und es stellte sich heraus, dass alle sehr nett waren. Doch zu dem Bedauern von Gackt war der kleine Sänger eine stille Person, die lieber auf das weite Meer hinaus blickte, als sich an einem Gespräch zu beteiligen, innerlich fluchte der Dunkle, er wollte Hyde doch in ein Gespräch verwickeln, wollte ihn näher kennen lernen. Doch als ihm eine Frage eingefallen war, die er ihm stellen wollte, war Hyde eingeschlafen.
 

Er lag mit der Wange auf seinen verschränkten Armen und sah aus, als hätte man ihn gerade auf die Erde gesandt. Das schwarze Haar, welches so seidig in der Morgensonne glänzte, rahmte sein bildhübsches, weiches Gesicht ein. Er sah aus wie ein Engel.
 

„Sollten wir ihn nicht ins Bett tragen?“, fragte er schließlich leise.
 

Tetsu war der erste, der die Sprache wieder gewonnen hatte, er wollte die Hand ausstrecken und sein Bandmitglied aufwecken, doch Gackt fing ihn mitten in der Bewegung ab.
 

„Es ist kein Problem, ich meinte das eigentlich nur so, dass er es doch bequemer haben könnte, wenn du aufstehst, trage ich ihn ins Schlafzimmer.“

„Wir wollen aber keine Umstände verursachen und er achtet immer am meisten darauf!“

„Es ist kein Umstand, hab keine Angst, wenn er ausgeschlafen erwacht, wird er dir bestimmt nicht den Kopf abreißen.“
 

Als die anderen die Stühle beiseite räumten, hob der Schwarhaarigen den kleinen Sänger sachte an, er wollte nicht, dass er aufwachte. So vorsichtig, als würde er einen wahrhaftigen Engel tragen, brachte er sein Gut in das Schlafzimmer, wo er ihn sachte auf das weiche Bett hinab legte und ihn liebevoll zudeckte. Dann schrieb er eine kurze Nachricht auf einen Zettel, in dem er ihn darum bat, den Schlüssel, welcher er auf die Notiz legte, einfach an der Rezeption abzugeben.

Dann bedachte er den Schlafenden noch einmal mit einem warmen Blick, am liebsten hätte er ihn geküsst und sich nahe an ihn geschmiegt, doch dies stand ihm nicht zu.
 

Gackt wanderte mit seinem Handtuch dem Schatten des Sonnenschirms nach. Der Strand um ihn herum war mit Schirmen, Liegen, Handtücher und Luftmatratzen belegt. Der Lärm aus Kindergeschrei, Wellenplätschern, Stimmen und den Geräuschen der Strandspielenden bildete eine Geräuschkulisse, die er kaum wahrnahm. Ehe er sich wieder in seinem Buch versenkte, vergewisserte er sich mit einem Rundblick, wo der Rest der kleinen Clique diesen herrlichen Tag verbrachte.

You und Akeami saßen im kleinen Cafe am Strand und teilten sich lachend und turtelnd einen Eisbecher. Tetsu, der Bassist der Band, war mit dem Surfbrett draußen in der Bucht. Ken und Yukio spielten Beachvolleball. Und Hyde, der schlief wahrscheinlich noch seinen Schönheitsschlaf im Bungalow.
 

Seufzend legte sich der grosse Japaner wieder in den weichen Sand und hob sein Buch an, gerade als er das Kapitel durchhatte, setzte sich jemand zu ihm. Verwundert ließ er sein Buch sinken und blickte den Besucher an. Dann huschte ein Lächeln über seine blassen Lippen.

Kein geringerer als Hyde hatte sich zu ihm gesellt, sein schwarzes Haar war noch vollkommen zersaust.
 

“Na, bist du ausgeschlafen?“

„Ja, danke, tut mir leid, ich wollte dir keine Umstände machen, doch wir hatten die Nacht durchgemacht…“

„Das machte mir doch nichts aus, wirklich nicht!“
 

Er blickte den jungen Sänger von der Seite an und grinste. Es war einfach zu süß, wenn sich jemand Sorgen machte nur wegen einer solchen Kleinigkeit.
 

„Wo steckt Tetsu?“

„Surfen…Dort, das neongelbe Segel in der Bucht ist seins.“

Gackt blickte auf die Bucht hinaus. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser und er musste die Augen zusammenkneifen, um das besagte Segel von Tetsu auszumachen. Es kreuzte unterhalb der kleinen Insel, auf der eine Ruine eines alten Turmes stand, die Bizarre Silhouette des Bauwerkes. Auf dem vorstehendem Felsen im Meer war das Wahrzeichen des Feriendorfes.
 

Der Schwarzhaarige versuchte sich vorzustellen, wie es gewesen sein musste, wenn man als einsamer Wächter dort oben gestanden hatte. Die Männer hatten Tag um Tag den Horizont nach vermeintlichen Piratenschiffen abgesucht. Es lag in ihrer Verantwortung, die Dörfer rechtzeitig vor einem drohenden Überfall zu warnen. Einsam musste der Dienst auf dem Turm gewesen sein und auch reichlich zugig, denn die wenigen Surfer, die sich bis dort hinausgewagt hatten, schossen mit hohem Tempo vor dem Wind dahin. Tetsu verlor kein einziges Mal die Balance. Dass er die ganze Nacht am Strand gewesen war, schien seiner Kondition nicht geschadet zu haben. Für Sekunden beneidete Gackt ihn um die rasante Fahrt auf dem sonnenglitzernden Meer. Es musste ein tolles Gefühl sein, vollkommen schwerelos über das Wasser zu gleiten.

Viele seiner Freunde hatte ihm oft angeboten, ihm das Surfen beizubringen, doch er hatte es immer wieder verschoben, angeblich aus Zeitmangel, doch in Wirklichkeit war seine tief sitzende Furcht vor dem Wasser stärker als die Neugier.
 

Gackt konnte zwar schwimmen, aber es machte ihm nur in vernünftiger Uferentfernung Spass. Möglichst noch mit einer Luftmatratze. Sobald er jedoch mit dem Kopf unter Wasser geriet, wurde er von einer Panik ergriffen und wusste nicht mehr, wo oben oder unten war. Der bloße Gedanke, vom Brett zu müssen und vielleicht dort draußen mit dem Segel den Wellen und dem Wind zu kämpfen oder gar unter Wasser gedrückt zu werden, verursachte ihm selbst in der größten Hitze und am sicheren Strand eine Gänsehaut. Er drehte dem Meer energisch den Rücken zu, legte sich auf den Bauch und schlug sein Buch wieder auf. Aber eigenartigerweise konnte er sich plötzlich nicht mehr auf die Geschichte konzentrieren, die Buchstaben ergaben keinen Sinn. Die Kuhle, die er unter sich im Sand gegraben hatte, drückte auf den Hüftknochen, das tat so weh, dass er es kaum aushielt. Außerdem war es so heiß, dass sich der Schweiß tropfenweise im Nacken bildete und kitzelnd den Rücken hinab rann. Weshalb fühlte er sich mit einem Schlag so unwohl in seiner Haut? Gackt fand keine Antwort, er setzte sich wieder auf und schlug das Buch zu, zog die Beine an und schlang die Arme darum.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir?“
 

Der Dunkle blickte auf Hyde, der immer noch neben ihm saß, allerdings hatte er seine Sachen abgelegt, so dass Gackt eine schöne Aussicht hatte. Schmunzelnd stellte er fest, dass Hyde wirklich eine perfekte Figur besaß. Und er konnte sich das Tattoo, welches auf dem Rücken des Sängers war, genauer betrachten. Engelsflügel, was hätte es sonst sein sollen, dachte Gackt. Die Flügel für das himmlische Wesen, doch er dachte sich auch, dass es Hyde nicht nötig gehabt hätte, denn dass er ein Engel war, sah man auch ohne Flügel.
 

„Ja natürlich, mir ist nur ein wenig heiß.“

„Lass uns eine Runde schwimmen gehen.“

„Lieber nicht, ich…ich sollte mal zuhause anrufen, ich lass dir den Sonnenschirm hier.“
 

Mit diesen Worten erhob er sich und wanderte hoch zu dem Bungalow, den er für die zwei Wochen angemietet hatte. Warum er regelrecht vor dem kleinen Japaner geflohen war, wusste er nicht, dennoch konnte er ahnen, dass es schlimm geendet hätte, wenn er mit ihm ins Wasser gegangen wäre. Vermutlich wäre so etwas peinliches passiert, wie das man durch die dünnen Badehosen gesehen hätte, wie sehr er Hyde begehrte. An dem kleinen Ferienhaus angekommen warf er sein Hemd und Hose in den Sand und legte sich in den Badehosen in die Hängematte, die hinter dem Bungalow zwischen zwei Korkeichen gespannt war und starrte in das Geflecht der Zweige hinauf. Das leise Flüstern des Windes in den trockenen Blättern hätte beruhigend sein können, aber er war so außer sich über seine eigene Dummheit, dass er am liebsten mit dem Eichenhäher um die Wette gekreischt hätte, der auf einem Zweig über ihm saß. Im Haus klingelte das Telefon, doch er überhörte es mit Absicht, er war nicht in Stimmung für ein Gespräch, so döste er schließlich irgendwann weg.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tatsu-addict
2007-09-07T14:26:45+00:00 07.09.2007 16:26
ich bin echt begeistert!!!
gefällt mir echt richtig gut!!!
echt krass wie gut du alles beschreiben kannst!
sag mir auf jeden fall bescheid, wenn das nächste kapi on ist!!!
*grins*
Von:  Armaterasu
2007-09-06T21:04:47+00:00 06.09.2007 23:04
Bin die Erste *froi*
Ich habe mit ungeduld diese Fortsetzung erwartet und das weißt du auch ^___^
Ich finds klasse, wie du die Umgebung beschreibst und die Gedanken der Charaktere^^ Mir gefällt es richtig gut, obwohl nicht wirklich was passiert ist, außer sie sich langsam näher kennenlernen, aber ich finde es richtig klasse^^ freue mich schon auf den nächsten teil und bitte bescheid sagen^^ danke dir^^
*knuddel*

amy


Zurück