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Let us walk to Paradise

von

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"Mondnacht"

3.Kapitel: „Mondnacht“
 

Der Titel zu diesem Kapitel ist der eines Gedichtes von Joseph von Eichendorff. Er schrieb es 1837. Der mit den “~“ gekennzeichnete folgende Text ist das Gedicht von ihm.
 

~Es war, als hätt’ der Himmel

Die Erde still geküsst,

dass sie im Blütenschimmer

von ihm nur träumen müsst.
 

Die Luft ging durch die Felder,

die Ähren wogten sacht,~
 

Alles lag friedlich schlummernd in der Nacht. Ab und zu gab ein Käuzchen an, wie spät es war. Ein paar Nebelschwaden hingen über den Erdboden und gaben der Landschaft einen verträumten Touch.... Nichts regte sich nur zwei Gestalten wanderten durch die Wiesen und Felder.

Der Mond war so schön hell, dass es für Phillipp nicht schwer war die Orientierung zufinden im Dunkeln. Dicht hinter ihm folgte Fabian. Der Kleine schaute sich bei jedem Schritt ängstlich um.

Dem Braunhaarigen blieb das nicht verschwiegen, und als er urplötzlich stehen blieb, stieß Fabian mit ihm zusammen, dabei befreite sich ein kleiner Schreckensschrei aus der Kehle des Jüngeren.

Phillipp drehte sich zu ihm um.

„Alles okay?“, fragte er sanft.

Fabian nickte nur langsam.

„Na dann komm, soll ich dich an die Hand nehmen?“

Wieder nickte der Kleine.

Phillipp nahm die kleine zarte Hand in seine Größere und zog ihn dann sanft neben sich her.

Nun hatte Fabian nicht mehr so große Angst, doch bei jedem unbekanntem Geräusch oder gruseligem Rascheln in den nahe liegenden Feldern und Sträuchern, zuckte er zusammen und klammerte sich so fest es ging an den Arm des Älteren.

Dieser lächelte sanft und beruhigte den Jüngeren indem er ihm mit der anderen Hand sanft über den Kopf strich.
 

„Wo gehen wir eigentlich hin Phillipp?“, fragte der Kleine nach einiger Zeit.

„Wir gehen dorthin wo wir frei sind....“, antwortete dieser.

„Und wo ist das?“

„Das weiß ich leider noch nicht, Fabian....“, sagte der Braunhaarige, mit einem bedrückten Unterton in der Stimme.

„Wann sind wir da? Wie lange müssen wir noch laufen?“, quengelte der Blonde nun und blieb abrupt stehen.

Der Braunhaarige drehte sich zu ihm und seufzte leise: „Wir sind noch lange nicht da...wir müssen noch ein Weilchen gehen. Am Ufer, gegenüber von der Insel, steht ein leeres Fischerhaus, da müssen wir heute noch hinkommen, damit wir uns morgen ein Floß bauen und übersetzen können.“, erklärte der Ältere und ging auf Fabian zu, der seine Hand losgelassen hatte.

Fabian überlegte, nahm aber dann wieder Phillipps Hand und ging neben ihm tapfer weiter.

`Er ist müde....aber wir müssen es heute noch schaffen, sonst klappt die Flucht nicht. Er ist bestimmt auch noch sehr erschöpft wegen seinem Arm und von der anstrengenden Arbeit konnte er sich auch noch nicht erholen. Hoffentlich mute ich ihm nicht zuviel zu....´, sorgte er sich um ihn.

Doch er konnte nichts dran ändern, es musste sein, sie mussten es durchhalten, koste es was es wolle.
 

Eine Eule flog über den Wald hinweg, wohl auf der Suche nach Nahrung, ihr Laut hallte durch die Nacht. Immer noch gingen Phillipp und Fabian einen kleinen Feldweg entlang. Immer noch hoffte Phillipp, genauso wie Fabian bald da zu sein. Der Blonde ging nur noch mit halb offenen Augen neben den Braunhaarigen her. Ab und an stolperte er über einen Stein. Er war zu müde um richtig auf den Weg zu achten.

Plötzlich ließ Fabian sich mitten auf den Weg fallen. Phillipp hielt an.

„Was hast du? Bist du hingefallen? Tut dir was weh?“, fragte er besorgt.

„Ich kann nicht mehr Phillipp und mein Fuß tut weh.“, jammerte dieser.

„Zeig mal.“

Der Ältere ging auf ihn zu und schaute sich den Fuß an, den der Kleine ihm entgegen streckte.

Der Knöchel des Jüngeren war stark angeschwollen.

„Bist du irgendwo umgeknickt?“

Der Jüngere nickte nur.

„Warum hast du denn nichts gesagt?“, fragte er vorwurfsvoll.

„Du hast gesagt wir müssen heute noch ankommen...da irgendwo.“

„Ach Fabian.....“, seufzte Phillipp und nahm den Jüngeren auf den Arm.

Dieser schaute den Älteren irritiert an: „Was machst du jetzt?“

„Na was wohl? Ich trag dich den Rest des Weges, mit dem Fuß darfst du nicht weiter gehen.“

Fabian errötete etwas, doch das war in der Dunkelheit nicht sichtbar für den Anderen. Er kuschelte sich fest an Phillipp und schloss die Augen.

Nur kure Zeit später erreichte Phillipp das Fischerhaus, welches leer und schweigend am Wasser stand.

Er hörte die Wellen des Golfs von Biscaya im gleichmäßigen Rhythmus ans Ufer schlagen. Der Mond spiegelte sich im Wasser, jedoch zersplitterte sein Spiegelbild in jeder Welle, die auf ’s Ufer zurollte. In naher Ferne erkannte der Braunhaarige sogar die Umrisse der Insel.

Er ging näher auf das Fischerhaus zu, überall lagen Bretter, die konnte er für sein Vorhaben gut brauchen. Mit seinen Fuß stieß er sanft die offene Tür auf. In dem kleinen Haus roch es etwas modrig und nach Fisch, aber es hätte schlimmer sein können, dachte er bei sich.

„Wir sind da, Fabi.“, sagte er freudig.

Doch er bekam keine Antwort, besorgt sah er in seine Arme und stellte mit Erleichterung fest, dass der Jüngere friedlich und erschöpft eingeschlafen war.

Phillipp überlegte ob er ihn wecken sollte, entschloss sich jedoch dann ihn weiter schlafen zu lassen und sich nach einem Nachtlager für sich umzusehen.

Er entdeckte nach kurzer Zeit einen Strohhaufen, der mit seiner rechteckigen Art stark an ein warmes bequemes Bett erinnerte.

Der Ältere legte den Jüngeren sanft darauf ab, bettete sich dann neben ihn, nahm ihn in den Arm und hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange.

Noch nie hatte er sich bei einem Menschen so wohl gefühlt, wie bei Fabian. Sein Herz schlug schnell und alle Gefühle in ihm vermischten sich zu einem wilden Strudel, während der Kleine friedlich schlummernd neben ihm lag..

Phillipp schloss die Augen und versuchte einzuschlafen....

Doch so sehr er sich auch bemühte zur Ruhe zu kommen und zu schlafen, desto wacher, so schien es ihm, wurde er.

Er öffnete die Augen, wie sehr bewunderte er jetzt Fabian, der sich in Ruhe erholen konnte und durchs nichts um den Schlaf gebracht wurde.

Der Ältere entschloss sich wieder auf zu stehn. Sein Herz schlug laut und er befürchtete, dass es der Blonde wohlmöglich hören und davon aufwachen würde. Dies wollte er ihm nun wirklich nicht antun, es war schon schlimm genug, dass er keine Ruhe fand.

Er öffnete die Tür des Hauses, setzte sich auf Schwelle und sah zum Himmel hinauf. Der Mond schien zwar immer noch hell am Himmelszelt, bewacht von vielen Sternen, jedoch kündigte sich im Osten bereits der neue Tag an.

Was er wohl mit sich bringen würde? Ob es wirklich alles klappen würde, wie er es geplant hatte? Fragte sich der Braunhaarige in Gedanken.

Er war sich nicht sicher, er blickte zurück ins Haus.... alles war still.......

Dann stand Phillipp auf, schloss leise die Tür und sammelte etwas Holz zusammen, da er eh nicht schlafen konnte, konnte er auch etwas nützliches tun. Außerdem konnte Fabian ihm auch nicht großartig helfen, schließlich war dieser verwundet.

Wäre es dann nicht besser alles hinzuschmeißen?

Phillipp ließ die gesammelten Bretter zu Boden fallen.

War es nicht töricht, was er da tat?
 

~es rauschten leis die Wälder,

so sternklar war die Nacht.
 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

flog durch die stillen Lande,

als flöge sie nach Haus.~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-08-29T08:04:06+00:00 29.08.2007 10:04
woww... was für ne geschichte!!
aber mich würd interessieren was genau das für gefühle sind!!
so ne art vater - sohn beziehung oder mehr??
wahrscheinlich muss ich um das zu erfahren einfach weiterlesen!!

aber mich würde die vorgeschichte vom braunhaarigen interessieren... wizo isser alleine auf der straße und muss sich um sein überleben sorgen... was ist passiert dass er alleine durch die welt wandert??
lg
Jey-chan
Von:  Professor_Snape
2007-07-01T00:30:38+00:00 01.07.2007 02:30
mal sehen was denen noch so alle passiert!
bin echt gespannt über das was jetzt kommt
und du schreibst du schön verständlich und fließend!!!
*anflausch*


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