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Grief

von

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Als ich die Augen das nächste Mal öffnete, war es bereits hell. Die grinste mich an. „Guten Morgen. Gut geschlafen?“

„Ähm… Ja klar. Und du?“

“Ich bin sofort eingepennt, als ich das Licht ausgemacht hab. Was hältst du von Frühstück?“

„Ich weiß nicht. Ist mir egal.“

„Du weißt doch, dass diese Antwort in diesem Haus nicht gern gehört wird.“

„Na gut. Dann bin ich für Frühstück.“ „Na dann los. Steh auf, geh ins Bad. Kannst deine Schlafsachen anlassen, wenn wir frühstücken. Das macht meine Familie sogar jeden Samstagmorgen.“

Ich machte mich fertig und setzte mich dann neben Die an den gedeckten Frühstückstisch.

“Guten Morgen!“, sagte eine ziemlich hübsches Mädchen und ließ sich neben mir auf den Stuhl fallen. „Ich bin Dies Schwester. Und du bist einer seiner Freunde richtig? Bist du der, den meine Mutter so toll findet?“

Sie trug ein viel zu weites T-Shirt und darunter Boxershorts. Und sie sah Die kein Bisschen ähnlich.

Auch die Mutter setzte sich an den Tisch. „Willst du Kakao oder Tee? Kaffee? Oder lieber Saft?“

„Ähm…“ beinahe hätte ich „egal“ gesagt, aber ich ließ es sein. „Kakao.“

„Gut.“ Sie gab mir eine Tasse. „Hast du gut geschlafen? War mein Sohn ein guter Gastgeber oder fehlte dir irgendetwas?“

„Mir hat nichts gefehlt. Wann soll ich eigentlich wieder nach Hause?“

“Wann immer du willst. Wir haben gerne Besuch.“, antwortete Dies Schwester und lächelte mich an. Sie hatte genau so ein sympathisches Lächeln wie ihr Bruder.

Das Frühstück lief ganz anders ab, als bei mir zu Hause, wenn meine Eltern und ich denn mal zusammen frühstückten. Dies Familie quasselte die ganze Zeit über irgendwelche Freunde und Bekannte. Es wurde so richtig schön über eingebildete Mädchen abgelästert und sie machten sich alle über eine Tante lustig. Sie hatten alle den gleichen Humor und ich konnte nichts essen, weil ich die ganze Zeit über lachen musste. Es war sehr entspannend, mal wieder bei einem Freund zu sein.

„Lasst den armen Jungen doch mal essen.“, sagte Die. „Er kriegt doch gar nichts runter.“

Mir fiel auf, dass Dies Vater gar nicht am Tisch saß. „Wo ist denn eigentlich dein Vater?“, fragte ich Die.

“Nicht da.“

“Wo ist er denn?“

“Keine Ahnung.“, sagte Die traurig und sofort tat es mir leid, dass ich überhaupt gefragt hatte. „Der ist vor langer Zeit einfach abgehauen.“

“Deshalb fühlt Daidai sich auch eher zu Jungs hingezogen, wenn du verstehst, was ich meine.“, sagte Dies Schwester augenzwinkernd zu mir. „Also pass auf, dass er dich nachts nicht einfach so überfällt und dich abknutscht und kuschelt. Außer natürlich es macht dir nichts aus, weil du selbst nur auf Jungs stehst. Hach ja… So ist das eben, wenn man ohne Vater aufwächst… Dann wird man eben schwul.“

Die sah sie beleidigt an. „Woher willst du denn wissen, auf welches Geschlecht ich stehe?“

“Na das sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock, dass du den Knuffi hier magst.“ Sie grinste und zeigte auf mich.

“Du hast doch nen Knall.“, sagte Die und beschmierte seinen Toast.

Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Auf der einen Seite freute ich mich, aber auf der anderen Seite, hatte Die doch nicht mal gesagt, dass er wirklich auf Jungs stand. Aber er hatte es auch nicht abgestritten, also konnte es doch gut angehen. Tatsächlich machte ich mir ein paar klitzekleine Hoffnungen.

Den Rest des Morgens wurde kein einziges Wort darüber verloren.

Die und ich zogen uns um, machten die Betten und setzten uns dann auf sein Sofa.

„So. Jetzt haben wir alles gemacht. Und jetzt?“, fragte Die und sah mich an. Mit seinen wunderschönen braunen Augen, in die ich aber leider nicht besonders lange gucken konnte, weil ich sonst das Gefühl hatte, zu schmelzen. Also sah ich lieber den Teppich an.

“Ich weiß nicht. Ich kann ja auch nach Hause gehen.“ Ich hoffte, dass Die mir einen anderen Vorschlag machen würde, damit ich nicht nach Hause musste.

„Willst du denn schon los? Sonst überlegen wir uns noch was. Mal sehen… Hmm… Es ist Sommer! Es wird sich schon was finden…. Lass uns ein Eis essen gehen! Ich gebe es aus. Du magst doch Eis oder?“

Ich nickte und freute mich darüber, dass ich noch mehr Zeit mir Die verbringen konnte.

Jedoch lief dieses Eisessen nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Wir holten uns ein Eis und setzten uns dann auf eine Bank. Und dann kamen tatsächlich ein paar Leute aus meiner ehemaligen Klasse auf uns zu.

„Hara? Was machst du denn hier?“, fragte einer von ihnen.

“Eis essen.“, sagte ich leise. Ich befürchtete, dass sie mich wieder fertig machen würden, deshalb versuchte ich ihnen keinen Grund zu geben.

„Ist das da dein Freund? Du bist schließlich schwul, Mann.“, sagt er, dann fingen er und seine Freunde an zu lachen.

Was ich nicht erwartet hätte war, dass Die etwas sagte. „Habt ihr nichts Anderes zu tun?“

“Sprich nicht in so einem Ton mit mir.“

„Dann mach meinen Kumpel nicht so an!“ Die stand auf. Er war größer als der Typ. Und wieder bewunderte ich ihn. Dieses Mal für seinen Mut. „Hast du noch etwas Wichtiges zu sagen? Sonst würde ich dir vorschlagen von hier zu verschwinden.“

„Willst du mir drohen?“

„Nein. Ich denke nicht. Ich versteh auch gar nicht, wieso ich mich überhaupt mit dir abgebe. Komm, Toto. Lass uns irgendwo anders hingehen. Hier mieft das.“, sagte Die, nahm meine Hand, warf seinem Gegenüber einen vernichtenden Blick zu und zog mich dann hinter sich her.

„Verpiss dich bloß, du Hosenscheißer!“, schrie der Typ uns hinterher, aber Die reagierte nicht, sondern zog mich zielstrebig hinter sich her. Er ging ziemlich schnell, sodass ich nach einer Weile kaputt war, aber zum Glück hielt er genau dann an.

„Was waren das denn für Pisser?“, fragte Die. Ihn schien das wirklich sehr aufzuregen, obwohl sie gar nicht mal so viel gesagt hatten.

„Alte Klassenkameraden.“

“Die haben ja wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Kommen einfach so zu dir und machen dich an. Und dann beleidigen sie dich als Schwuler, obwohl das im Großen und Ganzen doch scheißegal ist, auf wen oder was man steht oder? Na okay… Es gibt natürlich solche Abartigen, die mit Leichen poppen, aber das ist doch etwas ganz Anderes! Verdammt!!! Jetzt reg ich mich schon wieder über Dinge auf, die mich eigentlich gar nichts angehen und mit denen ich auch gar nichts zu tun hab. Aber du musst das verstehen. Ich kann es einfach nicht ab, wenn man meine Freunde blöd anlabert. Ich wünsche ihm, dass er - beim Skaten oder so – richtig fies auf eine Stange oder eine Mauer oder sonst was fällt. Dann würd ich lachen und das verbreiten.“

Ich musste über Die lachen. Darüber, dass er sich so etwas wünschte. Und wieder einmal war ich froh darüber, dass ich mit Die befreundet war und leider wuchs auch der Wunsch danach, mit ihm zusammen zu sein. Aber das würde wahrscheinlich nie passieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toshiya_XD
2007-03-08T16:21:32+00:00 08.03.2007 17:21
hmmm~
^^ weiter
ich mag deine FF
Von: abgemeldet
2007-03-08T15:49:27+00:00 08.03.2007 16:49
*inner hände klatsch*
weiter weiter wieter!!!
*das sooo tollig finds*
*nick*
*grins*
*sabber*
und daidai hau denen mal aufs maul...die sind gemien zu toto!!!!
*kichas*
XXXXD


ich hoffe sehr, dass es so schnell wie möglich weitergeht^^
Von: abgemeldet
2007-03-07T22:12:29+00:00 07.03.2007 23:12
süß. auch wenn so wenig Rest-Dir en grey dabei war~


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