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Minoru

Seltsame Krankheit
von

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Im Wald der Kitsune

Hay, hay :D Mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel ^^ Hoffentlich gefällt es euch aber genauso gut, wie die vorigen ;D Tja was soll ich noch groß sagen? Beim nächsten Kapitel hört ihr wieder von mir ^^ Und nun viel Spaß beim Lesen!
 

***
 

Kasumi hatte nicht gelogen, sie brachen wirklich früh auf! Man konnte den Sonnenaufgang gerademal anhand eines schmalen, blassgelben Schimmerns über den Baumwipfeln erahnen. Nebelschwaden schwebten geisterhaft über dem Boden und zogen träge zwischen den Bäumen umher. Es war kühl, aber am Himmel zeichneten sich nur kleine Wölkchen ab – es schien ein sonniger Tag zu werden.
 

Kazuya versuchte verzweifelt seinen Bruder aufzuwecken, doch Minoru kommentierte alle Anstrengungen nur mit einem grimmigen Brummen und drehte sich weg. „Grr! Kannst du nicht ein Mal aufstehen, wenn du es sollst? Du alte Schlafmütze!“, schimpfte Kazuya. Minoru war definitiv keine Frühaufsteher, zumal er letzte Nacht nach diesem furchtbaren Albtraum eh nicht mehr wirklich zu Schlaf gekommen war. Er musste sich regelrecht anstrengen, um die Augen offen zu halten, aber immerhin gelang es ihm halbwegs. Doch als er an den Traum zurückdachte lief es ihm kalt den Rücken hinunter und er fühlte sich plötzlich hellwach.
 

Um Minoru herum herrschte schon reger Betrieb. Die Füchse waren mit allerlei Dingen beschäftigt: einige trugen Eimer mit Wasser herbei, andere brachten Erde zum Löschen der Feuer – denn wenn man Erde zum Löschen nahm, gab es keinen Rauch –, wieder andere kamen mit Pilzen und Wurzeln beladen aus dem Wald. Minoru sah auch, dass bereits mehrere Männer damit beschäftigt waren, einen großen Keiler zu zerlegen. Offensichtlich waren bereits einige Kitsune schon auf Jagd gewesen. „Guten Morgen!“, grummelte Kazuya und riss Minoru damit aus seinen Gedanken. Minoru bemerkte den verärgerten Gesichtsausdruck seines Bruders. „Oh. Tut mir leid. Guten Morgen.“, entgegnete er in einem entschuldigenden Ton. Kazuya schüttelte nachsichtig den Kopf. „Du bist unverbesserlich.“, seufzte er. „Ich dachte, du hättest so langsam mal die Hoffnung ausgegeben, mich so früh morgens wecken zu wollen.“, scherzte Minoru. Kazuya grinste. „Na endlich! Minoru du alte Schlafmütze!“, ertönte nun Yumis Stimme - in Minorus Ohren klang es schon fast wie Kazuyas Echo. Minoru streckte Yumi die Zunge raus. „Ich bin doch schon wach!“, grummelte er. Aus dem Augenwinkel registrierte er, dass Kasumi auf ihn zukam. Ein strahlendes Lächeln zierte ihr schönes Gesicht. „Guten Morgen, Minoru! Schön, dass du nun auch wach bist. Ich hoffe, du konntest noch ein wenig schlafen.“, sagte sie. Minoru nickte. „Ja…ein wenig.“, betonte er unabsichtlich. Kasumi bemerkte, dass ihm das Thema unangenehm war und ging nicht weiter darauf ein, obwohl Yumi und Kazuya verwirrt dreinblickten. Mit einer kurzen Handbewegung beendete Kasumi das Thema und deutete auf das Feuer, um dass sich die restlichen Dämonen bereits zum Essen versammelten. „Lasst uns essen! Ich bin sicher, ihr seid schon hungrig.“ Da konnte Minoru ihr nur zustimmen und auch Yumi und Kazuya stimmten ihr zu und folgten ihr zu den anderen.

Nach dem Frühstück – es war noch immer recht früh am Morgen – brach der Trupp auf.
 

***
 

Mit jedem Schritt, der sie weiter in das Innere des Waldes führte, schien sich die Umgebung zu verändern. Zunächst dachte Minoru, es sei nur Einbildung, doch im Laufe des Tages wurde er sich immer bewusster, dass der Wald tatsächlich eine Art geheimnisvolle Aura verspürte. Yumi und Kazuya war dies natürlich auch nicht entgangen. Immer wieder schweiften ihre Blicke bewundernd umher. Wieso unterschied sich dieser Teil des Waldes so sehr von dem, in dem die Menschen lebten? Jenseits des Flusses, dort, wo das Dorf der Menschen lag, schienen die Bäume tot, die Vögel stumm zu sein. Minoru konnte es sich nicht erklären, doch er hatte fast den Eindruck, die Bäume würden sich im Wind zueinander hinüberlehnen und sich flüsternd fragen, wer die fremden Menschen waren. Jedes Mal, wenn eine sanfte Briese die Blätter bewegte, klang das Rauschen wie die wispernden Stimmen der Bäume. Überhaupt, so erschien es Minoru, waren die Bäume kräftiger, grüner und größer als im anderen Teil des Waldes. Hier zwitscherten die Vögel fröhlich ihre Lieder, kein Vergleich zu dem leisen Gezwitscher – Minoru wollte es fast schon Trauergesang nennen – auf der anderen Seite des Flusses. Oft sah er Schatten davonhuschen und Schutz im grünen Dickicht suchen. Der Wald sprühte förmlich vor Leben. Minoru war nie klar gewesen, wie leblos der Wald der Menschen im Grunde war. Yumi und Kazuya erging es genauso. Kasumi entging diese Bewunderung nicht. „Euch wird vieles hier anders erscheinen, als in dem euch bekannten Teil des Waldes. Die Menschen haben vergessen, wie schön die Natur ist, sie verschließen ihre Augen vor der Pracht der Bäume und sind taub für die Stimmen der Vögel. Sie töten die Natur, indem sie Dörfer bauen und die Tiere jagen, nicht zum Überleben, sondern ihrer Felle wegen.“, Kasumis Worte klangen traurig, doch sie weckten in Minoru die Gewissheit, dass sie Recht hatte.
 

Sie waren lange unterwegs und Minoru konnte sich gar nicht satt sehen an all der Schönheit. Erneut wandte sich Kasumi zu ihm, Yumi und Kazuya um. „Wir machen gleich Rast. Ihr seid sicher erschöpft.“, sagte sie. Yumi nickte stellvertretend für alle drei.
 

Kurze Zeit später erreichte der kleine Trupp eine Lichtung, auf der sie rasteten. In der Nähe plätscherte ein kleiner Bach, dort wurden die Wasservorräte aufgefüllt. Kasumi setzte sich zu Minoru, Kazuya und Yumi, während die anderen Dämonen sich unterhielten oder ähnliches. „Wir werden den Reisberg voraussichtlich noch heute Abend erreichen. Ich werde euch jetzt über den weiteren Ablauf informieren.“, begann Kasumi. Ihre drei menschlichen Gegenüber sahen sie gespannt an. „Unsere Siedlung befindet sich am Fuße des Reisberges. Ihr werdet dort für die nächsten Tage ein Quartier erhalten. Es ist euch nicht gestattet, den Reisberg selbst ohne meine Begleitung zu betreten. Auch wir Kitsune dürfen dies nur zu bestimmten Anlässen, für euch gelten also dieselben Regeln. Später werdet ihr meinen Vater kennenlernen. Wie ihr ja bereits wisst, ist er das Stammesoberhaupt. Ich gehe davon aus, dass ihr ihm denselben Respekt entgegenbringt, wie eurem Dorfherrn Sasuke. Mein Vater wird mit euch über das Geschehene sprechen und dann zusammen mit dem Rat entscheiden, wie sich unser Stamm in der jetzigen Situation, in der das Verhältnis zwischen uns und den Menschen wieder sehr gespannt ist, verhalten wird. Anschließend, so vermute ich, wird er euch einige Krieger zur Seite stellen, die euch auf eurer Reise begleiten werden und beobachten werden, ob ihr im Sinne des Friedens handelt und keine Informationen über unseren Stamm preisgebt.“, erklärte Kasumi. „Was ist der Rat?“, fragte Kazuya. „Oh, tut mir Leid, das könnt ihr ja nicht wissen. Der Rat besteht aus den weisesten und stärksten Mitgliedern unseres Stammes. Das Oberhaupt des Stammes, also mein Vater, die weiseste und beste Schamanin und der stärkste Krieger bilden den Rat. Der Rat tritt zusammen, wenn über das Wohl des Stammes entschieden werden soll, wie zum Beispiel in einer Kriegssituation.“, erläuterte Kasumi. Yumi zog besorgt die Augenbrauen zusammen. „Und was ist, wenn der Rat beschließt, unser Dorf anzugreifen? Oder wenn er uns nicht traut und uns lieber…tötet?“, fragte sie mit einem Hauch von Angst in der Stimme. Kasumi legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. „Sei unbesorgt. Unsere Ratsmitglieder sind weise und vertrauenswürdig. Sie würden niemals etwas tun, was den Frieden gefährden würde, selbst in einer solchen Situation nicht. Und da ihr Gäste in unserem Wald seid, steht ihr unter Inaris Schutz persönlich! Hier würde es niemand wagen, seine Hand gegen euch zu erheben!“, versicherte sie. Minoru erinnerte sich an die grobe Behandlung, die ihm zu Anfang entgegengebracht wurde. Nachdem Kasumi erschienen war, waren die Kitsune in der Tat freundlicher geworden. Minoru vermutete, dass sie nun auch nicht mehr ganz so misstrauischen waren. Kasumi unterbrach seine Gedanken, indem sie aufstand und verkündete, dass es nun weiterging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-05-29T13:54:47+00:00 29.05.2007 15:54
*seufz*
Wie machst du das nur???
Bin schon auf den Rat gespannt. Die kriegen sich bestimmt in die Haare. *Vermutungen anstell*
Ich wär bestimmt noch schlechter als Minoru aus den Federn gekommen, nach so einer Nacht.
Von: abgemeldet
2007-05-25T19:33:44+00:00 25.05.2007 21:33
Hay Light^^
soo erste^^
nyo das versprochene commi^^
Das war wirklich geil^^
Kasumi hat Yuki ja doch nen ganz schönen schrecken eingejagt...
Aber das Mino sooo ne schlafmütze is hätt ich nicht gedacht

lg Mei


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