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Pale

von

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Present

Da ich mal jetzt gerade zu Ostern zu viel freie Zeit hatte, gibt’s jetzt das nächste Chap. ^^
 

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Present
 


 

Still schweigend standen sie sich nun gegenüber. Nicht ein Wort ward gesprochen oder gar eine Bewegung zu vernehmen. Kaoru blickte seinen ungebetenen Besucher noch immer mit gemischten Gefühlen an, wusste nicht so recht etwas mit sich anzufangen. Sein Herz hämmerte aufgeregt wie wild gegen die Brust und er fühlte seine Handflächen feucht werden vor Nervosität. Die gesamte Atmosphäre schien regelrecht spannungsgeladen zu sein. Ebenso kam ihm die Luft so dick vor, als hätte man sie mit einem scharfen Messer schneiden können, zu dick um ordentlich atmen zu können. Der junge Mann traute sich Minuten später, so kam es ihm zumindest vor, auch wenn es nur einige wenige Sekunden waren, die im Moment endlos lang schienen, dem Fremden richtig bewusst ins Gesicht zu sehen. Er schaute in dunkle, braune Augen, die fast schon starr wirkten. Kaoru konnte nicht mehr wegsehen. Der Andere erinnerte ihn an eine dieser wunderschönen Porzellanpuppen, deren Blick einerseits so leer und doch gleichzeitig unergründlich tief war, als wüssten sie ein Geheimnis, welches jedem verborgen blieb. Ein kalter Schauder lief über seinen Rücken, doch er blieb standhaft und wandte den Blick nicht ab. Selbst wenn Kao es gewollt hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen diesen Willen durchzusetzen. Und so stand der Japaner weiter reglos mitten in der Nacht in der Küche und ließ den Fremden vorerst unkommentiert gewähren. Nicht aus Gastfreundschaft oder Liebenswürdigkeit, sondern einfach weil er sich zu keiner Handlung in der Lage fühlte. Es war, als wäre Kaoru an Ort und Stelle festgefroren, als hielt ihn eine unsichtbare Macht in ihren Fängen und spielte ihr liebstes Spielchen mit dem Studenten, egal wie dieser sich zu wehren vermochte. Jetzt entschied nicht er selbst über sein Wirken, eben diese höhere Kraft tat es, ergötzte sich gleichzeitig an dessen Hilflosigkeit und der Unfähigkeit selbständig zu agieren.

Doch dieser Bann brach plötzlich vollkommen unerwartet, als das unbekannte Wesen ganz unverhofft einen Schritt nach vorn tat. In diesem Augenblick erschrak der kurzhaarige Japaner fürchterlich, lief sofort einige Schritte rückwärts, bis er an der Küchenzeile anstieß. Ohne weiter zu zögern griff er nach hinten und schnappte sich eines der Messer, die auf der Anrichte in der Halterung standen. Drohend hielt Kao es seinem Gegenüber entgegen, bereit sich mit allen Mitteln zu verteidigen, obgleich seine Hände zitterten.

„Keinen Schritt näher!“

Zur Antwort erntete er jedoch nur ein amüsiertes Lächeln. Etwas verwundert darüber und dass die Forderung offensichtlich nicht ihren Zweck erfüllte, zog der junge Mann die Augenbrauen empor. Was blieb jetzt noch für eine Möglichkeit? Zustechen? Angriff war bekanntlich die beste Verteidigung. Andererseits ein Zeichen von Schwäche und Unsicherheit. Obwohl Kaoru der festen Überzeugung war, dass er so oder so der weitaus Schwächere der Beiden war. Mit schreckgeweiteten Augen sah er dabei zu, wie die fremde Person näher auf ihn zukam, bis diese schließlich direkt vor ihm stand. Keine 20 cm trennten sie. Die Spitze des scharfen Messers zeigte mittlerweile direkt auf die Brust des Gegenübers. Es fehlte nur ein kleines Stück, bis sie auf einen Widerstand treffen würde. Der Schwarzhaarige aber konnte aus einem für ihn unfindbaren Grund nicht einfach ohne zu „fragen“ auf den Anderen losgehen. Jener jedenfalls schien den Moment zu nutzen und umfasste das Handgelenk des kleineren Mannes, führte die Messerspitze mit Leichtigkeit ein wenig von sich weg. Gleich darauf wurde Kaoru der Gegenstand aus der Hand genommen. Jetzt war er vollkommen wehrlos. Dafür hielt nun der Eindringling das Messer in der Rechten. Kao hatte Angst, um nicht zu sagen eine verdammte Scheißangst. Er hoffte nur, dass es ein schnelles Ende nahm.

Stattdessen geschah einige Zeit lang gar nichts. Er wurde lediglich weiter aufmerksam aus dunklen Augen gemustert. Nur der regelmäßige Wimpernschlag war die einzige Bewegung des nächtlichen „Gastes“. Bis hin zu dem Moment, in dem dieser die Hand des Menschen, um welche noch immer sein Griff lag, langsam anhob. Das jahrhundert alte Wesen spürte nur zu deutlich den schnellen Pulsschlag unter seinen schlanken Fingern, roch dessen Angst, wie süßlich duftendes Parfüm. Zart und beinahe flüchtig strich er mit dem Daumen über die feinen Äderchen an der Innenseite von Kaos Handgelenk, richtete seinen Blick für den Bruchteil einer Sekunde auf die dünne Haut.

„Hast du mich denn gar nicht vermisst .... Kaoru?“, fragte der Größere der Zwei schließlich kess und schenkte dem Mann ein erneutes, belustigtes Lächeln. Der Student sah seine perfekten Zähne im hereinfallenden Mondlicht aufblitzen, bemerkte die unnatürlich langen Eckzähne sofort. Panik stieg in ihm auf. Panik und all die alten Erinnerungen, wie seine Schwester in den Armen dieses Wesens starb, durch dessen Hand. Es machte ihn furchtbar wütend. Wie konnte er nur zögern dieses Monster umzubringen und sich auch nur eine Sekunde von ihm faszinieren zu lassen? Andererseits: wie konnte sich Kaoru nur so sicher sein, dass das gerade alles passierte? Vielleicht war es nur ein Traum. Diese erfundenen Schauderfiguren gab es schließlich nicht. Er wusste einfach nicht, was er glauben sollte.

„Was ist denn? Hat es dir die Sprache verschlagen?“, drang erneut die angenehm tiefe Stimme des Anderen an seine Ohren. Und auf einmal fühlte sich Kaoru Niikura so nüchtern wie noch nie zuvor in seinem gesamten Leben.

„Wie kannst du so mit mir reden?“

So schnell verschlug es ihm die Sprache nicht.

„Ich rede mit dir, wie es mir beliebt.“

Dem Größeren mangelte es wahrlich nicht an dreisten Gegenargumenten. Kaoru schien es regelrecht so, als machte man sich über ihn lustig.

„Uns verbindet etwas ganz Bestimmtes.“, sprach der Fremde nach kurzer, dramatischer Pause weiter und legte den Kopf leicht schief, sodass der dumpfe Lichtschein verspielt über seine Haare tanzte. Zum ersten Mal fielen dem Japaner die roten Strähnen auf, die dem sonst dunklen Haar einen auffälligen Kontrast verliehen.

„Ich wüsste nicht, was ich mit jemandem wie dir gemeinsam haben könnte.“, erwiderte er etwas verspätet, dachte eigentlich nur daran dem allen zu entfliehen.

„Jemandem wie mir? Für wen hältst du mich denn?“

Dass der Unbekannte Kaos Anmerkung ausgewichen war, war beiden durchaus bewusst und die Gegenfrage ganz absichtlich gestellt. Doch das störte den Kleineren nicht. So konnte er seinem Gegenmann wenigstens weis machen was er von ihm hielt. Der Student sah jetzt seine Chance endlich zu handeln.

„Für einen verdammten Mörder.“, zischte er und machte schon die ersten Andeutungen auf den anderen loszugehen. Für diesen war alles allerdings ziemlich vorrausschaubar. Noch bevor Kaoru richtig zum Zug kommen konnte, wurde er schon gepackt und rumgerissen. Ein dumpfer Schmerz an seinem Hinterkopf folgte und was blieb war undurchdringliche Schwärze.
 

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Joa, soweit dieses Chap. Etwas kurz ich weiß ^^°°° hätte ich noch weitergemacht, wären es zu viele Infos auf einmal gewesen also ist hier cut

Bis zum Nächsten ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-05-05T20:54:22+00:00 05.05.2007 22:54
Ich bin beeindruckt. Wirklich. Deine Geschichte ist einzigartig. Die Idee mit Vampieren ist zwar nicht neu, aber wie du es umsetzt, das ist wirlich toll. Besonders fasziniert es mich, wie du auf diese ganzen kleine Details zu sprechen kommst, ein Lichtschein, der in den dunklen Gassen erlischt, oder das Echo war durch die Wände hallt. Einfach großartig :D So wird die Umgebung bildlich dargestellt und ermöglicht es dem Leser es sich vorzustellen. Durch diese kleinen Details wird eine wunderbar passende Atmosphäre erzeugt, die mich besonders an deine Geschichte gefesselt hat.

Und ein großes Kompliment an dich, wegen deinem Erzählstiel. Es ist beinahe einem Buch gleich. Sowas findet man hier nicht allzu häufig auf Animexx. Ich finde ihn toll, es lässt sich gut lesen und man langweilt sich nicht, man erfährt genug und nicht zuviel.

Also wirklich, großes Kompliment an dich. Mach weiter so, würde mich freuen bald ein neues Kapitel zu lesen.
Grüße Shinn :3
Von: abgemeldet
2007-04-16T18:20:08+00:00 16.04.2007 20:20
kuhl...ich vermute es ist Die?!?!

Ohne dihc in irgendeiner Art und weiße beleidigen zu wollen, aber kann es sein das es so eine Geschichte schon mal gab? (mit dem Inhalt der ersten beiden Kapitel?)


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