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NeeChan und Gareth-Quer durch Azeroth

Was passiert, wenn ein fieser Untoter und eine neunmalkluge Gnomin dazu gewzungen werden, zusammen zu arbeiten?
von

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Aggressives Gemüse

KAPITEL 2 Aggressives Gemüse
 

Ein paar Sonnenstrahlen trafen auf NeeChans Gesicht. Sie richtete sich langsam auf und gähnte leise.

"Uhhhaaa, hab ich gut geschlafen..." sie sah sich um und entdeckte den, wieder zum mensch gewordenen, Gareth.

"GUTEN MORGEN!!!" rief NeeChan laut, um ihn zu wecken, einige Vögel flogen wild auf. Gareth schlug schlagartig die Augen auf.

"Liebe NeeChan... warum weckst du mich auf...", er richtete sich auf, milde lächelnd im ersten Sonnen- schein. "WENN ICH DOCH SOWIESO NIE SCHLAFE???!!!" Die Vögel, die sich gerade wieder beruhigt hatten, starteten einen neuen Rundflug. Er strich sich die Haare glatt. "Guten Morgen" sagte er leiser. "Du solltest nicht so schreien, nachher lockst du noch ein paar Leute aus der Gegend an" (Er sagte zu Untoten natürlich Leute, so wie das Menschen zu ihresgleichen sagen)

"Öhm ... du hast geschlafen, als du eben Mensch warst, hab ich doch genau gesehn!", meinte die junge Gnomin und stand auf "Naja, es sind noch ein paar Tage Fußmarsch, bis wir aus dem Gebiet der Untoten heraus sind."

"In den Sekunden in denen du beim Blinzeln die Augen geschlossen hast- schläfst du da?" fragte er interessiert und erhob sich. "ich lösch mal das Feuer" meinte er und zog die Miene kraus. Seine Finger knacksten und das Feuer... erlosch. Lausig wenig Untotenmagie... aber wenigstens etwas. Er ließ das Genick knacken und verscharrte die Überreste. "Wie lang ungefähr? Ein, Zwei Tage oder circa ne Woche?"

"Mein Heer und sein Gefolge waren ca. zwei Tage in der Kutsche und auf dem Pferde unterwegs, zu Fuss würde es also mindestens die doppelte Zeit dauern, also noch mindestens drei Tage durch tiefstes Feindesland... und ich kann nicht versprechen, das wir nicht eine Meile an dem Aussenposten vorbei laufen ohne es zu merken", seufzte sie und stapfte los. Eine Idee wühlte sich durch tiefstes Gedankengestrüpp und bahnte sich den Weg zu Gareths Bewusstsein.

"...Hm auch Untote?", fragte er und half ihr beiläufig beim Einsammeln der Sachen. Doch die Gnom- Dame kam soweit wunderbar allein zurecht.

"Es sind zwergische Aussenposten an der Grenze, aber es könnten auch Untote dabei sein, noch auf dieser Seite und mit viel Pech landen wir bei so einem.", bemerkte NeeChan und warf sich wieder einer ihrer Essenswürfel ein. "Möchtest immer noch keinen?", fragte sie und ging schon einige Meter vor.

"Ich hatte schon was als du geschlafen hast... ich hoffe die Todesschreie des Eichhörnchen haben dich nicht zu sehr gestört." Er rollte die Decke zusammen.

"Denk ich nicht, bei einem zwergischen Außenposten könnte ich dich nicht durchschmuggeln, bei Untoten vielleicht schon- wenns Nacht ist..." seufzte er. "Du kannst dir nicht vorstellen wie nervig diese Gestaltwandlerei ist..."

"Äh aber ich kann bei den Zwergen einfach so durch spazieren, die sind nähmlich zufällig unsere "Nachbarn" ihre Heimatstadt liegt im selben Tal wie Gnomeregan, bis es gefallen ist" meinte sie. "Armes Eichhörnchen..."

"Dann ist es wohl auch egal..." Seine Worte schwanden im Wald. Er schwieg nicht lange. Er drehte sich zu ihr herum, versperrte ihr den Weg und ein breites Grinsen begann sich durch seine Züge zu wühlen. Er offenbarte ihr alle seine beängstigend weißen Zähne, auch wenn sie menschlich waren.

"Seh ich da Fellreste zwischen deinen zähnen?", stichelte die freche Gnomin. "Und jetzt steh hier nicht so im Weg rum, sonst kommen wir nie weiter!"

"Duuuu... kleine neunmalkluge Gnomin... du hast es mir..." er genoss jedes Wort "abgekauft... nicht wahr? Du hast echt gedacht, ich hätte ein lebendiges Eichhörnchen verspeist." Er klopfte ihr auf den Rücken, dass sie taumelte und lachte schrill und wahnsinnig.

"WAHAHAHARRHARRHARR"

Ein bedrückter Gesichtsausdruck setzte sich über ihr Gesicht und sie ging einfach an ihm vorbei, ohne ein Wort zu sagen. Ich kann andere Wesen einfach nicht ausstehen ... alleine zu sein ist ja eigentlich doch das Beste, dachte sie, während sie sich durchs Dickicht kämpfte. Was als Gnomin nicht gerade sooo einfach war. Die beiden Gestalten verschwanden in den grünen Fluten des Waldes. Nun, da sie das Untotengebiet allmählich hinter sich ließen, grünten die Bäume und Pflanzen auf, Blumen sprenkelten die Wiesen als hätte sie jemand mit einem Pinsel aufgetupft. Gareth, ein dunkler, längerer Schatten neben der Gnomin, die beinahe rennen musste, während er spazieren zu gehen schien, missfiel die Wandlung der Landschaft ganz offensichtlich. Pusteblumen fegten ihre Schirmchen in die Richtung der beiden, als Gareth kurz anhielt, die Gnomin überholen ließ und tief seufzte.

"Hhaaattssccchuuu....ich hasse Pollen...", gab die kleine Gnomin von sich , die eher die kalten blumenlosen Eisebenen ihrer Heimat und die sterlilen Gemäuer ihrer Heeren gewöhnt war. "Wir scheinen langsam in Neutrales Gebiet zukommen", sagte NeeChan, noch ehe sie davon tippelte, das Menschen'kind' dich hinter ihr.

"Und ich hasse Blumen..." Er sah sich um, bemerkte, dass sogar der Himmel sich aufzuhellen begann. In den Reihen der Bäume fehlten ab und an einige Stämme, jemand musste sie also abgeholzt haben. "Du hast Recht... wir kommen also bald an die Grenze... und dann auch endlich wieder in eine Stadt... ich kann fürs erste keine Bäume mehr sehen."Er kickte einen Stein weg, der sich in der Luft drehte und in dem Blumenmeer verschwand. "Seit Monaten irre ich in diesem bekloppten Wald schon rum!" Er horchte und blieb stehen. "Wart mal eben..." Er griff ihr in den Gürtel, wo sie noch einige Sekunden in der Luft weiter lief, ehe er sie absetzte.

"Hey, was ist los?" fragte das kleine Wesen, welches jetzt erst wieder Kontakt zum Boden erlangte. Die Gnomin sah sich fragend um, erblickte aber nichts in dem Meer aus Blumen, was einen Stop rechtfertigen würde. Gareth begann sich am Kinn zu reiben und kniff die blauen Augen zusammen.

"Hm... Instinkt...mit den Blumis stimmt was nich..." Er machte ein langes Gesicht, was ihn ziemlich doof aussehen ließ. Vermutlich dachte er, es ließe ihn nachdenklich oder intelligent aussehen. "Ich weiß nur nicht waaaas...."

"Was soll mit solchen Blumen denn nicht stimmen?", fragte Nee-Chan und tappelte etwas auf das Blumenmeer zu. "Sehen doch ganz normal aus... kann auch versuchen sie weg zufackeln, aber das sind ja nur kleine Blumen, wäre ja sinnlos." Er rieb sich unter der Nase.

"Hm..." Er ging vorsichtig einige Schritte vorwärts... noch einen... Nicht geschah, den Blumen wuchsen keine Zähne, Krallen, gar nichts. "Nun..." SCHLURP Ein kurzer Schrei noch und Gareth verschwand, als wäre das Blumenmeer tatsächlich aus Wasser. Die bunten Blüten brandeten in einem kreisförmigen Wellenmuster aus einander-

Dann Stille.

"...Gareth?", fragte eine leise Stimme über das Blumenmeer, doch es kam keine Antwort. "Ohoh..." Ein paar kleine Feuerbälle flogen ins Blumenmeer und brannten große Löcher hinein, aber keine spur vom Untoten "..." Ein kalter Hauch fegte herum und alle Blumen schlossen sich, sodass die kleine Gnomin sicher durch die Wiese laufen konnte "Gareth?!" Rund um das Blumenfeld herum schoben sich verwitterte Steine aus dem Boden, halb mit Moos überzogen, aber beängstigend und unnatürlich glatt.

Wie Zähne...

Gareth war verschnürt in den Blumestängeln, er konnte kaum Arme und Beine bewegen. Und als die Kälte zu ihm drang, begannen die ersten Knochen zu knacken. Er bekam keine Luft mehr, war verschnürt in der fleischfressenden Pflanze, die langsam immer fester zuzudrücken begann. Ein Brüllen erschütterte die Umgebung, Steine rutschten panisch über einander. Dann hob sich die Wiese leicht an, erschütterte um den ungebetenen Gast von sich zu schütteln.

Die fleischfressende Pflanze mochte keine Kälte.

"Uhhh...", es fiel der Gnomin schwer das Gleich- gewicht zu halten, als der Boden so bebte, aber sie hielt sich auf den Beinen und fand den Vermissten. Kaum gefunden, zog sie ihren Dolch und schnitt sich durch die Blumenranken zu Gareth durch. "Hey... lebst du noch? Äh, naja, ich meine gehts dir gut?", fragte NeeChan und versucht das Menschenwesen hoch zu ziehen. Gareth, geknebelt von lauter kleinen Stängeln, zeigte ohne Worte immer wieder auf die Ranken um seine Brust und Rücken, die ihm die Luft abschnitten.

"Cha...ha....", er keuchte, während sie weiter von dem Monster davontaumelten, zwischen den Steinen hindurch und auf den normalen, grünen Wald zu. Die Gnomin konnte ihn kaum stützten, sodass Gareth der Ohnmacht nahe ins Gras plumpste.

"A...u...."

"Dummes Blumenviech!!" eine eisiger Hauch fegte über die wiese und ein kleiner Eisberg ragte in die Landschaft. NeeChan schaute auf Gareth hinab. "Warum müsst ihr auch so groß sein, wie soll man euch denn dann auch rumtragen...?", meinte sie, bis sie merkte das keine Antwort kam. "Äh, hey? Sa...sag was!"

Nicht unweit der Beiden saß ein Orc vor seinem Zollhaus und langweilte sich. Man, wie konnte ihm das passieren?, dachte er und kratzte sich am Hauer. Wie konnte er so einen Mist machen und sich für diese langweilige Arbeit auch nur melden? Sein Schwert brauchte ab und zu ein Blutbad, sonst rostete es doch...

Gefrustet wollte er sich gerade dem Kicken keiner Steine widmen, als er etwas weiter hinten zwei Gestalten ausmachte. Aaaah, sein interesse war geweckt und er stand, mit einem mörderischem Lächeln auf.

Gareth tastete nach seinem Dolch und schnitt sich mit Mühe die Ranken vom Brustkorb, wobei er sich selbst ziemlich eklige Schnitte einhandelte und auch seine Tunika, ohnehin schon ramponiert, bald aussah wie ein Flickenteppich. Er holte tief Luft.

"So... eine...chaaaa... chaaaa... scheiß blöde... Frage!!!" Er zerknüllte das Gras unter seinen Fingernägeln und sah die Gnomin gereizt an.

"Dass man mit nem halben Kilo Ranken um den Brustkorb nicht mehr atmen kann, sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock!", knurrte er und begann offensichtlich zu hyperventilieren.

Als er sich allmählich wieder

beruhigte, fiel ihm im Augenwinkel etwas auf.

"Sag mal... was is denn das da drüben?" fragte er wieder ruhig, jedoch argwöhnisch.

"Öhm das sieht aus wie ... " Sie kniff die Augen zusammen. "Eine Art Minigrenzgebäude... wer setzt den so nen Mist hier mitten ins Nichts? Ist ja nicht mal ein Feldweg in der Nähe", merkte NeeChan an. "Sieht auch nicht aus, als seie es ein Posten der Allianz ..."

Der Orc lief raus und auf diese beiden Gestalten zu.

"HALT!", brüllte er laut und eine kleine Bierfahne hing in der Luft. "WAS WOLLT IHR HIER?" Der Orc trampelte einen Zweig entzwei.

Gareth kniff die Augen zusammen.

"Naja... hier an der Untotenzone werden die wohl kaum genug Holz finden um sich hier häuslich nieder zu lassen... es könnte doch eins sein." Durch das Dickicht sah er eine Gestalt erscheinen, groß, grobschlächtig, grün. Sein Gesicht fiel herab wie ein Fallbeil.

"Ochnee..." meinte er und zuckte zusammen als der Ork losbrüllte.

Da kam wohl Ärger auf sie zu...

und sein Name war Strike.

"NA, WONACH SEHEN WIR AUS, HÄH?", Gareth hatte schlechte Laune. "WALDLÄUFER VIELLEICHT???!!!" NeeChan rieb sich wichtigtuerisch das Stupsnäschen.

"Ein Orc in einem Klohäuschen irgendwo im Nirgendwo? ..." Ein Seufzen war zu hören. "Walnusshirne eben, hätte ich doch bloss Pinsel und Papier dabei, könnte ich das jetzt für die anderen bildlich festhalten", murmelte Nee-Chan vor sich hin. Strike sah fassungslos zu dem Jungen hin.

"DU WAGST ES MICH ANZUBRÜLLEN???!!!" Der eher schmächtige Menschenjunge stand auf, klopfte sich die Hose ab, strich sich die Haare glatt und räusperte sich.

"JA! TUE ICH!!! DU DOCH AUCH, NAUND???" Gareth linste ihn blauäugig aus seinen Augenschlitzen an. "Welche anderen?", fragte er daraufhin wieder total normal und scheinbar ausgeglichen NeeChan.

"Naja, die, die nicht da sind, das könnte man zum Beispiel auf Marktplätzen aufhängen, das Bild, oder so", schmunzelte NeeChan.

"HA!", brüllte Strike laut und schlug dem Jungen auf den Rücken, dass er in die Knie ging. "Du hast Mut, das mag ich!" Gareth keuchte und umklammerte seinen noch immer (ohnehin schon) schmerzenden Brustkorb.

"Schmerz..." Blaue Sternchen tanzten vor seinen Augen. Dann wurde Strikes Gesicht ein Ausdruck der Neugierde und er fragte:

"Was wollt ihr hier?!"

"Walnusshirne scheinen aber stark zu sein... Hm, was im Kopf fehlt, haben sie in den Armen. Sehr interessant." NeeChan holte ein Stück Papier aus ihrer Tasche und schrieb alles interessiert auf. "W-A-L-N-U-S-S-H-I-R-N soo." Strikes Gesicht verfinsterte sich deutlich.

"Keine Beleidigungen klar?" Bedrohlich knackte er mit seinen Knöcheln. Derweil kam der Untote wieder zu Atem.

"Jaja und mich nennt sie "Alter Sack"", fügte Gareth hinzu und beobachte mit hochgezogenen Braunen Strikes Knöchelknacken. "Wir möchten eigentlich nur gerne auf die andere Seite..." Er zwang sich ein liebenswertes Lächeln auf. NeeChans große Augen glänzten unschuldig.

"Beleidigung? Tatsache!", merkte die Gnomin an und sah an dem stehenden Hindernis (orc) vorbei. "Daaaa müssen wir lang daaaa ist Allianzgebiet", meinte sie und hüpfte dabei auf und ab.

"Das kostet 100 Goldstücke", sagte der Orc und musterte die beiden kritisch.

"100 Gold, hmhmhm." NeeChan schaute in ihren, eh nie gefüllten, Geldbeutel (wurde ja vom Heer ernährt.) 100 Gold sind 10.000 silber..." Gareth starrte ihn einen Moment lang an.

"Hmmmmm....pro Person?" meinte er dezent schockiert. "Die Grenzbeträge haben sich ja ganz schön in die Höhe geschraubt..." der Menschenjunge, der aussah als wäre er 14 rieb sich am Kinn. "Stimmt das überhaupt mit der Steuererhöhung überein? Und wo ist eure Lizenz zum Zoll abnehmen?" fragte er misstrauisch und begann den Orc langsam zu umkreisen.

"...sind 1.000.000Kupfer...", rechnete die Gnomin weiter. Der Orc grunzte leise und zog ein verknittertes und dreckiges Pergament aus seiner Gesäßtasche.

"Ja, hier ist der Lappen" Strike zeigte das Pergament und seufzte. "Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich das hier echt nicht gern mache... für mich war die Wahl eine Nacht Knast oder einen Tag hier! Wenn ich das gewusst hätte, hätt ich den Knast genommen. Zwar kalt, aber ich hätt dort eh schlafen können..." Die Gnomin sah unglücklich in ihren Geldbeutel.

"Also ich habe 27 Kuper Münzen...okay, Plan B" sie stapfte einfach zwischen den Beinen des Orcs durch, hielt sich an seinem rechten Stiefel und spähte zum Zollhaus.

"Komm, Gareth da hinten ist ja schon die Grenze!"

"Hmmm..." Gareth nickte langsam und begann zu plaudern. "Ja, ich musste das auch mal ne Zeit lang machen...", sagte er, verständlich nickend. "Nein, NeeChan..." Er zog die Gnomin am Hemdchen zurück. "Schau dir doch diesen armen, armen Orc an... den können wir nicht noch um sein Einkommen betrügen" Scheinheilligkeit troff nur so von jeder Silbe. Er zog seinen Geldbeutel unter der Tunika hervor und zahlte dem Orc die 200 Golstücke. Neechans fragender Blick traf ihn und er zuckte mit den Schultern. "Ist doch bequemer so..." Er wandte sich wieder dem Orc zu. "Warum gehst du nicht einfach?", fragte er im Vorbeigehen und schob die Gnomin vor sich her.

"200 Gold...dafür gibt es einen ganzen Hof mit Tieren oder eine Taverne in der Stadt ... 200 Gold und er giebt es einfach soo aus...", maulte NeeChan, während sie über die wiese geschoben wurde.

"Einfach gehen?", Strike grinste. "Klar, würd ich das gern machen... aber wohin soll ich dann gehen?" Er steckte das Gold noch nicht ein und blickte dem Jungen in die Augen... ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Doch Gareth sah es nicht, er beugte sich über NeeChan.

"Was denkst du, was man einspart, wenn man nicht schlafen und nur wenig essen muss, hm?", flüsterte er ihr ins Ohr.

"Und außerdem..." Er ließ sie los. "Wären wir geflüchtet, hätte man uns einfangen können, dann wäre es Nacht geworden und dann KKKKRRRRkkkkkkkKKKK Gurgelgurgelgurgel AAAAAAAAAAAAhhhhhhhh... und am Ende darf ich mir wieder ne neue Tunika kaufen..." demonstrierte er eindrucksvoll pantomimisch. Er spürte den Blick des Orcs im Rücken und drehte sich zu ihm herum.

"Woher soll ich das wissen? Nach Hause, in ne Stadt, gründe ne Familie und mach viele Orcbabys... wasweißich..." Er zuckte mit den Schultern.

Strike lachte brüllend auf.

"Tja, wenn ich wieder eine Braut flachlege, werden vielleicht ein paar Bälger kommen! Aber sagt mir... wohin wollt ihr denn?"

"Weg aus dem Land der Untotengeißel, zurück in die blühenden Metropolen der Allianz, vorzugsweise Stormwind.", gab die Gnomin, welche sich Nee-Chan nannte von sich und wartete ungeduldig ein Stück von den beiden entfernt.

"Bälger raushüpfen....gjaaarrhgh..." Gareth schüttelte sich unfreiwillig... Das stell ich mir jetzt nicht vor...

"Ja... ich muss in die nächste Stadt... und dann..." Er zuckte mit den Schultern. "Zur nächsten Stadt." Er wandte sich zu NeeChan, während er weiter ging.

"Und was tust du, wenn du wieder bei der Allianz bist?", fragte er und zog den rechten Nasenflügel hoch.

"Äh, naja. Ich muss nach Stormwind reisen, um dort den Tod meines Herren zu melden und den Verlust seiner Truppen. Und dann, naja, dann werd ich zusammen mit seinen anderen Besitztümern warscheinlich an Dritte weiter gegeben, da er keine Erben hatte, also, ich weiß nicht, was dann kommt."

"Den Tod deines Herrn?" er hob die Brauen. "Von wem wurde er denn platt gemacht...?" Er sah sie aus dem Augenwinkel an, wie sie drollig über das Gras tapste, das ihr knapp bis zu den Knien ging. Er ging davon aus, das ihr Herr auch zu den Gnomen gehörte.

"Von Steinpilzen...?" Er lachte.

"...Mein Herr war kein Gnom, er gehörte dem Volk der Menschen an, ich war nur ... Mädchen für alles, könnte man sagen, hab sachen aufgeschrieben und sowas. Botschaften überbracht et cetera. Und wir wurden von..." Sie schielte an Gareth zu den Orc und nickte etwas in die Richtung "...angegriffen und mein Herr und seine Leute ermordet, ich konnte gerade noch so entkommen..."

"Ein Glück, das ich kein Mitleid zeigen muss, ich bin so schlecht im Lügen...", meinte Gareth abwertend und sah dem Orc hinterher.

"Der folgt uns nicht, oder?", fragte er leise. "Die haben die Eigenheit sehr anhänglich zu sein, diese Orcs..."

"Er scheint zu überlegen, dauert bei geringerer Hirngröße scheinbar länger.", vermutete NeeChan und tippelte vorweg durchs, langsam flacher werdende Gras.

"Hm..." einmal noch wandte der Menschenjunge den Kopf herum, dann verschwand der Grüne aus ihrem Blickfeld.



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