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Das Ende der Welt

eine tragische Liebesgeschichte
von

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Schwestern

“Sensei? Seid ihr es?”

Ein Kopf voller unbändiger, brauner Locken wurde durch einen Tuerspalt, der zur Eingangshalle des alten Tempels fuehrte, geschoben. Als die strahlend gruenen Augen die zurueckgekehrte Galadriel erblickten, teilten sich die rosa Lippen zu einem breiten Grinsen und die ganze Gestalt der jungen, zart gebauten Frau kam durch die Tuer auf Galadriel zugerannt.

“Willkommen zu Hause!”

“Danke, Persephone.”

Lächelnd wuschelte die Elbenherrin und Lehrerin des Mädchens durch deren weichen braunen Schopf.

“Wo ist Ryanna? Ich habe grosse Neuigkeiten fuer euch.”

Komisch. Sonst waren die beiden Mädchen doch immer unzertrennlich, nie war die eine weit von der anderen entfernt. Persephone verzog ihr huebsches Gesicht zu einer Grimasse.

“Sie hat sich schon wieder mit Feyon zerstritten. Sie haben ein Bruder-Schwester-Duell.”

“WAS??”
 

Mit schwindelerregender Geschwindigkeit trafen die beiden Klingen aufeinander.

“Du wirst ihn mir verdammt nochmal zurueckgeben!”

Mit vor Zorn blitzenden gruenblauen Augen schlug die blonde Frau, die ihre langen, in der Sonne glänzenden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, auf den etwas älteren jungen Mann ihr gegenueber ein. Dieser parierte ihre Angriffe so gut er konnte, sein Atem ging schnell und sein schulerlanges, dunkelblondes Haar klebte ihm feucht am Kopf.

“Nein! Dieses Ding macht dich nur eitel und hält dich von deinen Pflichten ab!”

“Du verdammter BASTARD!!”

Die junge Frau attackierte ihren Bruder immer entschlossener, aber dieser hielt ihren Angriffen stur stand.

“Pflichtvergessenes FLITTCHEN!!”

Vor Wut lief die Schwester rot an.

“DU! ICH BRINGE DICH UM!!”

Die Klingen blitzten im Sonnenlich auf- und erstarrten plötzlich. Die Kämpfenden starrten verbluefft auf ihre Waffen, die in der Luft festgefroren zu sein schienen.

“Ryanna! Feyon! Was fällt euch beiden ein??”

Blass vor Wut betrat Galadriel, Persephone im Schlepptau, den Trainingsplatz. Klirrend fielen die beiden Schwerter nach ihrer herrischen Handbewegung in den Staub.

“Sensei… sie… ich…”

”Er hat mir einfach meinen Handspiegel geklaut und will ihn mir nicht zurueckgeben!”

“Natuerlich nicht! Dieser Spiegel ist doch…”

“ES REICHT!”

Galadriel baute sich in ihrer ganzen beeindruckenden Grösse vor den Geschwistern auf. Die Streithähne schwiegen betroffen.

“Feyon gib mir diesen Spiegel.”

Der junge Mann reichte der Elbin einen silbernen, mit Perlen verzierten Handspiegel.

“Wegen so einem bescheuerten Ding riskierst du, dass Ryanna verletzt wird? Götter! Du weisst genau ,dass eine ernste Verletzung jetzt fatal wäre! Wann lernt ihr Kinder endlich wie verdammt ernst diese Sache ist!?”

Beschämt senkte der Gemassregelte den Kopf.

“Es tut mir leid, aber sie hat es so haben wollen!”

“Garnicht! Hättest du nicht…”

“RUHE! Ryanna was soll das? Ein Handspiegel? Wozu braucht eine Kriegerin einen Handspiegel? Du sollst dich auf dein Training konzentrieren und nicht auf dein Aussehen!”

“Entschuldigt, Sensei.”

Ryanna senkte in offensichtlicher Reue den Kopf. Nur Persephone, die ihre Freundin besser als irgendwer sonst kannte, wusste, dass diese sich jetzt auf die Lippen biss um nicht irgendwas Unueberlegtes zu sagen, was sie später bereuen wuerde. Also gab sie Reue vor um sich nachher bei ihrer braunhaarigen Freundin auszuweinen. Persephone seufzte. Es war immer das selbe mit Ryanna.

“Mädchen, hört mir zu.”

Die Wut Galadriels war einer Ernsthaftigkeit gewichen, die nichts Gutes ahnen liess.

“Wie ihr wisst war ich bei der Versammlung der Welten. Es hat bereits begonnen.”

Ryanna und Persephone wechselten einen kurzen Blick. Sie hatten es gewusst. Jedesmal wenn die Huelle, die ihre Dimension von der feindlichen trennte, zerrissen wurde hatten sie es gespuehrt. Ryanna nahm die Hand der Juengeren in ihre und drueckte sie. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen wann die Völker darauf reagieren wuerden.

“Wann kommen wir zum Einsatz?”

“Bald. Saladin, der Herrscher ueber die Dämonen hat euch zur Probe 100 seiner Krieger versprochen. Wir werden in drei Tagen aufbrechen um sie zu treffen. Ihr duerft nicht versagen.”

Eindringlich blickte die Lehrerin in die beiden ernsten, jungen Gesichter vor sich.

“Das werden wir nicht.”
 

Später am Abend sass Galadriel allein in ihrem Zimmer und blickte auf die schneebedeckten Berggipfel, die de Tempel umgaben wie ein schuetzender Wall und nun im Mondlicht silbern schimmerten. Hatte sie das richtige getan als sie dem Rat von den Mädchen erzählt hatte? Waren die beiden wirklich schon bereit dafuer das Schicksal der Welt in ihre Hände zu nehmen? Sie waren noch jung, so jung. Ryanna zählte gerademal 19 Jahre und Persephone war erst knapp 18. Ihre Fähigkeiten waren gewaltig, das stimmte. Aber war ihr Geist bereit? Der heutige Vorfall hatte es wieder gezeigt. In ihren Köpfen waren die beiden immernoch halbe Kinder. Die Elbin seufzte. Hoffentlich wuerde ihr Geist an den ihnen bevorstehenden Aufgaben wachsen.

Sie durften nicht versagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Elana
2006-09-17T16:07:53+00:00 17.09.2006 18:07
ich liiieebe rya und persi ^^
die zwei sind göttlich. galadriel ist echt der typ, der sich durchsetzen kann und große brüder -wissen ja fast alle- sind ja auch wirklich immer gemein
*wedel-wink* schreib schnell weiter


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