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Chains of Longing

... Shadows of the past... [abgebrochen]
von

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"Darkness around me"

~°~ Allgemeines zum Kapitel ~°~
 

~°~ Teil: 2 / ?
 

~°~ Legende: „blabla“ – jemand spricht; ‚blabla’ – jemand denkt; >Erinnerung, Einbildung(?), Erzähltes, Gesagtes, etc.< ; -

Flashbacks oder ähnliches sind deutlich gekennzeichnet.
 

..:: ~†~ ::..
 

Dunkelheit. Triefende Dunkelheit, verteidigte ihr Revier gekonnt. Sie breitete sich mehr und mehr aus, nahm mehr und mehr Platz ein. Gierig überschwemmte sie alles mit ihrem finsteren Schleier, Orte... Gefühle... Gedanken... wollte alles für sich besitzen, für sich allein...

Sie ließ keinen einzigen Schimmer herbei, verdrängte das Licht gewaltvoll. Es war wie ein imaginärer Kampf, Dunkelheit gegen Helligkeit. Und im Moment schien die Finsternis die Oberhand zu haben. Jeglicher Lichtstrahl wurde zurückgedrängt wo er herkam. Er hatte nicht einmal die Chance, sich zur Wehr zusetzen.
 

Das Dunkle herrschte jetzt... für diesen Augenblick und es würde seine dominante Stelle so schnell auch nicht abgeben. Düstere Schleier erfüllten... die Gedanken... das Gedächtnis...~

Sie vernebelten jeglichen Sinn für Realität, verdrehten den Verstand...

Eigenartige Geräusche erklangen. Mal ein Summen, dann Klänge von Orgeln... leise und düster verbreitete sich die Melodie... schwebte umher und verbreiteten eine komische Stimmung. Das sanfte Heulen eines Windes vermischte sich, obwohl keiner herrschte... Hauchendes Geflüster drang durch die Dunkelheit. Alles wirkte schaurig und unheimlich...
 

Plötzlich erklangen Schritte.

Langsam und gleichmäßig hallten sie wider, sie klangen so vertraut zu der Finsternis. Es glich einem herrschenden Gang, stolz und unberechenbar. Als gehörte er schon fast zu der Dunkelheit, war eins mit ihr...

Die Schritte wurden nach und nach lauter, hielten aber ihren Rhythmus bei. Die düsteren Geräusche schwelgten weiterhin umher, nahmen immer wieder andere Klänge an. Leise und schaurig... Die Dunkelheit selbst breitete sich mit jedem Schritt weiter aus, schien dicker und einnehmender zu werden. Alles war schwarz...~

Das Licht musste sich weiterhin fügen... konnte nicht hindurchdringen. Die dicken Schleier waren zu stark... nahmen alles~ ein.
 

Die Schritte wurden erneut lauter, hallten stärker in dem imaginären Ort hier wider, dennoch blieben sie langsam und gleichmäßig. Dann~ erklang jedoch etwas anderes. Und dem war kein Geräusch gewachsen. Alles~ musste sich fügen... Sogar die Finsternis, welche durch die folgenden Worte durchschnitten wurde...
 

>Du gehörst zu mir... also komm zu mir! Flüchte nicht~ vor mir... vor dir selbst...!! Du kannst nirgends hin. Überall finde ich dich...~ Komm zu mir! Dorthin, wo du hingehörst... zu mir...<
 

~‡~
 

Langsam öffnete Atemu die Augen.

Sein Blick war verschwommen und er erkannte nichts, weshalb er auch kurz ein paar Mal blinzelte. Schließlich nahm auch die Umgebung allmählich wieder Gestalt an. Doch er bemerkte die vorerst noch nicht so recht. Wo war er denn nun? Er lag auf etwas Weichem, wie er spürte. Es war angenehm warm um ihn, also umschlang eine Decke seinen Körper. Seufzend drehte der 17-Jährige den Kopf ein wenig und starrte nach oben an die weiße Decke. Er war in einem Zimmer...~ Lag also dann wohl auf einem Bett oder einem Sofa. Aber wie kam er hier her? Gerade eben war er doch noch...~
 

Abrupt fiel ihm alles wieder ein und die rubinroten Augen weiteten sich erschrocken. Regen spiegelte sich in seiner Erinnerung wieder. Ein Park, eine Straße, Häuser... Dann war da diese Stille, ein komisches Geräusch von einem Tropfen, Stimmengeflüster... und diese Stimme am Ende...

Urplötzlich setzte sich Atemu kerzengerade auf und starrte entsetzt und total verstört geradeaus an die Wand. Seine Atmung nahm zu, sein Herzschlag wurde schneller. Die Erinnerung vermischte sich mit dem~... Traum... von eben. Dunkelheit nahm seine Gedanken ein, vernebelte seine Sinne. Die Stimme erklang in seinen Ohren, hallte herrschend wider, verglich sich mit der vorherigen auf der Straße...
 

Der Ägypter blinzelte kurz, schlug dann die Decke zur Seite und stand sofort von dem, wie es sich herausstellte, Bett auf. Er hielt inne und blickte langsam an sich herab. Er hatte nur noch eine Shorts an, war ansonsten komplett ausgezogen. Doch das allein erschrak ihn nicht, sondern etwas anderes...

Sein Körper war übersäht mit blauen Flecken, Wunden, eingetrocknetem Blut... An seinen Unterarmen befanden sich lange, tiefe und blutige Schnitte. Einige wirkten noch recht frisch und gerade mal einen Tag alt, deshalb wohl auch das Blut. Andere befanden sich wohl schon länger dort... Sein Oberkörper spiegelte viele Kratzer, blaue Flecken und Schürfwunden wider...
 

’Was ist passiert?? Wieso...~? Woher...~??“

Hektisch ließ er die Blicke über seinen Körper schweifen, Fragen explodierten in seinem Kopf, riefen so wieder die Kopfschmerzen hervor. Doch Atemu ignorierte das gekonnt und hob zitternd seinen linken Arm etwas an. Hart schluckend begutachtete er seinen Unterarm, blickte die Schnitte an und las ein eingeritztes Wort... ‚Ai shitéru’

Es war blutigverschmiert, wie sein ganzer Arm eben. Erst jetzt bemerkte er den leicht brennenden Schmerz an seinem Körper, wo sich die Wunden befanden. Wieso hatte er das vorher nicht schon bemerkt? Wieso hatte er diesen detailreichen Schmerz nur nicht bemerkt? Die Erinnerungen stiegen wieder hoch. An den Traum von eben und an diese~... Einbildung(?)... auf der Straße. Alles vermischte sich, das Bild der Wunden, die Geräusche in seinem Kopf...
 

Panik stieg in ihm hoch, er wurde wieder verdammt unruhig. Wer hatte ihm die zugefügt? Er selbst?? Atemu zitterte immer mehr, seine Atmung nahm an Tempo zu. Er wandte krampfhaft den Blick von seinem Körper ab und sah sich zum ersten Mal richtig in seiner Umgebung um... Er war in einem Schlafzimmer. Niemand außer ihm schien hier zu sein. Sein Verstand schaltete sich ab, er nahm nur noch Gefahr war. Er wollte hier raus, sofort. Die Angst stieg in ihm hoch. Wie kam er nur hierher??

Total unter Schock stehend drehte er sich einmal um seine eigene Achse und erkundete den Raum suchend. Seine Augen blieben in einer Ecke hängen. Dort auf einem Heizkörper befanden sich seine Sachen. Ohne lange zu überlegen ging er hastig um das Bett herum zu der Ecke. Er wollte nur noch hier weg, war einfach viel zu panisch. Schnell griff er nach den, wohl zum Trocknen aufgehängten, Sachen und zog sich rasch wieder an. Sein Körper zitterte unter der Angst und Panik... unter der Ungewissheit wo er war~

Die noch leicht feuchten Sachen klebten leicht an ihm, aber Atemu ignorierte es und wandte sich um. Gerade in diesem Moment ging die Tür des Schlafzimmers auf und der 17-Jährige weitete erschrocken die Augen.
 

Ein kleiner, alter Mann stand im Türrahmen und sah ihn überrascht musternd an. In der Hand hatte er ein Tuch sowie eine Schüssel, worin sich wohl Wasser befand. Er legte den Kopf etwas schief und lächelte dann schwach, wobei sich deutliche Falten an seinen Mundwinkeln breit machten. „Oh~ Atemu! Du bist wach...wir haben uns schon solche Sorgen gemacht...“, diese sanfte und fürsorgliche Stimme machte Atemu irgendwie unsicher. Er schätzte die gesamte Situation total falsch ein...~

Und woher kannte sein Gegenüber ihn?

Der alte Mann ging schließlich auch langsam in das Zimmer, zum Bett, und stellte auf den Nachttisch die Schüssel mitsamt dem Tuch ab. Er wandte sein freundliches Gesicht wieder zu dem Jüngeren und sah ihn besorgt an. Diese Wunden, an dem Körper des Jugendlichen, gaben ihm schon zu denken. Woher hatte er die nur? Er wusste nicht, was vorher geschehen war, hatte Atemu nur ohnmächtig mitten auf der Straße gefunden. Wieso war er eigentlich hier in Domino City? Seine Eltern hatten ihn nicht informiert oder dergleichen... „Wie geht es dir...?? Komm~ setz dich erst mal wieder...“, beruhigend sprach er auf den Jüngeren ein und ging einige Schritte auf ihn zu.
 

Atemu blinzelte kurz und schluckte dann hart. Er wusste nicht, was er von dem Ganzen hier halten sollte und wich daher misstrauisch einige Schritte zurück. Wer war der Mann? Sollte er ihn kennen?? Und wieso wusste er seinen Namen?? Hatte er ihn hierher gebracht? Anscheinend ja. Die Unsicherheit und Angst nahm zu. Er wollte hier weg... und das so schnell wie möglich. Er fühlte sich so gefangen. Die ganze Umgebung war ihm nicht geheuer~...

Der Herzschlag des Ägypters ging rasch und ungleichmäßig. Er teilte langsam seine Lippen und brachte zuerst kein Wort raus, ehe er doch seine Stimme wieder fand. „W-wer sind Sie...?“, es klang mehr nach einem leisen Gekrächze und der Klang seiner Stimme zitterte ziemlich...
 

Der alte Mann stockte mitten in der Bewegung und sah Atemu überrascht aber auch irritiert an. Was hatte dieser gerade gefragt? Wer er war? Was sollte das nun? „Atemu... Ich bin dein Großvater. Sugoroku Mutô. Erkennst du mich denn nicht??“ ... anscheinend nicht. Der Angesprochene blickte nur verstört drein und schüttelte langsam den Kopf. Da stimmte doch etwas nicht! Was war nur los mit seinem Enkel? Musste er sich also doch mehr Sorgen machen als angenommen? Und dann noch diese Wunden... Was war passiert? Wussten Atemus Eltern etwa nicht, wo ihr Sohn war? War er weggelaufen von zuhause??

Sugoroku wandte für einen Moment seine Augen von dem 17-Jährigen ab und starrte aus dem Fenster. Draußen war es finster und es regnete...

„Was ist passiert?? Atemu~... erkennst du mich wirklich nicht mehr?“, er sprach diese Worte langsam und verwirrt, während er seinen Blick wieder auf seinen Enkel richtete. Dieser wirkte so unruhig... so nervös und ängstlich. Aber wegen was? Hier tat ihm doch niemand etwas.

Der junge Ägypter schluckte erneut hart und erwiderte stumm den Blick des alten Mannes. Wer war er nur? Sein Großvater? Aber wieso konnte er sich nicht an ihn erinnern? Die Person war ihm total fremd... als hätte er sie noch nie im Leben gesehen.

Und das machte ihm nur noch mehr Angst. Er wollte hier weg... und das so schnell wie möglich! Und Sugoroku unterstützte das dann sogar noch, unbewusst. Der alte Mann setzte wieder an auf Atemu zuzugehen. Das~ passte diesem natürlich überhaupt nicht und er wurde von einer Sekunde auf die andere hektischer. Nein! Er sollte nicht näher kommen. Niemand sollte das! Er musste raus... jetzt... SOFORT!
 

Der Herzschlag des Jüngeren ging zu schnell, die Angst vernebelte seine Sinne. Er konnte nicht mehr klar denken, wollte nur noch flüchten. Mehr nicht. Das einzigste was zählte, war in diesem Moment der Instinkt zu flüchten. Vor was auch immer...

Atemu sah Sugoroko ängstlich mit geweiteten Augen an und wich erneut einen Schritt zurück. Er schüttelte leicht den Kopf und bewegte seine Lippen, bekam aber keinen Laut heraus. Dann~ wurde es ihm zuviel...

Abrupt wandte er sich von dem Älteren ab, warf einen kurzen Blick zur Tür, ehe er auch schon zu dieser losrannte und hinaus auf einen Flur. Er hörte noch wie ihm ein „Atemu!! Warte!!“ nachgerufen wurde, aber er nahm es nicht mehr wahr. Er musste endlich hier raus! Sonst würde er verrückt werden...

Sein Weg führte ihn den Flur entlang, bis er in einem Wohnzimmer ankam. Abrupt blieb er stehen, reflexartig, als er aus den Augenwinkeln eine Person vernahm. Mit Panik in den Augen blickte er auf einen Jungen, welcher nicht älter als 15 aussah, und musterte ihn überrascht und verwundert. Er sah dem Ägypter ziemlich ähnlich... hatte ebenfalls blonde Strähnen und schwarzes Haar, welches zackenartig abstand. Die Spitzen hatten, im Gegensatz zu Atemus Rot, einen violetten Übergang. Nur war er um einiges kleiner. Wer war das??

„Ah Atemu! Ich wollte gerade nach dir sehen. Wie geht es dir?? Und was ist los? Du wirkst so verstört...“, der Violettäugige legte verwirrt den Kopf schief.
 

Der Ältere, der beiden, blinzelte irritiert und musterte den Jungen, welcher ihm so ähnlich war. Sollte er diesen auch kennen? Er wollte weg, sofort. Dieser Drang wurde immer stärker, die Angst nahm mehr und mehr seinen Verstand ein. Er realisierte auf einmal nicht mal mehr richtig den anderen hier im Raum...

Er sah nur noch die imaginäre Gefahr vor sich. Vermischt mit seinen Gedanken an die Dunkelheit und alles was sich in seinem Kopf abgespielt hatte...

Sein Gegenüber wunderte sich über keine Antwort, ließ es aber dabei und ging schließlich beruhigend lächelnd auf Atemu zu.

Doch es beruhigte eben diesen keines falls~, ganz im Gegenteil. Das ganze machte ihn nur unruhiger und nervöser. Er wollte nicht hier bleiben, er konnte nicht. Die Stimme von seinem Traum kam ihm wieder in den Sinn... Dunkelheit beherrschte wieder seinen Verstand... verstärkte die Angst und den Schock in ihm...
 

>Du gehörst zu mir... also komm zu mir! Flüchte nicht~ vor mir... vor dir selbst...!! Du kannst nirgends hin. Überall finde ich dich...~ Komm zu mir! Dorthin, wo du hingehörst... zu mir...<
 

Sie kam ihm so bekannt vor. Aber er konnte sie einfach nicht zuordnen, so sehr er auch nachdachte. Und wo sollte er hinkommen? Wo war diese Person?

Atemu bemerkte, dass er sich selbst mehr und mehr durcheinander brachte. Es war doch alles sicher nur ein Traum... nur ein böser Traum, nichts weiter! Doch es half nichts, wenn er sich das einredete...

Urplötzlich wurde er wieder in die Realität gerissen, als er eine Hand an seinem Oberarm spürte. Erschrocken zuckte er zusammen und starrte verstört in die Augen des Kleineren, welcher genau vor ihm stand und ihn fragend musterte...

Das gab ihm erneut den Stoß zu flüchten. Ruckartig riss er sich von dem, der ihm so ähnlich sah, los und wich mit panischem Blick zurück. Der Andere sah ihn verwirrt an und wollte gerade etwas sagen. Doch gleich darauf setzte der Ägypter sich wieder in Bewegung und rannte los, durch das Wohnzimmer hindurch in einen weiteren Flur. Und dieser~ führte zu der Haustür, auf welche er zurannte.

Der 17-Jährige stand total neben sich... sah nur noch die Gefahr, welche ihn dazu verlitt, abzuhauen. Weg~... einfach raus hier. Sein Herz schlug zu schnell... hörte es in seinen Ohren pochen. Ihm war zu heiß, vor Panik. Angst... vermischte sich mit Schock. Nahm ihm jeglichen Sinn für die Realität...
 

Bei der Haustür angekommen, riss er diese sofort auf und stürmte hinaus in die Nacht. Er rannte einfach auf die Straße und diese entlang. Den noch immer anhaltenden Regen bemerkte er überhaupt nicht. Er merkte nichts... Spürte nur noch den Drang wegzulaufen! Und das tat er auch. Er lief und lief... einfach die dunkle und verlassene Straße entlang. Sein Atem verließ stoßweise und somit keuchend seine Kehle. Seine rubinroten Augen waren leer und vor Entsetzen geweitet... Wo rannte er eigentlich hin??

Diese Frage machte sich plötzlich mehr und mehr in seinem Kopf breit, rief ihn somit allmählich wieder zur Besinnung zurück. Atemus Tempo nahm ab, bis er nur noch langsam den nassen Asphalt entlang ging. Schließlich blieb er auch einfach mitten im Regen stehen und atmete schnell jedoch tief durch. Sein Herz pochte schnell und ihm war eher heiß als kalt, selbst bei diesem Wetter...

Genau~, wo lief er überhaupt hin? Er kannte sich hier in dieser Stadt ja sowieso nicht aus. Wo sollte er also nun hin??

Noch keuchend, aber deutlich ruhiger als eben, hob er den Blick, welcher nicht mehr so leer wirkte, und sah sich erst mal bei seinem jetzigen Standort um. Auf der einen Straßenseite, zu seiner Rechten, waren viele Häuser. In einigen Fenstern brannte Licht, mehr konnte man jedoch nicht erkennen. Zwischen ein paar solchen Gebäuden waren immer wieder mal Abzweigungen, Gassen, welche in vollkommener Dunkelheit lagen.
 

Die Hauptstraße, an welcher er stand, lag selbst im Dunkeln. Nur ab und zu sah man erleuchtete Flecke, was aber von den Laternen herführte. Der nasse Teer der Straße funkelte minimal im Licht, spiegelte es so leicht wider. Zu seiner Linken wiederum befand sich ein quasi abgezäunter Platz, der Park. Große Bäume befanden sich hinter der steinernen, ca. hüfthohen Abschränkung. In der Dunkelheit der Nacht und nass durch den Regen, nahmen sie schaurige Gestalten an, bewegten sich leicht im sachten Wind. Ihre Äste ähnelten Armen, welche nur darauf lauerten sich ein wehrloses Opfer zu schnappen. Die Freiräume, zwischen den ganzen Blättern der Krone, ließen Gesichter erahnen. Schaurig und lachend...
 

Und erneut~ spielte Atemus Phantasie ihm einen Streich... weshalb er seine Augen von einem großen Baum, welcher am nahsten bei ihm stand, abwandte und nun direkt in den Park blickte. Er entdeckte die einzelnen Kieswege, wenn auch schwer. Sowie schwarze, massige Dinge, welche wohl die einzelnen Bänke waren. Alles war, logisch, leer und hatte dennoch dieses Gruselige an sich...

Der Ägypter tat sich lieber selbst einen Gefallen und wandte den Blick wieder nach rechts zu den Häusern, bevor seine Phantasie noch vollends mit ihm durchging. Doch~ genau das schien sie bereits zu haben...!!
 

Auf der anderen Straßenseite, am Eingang zu einer dunklen Gasse, stand jemand. Der Rotäugige blinzelte kurz und verengte die Augen leicht zu Schlitzen. Somit spähte er durch den Regen hindurch zu seinem Blickfang...

Da stand ganz klar eine Person. Die Dunkelheit umschlang sie, weshalb der 17-Jährige nicht mehr als die groben Umrisse erkennen konnte. Das Herz wurde ihm schwer... Unbehagen stieg in ihm hoch. Die Gestalt war ganz klar vorher noch nicht hier gewesen!! Dessen war er sich sicher... aber~ was ihn am Meisten verunsicherte war, dass sie genau ihm zugewandt da stand. Somit ruhte ihr Blick auf Atemu... was diesen mehr als beunruhigte.

Er wagte es nicht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, stand da wie versteinert. Und doch~ wollte er sich unbedingt jetzt umdrehen und wegrennen. Aber er konnte nicht. Sein Körper gehorchte ihm nicht... Unbewusst hatte er sich dazu gezwungen, fast nicht zu atmen. Also leise und langsam... Was sich schwerer erwies als er dachte. Durch den hohen Pulsschlag müsste er von allein schneller atmen... Diese Anspannung, welche seinen Leib nun beherrschte, war zum Verrücktwerden. Er hatte Angst, ja... Zuviel war an diesem~ Abend passiert, wodurch er jetzt nur wieder nervöser wurde... Wer war das??

Vielleicht ein Bürger, der nur auf etwas oder jemanden wartete?? Vielleicht auf einen Bus? Nur war hier nirgends eine Haltestelle...

Oder vielleicht auf einen Bekannten?? Es könnte allen möglichen Grund haben...

Wie spät war es eigentlich jetzt?? Die jetzige Zeit würde so manches Vorhaben einschränken.

Je mehr der Ägypter über die Person und deren Anliegen dort rumzustehen nachdachte, umso ruhiger wurde er plötzlich. Die Angst nahm ab... und wurde zur Neugierde. Ja~ seine alte Neugierde hatte eben doch wieder die Oberhand.
 

Er bemerkte nur nebensächlich, wie durchnässt er schon wieder war. Stetig tropfte von seinen blonden Strähnen das Wasser im Gleichklang mit dem Regen herunter, lief seine Schläfen oder seine Wangen entlang. Seine Kleidung klebte an seinem Körper... schmerzte~ minimal an bestimmten Stellen... Aber er wollte jetzt nicht daran denken, wie misshandelt sein Leib unter diesen Stoffen hier war...
 

Plötzlich wurde Atemus Aufmerksamkeit angekratzt, als die Gestalt sich bewegte. Er starrte noch konzentrierter über die Straße, beobachtete jede Bewegung haargenau. Die Person machte plötzlich eine kleine aber wohl unbedeutende Handbewegung in seine Richtung. Der Rotäugige weitete seine Seelenspiegel verblüfft. Was hatte dies zu bedeuten?? Doch der oder die andere hatte sich bereits abgewandt... und ging in die Gasse! Nun hatte der Jugendliche zufällig erkannt, dass sie einen langen, wohl schwarzen, Mantel trug. Doch das war jetzt nebensächlich... Seine Augen starrten angestrengt zu der Gasse und er sah, kaum, wie die Person weiter ging, bis er sie nicht mehr sehen konnte, da die Dunkelheit sie verschluckt hatte.

Sollte er ihr folgen?? Diese Frage breitete sich sogleich in seinem Kopf aus... Der Drang dazu war da, seine Neugier trieb ihn an. Aber wäre es nicht zu riskant?? Vielleicht wollte man ihn auch eben in diese Gasse locken...
 

Zumal es um diese Zeit und bei diesem Wetter mehr als gefährlich wäre. Und doch~ wollte er ihr nachgehen... Was er schließlich auch, nach einigem Zögern, in die Tat umsetzte. Er ging los, hastig überquerte er die Straße. Je näher er zu der Gasse kam, desto mehr wich die Dunkelheit. Sie war gar nicht so finster, wie sie den Anschein von eben gemacht hatte. Man konnte also wenigstens den Weg deutlich vor Augen sehen...

Atemu stand erneut zögernd vor dem Eingang der Gasse. Er wäre mehr als bescheuert, wenn er da jetzt reinging! Wer weiß~, wer diese Person war. Sie könnte sogar ein gefürchteter Massenmörder sein... Okay~, er durfte sich nicht selbst schon wieder in Unbehagen bringen. Aber... irgendwas an der Gestalt, wirkte gar nicht bedrohlich. Ganz im Gegenteil!! Sie hatte irgendwie vertraut und... so bekannt gewirkt.
 

Der Ägypter dachte nicht mehr länger nach, sondern ging einfach los... hinein~ in die dunkle Gasse. Sein Blick war leicht abwesend und er schien dennoch nicht so recht zu wissen, was er hier überhaupt tat... Sein Verstand war vernebelt, wie so oft schon an diesem Abend. Er nahm die vermeintliche Gefahr jedoch diesmal nicht wahr, obwohl sie wirklich... im Gegensatz zu beiden anderen Malen... existierte...
 

Chapter 2 end!

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Aletalis
2006-09-05T15:41:58+00:00 05.09.2006 17:41
diese FF ist sowas
von geil^^
ich werde sie weiterlesen^^
und wahrscheinlich
zweimal hintereinander^^
ich find das immer noch
so genial wenn du die Gefühle
und Umgebung beschreibst^^.
Es ist einfach unglaublich
leict und schön deine Kapitel
hintereinander weg zu lesen^^.
Mach bitte bitte schnell weiter so^^


dein Hiki
Von: abgemeldet
2006-09-05T12:52:21+00:00 05.09.2006 14:52
Also~ ich finde deine FF einfach nur genial es ist toll endlich mal was andres zu lesen... etwas was so noch keiner hat, weil sonst läuft alles immer nach dem selben shema ab. Bei dir nicht und das ist sehr gut so!

Die FF ist spannend und sehr schön geschrieben.
Ati ist echt ein bisschen komisch drauf vor leuten die ihn zu kennen scheinen flieht er obwohl er vorher noch ne unterkunft gesucht hatte und so ner "dunkeln gestalt" folgt er mitten in der nacht (schätze es is nacht, da es dunkel is) in eine gasse rein... naja irgendwie kann ich ihn auch verstehen... nyo

also mach weiter so freu mich aauf das nächste pitel bis denne

Boo-chan
Von:  Ithiliana
2006-08-22T18:03:24+00:00 22.08.2006 20:03
JUHU!!!!!
Man is das geil!
Ich find deine FF sehr schön und sehr geheimnisvoll!
Ich freu mich schon riesig auf das nächste kapi!
*smile*
Mach weiter so!
Von: abgemeldet
2006-08-21T20:00:33+00:00 21.08.2006 22:00
Ati ist ja echt total überfordert. Wenn man allerdings bedenkt, das er sich an kaum etwas erinnert, verständlich.
Sein Großvater und Yugi sind jetzt sicher total durch den Wind. Aber ich würde mich glaub ich auch nicht sooo gut fühlen, wenn ich irgendwo bei fremden Leuten aufwachen und einer dieser Leute meint er sei mein Großvater.
Atemus Körper ist ja ziemlich zugerichtet und seine Erinnerungsfetzen hängen da bestimmt auch mit zusammen. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass des Bakus Werk ist, kann mich aber auch irren.
Aaahh!! Jetzt läuft er wieder weg! *besorgt schau* Und dann auch noch diese Gestalt in der dunklen Gasse. Wieso muss er ihm nur nachlaufen? T;T Hoffentlich passiert ihm nichts.
Wer ist diese Gestalt und hat sie wirklich was mit Atemu zu tun? *gespannt sei*

Freu mich schon auf den nächsten Teil.
Gruß Kiree^-^
Von:  Yumegatari
2006-08-20T20:03:18+00:00 20.08.2006 22:03
ERSTEEEEEEE~! ^o^ *rofl* *es doch hoff XD*
Wieder ein super toll geschriebenes Kapitel ^o^ *jubel* *applaudier*
Die Art, wie du schreibst, gefällt mir sowieso ... besonders die detailgetreue Beschreibung der Umgebung und wie Ati sich fühlt *-*
Armer Ati oO Muss hier voll leiden und wird mit seiner anscheinend grausigen Vergangenheit konfrontiert ... voll hart. uU
Aber Yugi und Großvater tun mir auch leid XD" Können nur hilflos zuschauen, wie er das ganze erlebt und durchmachen muss.
*lol*
Und dann, als Ati verschwindet und diese vielen bizarren Eindrücke sammelt ... wirkt voll schaurig und man kann nur mitfiebern. ^-^
*lobend pat*
Und ich konnte mir sogar denken, wer am Ende diese geheimnisvolle Gestalt war XD
*stolz desu*
*hrhrhrhr*

Ich bin also gespannt darauf, wie es weitergeht <<, ...
*fg*
*was die FF betrifft und deren Story ja schon etwas eingeweiht bin, aber trotzdem Spannung pur~*
Schreib ja schnell weiter! x3
*umflauschel*
Und zwar ganz viele Kapis ^O^
^___^

Tenshi~


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