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Feuerberg

von

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Beide vernahmen Stimmen und sahen auf. Es waren Debora und der König, welche gerade das Schloss betraten. Magnus hielt sich mit zwei Gehilfen gerade, da ihm das Fliegen mit dem geschienten Bein einfach nicht möglich war und Debora hielt einen großen Strauß Blumen, während sie die freie Hand auf die Schulter des Monarchen legte. Da Valerie und Ranas hinter dem Brunnen hockten, wurden sie nicht entdeckt.

"Ich will dir gewiss nicht schon wieder zu nahe treten, aber ist es möglich, dass dein Vater mit dieser Person ein Verhältnis hat?"

Valerie wand ihm den Blick zu und zog die Stirn in Falten. Sie reagierte auf seine Worte überraschend weniger empört, wie er jetzt befürchtet hatte.

"Unsinn! Nur weil es meiner Mutter nicht sonderlich gut geht? Das kann ich mir nicht vorstellen!"

"Ich meine ja auch nur...", versuchte er seine Feststellung zu rechtfertigen. "Aber ist dir vielleicht einmal aufgefallen, in welchem Ton sie hin und wieder mit dem König vor aller Augen spricht?"

Was es Das betraf, musste sie dem Drachenmenschen Recht geben.

"Diese Frau ist manchmal derartig aufbrausend. Daron hingegen scheint das vollkommene Gegenteil zu sein. Ist er wirklich ihr Sohn?"

Valerie sah ihn abermals strafend an. "Hackst du schon wieder auf ihm herum?!" Sie wand beleidigt den Kopf ab.

"Aber nein. Ich frage doch nicht, um dich zu reizen. Ich bin nur neugierig." Ranas sah vorsichtig zu ihr hinüber. "Ich war so lange allein, dass ich wohl ein großes Interesse daran entwickelt habe, wie sich einzelne Personen untereinander verhalten. Aus deinem Daron werde ich jedoch nicht so ganz schlau. Ich schätze, ich werde ihn wohl noch eine Weile beobachten müssen - wenn er mir über den Weg läuft versteht sich."

Ranas erhob sich, auf jede seiner Bewegungen genau achtend, legte sich wenige Schritte von Valerie auf dem Rasen nieder und schloss die Augen.

Wortlos setzte sich die Prinzessin neben ihn. Während sie sich ihren noch schmerzenden Arm rieb, sah sie verlegen zum Drachenmenschen hinüber.

"Und du bist wirklich der letzte?" So recht wollte das Valerie nicht in den Kopf.

Ranas blinzelte mit einem Auge zu ihr herüber, bevor er sich auf die Seite in ihre Richtung drehte.

"Soll ich ehrlich sein? Ich weiß es nicht. Möglicherweise haben sich bei dem Wirrwarr, das die Menschen hinterlassen haben, einige in Sicherheit bringen können und mich dort einfach vergessen. So lange Zeit bin ich umhergeflogen um wenigstens einen von ihnen zu finden. Leider war die ganze Suche vergebens. Ich war so müde davon, dass ich mich in diese Höhle zurückzog. Alsbald hatte ich mich mit diesem Schicksal abgefunden..."

Ranas brach seine Erzählung ab und schniefte laut.

"Aber hat es denn keine Verletzten gegeben?" Valerie sah unsicher zu ihrem Gast hinüber.

"Nein. Diese Bastarde waren sehr gründlich! Sobald sie einen meiner Leute im Nachteil sahen, wurde er schnellstmöglich vernichtet."

"Waren es so viele dieser Menschen?"

Ranas zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Ich kam gerade vom Wasser holen, als dieser Kampf schon eine ganze Weile zu gehen schien. Nur wenige Drachenmenschen waren geübt im Umgang mit Waffen. Alle anderen haben sich mit bloßen Händen verteidigt, was natürlich keineswegs ausgereicht hat. Ich erinnere mich noch genau."
 

"Ich ließ sofort alles fallen und habe ebenfalls versucht, zu helfen. Da ich zu dieser Zeit noch viel zu jung für ein Waffentraining war, habe ich mich auch nur mit Händen und Zähnen zur Wehr gesetzt. Als ich jedoch einige Schläge abbekommen hatte, ließ ich mich getroffen zu Boden fallen und stellte mich tot. Ich sah in einer derart chancenlosen Gegenwehr keinen Sinn. So gelang es wenigstens mir, zu überleben. Damit war ich jedoch, wie es schien, der einzige..."

Seine Augen wurden glasig und er begann vor sich hinzustarren.

"Ich überlebte, um als die Luft endlich wieder rein war, nur zu sehen, dass meine Mutter, nicht weit von mir, längst verblutet war..."

Ranas setzte sich ruckartig auf und schlug die Hände vor sein Gesicht um seinen Tränen, von Valerie ungesehen, freien Lauf zu lassen.

"Wie furchtbar", flüsterte sie und sah mitleidig zu dem grauen Kerl hinüber. Das Bedürfnis, ihn jetzt in den Arm zu nehmen, konnte sie nicht länger zurückhalten. Liebevoll zog sie Ranas an sich heran und hielt seinen Kopf, steht's darauf bedacht, sich mit seinen Hörnern nicht selbst aufzuspießen. Am ganzen Leib zitternd klammerte er sich an ihr fest.

"Bevor ich mich auf die Suche nach den anderen begeben habe, habe ich alle verstorbenen meinesgleichen beerdigt. Die wenigen verstorbenen Menschen habe ich den Lavaströmen überlassen. Das war meine Abrechnung."

Ranas befreite sich von ihrem herzlichen Griff und fasste nach seiner Halskette.

"Bei einem dieser Scheusale habe ich schließlich diese Kette gefunden, welche mir jetzt deine Gegenwart erlaubt..."
 

Mit einem Räuspern stand plötzlich Daron neben ihnen. Keiner von beiden hatte ihn herankommen gehört. Der Feenmann nahm die Hände hinter den Rücken und sah auf sie herab. Ranas fasste nach seinem Arm und riss ihn unabsichtlich stark auf die Wiese herunter.

"Setz dich doch ein wenig zu uns", bestimmte der Drachenmensch ungewöhnlich streng und rieb sich erneut kurz das Gesicht.

Daron hatte jedoch nicht vor, hier sitzen zubleiben und war bereits im Begriff sich wieder zu erheben, als sich Valerie an seinem Arm festklammerte.

"Bleib doch." Sie schmiegte sich bei ihm an.

Daron schniefte resigniert und klappte seine Flügel zusammen. Immer wieder sah er sich jedoch unsicher um. Eine Sache die Ranas recht bald auffiel.

"Hast du Angst, hier vor dem Schloss auf der Wiese zu sitzen?", meinte er nahezu belustigt und schaute Valerie schelmisch an. "Hast du Angst, du wirst beobachtet und bekommst Ärger?"

Valerie stieß ihm für diese Worte unsanft in die Seite und Darons starrer Blick traf ebenfalls sofort den Drachenmensch.

"Du bist also wirklich der letzte deiner Art, wenn ich das richtig mitbekommen habe", lenkte Daron jedoch sofort von sich ab. "So wie du dich hier aufführst, wundert mich das jedoch nicht im geringsten." Sein starrer Blick durchbohrte Ranas weiterhin. Dieser hielt seinem Blick allerdings stand. Valerie sah ihren Verlobten traurig an, woraufhin er endlich den Blick senkte.

"Ich kämpfe nur mit den gleichen Mitteln wie er", rechtfertigte sich Daron und strich Valerie kurz über den Arm.

"Ich will nicht, dass ihr streitet, verstanden?" Sie sah beide abwechselnd an. In Ranas Gesicht machte sich jedoch wieder ein Grinsen breit.

"Soll mir nur recht sein." Er reichte Daron die Hand zur Versöhnung, doch dieser hatte bereits wieder mit den schweren Augenlidern zu kämpfen.

"Ich werde wieder ins Schloss gehen", gab er stattdessen nur zurück und rieb sich eine ganze Weile die Augen, bis er sie wieder halbwegs offen hatte.

"Schlafen kannst du doch auch hier." Ranas hielt seinen Arm fest, bevor er überhaupt die Chance hatte wieder aufzustehen.

Valerie nickte zudem ebenfalls zustimmend. Der Feenmann ließ sich erweichen, auch wenn es ihm nicht im geringsten zusagte. Liebevoll hielt sie seinen Kopf und legte sich diesen auf den Bauch, während sie sich selbst ebenfalls auf der Wiese zurücklegte. Ohne Gegenwehr lies sich Daron alles gefallen. Es dauerte auch nicht sonderlich lange und seine Atmung war recht flach und regelmäßig.

"Er ist eingeschlafen", flüsterte sie amüsiert und sah dabei Ranas in die Augen.

Dieser wand ihr sofort den Blick zu.

"Er kann sich wirklich glücklich schätzen, vor dir auf diese Art gestreichelt zu werden..."

Auch wenn sie mit der einen Hand die ganze Zeit Darons Kopf kraulte, hing ihr Blick fest an den ungewöhnlichen Augen des Drachenmenschen. Auch seinen Blick ließen nicht von der Fee ab.

"Nur weil ich die Augen geschlossen habe, heißt es noch lange nicht, dass ich schlafe!", brachte sich Daron wieder in das Gespräch ein.

"Bereust du es denn, hier geblieben zu sein?" Ranas stützte sich ein Stück auf, um besser in seine Richtung sehen zu können.

"Nein..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akayana
2006-06-10T21:35:34+00:00 10.06.2006 23:35
sorry hab mich verschrieben... ich meine danke fuer den kommi von meinem neuen FA

;-D

*knuddl* by Akaya
Von:  Akayana
2006-06-10T21:31:19+00:00 10.06.2006 23:31
hallo meine gute trollfrau!

ja - ich bins tatsaechlich! *hehe* ich hoffe du freust dich?

also jetzt kannste nicht mehr ueber mich meckern! ich habs jetzt endlich mal gelesen und finde die geschichte bis jetzt einfach nur noch geil! ich bin echt mal gespannt, was als naechstes passiert und was nun aus Valerie und Ranas wird. aber besonders interessiert mich doch irgendwie das schicksal von ihrem verlobten (meiner meinung bekommt der gar nichts mit ist aber irgendwie ne total coole figur). vor allem aber denke ich, dass er durch Ranas geheilt werden kann - wer weis, wies tatsaechlich kommt - eigentlich nur du!

ich fand deine geschichte bis jetzt vom inhalt her sehr aufregend und spannend, was ich aber leider bemaengeln muss ist, so leid es mir tut:
vielleicht koenntest du die ganzen szenen noch bisschen ausbauen - ich meine ein bisschen mehr drumherum schreiben und so... dann kannst du vielleicht auch noch deine wortwiederholung eingrenzen und versuchen weniger grammatikfehler zu machen - aber das ist eigentlich egal, es ist noch kein meister vom himmel gefallen wie man so schoen sagt... und dann ist da noch die gute alte rechtschreibung... ich hab da nen gaaaaaaaaaaaanz boesen fehler auf der seite "8" gefunden - vielleicht entdeckst du den auch *huestel*... wie ich auch bei solchen fehlern im "Tor" dir ausgeholfen habe und sie verbessert hab, biete ich mich gerne fuer diese geschichte auch als solche an *nochmehrhuestel*

wie auch immer - ich hoffe meine kritik war nicht all zu hart fuer dich aber ich denke du nimmst mir das nicht krumm...

uebrigens hab ich dich lieb und nochwas... danke fuer den kommi von meinem neuen FF

see you in July...

hab dich lieb and miss you too much

Akayana


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