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Feuerberg

von

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Das Feenvolk schlief noch, als sich Ranas erneut langsam dem Tisch näherte. Diesmal bemerkten sie ihn jedoch nicht. Valerie schlummerte zusammengerollt wie ein Kätzchen. Bei ihrem Anblick wurde den Drachenmenschen erneut richtig warm ums Herz. Wie konnte ihm diese kleine Person nur derart den Kopf verdrehen. Er ließ sich neben dem Stein nieder und beobachtete sie eine ganze Weile. Ranas wurde traurig beim Gedanken daran, ihre Gesellschaft recht bald wieder missen zu müssen. Eigentlich wollte er Wasser holen gehen, doch er stützte den Kopf auf und schloss die Augen. Aus diesem Grund bemerkte er auch nicht, wie sie erwachte. Erst das kurze surren von Feenflügeln weckte wieder seine Aufmerksamkeit. Verschlafen rieb sie sich die Augen.

"Guten Morgen, Prinzessin", flüsterte Ranas und sein Blick wanderte zu ihrem Vater. "Ich hoffe diese Nacht war wenigstens in geringem Maße angenehm."

Nur mit Hilfe der Flügel richtete sie sich vor ihm auf und flog ihm in Blickhöhe vor die Nase. Dabei verschränkte sie die Arme vor der Brust.

"Hältst du mich etwa für eine verwöhnte Göre?" Sie kniff die Augen leicht zusammen.

Ranas spürte, wie er rot wurde.

"Aber nein..."

Verlegen sah er auf den großen Stein vor sich. Die anderen Feen erwachten auch allmählich und der Drachenmensch erhob sich schleunigst.

"Ich werde jetzt Wasser holen gehen", lenkte er ab und war mit großen Schritten am Ausgang.

"Lass mich dich begleiten", rief sie ihm nach.

Ruckartig blieb Ranas in der Tür stehen.

"Ich weiß nicht so recht..."

Wieder schaute er auf den König. Dieser jedoch schüttelte den Kopf.

"Aber Vater..." Valerie landete sogleich wieder auf dem Stein neben ihm. "Er wird schon auf mich achten. Ich habe keine Angst."

Unwillig senkte der Monarch den Blick. Ein Schweigen entstand. Der Gedanke seine Tochter mit diesem Riesen allein zu lassen, behagte ihm nicht im geringsten.

"Bei dieser Gelegenheit kann ich doch gleich einmal schauen, aus welcher Richtung wir überhaupt gekommen sind..."

Auch jetzt bekam sie keine Antwort, also folgte sie dem Drachenmenschen auch ohne seine Einwilligung.
 

Als sie ihn erreicht hatte, war er bereits ein ganzes Stück davongeflogen. Die Landschaft um sie herum machte ihr furchtbare Angst. Wie konnte Ranas hier nur Leben...

Der Drachenmensch hatte angehalten. Mit dem Krug in den Händen wand er sich zu ihr um und flog an der Stelle.

"Du wiedersetzt dich deinem Vater? Was soll ich denn davon halten..." Schelmisch feixte er sie an.

Völlig außer Atem flog sie so schnell sie konnte auf ihn zu. Aus diesem Grund bekam er auch keine Antwort. Ranas streckte die Hand nach der Fee aus. Valerie hielt sich sofort an seinem Daumen fest.

"Willst du nicht doch lieber hier warten, bis ich zurück bin?" Er hob seine Hand nah an seine Augen, doch sie schüttelte vehement den Kopf.

"Na schön..."

Er setzte Valerie auf den eingefassten Rubin. "Halte dich an der Kette fest."

Nur zu gern nahm sie dieses Angebot an. Einen besseren Transport hatte sie sich nicht vorstellen können.

Hohe und spitze Felsen bestimmten die Landschaft unter den beiden. Hin und wieder kreuzten Lavaströme und Seen ihren Weg. Ranas war eine ganze Weile geflogen, bis er seine Flughöhe endlich senkte. Zwischen unwegsamen Felsen sah sie endlich ein Gewässer, welches nicht von rot bestimmt war. Sie hatten das besagte Wasser endlich erreicht. Der Drachenmensch landete auf dem Boden. Valerie klammerte sich nur noch fester an die Goldkette. Mit großen Schritten näherte er sich dem Gewässer. Zur Hälfte schien dieses ebenfalls in einer Höhle zu verschwinden. Ranas kniete sich an den Rand und tauchte seinen Krug tief hinein.

Ihr Blick fiel unter sich in das wellenschlagende Wasser. Ihr Wunsch jetzt hier hineinzuspringen wurde sehr groß. Mutig stellte sie sich auf den Rubin und beugte sich leicht nach vorne. Ranas - von neckischer Natur - stupste sie vorsichtig mit dem Finger von hinten an und Valerie verlor das Gleichgewicht. Selbst die rechtzeitige Reaktion, die Flügel zu öffnen, fehlte ihr. Die zierliche Fee plumpste im Wasser. Ranas kicherte von seinem eigenen Scherz belustigt, doch sie tauchte nicht wieder auf.

Was hatte er nur gemacht...? Hastig stellte er den Krug ab, schrumpfte sich und sprang ihr hinterher. Wie konnte er nur eine derartige Dummheit machen...

Ranas tauchte ab, um sie zu finden, doch er kam erfolglos wieder herauf, als ihm die Luft ausgegangen war..

Wie konnte er nur. Von Panik ergriffen begann er fürchterlich zu zittern.

"Bitte nicht..."

Er wollte gerade erneut abtauchen, als von hinten zwei Hände nach ihm fassten.

"Du gemeiner Kerl!", schimpfte sie gekränkt.

Sofort wand er sich zu ihr um.

"Vergib mir bitte..." Er faltete die Hände. "Ich hatte jetzt schon Angst du..."

"Da habe ich dich jetzt ganz schön reingelegt nicht war?" Sie setzte ein hämisches Grinsen auf.

Ihr Haar und ihr zierlichen Flügel klebten an ihrem schlanken Körper. Ihr Kleid haftete ebenfalls wie eine zweite Haut an ihr, wodurch ihre makellosen Rundungen nur noch deutlicher wurden. Die zarten Fühler jedoch, standen auch jetzt wie eine Eins. Ranas wurde es bei ihrem Anblick allmählich heiß. Behutsam hielt er sie an der Hüfte, wobei der stetig die Füße bewegte, um nicht abzusinken. Valeries Hände näherten sich seinen Schultern. Mit von ihm unerwarteter Kraft drückte sie ihn unter Wasser. Damit hatte er jetzt jedoch nicht im geringsten gerechnet. Als er endlich doch die Möglichkeit hatte, wieder aufzutauchen, japste er nach Luft. Valerie steckte ihm die Zunge heraus. "Tu das nie wieder, klar?"

Hastig schüttelte er den Kopf. "Nie wieder versprochen!"

Abermals hielt er an der Hüfte fest. Der Drachenmensch öffnete schon im Wasser die Flügel. Für ihn war es kein Problem, mit noch nassen Flügeln zu fliegen. Er hob sie mit sich aus dem Wasser und landete nahe neben dem Krug, welcher jetzt weit über ihnen thronte. Nur zu gerne hätte er sie noch länger berührt, doch jetzt verließ ihn der Mut. Sein rotes Haar klebte ihm im Gesicht. Ranas nahm die Hände hinter den Rücken und sah ihr tief in die Augen. Sie war so bildhübsch...

Mit beiden Händen fasste Valerie nach dem Edelstein. Ihr schien diese Kette ungemein gut zu gefallen. Einige Zeit standen sie so da und schauten sich einfach nur an.

"Wir sollten zurück", brach er die Stille. "Dein Vater macht sich sicherlich schon Gedanken."

Valerie nickte zustimmend. Keineswegs wollte sie, das Ranas ihretwegen Ärger bekam.
 

Durch die schwüle, manches mal ziemlich unangenehme Luft waren Haare, Kleider und Flügel schnell getrocknet. Auch auf dem Rückweg hatte die Fee wieder auf der Kette gesessen. Wie versprochen flogen sie an die Stelle, wo sie sich getroffen hatten. An diesem Ort flog er unheimlich weit nach oben. Die Felsenlandschaft unter ihnen wurde so langsam immer kleiner, dennoch schien sie nach keiner Seite aufzuhören.

"Kommt dir irgend etwas bekannt vor?", fragte er unruhig.

Valerie schniefte.

"Ich weiß nicht so recht..." Suchend lies sie den Blick schweifen. "Das sieht alles so gleich aus. Wir sollten lieber zurück. Mein Vater weiß sicherlich mehr."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JoeDoe
2006-02-19T21:23:32+00:00 19.02.2006 22:23
im moment lädst du diese geschichte wohl nur für mich hoch, weil sonst keiner einen kommi dazu schreibt, aber sie ist wirklich nicht übel geschrieben und die geschichte an sich ist auch interessant.
es würde mir allerdings an ein paar stellen gefallen, wenn personen und gegebenheiten etwas detailierter beschrieben werden, in diesem kapitel vorallem bei dem "wet-t-shirt-contest" ;-)

weiter so!


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