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Feuerberg

von

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"Sei vorsichtig", rief ihm Valerie noch hinterher, doch diese leisen Worte hätte er niemals verstanden. Ihre Stimme war einfach zu schwach. Sie ließ sich neben ihrem Vater auf dem Stein nieder.

"Warum hilft er uns?", wand sie ihre Frage an den König. "Er gehört einer ganz anderen Rasse an und dennoch hilft er uns..."

"Valerie mein liebes Kind..." begann er seine Worte und legte seinen Arm um sie.

"Ich weiß nicht viel von dieser Rasse. Ich weiß nur, dass sie steht's gegen Ungerechtigkeit gekämpft haben. Sie waren gezwungen sich mit den Drachen zu verbünden, weil die Menschen ihnen das Leben steht's schwer gemacht haben."

"Die Menschen?", fragte Valerie interessiert und streichelte ihrem Vater die Hand.

"Ja Liebes. Unsere Macht hindert diese Unholde glücklicherweise daran uns zu sehen..."
 

Das Feenvolk schreckte auf, als ein großer Schatten im Höheneingang zu sehen war. Erleichtert stellten sie jedoch fest, das es dieser Drachenmensch war, dem sie bis jetzt ihr Leben verdankten. Ranas stellte den Krug wieder neben den Eingang.

"Ich habe leider an meinem Wasserloch keines mehr finden können. Die beiden anderen sind zu weit von hier weg. Dort werde ich ebenfalls erst morgen nach Wasser suchen können. Abends ist dieser Weg einfach zu riskant."

Ranas stellte sich neben den Stein-Tisch und sah von oben auf die Winzlinge herunter.

"Ich werde meine Größe jetzt besser beibehalten", sprach er zum König. "Wenn ich mich um diese Tageszeit jetzt auch noch schrumpfe, ist das zu gefährlich für euch alle."

Der Monarch nickte zustimmend und Ranas begab sich wieder an den Eingang zur Höhle. Er würde diese Nacht ohnehin kein Auge zumachen. Immer wieder sah er das liebliche Gesicht dieser Valerie vor seinen Augen...
 

Ranas hatte gerade die Augen geschlossen und war vielleicht für wenige Augenblicke eingenickt, als er das Gefühl hatte, etwas surrte an seinem Ohr. Ruckartig wand er den Kopf zur Seite. Mit dieser hektischen Bewegung erschreckte er Valerie zutiefst. Die hübsche Fee hatte sich jetzt ungeheuer weit an den großen Drachenmenschen herangewagt. Wiederholt brachte sich Ranas auf ihre Größe. Sogleich landete sie neben ihm auf dem Boden.

"Entschuldige", stammelte er verlegen. "Ich hatte nicht vor, dich schon wieder zu erschrecken."

"Schon gut", gab sich lächelnd zurück und setzte sich neben ihn. "Wo sind die Anderen?", begann sie ihn auszufragen.

"Welche Anderen?", gab Ranas verwundert zurück.

Wieder hing sein Blick an ihren wunderschönen blauen Augen.

"Na die anderen Drachenmenschen. Deine Familie."

Ranas lies den Kopf hängen.

"Es gibt keine Anderen mehr. Ich bin der Letzte..."

Valerie nahm entsetzt die Hände vor den Mund.

"Was? Das kann ich nicht glauben!"

Sein trauriger Blick verriet ihr jedoch, dass das die Wahrheit war.

"Wie furchtbar. Wie lange lebst du hier schon allein?"

"Viel zu lange..."

Valerie sah sich den Burschen neben sich von der Seite genauer an. Er wirkte auf sie jetzt so zerbrechlich - so hilflos. Er tat ihr fürchterlich leid. Dennoch machte ihr sein Aussehen immer noch beträchtliche Angst.

Seine Drachenflügel... die gezackte Schuppenreihe, welche an seinem Rücken herunter führte... sein Drachenschwanz, welcher ebenfalls diese spitzen Schuppen hatte... die gedrehten Hörner an seiner Stirn... die ungewöhnlich langen, nach hinten hängenden Ohren... seine graue Haut...

Ihr fiel auf, dass die Steine, welche er mit seinem Körper abgefangen hatte, an einigen Stellen blutende Wunden hinterlassen hatten. Selbst die lederartigen Flügel hatte Risse abbekommen. Ob er jedoch nur zu stolz war, Schmerz zu zeigen wusste sie nicht. Behutsam strich sie ihm über die Schulter.

Ranas schaute erneut sehr traurig zu seinem weiblichen Gast hinüber. Sofort faste sie nach seiner Hand.

"Komm doch mit... zu uns meine ich."

Er hob die Brauen, schüttelte jedoch den Kopf.

"Das geht doch nicht... ich meine ich..."

"Warum denn nicht? Schließlich hast du uns doch das Leben gerettet."

Ranas streichelte ihr zärtlich die Hand. An diesen und auch an den Füßen hatte er tierähnliche Klauen.

"Wenn du so groß bist wie wir, sehe ich kein Schwierigkeit... Ich will nicht, dass du hier ganz alleine bist..." Sie senkte den Blick.

"Vielleicht solltest du diesen Vorschlag erst einmal deinem Vater unterbreiten."

Valerie nickte zu seiner Überraschung sofort. "Genau das werde ich morgen auch tun."

Mit diesen Worten erhob sie sich wieder und flog zu ihrem Vater zurück. Ranas war sich sicher. Sie würde den König wirklich fragen. In ihren Worten hatte jetzt enorme Ernsthaftigkeit gelegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-08-20T06:00:38+00:00 20.08.2009 08:00
bis dahin bin ich gestern gekommen.

eine bezaubernde Geschichte!
Bin sehr gespannt, wie es weiter geht.

Da bekommt man richtig lust sich rein zu versetzen und sich die Umgebung und die Charaktere bildlich vorzustellen - sehr schön geschrieben!


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