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Ein Schritt...

Autor:  -Black-Mello-
... in die richtige Richtung ist getan.
Nach zehn Jahren warten und diskutieren mit meinen Eltern bin ich diese Woche endlich aus der katholischen Kirche ausgetreten. Meine Mutter hat fast geweint und ich bin seitdem nur am Lächeln.

Seit Jahren freunde ich mich mehr und mehr mit dem Buddhismus an aber habe darüber nie geredet. Nie reden können. Ich fand es scheinheilig "einen auf Buddhist zu machen" aber noch katholisch bekennend zu sein. Jetzt endlich hat sich diese innere Zerrissenheit aufgelöst und ich kann sein wer ich sein will, wer ich bin. Das ist ein unglaubliches Gefühl!

Für den derzeitigen Papst tut es mir beinahe leid, denn ehrlich gesagt ist er der Erste den ich akzeptieren kann. Er tut sehr viele, sehr gute Dinge. Aber das ändert nichts daran dass der Katholizimus in seiner Gesamtheit nicht meins ist. Weder der Glauben an sich, noch die Vorstellung eines Gottvaters oder die Bibel und erst recht nicht das "Bodenpersonal"

Viele in meinem Bekannten- und Freundeskreis waren zu recht überrascht über meine Entscheidung. Ich habe gegenüber niemandem so wirklich "angekündigt" das ich vorhabe aus der Kirche auszutreten und dann ging es plötzlich ganz schnell, ich habe es den wichtigsten Leuten gesagt oder kryptische Nachrichten a la "es wird sich etwas ändern" hinterlassen und nicht einmal 12 Stunden später...

Einige haben es nicht verstanden. Es fielen Argumente wie "Du wirst nie kirchlich heiraten können!" und "Denk doch mal an die ganzen christlichen Hilfen (Nachbarschaftshilfen, Schuldenberatung, Pflegedienste, etc pp) die du nicht mehr in Anspruch nehmen kannst, solltest du sie mal brauchen!" - aber sollte ich deswegen in einer "Gemeinschaft" bleiben in der ich nicht sein will?

Die Antwort ist ein klares Nein.

In dem Sinne,... der erste Schritt ist getan und es werden weitere folgen! Ich habe mich lange genug davor gedrückt diverse Dinge in Angriff zu nehmen aber die Schonzeit ist vorbei - und das ist auch gut so.

Cheerio!
-Mello
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Datum: 09.01.2015 13:35
Schade, dass du aufgrund deiner Entscheidung auf so viel Gegenwind getroffen bist (ich kenne das eher andersherum). Wenn es für dich so richtig ist und du weder mit dem Glauben, noch mit der Religion, noch mit der Institution etwas anfangen kannst, dann ist es die absolut richtige Entscheidung gewesen.
Ich bin selbst katholische Christin, aber mir ist durchaus klar, dass es nichts bringt, in der Kirche zu bleiben, wenn man nicht dahinter steht.
(Ehrlich gesagt finde ich es selbst ziemlich scheinheilig, wenn man nur drin bleibt, um eben kirchlich zu heiraten oder weil man anderen damit gefallen will.)
Vor allem, wenn du deinen Weg schon in etwas Anderem gefunden hast. Dann ist es nur konsequent, diesen Weg auch wirklich zu gehen. Ich wünsche dir dabei alles Gute und lass dir das bitte von keinem ausreden.

Nur noch kurz dazu:
>"Du wirst nie kirchlich heiraten können!" und "Denk doch mal an die ganzen christlichen Hilfen >(Nachbarschaftshilfen, Schuldenberatung, Pflegedienste, etc pp) die du nicht mehr in Anspruch nehmen >kannst, solltest du sie mal brauchen!

Das ist so nicht korrekt.
Du kannst immer noch kirchlich heiraten, wenn dein Partner Mitglied der Kirche ist (mal ganz abgesehen davon frage ich mich sowieso, warum man kirchlich heiraten sollte, wenn man mit dem Ganzen nichts zutun hat... aber es geht trotzdem, auch wenn man ausgetreten ist. Mein Freund ist z.B. auch aus der Kirche ausgetreten, könnte mich aber trotzdem kirchlich heiraten, wenn er das denn wollte).
Was die Hilfen angeht, ist das ebenfalls nicht unbedingt korrekt. Viele Hilfen stehen allen Menschen offen, vollkommen egal, welchen Glauben sie haben.
Gewisser "Service", wie z.B. Schulen oder Kindergärten, nimmt nur einen Teil "Andersgläubiger" auf, aber auch da gibt es Möglichkeiten.
In der Regel wird da keiner einfach abgewiesen, wenn er wirklich Hilfe braucht (ja, Ausnahmen gibt's leider immer, ich weiß).
Abgesehen davon gibt's auch genug staatliche Hilfe. Aber selbst WENN du diesen Schritt einmal bereuen solltest, ist es nicht so, als gäbe es kein Zurück mehr. Du könntest durchaus wieder eintreten.

Von daher würde ich mir darüber an deiner Stelle nun wirklich keine Sorgen machen. :)
Zeichne dich selbst und nimm an meinem Wettbewerb teil :)
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Datum: 23.01.2015 21:30
Danke für deine nette Worte =)
Ich mache mir übrigens keinerlei Sorgen weil ich genau weiß dass die Argumente der "Gegenpartei" nicht so ernst sind (bezüglich der Hilfeleistungen).
Kirchlich heiraten wollte ich auch nie.
Also ich bin absolut zufrieden so wie es jetzt ist und ich bereue es kein bisschen. Ich fühle mich frei =)
Don't ever dare to be less perfect N... I need a reason to hate you so... stay perfect. Always...


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