Zum Inhalt der Seite




Schlagworte

Top 15

- Anime-Review (103)
- Simulcast (100)
- Review (72)
- SimulReview (64)
- crunchyroll (58)
- Japan-Tagebuch (54)
- KAIST-Blog (39)
- Manga (38)
- Germanga (32)
- Anime on Demand (25)
- Final Review (24)
- Schule (22)
- korea (21)
- kaze (18)
- KAIST (16)

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 27: Und dann war es plötzlich Juni KAIST-Blog, Südkorea, Wandern

Autor:  Jitsch

Da ich diesen Weblog viel zu lange herausgezögert habe, ist er ewig lang geworden. Irgendwie habe ich jedes Wochenende gedacht „so viel ist doch noch gar nicht wieder passiert“… Urteilt selbst:

Kurse

In Engineering Economy haben wir, zwei Wochen nach der letzten Abgabe, endlich eine Unterredung mit dem Professor gehabt als Feedback zu jener Abgabe. Nun, es war ziemlich deutlich, dass er sich die Abgabe noch nicht ein Mal angeschaut hatte. Aber er hat ein paar Fragen beantwortet – und sich dabei mit vorherigen Aussagen widersprochen. Zu unserer Überraschung hat er dann aber in der Woche nach der Abgabe des zweiten Projektberichts (an dem wir wieder ewig gesessen haben) unsere Präsentation in der Klasse vorgestellt – weil es die Beste war.

Letzte Woche saßen wir dann wieder Nächtelang (okay, ein bisschen übertreibe ich) an der neuen Mitdterm-Präsentation, bis wir endlich alles soweit zusammen hatten. War nervig genug. Dann hat er, weil ihm sonst nichts einfiel, in der Vorlesung eine Präsentation rausgepickt – unsere – die er kommentierte. Zunächst hat er auf einzelnen Formulierungen aus der allerersten Präsentation, die wir nur zur Referenz nochmal in die Neueste mit eingebaut hatten, rumgehackt. Das restliche Feedback gab uns dann aber immerhin sowas wie eine grobe Richtung für Verbesserungen im Aufbau des Abschlussberichts und des weiteren Vorgehens.

Dann aber die Überraschung: Als es die Noten für den Projektbericht gab, hatten wir als einzige 90 von 100 Punkten und damit den besten Projektbericht. Okay, die Varianz war gering (ich glaube, die schlechtesten Gruppen hatten 75 Punkte), aber trotzdem hat sich die ganze Arbeit dann im Nachhinein doch irgendwie gelohnt. Aktuell sitzen wir am Abschlussbericht, der Donnerstag fertig sein soll. Danach kann ich dann endlich für die Abschlussklausur lernen.

A propos Klausur: Auch die Mitdterm-Klausur haben wir nach drei Wochen dann endlich mal zurück bekommen. Es zeigte sich, dass er eine Antwort in der Klausur als falsch gewertet hatte, die laut Buch eindeutig richtig war, und ich musste mit ihm diskutieren, ob indirect variable costs (was ich geschrieben habe) was anderes sind als indirect varying costs (Buch). Was beides nicht explizit in den Vorgaben für Wörter stand, die man in die Lücke einsetzen konnte. -.-

In Linear Programming habe ich 51 Punkte in der Midterm-Klausur. Darauf kann man nicht stolz sein, aber es ist bestanden. Immerhin habe ich mittlerweile auch vom Professor erfahren können, wie man die letzte Aufgabe hätte lösen müssen. Bei der Abschlussklausur muss ich mich dann aber wohl mehr reinhängen. Und mich eher drum bemühen, an Altklausuren zu kommen.

Das Projekt in HCI läuft irgendwie. Donnerstag vor einer Woche hatten wir die ersten Nutzertests. Wir hatten dafür in Powerpoint ein Kochspiel zusammengeschmissen (ich habe viel dafür gezeichnet), allerdings fragte die Professorin beim Testen knallhart, wo das denn Spaß machen solle, da man sich größtenteils einfach durchklickt. Wir haben das Konzept neu gemacht, eine Software gefunden mit der man recht einfach Spiele programmieren kann und ich habe das erste Level programmiert und wollte dann an Khanh aus unserer Gruppe übergeben, der mir gestern schrieb, dass er noch mal von vorne anfängt, weil er mein Programm nicht versteht… Mal sehen, mit was wir dann Dienstag da stehen, wenn die nächsten Tests sind.

Außerdem hatte ich Professor Choi von meinem Lab gefragt, ob er nicht noch irgendwas an Forschung für mich hat (ich muss wahnsinnig sein). Er schlug vor, dass ich mein Paper von letztes Semester bei einem Journal einreiche, aber nachdem ich es noch mal gelesen habe, will ich das Programm noch mal umschreiben, damit die Zahlen, die bei der Simulation rauskommen, auch so aussehen wie die Realität. Daran hänge ich jetzt, weil ich so viel mit den Projekten zu tun habe.

 

Soziale Aktivität  

Freitag vor drei Wochen (am 9.) war ich wieder auf einer KI-House-Party. Diesmal kamen überraschend viele ältere Menschen, z.B. zwei Deutsche, die für ein Joint Venture nach Korea gekommen sind und geschätzt um die 50 waren, und ein japanischer Bergsteiger, der gerade in Rente gegangen ist. Da derselbe Tag Daniels Geburtstag war, konnte ich diesmal nach der Party nicht groß mit den Leuten was unternehmen, habe aber mit Daniel länger telefoniert.

Letzte Woche hat außerdem der Koreanisch-Unterricht wieder angefangen. Wir sind derzeit zu dritt, obwohl ein Kurs eigentlich nur bei fünf Mitglieder stattfindet. Tatsächlich sind 4 Personen eingetragen, aber die vierte ist noch nicht aufgetaucht. Donnerstag war ich ganz alleine da, aber das war auch interessant. Ich merke richtig, wie ich Fortschritte mache. Nur doof, dass ich nur noch so kurz in Korea bin.


Das Baseball-Stadion
von Daejeon

Vor zwei Wochen war, mal wieder von ISO organisiert, ein kurzer Ausflug: Es ging zum Baseballspiel der Hanwha Eagles gegen die SKT Wyverns. Ich habe von Baseball immerhin ein bisschen Ahnung, da ich seit knapp einem halben Jahr den Anime Diamond no Ace verfolge, der – ach was? – um Baseball geht. Es war recht gute Stimmung, am Anfang wurde vor allem die mitgebrachte Pizza gegessen (wir hatten alle viel Hunger). Besonders spannend war das 6. Inning, in dem es der ausländische Spieler Félix Pie schaffte, ein Homerun zu schlagen, was dem Team, das bis dahin 2:0 zurücklag 4 Punkte auf einen Schlag verschaffte. Dann passierte aber bis zum 9. Inning (das ist die reguläre Spielzeit) nur noch wenig, außer dass die Gegner auch auf 4 Punkte aufholten. Da aber alle nach Hause wollten, haben wir den restlichen Verlauf des Spiels nicht mehr mit angesehen. Wir hatten bevor wir in den Bus für die Rückfahrt stiegen noch jeder 1000 Won (ca. 70 cent) gewettet, aber weil das Ergebnis immer noch nicht fest stand, als wir zurück am KAIST waren, bekamen wir einfach alle das Geld zurück.

Wie es aussieht, haben die SKT Wyverns dann doch noch gewonnen, in dem sie im letzten Inning auf 8:4 hochgeschraubt haben. Das hatten die meisten eh schon vermutet.


Soo Bin, Meri und ich

Letzten Freitag war die Daejeon Social Party, auf der ich letztes Semester schon einmal gewesen war. Ich bin alleine hin gefahren, habe dort aber schnell die alten Bekannten Inge, Jorge und Ali entdeckt, die ich schon auf der letzten Party und zwischendurch auch hin und wieder mal gesehen hatte. Nachdem ich so viel von den frittierten Speisen gegessen hatte, wie möglich (ich hatte Hunger), haben mich die Jungs überredet, am Nebentisch Hallo zu sagen, wo vier oder fünf Koreanerinnen und zwei Ausländerinnen saßen. Mit denen habe ich mich dann eigentlich den Rest des Abends unterhalten (nur sie subtil zu fragen, ob sie sich nicht zu den Jungs setzen wollen, habe ich nicht so geschafft). Die zwei Englischlehrerinnen haben dann noch beim Dance Contest eine Flasche Absolut Vodka gewonnen, von der alle was abbekamen. Als wir gegen Mitternacht aus der ersten Location rausgeschmissen wurden, ging es nicht, wie bei der Party wo ich letztes Mal war, zu einem Club sondern wir haben unser eigenes Programm gemacht.


Ich, Steven, Inge und der Mathe-Student

Mit Inge, Ali, dem Briten Steven und dem Mathematikstudenten, dessen Namen ich vergessen habe, ging e sin eine Bar in einer ganz anderen Ecke von Daejeon, die bekannt ist für ihre Deko… weil dort ein gigantischer Plastikpenis von der Decke hängt. War ansonsten aber nicht besonders aufregend und vor allem so voll, dass man kaum Platz hatte zum Tanzen. Nach höchstens einer Stunde sind wir dann in die LP-Bar (wo man sich Songs wünschen kann – aber nur Klassiker, sowas wie Queen oder Deep Purple) im Geschoss darunter, haben noch etwas gequatscht und dann ging es irgendwann gegen 2 oder 3 zurück zum KAIST.


Ich auf dem Tonpfad, der Blick vom Gipfel
(es war tolles Wetter, nur sehr viel Wasserdampf in der Luft!)

Heute ging es mit ISO dann auf den Gyejok-san wandern. Dort hat der Boss eines Soju herstellenden Unternehmens einen Pfad aus rotem Lehm legen lassen, auf dem man den Berg entlang wandern kann. Das fühlt sich unter den Füßen in etwa so an wie Wattenmeer, zumindest wenn der Lehm einigermaßen feucht ist. Stellenweise war er allerdings relativ ausgetrocknet. Auf dem Berg gab es auch eine Freilichtbühne, wo Operngesang dargeboten wurde (gesponsert von demselben Unternehmen). Die Meisten von uns (alle Ausländer, wir waren ungefähr 7) sind dann noch weiter hoch bis zum Gipfel, wo es angenehm windig war (ansonsten war es ziemlich heiß) und viiele Fotos gemacht. Anschließend ging es gemächlich auf einer weiteren Schleife des Ton-Pfads zurück und zu einem Restaurant, wo wir unter anderem gegrillte Ente und graue Mandu (Teigtaschen) sowie eine Suppe mit grauen Teigfetzen gegessen haben. Sah nicht sehr appetitanregend aus, schmeckte aber.


Graue Mandu, lecker aussehende Suppe

Sonst noch  

Ich war auch abgesehen davon nicht untätig. Unter anderem habe ich:

  • Mich für den Freitag nach den Klausuren für eine Tour zur DMZ (die Entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea) angemeldet
  • Mit Taka, dem Japaner, verabredet dass wir am Wochenende 28-29. Juni nach Ganwondo an der Ostküste fahren
  • Meinen Schrott-Laptop verkauft. Ich hatte zunächst über die Daejeon-Flohmarkt-Facebookgruppe einen gefunden, der nicht in Daejeon wohnt, der mir aber abgesprungen ist, als er beim Samsung Servicecenter hörte, dass es wohl an die 200 Dollar kostet, den Laptop zu reparieren. Zum Glück hatte ich den Laptop auch bei ARA (einem Portal für KAIST-Studenten) reingestellt und einen Koreaner gefunden, dem ich ihn persönlich überreichen konnte. Bekommen habe ich dafür noch 50,000 Won – macht 234,000 Won Verlust gegenüber dem Kaufpreis. Bedenkt man, dass die Reparatur ca. 200,000 kostet, macht das schon irgendwie Sinn, aber ich hätte wirklich einfach einen neuwertigen Laptop kaufen sollen.
  • Mich bei drei Berliner Unternehmen auf ein Praktikum beworben. Mal sehen, ob daraus was wird.

Und um das nicht zu vergessen, Daniel war auch nicht ganz untätig, so dass wir jetzt eine gemeinsame Wohnung sicher haben, die am 1. Juli frei wird (evtl. auch etwas eher) und wo ich dann mit ihm einziehen kann, wenn ich wieder in Berlin bin!

Jetzt bleibt mir noch ziemlich genau ein Monat in Korea. Vielleicht schaffe ich in der Zeit also noch einen Weblogeintrag dazu!

Argh-Wie!? Die neue Yu-Gi-Oh! Serie Yu-Gi-Oh!, Anime-Review, Rant, Yu-Gi-Oh! Arc-V

Autor:  Jitsch

Kaum wurde Yu-Gi-Oh! Arc-V [sprich: Arc-Five] angekündigt, ging das Geschrei ja los: Das sei ja schon lange kein „richtiges“ Yu-Gi-Oh! mehr, die Charaktere sähen alle besheuert aus und überhaupt wären die ja alle nur billige Kopien. Sowas in der Art. Hört man sowieso jedes Mal wieder, wenn es ein neues Spinoff gibt, nicht nur von Yu-Gi-Oh.

Ich halte mich aus sowas eher raus (dagegen anzureden hilft erfahrungsgemäß nicht viel) und schaue mir die betreffende neue Spinoff-Serie erst einmal an.

Nun, und um mein Urteil vorwegzunehmen: Yu-Gi-Oh! ARC-5 macht es mir schon nach 6 Folgen sehr schwer, es zu mögen. Aber bevor ich mich in Meckerei ergehe, hier erst mal das Opening, denn das geht sehr ins Ohr und ist derzeit das einzige, was ich an der Serie wirklich gut finde:

 

Aber schauen wir uns doch mal an, was in den ersten sechs Folgen passiert ist:

Keine fünf Minuten nachdem der Duellsimulator der YouShow-Duellschule kaputtgegangen ist, steht ein hässlicher Typ auf der Matte, der ihnen einen neuen geben will, wenn Yuuya (der Sohn des verschwundenen Entertainers Yuushou aka You-Show) gegen diesen Witzbold antritt:


Ich meine, Yu-Gi-Oh hatte schon immer abgefahrene Charakterdesigns, aber...

Yuuya tritt an, droht aber zu verlieren. Was passiert? Anstatt dass er einfach verliert (was für ihn keinerlei negative Konsequenzen hätte, außer dass die Leute denken, dass er nicht so gut ist wie sein Vater) leuchtet plötzlich sein Anhänger und er hat zwei Karten in der Hand, die noch nie einer zuvor gesehen hat. Damit macht er eine Pendelbeschwörung:


„Wait... did he just summon a bunch of monsters in one turn?“

Von dieser Pendelbeschwörung hat noch nie einer was gehört, auch nicht der Moderator, aber wenn das System die Karten erkennt, wird das schon okay sein, klar. Yuuya gewinnt.

Halten wir fest: Yuuya hat Karten, die bis zu 5 Monster auf einmal beschwören können. Noch dazu sind die Monster quasi unbesiegbar, denn wenn sie besiegt werden, gehen sie ins Extradeck und können im nächsten Zug wiedergerufen werden, wenn die Pendelkarten noch da sind. Und diese Karten sind so einmalig, dass keiner außer Yuuya welche hat. Talk about cheating.

Alle finden Pendelbeschwörung cool, aber bei einem Show-Duell gegen seine Jugendfreundin Yuzu kriegt Yuuya es nicht gebacken, weil er nicht kapiert, dass er keine Monster auf Level 2 und 4 beschwören kann wenn die Pendelmonster Level 4 und Level 8 sind. Hat er auf obigem Screenshot selbst erklärt – man kann Monster mit Leveln zwischen (echt kleiner bzw. größer) denen der Pendelmonster beschwören.

Also ... trainiert er. Und siehe da:


291 Versuche um zu merken, dass 2 und 4 nicht zwischen 5 und 7 liegen.

Als nächstes versucht ein Handlanger von Reiji Akaba (der junge Boss der Firma, die die Duell-Technologie herstellt – also quasi der Seto Kaiba der Serie, nur dass er aussieht wie ein Hipster), Yumas Pendelkarten zu klauen, schafft es auch und duelliert sich mit ihnen gegen Yuuya. Unter Anleitung von Reiji persönlich:


Der Reiji (im Hintergrund) braucht keine 291 Versuche.

Yuuya gewinnt doch noch, weil er es schafft, die Pendelkarten vom gegnerischen Feld zu übernehmen und er ohne Pendelbeschwörung offenbar nicht gewinnen kann.

Dann taucht Sora auf. Der ist was Besonderes, denn er kann einhändig einen Haufen Leute bewusstlos schlagen und ... haltet euch fest... er kann Fusionsbeschwörung!!


Fuuu-sion! Ha!

Wir erinnern uns: Monster A, Monster B, Fusionskarte et voilà. Das ist sogar noch einfacher als rauszufinden, ob 2 und 4 im Intervall [5;7] liegen. Nur dass man neuerdings eine lange Beschwörungsformel braucht, wie: "Rächer der Verdammten, Hüter des Chaos! Verschmelzt eure Seelen! Fusionsbeschwörung! Erscheine, mein Botschafter der Freiheit - Böser Teddybär!" (die habe ich mir gerade ausgedacht, aber viel anders läuft das nicht).

Yuuya und Sora duellieren sich übrigens, weil Sora Yuuyas „Schüler“ werden will. Wenn er gegen Yuuya gewinnt (was impliziert, dass er eigentlich keinen Lehrer braucht...), wird er dessen Schüler und sonst nicht. Spoiler: Am Ende verliert Sora, bleibt Yuuya aber trotzdem an der Backe kleben, weil er beschließt, statt seinem Schüler sein Freund zu werden. Wieder 2 Folgen für ein Duell verplempert, dessen Ausgang für die Story völlig banane ist.

Ach ja, und im Duell zwischen Yuuya und Sora passiert noch dazu eine absolute Katastrophe... Yuuyas Monster wird besiegt!


Nein, die Szene ist nicht aus dem Zusammenhang gerissen. Er heult wegen dem Monster.

Halten wir fest: Yuuya ist eine Heulsuse. Jedes Mal wenn es nicht gut für ihn läuft, zieht er sich seine Brille über, damit man ihn nicht weinen sieht.


Ich find's auch zum Heulen.

Es folgt ein rührseliger Rückblick auf ein Gespräch mit seinem Vater. 


"Wenn dir nach Weinen ist, lach lieber!"

Der Tipp fällt ihm irgendwie immer erst ein, wenn die Tränen schon fließen, aber dann legt er los:


Muhahahahaha!!

Und wenn er sich dann wieder gefangen hat, holt er den launigen Entertainer raus und entertaint seine Fans mit Matheaufgaben, die er wahrscheinlich selber nicht lösen könnte (2000 minus 600 Lebenspunkte sind...? Na, wer kommt drauf?) und seinen albernen Entermate-Monstern.


Aber ganz kriegt er das Gezwungene aus seinem fröhlichen Gesichtsausdruck nicht raus.

Eigentlich ist das ganze nur halb so schlecht wie es zunächst scheint. Wer aufpasst merkt, dass Yuuya mit dem Verlust seines Vaters mehr zu kämpfen hat, als er eigentlich zugeben will - und dass er (logischerweise?) diese Verlustängste auf seine Monster überträgt. Gerade bei der Suche nach Screenshots habe ich auch Kommentare gesehen, dass er, so emotional instabil wie er ist, noch irgendwann Amok laufen wird. Also so ähnlich wie Judai in Staffel 3 von GX. Tatsächlich fände ich das vorstellbar und irgendwie reizvoll.

Ebenso scheint das mit der nur für Ausgewählte zugänglichen Fusionsbeschwörung System zu haben. Eine Geschäftsmasche, um Schüler in die Duellschule zu locken, wo man Fusionsbeschwörung und andere besondere Techniken „lernen“ kann (ich vermute, dass man einfach nicht an die entsprechenden Karten rankommt, wenn man nicht die berüchtigte Leo Dueling School besucht).

Und trotzdem – die Serie verkauft sich einfach nicht gut genug. Man muss schon sehr genau gucken, um zu merken, dass das ganze Bunte und Schrille mehr Fassade als ehrlich ist. Mir ist gerade das mit Yuuyas emotionalen Problemen erst beim Verfassen dieses Beitrags so richtig bewusst geworden. Und seine Stimmungsschwankungen gehen sehr schnell auf den Keks, zumal es wie angedeutet jedes Mal ähnlich abläuft. Dann kommt alles so wahnsinnig kindisch rüber - nicht nur dass Yuuyas Heulerei eher nach einem 6-jährigen als nach einem 14-jährigen aussieht, er ist auch nur von jüngeren Kindern umgeben, die nichts machen, als Fanboys bzw. -girls von "Yuuya-Nii-chan" zu sein. Nicht zu vergessen die ellenlangen Monster-Beschwör Einlagen, die so lang und nervig sind wie Verwandlungssequenzen bei Magical Girls. Und eine übergreifende Story hab ich auch noch nicht erkennen können.

Ich will eigentlich schon noch wenigstens bis um Folge 10 warten, was noch passiert. Aber die Serie macht es mir echt verdammt schwer. Wobei ich nach dem Fertigstellen dieses Eintrags schon wieder mehr Lust auf die Serie habe als noch davor.

 

 

Tolle Anime die kaum einer kennt: Space Brothers Space Brothers, Anime-Empfehlung, Review, TAdkek

Autor:  Jitsch

Es ist echt augenfällig, dass sich auf meiner Favoritenliste diverse Serien befinden, die kein Schwein kennt. Teilweise gibt es auf Animexx zu diesen Serien kein einziges Fanart (oder das einzige, das es gibt, ist von mir) und die Zahl der Personen, die sie als „Ich kenne...“ markiert haben, liegt unter 10. Manchmal sind es auch etwas mehr, aber es gibt so ein paar Serien, die es meiner Meinung nach verdient haben, ein bisschen bekannter zu werden. Dafür ist diese Kolumne da. Ich werde übrigens grundsätzlich nur abgeschlossene Anime vorstellen, da für mich das Ende oft ein Knackpunkt ist, ob eine Serie gut, schlecht oder mittelmäßig ist.

Ich bin neben Animexx auch auf Digital Nippon aktiv, wo man meist zumindest 2-3 Leute findet, die denselben Anime schauen. Ich habe also durchaus ein Gefühl dafür, ob nur ich selbst den Anime toll finde oder ob sich auch anere Menschen dafür begeistern können. Ich werde jedenfalls versuchen, in meinen Vorstellungen auch auf das „Contra“ einzugehen, also die Punkte, die vielleicht nicht jedem gefallen.

Den Anfang macht eine Serie, bei der jeder, den ich kenne und der sie verfolgt hat, sie einfach gut fand. Nichtsdestotrotz gibt es auf Animexx (Stand 17.4.14) nur sage und schreibe 13 Personen, die die Serie als „Ich kenne...“ eingetragen haben, davon sind 6 auch in der Fanliste. Die Rede ist von:

Uchuu Kyoudai

 

Japanischer Titel: 宇宙兄 [Uchū Kyōdai]
Alternativer Titel: 

Space Brothers

Anzahl der Episoden:

99

Genres:

Slice of Live, Drama, Comedy, Science-Fiction

Vorlage:

Manga von Chuuya Kodama

Andere Medien:

Ein Live Action Film
Geplanter Anime-Movie (September 2014)

Verfügbarkeit: In Deutschland nicht lizensiert.
Deutsche Fansubs existieren (googeln hilft), aber bisher nur bis Folge 38.
Ähnliche, bekanntere (?) Serien:


Silver Spoon, Bakuman.

 

 

Plot:

Die Namba-Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Mutta, der Ältere, ist geboren am Tag der „Tragödie von Doha“, während sein kleiner Bruder Hibito das Licht erblickte, als Hideo Nomo als erster und bisher einziger japanischer Baseballspieler in der Major League ein no-hitter Spiel absolvierte. So scheint es nicht verwunderlich, dass Hibito Jahre später noch immer, und durchaus erfolgreich, den Traum der beiden Brüder verfolgt: Bei der Sichtung eines vermeintlichen Ufos beschloss Hibito, eines Tages zum Mond zu reisen, während Mutta verkündete, den Mars erkunden zu wollen. Bei Mutta ist daraus allerdings nicht viel geworden, und soeben hat er auch seinen Job bei einem Autohersteller verloren, weil er es gewagt hat, seinem Boss eine Zidane-Kopfnuss zu verpassen. 


Ja, scheiße, nä?

Doch damit beginnt für ihn ungeahnt ein neuer Lebensabschnitt: Die Bewerbung, die seine Eltern an die japanische Raumfahrtagentur JAXA verschickt haben, verfängt und er wird zu ersten Bewerbungsgesprächen eingeladen. Dort lernt er auch den smarten Kenji und die hübsche Serika kennen. Aber vor allem muss er sich nun beweisen, denn nur die allerbesten Bewerber können das strenge Auswahlverfahren überstehen und Astronauten werden.

 

Was die Serie so gut macht:

Keine Klischees. Die Serie spielt ab einem gewissen Zeitpunkt kaum noch in Japan, die Charaktere kommen von überall her, sie sind erwachsen (Mutta ist zu Beginn der Serie etwa 32 Jahre alt) und sie ist 100% realistisch, obwohl sie in der Zukunft (die eigentliche Story beginnt im Jahr 2025) spielt.


Hier nur ein paar der -zu Anfang- wichtigsten Charaktere.

Aber vor allem sind alle Charaktere glaubwürdig, gut ausgearbeitet und 99% von ihnen absolut liebenswert. Wenn ich anfangen würde, all die exzentrischen aber sympathischen Charaktere aufzuzählen, die die Serie aufweist, würde ich zu gar keinem Ende kommen. Jeder hat seine eigene Geschichte und Motivationen, und selbst Figuren, die zunächst unfreundlich rüberkommen, werden sehr schnell sympathisch. Es gibt mindestens 3 oder 4, die ich auch noch in Jahren für die besten Anime-Charaktere der jüngsten Zeit nominieren würde, und zur Abwechslung hat das überhaupt nichts mit Fangirl-tum zu tun.

Wie schon gesagt ist die Serie auch sehr realistisch. Es ist zu einem gewissen Grad Science Fiction, aber in einem Rahmen, den man sich von heute aus sehr gut vorstellen kann und vieles ist sehr nah dran an dem, was es in der Raumfahrt auch heute schon gibt. Man merkt einfach, dass da gut recherchiert wurde.


Also, ich wusste nicht, dass Astronauten Jets fliegen lernen müssen.

Die Serie ist sehr slice-of-life getrieben, aber ein slice-of-astronaut-life, so dass man immer was über Raumfahrt allgemein lernt. Es ist auch nicht so, als gäbe es keine Konflikte, denn gerade die Teamfähigkeit der angehenden Astronauten wird immer wieder getestet. Und wenn verschiedene Charaktere zusammenkommen, bleiben Diskussionen nicht aus. Genau wie im echten Leben.

Tatsächlich gibt es auch ein paar sehr dramatische Folgen und Space Brothers ist einer von wirklich wenigen Anime, die mich zum Weinen gebracht haben. Aber der Großteil hat doch einen sehr großen Wohlfühlfaktor, so dass ich jede Woche gern wieder eingeschaltet habe, um die Charaktere zu treffen. Für mich waren sie schon fast wie ein Freundeskreis.

 

Was man nicht verschweigen sollte:

Ja, so perfekt sich das alles jetzt anhört, hat die Serie natürlich auch ein paar Aspekte zu bieten, die vielleicht nicht jedem gefallen.


"Pst, Mr. Namba. Kein Anime ist perfekt."

Zunächst mal ist das Pacing teilweise recht langsam. Im Rahmen von Muttas Astronauten-Aufnahmeprüfung steckt man die Charaktere zum Beispiel zwei Wochen in eine von der Außenwelt abgeschottete simulierte Raumstation, was sich im Anime über knapp 10 Folgen hinzieht. Das tut der Charakterisierung gut, aber ich muss ganz ehrlich zugeben: Weil es selten wirklich fiese Cliffhanger gab, war Space Brothers auch nicht immer meine erste Wahl, wenn von mehreren Anime zeitgleich neue Folgen rauskamen.

Was auch am Budget der Serie liegt, denn man merkt, dass an vielen Ecken gespart werden musste. Optisch ist der Anime alles andere als eine Augenweide, das muss man klar so sagen. Es ist ein simpler Stil ohne bombastische Inszenierung. Es gibt auch recht häufig lange Rückblicke am Anfang einer Episode und eine Reihe von Recap-Episoden (die man getrost überspringn kann). Andererseits ändert das alles überhaupt nichts daran, dass die Charaktere toll sind und die Serie an sich gut geschrieben ist. Wie schon gesagt kenne ich niemanden, der den Anime verfolgt hat und wirklich etwas daran auszusetzen hatte. 

Die Story wird übrigens in der Serie nicht wirklich abgeschlossen, da der Manga noch läuft. Man hat sich aber hier für die schmerzloseste Variante „offenes Ende“ entschieden, so dass einer späteren Fortsetzung des Animes nichts im Weg steht. Und ich bin mir sicher, die wird es geben, denn der Anime scheint in Japan bei einem breiten Publikum anzukommen und hatte zuletzt einen Sendeplatz zur besten Sendezeit, Samstags 17:30, direkt vor Detektiv Conan.

 

Empfehlung:

Für alle, die keinen Bock mehr auf Lolis, Harems, Mechas, Fantasy und Gefangen-in-einem-Videospiel-Serien haben.

Für alle, die eine gute Story wichtiger finden als schöne Zeichnungen und Animationen.

Für alle, die Wert auf überzeugende Chraktere legen.

Ganz besonders für Menschen, die an Ingenieurwissenschaften und Raumfahrt interessiert sind.


"Also, wir sind alle der Meinung, dass du diesen Anime anschauen solltest."

Also, eigentlich kann ich den Anime jedem ans Herz legen, der seine Animes nicht völlig oberflächlich auswählt.

 

Und... falls ihr noch Fragen zum Anime habt, werde ich sie gerne beantworten :)


PS: Ich habe natürlich noch ein paar weitere Anime für diese Kolumne in Petto. Wie regelmäßig ich dazu kommen werde, weitere Einträge zu machen, weiß ich aber noch nicht und will daher nichts versprechen.

 


Andere Anime in der Reihe "Tolle Anime die kaum einer kennt":

Majin Bone

Jitsch hat jetzt wieder nen funktionierenden Laptop! Computer, KAIST-Blog, Lenovo, Windows 8

Autor:  Jitsch

Und man könnte sagen: Das erste Mal in einem halben Jahr.

Nein, ich hatte natürlich auch bis letzte Woche einen "funktionierenden" Laptop. Dass das hier in Gänsefüßchen steht ist Absicht, denn das Ding funktionierte nur zuverlässig, wenn es an das Ventilatorpanel angeschlossen war (ein äußerst klobriges Ding), was vor allem unpraktisch war, wenn man es mal mitnehmen wollte, und die Kamera ließ sich schonmal gar nicht aktivieren (doof zum Skypen).

Nachdem mir der abgeschmiert war und ich den neuen bestellt hatte, bin ich noch mal mit dem Alten zum PC-Laden auf dem Campus, denn mir war eingefallen, dass ich noch eine angefangene Photoshop-Datei auf dessen Festplatte hatte und ich wolte das Bild nicht noch mal zeichnen müssen. Der Typ hat mir dann die Festplatte ausgebaut und mir gesagt, dass ich die selber an einen PC anschließen soll. Das habe ich später im Lab auch gemacht - nachdem ich mir einen Schraubenzieher organisiert hatte und herausgefunden, dass ich mit der Laptop-Festplatte den PC nicht starten kann (offenbar war das Windows auch beschädigt?) bekam ich Anschluss und konnte meine eine Datei retten - alles andere hatte ich sowieso schon immer auf der externen Festplatte geparkt. Und Donnerstag kam dann der Neue.

Mein neuer Laptop ist ein ideaPad von Lenovo. Kommt euch das bekannt vor? Ja, der Laptop, den ich in Deutschland gekauft hatte und der mir nach einem Monat kaputt gegangen war, war auch ein ideaPad. Aber dieses hier ist in Korea gekauft, daher: Sollte doch etwas kaputt gehen, kann ich's reparieren lassen. Und außerdem war das Ding schön billig und es ist sehr, sehr handlich.

Eigenlich wird das Gerät sogar als Netbook bezeichnet, der Bildschirm ist aber nicht nennenswert kleiner als bei meinem letzten Laptop. Netbook vor allem deshalb, weil ich kein CD-Laufwerk habe. Was mich prompt zum nächsten Problem bringt.

Denn wie ich feststellte (ich hatte mir darüber keine Gedanken gemacht) war auf dem neuen Laptop kein Windows (oder sonst ein Betriebssystem) vorinstalliert. Ich also am Abend des Tages, wo es angekommen war, nochmal ins Lab und gegoogelt, was ich da machen muss.

Fand auch prompt eine Anleitung, die so ging: ich nehm die ISO-Datei mit Windows, extrahiere die auf einen Datenträger (hab dafür meine externe Festplatte genommen) und boote beim nächsten Start des Laptops von der Externen aus, fertig. Ha ha.

Da ich da aber schon wieder zu Hause war und nicht noch mal ins Lab wollte, habe ich es erst mal dabei belassen und mich heute morgen dran gesetzt.

Erste Feststellung: Man muss den Datenträger schon vorher formatieren. Experten wissen, formatieren heißt Großreinemachen oder auch: die Daten sind dann weg. Also gedacht, ich kann ja die Daten von meiner externen Festplatte auf den PC im Lab spielen und das dann darüber machen. Mir war nie klar, wie winzig der Speicherplatz auf der Festplatte des PCs ist - nun, jedenfalls zu klein um meine 250 GB Daten übergangsweise zu beherbergen. Was nun?

Tutorials anschauend stellte ich fest, dass für eine Windows-Installation auch ein 4-GB-USB-Stick ausreicht - und so einen habe ich. Also den Stick rein und mir das Windows 7 USB/DVD Download Tool runtergeladen. Das funktioniert ganz einfach: ISO-Datei auswählen, Stick auswählen und in Gang setzen... nicht. Das Programm kam nicht weit und empfahl mir "den USB-Stick oder die ISO zu überprüfen". Hmpf.

Also nochmal gegoogelt und die Methode mit der Konsole gefunden, bei der man die ganzen Formatierungsvorgänge mit dem USB-Stick händisch über Befehle ausführt. Das hat bis zu dem Punkt geklappt, wo ich auf den zum NTFS-Datenträger umformatierten USB-Stick bootsect anwenden sollte, damit er auch als Startpunkt für eine Installation benutzt werden kann. Wollte nicht. Ich hab dann probiert, ob ich den Schritt weglassen kann, aber dann passierte gar nichts mit dem Stick im Laptop. 

Also noch etwas weitergesucht. Schließlich rausgefunden, dass das 32-Bit-Windows des PCs mit dem 64-Bit-Windows das ich auf den Stick packen wollte nicht klarkam. Eine 64-Bit-Version von bootsect gefunden, runtergeladen, und ein schönes Tutorial gefunden, das mir erklärte, wie ich das ganze dann verwende. Es klappte endlich. Ich kopierte die ISO-Dateien rüber auf den Stick und weil das so lange dauerte, ging ich Mittag essen, während das passierte.

Als ich wieder da war, war der PC immer noch nicht fertig mit Kopieren, aber ich war ja geduldig. Als er endlich fertig war den Stick reingehauen, eingestellt dass der Laptop vom Stick starten soll und tatsächlich begann das Installationsmenü von Windows! Aber dann kam irgendwo im Installationsprozess ein Fehler. Keine Ahnung, woran das lag. Da sich das wiederholte, war ich langsam am Verzagen. Außerdem musste ich dann erst mal zu einem Treffen meiner Engineering-Economy-Gruppe.

Als ich wieder da war (das Treffen dauerte 2 Stunden), habe ich noch mal von vorne angefangen mit dem ganzen Scheiß. Wieder dauerte das Kopieren der Dateien ewig, gerade die letzten 10% der Übertragung. Ich hatte auch Glück, denn der 4-GB-Stick hatte in Wahrheit nur 3.7 GB und die Installationsdateien beliefen sich auf ungefähr 3.65 GB. Aber es passte dann doch alles drauf.

Ich rechnete schon gar nicht richtig damit, aber als ich dieses Mal den USB-Stick benutzte, klappte es endlich. Windows wurde anstandslos installiert. Freude schöner Götterfunken!

Danach wollte ich eigentlich nur noch die ganzen Installationsdateien vom Stick wieder runterschmeißen. Hab ihn formatiert. Leider blieb er dabei irgendwie hängen. Danach konnte ich ihn zwar noch mal formatieren, aber danach erkannte der PC ihn gar nicht mehr erkennen... James, du hast dein Bestes gegeben. Ruhe in Frieden.

Na ja, und jetzt bin ich dabei, mich in Windows 8.1 einzufuchsen. Ich bin ja nun nicht der Vorzeige-Datenschützer, aber dass ich die ganzen Apps nicht ohne Windows-Account nutzen kann geht mir auf den Zeiger. Zum Beispiel Skype - ich muss bitte erst einen Windows-Account anlegen und aktivieren und den mit meinem Skype-Account verbinden, bevor ich die Skype-App für Windows 8 nutzen kann. Nicht mal bei Android gibt es solchen Scheiß - ironisch, denn wenn man sich Google und Microsoft anschaut, wer wird da für die große Datenkrake gehalten? Richtig.

Aber ich habe es schon hinbekommen, Firefox zu installieren (leider sind meine Favoriten weg, weil ich den alten PC von der Sync abgekoppelt hatte) und sogar, meine vier notwendigen Tastaturlayouts (Englisch, Deutsch, Japanisch und Koreanisch) zu aktivieren :) Wird also langsam.

The Japan Experience ~日本経験~ Pt. 4: Otaku-Teil III ~ Pretty Store und Nipponbashi Sailor Moon, Macross, Yu-Gi-Oh!, Pretty Cure, Super Mario, Lucky Star (Anime/Manga), Soul Eater, Attack on Titan, Ixion Saga, Love Live! , Yowamushi Pedal, Japan-Reise, Nipponbashi, Osaka, Pretty Store

Autor:  Jitsch

Info: Dieser Artikel hat eine Langversion. Falls ihr in der Kurzversion seid, aber die Langversion lesen wollt (also alles, was über den Pretty Store hinausgeht), klickt auf den Titel des Weblogs. Geht das nicht, seid ihr schon in der Langversion. 

So, und nun zum letzten Teil des Japan-Berichts. Wie schon mal gesagt war ich am letzten Tag noch im Pretty Store, dem Pretty Cure Outlet, in Osaka und außerdem in Nipponbashi, was die Gegend in Osaka ist, wo man so Otaku-Zeugs findet. Natürlich nicht vergleichbar mit Akihabara, aber man bekommt schon einiges dort ohne extra nach Tokyo zu fahren. Ich übernehme hier einfach mal den Bericht, den ich für die Precure Community auf Livejournal geschrieben habe, übersetze ihn aber hier mal auf Deutsch ;) 

Ich war vor drei Jahren mal im Pretty Store in Tokyo (auch dazu gibt es einen Bericht auf Livejournal), aber der in Osaka ist um ein Vielfaches größer und wurde auch erst dieses Jahr im Februar eröffnet. 

Erst mal muss ich mich für die schlechte Bildqualität der Fotos entschuldigen. Ich habe ja nur eine Smartphone-Kamera und die ist für Freilicht-Fotos wie in den letzten Beiträgen einfach besser geeignet als für Innenaufnahmen bei komischer Beleuchtung. 

Erst einmal solltet ihr wissen, dass es nicht so einfach ist, den Laden zu finden. Das hatte ich ja schon im Reisebericht angedeutet. Ich wusste, dass er irgendwo im Umfeld des Bahnhofs Osaka Namba (quasi der Hauptbahnhof) ist, aber ich musste feststellen, dass es da ungefähr drei unterirdische Ladenstraßen gibt und die Fläche davon riesig ist. Der Ort, wo man hin muss, ist das Einkaufszentrum Hankyuu Sanbangai (阪急三番街). Wenn man mit einer anderen Eisenbahngesellschaft ankommt, sucht man am besten zuerst den Bahnhof der Hankyu-Linie. Der Pretty Store ist im ersten Untergeschoss (B1, B steht für basement), aber die Mall hat  zwei Bereiche, und der Pretty Store ist im Nordflügel. Nun gibt es im ersten Untergeschoss keine Verbindung zwischen Nord- und Südflügel, so dass ihr versuchen solltet, erst im Erdgeschoss den Nordflügel zu erreichen und dann nach unten zu fahren. Wenn ihr die richtige Rolltreppe erwischt, steht ihr dann auch schon direkt vor dem Laden:  

Es gibt eine breite, offene Ladenfront und rechts davon gibt es ein Schaufenster mit Pappfiguren aller Cures aus dem Pretty Cure Allstars NS3 Film: 


 
Wie ihr seht, gehen die Pappaufsteller nur bis etwa zur Hüfte, vermutlich, damit man als 6-jähriges Mädchen ungefähr gleich groß aussieht, wenn man daneben steht und sich fotografieren lässt. Hier nun ein paar Fotos von den Produkten, die man im Store kaufen kann: 


 

Man findet also solche Sachen wie: 

  • Die neuesten Spielzeug-Items, also wirklich nur die neuesten: Derzeit das PreCard-Set für Cure Honey, die Cure Honey Version des PreChanMirror, Honey Baton und immerhin noch das Love PreBrace. Von DokiDoki nichts, aber der Store wurde ja auch erst zum Start von HappinessCharge eröffnet. 
  • Alle Möglichen Mal- und Spielsachen für Kinder, vor allem Malbücher, Sticker und so weiter. 
  • Alltags-Items mit Pretty Cure drauf, z.B. Lunchboxen, Essstäbchen, Gläser, Tassen, Handtücher... 
  • Ein paar Schlüsselanhänger und Buttons, sogar zu älteren Staffeln (aber nicht älter als Suite, soweit ich das gesehen habe). 
  • Eine wirklich kleine DVD-Ecke mit scheinbar zufälliger Auswahl von DVDs aus den Serien (also z.B. nur Volume 5 und 6 oder so... ich glaube, das Blu-Ray-Set zu Suite hatten sie tatsächlich komplett) und natürlich dem DokiDoki Movie, der erst vor kurzem rauskam. 

Und ja, das ist im Großen und Ganzen schon alles. Ich habe den Eindruck, dass die Menge an Produkten, die es gibt, nicht wirklich größer ist als im Pretty Store in Tokyo. Es gibt ungefähr fünf Regale, die in zwei oder drei Richtungen gefüllt sind, aber gerade in dem großen Laden wirkt das wie ziemlich wenig. 



Dann gab es noch Gashapons, diese Kapsel-Automaten, wo man nutzloses Zeug wie Haarschmuck rausbekommt. Die mit den Charakter-Schlüsselanhängern waren dagegen außerhalb des Stores in einem kleinen Areal wo es gefühlt alle derzeit erhältlichen Gashapon-Serien zu allen möglichen Serien gab. 

Diese Ecke fand ich noch die Interessanteste. Es gibt Prettz Cure Charms (Kettenanhänger), die man nur im Pretty Store bekommt und die die Embleme der jeweiligen Serie in Gold darstellen. Sie sehen wirklich hüsch aus und sind was, was man auch als Erwachsener tragen kann, ohne sich zu schämen. Als ich da war, waren allerdings mehrere ausverkauft: Die Anhänger von Fresh, Smile und DokiDoki! Precure gab es nicht mehr. Außerdem fand ich sie persönlich etwas teuer, pro Stück kosteten sie 4500 Yen (+Steuern), also ca. 30 Euro. Da ich eh nie Schmuck trage und mein Geld schon anderweitig verplant hatte, habe ich drauf verzichtet. Trotzdem sind diese Anhänger wohl der einzige wirkliche Grund für einen erwachsenen Pretty Cure Fan, den Pretty Store zu besuchen. Ich weiß allerdings nicht, ob diese Geschichte zeitlich begrenzt ist und ob es die Anhänger auch im Pretty Store in Tokyo gibt. Letzeres ist anzunehmen, da auf dem Schild steht "Nur im Pretty Store" und nicht "Nur im Pretty Store Osaka".

Auf dem Bild links daneben seht ihr eine Original-Illustration von HappinessCharge Pretty Cure von Futago Kamikita, die die Pretty Cure Manga zeichnet. Der Text darauf heißt: "An alle, die in den Pretty Store Osaka gekommen sind: Werdet happy!" 

Und links im Laden stehen noch diese Figuren von den Anführerinnen der bisherigen Staffeln bis einschließlich DokiDoki (Cure Lovely gibt's noch nicht). Das könnte vielleicht für Cosplayer interessant sein, weil die Figuren richtige Kleidung aus stoff tragen und die dem Original schon recht nahe kommen. Hier noch mal ein paar Nahaufnahmen (und keine Ahnung, wieso ich Cure Black nicht von nah dran fotografiert habe): 

Ja, und das war's auch schon zum Pretty Store. Es gibt im Laden noch einen Event-Bereich wo man Fotos von sich selbst mit Pretty Cure machen kann oder so, aber das habe ich nicht ausprobiert. 

Also, kurz, der Laden ist nicht so die Pilgerstätte schlechtin, wenn man nur einkaufen will. Das meiste, was es da gibt, bekommt man wohl in jedem Einkaufszentrum in Japan und sie hatten gar nichts von dem, was mich wirklich interessiert hat, vor allem Figuren zum Aufstellen (dazu gleich noch). 

Also, wenn ihr sowieso in Osaka seid, weil ihr euch die Gegend anschauen wollt, ist ei Abstecher in den Pretty Store nicht verkehrt, aber ihr solltet jetzt nicht nur wegen diesem Laden nach Osaka reisen. 

So, und jetzt noch kurz zu meiner Einkaufstour in Nipponbashi, für alle, die sich dafür interessieren wofür ich mein Geld ausgebe oder die hier sind, weil sie den Serien-Zuordnungen gefolgt sind, die nicht Pretty Cure betreffen (wobei zu Pretty Cure auch ganz viel jetzt noch kommt): 

[Ein Klick auf "Weiter" führt euch zur Vollversion, falls ihr die nicht schon aufgerufen habt]

The Japan Experience ~日本経験~ Pt. 2: Otaku-Teil I ~ Karaoke Macross, Pokémon, Hunter X Hunter, One Piece, Fullmetal Alchemist, Pretty Cure, Is This a Zombie?, Attack on Titan, Symphogear, Aesthetica of a Rogue Hero, Psycho-Pass, Problem Children Are Coming from Another World, Aren`t They?, The Devil is a Part-Timer!, Samurai Flamenco, Space☆Dandy, The Eccentric Family, Japan-Reise, Karaoke

Autor:  Jitsch

Ich habe festgestellt, dass der Artikel sehr lang und unübersichtlich, deshalb habe ich nochmal gesplittet und fange heute erst mal mit der Karaoke-Session von Saki und mir an.

Ich ziehe das ganze mal als Topliste auf und hoffe, dass die verlinkten Youtube-Videos anschaubar sind und nicht morgen schon wieder gelöscht werden. Beginnen wir mit den am schwierigsten zu singenden / doofen und arbeiten uns vor zu meinen Lieblingssongs :) Seht es auch als eine Art Empfehlungsliste von Animesongs, die ich cool finde. 

Nagareboshi Kirari (Yuzu) - Ein Ending zum neueren HunterxHunter Anime. Ich hatte den noch schnell eingegeben, als wir eigentlich eh nur noch 2 Minuten hatten und dann stellte ich beim Singen fest, dass ich erstens die Melodie nur grob kannte weil ich das Ending ständig geskippt hatte - und dass der Song, den ich eigentlich singen wollte, Reason war (von derselben Band, zur selben Serie, daher die Verwechslung). 

***Passionate (Iori Nomizu) (Info: hier verlinkt ist nicht die Version mit der Originalsängerin) - Zur zweiten Staffel des Anime "Kore wa Zombie desu ka?!" das Opening. Ich liebe den Refrain, musste aber feststellen, dass ich es nicht singen kann. Überhaupt nicht. Ich habe den Song eigentlich ganz gut im Ohr, aber irgendwie konnte ich mit der Melodie einfach nichts anfangen und habe nach der ersten Strophe entnervt abgebrochen.

x jigen e youkoso (Etsuko Yakushimaru) - Das Ending zum Anime Space☆Dandy. Eigentlich hatte ich das Opening singen wollen, was ich aber nicht gefunden habe, und mich dann am Ending versucht. War mir aber doch etwas zu schwierig und ich habe es noch nicht oft genug gehört. Gerade der sprech-artige Gesang war mir zu schnell. 

Guren no Yumiya (linked horizon) - Das zum absoluten Hype gewordene Opening der ebenfalls gehypten Serie Shingeki no Kyojin aka Attack on Titan. Werden viele wahrscheinlich schonmal gehört haben. Ich dachte, ich könnte es singen, aber... Aus irgendeinem Grund waren gerade bei diesem Song die Lyrics nicht richtig als Text eingeblendet sondern direkt im Bild. Es war so schon schwer, die verschwommenen schwarzen Zeichen vor dem roten Hintergrund zu erkennen, aber noch dazu gab es keine Furigana (Lautzeichen für die chinesischen Kanji), so dass ich nach der ersten Strophe aufgegeben habe.

Mitemite☆Kocchichi (Momoiro CloverZ) - Ein Ending zur 2. Staffel von Pokémon Best Wishes. Leider habe ich feststellen müssen, das ich den Refrain ganz gut kannte, aber die Strophe nicht, auch weil ich bis heute den Song noch nie in Vollversion gehört habe. Zum Glück kannte Saki den Song auch ganz gut und hat mir etwas über die unbekannten Stellen hinweggeholfen, indem sie mitgesungen hat. Der Song ist schon sehr niedlich und geht sofort ins Ohr. 

Black ✝ White (Iori Nomizu) - Das Opening zu "Mondaiji-tachi ga Isekai kara kuru sou desu yo?", zu der ich auch schonmal ein Fanart gezeichnet habe (zu finden hier - aber nur wenn ihr volljährig seid). Der Song ist klasse, aber schwieriger zu singen als ich dachte. Blöd war vor allem, dass ich zwar die erste Strophe gut kannte (der Text ist im Opening direkt ins Bild eingebaut), aber die zweite weniger und nach der zweiten Strophe kommt ein Part, den ich gefühlt noch nie gehört habe. 

Ai Ai Ai ni Utarete Bye Bye Bye (Flow) (Hier kann ich leider kein gutes Video verlinken, weil auf Youtube alle Videos mit dem Song auf stumm geschaltet sind oder den Song arg verzerren) - auch ein ganz toller Song zu einem tollen Anime namens Samurai Flamenco. Dafür, dass ich ihn noch nicht so oft gehört habe, konnte ich ihn glaube ich ganz gut singen. Auch wenn manche Parts etwas zu schnell waren, um hinterherzukommen. 

What 'bout my star (@Formo) (Megumi Nakajima als Ranka Lee und MAY'N als Sheryl Nome) - Ein Song zu Macross F, einer Serie, in der viel gesungen wird. Daher sind die Songs auch ganz Karaoke-freundlich, ich hatte nur etwas Probleme mit den Gesangsparts von Sheryl (die mit den langen Haaren im Video), denn bei ihr ist der Fokus irgendwie mehr auf Artikulation als auf Melodie und das kann ich nicht so. 

Uchouten Jinsei (milktub) - Gehört zu dem Anime, der für mich der allerbeste des letzten Jahres war und zu dem ich im nächsten Eintrag noch sehr ausführlich schreibe. Der Song ist auch klasse und vor allem deshalb, weil er ganz eindeutig für die Serie geschrieben ist und diverse Phrasen aus der Serie wieder aufgreift. Ich habe am Anfang glaube ich ziemlich schief gesungen, wobei auch die Original-Sänger die Tendenz haben, absichtlich etwas schief zu singen. Es hat insgesamt einfach sehr Spaß gemacht, dieses Lied zu singen. 

Golden Time Lover (Sukimaswitch) - Eins der Openings zur neueren Anime-Version von Fullmetal Alchemist. Der Song hat, das wusste ich natürlich, ein paar schwierige Stellen, wo sehr schnell gesungen wird, aber ich kenne den Text ganz gut weil ich den Song schon oft gehört habe und habe mich glaube ich sogar schonmal an einem Karaoke davon versucht. Ging also dann doch irgendwie. Fun Fact: Den Song hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm, aber auf dem Weg zur Toilette kam ich an einem Karaokezimmer vorbei, wo er gerade gesungen wurde und da dachte ich "ich will auch!". 

Kono Sora no Mukou (Hitomi Yoshida) - Das Ending zu DokiDoki! Pretty Cure. Ich finde es wirklich toll, auch wenn es teilweise reichlich schwierig zu singen war in den schnelleren Parts kurz vorm Refrain. Highlight war, dass es in dem Karaokeladen wo wir waren zu diesem Song ein Video mit Bildern aus dem Anime gab - auch wenn es voller Spoiler für den Endkampf war XD

Out of Control (Nothing's carved in stone) - das zweite und meiner Meinung nach coolere Opening zur noch cooleren Serie Psycho-Pass. Das Gute ist, dass der ganze Song in Englisch ist. Allerdings stellt man schnell fest, dass es schon ziemlich langweilig ist, ihn zu singen, weil er gar nicht all zu viele Zeilen hat und sich auch textlich ziemlich viel wiederholt. 

Synchrogazer (Nana Mizuki) (Info: Das verlinkte Video hat den richtigen Song, ist aber ein AMV zu einer anderen Serie) - Das Opening von Senki Zesshou Symphogear, einer Serie, die ich eigentlich gar nicht mag, die aber coole Songs hat. Es wird darin ähnlcih viel gesungen wie in Macross F. Ich liebe den Song, aber er ist ziemlich schwierig zu singen, obwohl ich es schon mehrmals versucht habe. Trotzdem kann ich es nicht lassen, in viel zu hoher Stimme lauthals "Listen to my song!" zu trällern. 

Und nun die Top 5: 

5. Kirakira kawaii! Precure Daishuugou♪ (Mayumi Gojou & Cure Deluxe)  und Alright! Heartcatch Precure! (Aya Ikeda) - beide aus Pretty Cure und als solches nicht obercool, aber sehr Karaoke-freundlich, denn das sollen ja auch die 4-Jährigen Mädchen, die Pretty Cure Fans sind, mitsingen könnnen. 

4. Zero!! (Minami Kuribayashi) - Das Opening zur ziemlich guten Serie Hataraku Maou-sama! (etwa: Der Dämonenkönig auf Arbeit). Minami Kuribayashi Songs sind immer sehr eingängig und Karaoke-freundlich, so auch dieser. Ich hatte sehr viel Spaß und keine großen Probleme, ihn zu singen. 

3. Realization (Faylan) - Das Opening von Hagure Yuusha no Aestetica AKA Aestethica of a Rogue Hero. Das Opening ist einfach geil und es ließ sich überraschend gut singen. Es gibt immer noch dieses komische Englisch darin ("Your tear judgment my soul" - abgesehen davon, dass man ohne den Songtext nicht versteht, was sie überhaupt versucht zu singen, was man an den Fansubs ganz gut sah, die dieselben Zeilen völlig anders rausgehört haben), aber selbst Saki, die mit mir beim Karaoke war, fand den Song cool. 

2. Seikan Hikou (Megumi Nakajima als Ranka Lee) -  Macross F, zum zweiten. Dieser Song ist ein reiner Ranka-Song und als solcher viel einfacher zu singen, weil Ranka einfach nicht so eine übertrieben Singstimme hat. Ich mag den Song auch sonst sehr gerne und hatte Spaß, zwischendurch ihr ikonisches "Kira!" reinzurufen. 


 

1. Tsuki to Taiyou (Shela) - Ein Ending von One Piece. Ich liebe diesen Song. Hatte ich schon damals kennengelernt, als ich in Japan war und seitdem singe ich ihn eigentlich jedes Mal, wenn ich beim Karaoke bin und er zur Auswahl steht. Ich finde den Text toll und außerdem lässt er sich schön singen. 


Im nächsten Teil geht es morgen dann um Orte in Kyoto, die mir aus Animes sehr bekannt vorkamen ;) 

The Japan Experience ~日本経験~ Pt. 3: Otaku-Teil II ~ Anime-Schauplätze Tamako Market, Inari, Konkon, Koi Iroha, The Eccentric Family, Japan-Reise, Kyoto

Autor:  Jitsch

Als nächstes möchte ich auf zwei Orte in Kyoto eingehen, die direkt was mit Anime zu tun haben. 

Chronologisch zuerst kommt der Shimogamo-Schrein, den ich schon im letzten Post erwähnt hatte. Denn dieser Schrein ist das Zuhause der Hauptcharaktere aus dem bereits oben erwähnten Anime Uchouten Kazoku und wie schon erwähnt habe ich ihn primär deswegen überhaupt besucht. In Folge seht ihr jeweils ein von mir geschossenes Foto und einen Screenshot aus dem Anime zum direkten Vergleich. 


Man sieht hier den Hauptteil des Schreins im Logo-Bildschirm des Anime 

Und da ich das sowieso längst machen wollte, bekommt ihr an dieser Stelle gleich noch eine Story-Prämisse und meine absolute Empfehlung, mal in den Anime reinzuschauen, wenn ihr ihn noch nicht kennt. 

Also, im Anime ist der Schrein das Zuhause der Hauptcharaktere, der Shimogamo-Familie. Diese wird allerdings von niemandem wirklich wahrgenommen, da sie keine Menschen sind sondern Tanukis (japanische Marderhunde). Aber wie japanische Legenden kolportieren können sie sich in alles Mögliche verwandeln und laufen daher die meiste Zeit als Menschen herum. Das ist für sie auch sicherer, da es - im Anime - in Kyoto eine Gruppe namens "Freitagsfreunde" gibt, bei der es Brauch ist, an Neujahr einen Tanuki-Eintopf zu essen. 

Auf dem Screenshot rechts seht ihr Yasaburo Shimogamo, den Hauptcharakter, der gerne auch mal in Mädchengestalt durch die Stadt streift, einfach weil es Spaß macht. Überhaupt ist Spaß für ihn ein großer Faktor, und mit den ganzen ernsten Sachen - wie der anstehenden Wahl zum Nise-Emon, dem Oberhaupt der Tanuki-Community, würde er gerne gar nichts zu tun haben. Leider muss er sich trotzdem damit beschäftigen, denn sein Vater hatte den Posten zuvor inne, bis er im bereits erwähnten Eintopf der Freitagsfreunde landete, und nun versucht sein Bruder Yaichiro, den Posten zu übernehmen. 

Den Bruder seht ihr links auf dem Bild, der mit den stacheligen Haaren. Auch auf dem Bild sind Yasaburo (hier mal als Junge), seine Mutter und sein kleiner Bruder Yashiro, das Nesthäkchen. Sie sind eigentlich vier Brüder, aber der zweitälteste, Yajiro, hat sich vor einiger Zeit in Froschgestalt in einem Brunnen verkrochen und kommt nicht mehr heraus. Warum, ist den meisten seiner Familienmitglieder nicht bekannt. 

Wer ein bisschen Japanisch kann, bemerkt übrigens, wie kreativ die Eltern bei der Namenswahl ihrer Jungs waren: Ya-ichi-rou, Ya-ji-rou, Ya-sabu-ro und Ya-shi-ro... wenn man dann noch ein bisschen japanische Zahlen kennt merkt man, dass sie einfach nur nummeriert sind: 1 (ichi), 2 (ji, wobei das eher "der nächste" meint als die Zahl 2), 3 (sa) und 4 (shi).  

Nun werdet ihr fragen, worum geht's in dem Anime eigentlich, was ist die Story? 

Das ist gar nicht so leicht in wenige Worte zu fassen. Es geht natürlich um die anstehende Nise-Emon-Wahl und ständige Reibereien zwischen den Shimogamo-Brüdern und den Söhnen des anderen großen Nise-Emon Kandidaten Souun Ebisugawa. Außerdem um die Frage, wie Souichirou  trotz seiner großen Verwandlungsfähigkeit eigentlich in einem Eintopf landen konnte. Aber vor allem ist es ein Porträt einer Familie, die zusammenhält wie nichts, über das Leben im modernen Kyoto und die Lebenseinstellungen von Menschen, Tanuki und Tengu, die nicht immer zusammenpassen. Und letztlich ist er auch irgendwo eine Liebeserklärung an Kyoto bzw. das traditionelle Japan, das man im modernen Alltag schnell aus dem Blick verliert. 

Aber eigentlich kann man zu dem Anime viel beschreiben und wird trotzdem nie auf den Punkt kommen, weil man ihn einfach gesehen haben muss, um meine Liebe dafür zu verstehen. Ich liebe einfach alles daran - ganz weit vorne die gesamte Shimogamo-Familie, aber auch die anderen Charaktere sind liebenswert. Das Setting ist bezaubernd, weil es so realistisch ist und vor allem so authentisch japanisch. Ich liebe die Geschichte, die der Anime erzählt, gerade auch die ruhigeren Momente die einen Einblick in diese magische Welt der von Menschen unbeachteten Wesen geben. Optisch kann man nicht meckern und auch den Soundtrack finde ich einfach nur schön. 

Schaut einfach mal rein. Ich habe mich schon nach den ersten 5 Minuten in diesen Anime verliebt und im Gegensatz zu vielen anderen ist meine Begeisterung nie wieder abgeflaut. 

-*- 

Der zweite, im Gegensatz zum Shimogamo-Schrein ungeplante Anime-Bezug, den ich in Kyoto gefunden habe, war ganz um die Ecke in einer Ladenstraße und lachte uns in Form von Pappaufstellern an: Tamako Market


Achtet auf die Ladenstraße im Hintergrund, nicht auf den fetten Vogel. 

Wie gesagt war das ganze völlig ungeplant, da war halt diese Ladenstraße in Laufdistanz vom Shimogamo-Schrein und wir haben einen Ort zum Mittagesssen gesucht. Und dann stand da auf einmal die hier: 

Und ich so: "Moment, das ist Kanna! Was macht die hier?". Dann schaute ich mich um und merkte, was Sache war. Eigentlich sollte es niemanden wundern, dass ein vom Studio Kyoto-Animation (kurz: KyoAni) gemachter Anime seine Vorlage in Kyoto hat, oder? Aber für die, die den Anime nicht kennen, auch hier eine kurze Einführung. 

Der Anime spielt zu etwa 80% in und um die besagte Ladenstraße, im Anime Usagiyama-Shoutengai. So heißt die wirklich existierende Ladenstraße nicht, aber der Bezug ist schon recht offensichtlich, nicht zuletzt weil sie im Stadtteil Kitashirakawa liegt - und die Hauptperson heißt Tamako Kitashirakawa. 

Hier auf dem linken Bild, das ist Tamako. Sie ist die Tochter einer Familie von Omochi-Herstellern (was Omochi sind, muss ich hier aber nicht erklären, oder?). Sie lebt mit ihrem Vater Mamedai und ihrem Großvater Fuku, da ihre Mutter schon länger tot ist. Außerdem hat sie eine kleine Schwester namens Anko (die auf dem rechten Bild). Und dann gibt es noch den Omochi-Laden von gegenüber, mit dem es einen gewissen Konkurrenzkampf gibt, von dem der Sohn der Familie, Mochizou, aber nichts wissen will, zumal er sehr offensichtlich in Tamako verknallt ist. 

Wer ein bisschen Japanisch kann, dem fällt auf, dass die Charaktere alle nach Reiskuchen benannt sind. "Tama" sind Bällchen, "Anko" rote Bohnenpaste und "Mamedai-Fuku" (kombiniere die Namen von Vater und Großvater) Reisbällchen mit Bohnen drin, während das "Mochi" in "Mochizou" wohl recht offensichtlich ist. 

Hier sehen wir noch die Freundinnen von Tamako. Links Shiori, eine Klassenkameradin die sehr, sehr schüchtern ist, sich aber langsam mit Tamako und ihren Freundinnen anfreundet. Midori, die Blonde, ist wie Kanna (die von weiter oben) eine Kindheitsfreundin von Tamako, weil alle drei Töchter von Händlern aus der Ladenstraße sind. Ihr Pappaufsteller steht passenderweise neben dem Spielzeugladen (im Anime wird der Spielzeugladen von ihrem Opa geführt). Ach so, und in dem Blumenladen arbeitete übrigens kein Mensch, der so aussah wie die Person links hier: 


Das Links hier ist vermutlich ein Mann... die Person wird zumindest von Daisuke Ono gesprochen. Explizit wird zum Geschlecht nichts gesagt und der Vorname Kaoru ist auch geschlechtsneutral. 

Zuletzt sehen wir hier (rechts) Choi Mochimazzwi. Wie man an Outfit und Hautfarbe erkennt, ist sie keine Japanerin. Hier muss ich jetzt doch mal den Plot der Story erklären: Eines Tages verschlägt es einen sprechenden Vogel in die Ladenstraße, der auf der Suche nach einer Braut für den Prinzen seines Südseekönigreichs ist. Er lernt Tamako kennen, frisst bald zu viele Omochi und wird zu fett, um zu fliegen. Choi taucht später auf, weil der Kontakt zu jenem Vogel abgebrochen ist, erliegt aber auch dem Charme der Gegend und bleibt für längere Zeit. 

Der Anime ist 90% Slice of Live und 10% absurder, irgendwie fantasy-mäßiger Plot der das ganze lose zusammenhält. Letztlich begleiten wir die Bewohner der Ladenstraße innerhalb von 12 Episoden durch 12 Monate und schauen ihnen dabei zu, wie Valentinstag gefeiert, ein Ladenstraßen-Event organisiert oder für einen Auftritt auf dem Schulfest geprobt wird. Auch ein sehr entspannender Anime, aber mich hat das Ende nicht so ganz zufriedengestellt. 

Derzeit läuft in den Kinos ein Film zu Tamako Market, was wohl auch der Hauptgrund für die Papp-Aufsteller ist. Den werde ich mir sicher auch anschauen. 

-*- 

Der Vollständigkeit halber gibt es noch einen Kyoto-Anime, von dem ich gelesen habe, dass man in Kyoto seinen Spuren folgen kann. Dieser heißt Inari, Konkon, Koi Iroha. Er dreht sich um ein Mädchen, das im Fushimi Inari Schrein lebt (der mit den tausenden von Toriis) und auch so heißt - also, Inari Fushimi. Eines Tages, als sie sich vor dem Typen auf den sie steht, blamiert hat, taucht die Göttin Uka-no-Mitama-no-Kami auf und will ihr einen Wunsch erfüllen, weil sie vor Jahren mal einem verletzten Fuchs geholfen hat. Sie wünscht sich prompt, so zu sein wie ihre Mitschülerin, auf die ihr Schwarm zu stehen scheint - und wie das mit Wünschen immer so ist, verwandelt sie sich prompt in ihre Mitschülerin. 

Statt der von mir erhofften Körpertausch-Verwirr-Geschichte endet das ganze damit, dass Uka am Ende der Folge ihren Wunsch zwar nicht rückgängig machen kann, sie aber mit Verwandlungsfähigkeiten ausstattet, so dass sie sich von da an in alles verwandeln kann, was sie will. Oh, und natürlich stellt sich schon in Folge 2 heraus, dass ihr Schwarm doch nicht in das andere Mädchen verliebt war. Man hört heraus, dass ich von dem Anime nicht gerade begeistert war, tatsächlich habe ich nach Folge 2 abgebrochen. 

Das Setting war nichtsdestotrotz nett, realistisch gemacht und so. Außerdem fand ich es gut, dass in dem Anime zur Abwechslung mal die Charaktere tatsächlich einen Kyoto-Dialekt gesprochen haben, was bei den oben vorgestellten nicht der Fall war. 

-*- 

Das war's zu den Spuren der Animes in Kyoto und als nächstes kommt dann noch ein Post über den Pretty Store und meine Ausbeute des Besuchs in Nipponbashi, wobei ich von letzerem keine Fotos habe, da ich das meiste gleich nach der Rückkehr in ein Paket gepackt und nach Deutschland geschickt habe, da mein Koffer sonst in zwei Monaten platzen würde. 

The Japan Experience ~日本経験~ Pt. 1: Die Rundreise Japan-Reise, Kyoto, Nara, Osaka, Tempel

Autor:  Jitsch

Hier wie versprochen der Weblog über meinen Kurzurlaub in Japan, schön chronologisch. Demnächst kommt noch ein Teil 2 der dann den eher für Anime-Fans interessanten Part schildert ;) 

Tag 1 - Anreise und Osaka 

Aufgestanden bin ich gegen 4 Uhr Morgens, denn um 4:55 ging mein Bus zum Flughafen Incheon. Wie sich herausstellte, hätte ich aber auch beruhigt länger schlafen können, da das bestellte Taxi zum Busbahnhof 5 Minuten nachdem ich bei der Zentrale angerufen hatte, kam und innerhalb von maximal 15 Minuten war ich an der Bushaltestelle - knapp eine halbe Stunde bevor mein Bus dann fuhr. 

Am Flughafen Incheon hatte ich dann auch nochmal viel Zeit über, ich hatte den Bus so gebucht dass ich zweieinhalb Stunden vor Abflug da bin, da 2 Stunden die empfohlene Zeit ist und man ja nie weiß, ob der Bus in einen Stau gerät oder so. Der Flug verlief dann auch sehr ruhig, das einzige Problem war, dass ich die Nacht über vor Aufregung kaum geschlafen hatte, das im Bus nicht so richtig nachholen konnte und der Flug selbst so wahnsinnig kurz war und es noch dazu trotz der kurzen Flugzeit noch Essen mittendrin gab. 

Gelandet in Osaka ging es recht langsam durch den Einreisecheck, dafür hatte ich nur einen Rucksack dabei und musste kein Gepäck aufsammeln. Erster Problempunkt: Ich brauch Bargeld. Und natürlich war am Flughafen prompt kein Postbank-Automat zu finden, so dass ich schließlich meine Kreditkarte bemüht habe. 

Mein Hotel, Hotel Diamond, lag in der Nähe der Bahnhöfe Tennouji und Shin-Imamiya, die praktischerweise direkt auf der Flughafen-Verbindung lagen. Um es zu finden musste ich trotzdem einen Passanten fragen, da ich die Adresse zwar in Google Maps gespeichert hatte, die Abweichung des angezeigten und tatsächlichen Orts aber doch ziemlich groß war. Auf dem Weg zum Hotel konnte ich gleich schon mal einen Blick auf Harukas, ein sehr hervorstechendes Hochhaus am Bahnhof Tennouji werfen. 

  
Harukas von Weitem, mein Zimmer 

Wie man dem Foto entnehmen kann, war mein Zimmer nicht besonders groß. Es gab gerade genug Platz, um den Futon zum Schlafen auszubreiten. Es gab ein Bad für die 7 Stockwerke des Hotels, und an Freitagen war gemischt-Badetag. Was nicht heißt, was ihr jetzt denkt: Männer teilen sich das Bad, während man als Frau warten muss bis es frei ist, dann aber abschließen und alleine duschen darf. Besonders hübsch sah das Hotel auch nicht aus, aber dafür hat es pro Nacht nur 800 Yen (nach aktuellem Kurs ca. 5,60 Euro) gekostet. 

Nachdem ich abgelegt hatte, bin ich auch nicht lange da geblieben und los, um mir am verbliebenen Tag (es war bereits 15 Uhr) noch was anzusehen: Das Schloss von Osaka, das ich bis dahin tatsächlich noch nicht besucht hatte, obwohl ich mal ein ganzes Jahr in der Gegend zur Schule gegangen bin... 

Bin also am Bahnhof "Osakajou-Kitazume" (etwa: Osaka-Schloss, Nordteil). Ich kam aus der U-Bahn und sah ... nichts, das auch nur ansatzweise nach Schloss aussah. Nachdem ich mich etwas umgeschaut hatte, einen Blick auf Google Maps und dann noch eine Umgebungskarte geworfen hatte, habe ich mich dann zum Glück in die richtige Richtung bewegt und sah bald das Schloss zwischen ein paar Hochhäusern des Business Parks. 

  
Business Park, Schloss 

Das Schloss war auf jeden Fall ein Anblick, und auch die Geschichte fand ich interessant. Schön fand ich vor allem den Ausblick vom Schlossturm, wo es auch nett windig war. Ansonsten war das Wetter an dem Tag wirklich perfekt, und als ich später auf dem Rückweg zur U-Bahn durch den Schlosspark lief, waren dort einige Menschen unterwegs, die sich eine Auszeit gegönnt haben. 

Abends habe ich die Gegend um das Hotel erkundet. Nachdem ich was gegessen hatte, bin ich in Richtung Tsuutenkaku gewandert, einem Turm, der Werbung für Hitachi macht und ein Wahrzeichen von Osaka ist. 


Tsuutenkaku bei Nacht (mit Häkelschwein) 

Die Gegend um den Turm heißt Shinsekai (etwa: neue Welt) und ist gerade nachts eine etwas anrüchige Gegend, was mir vorher nicht so bewusst war. Wohl so in etwa das japanische Äquivalent der Reeperbahn, vermute ich, wobei ich auf letzterer tatsächlich noch nie war. So kam ich an einem Laden für gebrauchte Bücher vorbei, wo ältere Herren in Pornozeitschriften wühlten (wohlgemerkt am Straßenrand) und in einer anderen Ecke hingen an einem Laden unzensierte Bilder dessen, was einen in deren Videokabinen erwarten würde. Keine 200 m weiter war ein Restaurant, in dem ich auch Eltern mit ihren Kindern habe essen sehen... Oh, und dann quatschte mich noch ein älterer Typ (bei Japanern kann man das Alter visuell ja so schlecht einschätzen, aber ich würde sagen, um die 60) an, ob ich nicht mit ihm ihn ein Hotel "spielen" gehen wollen würde. Natürlich wollte ich nicht, und er ist dann auch protestlos abgezogen und hat als nächstes eine Kellnerin in einem Restaurant angesprochen. 

Das hört sich sehr zwielichtig an, aber ich fand es ehrlich gesagt eher lustig und wir sprechen hier von Japan, was gefühlt das sicherste Land der Erde ist. Hat mich auch denken lassen, dass alte perverse Säcke wie sie in Animes öfter mal vorkommen vielleicht nicht mal so unrealistisch sind. Im Anschluss bin ich dann noch in die Gegenrichtung gelaufen, wo ein Karaoke-Izakaya neben dem anderen war. Izakaya ist ja so etwas wie eine Bar, und das waren dann kleinere Schankräume, wo auch gesungen werden konnte. In Japan findet Karaoke ja sonst meist in abgetrennten Räumen statt. Fand ich schon lustig, von außen, aber es waren definitiv zu viele von diesen Läden und in einigen war gar nichts los. 

Dann bin ich gegen 9 schlafen gegangen, weil ich schon ziemlich müde war. 

Tag 2 - Nara mit Saki 

Am nächsten Tag bin ich früh aufgestanden. Ich war um 11 Uhr mit Saki, die ich noch von meinem Auslandsjahr kenne, in Nara am Bahnhof verabredet und hatte daher noch etwas Zeit. Die wollte ich nutzen, um a) einen Postbank-Automaten zu finden und Geld über meine Sparkassencard abzuheben und b) den Pretty Store (Pretty Cure Outlet) am Bahnhof Umeda zu besuchen. Beides hat nicht geklappt: 

a) Die erste Postfiliale, die ich fand, hatte noch zu. Als ich dann endlich eine gefunden hatte, hat der Automat meine SparkassenCard nicht akzeptiert. Dabei war das meiner Erfahrung nach immer kompatibel! Auch noch vor 3 Jahren, als wir auf Urlaub in Japan waren! Nachdem ich dasselbe Ergebnis an einem Postbankautomaten in Nara hatte, blieb mir nichts anderes übrig, nochmal mit der Kreditkarte Geld abzuheben, weil mir langsam das Bargeld ausging. 

b) Ich bin ewig am Bahnhof rumgelaufen, weil ich mich mal wieder auf die Adresssuche in Google Maps verlassen hatte. Die mal wieder ziemlich daneben lag. Als ich die Mall endlich gefunden hatte, wo der Laden sein sollte, stellte ich fest, dass sie erst um 10 öffnet und das mit Nara knapp werden würde, also habe ich es für den Moment gelassen. Immerhin wusste ich dadurch aber schon, wo der Laden war. 

Also nach Nara, wo Saki und ich uns schnell gefunden haben. Wir wollten dann erstmal was essen und sind etwas durch die historische Alstadt Naramachi gelaufen. Als wir wieder in Richtung Bahnhof unterwegs waren, haben wir etwas gesehen, das selbst Saki in ihren 22 (?) Jahren in Japan noch nie erlebt hat: Uns kam eine Demo entgegen. 

  
Die Demo und mein Mittagessen  

Und zwar keine Popeldemo, sondern der Zug war so lang, dass wir zwischendurch immer wieder dachten, es wäre schon das Ende und dann kam wieder eine Ladung Menschen. Sie skandierten Dinge wie "Schafft die Geschlechterdiskriminierung ab" oder "Verwirklicht Work-Life-Balance!". Alles sehr richtige Sachen. Zeigt letztlich auch, dass Japan derzeit nicht ohne Probleme dasteht. 

Zu Mittag haben wir dann Okonomi-Yaki gegessen, weil das so typisch für die Region ist und ich ewig keine mehr gegessen habe. 

Anschließend haben wir beschlossen, zum Kashihara-Schrein zu fahren. Den kannte ich bis dahin nur daher, dass "Kashihara-Jinguu-Mae" (etwa: Vor dem Kashihara-Schrein) die Endstation mehrerer Züge ist, die im Umsteigebahnhof Yamato-Saidaiji halten. Saki meinte, sie wäre aber auch erst einmal da gewesen und das sei lange her. 

  
Ich vorm Torii des Schreins, zwei Mikos 

Der Schrein war auch sehr schön, vor allem ruhig. Es war herrliches Wetter, aber kaum jemand dort, und das Schreingelände wirklich sehr weitläufig. Noch dazu befand sich neben dem Tempel ein Teich und um diesen drumherum mehrere Waldfetzen, in denen einige (wirklich einige!) Vögel hausten. Hatte eine tolle Atmosphäre, dort zu sein. 

Zurück in Nara sind wir Karaoke singen gegangen. Was ich alles gesungen habe folgt dann im Otaku-Teil (Teil 2), festhalten lässt sich aber, dass es Spaß gemacht hat und ich als Studentin aus Korea sogar Rabatt bekommen habe. 

Da wir beim Karaoke die All-you-can-drink-Bar gut ausgenutzt hatten, hatten wir danach kaum Hunger und festgestellt, dass das eine ideale Voraussetzung ist, in ein Kaitenzushi-Restaurant zu gehen: Die Sushi-Portionen sind klein und man wird nicht arm, weil man nicht so viele isst. 

  
Mein Hochbett im Gästehaus, Saki und ich 

Dann haben wir uns auch schon auf den Weg zum Gästehaus Nara Biyori gemacht, das zur Abwechslung mal genau da war, wo es von Google Maps angezeigt wurde. Die Begreiberinnen waren sehr nett und haben auch Saki kurz reingebeten, so dass wir noch ein bisschen erzählen konnten woher wir uns kennen, bevor wir uns verabschiedet haben. Ich hatte ein Bett in einem 4-Bett-Zimmer, aber in dem hat außer mir nur eine der Gastgeberinnen geschlafen. War auf jeden Fall eine sehr erholsame Nacht und ein sehr nettes Gästehaus, das ich nur empfehlen kann. 

Tag 3 - Kyoto mit Benjamin 

Am nächsten Tag ging es dann gleich nach dem Aufstehen zum Frühstücken in das Café am Bahnhof Nara, das vor 7 Jahren noch ein Starbucks war. Nara leidet scheinbar sehr unter "Landflucht", jedenfalls haben sie seit ich vor 7 Jahren da war auch schon kein Kino mehr und dafür gibt es jetzt, war jedenfalls mein Eindruck, noch mehr Pachinko-Hallen. 

In Kyoto war ich dann mit Benjamin verabredet, einem Dänen, der derzeit am KAIST ist und als einziger auf meine Anfrage geantwortet hat, ob nicht jemand mit mir nach Japan mit kommen will. Er hatte noch zwei Tage mehr und war Freitag und Samstag in Tokyo, hatte den Sonntag aber Zeit, mit mir Kyoto zu erkunden. Nachdem wir uns endlich gefunden hatten (der Bahnhof Kyoto ist auch recht unübersichtlich) sind wir als erstes zum Must-See Nummer 1, dem goldenen Tempel Kinkakuji. Da war ich schon zweimal, aber alles andere was ich besuchen wollte lag in derselben Ecke und Benjamin sollte auch mal da gewesen sein, fand ich. 

  
Menschenmassen vorm Kinkakuji, Tore des Kaiserpalasts 

Es war Sonntag, weshalb es sehr voll war, aber auch gerade mit ausländischen Touristen. Ansonsten sah der Tempel aus wie ich ihn in Erinnerung hatte. Im Anschluss wollten wir zum Kaiserpalast Kyoto, aber wir hatten schlecht recherchiert, denn Führungen finden dort nur Wochentags statt, da der Palast noch genutzt wird. Lustigerweise fanden wir vor dessen Toren auch drei ältere Menschen, die Spanisch oder Italienisch, evtl. auch Portugiesisch sprachen, und selbst mit unserem Englisch arge Probleme haben. Die wollten zum Kinkakuji und es hat eine Weile gedauert bis sie kapiert haben, dass sie den Bus nummer soundso nehmen sollen. Ob sie ihn gefunden haben weiß ich nicht. 

Na ja, aber der Park um den Kaiserpalast war dennoch sehr schön und auch den Sonntag war das Wetter einfach nur traumhaft. 

  
Shimogamo-Schrein 

Unsere nächste Station war, auf meinen Wunsch hin, der Shimogamo-Schrein. Aus dem simplen Grund, dass er in einem Anime, den ich sehr gerne mag, eine Rolle spielte, dazu mehr im Otaku-Eintrag. Aber auch dieser Schrein war wunderbar, etwas ab vom Schuss der ganz großen Touristenmassen, mit viel Grün. An dem Tag gab es außerdem eine nur einmal jährlich stattfindende Zeremonie, bei der man Steine ausgehändigt bekam, sie in einem Fluss auf dem Tempelgelände wusch und dann im Haupttempel den Göttern anvertraute. Und zwei Hochzeiten im japanischen Stil haben wir dort auch gesehen. Auf dem Weg sahen wir außerdem eine Prozession mit historisch kostümierten Menschen, die wohl an die Gründung Kyotos oder sowas erinnerte. 

Anschließend ging es in der Nähe Mittag essen. Nahe einer Einkaufsstraße, auf die ich aus gewissen Gründen erst im Otaku-Part näher eingehen werde, fanden wir ein sehr kleines Restaurant, das von einem älteren Ehepaar geführt wurde. Das Lustigste: Ich kam rein, sagte "Konnichiwa!" und sofort hieß es, dass ich ja so gut Japanisch könnte. Dann sind wir wieder ins fette Touristengebiet, nämlich zum Gingakuji, dem ehemals silbernen Gegenstück des Kinkakuji. 

  
Ein Schrein auf dem Tempelgelände, die Schulklasse 

Der Ginkakuji ist vor allem für seinen Steingarten bekannt. Der ist tatsächlich sehr schön, auch wenn man ihn mit so vielen Leuten drumherum nicht wirklich genießen kann. Direkt hinter uns kam gerade eine Horde Grundschüler, wobei die sich eigentlich sehr brav verhalten haben. Man konnte da ein bisschen mit lauschen, was die über den Tempel erzählt bekommen haben. 

Anschließend zogen wir zu Fuß weiter mit grober Richtung Nanzenji-Tempel. Das war quasi am Fuß der Berge und am Rand der Stadt, weshalb es wieder sehr viel Grün gab, und die ganze Strecke folgte grob einem Fluss. Auf dem Weg kamen wir am Honen-In und dem Anrakuji vorbei (letzterer wollte Eintritt, was wir uns gespart haben), schauten uns den Ootoyo-Schrein an, ließen den Eikando-Zenrin-ji aus weil er schon zu hatte und kamen schließlich am Nanzenji an. 

  
Sanmon, das Aquädukt 

Auf dem weitläufigen Gelände des Tempels gibt es ein riesiges Tor namens Sanmon und ein Aquädukt. Da es schon langsam Abend wurde, war die Stimmung dort sehr schön. 

Nachdem wir endlich zurück zu einer Bushaltestelle gefunden hatten, fuhren wir in die Ecke wo Benjamins Hotel sein sollte, aßen noch zusammen in einem Nudelrestaurant und dann trennten wir uns. Ich fuhr zurück zum Bahnhof, um meinen großen Rucksack aus dem Schließfach zu holen und dann zu meinem Gästehaus zu fahren. 

Das Ladies Inn Usagi-Momiji war vom Bus aus etwas schwer zu finden, aber nur ein paar hundert Meter vom Bahnhof Toufukuji. Außer mir gab es nur einen weiteren Gast, weshalb mir die Besitzerin anbot, statt im Gruppenschlafsaal (wo ich eh alleine wäre) in einem Einzelzimmer zu schlafen. Wir haben uns auch noch unterhalten und zusammen ferngesehen, so dass es sich fast anfühlte wie ein Homestay. Interessant fand ich, dass die Besitzerin auch ein paar Brocken Koreanisch konnte. Im Fernsehen kam auch was zu Japanern, die wegen der Sache mit den Trostfrauen protestierten (das war letztens in den Nachrichten, und ja, nach eigener Aussage haben die Japaner an sich nichts gegen die Koreaner, nur die Politiker machen ein riesiges Tamtam drum). 

Tag 4 - Osaka, Nipponbashi und zurück 

Am Montag brach ich früh nach Osaka auf, weil ich noch meinem inneren Otaku was Gutes tun musste. Allerdings hätte ich mich nicht so beeilen müssen, da meine erste Station der Pretty Store war und ich lange vor 10 Uhr und damit der Öffnung dort war...  Der Rest folgt dann im Otaku-Part. 

Anschließend fuhr ich nach Nipponbashi, wo ich auch erstmal nicht so recht wusste, in welcher Richtung jetzt eigentlich die ganzen Anime-Läden lagen, an die ich mich noch erinnerte. Tatsächlich sah alles irgendwie anders aus, als ich das in Erinnerung hatte bzw. habe ich das Gefühl, die Läden lagen früher an einer Haupstraße, was nicht der Fall war, aber vielleicht täuscht das auch. Aber auch dazu mehr im Otaku-Part. 

Nachdem ich noch tolle Ramen und einen leckeren Eisbecher gegessen hatte, fuhr ich zurück zum Flughafen, wo ich meine verbliebenen Yens in Won umtauschte und für die 500, die über waren, noch ein paar Reismehl-Taschen (Otabe, ein typisches Kyoto-Andenken) kaufte. Dann ging es zurück, ohne weitere Zwischenfälle eigentlich, und irgendwann Abends war ich dann wieder zurück am KAIST. 


Der Otaku-Part kommt dann wahrscheinlich morgen. 

In Sachen Technik Computer, KAIST-Blog, Privat

Autor:  Jitsch

Hallo ihr,

Ihr habt ja meine Misere im Hinblick auf Technik (vor allem: Laptops) schon gut mitverfolgen können. Gestern Abend begann der letzte Akt: Während ich ganz normal an meinem Laptop saß, fror plötzlich der Bildschirm ein, dann konnte ich noch kurz die Fragmente der Startleiste sehen und seit dem nächsten Neustart zeigt der Bildschirm nur noch weiß mit ein paar senkrechten bunten Streifen. So sieht das ganze aus: 


Googlen der Symptome sagt, dass wahrscheinlich die Grafikkarte im A**** ist. 

Nun hat heute Jooweh aus meinem Lab netterweise mit einem Samsung Service Center telefoniert. Das Ergebnis: Da das Modell von 2006 ist, haben sie keine Ersatzteile mehr auf Lager, und selbst wenn sie welche hätten, würden sie zwischen 100 und 300 Euro kosten, dass man noch Techniker bezahlen müsste, weil ich mich nicht traue einen Laptop aufzuschrauben, ganz davon ab. 

Also habe ich jetzt endlich das gemacht, was ich schon von Anfang an hätte tun sollen: Mir einen nagelneuen koreanischen Laptop bestellt. Der wird, wie ich das Koreanische Versandsystem kenne, spätestens Mittwoch bei mir ankommen (und das auch nur, weil Montag und Dienstag Feiertage sind) und falls auch der es wagen sollte, mir zu versagen, habe ich ein Jahr Garantie. 

Retrospektiv hätte ich ohne Laptop nach Korea reisen sollen und dort als allererstes einen neuen kaufen, den ich dann nach einem Jahr weiterverkaufen kann. Den, den ich jetzt bestellt habe, werde ich aller Voraussicht nach auch verkaufen, wenn ich abreise. Hab ja in Deutschland den jetzt wieder funktionierenden Lenovo-PC. 

Jetzt muss ich nur noch rausfinden, was ich mit der alten Schrottkiste machen kann. Vielleicht kann ich das Ding noch an einen Enthusiasten verkaufen, der es auf Ersatzteile für andere Laptops ausschlachtet oder so. 

The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 26: Der April in einem Rutsch Ausflug, KAIST-Blog, Südkorea, Uni

Autor:  Jitsch

Seit dem letzten Eintrag ist doch mehr Zeit vergangen als ich wollte. Der Grund, dass ich bisher nicht dazu gekommen bin ist simpel: Midterms. Die Klausuren waren zwar erst letzte Woche, aber man muss ja auch noch dafür lernen und davor hat uns der Zwischenreport in Engineering Economy ziemlich auf Trab gehalten. Hier mal ein kurzer Überblick:

1) Akademisch:

Engineering Economy war wie gesagt anstrengend. In den letzten paar Wochen hatten wir einige Hausaufgaben zu erledigen, darunter die, in der wir einen Cash Flow für unser gesamtes Leben, bis wir etwa 80 sind, aufstellen sollten. Immerhin, dank dessen weiß ich jetzt, wie viel Kindergeld man kriegt, wie lange man Elterngeld beziehen kann und wie viel ich verdienen muss, um mir ein neues, teures Auto kaufen zu können ohne dafür einen Kredit aufzunehmen.

Dann kam der Midterm Report. Dafür haben wir uns in der zweiten Aprilwoche Montag bis Mittwoch jeden Tag getroffen, bis wir was hatten, was wir abgabereif fanden. Das war echt anstrengend! Feedback haben wir dafür übrigens bis heute nicht, das gibt es erst Donnerstag.

Die Midterm-Klausur fand ich recht einfach. Man konnte gut mit dem Buch lernen, wir hatten eine ganze Reihe von Übungsaufgaben (mit Musterlösungen) zum Lernen und in der Klausur kamen dann auch viele Aufgaben dran, die so oder so ähnlich auch im Buch standen. Die Note habe ich aber noch nicht wieder.

In Human-Computer Engineering haben wir in der Woche vor den Midterms Context Interviews durchgeführt. In unserem Fall haben wir verschiedene, für Studenten nutzbare, Küchen aufgesucht und den Leuten über die Schulter geschaut. Resultat vor allem: Wir haben keinen einzigen Koreaner interviewt, weil Koreaner entweder nicht kochen oder nicht auf dem Campus wohnen. Die Midterm-Präsentation haben zwei andere aus der Gruppe gemacht, weil ich schon beim Project Proposal dran war, und wir haben wie beim letzten Mal eine sehr gute Bewertung bekommen.

Und Dienstag gab es in der Vorlesung Erdnussbutter-Marmelade-Toast, weil wir anhand von dessen Zubereitung gelernt haben, wie man eine Aufgabenanalyse macht.

In Linear Programming gab es mehrere Hausaufgaben, die ich mehr oder weniger abgeschrieben habe (ich geb’s zu…) und dann habe ich für die Klausuren gebüffelt. Am Abend vor der Klausur kam ich dann auf die Idee, nochmal Nurhak nach einer Altklausur zu fragen, und er hatte sogar zwei. Die bin ich durchgegangen, wobei ich nicht so richtig ein Muster in den Fragestellungen erkennen konnte. Allerdings kam dann die Klausur und es war genau dieselbe wie die eine Altklausur! Der Professor ist mal echt faul…

Blöderweise hatte ich mir den einen Beweis aus der Klausur zwar angeschaut, aber dann doch nicht mehr ganz auf die Reihe bekommen und bei der letzten Aufgabe war ich völlig überfragt. Aus der Altklausur ließ sich von der Aufgabe auch die Aufgabenstellung schlecht entnehmen, so dass ich anhand der Altklausur nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie man die hätte lösen können, dann wäre ich in der Klausur schlauer gewesen. Die Ergebnisse haben wir noch nicht wieder, ich bin mal gespannt, was dabei rausgekommen ist.  


2) Events:

Am 5. April gab es einen von ISO organisierten Trip nach Jeonju. Die Stadt ist bekannt für ihre historische Altstadt (Hanok Maeul), koreanisches Papier (Hanji) und vor allem – Essen.

Der Trip begann damit, dass ich wahnsinnig dringend auf die Toilette musste nach ca. 3 Stunden Busfahrt, wir aber erstmal unbedingt ein Foto vor dem Stein, in den der Name der Stadt (oder sowas) gemeißelt war, machen mussten. Danach durfte ich dann aufs Klo.


Omokdae und Hanok-Maeul

Zuerst ging es zum Omokdae, wo der spätere König Taejo 1380 eine große Party gefeiert hat, nachdem er japanische Eroberer zurückgeschlagen hatte. Die Holzhalle war auf einem Berg, von dem man einen schönen Blick über die historischen Häuser des Hanok Maeul hatte.

  
König Taejo, der 10,000-Won-Schein und die Vorlage

Es ging dann rein in die Stadt zum Gyeonggi-Jeon Palast, der unter der japanischen Besatzung sehr gelitten hat (anscheinend war damals eine Schule in dem Gebäude) und jetzt wieder aufgebaut wurde und auch als Kulisse für Filme genutzt wird. Herzstück war ein kleines Museum mit einem der wenigen erhaltenen Gemälde von König Taejo und einem Bild von Bergen, das auch auf dem 10,000-Won-Schein zu sehen ist.

Nach diesem Programmpunkt ging es auf einem recht langen Marsch durch die Stadt, vorbei an dutzenden Essensständen (bei manchen gab es schon recht lange Schlangen) und Verkaufsständen für Moju (eine Variation von Makgeolli). Am Jeonju Hyanggyo fand gerade eine Hochzeit statt. Unser Ziel war allerdings die Kochschule, da wir unser Mittagessen selbst machen sollten: Bibimbap.

  
Bibimbap - Vorher und Nachher

Das Ganze ist eigentlich nur ein Pott Reis mit etwas Gemüse drüber gestreut, aber irgendwo doch eine Kunst für sich. Man schnippelt jedes Gemüse getrennt klein und brät es auch getrennt an (sofern es gebraten werden muss) und ordnet es dann schön ordentlich auf dem Reis an, mit ähnlichen Farben möglichst weit auseinander. In die Mitte kommen Chilisoße und ein rohes Eigelb. Und dann … zerstört man das Kunstwerk und rührt so lange um bis alles eine relativ einfarbige rötliche Pampe ist. Die wird dann gegessen. Die spinnen, die Koreaner :D

 
Tanzen mit Masken und als Löwe

Gegenüber der Kochschule haben wir uns dann in koreanischem Maskentanz probiert. Schön nach und nach, erst nur die Beine, dann nur die Arme, dann beides zusammen und dann irgendwann auch mit Masken. Teil 2 war ein Löwentanz. Beides fand ich sehr spaßig, war auch einfach zu verstehen.

 
Material für Papierschale, Papier schöpfen

Als nächstes ging es zu einer Papierfabrik. Wie ich schon sagte ist Jeonju auch bekannt für koreanisches Papier. Wir haben dort zweierlei gemacht: Erstens, eine vorgefertigte Schachtel aus Pappe mit buntem Papier beklebt und zweitens, unser eigenes Papier gemacht. Für letzteres fischte man eine Lage Papierschnipsel aus einer vorgefertigten Zellulosebrühe, schüttelte das Wasser raus, brachte das Ganze auf eine Plastik (?) Platte auf und ließ es trocknen. Ist schon was anderes, als einfach nur Hanji zu kaufen.

  
Fertige Schale und Papier, Kalgugsu

Dann hatten wir Freizeit und zogen in kleinen Gruppen los. Wir haben recht viel gegessen und ich habe mir ein paar Bögen Hanji gekauft, da ich denke, dass man das ganz gut für Kakao-Karten benutzen kann… wenn ich denn mal wieder zum Zeichnen käme. Gegen Abend waren die Schlangen vor den Restaurants auch schon ewig lang. Wir gingen Nudeln (Kalgugsu) essen und das Restaurant konnte uns nur so nach und nach alle unterbringen, obwohl wir eine Reservierung hatten. Der ganze Topf den ihr auf dem Bild seht war voll mit Nudeln, weshalb kaum einer die ganze Portion geschafft hat. Aber es war lecker.


Makgeolli und Beilagen

Zum Abschluss fuhren wir in einen Stadtteil voller Makgeolli-Restaurants, wo jede Kleingruppe in ein anderes Restaurant sollte, weil wir keine Reservierung hatten. War schwierig genug, und am Ende waren wir doch drei oder vier Gruppen in einem Laden und der Wirt nicht all zu begeistert. Die sehr koreanischen Snacks, die es dazu gab, waren auch nicht der Hammer. Aber muss man wohl mal gemacht haben.


Hier fand die Strawberry-Party statt

In der Woche danach war Strawberry Party angesagt. Auf dem Campus wurden an mehreren Orten kistenweise Erdbeeren verkauft und man traf sich unter den blühenden Kirschbäumen, um sie zusammen zu essen. Bei der Strawberry-Party für internationale Studenten wurden auch ein paar Spiele gespielt.

Ja, und dann wäre da noch der Japan-Ausflug den ich letztes Wochenende unternommen habe, aber der kriegt seinen eigenen Eintrag.

3) Sonstiges:

Gute Nachrichten: Ich bin seit Anfang des Monats in Besitz eines KAIST-Hoodies. Der ist sehr bequem, auch wenn ich im Nachhinein auch eine Größe kleiner hätte bestellen können. Nicht, dass ein Hoodie unbedingt besonders eng sitzen muss. Außerdem kam gestern von Qwertee ein T-Shirt mit dem Motiv „Caffeine Powers Activate!“ an. Ich mag’s.

Schlechte Nachrichten: Das Batterieladegerät, von dem ich im letzten Blogeintrag gesagt hatte, dass ich es bestellt habe, ist immer noch nicht da. Außerdem habe ich mir gestern beim Fußball den Fuß verdreht, tut aber nur etwas weh, ist nicht geschwollen und laufen kann ich auch noch, sollte also recht schnell verheilen.


Das war's für heute, demnächst folgt mein Reisebericht aus Japan!