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SimulReview Herbst 2015 Master Post Gundam, Fist of the North Star, Cardfight!! Vanguard, Aria the Scarlet Ammo, Yuru Yuri, Attack on Titan, Seraph of the End, One-Punch Man, The Asterisk War, Shomin Sample, Miss Monochrome, The Testament of Sister New Devil, Hacka Doll the Animation, Kagewani, Lovely Muco, Young Hot Spring Spirit Hakone-chan, Komori-san Can't Decline, Concrete Revolutio, JK MESHI!, Mr. Osomatsu, Fushigi na Somera-chan, Subete ga F ni Naru: The Perfect Insider, Masterpost, Simulcast

Autor:  Jitsch

Da ich in letzter Zeit einiges um die Ohren hatte (wer will, kann mich ja bei Twitter stalken um zu sehen, was los war), komme ich erst jetzt dazu, den Post zu machen, aber immerhin habe ich noch nicht all zu viel verpasst gibt es nicht all zu viele lange Serien (sprich, Serien die ich reviewen müsste).

Wie schon im Sommer findet ihr hier eine komplette Auflistung der in Deutschland legal erhältlichen Anime-Simulcasts der laufenden Saison. Primär ist die Liste also eine Übersicht für alle, die sich einen Überblick verschaffen wollen, was es überhaupt so gibt. Außerdem habe ich auch diesmal wieder vor, die ersten Episoden aller längeren Serien (Laufzeit 20-25 Minuten pro Episode) zu reviewen, außer bei Sequels die man ohne die Vorgängerstaffel eh nicht schauen würde. Die Reviews werden dann für Interessierte auch hier verlinkt.

Wie immer freue ich mich über Hinweise in den Kommentaren, wenn ich Serien übersehen habe oder ihr die News schneller mitbekommt als ich ;)

Überblick - die komplette Liste 

 

Serie
(Stream verlinkt)
Japanischer Titel Anmerkungen Plattform* Ausstrahlung Review
(Link)
HackaDoll the animation
(Crunchyroll - Daisuki)
ハッカドール
THE あにめーしょん
short(7:50), auf Daisuki nur EN Subs Crunchyroll & Daisuki FR 17:30
(ab 2.10.15)
 
Miss Monochrome
-The Animation- 3
ミス・モノクローム
-The Animation- 3
short (7:50) Crunchyroll

FR 17:40
(ab 2.10.15)✔

 
KAGEWANI 影鰐 short(7:50) Crunchyroll FR 17:50
(ab 2.10.15) ✔
 

Lovely Muuuuuuuco!

いとしのムーコ
[Itoshi no Muco]
short(12:30) Crunchyroll SA 3:30
(ab 3.10.15)
 
The Asterisk War 学戦都市アスタリスク
[Gakusen Toshi Asterisk]
  Peppermint TV SA Abends
(ab 3.10.15) ✔
#1
Mobile Suit Gundam
Iron-blooded orphans
機動戦士ガンダム 鉄血のオルフェンズ [Kidou Senshi Gundam Tekketsu no Orphans] spin-off Daisuki SO 9:30
(ab 4.10.15) ✔
#2
Hakone-chan 温泉幼精ハコネちゃん 
[Onsen Yousei Hakone-chan]
short (3:30) Crunchyroll SO 15:30
(ab 4.10.15)
 
CONCRETE REVOLUTIO コンクリート・レボルティオ~超人幻想~ [Concrete Revolutio
~Choujin Gensou~]
  Daisuki SO 16:30
(ab 4.10.15)
#3
ONE-PUNCH MAN
(AoD - Daisuki)
ワンパンマン [wanpanman]

auch auf AoD kostenlos

Kazé via Anime on Demand & Daisuki

SO 18:05 (Daisuki)
Dienstags (AoD)

(ab 4.10.15) ✔

#4
Komori-san can't decline 小森さんは断れない!
[Komori-san wa Kotowarenai!]
short (2:00) Crunchyroll

MO 4:30
(ab 5.10.15)

 
Bottom Biting Bug 4 おしりかじり虫 4
[Oshiri kajiri mushi 4]
short (5:00) Crunchyroll MO 14:25
(ab 5.10.15) ✔
 
JK-MESHI! JKめし! short (3:30) Crunchyroll MO 19:35
(ab 5.10.15)
 
Mr. Osomatsu おそ松さん [Osomatsu-san]   Crunchyroll MO 19:35 
(ab 5.10.15)
#5
YuruYuri 3 ゆるゆり さん はい!
[YuruYuri san hai!]
sequel Crunchyroll MO 20:15
(ab 5.10.15)
 
Fist of the North Star: Strawberry Flavor

北斗の拳 イチゴ味
[Hokuto no ken Ichigo-aji]

spin-off Crunchyroll DI 19:45
(ab 6.10.15)
 
Magical Somera-chan 不思議なソメラちゃん
[Fushigi na Somera-chan]
short (3:30) Crunchyroll DO 19:45
(ab 8.10.15)
 
The Perfect Insider すべてがFになる
[Subete ga F ni naru]
  Crunchyroll

DO 20:00
(ab 8.10.15)

#6
The Testament of Sister New Devil BURST 新妹魔王の契約者 BURST [Shinmai Maou no Testament BURST] sequel Crunchyroll FR 20:15
(ab 9.10.15)
 
Seraph of the End -Battle in Nagoya-

終わりのセラフ『名古屋決戦編』 [Owari no Seraph "Nagoya Kessen Hen]

sequel viewster SA ca. 18:00
(ab 10.10.15)
 
MOBILE SUIT GUNDAM Iron-Blooded Orphans 機動戦士ガンダム 鉄血のオルフェンズ [Kidou Senshi Gundam Tekketsu no Orphans]   Crunchyroll SO 9:30
(ab 11.10.15)
#2
Cardfight!! Vanguard G GIRS Crisis カードファイト!! ヴァンガードG
ギアースクライシス編
sequel, nur mit EN Subs Daisuki

SO 3:00
(ab 11.10.15)

 
Aria the Scarlet Ammo AA 緋弾のアリアAA
[Hidan no Aria Double A]
spin-off Kazé via Anime on Demand ca. Dienstags
(ab 13.10.15)
#7
Attack on Titan Junior High 進撃!巨人中学校
[Shingeki! Kyojin Chuugakkou]
spin-off / Parodie Kazé via Anime on Demand ca. Mittwochs
(ab 14.10.15)
#8
Shomin Sample 俺がお嬢様学校に「庶民サンプル」としてゲッツされた件 [Ore ga Ojou-sama Gakkou ni "Shomin Sample" toshite gets sareta ken]   Kazé via Anime on Demand ca. Mittwochs
(ab 14.10.15)
#9
Fafner Exodus
(Season 2)
蒼穹のファフナー EXODUS
[Soukyuu no Fafner EXODUS]
sequel (neue Staffel ab einschl. Episode 14) Viewster ca. Mittwochs
(ab 14.10.15)
 

 

Änderungsverlauf:

Spoiler

14.10.15: Attack on Titan Junior High und Shomin Sample verlinkt. Fafner exodus verlinkt.
13.10.15: Aria the Scarlet Ammo AA verlinkt.
10.10.15: Seraph of the End -Battle in Nagoya- ergänzt
9.10.15: Concrete Revolutio, The Testament of Sister New Devil Burst, Cardfight!! Vanguard G GIRS Crisis ergänzt

 

*Die Plattformen

Ein ausführlicher Vergleich findet sich hier. An dieser Stelle nur in Kürze die Preise, die für die Simulcasts anfallen:

Anime on Demand: Erste Episode jeder Serie kostenlos, Rest kostenpflichtig (Ausnahme in der aktuellen Season: One-punch man). Preise je nach Serie, für derzeitige Simulcast-Titel pro Episode 2,49€ (kaufen, d.H. unbegrenztes Zugriffsrecht) bzw. 0,99€ (leihen, d.H. ab 1. Abspielen 48 Stunden Zugriffsrecht) jeweils zzg. Gebühren je nach Zahlungsservice. Zu Beginn der Season (bis 75% der Episoden erhältlich sind) Serienlizenz erwerbbar zum Preis = Anzahl Episoden x Einzelpreis x 0,75.
Premium-Abo deckt nur Kazé-Simulcasts ab (nicht Serien von Nipponart), kostet 31,45€ (90 Tage) und lohnt sich im Vergleich erst, wenn man mehr als 3 Serien bei AoD schauen oder mehr als 48 Stunden Zugriff pro Episode haben möchte.

Crunchyroll: Fast alle Episoden, die älter als 1 Woche sind, sind kostenlos erhältlich. Premium-Content (Simulcasts direkt nach Ausstrahlung in Japan) im Premium-Abo, Kosten: 4,99€ (1 Monat) bzw. 13,99€ (3 Monate).

Daisuki: Kostenlos, bei Erstellung eines Accounts auch Auflösungen bis 1080p verfügbar, ohne Account maximal 480p.

Peppermint TV: Kostenlose Inhalte (oft verzögert und nicht zu allen Serien) bei Free-2-Watch. Komplette Serien sind immer kostenpflichtig. Season-Pass (12-13 Episoden einer Serie) für 10€ (ab Erwerb 1 Jahr Zugriffsrecht), Einzelepisoden für 1€ pro Episode ("Leihe" mit 1 Woche Zugriffsrecht).

Viewster: Sämtliche Inhalte kostenlos. In der Browser-Version zu Beginn von Videos und danach alle 8 Minuten ca. 30 Sekunden Werbung; in der SmartTV- und Smartphone-App nicht.

 


Quellen:

Kazé newsmeldung zu One-punch man & Newsmeldung zur kostenlosen Ausstrahlung
Kazé newsmeldung zu Attack on Titan Junior High

Kazé newsmeldung zu Aria the Scarlet Ammo
Kazé newsmeldung zu Ore ga Ojou-sama Gakkou ni "Shomin Sample" Toshite Gets-Sareta!
Crunchyroll-news zu Herbst-Ausstrahlungen
Info zu Ausstrahlung auf Daisuki.net
Twitter-Meldung zur Ausstrahlung von Seraph of the End auf Viewster

Weblog Aktion: Charakter Bakemonogatari, Weblog-Aktion: Charakter

Autor:  Jitsch

Ich habe mich ganz kurzfristig entschlossen, auch noch bei der Aktion von TonaradossTharayn mitzumachen und in meinem Weblog einen Animecharakter vorzustellen, den ich besonders schätze:

Kaiki Deishū


Bildquelle

Der Charakter stammt aus der "Monogatari" Reihe, die auf den Novels von NisiOisiN basiert. Kaiki selbst taucht erstmals in Nisemonogatari auf, aber auch in der später veröffentlichten Monogatari Series 2nd Season (dort nur im letzten Arc, Koimonogatari), sowie Hanamonogatari.

Jetzt werdet ihr diesen Charakter anschauen und denken: "Besonders sympathisch sieht der ja nicht aus. Und das ist dein Lieblingscharakter?" Und meine Antwort darauf wäre: "Der Typ ist einer der unsympathischsten Animecharaktere, die ich kenne und gerade dafür finde ich ihn genial." Aber fangen wir erst mal damit an, wer der Typ überhaupt ist.

 

Kaiki in den Monogatari Serien

Die "Monogatari" Reihe ist eine Reihe an lose zusammenhängenden Geschichten, die sich mit Übernatürlichem beschäftigen. Und gleichzeitig eine Harem-Serie, denn irgendwie sind es immer nur hübsche Mädchen, denen der Hauptcharakter hilft, mit irgendwelchen Flüchen und Monstern fertigzuwerden.

Wo kommt da Kaiki ins Spiel? Er ist ein mieser Trickbetrüger, der Mittelschülerinnen falsche (aber trotzdem nicht ganz uneffektive) Flüche verkauft, um sich selbst zu bereichern. Eins der Opfer dieser Flüche wendet sich an Haupcharakter Araragi, um ihn loszuwerden. Später zieht Araragis gerechtigkeitsliebende Schwester los, um Kaiki zur Rechenschaft zu ziehen und gerät selbst unter einen Fluch. Außerdem hat er eine Vorgeschichte mit der Freundin von Araragi, da er vor Jahren bezahlt wurde, sie von einem Fluch zu befreien und stattdessen ihre Familie zerstört hat. Nett, oder?

Und wieso mag ich den jetzt?

Der Witz ist: In Nisemonogatari, in dem die oben genannten Informationen das sind, was wir über Kaiki erfahren, habe ich ihn nicht besonders gemocht (allerdings auch nicht gehasst). Er war halt ein Bösewicht, wenn auch einer der ziemlich gut reden konnte und dabei interessanterweise nie einen Hehl draus gemacht hat, dass er ein mieser Betrüger ist. In die Top 5 meiner Lieblingsfiguren hat er sich erst im "Koimonogatari" Arc katapultiert, der die Episoden 21 bis 26 der 2nd Season füllt. Denn dort ist er der Erzähler, was es ermöglicht, ihn mal nicht durch die Brille des rechtschaffenen Hauptcharakters zu sehen. 


Bildquelle

Und da lernt man erstmals seine Denkweise kennen, die darauf hinausläuft: Kaiki ist Opportunist und tut Dinge nicht "einfach so" oder weil sie "richtig" sind. In der ersten Episode des Arcs tritt Araragis Freundin Senjougahara an ihn heran um ihn zu beauftragen, ihr und Araragi das Leben zu retten, indem er ein Monster betrügt. Um das Geld für den Auftrag aufzubringen, würde sie sich notfalls prostituieren. Es folgt ein Monolog Kaikis auf der Flughafentoilette, in dem er einen Grund für sich selbst sucht, die Bezahlung auszuschlagen. Es würde ihn kalt lassen, wenn sein Erzfeind Araragi stirbt; dass er das Mädchen retten würde, das manipuliert und zum Monster gemacht wurde; dass ein junges Mädchen sich seinetwegen prostituieren würde; dass er bei beiden noch etwas gutzumachen hätte (Senjougaharas Familie bzw. Araragis Schwester); dass eine Freundin der beiden sogar im Ausland nach einem Weg sucht, sie zu retten. Und landet bei dem Grund, dass ein Mädchen, deren Tante er sehr viel verdankt, anscheinend mit Araragi bekannt ist und vermutlich (!) auch mit Senjougahara irgendwie befreundet.

Und das reicht ihm dann, um quasi ohne Bezahlung (100.000 Yen, rund 1000 Euro, die Senjougahara schon hat auftreiben können, nimmt er dann doch zur Deckung seiner Unkosten) eine Mission in Angriff zu nehmen, von der er persönlich eigentlich überhaupt nichts hat und in der er sogar Gefahr läuft, selbst noch von dem Monster getötet zu werden.

Aber da er der Erzähler ist und man nicht alles was er erzählt für bare Münze nehmen kann, kann man nicht sicher sein ob das nicht nur das ist, was er dem Leser / Zuschauer weismachen will, während er eigentlich doch aus reiner Nächstenliebe handelt.

Und das ist es, was den Typen so genial macht. Er ist ein Misanthrop voller innerer Widersprüche, der sogar vor sich selbst niemals zugeben würde, dass er Dinge tut, die irrational sind. Allein der Fakt, dass er ewig nach Gründen sucht, Senjougahara gratis zu helfen zeigt ja, dass er das eigentlich tun möchte, aber er muss das auch irgendwie vor sich selbst rational begründen, bevor er diesem Gefühl folgt.

Seine misanthropische Art wird übrigens von seinem Synchronsprecher Shinichiro Miki wunderbar herübergebracht. Diesen Charakter kann ich mir noch weniger als irgendeinen anderen mit einer anderen Stimme vorstellen. Dieser stets gelangweilte Tonfall passt einfach wie die Faust aufs Auge.

Kaiki Deishū ist deshalb so faszinierend, weil ich keinen zweiten Animecharakter wie ihn kenne. Es gibt genug "Helden", die selbstlos Menschen helfen, weil es "das Richtige" ist und es gibt genügend Bösewichte, die es lieben Menschen leiden zu sehen oder bei der Verfolgung ihres Ziels über Leichen gehen. Aber Kaiki schafft es, gleichzeitig "heldenhafte" Dinge zu tun und dabei seiner Natur als emotional abgestumpfter Betrüger treu zu bleiben.


Bildquelle

Und allein deshalb könnte ich den Koimonogatari Arc immer wieder schauen (ich finde btw auch das Opening furchtbar genial, das auf 80er-Jahre-Anime gemacht ist). Der Arc funktioniert an und für sich sogar alleine ganz wunderbar, weil fast alles was man an Hintergrundinfos braucht noch mal besprochen wird (die Serie ist sehr dialoglastig), aber um alle Zusammenhänge zu verstehen kann man ruhig ganz von vorne mit Bakemonogatari anfangen. Da kommt Kaiki zwar noch nicht vor, aber Araragi ist auch ein sehr genialer Hauptcharakter - nur eben ein bisschen zu typisch "Held". 

 

Rechts-Frust [edit s.u.] Gerichte, Internetabzocke, Privat, Rant, Rechtsfragen

Autor:  Jitsch

Hallo ihr,

erinnert ihr euch noch an diesen Weblogeintrag? Wo ich einem Betrugsangebot über 50% Ersparnis bei Supermarkt-Gutscheinen auf den Leim gegangen war? Ich beiße mir bis heute in den Ar***, dass ich mir das damals nicht genauer angeguckt und sofort das Geld überwiesen habe. Beziehungsweise beiße ich mir seit Anfang der Woche umso mehr in den Hintern, weil sich gezeigt hat, dass das ganze noch viel mehr Probleme macht als ich zunächst dachte.

Das ganze ist jetzt schon fast ein Jahr her und ich hatte mich neulich gefragt, ob ich von dem Fall überhaupt noch etwas höre - da flattert mir ein Brief von der Staatsanwaltschaft ins Haus.

Ich habe bisher mit dem deutschen Rechtssystem kaum Berührungspunkte gehabt. Mir wurde einmal ein Fahrrad geklaut, aber das habe ich problemlos wiederbekommen, sobald es gefunden wurde (ja, ich hatte da echt Glück). Ich dachte, das wäre in diesem Fall auch unbürokratisch möglich - die Bank bei der das Geld eingegangen ist kann glaube ich nachvollziehen von wo das Geld überwiesen wurde und ich dachte, in dem Fall könnte es einfach zurück überwiesen werden. Anscheinend war ich da zu naiv.

Nein, die Staatsanwaltschaft schreibt mir, ich müsse "zuerst einen Vollstreckungstitel erwirken, hieraus vollstrecken und anschließend bei dem zuständigen Strafgericht die Zulassung zur Zwangsvollstreckung gemäß §§ 111g, 111h StPO beantragen". Für mich ist diese Aussage kaum leichter verständlich als für den Durchschnittsdeutschen Japanisch.

Nachdem ich gleich  Azamir (subjektiv die Rechtsexpertin in Animexx'schen Weblogkreisen) mal gefragt hatte was sie davon hält habe ich noch ein paar Telefonate mit der zuständigen Staatsanwaltschaft und meinem Amtsgericht vor Ort geführt, das lief aber auf dasselbe hinaus: Ich muss einen Mahnantrag gegen den Täter stellen. Das klingt erstmal einfach, oder? Ist es aber nicht, denn

  1. ein Mahnantrag kostet Geld. Bei meinem zuständigen Mahngericht müsste ich 32 Euro dafür berappen. Um 20 Euro wiederzukriegen. Klingt sinnvoll, was? :/
  2. ich hab mir den Mahnantrag mal angeschaut und bei der Hälfte der auszufüllenden Felder keine Ahnung, was da genau rein soll.
  3. die Gerichte dürfen mich zur Wahrung der Neutralität nicht rechtlich beraten. Überall steht "im Zweifelsfall wenden sie sich an einen Rechtsanwalt". Ich hab jetzt zwar keine konkrete Vorstellung wie viel ein Rechtsanwalt kostet, aber auch das wird über den 20 Euro liegen, die ich zurück haben will und irgendwo stand auch, dass Anwälte solche Popelfälle gar nicht erst übernehmen.
  4. ich habe keine Ahnung, was die Konsequenzen sind wenn ich den Mahnantrag durchziehe (kriege ich die Gebühren dann auch wieder? Kann der Fall eintreten dass ich meine 20 Euro trotzdem nicht wiedersehe? etc.) oder wenn ich auf meine Ansprüche verzichte (kriegt dann die Staatsanwaltschaft das Geld das keiner eingefordert hat? Oder wird davon ausgegangen dass der Täter das rechtmäßig erworben hat - sprich, er darf's behalten?)
  5. ich hab bisher nicht so richtig rausfinden können, wo und wie man sich in so einer Situation kostenlos rechtlich beraten lassen kann. Ich kenne auch niemanden persönlich (auch nicht über dutzende Ecken) der Ahnung von so was hätte.

 

Das kotzt mich alles gerade ziemlich an. Der ganze Stress für nur 20 Euro lohnt sich eigentlich gar nicht, aber ich will die Sache auch nicht einfach auf sich beruhen lassen und auf das Geld verzichten.

Und das ganze kam natürlich gerade jetzt, zwei Wochen bevor ich erst nach Frankfurt (neuer Job) und dann zwei Wochen später nach England (ca. 14 Wochen Grundausbildung für den Job) aufbreche. Als hätte ich sonst nicht schon genug zu organisieren (Versicherung, Unterkünfte, Ticket nach Frankfurt, nebenbei die Abschluspräsentation zur Masterarbeit, Anerkennung an der koreanischen Uni, lange aufgeschobene Arztbesuche... die Liste ist lang).

Kurz gesagt: ich heule hier nur rum und will mich auskotzen, ich erwarte auch keine Rückmeldungen oder aufbauende Kommentare (aber wenn jemand einen heißen Tipp für mich hat, freu ich mich natürlich trotzdem drüber ;)

 

EDIT: Günstigerweise bietet die HU in Berlin kostenlose Rechtsberatung für Studenten an (bzw. allgemein kostenlose Rechtsberatung... zumindest wollte der Rechtsanwalt keinen Studentenausweis von mir sehen) und gestern war auch noch Sprechstunde bei einem Straf- und Zivilrechtler.

Der meinte auch, eine Mahnung wäre im Prinzip Glücksspiel, weil es sein kann, dass der Typ trotzdem Einspruch einlegt und ich dann n Gerichtsverfahren anstrengen muss, oder dass viele andere vor mir Ansprüche gestellt haben und dann am Ende nichts mehr für mich übrigbleibt. Ich würde also die 32 Euro Mahngebühr investieren und vielleicht die 20 Euro wiederkriegen, schlimmstenfalls noch höhere Folgekosten (Anwalt/Rechtsverfahren) auf mich zukommen sehen. Man muss nicht mal (wie ich) was mit Wirtschaft studiert haben um zu sehen, dass sich das nicht lohnt.

Im ersten Moment (also direkt danach) habe ich gedacht: "ist mir egal, das ist mein Geld und ich will das wiederhaben", aber nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe ist mir klar, dass das einfach vom Aufwand den ich dafür betreiben müsste (nicht nur monetär) einfach in keinem Verhältnis steht.

SimulReview Summer '15: School Live! School-Live!, Anime on Demand, Anime-Review, Kazé, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #12

School Live!
がっこうぐらし! [gakkou gurashi]

Veröffentlichung: 14.7.15, gegen Mittag (Ausstrahlung in Japan am 9.7.15)

Portal: Anime on Demand (Infos zu den Kosten siehe Masterpost) -> Link zum Simulcast-Stream (1. Episode kostenlos)

Story: Yuki und ihre jüngeren Mitschülerinnen Kurumi, Ri-san und Mi-kun leben in der Schule. Trotzdem hat Yuki jeden Tag Probleme damit, rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen, schläft im Unterricht ein oder vergisst die Hausaufgaben. Trotzdem ist sie ein regelrechter Sonnenschein, der das Leben genießt. Doch nicht alles ist so schön, wie es scheint...

Bewertung: 6  Punkte

Meine Meinung: Auf den ersten Blick ist "School-Live!" eine Serie im Stil von K-On!: Eine kleine Gruppe aus total niedlichen Mädchen, die formell einem bestimmten Club angehören, aber eigentlich nur in den Tag hineinleben und nichtstun. Das ändert sich auch nicht auf den zweiten Blick. Die Folge wirft über ihren Verlauf schon ein paar Fragen auf: Warum leben die vier in der Schule und dürfen sogar einen Hund dort halten? Wieso scheint außer Yuki keine von ihnen den Unterricht zu besuchen? Warum ist es gefährlich, dass Yuki neulich nach der Schule fast nach Hause gegangen wäre statt in den Club? Wieso ist einer der Schulflure mit Tischen verbarrikadiert? Und wieso trägt Kurumi ständig eine Schaufel bei sich?

Die Antwort auf diese kleinen Unstimmigkeiten, die über die Folge hinweg platziert sind, findet sich aber erst ganz am Ende: nach knapp 20 Minuten Laufzeit (Opening mitgezählt) offenbart der Anime den eigentlichen Clou dahinter, bei dem ich mich schwer tu, ihn schon zu verraten. Wer sich überraschen lassen möchte, sollte definitiv jetzt aufhören zu lesen und die erste Episode auf AoD (kostenlos!) anschauen. Ansonsten geht es hier weiter:

Spoiler

Die heile Schulwelt, die wir in der Folge sehen, gibt es nicht. Yuki hat offenbar ein schweres Trauma erlitten - was kein Wunder ist, denn auf dem Schulhof laufen Zombies herum und die Fenster der Schulflure sind fast alle kaputt. Ihre Klassenkameradinnen sind längst tot und der Unterricht, den sie besucht, reine Einbildung. Ihre Freundinnen spielen dabei mit, wohl um ihre Psyche vor einem engültigen Zusammenbruch zu bewahren.

Dieser Twist ist schon clever und lässt die Folge beim erneuten Schauen in einem ganz anderen Licht erscheinen. Andererseits ändert er trotzdem nichts daran, dass die ersten 20 Minuten der Folge ein Paradebeispiel für eine moé Serie à la K-On! sind. Das heißt vor allem, dass alles niedlich (moé!) ist. Die Hauptcharaktere sind, so unterschiedlich sie charakterlich drauf sind, alle total niedlich. Sie haben große, ausdrucksstarke Augen und ganz kleine niedliche dünne Stimmchen. Allen voran natürlich Yuki selbst, die hat rosa Haare (moé!), trägt ein Katzenmützchen (moé!²), ist total verplant (voll moé!), errötet ständig (moé!) und hat ihre Freundinnen natürlich ganz doll lieb (moé!! >.<). Quillt euch der Zucker schon zu den Ohren raus? Mir schon.

Ja, der Twist macht es interessanter, aber man muss trotzdem diese Art von Serie mögen, ansonsten schaltet man wahrscheinlich schon vor der zwanzigsten Minute entnervt aus. Ich selbst habe es eigentlich auch nur durchgehalten, die ganze Folge zu schauen, weil ich wusste: Da kommt noch was. Ansonsten fand ich die Jagd zweier niedlicher und tollpatschiger Mädchen auf einen entlaufenen Hund zwar stellenweise zum Schmunzeln, aber das ist nichts, was ich auf Dauer jede Woche in einer neuen Variation brauche.

Und genau das ist eben die Frage: Ich persönlich finde es extrem schwer, jetzt einen Tipp abzugeben, ob die Serie in Zukunft eher so sein wird wie die ersten 20 Minuten der ersten Folge, oder ob dieser Auftakt nur in die Irre führt und der Tonfall eigentlich eher in Richtung der letzten 2-3 Minuten geht. Sprich, ob der Anime trotz seines Settings hauptsächlich eine "niedliche Mädchen machen niedliche Sachen" Slice of Life Story bleibt oder ob man vorhat, die Vorgeschichte der Situation und die Psyche der Beteiligten weiter auszuleuchten und damit eher so etwas macht wie "Higurashi no Naku koro ni" (die Serie hat ähnlich niedliche Charakterdesigns, aber im harten Kontrast dazu eine ziemlich ernste, düstere Story).

Ich persönlich gebe dem ganzen noch 1-2 weitere Folgen, aber da ich letztlich schon von den Charakterdesigns kein großer Fan bin, glaube ich, dass ich nicht lange bei der Stange bleiben werde. Das ist hier aber wirklich reine Geschmacksfrage und ich würde jedem raten, sich einfach selbst ein Bild davon zu machen.

 

Zur Reihe: SimulReview Sommer 2015 Masterpost

SimulReview Summer '15: Prison School Prison School, Anime on Demand, Anime-Reviews, Nipponart, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #11

Prison School
監獄学園 [Prison School]

Veröffentlichung: 13.7.15, Vormittag (Ausstrahlung in Japan am 10.7.15)

Portal: Anime on Demand (Infos zu den Kosten siehe Masterpost) -> Link zum Simulcast-Stream (1. Episode kostenlos)

Story: Die Hachimitsu Oberschule wurde erst kürzlich auf Koedukation umgestellt. Deshalb wimmelt es dort nach wie vor von Mädchen - an Jungen gibt es dagegen lediglich fünf, und die sind primär dort, weil sie geglaubt haben, dort beste Chancen darauf zu haben, endlich ihre Jungfräulichkeit abzulegen. Sie müssen allerdings feststellen, dass das doch nicht so einfach ist, da die Mädchen schlicht nicht mit ihnen reden. Nach einer gescheiterten Spanner-Aktion im Bad erfahren sie auch wieso, denn der "Geheime Schülerrat" steht sofort bereit, um sie öffentlich and den Pranger zu stellen, sie anschließend in ein Gefängnis auf dem Schulgelände zu schmeißen und zu brutaler Zwangsarbeit zu verdonnern. 

Bewertung: 0  Punkte

Meine Meinung: Die Punktzahl spricht eigentlich für sich, aber ich will mal trotzdem erklären, warum ich diesen Einstand mehr als grauenvoll fand.

Erst einmal die Story: Da haben wir eine renommierte Schule mit hohem Ansehen, und die einzigen Männer, die sich dort hin verirren, sind fünf tendenziell unattraktive Loser, die endlich einen wegstecken wollen. Dann gibt es einen "geheimen" Schülerrat, der überall Zettel aushängt. Und der die Menschenrechte besagter männlicher Schüler wortwörtlich mit Füßen tritt, ohne dass es anscheinend irgendeinen Erwachsenen (Lehrer, Schulleitung, whatever) anscheinend auch nur ansatzweise interessiert. Die Jungs, die nicht mehr getan haben als einen kleinen Blick auf die nackten Körper ihrer Mitschülerinnen zu erhaschen (merke: kein körperlicher Übergriff oder dergleichen) werden nicht nur ohne Verhandlung oder Chance zur Verteidigung in ein Gefängnis (!) auf dem Schulgelände (!!) geschmissen, sondern auch noch auf brutalste Weise körperlich malträtiert. Diese Unverhältnismäßigkeit soll wohl irgendwie witzig sein, aber sorry, an mir geht das völlig vorbei, ich finde das einfach nur grauenvoll.

Die Charaktere haben in meinen Augen auch nichts zu bieten. Wir haben einen Normalo, einen Otaku/Nerd, einen Punk, einen Kapuzeträger dessen Gesicht wir nie sehen und einen Dicken. Der Dicke sieht übrigens aus, als hätte man das Gesicht eines schlanken Menschen mit Photoshop verkleinert und auf dieses schwabbelige Gesicht gesetzt, auch das soll wohl witzig sein, wirkt aber auf mich wie gewollt und nicht gekonnt. Charakterlich haben die Jungs bisher als Gruppe anscheinend nur ein Hirn, das keinen anderen Gedanken kennt als "Ich will nackte Frauen sehen". Individuelle Charaktereigenschaften sind allenfalls in homöopathische Mengen auszumachen. Die Frauenversessenheit der Charaktere geht sogar so weit, dass sie sich daran aufgeilen, von der sexy Meiko mit einer Peitsche geschlagen zu werden und ihre Stiefel lecken zu dürfen. Als wäre jeder Mann masochistisch veranlagt. Und à propos Meiko: Die hat so übertrieben riesige Brüste, da ist eine Brust größer als ihr Kopf. Nein, wirklich.

Nebenbei gibt es noch eine kleine süße Romanze zwischen Hauptcharakter und dem "süßesten Mädchen seiner Klasse" (aka: das langweilige nette Mädchen von nebenan). Aber oh nein: Sie hält ihn für einen guten Menschen, der nie im Leben wirklich ein Spanner sein kann. Weil sich "guter Mensch" und "wie jeder normale 16-Jährige an Sex interessiert" offensichtlich widerspricht.

Natürlich schaut man(n) einen derartigen Anime auch nicht wegen der Story oder der tollen Charaktere. Auf der Front macht sich die Ausstrahlung bei AoD allerdings auch nicht so doll, weil es die zensierte TV-Ausstrahlung aus Japan ist. Das heißt: völlig offensichtlich platzierte Lichtstreifen und zusätzliche Dampf-Balken, die jeden Blick in den Schritt einer Frau (also auf ihr Höschen, mehr wird man auch in der unzensierten Version da unten nie sehen) oder Nippel verwehren. Unzensiert wird das ganze vermutlich auch in Deutschland nur auf DVD zu bekommen sein - aber ich werde es garantiert nicht kaufen, in welcher Version auch immer. Die Serie würde ich ehrlich gesagt nicht mal weiterschauen, wenn ich Geld dafür bekäme. Setzen, sechs.

Ach ja, und die Untertitel von Nipponart machen ihre Sache hier auch besonders schlecht. Tipp: Untertitel lesen ist sowieso schon anstrengend, aber noch herausklamüsern zu müssen welche der beiden Zeilen am unteren Bildrand das Gesagte übersetzt und welche die Textbox im Bild, fordert so viel Aufmerksamkeit dass man auch gleich das Bild ganz abschalten könnte. Hin und wieder Übersetzungen an den oberen Bildrand zu setzen kann doch eigentlich nicht so einen großen Aufwand darstellen.

 

Zur Reihe: SimulReview Sommer 2015 Masterpost

SimulReview Summer '15: God Eater God Eater, Anime-Review, Daisuki.net, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #10

GOD EATER

Veröffentlichung: 12.7.15, 16:30

Portal: Daisuki.net -> Link zum Simulcast-Stream (konstenlos)

Story: Lenka Utsugi ist ein "New-Type", eine neue Hoffnung im Kampf gegen die Aragami genannten Monster. Nach seiner Ernennung zum God Eater muss er allerdings erst einmal brav sein Training abarbeiten, bevor er die Chance erhalten kann, selbst im Feld zu kämpfen. Als eines Nachts gleichzeitig an zwei Stellen Aragami die Mauer seiner Siedlung durchbrechen, kennt er jedoch kein Halten mehr: Er schnappt sich seine Waffe, das God Arc, und stürzt sich in den Kampf...

Bewertung: 8  Punkte

Meine Meinung: Man merkt, auch wenn man es vielleicht nicht weiß, irgendwie doch stark, dass es sich bei diesem Anime um eine Videospieladaption handelt. Vielleicht liegt das daran, dass der Hauptcharakter noch ein relativ unbeschriebenes Blatt bleibt, dass er mit Training beginnen muss oder dass das Beantragen von Trainingseinheiten über ein Terminal funktioniert. Dazu kommt noch die Optik, die eigentlich wie ein Mittelding aus Anime und Videospiel erscheint. Es ist ziemlich offensichtlich, dass hier durchgehend 3D-Modelle zum Einsatz kommen anstatt dass zumindest die menschlichen Charaktere gezeichnet sind. Dabei ist die Umsetzung aber, anders als die mir bisher bekannten Vertreter dieser Animationsart, extrem gut gelungen. Vom Studio Ufotable, das sich vor allem durch die Umsetzung von Fate/Zero und Fate/Stay Night Unlimited Blade Works profiliert hat war allerdings auch nichts Schlechteres zu erwarten. Um das voll zu genießen, sollte man sich auf jeden Fall einen Account für Daisuki.net erstellen (ist komplett kostenlos), um in den Genuss höherer Auflösungen als 480p zu kommen.

Die Optik ist also schon mal atemberaubend, aber kann man das von der Story auch behaupten? Bisher sieht alles ziemlich klassisch aus. Monster bedrohen mal wieder die Menschheit und nur Auserwählte mit speziellen Waffen (in diesem Fall heißen die Auserwählten eben God Eater) können ihnen die Stirn bieten. Ansonsten beschäftigt sich der Story-Auftakt hauptsächlich mit dem Hauptcharakter Lenka, schafft es aber nicht wirklich, ihn als Person greifbar zu machen. Wir sehen ihn zwar trainieren und er macht mehrmals deutlich, dass er unbedingt gegen die Aragami kämpfen möchte, aber das wirkt alles sehr oberflächlich. Ob er sich im Lauf der Story noch zu einem richtigen Charakter mausern wird, ist angesichts der Vorlage noch etwas zweifelhaft. Noch dazu bekommt er natürlich gleich eine Spezialwaffe, die außer ihm kaum jemand hat. Klingt für mich erst mal eher langweilig. Interessanter werden voraussichtlich eher die drei Mitglieder der 1. Einheit, der Elite unter den God Eatern, von denen bekam man bisher aber lediglich einen ersten Eindruck - nämlich dass sie, auch das wenig überraschend, ziemliche Exzentriker sind, die natürlich trotzdem (oder gerade deshalb) die Besten in ihrem Job sind.

Neben dem Kämpfen gegen Monster wird es wohl auch darum gehen, woher diese eigentlich kommen. Die erste Episode hat da schon einige Andeutungen gemacht: Ein Team von Wissenschaftlern, eine neuentwickelte Zellenart, die eine neue Energiequelle darstellen soll - und zwei der ehemaligen Wissenschaftler leiten jetzt den Kampf gegen die Aragami. Das wirkt jetzt auch erst mal schrecklich offensichtlich und es bleibt zu hoffen, dass es doch noch den ein oder anderen Twist gibt.

Allein aufgrund der Optik kann ich jedem nur empfehlen, zumindest einen Blick auf God Eater zu werfen, da das Hauptaugenmerk sowieso auf den dynamischen Kämpfen zu liegen scheint. Storymäßig wirkt das ganze eher vorhersehbar und klassisch, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

 

Zur Reihe: SimulReview Sommer 2015 Masterpost

SimulReview Summer '15: Die Monster Mädchen Die Monster Mädchen, Anime on Demand, Anime-Review, Kazé, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #9

Die Monster Mädchen
モンスター娘のいる日常 [Monster Musume no iru Nichijou]

Veröffentlichung: 10.7.15, gegen Mittag (Ausstrahlung in Japan am 7.7.15)

Portal: Anime on Demand (Infos zu den Kosten siehe Masterpost) -> Link zum Simulcast-Stream (1. Episode kostenlos)

Story: Kimihito Kurusus Leben ist ziemlich chaotisch geworden, seit er eine Austauschschülerin in seinem Haus beherbergt. Denn sie ist kein normales Mädchen sondern eine Lamia - halb Mädchen, halb Schlange. Das bringt allerhand praktische Probleme mit sich, denn nicht nur musste sein Haus umgebaut werden um sie überhaupt zu beherbergen, sie braucht als Amphibie auch Wärme von außen, um ihre Körpertemperatur zu bewahren. All zu intensiv darf die Kuschelei allerdings nicht werden - Verträgen über das Zusammenleben von Menschen und Chimären zufolge darf er als Gastgeber niemals Hand an sie legen. Und das ist nur ein Teil des Ärgers... 

Bewertung: 7  Punkte

Meine Meinung: "Die Monster Mädchen" ist eigentlich ein klassischer Harem-Anime: Wir haben einen netten jungen japanischen Mann, in den sich nach und nach (das wird im Opening schon deutlich) ein halbes dutzend Mädchen mit den unterschiedlichsten Vorzügen verliebt. Der das aber nie ausnutzt, so dass es ständig bei schlüpfrigen Alltagsszenen bleibt, aber nie zu einer Beziehung kommt. Kennt man ja schon zu Dutzenden.

Aber: Die Serie schafft es mit ihrem schon im Titel enthaltenen Konzept, das ganze erfrischend neu darzustellen, allein schon weil die Mädchen alles andere als die typischen Damen sind, die man in Harem-Animes so zu Gesicht bekommt. Also, charakterlich sind sie natürlich schon im Rahmen des Üblichen, aber der Fakt dass sie halbe Monster sind und entsprechende Eigenarten haben, gibt dem ganzen eine sehr individuelle Note. Was noch dazukommt, und in der ersten Episode schon deutlich wird: Die Monster Mädchen sind zwar eigentlich ganz lieb, aber potenziell gefährlich. So wird Kimihito gleich zweimal von Lamia-Mädchen Mia fast die Luft abgeschnürt und sie merkt es nicht einmal.

Zweitens ist Kimihito ein bisher ausgesprochen akzeptabler Hautpcharkter. Ja, er ist ein netter KerlTM, aber er zeigt in dieser Folge auch, dass er Situationen schnell einschätzen und wenn es sein muss auch richtig zuschlagen kann. Insgesamt kann einem der Junge vor allem Leid tun, denn das Zusammenleben mit Mia bereitet ihm einige Unannehmlichkeiten und zu allem Übel darf er als Ausgleich nicht mal "ran". Anders als in typischen Harem-Serien, wo der Hauptcharakter entweder ewig auf dem Schlauch steht oder schlicht zu nett ist, um eins der Mädchen den anderen vorzuziehen wird hier klipp und klar gesagt: Sex mit einem Monstermädchen ist zwar möglich, aber Kimihito sollte sich das ganz schnell aus dem Kopf schlagen, wenn er nicht im Gefängnis landen und von dem Mädchen gerennt werden will. Dementsprechend fußt der Witz auf dem Prinzip: Sie will es, er würde eigentlich auch gerne, aber weil ihm die Konsequenzen nicht egal sind, kommt es nie dazu.

Der Anime spart auch nicht gerade mit anzüglichen Szenen im Bad, in der Damenumkleide und sogar im Love Hotel. Die Anime-Version ist dabei entschärft: Während man im Manga (der steht in meinem Regal) allenthalben Nippel zu sehen bekommt, sind diese im Anime ständig durch Haare, Schwänze (also den Schlangenschwanz von Mia :D) oder davor stehende Charaktere verdeckt. Das ist in meinen Augen eine deutlich bessere Lösung als man sie in diversen anderen Anime bekommt, wo entweder extrem unnatürlich wirkende Lichtstreifen quer durchs Bild gehen oder kleine "Aufkleber" die interessanten Parts verderben, wirft aber die Frage auf, ob dann für eine DVD-Version alles noch mal (mit Nippeln) neu gezeichnet wird oder ob man für diese Inhalte dann doch weiterhin in den Manga blättern muss, wenn man Wert darauf legt.

So gesehen gibt es bei den Monster Mädchen an und für sich nichts zu meckern. Wert auf all zu viel Hintergrundinfo sollte man dabei allerdings nicht legen (Wo haben die Monster gelebt, bevor sie 3 Jahre vor Beginn der Story Kontakt zu den Mädchen aufgenommen haben? Wie leben sie in ihrer natürlichen Umgebung? etc.) und auf eine fortschreitende Story (abgesehen von: Kimihito hat "Spaß" mit einer zunehmend großen Gruppe an Monster Mädchen) erst recht nicht. Aber wer an anzüglichen Szenen seinen Spaß hat und gerne mal Harem-Animes schaut, sollte auf jeden Fall reinschauen. Die Umsetzung bei Kazé ist ordentlich und obwohl es auch hier eine Zeitdifferenz zur japanischen Ausstrahlung gibt, sieht es so aus, als wird man auch in Zukunft die neuen Folgen jeweils pünktlich zum Wochenende haben.

 

Zur Reihe: SimulReview Sommer 2015 Masterpost

SimulReview Summer '15: Himouto! Umaru-chan Himōto! Umaru-chan, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #8

Himouto! Umaru-chan
干物妹!うまるちゃん [Himouto! Umaru-chan]

Veröffentlichung: 8.7.15, 21:00 

Portal: Crunchyroll (Infos zu den Kosten siehe Masterpost) -> Link zum Simulcast-Stream

Story: Umaru ist ein ausgesprochen hübsches, intelligentes und sogar noch sportliches Mädchen, das sich in der Schule und Nachbarschaft großer Beliebtheit erfreut und auch die Blicke von Fremden auf sich zieht. Was außer ihrem großen Bruder Taihei, mit dem sie zusammen lebt, niemand weiß: Sobald sie die Türschwelle übertritt, wird sie zur "Faultier-Schwester". Dann spielt sie die ganze Zeit Videospiele, liest Newsfeeds oder versucht ihre Hamster zu dressieren während sie Chips und Cola in sich hineinstopft...

Bewertung: 3  Punkte

Meine Meinung: Der Aufhänger der Serie ist nicht unbedingt etwas Neues: Die hübsche Musterschülerin, die zu Hause ganz anders drauf ist. Mich lässt das vor allem an Serien wie Kare Kano und Switch Girl denken, "Himouto" scheint aber im Gegensatz zu diesen Serien keine Entwicklung anzustreben: Die Eigenart der Protagonistin ist erkennbar darauf angelegt, dass der Zuschauer diesen Lebenswandel lustig findet und nicht darauf, dass sich daraus irgendwelche Verwicklungen mit Klassenkameraden ergeben oder sie (Gott bewahre!) so was wie eine Charakterentwicklung durchmacht.

Umaru selbst ist mir dabei so unsympathisch wie es eben geht. Gegenüber Fremden gibt sie sich nett, aber ihren eigenen Bruder sieht sie eigentlich nur als Laufburschen. Er kocht für sie, putzt den Käfig ihrer Hamster und geht für sie Zeitschriften kaufen. Natürlich ist er auch selbst schuld, wenn er ihr diese Lebensweise durchgehen lässt, was ihn ebenfalls nicht gerade sympathisch macht. Ich an seiner Stelle hätte dieses dreiste Ding schon längst rausgeschmissen.

Noch dazu ist die Serie geradeheraus weltfremd, versucht sie uns doch weiszumachen, dass man auch wenn man außerhalb der Schulzeit nur faul abhängt ganz einfach immer die besten Noten haben, perfekt Klavier spielen und sogar Mitglieder des Schwimmteams in ihrer eigenen Disziplin schlagen kann. Das ist sicher der Wunschtraum jedes Otakus der tatsächlich einen Umaru-artigen Lebenswandel führt, in meinen Augen aber eine regelrechte Beleidigung für jeden hart arbeitenden Menschen. Es. geht. einfach. nicht. Dass jemand sich Schulstoff rein durch Anwesenheit in der Schule aneignet mag ja noch möglich sein, aber Sport und Musik erfordern einfach Training. Ergo ist es mir schlicht unmöglich, Sympathie für diesen Hauptcharakter aufzubringen, der nichts tut und trotzdem alles hat.

Noch dazu fand ich schon die erste Episode stinklangweilig. Es gibt keine fortschreitende Story, nur Alltagsbegebenheiten von Umaru-chan, z.B. eine ellenlange Szene, in der sie sich abwechselnd Chips, Schokosprossen und Cola reinzieht und darüber schwärmt, wie toll diese drei Sachen doch zusammenpassen. Die erste Folge war mit ihren knapp 23 Minuten am Stück für mich ziemlich unerträglich. Da die Episode sowieso in mehrere Abschnitte unterteilt ist, wäre es möglicherweise sogar passender, das ganze als Kurzserie mit etwa 8 Minuten pro Mini-Episode anzulegen. Andererseits, schauen würde ich sie dann trotzdem nicht.

Kann sein, dass ich einfach persönlich diese Charaktere mit meiner Einstellung nicht vereinen kann und andere den Kontrast zwischen Perfect-Umaru und Faultier-Umaru sogar lustig oder bewundernswert finden - oder Umaru an sich einfach niedlich findet. Wer sich in Umaru wiederfinden kann, wird sicher schon irgendwo seinen Spaß haben und ihre Darstellung als "Faultier-Schwester" (so die Crunchyroll-Subs, eigentlich ist "Himouto" ein Wortspiel aus "Himono" - Trockenfisch und "Imouto" - kleine Schwester) niedlich finden. Einen Blick kann man sicher mal reinwerfen. Für mich persönlich ist es aber definitiv nichts.

 

Zur Reihe: SimulReview Sommer 2015 Masterpost

SimulReview Summer '15: Shimoneta Shimoneta: A Boring World Where the Concept of Dirty Jokes Doesn’t Exist, Anime on Demand, Anime-Review, Kazé, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #7

SHIMONETA - A Boring World Where the Concept of 'Dirty Jokes' Doesn’t Exist
下ネタという概念が存在しない退屈な世界  [Shimoneta to iu gainen ga sonzai shinai taikutsu na sekai]

Veröffentlichung: im Laufe des 8.7.15 (Ausstrahlung in Japan am 4.7.)

Portal: Anime on Demand (Infos zu den Kosten siehe Masterpost) -> Link zum Simulcast-Stream (1. Episode kostenlos)

Story: In einer Welt, in der die öffentliche Moral Japans strengstens überwacht wird und schon das Aussprechen unsittlicher Begriffe geahndet wird, ist die Tokioka-Schule das Musterbeispiel an Moral. Tanukichi Okuma ist mit dem Eintritt in die Oberschule aus Bewunderung für die Schülersprecherin Anna Nishikishinomiya an diese Schule gewechselt. Noch auf dem Schulweg an seinem ersten Tag wird er allerdings in einen "Terroranschlag" verwickelt, bei dem eine Frau, die sich Setsugen no Ao nennt und einen Schlüpfer als Gesichtsmaske trägt, anzügliche Bildchen in die Menge wirft. Nicht nur das: Der Schülerrat der Tokioka bittet Tanukichi aufgrund seines Wissens als Außenstehender um Mithilfe bei der Suche nach der Terroristin. Die ist schneller gefunden als gedacht, offenbart sich doch Mitschülerin Ayame gegenüber Tanukichi noch am selben Tag als die Gesuchte. Denn auch sie möchte Tanukichis Hilfe - allerdings mit dem gegenteiligen Zweck, den unbedarften Tokioka-Schülern endlich das Konzept des "Andockens" näherzubringen.

Bewertung: 8.5 Punkte

Meine Meinung: Fangen wir damit an, dass das Setting absolut absurd ist. Dass das rigide Verbot von sexuellen Begriffen und Darstellung von Sex zu gesellschaftlicher Stabilität führen soll, halte ich für Unsinn - erst recht, wenn die "Elite" des Landes aus Schülern besteht, die im Alter von 15-16 nicht mal eine Ahnung haben, wie Kinder entstehen. Noch dazu wird in der Episode von einem "Geschlechtsverkehrsverbotsgesetz" (das es allerdings noch nicht gibt) gesprochen - als würde gerade die japanische Gesellschaft (zumindest in der jetzigen Realität) nicht sowieso schon unter Nachwuchsmangel leiden. Andererseits wirkt das Setting auch wie eine Parodie auf bekannte Dystopien wie 1984 (allein schon die Existenz einer Moralpolizei, vergleiche die Gedankenpolizei bei Orwell), und für eine Parodie gehört es sich ja auch irgendwie, dass man nicht alles so ernst nehmen darf. Aufgeregt hat mich nur eine Stelle, wo drauf hingewiesen wurde, dass es illegal ist in der U-Bahn einer Frau an den Hintern zu fassen. Als wäre das nur in dieser übermoralischen Welt verwerflich.

Wenn man das Setting erst mal geschluckt hat, funktioniert die Serie aber extrem gut. Tanukichi ist trotz seines Aussehens nicht so sehr der typische "Normalo-Hauptcharakter" wie man das erwartet und bietet Identifikationspotential, da er von einer Schule mit entschieden "niedrigeren moralischen Standards" kommt und daher für unsere Verhältnisse "normal" ist. Er erkennt also, was für einen Stuss gewisse Vorstellungen der Tokioka-Schüler (die absolut kein Wissen und keine Vorstellung von Sex haben) sind, ist aber gewitzt genug, um so zu tun als würde er auch glauben, dass Kinder entstehen wenn sich "zwei Menschen ganz doll lieb haben". Und er versteht - im Gegensatz zu den meisten seiner neuen Mitschüler - die schlüpfrigen Witze der Terroristin Ayame.

Die erste Episode verbringt dann auch erst mal viel Zeit damit, uns Tanukichi und Ayame als Charaktere näherzubringen. Wir erfahren zum Beispiel, dass er der Sohn eines Sexwitz-Terroristen ist und sie die Tochter eines Politikers, der seinerzeit gegen das Moralgesetz protestiert hat. Und dass sie versaute Witze so sehr liebt, dass sie beschlossen hat, die Welt zu ändern in der sie lebt. Tanukichi ist zwar noch merklich widerwillig, merkt aber selbst bei einer Aktion am Ende der Folge, dass ihm der Sexwitz-Terrorismus auch irgendwie Spaß macht. Und das wird sicher noch zu lustigen Entwicklungen führen.

Etwas, von dem ich nicht so ganz weiß was ich davon halten soll ist die Zensur innerhalb der Serie. Es macht allerdings schon den Eindruck, als sei es Teil des Gags, dass die - in diversen anderen Anime bei der TV-Ausstrahlung verwendeten - "Zensuraufkleber" vor allem auf Ayames obszöne Gesten, korpulierende Fliegen und die Klöten von Tanuki-Statuen verwendet werden, nicht aber auf herumfliegende Pornobildchen. Die (weiblichen) Protagonistinnen wurden bisher angenehmerweise auch noch gar nicht für Fanservice der typischen Art genutzt - ihr wisst schon: Froschperspektive unter den Rock, Hinfallen mit anschließendem Entblößen des Höschens, versehentliche Tittengrapscher. Damit gehört "Shimoneta" dem ersten Eindruck nach zu den wenigen Ecchi-Serien, die Niveau haben und nicht einfach durch möglichst viele Bilder von wackelnden Brüsten und Mädchenhöschen den Zuschauer ködern wollen.

Ja, ich glaube man hört raus, dass mir der Auftakt ziemlich gut gefallen hat. Shimoneta verspricht eine spaßige Serie zu werden, in der auf eine erfrischend neue Weise mit anzüglichen Inhalten umgegangen wird.

Die Umsetzung durch Kazé lässt übrigens wenig zu wünschen übrig - halt außer, dass das ganze eher "4-Tage-später-Cast" statt "Simulcast" heißen sollte. Die Übersetzungen gefallen mir extrem gut und treffen die verschiedenen Ausdrucksweisen der Charaktere auf den Kopf. Der Season-Pass von AoD kostet 9 Euro (plus Gebühren), wenn es einem reicht die Folgen nur einmal zu schauen (d.h. für 48 Stunden zu "leihen"), und mir ist es nach diesem ersten Eindruck das Geld definitiv wert. Wer noch nicht so sicher ist, sollte auf jeden Fall in die kostenlos verfügbare erste Episode reinschauen ;)

 

Zur Reihe: SimulReview Sommer 2015 Masterpost

SimulReview Summer '15: Gangsta Gangsta., Anime on Demand, Anime-Review, Nipponart, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview #6

Gangsta
GANGSTA.

Veröffentlichung: im Laufe des 6.7.15 (Ausstrahlung in Japan am 2.7.)

Portal: Anime on Demand (Infos zu den Kosten siehe Masterpost) -> Link zum Simulcast-Stream (1. Episode kostenlos)

Story: Wenn alte Kioskbesitzerinnen sich bedroht fühlen oder die Polizei nicht weiterweiß, dann sind sie gefragt: Worick und Nicolas, die "Dienstleister". In einer Stadt, in der Verbrechen zum Alltag gehören, kümmern sie sich gegen Geld um die Beseitigung des schlimmsten Abschaums... 

Bewertung: 9 Punkte

Meine Meinung: Der Anfang des Opening erweckt den Eindruck, dass auf Anime on Demand wirklich nur Serien laufen, die außer Fanservice wenig zu bieten haben. Das täuscht allerdings, denn obwohl die Serie mit leicht bekleideten Frauen nicht sparsam umgeht, bedient sie nicht die üblichen Anime-Klischees sondern erzählt einfach eine Geschichte in einem Milieu, in dem Prostitution weit verbreitet ist. Sie wird auch - anders als der noch kommende Fanservice-Schmarrn - nicht von Kazé sondern von Nipponart auf Anime on Demand veröffentlicht (das muss man dazusagen, weil diese Information auf der Seite selbst nirgendwo zu bekommen ist, man sieht es aber an der Farbe der Untertitel, die bei Nipponart weiß und bei Kazé gelb sind).

Inhaltlich passiert in der ersten Episode noch nicht viel, Nicolas und Worick gehen einem ihrer Jobs nach, bei dem sie im inoffiziellen Auftrag eines Polizisten Drogenschmuggler umlegen. Dafür werden das Setting und die beiden Hauptcharaktere aber schon mal gut durchleuchtet. Gangsta spielt in einer heruntergekommenen Stadt, vermutlich in den USA, irgendwann Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts - das wird zwar nicht gesagt, lässt sich aber aus den Namen und der Technik schließen, die vorkommt. Das ist für Anime auf jeden Fall mal ein ungewöhnliches Setting und man könnte sich auch ohne Weiteres eine Realverfilmung (z.B. als HBO-Serie) davon vorstellen. Sex und Crime zieht schließlich immer. Überhaupt versucht sich die Serie mit ihrem Titel und auch dem Opening (voller Frauen in Strapsen) ein ziemliches "Bad Boy" Image aufzubauen, was auf mich allerdings schon fast übertrieben wirkt.

Zumal die Hauptcharaktere eigentlich ganz nette Typen sind - na ja, außer sie wurden bezahlt um dich umzubringen. Zumindest sind sie jenseits der 30 und gehören damit zu den größeren Ausnahmen der Anime-Welt. Worick ist eher ein Playboy und derjenige, der Aufträge an Land zieht und verhandelt. Letzteres liegt auch daran, dass Nicolas eine Behinderung mit sich bringt, die extrem clever in die Folge mit eingebracht wurde, weshalb ich euch da auch nichts weiter zu verraten möchte. Auf jeden Fall schwingt er ein japanisches Katana mit höchster Präzision.

Allein schon wegen des seltenen Settings und der für Anime doch eher ungewöhnlichen kompromisslosen Darstellung von Sex und Gewalt lohnt sich hier ein Blick. Vor allem für Fans von Mafiaserien wie Baccano! oder auch Durarara!! dürfte auch diese Serie etwas sein, aber letztlich würde ich sie allen empfehlen, die was suchen, was mal nicht "typisch Anime" ist. Worum sich die Story letztlich drehen wird, muss sich noch zeigen - aber bei Auseinandersetzungen im Gangstermilieu ist leicht vorstellbar, dass auch in kommenden Episoden viel Blut fließen wird. 

Das einzig Blöde an diesem Simulcast ist wie bei allen Serien auf AoD, dass sich das ganze eigentlich nicht "Simul"-Cast nennen dürfte, weil man nach der Ausstrahlung in Japan erfahrungsgemäß rund eine Woche auf die deutsch untertitelte Version wartet.

 

Zur Reihe: SimulReview Sommer 2015 Masterpost