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Einzelposting: The new Joker


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Von:    Shub_Niggurath 13.09.2008 00:02
Betreff: The new Joker [Antworten]
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Bin grad aus dem Film rausgekommen - und irgendwie verwirrt. Ich weiß echt nicht, ob ich ihn nun wirklich so großartig wie alle anderen finde soll, oder nicht...

Vorweg: Heath Ledger war wirklich genial. Ich hatte anfangs ziemlich Angst, er würde zu sehr von der Comic-Vorlage abweichen (ohne jetzt sein Talent anzuzweifeln). Aber es war dann genau das Gegenteil der Fall O.O Kein Krimineller oder auf düster-machender Irrer, sondern ein psychopathischer Philosoph und Anarachist, genau das, was ich mir gewünscht habe.
Und dann auch noch dieses "Ich kann nicht ohne dich und du nicht ohne mich"... obwohl's irgendwie makaber ist...
Nicht nur, dass er überzeugend gespielt hat, sodass man ihm die Philosophie des Jokers abgekauft hat, der Charakter war in jeder Sekunde derartig durchkonzipiert, es war regelrecht erschreckend. Jede Bewegung hat gestimmt, jede Tonlage hat gepasst... unglaublich.
Er trägt den Film, ich will die Kritiken nicht kennen, wenn er den Joker nicht derartig dargestellt hätte. Denn er schafft es, der Handlung eine Tiefe und einen Sinn zu geben, der Joker ist ein Charakter, der verwirrt, weil man seine Beweggründe nicht nachvollziehen kann. (Mich hab die ganze Zeit an diesen Johnny Cash-Song denken müssen, wo er der grausamsten Grund besingt, warum man tötet: I shot a man, because I want to watch him die)

Auch der Rest des Casts hat mir gut gefallen.
Bale ist perfekt für die Rolle und auch bei weitem treffender als die frühreren Darsteller (okay - Adam West ausgenommen ;)), Freeman war gewohnt sympathisch, Gyllenhal (oder wie man die schreibt) war auf alle Fälle, eine bessere Wahl als Katie Holmes (auch wenn sie ihr Potential nicht ausschöpfen konnte), Eckart war toll, die Wandlung, die durch die Münze ausgedrückt wurde, gefiel mir besonders gut, obwohl für meinen Geschmack etwas zu viel Gewicht auf den Charakter gelegt wurde.

Des weiteren: Tolle Effekte; schöne Kameraführung (wenn auch manchmal etwas schwindelerregend) und episch-theatralischer Score ;)

ABER:
Es gab einige unlogische Passagen - nicht unrealistisch, sondern unlogisch!
Spoiler

1) In der Szene, in der der Joker bei Bruce Waynes Benefizveranstaltung "einbricht" und Rachel aus dem Fenster wirft - was passiert, nachdem Batman sie gerettet hat? Wohin verschwindet der Joker und hat er nun seinen Plan verworfen Dent zu töten? Die Szene war plötzlich aus - Batman und Rachel liegen auf nem Auto - schwupdiwupp- Szenenwechsel.
2) Wie konnte Jim Gordon seinen Tod vortäuschen?
3) Warum ist Rachel gestorben? Dabei haben sich Batman und die Polizei doch ausgemacht, dass "sie ihre Hilfe aufteilen"... Und diese Erklärung von Batman und Commissoner Gordon zum Schluss war mehr als besch...eiden, denn irgendwie widerspricht sie Batmans Einstellung, nicht zu töten.



Und die Sache mit dem Schiff war so typisch Hollywood (oder Disney)... Dass wirklich alle (auf beiden Seiten) einen Rückzieher machen und dies ohne Aufruhr geschieht... okay, mit Realismus hat der Film zwar wirklich nicht viel zu tun, aber wenn man schon ein paar Szenen davor bereit ist einen anderen für ein Krankenhaus zu opfern, kann man auch eine angemessene Reaktion in dieser Stresssituation erwarten.

Außerdem wirkte die Nebenhandlung mit der Mafia etwas sehr konstruiert und war wirklich verwirrend.


Entweder hab ich zu unaufmerksam geguckt, oder diese Logik-Fehler waren wirklich vorhanden... könnte mich eventuell jemand aufklären. Solche Handlungsfehler können mir nämlich wirklich einen ganzen Film vermiesen.

Wie dem auch sein, Heath Ledger verdient mindestens eine Oskar-Nominierung.
Es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt - du und die anderen. Du wirst sehen, ihr werdet nie zusammen kommen.
Aus "Six Feet Under"

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