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Paladin Buch 1

von

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Kapitel 75

Kapitel 75
 

Langsam machte Thomas die Augen auf. Ohne den Kopf zu bewegen sah er nach links und rechts. Er schien in sein zimmer zu sein. Langsam drehte er den Kopf zur Seite. Neben ihm lag Togusa. Und da meldete sich auch der Kater. Thomas stöhnte kurz auf. Nach all den Verletzungen, die er schon erlitten hatte, müsste ein Kater eigentlich nichts sein… trotzdem war es für Thomas der Kater wie ein Tiefschlag.

„Wenn man seinen Kopf nicht bewegt, tut es fast nicht weh.“ Stellte Campel fest.

„Nie wieder Alkohol…“ brummte Thomas.

„Das hälst du doch eh nur bis zur nächsten Siegesfeier durch.“

„Auch wieder war… Erinnert mich an unsere sauftouren auf dem alten Stützpunkt.“ Brummte Thomas.

„In der Tadora Wüste?“

„Joa.“

„Welche Sauftouren? Die von unseren Hangar zum Komandobunker und wieder zurück?“

„Haben doch spaß gemacht.“

„Joa… Das war wenigstens noch lustig. Aber wenn ich mir vorstelle. Das bis zur Rente…“

„Ach.. als ob man bei dem Gesaufe so alt geworden währe.“

„Was trieb mich damals eigentlich in deine Arme?“ fragte Campel, ohne den kopf zu bewegen.

„Eine Alkoholvergiftung?“

„Hatte eigentlich irgendeiner je die Morgenpatroulie gemacht?“

„Ich glaub wir hatten da mal einen… Der war so ein ganz motivierter. Kam dauernd mit vorschriften… Bla… Nicht Saufen… kein Wasser verschwenden…“

„Wasser verschwenden?“

„Unsere Wasserschlachten im Sommer. Wir fanden es halt geiler als mit Farbmunition. Er hatte sich aber halt dauernd beschwert… War noch vor deiner Zeit.“

„Ach so.“

„Aber die Frage hab ich mir auch schon mal gestellt, was tireb dich in meine Arme… einen Wahnsinnigen Leutnant, der schon zu oft was wauf die Rübe bekommen hat.“

„Na so bescheuert warst du nicht. Gut… du bis der einzige der versucht hat mit einen KPA einen Abhang runter zu Surfen… Hättest du da aber nicht bis zum winter warten können?“

„Das war ne Bierwette.“

„Das war ein Bierdienst den wir da hatten. Ich meine, einige sind Ohne ein Bier gar nicht aus dem Bett gestiegen.“

„Na ja… Ich konnte danach ja drei wochen nicht aufstehen. Und du hast mich nicht besucht.“

„Wenn du meinst, Du müsstest mit deinen KPA auf einen Abmontierten Hangartor einen Felshang hinunter rutschen… Dann hast du es nicht besser verdient. Ich weiß nur nicht. War das Chef Techniker Padelt oder der Sturz der dich so zugerichtet hat?“

„Also das Knie und die Gehirnerschütterung war der Sturz. Den ausgerenkten Arm, das war Padelt.“

„Man klaut einen Mechaniker nicht einfach seine Hangartür.“

„Hätt ich sein Auto nehmen sollen?“

„Dafür hätte er dir beide Beine gebrochen.“ Sagte Togusa lachend. Darauf musste Thomas auch lachen. Sie hörten aber sofort wieder auf damit, da sich wieder ihr Kater meldete.

„Ach… Warum muss so was immer enden? Ich meine… Es war doch eine schöne Zeit, oder?“ fragte Thomas. Darauf drehte sich Campel langsam um.

„Ist doch immer so. Den perfekten Moment erkennst du erst, wenn er vorrüber ist.“

„Ich werde Magier und reise in die Zeit zurück.“

„Würde nicht klappen.“

„Weil ich zu unbegabt bin?“

„Weil du nicht der Major Thomas Blackwell wärst, der du damals wärst. Heute würdest du nicht so ohne weiteres Padelt eine Hangartür klauen. Wie bist du überhaupt Major geworden?“

„Magst du nicht wissen.“ Versuchte Thomas abzulenken.

„Ne sag doch mal.“

„Ach… War die größte Dummheit die ich begehen konnte. Wobei dann währe ich jetzt wohl schon tot.“

„hm?“

„Ich war nicht immer so… Mit 18 kam ich zum Militär. Damals war ich richtig

Karrieregeil. Ich meldete mich oft freiwillig. Hab immer mehr als nötig getan, war immer überdurchschnitt. Und dann kam der Tag. Ich erwischte meinen damaligen Kommandanten. Offiziell nach Gesetz ist das hier zwischen uns Illegal. Nun… wie es das schicksahl wollte, ich hab ihn Fotografiert.“

„Du ein überkorreckter karrieregeiler Soldat?“

„Ich hab überdurchschnitt geleistet. Das diese Leistung korreckt war hab ich nie gesagt. Für mich war damals das Militärgesetz sehr Beugbar… und ich hielt mich an das 8. Gebot.“

„8. Gebot? Es gibt doch nur 7?“

„Du sollst dich nicht erwischen lassen… beschiss ist es erst, wenn es einer Merkt. Übrigens, Nebber war genauso ein Karrierereiter wie ich. Egal, nu war das Problem da. Was tun? Ich hing in meinem Rang Fest. Major wurde man frühestens mit 30. So lange wollte ich aber nicht warten. Irgendetwas in mit trieb mich nach vorne. Also erpresste ich meinen Kommandandten. Er bekommt das Foto, ich den Rang eines Majors. Ich meine… Damals beim Söldnerkrieg auf Katorea. Da hab ich schon gute Dienste geleistet. Der Zug unter meiner Führung hatte eine 98% erfolgsstatistik. Wir hatten nach dem Halben Krieg erst einen Mann verlohren… Den hat eine Fischvergiftung geholt. Also Grund gab es genug. In seiner Panik lenkte der General ein. Ich wurde Major. Gott war ich damals Stolz auf mich.“ Erzählte Thomas und starrte zur Decke.

„Und was dann?“

„Alles lief schief und ich endete in der Tadora Wüste.“ Versuchte Thomas es abzukürzen.

„Hm?“

„Der General hat versucht mich umzubringen. Er war ein Neurotiker und immer verdammt pflichtbewusst. Das einer seiner schlimmsten Untergebenen ihn in der Hand gehabt hatte, das war unerträglich. Also schickte er mich in einen Einsatz, den ich nicht überleben sollte. Der Feind brach durch unseren Abschnitt. Ich traf eine Falsche entscheidung und verlohr vier Züge. Ich entschied mich Falsch, weil ich nachdachte.“

„Nachdachte?“

„Bisher war alles intuitiv entschieden worden. Im Sperrfeuer entschied und Plante ich am Besten. Aber damals… Ich plante absolut Falsch. Der Feind umging uns, fiel uns in die Flanke. Bisher hatten alle Pläne geklappt. Aber da… ich war hemmungslos überfordert gewesen. Ich hatte alles auf die falsche Karte gesetzt. Weil ich Stundenlang überlegt habe. Meine erste Entscheidung wäre die richtige gewesen. Ich überlebte, weil mein KPA in einen Tümpel stürtzte und halb versank. 14 Stunden saß ich im kalten und mit Blutegeln verseuchten Wasser. Im Cockpit eingeschlossen. Danach… Man degradierte mich nicht. Sowas könne halt passieren. Man versetzte mich in die Tadora Wüste. Da war ich dann, eh du kamst. So kam ich mit 26 auf dem Abstellgleis an. Die 4 Tägige Fahrt dort hin nutzte ich zum Nachdenken. Und ich sag dir, wenn man es akzeptiert, ist es gar nicht so schlimm. DU hattest ja einfach nur Pech, das du auf die freie Stelle gesetzt wurdest. Du bist glaub ich die einzige gewesen, die keine Schuld daran hatte, dort hin zu kommen.“

„So hätte ich aber auch dich nicht getroffen. Und währe nun wohl nur ein weiteres Holzkreuz neben den Schlachtfeldern.“ Stellte Togusa fest.

„Ja… Das ist der Punkt, wo ich immer noch grübel und frage, was wenn… ich meine. So hab ich dich getroffen. Wir sind noch am Leben. Wir führen einen Krieg. Erfolgreich, wie die Siegesfeier zeigt. Aber auf der anderen Seite… Was wenn nicht? Hätte man was ändern können? Hätte ich in einer ordentlichen Position gesessen… Hätte man irgendwie es verhindern können?“

„Darüber sollte man nicht grübeln. Nachher weiß man immer ales besser.“ Sagte Togusa und strich ihm mit der Hand über die Wange.

„Du sagst es… Und seit diesen Tag entscheide ich ALLES nur Intuitiv. Lange vorplanung ist Sinnlos. Und bisher hat es uns doch Glück gebracht, oder?“
 

Silvia saß alleine in einen Kleinen Garten. Rings um ragten hoch Mauern auf. Sie war in sich gekehrt und dachte nach. Es war nun ein tag her, seit sie sich mit Sosuke gestritten hatte. Als ob es ihre Schuld gewesen währe, das das alles passierte. Sie verstand nicht, warum Sosuke ihr die Schuld gibt. Heute Abend würden sie wieder abreisen. Und wohl nie wieder zurück kehren. Sie hatte ja gehofft sich als Freunde trennen zu können. Aber das wahr wohl nicht möglich. Sie stand von der Bank auf und ging spazieren. Dies war der Königliche Garten. Kein Gärtner oder Bediensteter durfte hier hinein. Nu angehörigen des Königsfamilie war es erlaubt. Vor einer Gruppe Bäume kniete sie sich hin.

„Ach Papa… Was soll ich tun?“ fragte sie zum größten der Bäume. Diesen Baum hatte er gepflanzt. Es war Tradition, das mit drei Jahren jedes Familienmitglied hier einen Baum Pflanzt.

„Du warst doch sonst immer so weise… warum hast du nichts geahnt… Du fehlst mir so.“ schluchzte Silvia. Erst als sie wieder zurück in Arlyhet war hatte sie wirklich begriffen, das sie die vorletzte ist. Jedoch war Sinestra schon lange von der Thronfolge ausgeschlossen worden. Sie sah zur Seite. Ihr Baum war ein kahles Gestrüpp. Auch etwas was Silvia nicht verstand. Sie war auch erst die Jüngste. Gerade 19 Jahre. Für jemanden aus Arlyhet noch faktisch ein Kleinkind. Im Schnitt werden die Magier fast 700 Jahre alt. Als sie vor den Bäumen kniete um Rat suchte hörte sie ein Geräusch.

„Wer ist da?“ fragte sie erstaunt. Diesen Garten hatte seit über 1000 Jahren niemand anderes je betreten.

„Tach.“ Stammelte Sosuke verlegen und trat hinter den Bäumen hervor.

„Wie bist du hier rein gekommen?“ fragte sie erstaunt. Sosuke zeigte nur nach oben auf ein Seil.

„Das ist verboten. Wenn man dich hier findet.“

„In Häuser einbrechen auch. Trotzdem tu ich es. Und wer sollte mich finden? Das hier ist doch Sperrgebiet?“

„Ja… Das stimmt.“ Sagte Silvia zögerlich. Derweil setzte Sosuke sich auf die Bank.

„Und was willst du? Dich über mich lustig machen, weil ich versucht hab unsere Freundschaft zu retten?“ fragte Silvia abweisend. Sosuke versuchte Worte zu Formulieren. Bekam jedoch keinen Ton raus.

„Nun?“ fragte sie fordernd.

„Musstest du sie retten?“ fragte er kurz.

„Was?“

„Hab ich dir die Freundschaft gekündigt?“

„Nicht so deutlich… Aber…“

„Lass mich raten, wir waren deine ersten richtigen Freunde jenseits der Zofen und Dienern und das ganze?“

„… Ja…“ sagte Silvia verlegen und setze sich neben ihn.

„Grundregel fürs leben. Nur weil man Freunde ist, heißt das nicht, das man sich nicht streitet. Und du musst zugeben, ich hatte allen Grund zu platzen.“ Sagte Sosuke ernst.

„Nein.“ Sagte Silvia deutlich.

„Doch… soll ich dir die gründe noch mal aufzählen?“

„Ich streite nicht ab, das es viele gründe gab, die dich wütend gemacht haben. Aber du hattest kein recht mich zu beschuldigen. ICH konnte für keinen der Punkte etwas.“ Sagte Silvia gereizt. Sosuke seufzte tief.

„Hast ja recht… Es war nur so unfassbar. Dazu kommen diese Alpträume. Wenn ich die Augen zu mache, sind die Bilder da… Ich weiß nicht… ich Glaub ich werd wahnsinnig. Egal… Es war halt einfach zu viel, als du dann da geborgen und sicher auf diesen Thron saßt.“ sagte er erschöpft.

„Ich hab ja versucht euch was zu sagen… Aber ihr wart nicht auffindbar, und da seit ihr dann schon durch das Portal gestolpert.“

„Na Gestolpert bin ich nun nicht. Ich bin Marschiert.“

„Dann halt Marschiert. Hätte ich es nicht durch zufall mitbekommen… ich mag gar nicht dran Denken.“ Sagte Silvia und legte die Hände vors Gesicht.

„Zwei Dumme weniger.“

„Sag so was nicht! Ihr seit nicht dumm. Ich finde es unbeschreibbar das ihr mich retten wolltet.“

„Unbeschreibbar gut oder schlecht?“

„Gut natürlich. Ihr habt mich so viel gelehrt, so viel, was ich für mein ganzes Leben brauchen werde. Freundschaft ist da das größte. Ich find es traurig, das ihr schon wieder fort müsst.“

„Man hat uns freundlich dazu gedrängt.“

„Es ist Gesetz. Kein normaler Sterblicher darf sich hier aufhalten. Für euch wurde eine Ausnahme gemacht. Aber ich finde es ungerecht.“

„Gesetz ist Gesetzt.“

„Als ob du dich an Gesetzte halten würdest.“

„Wenn man droht mich einzuäschern, dann schon… Ich würde ja am liebsten sagen, wir bleiben in Kontakt. Aber… Das ist nicht möglich, oder?“

„Ich fürchte nein.“ Sagte Silvia betreten.

„Dann heißt es morgen früh, leb wohl, oder?“

„Ja.“ Sagte Silvia betrübt.

„Und wenn ich dich mir schnappe und einfach flüchte?“

„Glaube du kommst gerade bis zur Pforte.“

„Bist du optimistisch.“

„Ich kenne einige der Magier… sie würden mich nicht so einfach gehen lassen.“

„Du bist ihre Königin.“

„Ich bin gerade 19 Jahre alt. Noch führt der Epistolarius die Regentschaft.“

„Volljährig. Da solltest du selber entscheiden dürfen.“ Sagte Sosuke kurz.

„Mit 19?“

„Wie alt muss man bei euch denn werden um selber entscheiden zu dürfen?“

„Alt.“

„Das ist mal eine Aussage.“ Brummte Sosuke und streckte die Beine aus.

„Wir werden etwas älter als ihr Menschen.“ Sagte Silvia leise.

„Hm? Und wie viel?“

„Wenn du alt und grau bist, sehe ich immer noch so aus.“

„Ach du Schande… SO lange?“

„Ja. Verstehst du nun, warum viele aus meinen Volk so sind?“

„Was? Überheblich, selbstgefällig und abweisend?“

„Sie sind nur den Menschen gegenüber abweisend. Ich lebe fast 800 Jahre. Was denkst du, wie oft würde ich einen Geliebten Menschen verlieren?“

„Der fluch der Unsterblichkeit.“

„Genau. Darum will mein Volk mit euch nichts zu tun haben.“

„Für eine 19 Jährige bist du ziemlich gebildet.“ Brummte Sosuke.

„Na ja.“ Spielte Silvia es herunter. Einige Minuten des betretenen Schweigens traten ein.

„Wenigstens trennen wir uns nicht im Streit.“ Brachte Silvia hervor.

„Na ja.“

„Ich hätte doch sowieso nicht in eure… Und schon gar nicht in deine Welt gehört.“

„Das musst du für dich entscheiden.“ Sagte Sosuke missmutig.

„Pass nur gut auf Ryo auf. So jemanden wie sie wirst du wohl kaum noch mal finden.“

„Das sie einzigartig ist, behauptet sie auch.“

„Sie ist es.“ Unterstrich Silvia.

„Je mehr ich von ihr weg wollte, desto stärker wurde ich von ihr angezogen.“

„Das ist ein Zeichen. Und glaube mir, Nutze jeden Tag. Wer euch beobachtet, der weiß das ihr füreinander bestimmt Seit.“

„Ja… Aber… Ich merke auch wie sie unter meinen Alpträumen Leidet. Kannst du nicht etwas tun?“

„Was meinst du?“

„Handauflegen, Zaubern… Irgendwas… Nur lass es aufhören. Ich kann dir nicht helfen… Ich weiß nicht wie ich so etwas heilen kann. Der Epistolarius könnte es vielleicht.“



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