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Forsaken

Ein Tokio Hotel FF
von

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See who I am

2. Kapitel

See who I am
 

- Is it true what they say,

are we to blind to find a way?

Fear of the unknown clouds our hearts today.

Come into my world,

see through my eyes.

Try to unterstand, don't want to lose what we have.

We 've been dreaming

but who can deny,

it's the best way of living

between the truth and the ließ.
 

See who I am,

break through the surface.

Reach for my hand,

let's show them that we can

free our minds and find a way.

The world is in our hands,

this is not the end.
 

Fear is withering the soul

at the point of no return.

We must be the change

we wish to see.

I'll come into your world,

see through your eyes.

I'll try to understand,

before we lose what we have.

We just can't stop believing

because we have to try.

We can rise above

their truth and their lies.-
 

"Ich bin nich' ich wenn du nich' bei mir bist - bin ich allein......", sang Bill aus voller Seele in sein Mikrofon.

Ihr erstes Konzert der neuen Tour hatte angefangen, die Halle war wieder restlos ausverkauft. Auch die anderen Konzerte waren schon nach wenigen Stunden ausverkauft.

Während Bill in sein Mikro sang und dabei versuchte noch seine eigene Stimme zu hören, da die Fans kreischten wie verrückt, setzte sich Tom in Szene um gut auf einigen Handyfotos aus zusehen, dies sehr zu Freuden der Fans.

Bill lächelte beim singen leise in sich hinein, sein Lächeln bekamen nicht nur die Fans zu sehen, sondern auch seinen Bandkollegen, besonders Georg schenkte er eine gewisse Zeit aufmerksam, allerdings nur weil er versuchte die Zeichen seines Managers zu sehen.

`Weswegen Bill wohl so lächelt? Und warum blieb sein Blick solange bei mir hängen? Ob er mir vielleicht damit was sagen wollte?´

Diese Gedanken fraßen Georg innerlich auf. Doch er blieb standhaft und spielte munter weiter seine Bassgitarre. Ein plötzliches aussetzten seines Instruments würde alle in Sorge stürzen, zu Mal seine Bandkollegen wussten, dass er alle Lieder im Schlaf spielen konnte.
 

Nachdem sie auch die Zugaben beendet hatten gingen die Jungs in ihren Gemeinschaftsraum um sich dort etwas zu erholen und sich frisch zu machen.

Georg, der nur mit gut zureden seinerseits bis dort gekommen war, lehnte sich erschöpft gegen den Türrahmen.

Was war bloß los mit ihm? Alles in ihm und um ihn schien sich zu drehen. Ihm war abwechselnd heiß und kalt. Zu dem war ihm auch noch kotzübel.

"Ist was nicht in Ordnung Georg?", fragte Gustav besorgt.

Nun richteten auch Tom und Bill ihr Augenmerk auf Georg, dieser fühlte sich jetzt noch unwohler, er hasste, wenn er im Mittelpunkt stand.

"Mir geht's gut Jungs, keine Sorge, ich bin nur etwas erledigt, sonst nichts.", sagte Georg und versuchte dabei zu lächeln, was allerdings misslang.

"Komm ich nehme dir deine Bassgitarre ab.", bot Tom an.

Er wartete gar nicht auf eine Antwort von Georg, nahm die Gitarre und stellte sie neben seine, in einer der Ecken.

Georg war ihm diesbezüglich sehr dankbar. Er atmete tief ein und aus, er wollte zur Couch und er hatte sich vorgenommen nicht zusammen zu brechen.

Als er endlich saß, versuchte er sich zu entspannen, er schloss seine Augen dabei.

`Ganz ruhig Georg alles wird gut, du schaffst das. Erst mal beruhigen.´, dachte er um neue Kraft zu schöpfen.

"Oh lecker.", sagte Tom plötzlich.

Georg öffnete seine Augen, wäre es möglich gewesen so hätte er angefangen zu lachen.

Tom hatte angefangen sich über die eingetroffene Pizza herzumachen, jedoch hatte er es mal wieder übertrieben und sich mehrere Pizzastücken gleichzeitig reingezogen, aus Angst nachher nichts mehr zukriegen.

Nun saß er in einem Sessel und versuchte krampfhaft aufzukauen, dies sah allerdings reichlich dämlich aus und erinnerte mehr an einen Hamster mit voll gestopften Backentaschen. Ein Hamster allerdings, so dachte Georg, stellte sich beim leer kauen wesentlich geschickter an.

Dies Bild war natürlich ein gefundenes Fressen für Gustav, der nun wie üblich seine Witze riss. Bill lachte jedes Mal laut auf, wenn ein weiterer Witz beendet war und Tom hatte wiederum Mühe nicht mit zu lachen, da ja sonst das ganze Essen rausfallen würde.

Nachdem Tom endlich alles im guten runter gewürgt hatte, machten sich auch Gustav und Bill ans Essen.

Tom nahm ein Pizzastück und legte es auf einen Teller und ging damit zu Georg, der sich immer noch nicht von der Couch erhoben hatte.

"Da für dich.", sagte Tom und hielt das Essen unter Georgs Nase.

Georg spürte wie sich sein ganzer Magen verkrampfte.

Er sah angsterfüllt auf das Pizzastück, wenn er den Geruch davon noch länger riechen musste, so wusste er, müsste er sich übergeben.

"Was is Georg? Nun nimm endlich.", meinte Tom und hielt Georg den Teller noch dichter vor die Nase.

Das war zu viel des Guten, Georg merkte wie die Übelkeit in ihm hochstieg und er wusste, dass er sich gleich übergeben musste.

So stieß er Tom beiseite, rannte ins Bad und knallte die Tür zu.

"Was is denn jetzt los? Seit wann mag Georg keine Pizza mehr?", fragte Tom verwirrt und blickte abwechselnd zu Bill und Gustav.

Bill zuckte mit den Achseln, währenddessen war Gustav zur Badtür gerannt und lauschte.

Nach ein paar Minuten setzte er sich wieder auf den Stuhl und aß weiter.

"Und?", fragten die Twins wie aus einem Mund.

"Nichts besonders, anscheinend hat sich unser Freund nur den Magen verstimmt.", meinte Gustav.

"Was? Woher willst du das wissen?", fragte Tom.

"Wenn man an der Badtür lauscht, hört man das klar und deutlich.", nuschelte Gustav, der mit dem widerspenstigen Käse auf der Pizza kämpfte.

In diesem Moment ging die Badtür auf und ein ziemlich entkräfteter Georg stand im Rahmen.

Die Blicke dreier Augenpaare lagen auf ihm, zwei davon mit sehr viel Besorgnis.

"Es ist nichts, ich hab nur das Mittag nicht richtig vertragen. Nichts schlimmes also.", erklärte er und lächelte gequält.

"Seht ihr, was hab ich euch gesagt? Nichts besonderes.", sagte Gustav zufrieden und widmete sich nun wieder seiner Pizza.

"Na, wenn du das selbst so meinst. Dann kann ich ja jetzt aufs Klo.", meinte Tom und ging auf Georg zu.

Doch dieser regte sich nicht, innerlich schwankte er hin und her.

Aber nachdem er nochmals einen sorgevollen Blick von Bill und dem, an ihm vorbeiwollenden, Tom auffing, versuchte er wieder zurück zur Couch zu gehen, dabei taumelte er heftig.

`Oh man, is mir schwindelig. Warum wird es auf einmal so dunkel hier?´, dachte Georg.
 

Tom war gerade im Bad verschwunden, als er einen Aufschrei von Bill hörte, sofort kam er aus dem Bad gestürmt und folgte dem entsetzten Blick von Bill.

Dieser war auf Georg gerichtet, der Ohnmächtig auf den Boden lag.

"Von wegen nichts besonderes. Zusammenbrechen ist auch, dass alltäglichste auf der Welt.", meinte Tom zu Gustav und versuchte Georg mit sanften Ohrfeigen zu wecken.

"Ich kann doch nicht riechen, dass der nach dem Kotzen gleich zusammenklappt.", erwiderte Gustav und stürmte gleichzeitig mit Bill zu Georg.

Gemeinsam schafften sie es ihren Freund auf die Couch zu verfrachten.

Bill und Tom blieben bei Georg, während Gustav ihren Manager Markus Heinz suchte.

//Ich weiß nicht ob der Manager wirklich so heißt, ich hab mir den Namen nur ausgedacht, ich kann ihn ja nicht immer nur Manager nennen.^^//

Als dieser endlich, mit einem Arzt, eintraf hatte sich Georgs Zustand nicht verändert, er lag immer noch bewusstlos auf der Couch.

Nachdem der Arzt Georg eine Weile stillschweigend untersucht hatte, stand er auf und sah Markus Heinz mit ernster Miene an.

Er nickte dem Manager kurz zu um ihm zu verstehen zugeben, dass er gerne mit ihm alleine Reden wollte.

Markus nickte ebenfalls kurz um dem Arzt eine Zustimmung zugeben und folgte ihm dann aus dem Zimmer.

Bill blickte erst zu Tom, dann zu Gustav, danach zu Georg. In seinen Augen lag große Angst um seinen Bandkollegen.

Er setzte sich wieder in einen Sessel, Tom und Gustav taten es ihm gleich.

Ihre Blicke gingen durch den Raum, des öfteren streiften sie sich, doch meist lagen sie auf Georg, der immer noch nicht zu sich gekommen war.
 

Nach einer Ewigkeit, so schien es den Dreien, ging die Tür auf und Markus kam herein.

Aus seinem Gesicht konnte man deutlich erkennen, dass der Arzt nichts gutes zu Georgs Zustand gesagt hatte.

Er schnappte sich einen Stuhl und setzte sich zu ihnen.

Eine unerträgliche Stille trat ein.

"Wir müssen die nächsten 5 Konzerte absagen.", begann Markus Heinz, "Der Arzt sagt, dass Georg absolute Ruhe braucht. Er hat eine sehr schwer wiegende Grippe, die er unbedingt auskurieren muss. Ehr er nicht vollständig gesund ist, darf er nicht auf die Bühne."

Wieder stieg eine langanhaltende Stille auf.

"Na ja, wenn es Georg hilft, werden wir wohl den Rat des Arztes befolgen müssen. Schließlich muss der es ja wissen.", unterbrach Bill die lange Pause.

"Yepp!", pflichtete Tom ihm bei.

Gustav nickte nur.

"Gut.", meinte ihr Manager, "Dann werd ich jetzt mal die vom Arzt empfohlenen Medikamente holen. Hm und noch einen, der sich um Georg kümmert."

"Aber das kann doch ich machen.", meldete sich Gustav zu Wort.

"Nein nachher wirst du auch noch wieder Krank, das fehlt uns noch."

"Aber Markus, ich teil mir mit Georg ein Hotelzimmer, da kann ich mich auch um ihn kümmern."

Gustav ließ nicht locker.

"Und du fühlst dich der Aufgabe wirklich gewachsen?", fragte Markus zweifelnd.

"Ich bin 17, keine 5.", sagte Gustav leicht beleidigt.

"Na gut, wenn du meinst.", gab Markus nach.

"Was ist denn hier los?", meldete sich Georg plötzlich zu Wort.

Alle Augen richteten sich auf ihn.

Georg hatte sich von der Couch erhoben und sah die Vier fragend an.

"Leg dich sofort wieder hin.", polterte Markus los, "Du bist schließlich Krank."

"Ach quatsch, das war nur wegen dem Mittag, das mir nicht bekommen ist.", widersprach Georg.

"Ach und warum bist du zusammengebrochen?", fragte Bill forschend.

"Weil, weil, weil, weil ich erschöpft war vom Auftritt.", meinte er.

"Und warum sagt der Arzt, dass du eine schwere Grippe hast?", fragte Tom weiter.

"Welcher Arzt hat das behauptet?", fragte Georg verwirrt.

"Der Arzt, den wir gerufen haben, nachdem du zusammengebrochen bist.", erklärte Gustav.

Georgs Augen weiteten sich.

Markus Heinz war in der Zwischenzeit aufgestanden und auf Georg zugegangen.

"Also, ihr habt die Wahl, wollt ihr noch hier bleiben, dann musst du dich aber wieder auf die Couch legen Georg, oder wollt ihr ins Hotel zurück, wo du dich, Georg, ins Bett legen kannst?", stellte ihr Manager sie vor die Wahl.

"Ins Hotel.", sagte Bill, eher Georg und die anderen einen Mucks sagen konnten, "Da kann sich Georg besser ausruhen als hier, da ist es auch wesentlich wärmer als hier."

"Hmm! Stimmt.", meinte Tom.

"Gut so machen wir's.", stimmte auch Gustav zu, stand auf und klatschte in die Hände, "Auf, auf, wir müssen einen Kranken ins Bett bringen."

Georg grummelte leise in sich hinein und sendete jedem seiner Freunde einen bösen Blick zu. Aber dies half alles nichts, kurze Zeit später fand Georg sich auch schon, zu gedeckt bis zu den Ohren, im Bett wieder.
 

So vergingen die ersten 3 Tage, in dieser Zeit hätten sie zwei Konzerte gegeben, doch bedingt durch Georgs Krankheit fielen diese aus. Georg hatte sich geschworen, die Konzerte nachzuholen, sobald er wieder gesund war.

`Ein Scheiß, jetzt muss ich, obwohl ich weder kotze, noch zusammenbreche, noch Fieber hab, im Bett bleiben. So ein scheiß. Ich will lieber aufstehen und meine Gitarre spielen.´

Wütend starrte Georg die weiße Raufasertapete an, die das Hotelzimmer langweilig und alt erschienen ließ.

"Hey Georg, schon wieder wach?"

Georg schwenkte den Kopf nach links zur Tür, dann setzte er sich auf.

"Du glaubst doch wohl nich im Ernst, dass ich die ganze Zeit vor mich hin penn. Ich hab die Schnauze voll, ich geh jetzt raus und nichts und niemand kann mich aufhalten.", sagte Georg zuversichtig und setzte einen Fuß aus dem Bett.

"Nun warte doch. Mach dich nicht unglücklich.", versuchte Gustav ihn zurück zuhalten.

"Unglücklich? Wieso sollte ich mich bei dem Versuch auf zustehen unglücklich machen?", fragte er den Jüngeren.

"Na ja, Markus hat gesagt, dass wenn du aufstehst, obwohl du noch nicht darfst, er dann die Tour komplett streicht.", murmelte Gustav.

"Hm!"

Dies war das einzigste was Georg heraus brachte.

`Geschickt, wirklich geschickt eingefädelt, so kann man natürlich auch einen dazu bringen im Bett zu bleiben. Nein, was leben wir doch in 'ner Gerechten, Gewalt- und Erpresserfreien Welt. Das geht ja gar nich mehr. Okay, tu ich halt was er sagt, nich dass er die Tour echt noch absagt.´

Widerwillig zog Georg wieder seinen Fuß ins Bett.

"Na gut, bleib ich halt liegen. Es kann mich doch was aufhalten, und zwar 'ne eiskalte Erpressung.", nuschelte der Ältere und zog dabei ein unglaublich dämlich aussehendes Gesicht.

Gustav fing zu kichern an und Georg stimmte bald mit ein.

"Okay dann hier bitte deine Medizin.", sagte Gustav nach einer Weile und reichte Georg ein Tablett rüber, das nicht nur aus Mittagessen bestand.

"Ich dachte du wärst meine Krankenschwester, aber die machen das immer anders. Machste das bitte auch?", fragte Georg grinsend.

"Krankenschwester?", fragte Gustav ungläubig, "Wenn schon, denn schon Krankenbruder. Also gut wenn du es so willst."

Gustav nahm eine Tablette und das Glas Wasser in die Hand.

"So und nun schön das Mündchen aufmachen mein Lieber.", sagte er mit einem tuntigen Akzent in der Stimme.

Georg schluckte die Tablette mit aller Mühe runter, erst als er dies endlich geschafft hatte, brach er in schallendes Gelächter aus. Gustav, der sich noch etwas auf Georgs Bett hin und her gerekelt hatte, konnte sich das Lachen auch nicht mehr verkneifen.

"Also ich glaube, wir haben hier was verpasst, Bruder."

Tom und Bill waren herein gekommen, nachdem sie auf das Klopfen keine Antwort bekommen hatten.

"Scheint so Bruderherz, zum Glück schließt ihr nie ab, sonst würden wir ja noch bis morgen früh vor der Tür stehen.", meinte Bill.

"Sagt mal, was soll das eigentlich werden? Seit ihr schwul?", fragte Tom nachdem sein Blick auf die Haltung der Beiden gefallen war.

Georg lag natürlich im Bett mit dem Kopf auf sein Kissen und Gustav lag wiederum halb auf ihm wegen dem Lachen.

"Huch!", brachte Gustav nur heraus und rutschte auf sein Bett, welches neben Georgs war, rüber.

"Ich wollte für Georg nur Krankenschwester, äh ich meine Krankenbruder spielen.", erklärte er nach ein paar Minuten.

"Oha, anscheinend haben wir euch dabei gestört, es tut uns schrecklich Leid.", sagte Tom sarkastisch, "Also Bill, wenn ich mal krank werden sollte, möchte ich auch 'ne Krankenschwester, aber 'ne richtige."

"Kein Problem Tom, wenn du auf der Tour krank wirst, werd ich einfach ein paar Flugblätter verteilen, dann mach ich noch 'ne Casting -Show draus. Die heißt dann "Tokio Hotel sucht die super Krankenschwester", dann werden Georg, Gustav und ich schon die Beste für dich finden.", erklärte Bill grinsend.

"Dann bin ich ja beruhigt.", meinte Tom zufrieden.

"Ach ja, weswegen wir eigentlich kommen Georg, du musst nur noch zwei Tage im Bett bleiben, der Arzt meint, dass du schon ehr wieder auf der Bühne stehen darfst.", verkündete Bill.

"Na endlich.", seufzte Georg erleichtert, "Ich dachte schon ich komm hier nie wieder raus."

"Nun krieg dich wieder ein, war ich den so schlecht als Pfleger?", fragte Gustav traurig.

"Nein, natürlich nich, besonders eben warst du hervorragend."

Gustav errötete leicht und murmelte dann etwas Unverständliches in seinen noch nicht vorhandenen Bart.

Georg allerdings verstand ein paar Brocken, wie "Dann mach ich es lieber nie wieder." und solche Dinge.

Er kicherte leise vor sich hin.

"Äh, sagt mal, kann es sein, dass ich den Witz verpasst hab?", fragend blickte Tom in die Runde.

Doch er bekam von den anderen beiden nur ein leichtes Schulterzucken.
 

Es war Abend geworden. Bill lag auf seinen Bett und hatte sein Tagebuch aufgeschlagen.
 

~Liebes Tagebuch,

hi ich bin's, dein Bill. Endlich, morgen darf Georg wieder auf die Bühne, so müssen unsere Fans doch nicht solange warten.

Heute war es mal wieder extrem lustig. Du weißt doch, liebes Tagebuch, dass Gustav Georg gesund Pflegen wollte, nun ja dies kann er sehr gut. Es sah urkomisch aus, wie er sich wie so' ne Tunten-Krankenschwester auf Georgs Bett gerekelt hat. Ich hatte Mühe mich noch auf den Beinen zuhalten vor lachen, Tom ging's nich viel anders.

Aber irgendwie, trotz dieser lustigen Szene hatte ich' ne ziemliche Wut im Bauch, ich weiß nicht warum, aber als Gustav so nah bei Georg war, hätte ich Gustav am liebsten eine reingehauen. Was ist bloß los mit mir?

Oh scheiße, Tom kommt gleich rein, ich hör ihn laut mit' nen paar weiblichen Fans quatschen. Ich mach Schluss für heute, wenn er dich sieht wird er mich mit den Einträgen garantiert erpressen oder er gibt sie gleich der Bravo, und darauf hab ich echt keinen Bock.

Also bye, liebes Tagebuch.

Dein Bill~
 

Schnell verschwand sein Tagebuch in seine Tasche, kurz darauf kam auch Tom rein.

"Na kleiner Bruder, was haste eben gemacht?", fragte Tom grinsend.

"Nichts. Mich zu Tode gelangweilt.", log er.

"Ich sag dir, ich mach drei Kreuze, wenn ich wieder ein Hotelzimmer für mich alleine hab.", gestand der Ältere seinem Bruder.

"Wieso? Um Mädchen besser zu verführen? Das kannst du auch machen, wenn ich mit im Zimmer bin. Ich weis dich dann auf Fehler hin.", grinste Bill.

"Ha, ha, ha, sehr witzig, ich lach mich tot, wenn hier einer einen auf Fehler beim Sex hinweißt, bin ich das. Denn ich hab wesentlich mehr Erfahrung, als du Bill und das weißt du auch ganz genau."

"Wenn du meinst, ich glaub es zwar nich, aber bitte.", sagte Bill und drehte seinem Bruder den Rücken zu.

"Seit wann brichst du gleich ab? Ich hatte mich schon so auf einen kleinen Zoff gefreut.", meinte Tom enttäuscht.

"Nun ja, man sagt der Klügere gibt nach. Wie man sieht bin ich der Klügere von uns beiden."

"Oh du Aas, na warte, das kriegste wieder."

Wütend ging Tom auf Bill zu und fing an ihn heftig abzukitzeln.

Tom beendete das Ganze erst, als Markus herein kam und ihnen mitteilte sie sollen jetzt lieber schlafen gehen.
 

Der nächste Tag kam und die Vier waren gerade dabei die Bühne, auf der sie heute Abend spielen sollten, zu untersuchen.

"Geil.", meinte Tom, nachdem sie alles begutachtet hatten und sich wieder von der Bühne runter begeben wollten.

"Yepp, scheint alles bestens zu......"

Bill konnte den Satz nicht beenden, da er über ein dickes Stromkabel, das er übersehen hatte, gestolpert war.

"Alles in Ordnung Bill?", fragte Georg besorgt und hielt ihm die Hand hin um ihm auf zuhelfen.

"Ja ja, alles in Ordnung nichts passiert.", sagte Bill schnell und nahm die ihm dargebotene Hand. Einen Augenblick verharrte er in dieser Haltung.

`Mir ist noch nie aufgefallen, wie warm und weich seine Hand ist. Quatsch, verdammt was denk ich den für Schwachsinn? Bill Kaulitz reis dich zusammen.´, schallte sich Bill in Gedanken und zog ruckartig seine Hand aus Georgs.

"Haste, denn wenigstens Geld gefunden?", fragte ein lachender Markus Heinz, der hinter ihnen auftauchte.

"Nee, das is ja das Schlimme.", sagte Bill in einer gespielten traurigen Tonlage.

"Das Kabel werde ich sofort wegräumen lassen oder wo anders hinlegen, nicht dass das beim Konzert auch passiert.", erwiderte er und ging schnellen Schrittes zu einem der Aufbauern, um mit ihm darüber zusprechen.

"Wolltest du nicht sagen, dass die Bühne in Ordnung wäre?", hackte Tom grinsend nach.

"Bis auf den Schönheitsfehler is sie in Ordnung.", meinte Bill kurz angebunden und ging schnellen Schrittes zum Gemeinschaftsraum.

"Was hat den denn gebissen?", fragte Gustav irritiert.

"Vielleicht 'ne Floh.", spekulierte Tom lachend.

"Oder das Klo.", sagte Georg und deutete mit den Finger auf Bill, der den Gemeinschaftsraum wieder verlassen hatte und eine Tür weiter ging.

"Aber Toiletten können doch nicht beißen Georg. Denk doch mal logisch.", korrigierte Gustav und spielte sich dabei wie ein Lehrer auf.

"Mach ich, wenn ich Zeit hab, solange denk ich unlogisch.", kicherte Georg.

"Ihr seid schon 'ne Klasse für euch.", meinte Tom und setzte sich in einen der bequemen Sessel im Gemeinschaftsraum.

Nach einer halben Stunde kam Bill wieder und setzte sich ebenfalls hin.

"Mensch Bill, da biste ja wieder, wir dachten schon du wärst im Klo verloren gegangen und wollten schon 'nen Suchtrupp losschicken.", lachte Tom.

"Wie ich sehe habt ihr es aber noch nicht für nötig gehalten.", murmelte sein Bruder.

"Was zickste denn jetzt so rum, haste deine Tage oder was?"

Toms Aussage erzielte eine große Wirkung. Bill lief rot an und Georg und Gustav lachten sich schlapp.

"Witzig!", sagte Bill und drehte den Anderen den Rücken zu.

"Mensch Bill, kannst du keinen Spaß mehr ab?", fragte Gustav.

Er bekam keine Antwort.

"Dann nicht. Kommt Leute wir gehen noch mal kurz was zu Futtern holen, vielleicht hat sich unser kleiner Bill dann wieder gefangen.", meinte Gustav und ging gefolgt von Tom raus.

Nur Georg blieb noch eine Weile.

`Verdammt, die haben doch keine Ahnung, wie ich mich fühle und wenn ich es ihnen versuche zu erklären, werden sie es nicht verstehen, weil ich selbst es noch nicht mal verstehe. Warum hatte ich eben einen Steifen? Ich meine, ich hab an kein attraktives Mädchen gedacht bzw. eines gesehen. Was ist bloß los mit mir?´, dachte Bill, der nun den Tränen nah war, er hatte Georg völlig vergessen.

"Alles in Ordnung Bill?", fragte Georg und legte seinen Arm um ihn.

Bill sah erstaunt auf und fragte: "Du bist noch hier? Ich dachte, du wärst mitgegangen."

"Tja falsch gedacht Bill.", lächelte er ihn an.

Ein winzige Träne löste sich, ohne Bills Einverständnis, aus seinem Auge und bahnte sich einen Weg über sein Gesicht. Doch noch bevor sie Bills Kinn erreichte, hatte sie Georg schon weggewischt.

`Niedlich, wenn er so da sitzt und anfängt zuweinen. Süß. Wenn er wüsste.´, dachte Georg und sein Lächeln wurde noch stärker.

"Was hast du denn Bill? Na komm schon mir kannst du' s doch erzählen. Ich schwöre dir ich sage den Anderen nichts.", ermunterte er ihn.

Bill schien angestrengt über das Angebot nachzudenken, da er ein ziemlich nachdenkliches Gesicht machte. Schließlich schien er allerdings zu dem Entschluss gekommen zusein, nichts zusagen und stand aus dem Sessel auf.

Schnell setzte sich Georg auf seinen Platz, Bill verstand nicht warum und hob nur verwirrt eine Augenbraue. Er blickte zur Tür und bemerkte nicht, dass Georg ihm ein Bein stellte und zwar so geschickt, dass es Bill so vorkam als wäre er umgeknickt. Bill strauchelte rückwärts und da der Sessel dicht hinter ihm stand landete er auf Georgs Schoß.

Bevor er wusste wie ihm geschah, hatte ihn der Ältere auch schon fest im Arm und an sich gezogen. Bills Kopf lehnte an Georgs Hals und er roch das Parfüm von ihm. Bill schloss die Augen halb und atmete Georg' s Duft genüsslich ein.

"Hör zu Bill, ich mein es ernst, du kannst mit allen Problemen zu mir kommen. Ich bin immer für dich da.", hauchte ihm der Ältere sanft ins Ohr.

Plötzlich hörten sie ihnen vertraute Stimmen vor der Tür und wie von der Tarantel gestochen sprang Bill auf. Im genau diesem Moment kamen Gustav und Tom rein, Bill lief an ihnen vorbei, wobei er beinahe Tom die Pizza, die er in einen Karton transportierte, ins Gesicht gestoßen und Gustav mit Red Bull Dosen umgerannt hätte.

"Was hat der bloß heute? Hat der was mit der Blase?", fragte sich Gustav.

"Das kommt heute Abend bestimmt nicht gut.", meinte Tom.

Beide sahen Georg an, der tief in Gedanken versunken zu sein schien, denn er nahm keine Notiz von den zweien, auch nicht als sie sich mit großen Trara über das Essen hermachten.

`Ich glaub, das hätte ich eben nicht tun sollen. Wenn die spitz kriegen, dass ich schwul bin, gibt' s mächtig Stress. Außerdem wird Bill mich nie lieben, ich sollte aufhören ihn so zu bedrängen.´, dachte Georg und nahm dann endlich das Pizzastück, das Tom ihm schon seit geschlagenen 7 Minuten unter die Nase hielt und aß es.
 

Nachdem ihre Vorgruppe Blog27 die Halle zum kochen gebracht hatte, fing diese erst wieder so richtig an zutoben, als die Vier nacheinander auf der Bühne von ihren Scheinwerfern angestrahlt wurden.

Die ersten Lieder liefen richtig gut, Bill brauchte seine, im Stimmenbruch liegende, Stimme nicht allzu doll strapazieren, denn die Fans nahmen ihm den meisten Teil ab.

Er hatte auch noch nicht bekommen wohin der Aufbauer das Stromkabel, worüber er am Nachmittag gestürzt war, hingepackt hatte.

Der Hauptteil war beendet und sie machten sich an die Zugabe für ihre Fans.

"Wir ihr mit Sicherheit bemerkt habt, haben wir ein Lied vergessen. Nun man sagt ja das Beste kommt immer zum Schluss und hier kommt jetzt für euch, SCHREI!!", schrie Bill in sein Mikrofon, worauf die Menge den Liedtitel erwiderte.

Georg, Gustav und Tom liefen jetzt zur Höchstform auf und Bill sprang förmlich über die Bühne und rockte kräftig mit der Menge mit.

".... nein- nein- nein- nananana nein. nein- nein- nein- nananana nein. Schrei! - bis du du selbst bist....", sang Bill und lief auf Georg zu um dort weiter zu rocken.

Er hatte grad die Mitte der Bühne erreicht und fing wieder mit dem Wort "Schrei" an, als er das Gleichgewicht verlor und auf Georg, der auf ihn zugekommen war, stürzte. Bill schloss die Augen, das konnte doch einfach nicht war sein. Nun wusste er wo das Kabel geblieben war. In Gedanken fluchte er heftig auf den Aufbauer.

Als er nach einer Weile und einem dumpfen Aufprall die Augen wieder öffnete herrschte fast Stille um ihn. Tom hatte aufgehört zu spielen und die Fans hatten aufgehört zu schreien, nur Gustav, der von dem ganzen Vorfall noch nichts mitbekommen zuhaben schien, trommelte munter auf seinem Schlagzeug rum. Er bemerkte erst etwas, als Bill nicht anfing zu singen, als sein Einsatz kam, nun hörte auch er schlagartig auf zuspielen und lugte über sein Schlagzeug zur der Szene, die sich ihm bot.

Bill starrte in zwei grün-braune Augen, die allerdings mehr grün als braun hatten. Von allen Arten, wie man auf einen Menschen landen konnte, musste er ausgerechnet die abfangen, wo sie sich beide mit den Lippen berührten.

`Mist. Aber irgendwie will ich nicht mehr von ihm. Verdammt, was denk ich denn nun schon wieder für Scheiße. Bill es reicht.´, schallte er sich wieder aus und löste den ungewollten Kuss.

Zwischen ihm und Georg war die Bassgitarre, Bills Mikrofon lag nur wenige Zentimeter von ihnen entfernt.

"Schön.", rutschte es Bill heraus.

"Nicht so laut Bill, sonst hören das noch die Fans.", zischte Georg, der Bill klar und deutlich verstanden hatte.

``Quietsch´´

Das Mikrofon gab dieses Ohren verhasste Geräusch von sich und viele hielten sich die Ohren zu.

Sowohl Bill, als auch Georg wurden Puderrot, ihnen war mit Grauen bewusst geworden, dass alle Worte deutlich für die Menge hörbar gewesen waren. Bill sprang ruckartig auf und nahm mit einem wütenden Blick das Mikrofon und warf es in die Fanmenge. Dann lief er so schnell er konnte von der Bühne.

`Wie bei 'ner Raubtierfütterung. Man, kloppen die sich um Bills Mikro, eigentlich wollte ich ja meine Gitarre zum Ende auch da rein schmeißen, aber so wie dass da aussieht lass ich das mal lieber.´, dachte Tom, gab seine Gitarre einen von ihrem Team und rannte nun ebenfalls von der Bühne um nach Bill zu sehen.

Nach wenigen Minuten verschwand auch Georg, zurück blieben verdutzte Fans und Gustav, der sich wieder hinter sein Schlagzeug setzte.

"Tja, da sich nun alle verzogen haben, werde ich nur für euch alle Lieder auf dem Schlagzeug spielen und ihr singt, wenn ich euch euren Einsatz sage. Na seid ihr dabei?", fragte Gustav lachend.

Die Fans schauten sich nur kurz an, dann drehten sie die Schilder und Plakate mit den "Tom, ich lieb dich" und ähnlichen Sprüchen um und zum Vorschein kamen neue Dinge die sich nur auf Gustav bezogen, wie zum Beispiel "Gustav mach mir ein Kind" usw.
 

`Man, der hat aber 'ne gute Impro.´, dachte Georg, als er das laute Gekreische der Fans und Gustavs Schlagzeug hörte.

Georg verschwand durch den Hinterausgang nach draußen, er wollte eine Zeit für sich alleine sein, er nahm eine Zigarette und zündete sie sich an.
 

Im Gemeinschaftsraum bevor Tom und Georg die Bühne verließen:
 

`Verdammt, verdammt, verdammt. Was hab ich bloß getan? Wieso musste ich das Wort so raus hau 'n? Dieses verdammte Kabel, das ist nur die Schuld von dem dummen Ding. Mein Leben ist zu ende, die Fans werden sich von mir und der Band abwenden und unsere Karriere wird zuende sein.´, dachte Bill und fing an zu schluchzen.

Dann verfiel er in unglaubliches Weinen, so bemerkte er nicht, wie Tom sich nach kurzer Zeit zu ihm schlich.

Tom legte den Arm um Bills Schultern.

"Hey Bill, du brauchst doch nicht weinen nur weil du hingefallen bist.", sagte Tom und versuchte seinen Bruder damit zu beruhigen.

Bill jedoch fing noch stärker an zu weinen und brachte mit erstickter Stimme heraus: "Es hat doch nichts mit den hinfallen zutun."

"Aber was dann? Okay, wie du auf Georg gelandet bist und dann noch vorwurfsvoll "schön" gesagt hast, war echt die Krönung des Tages, aber deswegen weinst du doch hoffentlich nicht oder?", fragte Tom nach.

"Vorwurfsvoll?"

Bill richtete sich auf und wischte sich nun die Tränen weg.

"Ja. Vorwurfsvoll.", bestätigte Tom.

Bill schien innerlich zu arbeiten was er wohl als nächstes tun sollte.

`Das heißt, wenn Tom mich nicht anlügt, dass niemand bemerkt hat, dass das "schön" eigentlich liebevoll klingen sollte. Super ich liebe meine Stimme die verstellt sich immer so schnell.´, freute sich Bill in Gedanken und grinste breit.

"Na dich kann man ja schnell aufmuntern. Tja das Konzert is jetzt gegessen, Gustav hat eben das letzte Lied eingeläutet.", erklärte Tom, "Ach ja und dein Mikro is auch hin, die Fans haben sich darauf gestürzt und nun is es bestimmt Schrott."

"Gustav spielt immer noch?", fragte Bill ungläubig und hörte erst jetzt die Schlagzeugschläge von Gustav.

Er lauschte eine Weile, dann sagte er: "Na ja, das mit dem Mikro is ja nich so wild."

Damit ging auch dieser Tag zu ende. Als Bill sich ins Hotel Bett legte holte er nochmals sein Tagebuch raus, auch wenn es schon 23.45 Uhr war, wollte er dennoch einen Eintrag tätigen, denn ein innerliches Gefühl war drauf und dran ihn innerlich aufzufressen, wenn er es niemanden mitteilte.
 

~Liebes Tagebuch.

Ich bin' s Bill. Heute war es schrecklich, erst bin ich bei der Bühneninspektion und Soundcheck über so ein scheiß Kabel geflogen und dann vorhin noch als ich beim singen war. Ich bin volle Breitseite auf Georg drauf und dann noch Mund auf Mund, es war so peinlich und dann ist mir noch ein Wort, dass liebevoll in meinen Ohren klang rausgerutscht. Aber laut Tom klang es wohl vorwurfsvoll, hoffentlich hab ich Georg nicht zu sehr verletzt, aber er hat so komisch reagiert. Ob er es wohl doch so aufgefasst hat wie es eigentlich sollte? Ich glaub ich hab mich verliebt. Nein, nein, nein. Ich darf mich diesen Gefühl nicht hingeben, ich bin nicht schwul. Glaub mir liebes Tagebuch ich bin nicht schwul. Wirklich nicht.

Okay ich geb' s zu, aber nur du wirst es erfahren und du darfst es niemanden preis geben. Also ja ich bin schwul und ich hab mich ausgerechnet in Georg verliebt. Was soll ich bloß machen? Er wird mich nicht lieben und warum? Weil er nicht schwul ist.

Aber ich könnte mich ja trotzdem ein bisschen bei ihm umschauen. Ja liebes Tagebuch, genau das mach ich und er wird nichts merken, weil ich es nur mache, wenn er nicht da ist.

Tja liebes Tagebuch, morgen fang ich damit an, meinen süßen Bandkollegen etwas genauer kennen zulernen.

Ich muss aufhören es ist schon spät. Bis dann und danke das du mir zugehört hast.

Dein Bill~
 

Als sie am nächsten Tag endlich in Stuttgart angekommen waren und den ersten Fans schon Autogramme gegeben und auch den Soundcheck hinter sich hatten, hatten sie den ganzen Tag frei.

"Kommst du mit in die Läden n' bisschen zu schauen?", fragte Tom, als er mit Bill in ihrem Hotelzimmer war.

"Nee lass mal. Ich bleib hier. Wir kommen sowieso nicht zum Shoppen, wegen den ganzen Fans. Stuttgart is ja nicht grad klein.", meinte Bill.

"Aber Georg und Gustav kommen auch mit.", versuchte Tom erneut, seinen Bruder um zustimmen.

"Vergiss es, ich bleib hier.", sagte Bill entschieden, bei der Aussicht, dass er in Georgs Zimmer konnte ohne das er da war.

"Wie du willst, aber du wirst' ne Menge verpassen.", erklärte Tom achselzuckend.

"Das nehm ich in kauf und nun amüsiert euch schön."

Bill stemmte sich gegen seinen Bruder um ihn aus dem Zimmer zuschieben, was ihm auch gelang, dann war er endlich allein, er wartete eine Weile dann schlich er sich zu Georgs Zimmer rüber.

Er brauchte nicht einen Ersatzschlüssel holen gehen denn Georg, der wie üblich sein Zimmer nicht abgeschlossen hatte, ließ einen einfachen Eintritt zu. Nachdem Georg wieder gesund geworden war, hatte er um ein Einzelzimmer gebeten, mit aus Bills Sicht gesehen völlig ungewichtigen Gründen. Georg hatte etwas von, er bräuchte Ruhe und habe momentan Probleme mit sich selbst, erzählt.

Als Bill endlich drinnen war, sah er ein heilloses Durcheinander. Vereinzelt waren Koffer ausgepackt und Klamotten lagen herum.

`Ach ja, unser Mr. Perfect und seine Ordnung. Na ja, bei mir und Tom sieht' s ja nicht viel anders aus. Morgen noch das vorletzte Konzert und dann bleiben wir für drei Wochen in München, geben da unser letztes Konzert und Ruhen uns aus. Dann wird er mehr Ordnung haben.´, dachte Bill und schmiss sich auf Georgs Bett.

Er wälzte sich darauf hin und her und rollte sich schließlich ein. Er schloss die Augen und stellte sich vor, wie es wohl wäre, neben Georg zu liegen. Nach einer Weile stand Bill wieder auf und erkundete das Bad. Ein Fenster war auf, Bill sah sich um und entdeckte Wassertropfen an der Duschkabine.

`Aha, der Herr hat also geduscht.´

Bill nahm ein zitronengelbes Handtuch in die Hand, das noch ziemlich feucht war. Er roch daran und drückte es fest an sich.

`Meins!´, schoss es ihm durch den Kopf, `Meins ganz allein.´

Schnell suchte Bill nach einem Ersatz und wurde auch bald fündig. Er nahm das Ersatzhandtuch aus einem der Schränke und hängte es an die richtige Stelle. Das Nasse nahm er mit, er ging aus Georgs Zimmer und sorgte dafür, dass die Tür den Anschein erweckte, dass sie nie geöffnet wurde.

Dann verschwand er in sein Zimmer, das er mit Tom teilte, packte sich auf sein Bett und drückte das Handtuch wie einen kuscheligen Teddybären an sich.

So verging die Zeit und bald hörte er die fröhlichen Stimmen von Tom, Georg und Gustav. Schnell verstaute er, das nun schon fast trockene Handtuch in seine Reisetasche.

Als Tom ins Zimmer kam, saß Bill kerzengerade auf seinem Bett.

"Na Bruder, was haste denn so spannendes gemacht?", grinste Tom ihn an.

"Ich..., ich hab gelesen und...., und 'nen neuen Songtext angefangen.", log Bill.

"Ach ja? Wie heißt er denn?", fragte sein Zwillingsbruder überrascht.

"Hat noch keinen Titel.", nuschelte der Jüngere.

"Ah, schon klar.", lächelte Tom, "Egal den Titel findest du bestimmt noch. Ich kann dir ja nach dem Essen helfen, okay?"

"Nich nötig, schaff ich schon allein."

"Du bist echt komisch manchmal. Na komm lass uns essen gehen, Bill."

"Ich komm gleich nach, muss nur noch' nen Anruf tätigen.", schwindelte Bill erneut.

"Was?! Schon wieder? Ich glaub ich werd Ma sagen, dass sie dir das Handy mal sperren sollte, du telefonierst an einem Tag ja mehr, als ich in einem ganzen Monat."

Kopfschüttelnd ging Tom aus dem Zimmer und als Bill hörte, wie sich das Stimmenwirrwarr von Georg, Gustav und seinem Bruder langsam entfernte, holte er schnell sein Tagebuch raus, um ihm von dem Tag und seinem gefundenem "Schatz" zu erzählen.

Es dauerte nicht lange, dann tauchte auch er beim Abendbrot auf, schaufelte sich ein paar Steaks rein, um dann gemeinsam mit Tom wieder ins Zimmer zu gehen. Ein paar Stunden später lag er im Bett und hörte den ruhigen Atem seines Bruders, leise holte er sich das gelbe Handtuch aus seiner Tasche und drückte es wieder fest an sich.
 

Der nächste Tag verlief eher ruhig, Vormittags waren die Jungs im Hotel geblieben um sich für das abendliche Konzert vorzubereiten und der Nachmittag ging auch ziemlich schnell vorbei. Der kleine Vorfall vom letzten Konzert schien sich noch nicht rum gesprochen zuhaben, denn die Fans waren aus dem Häuschen und sangen, wie immer, jedes Lied lauthals mit. Nach dem Konzert stopften die Jungs ihre Sachen hektisch in ihre Taschen und Koffer, damit sie am nächsten Morgen etwas länger schlafen konnten und keinen großen Stress mehr hatten.
 

`Bald ist schon das letzte Konzert. Schade, aber was soll' s. Na ja, wir werden die Tour bald fortsetzten, aber momentan brauchen wir ja laut Markus Aussage Erholung. Aber, warum bleiben wir in Deutschland, wo wir doch so bekannt hier sind. Wie sollen wir uns denn je hier erholen?´, fragte sich Bill in Gedanken, als sie durch die Münchener Straßen fuhren und vor einem großen Hotel hielten. Als sie ausstiegen waren sie wieder von ohrenbetäubenden Gekreische umgeben. Sie beeilten sich die Autogramme zu schreiben und schleppten sich dann ins Hotel, bevor noch mehr Fans kamen.

"Stressig.", grinste Georg.

Er nahm die Situation mal wieder mit einen, für Bill, so sweeten Grinsen.

"Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus.", meinte Bill und versuchte sich unauffällig in Georgs Nähe auf zuhalten.

Bill konnte sein Glück kaum fassen, als er hörte, dass die Drei anderen aus seiner Band wieder irgendwas unternehmen wollten. Natürlich hatte er sofort wieder eine Ausrede parat, weswegen er nicht mit könne.

Als die Drei am Nachmittag endlich in Richtung Hotelausgang gingen, schlich sich Bill in Georgs Zimmer, auf die übliche Weise. Diesmal wollte er Georgs Kleiderschrank unter die Lupe nehmen, wie er erwartet hatte, war das Hotelzimmer in einen fabelhaften Zustand. Er öffnete den Kleiderschrank und durchwühlte zuerst die T-Shirts, dann ging er zu den Hosen über und zum Schluss zu den Boxershorts. Er hatte gerade ein für ihn sehr hübschen Exemplar gefunden, als plötzlich die Tür auf ging.

"Bill?"

Hastig knallte er die Schranktür zu und versteckte, ohne dass die herein kommende Person etwas davon mitkriegte, die Boxershort hinter seinen Rücken und presste sich an den Schrank.

"Georg?", fragte Bill ungläubig.

"Was machst du hier und vor allem was suchst du in meinen Kleiderschrank?", fragte Georg und sah den Jüngeren, der jetzt rot anlief, fragend an.

"Motten.", presste Bill heraus.

"Motten?!"

Georg legte den Kopf schief, was bei Bill absolutes Herzklopfen verursachte.

"Bill, das ist ein Nigelnagelneues Hotel, ebenso auch der Schrank, da gibt's keine Motten.", meinte Georg.

"Weißt du's? Ich hab mal gehört, dass einer in einem neuen Hotel war und da gab's Motten. Man, hat der sich schwarz geärgert, als er seine Mottenzerfressenen Klamotten aus dem Schrank geholt hat.", erklärte Bill, immer noch am Schrank stehend.

"Aha."

Georg hob eine Augenbraue an.

"Und weswegen bist du hier?", fragte Bill um vom Thema abzulenken.

"Geld vergessen.", antwortete Georg knapp, "Und hast du Motten gefunden?"

"Ähm, nein alles in Ordnung."

"Gut, dann kannste ja endlich gehen.", sagte Georg und verwies auf die Tür.

Ohne noch irgendetwas zu erwidern schlich sich Bill mit dem Gesicht zu seinem Gegenüber gerichtet aus dem Zimmer. Kaum war er auf dem Flur schon raste er in sein Zimmer und man hörte die Tür laut ins Schloss fallen.

Georg schloss selbst seine Tür, Bills Auftritt ließ ihn in ein tiefes Grübeln verfallen, sodass er Tom und Gustav per Handy sagte, dass er nun doch keine Lust mehr hatte.

`Das war ja eben merkwürdig. Bill du verwirrst mich langsam, ich muss unbedingt mit Tom und Gustav und am Besten auch in seinem Beisein drüber reden.´, dachte Georg und nahm sich vor die Band am Abend, einen Tag vor dem letzten Konzert, eine große Diskussionsrunde zusammen zu rufen.

Während Tom und Gustav doch noch in die Stadt gingen, war Bill auf seinem Zimmer und versuchte sich von dem Schock zu erholen.

`Glück gehabt, hätte auch schief gehen können, aber ich hab was ich wollte. Stylisch. Und das Beste, sie gehört mir, mir ganz allein.´, dachte Bill vergnügt und drückte Georgs Boxershort an sich.
 

Nach ein paar Stunden holte er sein Tagebuch raus, um einen neuen Eintrag zutätigen. Er fragte sich ob er Tom etwas von seinen Gefühlen sagen sollte. Nach einer Weile grübeln entschloss er sich Tom erst mal zu fragen, was er denn von Schwulen hielt. Er schrieb noch eine Weile in seinem Tagebuch, als die Tür aufging und Tom herein kam. Blitzschnell klappte Bill sein Tagebuch zu.

"Nanu, schon wieder da, Tom?"

"Yepp, kommste mit, Georg möchte mit uns was besprechen.", sagte Tom kurz angebunden.

"Okay."

Bill stand von seinem Bett, auf dem er die ganze Zeit gelegen hatte, auf und ging mit seinem Bruder und mit seinem Tagebuch und Stift in der Hand aus dem Zimmer.

"Wo sind die zwei denn?", fragte Bill, als sie sich auf den Weg zum Lift machten.

"Unten in der Eingangshalle, sitzen wahrscheinlich schon in den Sesseln dort.", sagte Tom und sah seinen Bruder grinsend an.

"Worum geht's denn?", fragte der Jüngere weiter.

"Keinen blassen Schimmer.", gestand sein Bruder.

Sie waren beim Lift angekommen, Tom drückte auf die Taste um den Lift in den 10. Stock, wo ihre Hotelzimmer lagen, zurufen. Während sie so warteten, nahm Bill die Gelegenheit um seinen Bruder endlich, die ihm im Innern brodelnde Frage zu stellen.

"Du Tom?"

"Ja, Bill?"

"Sag mal, was hältst du eigentlich von Schwulen?"

Tom blickte seinen Zwillingsbruder etwas verwirrt an, doch nach einer Weile fing er sich und setzte zur Antwort an.

"Na ja, Bill. Sagen wir mal so, solange sie nicht in meiner Familie oder so sind, ist das okay. Aber eins sag ich dir, wenn irgendeiner aus meiner Familie schwul wäre, würde ich mich wahrscheinlich lieber umbringen, als den als Familienmitglied zu akzeptieren."

Für einen Moment, so schien es Bill, setzte wohl sein Herz aus. Geschockt ließ Bill sein Tagebuch, samt Stift zu Boden fallen und rannte weg, Richtung Zimmer.

Tom sah nur etwas verwirrt drein, hob dann das Tagebuch auf und rief Bill hinterher: "HEY BRUDER, DU HAST WAS VERLOREN!!"

Doch Bill war schon weg.

Bill weinte während er lief bitterlich.

`Ich Idiot, ich hätte mir denken können, dass Tom so einen Perversen, wie mich nicht in der Familie haben will. Ich bin Abschaum und eine Schande für meine Familie. Ich bin es nicht Wert zu Leben. Genau......., das ist es.........., ich werde mich umbringen.........., dann, dann kann Tom in Ruhe leben und er muss sich wegen mir nicht schämen.´

Mit diesen Gedanken stürzte Bill ins Zimmer.
 

- See who I am,

break through the surface.

Reach for my hand,

let's show them that we can

free our minds and find a way.

The world is in our hands,

this is not the end.
 

I hear their silence

preaching my blame.

Will our strength remain

if their power reigns?
 

See who I am,

break through the surface.

Reach for my hand,

let's show them that we can

free our minds and find a way.

The world is in our hands,

this is not the end.-
 

Okay Korrektur, das ist das längste Kapi, das ich je geschrieben hab. <.<



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  inomaucci
2006-04-12T07:37:26+00:00 12.04.2006 09:37
nee nicht bill umbringen lassen
der is so süß
aber voll cool geschrieben
und ur viel
00
XD
naja mach mich ans leswen vom nächsten
danke das du mir immer bescheid gesat hast
Von: abgemeldet
2006-04-05T18:08:17+00:00 05.04.2006 20:08
okay.. ich wusste doch, dass ich das lied kenne xDD
es ist von within temptation, stimmts?

>>schreib bidde schnell weiter>>
Von: abgemeldet
2006-04-05T17:53:33+00:00 05.04.2006 19:53
wow, echt langes kappi^^
wäääh.. bill darf sich doch nicht umbringen >.<
böser tom
*schließt sich cachen an*
aber hoffentlich wird noch alles gut mit georg und bill xD
*däumchen drück*
des kapitel find ich echt gelungen.
nur eine klitzekleine frage: von wem ist denn dieser text "see who I am"? ^^"

dat laithen
Von: abgemeldet
2006-03-26T18:41:07+00:00 26.03.2006 20:41
*heul*
d-der arme B-bill....
*zitter* *snief* *weiter heul*
*Tom böse anstarren tut*
schreib büdde schnell weiter
*Gefährlich zu Tom schau*
*fies grins*
tschüss bis dann

Dat Cachen
*Tom verfolg*


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