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Kemet Crisis

Yami+Yugi (Seto und Joey als Nebenpairing) Neues Pittel in Arbeit
von

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San Francisco Adventures: Museumstour und böse Käfer

Kemet Crisis Teil 2

San Francisco Adventures: Museumstour und böse Käfer
 

Und hier haben wir schon das zweite Kappi.

Hier treten noch ein paar Charas aus einer anderen Serie auf, ich hab aber absichtlich kein

Crossover angegeben. Sie sind nur in den nächsten Zwei-Drei Teilen von Bedeutung, um der

Handlung ein bisschen Schwung zu verschaffen, und Yami in die Krise zu stürzen. *muhaha*

Ich plane eine lange FF.

Es handelt sich um die amerikanische Serie „Mummies Alive!“ (wasn bekloppter Titel).

Wenn ihr davon noch nie was gehört habt, habt ihr ideale Vorrausetzungen, dann bleibt es

spannend und ich erklär auch alles. Also lasst euch nicht abschrecken.

Für die, die es kennen. Die Handlung setzt etwa zehn Jahre nach der Serie ein.

Keine Panik, dies ist und bleibt eine YGO! FF.

Also dann, viel Spaß beim Lesen.

*****
 

Es war einfach unglaublich, aber Mokuba hatte es tatsächlich geschafft seinen großen Bruder

zum Straßenbahn fahren zu überreden. Jedoch war es auch ein Muss einmal mit den

berühmten Schienenfahrzeugen die Sonne zu genießen, wenn man in dieser Stadt war. So

fuhren sie vom Stadtrand, wo sich ihr Hotel befand hinunter ins Zentrum. Joey und Mokuba

klebten die ganze Zeit an der Scheibe, um begeistert die Gegend zu beobachten und bei jedem

Cadillac aufzuquietschen. Seto konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich peinlich oder

niedlich verhielten.

Und nach einer knappen Stunde war die kleine Reisegruppe vor dem Museumsgelände

angekommen.

Es war ein großes Areal, mit mehren Gebäuden und einer kleinen Parkanlage in der etwas

abseits eine Miniaturausgabe der Sphinx von Gizeh stand, die aber immer noch die Größe

eines Mehrfamilienhauses hatte.

Wow!“, staunte Tea, „Ist da drin die Ausstellung über Ägypten?“
 

Plötzlich tippe ihr von hinten jemand auf die Schulter und antwortete. „Nein die Sphinx

befindet sich im Privatbesitz eines Kurators. Die Ausstellung, die ich euch empfohlen habe ist

in einem der Hauptgebäude.“

„Duke!!“, jubelte die junge Frau und hing dem schwarzhaarigen schon am Hals. „Was machst

du denn hier.“ Fragte sie, nach dem sie ihn wieder losgelassen hatte.

„Die Vorstandssitzung ist gut verlaufen, und da dachte ich, ich überrasch euch einfach.“

„Echt cool, Alter. Ohne dich wär’s auch nicht dasselbe.“ Freute sich Joey und Duke begrüßte

ihn, Tristan und Yugi mit Handschlag. Mokuba zerzauste er stattdessen väterlich die Frisur.

Seto nickte er nur zu. „Und laufen die Geschäfte?“, fragte dieser.

„Kann nicht klagen.“, antwortete Duke kurz angebunden.

Joey hob beschwichtigend die Hände. „Hey Leute, wir sind hier im Urlaub, also kein Grund

sich anzugiften. Ihr müsst euch ja nicht gegenseitig aufkaufen.“

Seto hob nur überlegen eine Braue. „Der kleine Devlin hat nicht mal annähernd genug Kapital

um sich auch nur einen Prozentpunkt meiner Firma leisten zu können.“

Joey lächelte etwas verschüchtert und Duke beugte sich ungerührt zu Mokuba. „Da ist wohl

jemand mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden?“

„Der ist schon die ganze Zeit grummelig. Nimm es nicht persönlich.“, antwortete der Kleine.
 

Yami, der in Geistergestalt neben Yugi schwebte, stupste seinen Hikari an. „Dein Auftritt,

Aibou.“ Yugi nickte und versuchte wie immer die Situation zu entspannen. „Jetzt, wo wie

vollzählig sind, brauchen wir doch nicht hier draußen rum zustehen. Was haltet ihr davon,

wenn wir einfach reingehen.“
 

Joey war Feuer und Flamme, aber Duke hielt ihn zurück. „Können wir noch einen kleinen

Moment warten. Ich hab da was eingefädelt, und er müsste auch gleich da sein.“

„Wie jetzt? Wer denn?“, wollte der gebremste Blonde wissen.

„Ein guter Freund von mir. Er ist der Oberboss für alle ägyptischen Artefakte hier. Sein Name

ist Presley Carnovan, und er wird uns heute eine exklusive Tour durch die Geschichte

Ägyptens präsentieren.“ Grinste der Schwarzhaarige.

„Carnovan? Den Namen habe ich irgendwo schon mal gehört.“, murmelte Yugi.

„Bestimmt durch deinen Großvater.“, meinte Duke. „Pres ist Ägyptologe und hat schon einige

Ausgrabungen geleitet. Er kennt sogar Ishizu und ist ziemlich berühmt in seinem Metier.

Dabei ist erst 23.“

„Ist er Single?!“, fragte das einzige Mädchen aufgeregt.

„Tea, du bist so was von unmöglich!“, meckerte Tristan. Hinter den beiden tauchte auf einmal

ein gut aussehender, junger Mann auf. Durch seine dunkle Haut leuchteten seine

ungewöhnlich grünen Augen als er Duke zu grinste. „Du übertreibst Großer. Ich habe einfach

Spaß an meinem Beruf.“ Sagte er auf Japanisch und trat neben Tea. Er lächelte ihr charmant

zu und sagte. „Ja, bin ich.“ Die junge Frau wechselte von normalfarben über bettlakenweiß zu

kirschrot und entschuldigte sich kleinlaut. Aber er grinste ihr nur verschmitzt zu.

Duke stellte Presley die Gruppe vor und der junge Mann führte sie zu einem großen Gebäude,

über dessen Eingang ein Schriftzug in Hieroglyphen prangte. Die Gespräche hatten sich

mittlerweile ins Englische verlagert, da Presley in Japanisch noch etwas holprig war.
 

„Da wären wir. Duke hat mir erzählt, dass ihr euch vor allem für die sehr frühen Phasen

interessiert.“, sagte der junge Amerikaner. „Ach wirklich!“, meinte Seto und warf Duke einen

prüfenden Blick zu. Presley überspielte die Situation gekonnt und sprach einfach weiter.

„Immerhin seid ihr drei weltberühmte Duellanten…“, nickte er Yugi, Joey und Seto zu.

„…Und Duell Monsters basiert gewissermaßen auf einem ägyptischen Spiel. Vielleicht kann

ich euch ja was erzählen, das ihr noch nicht wusstet. Ich habe mit den Ishtars sehr viel in

dieser Periode geforscht.“, erzählte er während er die Gruppe durch einen Vorraum führte.

„Duellieren Sie sich auch, Mr. Carnovan?“, wollte Yugi wissen.

Presley grinste verlegen. „Himmel nein. Ich buddel die Ursprünge aus, aber ich spiele nicht.

Vermutlich würde mich sogar ein zehnjähriger ungespitzt in den Boden rammen. Ach und

Yugi! Bitte nenn mich einfach Pres. Sonst fühl ich mich selbst schon wie eine Mumie.“

„Okay, dann also Pres.“, lächelte Yugi verlegen worauf dieser ihn regelrecht anstrahlte. Der

junge Kurator konnte sich nicht erklären warum, aber dieser Junge war anders. Yugi hatte

eine unheimlich anziehende Ausstrahlung, aber das war nicht alles. Presley hatte das

untrügliche Gefühl mit ihm etwas gemeinsam zu haben. Er beschloss ihn in ein Gespräch zu

verwickeln. „Sag mal Yugi, dein Nachname ist Muto richtig? Kann es sein, dass mit

Sugoroku Muto verwandt bist.“

„Das kann man schon so sagen, er ist mein Großvater.“, grinste er.

Der Ägyptologe war verblüfft. „Das ist ja Wahnsinn. Ich bin ein großer Fan von seinen

Arbeiten. Dann liegt dir das Duellieren aber auch im Blut. Du…“. Er zögerte. „Yugi, ähem,

…das Millenniumspuzzle, das du hast. Das ist doch nicht etwa … echt?“

„Doch, eigentlich schon.“

„Das ist ein Scherz! Du schleppst nicht wirklich ein 5000 Jahre altes Artefakt mit dir rum?!?“
 

Yugi zuckte entschuldigend mit den Schultern und erklärte, das er es ein Geschenk von

seinem Großvater sei. Und dass er es nach acht Jahren gelöst hatte. „Laut Prophezeiung ist ja

sowieso meins, da ich es zusammengesetzt habe.“

„Von dieser Warte aus betrachtet… trotzdem ist es kaum zu glauben, das es echt ist. Meine

Güte.“
 

Yami fiel auf, das Presley Yugi daraufhin durchdringend musterte. Überhaupt zeigte der

attraktive junge Mann großes Interesse an seinem Hikari. Dem Pharao war das nicht Recht,

aber er konnte auch nicht einschreiten. Wenn er jetzt so einfach die Kontrolle übernähme,

würde das dem Fremden sicher auffallen, ganz davon abgesehen, dass Yugi es nicht mochte

so überrumpelt zu werden. Außerdem hatte sich sein Aibou sehr auf diesen Ausflug gefreut.

Yami wollte ihm das nicht nehmen, zumal er ihm vorhin so niedergeschlagen vorgekommen

war. Also schwebte er weiter nur für diesen sichtbar neben seinem Hikari und beobachte die

Konkurrenz argwöhnisch.

>Konkurrenz? Bei Isis und Osiris ich bin doch nicht etwa eifersüchtig… Unsinn! Aber

irgendetwas ist definitiv merkwürdig an diesem Kerl! <
 

Presley sah Yugi halb ernst halb scherzend an. „Der Wert dieses Schatzes übertrifft bei

weitem die archäologischen Vorstellung, der meisten Wissenschaftler. Es wäre durchaus

möglich, dass mal jemand versucht es dir zu stehlen. Du musst gut darauf Acht geben.“ Yami

wurde schon wieder unruhig. Presley grinste zwar, wie eigentlich die ganze Zeit, aber seine

Worte schienen sehr bedeutungsschwanger.
 

Yugi strich liebevoll über das Puzzle. „Ich weiß, es bedeutet mir unendlich viel. Es ist mehr

als nur ein Artefakt, für mich ist es unersetzlich!“

Er blickte in Richtung seines Yamis und seine Wangen schimmerten rosa. Der Pharao lächelte

ihm lieb zu.

Presley beobachtete Yugi jedoch genau und wunderte sich sehr, dass dieser ins Leere starrte.

Irgendetwas rankte sich um diesen Jungen mit dem Millenniumspuzzle. Doch er sagte nichts.
 

„Hey, das kenn ich!“ rief Tristan auf einmal und deutete auf eine gerahmte Papyrusmalerei.

„Das hab ich in Domino schon mal gesehen.“
 

// Im zweiten Band, im Museum hängt eine Zeichnung aus dem „Buch der Toten“: Wenn ihr

den Manga nicht habt dann Google fragen oder das Geschichtsbuch wälzen. ^-^ //
 

Presley schlenderte zu ihm und war um eine Erklärung nicht scheu. „Das ist das Totengericht.

Jede Ägyptische Ausstellung hat eine solche Abbildung. Sie zeigt eine Grundfeste des

Glaubens zu jener Zeit. Nach dem Tode wird die Seele eines jeden von Anubis zum Gericht

geführt, wo nun die Taten des Verstorbenen, genauer gesagt sein Herz gegen die Feder der

Göttin Maat aufgewogen werden. Sie ist die Göttin der Wahrheit. Wenn er besteht führt

Horus ihn zu seinem Vater Osiris, dem Herrscher über die Unterwelt, in der er weiterlebt.“

„Und wenn er nicht besteht.“ Wollte Tristan wissen.

„Siehst du das Monster mit dem Krokodilskopf.“. er deutete unter die Waagschale und Tristan

nickte. Also fuhr Presley fort. „Das Wesen heißt Ammit. Wenn man nicht besteht, frisst es das Herz und löscht damit die Existenz desjenigen aus.“

Tristan wurde etwas mulmig. „Das ist ganz schon brutal.“
 

„Mag sein, aber so war der Glaube in Kemet.“, meinte Presley.

„Wieso eigentlich Kemet.“, Fragte Tristan wieder und Pres wollte schon antworten, aber Joey

kam ihm zuvor. „Kemet heißt übersetzt so viel schwarzes Land. Das haben die wegen dem

Nilschlamm so genannt. Ohne das Flüsschen, das regelmäßig über die Ufer tritt, wäre nämlich

nix gewachsen, weiste.“

Presley nickte anerkennend. „Absolut korrekt auch wenn ich es etwas anders formuliert hätte.

Den Namen Ägypten haben übrigens erst die Griechen geprägt. Kommt gehen wir weiter.“

Joey blieb kurz zurück, weil er von Seto beobachtet wurde.

>Der Kleine kennt sich ja richtig aus. Das er sich für Ägyptologie interessiert, hätte ich ihm

gar nicht zugetraut.

Seto war so in Gedanken, dass er sich gar nicht bewusst war, Joey so intensiv zu mustern.

„Na los, lass deinen Spruch schon ab!“, meinte dieser herausfordernd.

„Kaum zu glauben, was du so alles weißt, Wheeler. Schön zu wissen das du dich mit mehr als

nur Eis und Duell Monsters beschäftigst.“, entgegnete Seto im versöhnlichen Ton.

Joey war überrascht, nie im Traum hätte er daran gedacht von Kaiba mal ein Kompliment zu

hören. Mit roten Wangen scharrte er auf dem Fußboden herum und nuschelte: „Naja, nach

allem was wir so hinter uns haben, hab ich in der Bibliothek über Ägypten nachgeforscht.“

Seto hätte es vor Joey sicher nie zugegeben, aber er war beeindruckt. Am Anfang hatte er ihn

für einen untalentierten Spinner gehalten, aber je mehr er ihn kannte, desto mehr Qualitäten

offenbarte ihm der Blonde. Und irgendwie mochte Seto ihn. Gespielt desinteressiert wandte

sich der Firmenboss ab um dem Kindergarten zu folgen. Er drehte sich noch mal um und

sagte mit spitzer Zunge: „DU weißt was eine Bibliothek ist? Das verdreht mein Weltbild,

Köter!“

In sich hinein grinsend wandte Seto sich ab, weil Joey versuchte seinen plötzlichen Wutanfall

in den Griff zu kriegen. >Ich spring ihm an die Gurgel, ich schwörs. Ich dreh ihm den Hals

rum, dann kann er aus ´em Rucksack frühstücken, Dieser …!<
 

Presley lotse ihn und die anderen in einen der Nebenräume wo er spannungsgeladen antike

Geschichte erklärte. Dabei bezog er Yugi immer wieder mit ein, was Yami gar nicht passte.

„Aibou, ich glaub der flirtet mit dir!“. Zischte er ihm zu.

„Das bildest du dir bloß ein, und selbst wenn, wäre es doch schmeichelhaft, meinst du nicht.

… Oder stört es dich etwa?“

Yami antwortete nicht weshalb Yugi noch weiter bohrte. „Du bist doch nicht etwa

eifersüchtig?“

Yami wollte antworten, schloss den Mund aber wieder. Schließlich schnaubte er wütend.

„Unsinn, warum sollte ich.“ Meinte er und verschränkte die Arme.

Yugi wandte sich wieder Presleys Ausführungen zu, wobei er Yami aber immer im Auge

behielt. >Ertappt! Er ist irgendwie niedlich wenn er schmollt, mein Pharao.<
 

Wieder war Presley Yugis geistige Abwesenheit nicht entgangen, doch er ging nicht darauf

ein, noch nicht.
 

„Seht euch das mal.“, rief Mokuba und zeigte auf eine Katzenstatuette. Presley trat neben ihn.

„Katzen waren heilig im alten Ägypten. Sie hatten religiöse Bedeutung als Wächter der

Unterwelt oder als Gottheit. Vor Allem haben Sie aber die Kornspeicher von Mäusen befreit.“

„Ich liebe Katzen. Kann gut verstehen das sie heilig waren.“, nickte Mokuba.

„Wenn du so vernarrt in sie bist, warum hast du denn keine.“, fragte Joey.

Mokuba deutete mit dem Daumen resigniert auf Seto und der Blonde blickte diesen

verwundert an.

„Nein! Und dabei bleibt es.“, sagte Seto schnell, bevor Mokuba und Joey mit der doppelten

Hundeblickattacke seine Widerstandspunkte auf null bringen konnten.

Presley hatte das Gespräch verfolgt und pfiff plötzlich mit zwei Fingern auf der Zunge.

Augenblicklich trabte eine Siamkatze um die Ecke und setzte sich demonstrativ vor den

Amerikaner, um ihre Streicheleinheiten einzufordern. „Darf ich vorstellen, das unsere

Schirmherrin Kahti, das Maskottchen der ägyptischen Abteilung.“ Presley kraulte sie kurz

und dann stolzierte sie zu Mokuba, der extra in die Hocke gegangen war. Nachdem sie seine

Hand beschnuppert hatte erlaubte sie ihm sogar zu streicheln. Mokuba nahm sie schließlich

hoch und kraulte weiter, woraufhin die edle Dame sich zum Schnurren herabließ.

„Da hast du aber ein schickes Halsband, meine Hübsche.“, sagte er zu ihr. Es war in hellem

Leder gehalten, und mit Hieroglyphen geziert, außerdem trug es einen Anhänger.
 

„Wem gehört sie.“, fragte Yugi, nachdem er der Schönheit ebenfalls ein paar

Streicheleinheiten gegönnt hatte. „Sie wohnt bei mir, aber ich gehöre wohl mehr ihr als

umgekehrt. Ich habe sie von ein paar sehr guten Freunden, die …leider wegziehen mussten.

Kahti ist die treuste weibliche Schönheit, die mir je begegnet ist.“

„Sie ist total süß!“, strahlte Mokuba, der ganz verliebt mit der Ägypterin schmuste. Wie Seto

ihn so sah, wusste er, dass er seinem kleinen Bruder früher oder später doch nachgeben

würde. Aber mit einer rassigen Siamkatze konnte er sich sicher anfreunden.
 

„Hier steht sehr viel aus der Zeit vor 3500 Jahren.“, bemerkte Tea.
 

Presley nickte. „Diese Epoche interessiert mich sehr. Die Regierungszeit des Pharao

Amenhotep ist meine heimliche Leidenschaft. Aber ich fürchte ich habe schon soviel Zeit

investiert, als dass ich noch etwas Neues entdecken würde.“
 

„Warum grade dieser Pharao?“, fragte Yugi.

„Das Schicksal seines Sohnes hat mich sehr berührt. Es ist eine traurige Geschichte…“

Presley hatte sofort hundertprozentige Aufmerksamkeit, also begann er zu erzählen, auch

wenn diese sympathische Truppe von ihm nicht die ganze Wahrheit erfahren sollte…
 

„Zu jener Zeit steckte Kemet in einer Blütephase. Dem Volk ging es verhältnismäßig gut und

auch der Handel mit anderen Ländern war recht rege. Aber Macht ist für manche Menschen

eine zu große Verlockung…

Der Sohn des Pharao, Prinz Rapses, war vielleicht zwölf Jahre alt und steckte mitten in der

Ausbildung. Politik gehörte ebenso dazu wie Kampf oder Jagd.

Ihm standen traditionellerweise vier Leibwächter zu Seite. Ein enger Vertrauter des Pharao

namens Ja-kaal war dem Prinzen am Nächsten. Laut den privaten Aufzeichnungen des jungen

Rapses hat er in Ja-kaal einen Vater gesehen. Der Pharao soll zwar ebenfalls ein gütiger

Mensch gewesen sein, jedoch hatte er kaum Zeit für seinen Sohn. Ja-kaal hingegen war stets

an seiner Seite. Er hatte zwar selbst eine Frau und einen kleinen Jungen, doch er hatte wohl

auch tiefe Gefühle für den Prinzen. Zudem war er der Anführer der Leibwächter. Sein Freund

und rechte Hand war der Priester Rath. Er hatte die Magie außerhalb des Palastes erlernt und

war zum Schutz des Prinzen schließlich zurückkehrt. Der dritte im Bunde wird als bulliger,

starker Mann beschrieben. Armon, der lange im Heer des Pharao gedient hatte und im Krieg

einen Arm verlor. Dennoch war noch immer ein starker Kämpfer und unterwies den Prinzen

im Kampf. Zu guter letzt wurde die vier durch den besten Wagenlenker seiner Zeit

komplettiert. Ein junger Mann namens Nefer.“

„Klingt doch alles gut, was ist abgegangen, das dich so mitnimmt?“, fragte Joey neugierig.

„Geduld gehört nicht zu deinen Stärken, was?“, grinste Pres amüsiert.

„Er hat keine Stärken. Er landet höchstens mal einen Glückstreffer.“, reizte Seto den Blonden.

„Soll ich dich mal glücklich treffen, du Frostreptil? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie

sehr du mir manchmal auf den Keks gehst?“

„Dito.“

„Was heißt hier Dito? Erst machst du mich dumm und dann beschwerst du dich, wenn ich

gegenhalte!“

„Ich muss dich gar nicht dumm machen Wheeler, darin hast du schon Perfektion erreicht.“
 

Tea wurde es langsam zu bunt. „Könnt ihr beiden nicht endlich damit aufhören. Joey wenn du

dich nicht provozieren lassen würdest, hätte Kaiba schon längst keinen Spaß mehr daran. Und

duhu…“ sie wandte sich zu Seto. „… solltest Joey nicht vorwerfen das er sich wie der erste

Mensch anstellt, wenn du ihn selber laufend anzickst, du Großmaul.“

Seto war sprachlos. Es gab nicht viele Leute, die es wagten so mit ihm zu reden. Aber gerade

deshalb respektierte er Tea und die anderen. Sie hatten genug Rückgrat ihm die Stirn zu bieten.

Joey holte Luft und wollte grade ansetzen,… „Halt die Klappe Joey, und hört endlich auf zu

streiten!“, fauchte die junge Frau.

„Wo streiten doch aber so einen Spaß macht.“, jammerte der Blonde kleinlaut.

„W-Wie bitte?“ Tea sah Joey verständnislos an.

„Lass mal gut sein. Nach meiner Erfahrung streiten die beiden nur soviel, weil sie sich gern

haben. Das aber nie zugeben würden.“ Sagte Pres.

„Das ist gar nicht wahr!“, riefen Hund und Drache im Chor.

„Verstehst du, was ich meine?“ fragte Pres und Tea nickte. Yugi fasste sich seufzend an die

Stirn.

„Aalso wir waren grade bei den Leibwächtern.“ Erinnerte Mokuba ungerührt und Presley fuhr

fort.
 

„Der Prinz und seine vier Beschützer waren ein gutes Team, aber sie sahen sich ein

gewaltigen Macht gegenübergestellt. Der Hohepriester des Pharaos, ein weiser und

gefährlicher Mann, trachtete schon lange nach größerer Macht. Er hatte eine Magie entdeckt,

mit der er sich unsterblich machen wollte. Doch er benötigte die Seele eines Gotteskindes

dafür.“

„Den Pharao.“, flüsterte Yami Yugi zu.
 

„Der Pharao selbst wäre in Frage gekommen, ebenso wie sein Sohn. Rapses mochte den

Hohepriester nicht, aber Scarab stand im Vertrauen seines Vaters. Durch einen Trick brachte

er in Jungen dazu, ihn zu einer heiligen Stätte zu begleiten. Ja-kaal und Rath erkannten die

Gefahr und die vier Leibwächter folgten ihnen. Doch es war bereits zu spät. Zwar konnte der

Hohepriester das Ritual nicht vollziehen, doch der Prinz und seine vier Beschützer verloren

ihre Leben.“

„Er ist verraten worden. Der Hohepriester hätte ihn schützen sollen, stattdessen… Wie

schrecklich, dass er so jung sterben musste.“, murmelte Yugi. Er musste dabei unwillkürlich

an Yami denken. Welche Tragödie seinen Tod verursacht hatte, wussten sie noch immer

nicht.

„Das ist noch nicht alles. Die Seele des Prinzen hatte sich durch den Zauber verirrt. Die

anderen Priester im Palast weissagten, dass sie eines Tages wiederkehren würde um zu finden

was sie verloren habe um dann ins Totenreich einkehren zu können. Heißt im Klartext, das

der Prinz eines Tages in einem Menschen wiedergeboren werden soll, um den Bann der auf

seine Seele gelegt wurde zu brechen und Frieden zu finden.“
 

Yugi schluckte schwer. Diese Geschichte kam ihm plötzlich verdammt bekannt vor, trug er

doch selbst einen Ruhelosen Geist mit sich. Er blickte etwas erblasst zu Yami auf. Der Pharao

sah sehr ernst und nachdenklich aus. Ob er wohl über seine eigene Vergangenheit nachdachte,

die noch immer verborgen war.

Yugi hätte ihn am liebsten in den Arm genommen um sein Wärme zu spüren und ihn zu

trösten. Aber vor allen anderen traute er sich noch nicht mal, nach seiner Hand zu greifen.

„Aibou, frag ihn was mit dem Hohepriester Scarab geschehen ist.“, bat Yami ihn plötzlich

und Yugi war froh wenigstens irgendwas für ihn tun zu können.
 

„Der Pharao war bestürzt über die Ereignisse und bestrafte ihn mit dem Höchstmaß. Er wurde

lebendig eingemauert um in Einsamkeit und Schande zu sterben und das Reich der Toten

niemals zu erreichen. Jedoch hielten ihn einige Gelehrte für so mächtig, dass sie glaubten er

würde eines Tages wiederkehren um die Seele des Prinzen zu finden und sein Werk zu

vollenden. Der Pharao ließ daraufhin die Leibwächter des Prinzen weihen und mumifizieren,

damit sie ebenfalls wiedererweckt werden und seinem Sohn mit der heiligen Macht des Gottes

Rah beistehen könnten…Und so warten sie auf den Tag seiner Wiederkehr.“
 

„Du glaubst diesen alten Horrormärchen doch nicht etwa?“, fragte Seto verwundert.

„Das habe ich nicht gesagt. Wie viel davon wahr ist und welche Fakten durch die

Überlieferungen verfälscht wurden wissen wir nicht. Und ob man nun an Magie und Geister

glaubt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber ich habe schon viel gesehen und ich

denke …Alles ist möglich.“ Gab Pres zu Bedenken.
 

Yugi machte sich langsam sorgen, Yami war ungewöhnlich still.

Es war erschreckend wie sehr das Schicksal Rapses seinem eigenen zu ähneln schien.
 

Presley führte sie in eine weitere Abteilung, in der nun wesentlich mehr Steintafeln ausgestellt

waren, als in den Räumen zuvor. Ungläubig sahen sich vor allen voran die Duellanten die

Bilder an, die alle samt Monster darstellten. In der Mitte des Raumes hing die große

Steintafel, die sie schon in Domino gesehen hatten. Yugi zuckte bei ihrem Anblick

unwillkürlich zusammen. Irgendwo dort, sollte das Geheimnis des Pharaos Verborgen sein,

doch leider konnte keiner die Inschriften entziffern. Yugi starrte sie an, die Lösung war direkt

vor ihm, doch er verstand sie nicht. Es war zum verrückt werden.
 

Dann wurde er auf eine weitere Tafel unmittelbar neben der ersten aufmerksam. Sie zeigte

den Hohenpriester des Pharaos, der laut Ishizu in früheres Leben von Seto war. Hinter ihm

stieg ein weißer Drachen der Sonne entgegen.
 

„Diese Tafel war in Domino noch nicht dabei.“ Murmelte Yugi.

„Wir haben sie erst kürzlich freilegen können. Miss Ishtar ist Expertin in dieser Epoche, und

ich durfte dank ihr an einer Ausgrabung teilnehmen. Wir erhoffen uns, das wir auf einer Tafel

vielleicht eine Art Entschlüsselung finden können, um die Tafel in der Mitte zu übersetzen.“,

sagte Presley und deutete auf `die Tafel in der Mitte´, die Yugi schon bekannt war.

Doch das Bild des Hohepriesters war im Moment wesentlich interessanter. Die Abbildung

war größer, und auch wenn der antike Stil der Ägypter etwas minimalistisch war, so schien

die Figur doch Ähnlichkeit mit einem der Anwesenden zu haben.

Eben jener war auch sehr aufgewühlt. Seto hatte lange Zeit abgestritten, das so etwas wie

Magie oder Götter und Monster wirklich existieren konnten, und das tat er nach außen hin

immer noch. Doch spätestens seit Dartz konnte er die Wahrheit nicht mehr so einfach

ignorieren. Seine Seele zeitweise zu verlieren und beinahe von einem biblischen Monster

verschlungen zu werden konnte erleuchtende Wirkung haben. Es gab etwas, dass sich mit

Wissenschaft und holographischer Technologie nicht erklären ließ, und das beunruhigte ihn.

Sollte er tatsächlich die Reinkarnation eines Hohepriesters sein?
 

Joey legte ihm die Hand auf den Unterarm und blickte besorgt zu ihm auf. „Ist alles klar bei

dir, Großer?“

„Was soll die Frage? Lass mich in Ruhe!“, zischte er zurück, aber Joey war weder sauer noch

erschrocken. Stattdessen blickte er mit Seto mit seinen großen dunkeln Augen mitfühlend an.

Dieser hatte auch nicht so ruppig sein wollen. Aber die Möglichkeit, dass ER auf dieser Tafel

war beängstige ihn.
 

„Hey Pres, kannst du uns was über den Hohepriester da erzählen?“, sagte Joey plötzlich und

Seto zuckte zusammen.

„Nun viel wissen wir nicht. Er soll der mächtigste Magier seiner Zeit gewesen sein. Er war

dem Pharao wohl eng vertraut und gleichermaßen sein Führsprecher und Berater wie auch

sein stärkster Gegner beim duellieren. Ich denke er war sein Freund.“

„Du denkst? Das ist ein bisschen vage.“, meinte Joey.
 

„Nun das Problem ist, das die meisten Aufzeichnung aus jener Zeit verschlüsselt sind, ebenso

wie die Tafel die ihr schon kennt. Die meisten Informationen beziehen wir aus berichten die

einige Epochen später von anderen Pharaonen geordert worden. Daher wissen wir aber nicht

wie verlässlich die Quellen sind. Sie wurden verfasst als schon einige Generationen

vergangen waren. Wie sind nicht mal so recht in der Lage die Schriftzeichen für seinen

Namen zu deuten.“

„Willst du damit sagen, du kennst seinen Namen?“, fragte Joey wieder. Seto schien es, als sei

er genauso aufgeregt wie er selbst.

„Es gibt zwei Versionen:…“, erklärte der junge Kurator: „Wir wissen mit Sicherheit das er

Hohepriester unter dem Gott Seth war. Seth war der Bruder des Osiris und stand für die

Wüste, aber auch für das Böse. Er ist der Gegenspieler von Horus, dem Vater aller Pharaonen.

Allerdings wird Seth nicht ausschließlich als böse Gottheit beschrieben. Er war beispielsweise

auch der Beschützer der Karawanen…“

„Name, Hohepriester!“, quengelte Joey.

„Nun ja: Die erste Möglichkeit ist das der ebenfalls Seth hieß. Eine andere Gruppe Forscher

beziehen sich auf spätere Pharaonen. Ein sehr berühmter war ebenfalls Hohepriester des Seth

gewesen, der Pharao hatte ihn adoptiert und so wurde er Pharao. Sein Name war Sethos. Es

wäre nahe liegend, das der Hohepriester dieser Epoche genauso geheißen hat.“
 

Seto schluckte schwer. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen, angesichts der neuen

Informationen. Joey neben ihm nuschelte leise das, was er selbst in Gedanken immer wieder

wiederholte. Seto und Sethos klangen wirklich ähnlich.
 

Seto versuchte sich zusammenzureißen und Presley weiter zu folgen.

Yugi blickte Yami an, der intensiv nachzudenken schien.
 

Er sah seinen Hikari entschlossen an. „Sein Name war Sethos, ich bin mir sicher.“, sagte er

plötzlich.

Yugi hatte beinahe aufgequiekt: „Du erinnerst dich??“

Yami musste die Begeisterung in den Augen seines Hikari trüben. „Nein.“, seufzte er

resigniert. „Aber ich habe eben dieses Gefühl das es stimmt, ich bin mir sicher. Dieser Name

fühlt sich vertraut an.“

„Dann wissen wie wieder ein bisschen mehr, jetzt müssen wir nur noch Kaiba überzeugen.“,

sagte Yugi aufmunternd.
 

Presley erzählte grade, dass die Tafel ein symbolischer Vertrauensbeweis an den Pharao sein

sollte. „Der weiße Drache steht für die Macht des Hohepriester. Er steigt der Untergehenden Sonne entgegen, die den Pharao darstellt.
 

„Die untergehende Sonne?“, fiel es Yugi plötzlich auf. „Das ist gemein, das würde ja heißen

dass seine Macht abnimmt.“

„Im Gegenteil“, beschwichtigte Pres. „Die Sonne ist das Symbol der Pharaonen. Aber die

untergehende Sonne steht ganz speziell nur für diesen. Es bezieht sich seinen Namen.“
 

„Du … du kennst seinen Namen??“, fragte Yugi mit zittriger Stimme.

„Naja wir glauben ihn zu kennen. Aber wir sind sicherer als beim Hohepriester.“

„Wie lautet er?“, wollte Yugi wissen. Seine Stimme überschlug sich fast. Er würde endlich

Yamis Namen erfahren. Wie sehr hatte er sich das gewünscht. Yami ging es nicht anders, jede

noch so kleine Information war kostbar für ihn um sein Gedächtnis wieder zu finden. Und

damit seine Macht, damit er Yugi auch weiterhin beschützen konnte.

„Nun die Info ist noch inoffiziell. Ishizu hat mir strengstens verboten…“

„Bitte Presley! Du wirst vielleicht nicht verstehen, aber ich muss das unbedingt wissen.

Bitte!“

Yugi flehte ihn förmlich an. Er schien ganz verzweifelt und wieder wuchs in dem Amerikaner

die Gewissheit, dass sie etwas gemeinsam hatten.

Der Junge zitterte etwas. Yami nahm seine Hand und drückte sanft zu. Es beruhigte Yugi ein

wenig.

„Nun ich denke, da du schon das Millenumspuzzle trägst, macht es nichts mehr aus. Der

Name bedeutet übersetzt so viel wie `Abendsonne´. Auf ägyptisch lautes es `Atemu´.“
 

Von da an hatte Yugi nicht mehr allzu viel mitbekommen. Pres hatte ihnen noch einige andere

Epochen vorgestellt, aber er hatte nicht mehr folgen können. Er hatte sie noch lieb

verabschiedet und Yugi auf die Schulter geklopft. Der junge Mann schien ganz und gar neben

sich zu stehen

Als er aus dem Museum trat und mit den anderen zurück zur Haltestelle lief ließ er sich etwas

zurückfallen und schien fieberhaft nachzudenken.

„Atemu, A-.te-mu, Atemu.“ Flüsterte er vor sich hin, als hätte er Angst es wieder zu

vergessen. Dabei lächelte er unaufhörlich.

Yami schwebte noch immer neben ihm, allerdings war er rot um die Nase. „Yugi, ist doch

gut. es ist doch nur ein Name.“

„Es ist nicht nur irgendein Name.“ Protestierte dieser. „Es ist deiner! Und deshalb unglaublich

wichtig. Ich hab mich schon so oft gefragt wie du heißt.“

Yami sah ihn zärtlich an. „Ich finde es schön, wenn du dich für mich freust. Aber sei doch

bitte nicht so aufgeregt. Es ist ja alles in bester Ordnung.“

Yami log in gewisser Weise. Er versuchte zwar einen ruhigen Eindruck zu vermitteln, aber er

war auch aufgeregt. Er war nicht länger `der Namenlose Pharao`, sondern er hatte jetzt ein

Stück Vergangenheit, ein Stück Identität zurück gewonnen. Er war Atemu.

„Atemu…“, flüsterte er nun auch.

„Dein Name gefällt mir sehr!“, stellte Yugi fest und diesmal war es wieder Yami, der rot

wurde. Die Begeisterung seines Hikari schmeichelte ihm.
 

Als sie wieder im Park angekommen waren, blieb Tea an der Aussichtsplattform stehen und

deutete auf den Horizont.

Es war schon früh am Abend und Sonne strebte unaufhaltsam nach unten. Der Himmel war

orangerot, einige Schäfchenwolken schimmerten zart rosa. Die untergehende Sonne spiegelte

sich im Meer und glitzerte dort golden.

„Die Abendsonne.. sie ist atemberaubend.“, träumte Yugi, und Yami verstand die Anspielung.

Währen die anderen sich über den Tag unterhielten und die Aussicht genossen umarmte der

Pharao seinen Hikari von hinten und saugte den Anblick in sich auf.

Yugi kuschelte sich an und Yami schmunzelte. „Es war eine großartige Idee ins Museum zu

gehen.“ Lobte er ihn.

„Ja, wir haben wieder etwas entdeckt. Aber Seto scheint auch ganz schon aufgewühlt. Und

Joey beinahe noch mehr.“
 

Tatsächlich wirkte Joey sehr unruhig und Yami hatte schon eine Idee seine Laune zu heben.

„Vielleicht sollten wir beide ihn ein bisschen ablenken.“
 

Yugi wusste schon was gemeint war, um forderte Joey zu einem Freundschaftsduell vor dem

Hotel auf.

Allerdings mussten alle noch ihre Duell Disc holen und da Joey sich im Hotelzimmer mal

wieder ausgebreitet hatte musste er erstmal suchen.

Yami und Yugi gingen komplett ausgerüstet schon mal vor. Tristan, Duke, Mokuba und Tea

hatten Hunger und wollten noch schnell was essen, bevor es los ging. Und da Seto übrig und

zudem noch sehr gespannt war, was Yugi und Joey dazugelernt hatten, tat er etwas

Untypisches. Er half seinem Hündchen beim Suchen.
 

Yugi und sein Pharao standen schon unterm Sternenzelt. Die Sonne war um diese Jahreszeit

schon recht früh hinterm Horizont verschwunden. Trotzdem war es heut ein angenehm milder

Herbsttag gewesen. Sie standen etwas abseits vom Hotel im Park und weder die Lichter der

Stadt noch die Bettenburg verschleierte den Sternenhimmel mit ihrem elektronischen Licht.
 

„So schön sieht man sie in Domino normalerweise nicht.“ meinte Yugi und bewunderte den

Orion.

„Hm, das stimmt. Mir ist als hätte ich ewig nicht mehr hinaufgesehen. …Ich hab neulich

geträumt, das ich an Kemets Küste am Meer gestanden bin und ein Gebet zu den Sternen

gesprochen habe.“

„Du träumst? Das wusste ich gar nicht.“, schmunzelte Yugi.
 

„Naja auch Geister müssen mal schlafen.“, verteidigte sich Yami. „Man sagt, dass Träume

Geschichten aus der Vergangenheit oder der Zukunft sind, vielleicht ist das ja wirklich mal

geschehen.“
 

„Wir kriegen schon noch raus, was du damals so alles getrieben hast, mein Atemu.“, grinste

Yugi und Yami lächelte ihm zu. Sein Aibou hatte offenbar gefallen an seinem Namen

gefunden. Und es klang wundervoll, wenn er ihn benutzte.

Doch urplötzlich durchzuckte ein Schaudern den Pharao. Irgendetwas war ganz und gar nicht

in Ordnung. Sie waren nicht allein, und wer auch immer noch hier war, hatte nichts Gutes im

Sinn.

„Yugi, pass auf. Ich fühl mich beobachtet. Hier ist etwas faul.“, warnte er.
 

„Vermutlich ist es nur irgendein Duellant der sich mit uns messen will und ein verschrobenes

Verhältnis zu normalen Herausforderungen hat.“, witzelte Yugi.

„Ich wünschte es wäre so. Aber es ist Gefahr im Verzug. Ich kann die Spannung förmlich greifen.“

Nun wurde Yugi doch unruhig. Yami machte für gewöhnliche keine Scherze über diese

Dinge. Mit einem schnellen Schuss Adrenalin im Blut sah Yugi sich höchstalarmiert um.
 

„Du solltest auf deinen Pharao hören, er hat vollkommen Recht. Ihr beide seid in großen

Schwierigkeiten.“, tönte eine tiefe Stimme hinter ihm.

Yugi wirbelte erschrocken herum. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Vorm ihm stand

ein Mann in einem langen ägyptisch aussehendem Gewand um murmelte etwas für sich hin,

dass der junge Mann nicht verstand. Die mindestens zwei Meter große Gestalt musste schon

biblisches Alter haben, so tiefe Furchen hatte er im Gesicht. Dennoch schien der Mann mit

aschfahlem Gesicht unglaubliche Kraft zu haben. In seiner rechten Hand trug er einen

goldenen Stab mit einem Schlangenkopf. Überhaupt sah das Zepter wie eine Kobra aus, die

ihn mit rubinroten Augen ebenso bedrohlich anfunkelte, wie ihr Herr.
 

Yugi strauchelte. Nach einer Schrecksekunde besann sich auch der Pharao.

„Aibou, das was er da spricht, ist ein Zauber. Von ihm geht eine unheimlich dunkle Macht

aus. Wir müssen sofort von hier fliehen.“

Yugi schwankte immer mehr und ging beinahe in die Knie. Seine Stimme war brüchig und

schwach. „Ich kann… mich nicht bewegen!“ presste er hervor.

Yami spürte wie sein Hikari in Ohnmacht fiel, und übernahm die Kontrolle. Sofort fühlte er

eine schwere Last auf den Schultern und eine starke Müdigkeit übermahnte ihn fast, aber er

kämpfte noch dagegen an. Yugis Geistergestalt lag bewusstlos in seinen Armen und er presste

seinen Aibou an sich. Der Fremde beendete seinen Bannspruch, ein verzerrtes hässliches

Grinsen legte sich auf sein Gesicht.

„Ihr fühlt euch nicht gut, nicht wahr Pharao?“, fragte er höhnisch.

„Wer bist du und was willst du?“, stieß Yami hervor. Allein das Reden raubte ihm

unglaublich Kraft. Sein Körper war mit irgendeinem Fluch belegt und er konnte nicht mehr

stehen. Seine Knie knickten ein und ging keuchend zu Boden. Yugi zog er halb auf seinen

Schoß und klammerte sich an dessen Jacke. Unter Aufbringung seiner letzten Kraftreserven,

richtete er seinen Oberkörper auf und blickte dem Magier finster an.

Dieser hatte ihn triumphierend beobachtet. „Wer ich bin ist völlig irrelevant. Außerdem habe

ich bereits was ich will, denn ihr befindet euch

schon meiner Hand nicht wahr?“
 

*

Seto durchquerte mit Joey die Vorhalle und versuchte ihn ein bisschen zur Ordnung zu

erziehen: „Sag mal Wheeler, willst du jedes mal erst mit einem Bagger anrücken, wenn du

etwas aus deinem Zimmer brauchst. Du solltest wirklich mal aufräumen. Denk mal an Yugi und Tristan.“

„Hey komm schon. Ich kann durchaus einen Haushalt schmeißen. Daheim mach ich so gut

wie alles. Da genieß ich es halt hier mal ein bisschen schludrig zu sein. Außerdem, nur das

Genie beherrscht das Chaos!“

„Was dich schon von vorneherein ausschließt. Werd endlich erwachsen, Köter.“
 

Joey verdrehte genervt die Augen, als sie gerade nach draußen schritten. Er stoppte abrupt

und Seto wäre beinahe über ihn gestürzt. „Sag mal, spinnst du?!“, fauchte dieser.

Joey zeigte mit zitternder Hand zum Park hin.

Dort stand ein riesiger Mann mit einer Schlange in der Hand und vor ihm kniete Yugi. Ihn

umgab eine dunkle bedrohliche Aura. Die beiden waren von vier merkwürdig steif

aussehenden Gestalten umringt, die alle ägyptische Kleidung trugen.

Joey sprintete ihnen entgegen und Seto rannte fluchend hinter. Es war unklug so schnell

vorzupreschen.

Die riesige Gestalt wandte sich zu den beiden um, und hob lässig eine Hand. Der Blonde

hörte noch ein „Joey, bleib weg!“ und wusste augenblicklich, dass es der Pharao und nicht

Yugi war.

Dann wurde er durch eine Druckwelle von den Füßen gerissen. Seto sprang auf ihn zu und

versuchte ihn aufzufangen. Zwar landeten beide auf dem Boden, aber dank Setos schneller

Reaktion hatten sich beide nicht verletzt.

Sie rappelten sich wieder auf und Joey wollte schon wieder losrennen, aber Seto hielt ihn fest.

„Willst du dich umbringen, oder was. Der Typ macht dich in Null- Komma -Nichts kalt.“

Der Blonde schaffte es sich loszureißen, aber Seto umklammerte ihn von hinten und hielt ihn

eisern fest.

„Lass mich los, verdammt noch mal! Ich muss ihnen helfen. Lass mich!“, schrie Joey ihn

verzweifelt an.

„Seto zog ihn noch näher an sich und versuchte ihn zu beruhigen. „Was auch immer das da

ist, er ist kein normaler Mensch. Was willst du denn tun? Bleib hier, Joey! Bitte.“

Joey stemmte sich zwar immer noch gegen Setos Umarmung, armer wenigstens zappelte er

nicht mehr so. Dieser komische Methusalem würde sie vermutlich wirklich töten, aber er

konnte Yugi und den Pharao doch nicht einfach im Stich lassen. Während er fieberhaft nach

einem Ausweg suchte, klappte Yami vor seinen Augen bewusstlos zusammen.

Joey entwich ein schmerzverzerrter Aufschrei, und Seto tat es in der Seele weh.
 

„Kümmert euch um sie.“, donnerte der Fremde und seine vier Begleiter rannten auf Joey und

Seto zu. Die beiden stellten sich nebeneinander auf, um die Angreifer in Empfang zu nehmen.

Sie waren unbewaffnet und in der Unterzahl, machten aber beides durch Entschlossenheit

wett.

Als die vier Ägypter näher kamen, sahen sie alles andere als menschlich aus. Einer schlug mit

einem Stab nach Joey, dieser wich gekonnt aus, und trat ihm in die Magengegend. Mit

durchschlagendem Erfolg: Das DING hatte ein Loch im Bauch strauchelte Rückwärts und riss

einen seiner Gefährten mit um. Als sie auf dem Boden aufschlugen, zerbrachen sie.

Daraufhin trat Seto einem in die Knie, der fiel und zerbröselte. Der letzte wollte von hinten

auf ihn los, aber einen Hüftwurf später hatte Seto auch den zweiten Terrakottakrieger, oder

was auch immer er war, zerstört.
 

Als er und Joey sich wieder nach dem Magier umblickten, trug dieser eine lilafarbene

Rüstung, die an einem Käfer erinnerte. Er hatte Yami auf den Armen. „Sehr beeindruckend!“,

gab er zu.

„Willst du auch was?“, fragte Joey angriffslustig und ein bitterer Ton lag in seiner Stimme.
 

Seto legte ihm eine Hand auf die Schulter und übte leichten Druck aus, um ihn zu beruhigen.

„Du hast mir noch weniger entgegen zu setzen als diese beiden, auch wenn du mutig bist,

Kleiner Kämpfer.“, lachte der Fremde nicht ohne Spott. Er blickte auf Yami in seinen Armen

und murmelte etwas Fremdländisches. Das Puzzle leuchte auf, und der Körper des Pharao

schien ein wenig zu schrumpfen. Seine scharfen Züge würden weicher und seine ganze

Gestalt wirkte zerbrechlicher.

Seto keuchte erschrocken auf, aber Joey blieb ruhig.

Dann schwebte der Magier etwas über dem Boden und flog schließlich davon. Auf der

Rückseite der Rüstung waren so etwas wie Insektenflügel zu erkennen. Dann war er ganz

schnell verschwunden.

Joey ballte die Fäuste und presste wütend die Lippen aufeinander, er hatte alles untätig mit

ansehen müssen.

„Was war das grade, und was ist da gerade mit Yugi geschehen?“, rief Seto auf einmal mit

schwankender Stimme.

Joey sah ernst zu ihm herüber. „Du hast das noch nie so live gesehen, nicht war? Der erste

war der Pharao. Als das Puzzle so geleuchtet hat, hat er mit Yugi getauscht.“
 

Seto nickte. Er glaubte Joey, wie könnte er auch nicht.

Aus einer Eingebung heraus beugte sich er sich zu den Scherben der Krieger und untersuchte

sie. Mann konnte sie praktisch zwischen den Fingern zerreiben.

„Was ist das?“, fragte Joey.

„Ton… Ich denke es ist gebrannte Tonerde.“
 

Joey fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte er.
 

Joey war verzweifelt, Yugi und der Pharao waren von einem überdimensionalgroßen Käfer

entführt worden, und sie hatten nichts in der Hand.

Seto schien nicht ganz so mitgenommen, denn er hatte einen Plan.

„Ich würde vorschlagen dass wir Mr. Carnovan noch einen Besuch abstatten.“

„Was hat der denn damit zu tun?“
 

„Dieser alte Hexer und auch seine Terrakottaarmee hatten altägyptische Kleidung an. Der Typ

war hundert prozentig ein Magier. Zu guter letzt die Rüstung.“

„Sah wie ein Käfer aus.“, meinte Joey.

„Nicht irgendein Käfer, Wheeler. Es war ein Skarabäus. Und wir haben uns heute erst ein

Horrormärchen über einen pharaonenjagenden Hohepriester angehört!“

„Scarab!“, schlussfolgerte Joey.
 

„Hey Leute. Was ist denn los? Ihr guckt ja, als wäre jemand gestorben. Wo ist Yugi

überhaupt?“.

Joey und Seto drehten sich zu ihren Freunden um, ohne Tristan zu antworten. Mokuba fing

sofort den Blick seines Bruders auf, und war besorgt.

Duke merkte es ebenfalls: „Was ist passiert?!“
 

Joeys Blick verfinsterte sich erneut. „Yugi ist entführt worden.“
 

******

So das wär’s von mir, die die Staffel nach Waking the Dragons noch immer stur ignoriert. Zumindest in dieser FF. Naja vielleicht bis auf den Fakt, das Seto im weißen Anzug einfach göttlich aussieht. Das muss ich noch irgendwie einbauen… *grübel*

Zu den Geschichten im Museum, die beziehen sich zum Teil auf die Serien zum Teil auf meine verenkete Fantasie. Es gab aber tatsächlich zwei Pharaonen, die Sethos hießen.

Also über Kommis und konstruktive Kritik bin ich zu haben. *schon freu*

ihr könnt mir bei fragen auch mailen: lillyko@arcor.de

Bis bald!

PS. Alle Figuren aus Mummies Alive! Gehören their respectable owners. Und ich mache auch mit ihnen kein Geld.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-12-15T18:19:54+00:00 15.12.2006 19:19
Wow,du hast auch so eine Geschichte,die mich fesselt.. und dieser Presley find ich auch cool, da er Yam eifersüchtig macht...hehe....
Von:  viky
2006-11-23T11:21:22+00:00 23.11.2006 12:21
Seto fährt straßenbahn O.o
*lach* Das muss man in ein Buch schreiben und Seto, glaubt mal endlch di eGeschichte, ja der käfer war echt!!!
*lach*

Ein eifersüchtiger Yami, das fand ich total süß!

Ach sag mal, warum hast du nich ttea von der Plattform fallen lassen ^^"
*teahasserbin*

Aber du hast dich gut infomiert, über das buch der toten!!
finde ich klasse!!
Das pitel wirft viele fragen auf un dmacht es daher auch sehr interessant und auch spannend!
........
Von: abgemeldet
2006-11-19T17:45:01+00:00 19.11.2006 18:45
Das Kapital war super, weiter so!!!!!
Von:  little_prince_Yugi
2006-10-24T20:41:44+00:00 24.10.2006 22:41
Auch wieder ein schönes kappi^^. Mach so weiter!


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