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Vampirhybrid #5

von

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sorry, dass es so lange gedauert hat, aber irgendwie ist das hier etwas untergegangen ^_^;;

viel spaß beim lesen, auf jeden fall!!
 

Yves schlug die Augen auf. um sie herum war dunkle Nacht. Ein eisiger wind strich über ihr Gesicht.

Sie schluckte ein paarmal heftig, als die Erinnerung zurückkehrte. Dann setzte sie sich auf, was durch Kopfschmerzen belohnt wurde. Jemand faßte ihre Schulter. "Yves, alles klar?" Sie schloß die Augen, als sie antwortete. "Seh ich so aus, Mihai? - Aber ich hoffe, dir geht's wenigstens besser..." Als sie die Augen ein zweitesmal öffnete, stellte sie überrascht fest, dass die Dunkelheit gar nicht so dunkel war, wie sie gedacht hatte.

Ein wabernder Nebel verhinderte, dass sie Einzelheiten erkannte, aber die Felsen der Höhle waren jetzt viel, viel klarer zu erkennen als die vorhergehende Nacht. "Warum kann ich alles sehen?" fragte sie laut.

"Kannst du? Ich meine, alle Nachtwesen können in der Nacht sehen, was eigentlich sehr praktisch ist, nicht..."

"oh. Klar." Versuchte Yves es abzutun, aber sie kam sich sehr seltsam vor. Dann musterte sie Mihai, der neben ihr hockte. Sein Hemd war ganz, das Blut verschwunden. "Und.." "Wieder alles in Ordnung, dein Blut hat Wunder gewirkt. Besser als Okamis je ... naja." "Was ist mit meinen Eltern passiert? Und mit dem Allain?"

"Sie sind zu Staub zerfallen." "Achso." Yves machte ein verständnisloses Gesicht. Mihai seufzte. "Aufgrund aller möglichen umstände zerfallen Nachtwesen nach einem unnatürlichen Tod zu Staub. Reicht das als Antwort?" "Ja. Weißt du, dass das fast allgemein bekannt ist? Ich dachte immer, das gibt's alles nicht, und wenn doch, dann ist es ganz anders." "Naja, uns gibt es schon ne ganze Weile, und es hätte mich gewundert, wenn die Menschen nichts mitgekriegt hätten. Leider verwechseln sie uns immer wieder mit Allains."

Yves ncikte und stand langsam auf. "Das hab ich auch schon mitgekriegt. Aber was war das für eine Kraft, als ich.." Sie spürte fast körperlich Mihais unbehagen, als er sagte: "Das waren deine Vampir/Schutzgeist -Kräfte. Jeder Schutzgeist bekommt automatisch nach Ernennung durch einen andern -in diesem Fall Okami- spezielle Kräfte zu den eigenen dazu, und deine Vampirkräfte scheinen.... vollkommen entwickelt zu sein. Der Stärke nach." Yves wußte nicht so Recht, was sie darauf sagen sollte. Plötzlich bemerkte sie einen Schatten, der näher kam. Es war Okami. "Das wurmt ihn." Sagte sie und kicherte. "Gar nicht!" erwiderte Mihai eine Spur zu schnell und scharf. Yves mußte ungewollt lächeln. "Er muss seine Kraft selbst erarbeiten, deine ist schon da, du mußt sie nur noch finden." "und wie mache ich das?" Okami machte eine ausholende Geste. "Keine Ahnung. Ein bisschen was hast du ja schon wiedergefunden." Dann räusperte sie sich und sagte: "Es tut mir leid mit deinen Eltern. Aber du hast den Allain besiegt, ja?" "Äh, ja, aber mehr unfreiwillig." Yves lachte nervös, dann fiel ihr auf, wie hungrig sie war. Das letztemal, als sie was gegessen hatte war...am vorletzten abend gewesen. "Sagt mal, Okami, habt ihr etwas zu essen?" Okami blinzelte sie an. "Ich bevorzuge einen Brei aus Dingen, die dir nicht gefallen werden. Aber ich schätze, Mihai kann da abhelfen. Er hat meine Gastfreundschaft lange genug in Anspruch genommen- du kannst sein zuhause besichtigen, mh?" Mihai war aufgesprungen. "Was?! Ich war schon ewig nicht mehr da! Und dann soll ich einen Azubi- Schutzgeist mitbringen? Außerdem kann sie doch in eine Stadt gehen und sich da was holen!" Yves war nahe daran ihn K.O. zu schlagen. "Hey, ich hab dir das Leben gerettet! Du hast mein Blut getrunken, bist du mir da nicht was schuldig?" keifte sie stattdessen.

"Aber.." begann Mihai, und Okami, die bemerkte, dass sich hier ein handfester Streit entwickelte, fuhr schnell dazwischen. "A propos, Yves... Damit hast du dich ihm verpflichtet und er sich dir." "Hä?" machte Yves, etwas aus der Bahn geraten. "Hör zu, jeder Schutzgeist hat einen Vampir, zu dem er gehört, eben durch diese Verpflichtung, es geht um Blut. Du gehörst jetzt zu ihm." >Na super!< ging es Yves durch den Kopf.

"Aber ihr, gehört ihr auch zu einem?" "Ja. Aber mit der Zeit sind wir beide immer stärker geworden, es war nicht mehr nötig, dass wir ständig beisammen waren. Außerdem hat jeder Schutzgeist die Aufgabe, wenn er ein Versteck besitzt, dort Vampiren zuflucht zu gewähren. Leider... gibt es immer weniger Schutzgeister, die irgendwie menschenform haben. Es sind jetzt mehr Dämonen als früher.. sieh mich an." Sie lachte wieder.

"Achso." Sagte Yves. "Mihai hat dir schon erzählt, dass ich dich offiziell ernannt habe? Gut." "Ach genau, Okami," fragte Yves, "wodurch äußert sich meine offizielle Ernennung?" "Ich habe in dir die Kräfte der Schutzgeister erweckt. Barrieren aufbauen, Verbindung zu anderen herstellen -du hälst es bestimmt für eine Art telefonieren... heilen, Visionen, das übliche eben." Yves war überwältigt. Vor drei Tagen hatte sie nicht an die Existenz von Vampiren geglaubt, und jetzt..."Dass ich dich gefunden habe, war purer Zufall. Du hättest genausogut niemals entdeckt werden können." Sinnierte Mihai. Yves mußte Okami noch etwas fragen. "Was werden jetzt die Leute sagen? Weil meine Familie plötzlich weg ist?" "Keine Angst. Sowas erklärt sich von allein, das ist so sicher wie dass es die Erdanziehungskraft gibt." Sie lachte kurz über ihren witz. "Es wird heißen, ihr seid Hals über Kopf umgezogen, eure Sachen werden versteigert, niemand wird Lust verspüren, weiter nachzuforschen. Verlass dich drauf." Yves nickte, dann knurrte ihr Magen. "Und jetzt los, Mihai, sonst verhungert dein neuer Schutzgeist!" Mihai machte sich leise vor sich hin maulend auf den Weg zum Ausgang der Höhle, Okami hielt Yves am T-Shirt fest. "Sei energisch mit ihm." Flüstere sie ihr ins Ohr. "Ein intelligenter Junge mit seltsamen Familienverhältnissen, mach dir nichts draus, aber lass dich auf gar keinen Fall unterbuttern, ja?" "In Ordnung." erwiderte Yves, etwas perplex. "Kommst du nu, oder nicht?!" rief Mihai vom Ausgang her. "Ja! - Auf Wiedersehen, Okami!" "Bis irgendwann, Yves! Viel Glück!"

Yves konnte den Mond sehen, als sie auf den Ausgang zuging. Eine Sichel in der Dunkelheit, die ihre Augen immer besser durchdrangen. Mihai wartete etwas ungeduldig. "Du hast es ja auf einmal so eilig loszukommen?" fragte sie scheinheilig. "Wenn wir schon hinmüssen, dann können wir auch pünktlich zum essen kommen, oder?" knirschte er zurück. Er schlug aufforderungsvoll mit den Flügeln. "Ich kann nicht fliegen." Sagte Yves, es war nur laut gedacht, aber Mihai antwortete, die Augen verdrehend: "Ich werd dich nicht schleppen, klar?"

"Yves!" ertönte Okamis Stimme aus dem Hintergrund, "stell dir vor du wärst ganz leicht und dann stoß dich vom Boden ab! Ich habe diese Fähigkeit auch in dir erweckt!"

Mihai setzte sich demonstrativ auf den Boden. Yves schloß grimmig die Augen. Nur um ihm zu zeigen, dass sie es konnte, würde sie sich besonders anstrengen!
 

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Sie war leicht, so leicht, dass sie von einem Windstoß hätte fortgeweht werden können.

Sie atmete langsam aus und stellte sich auf die Zehenspitzen, dann führte sie in ihrem Geist die Bewegung weiter. Sie spürte, wie sich ihre Füße von Boden lösten. Vorsichtig schlug sie ihre Augen auf.

"Ach ja, das hatte ich vergessen, du bist auch ein Vampir, zum Teil." Hörte sich Okamis Stimme, während sie langsam mit den Flügeln schlug.

FLÜGELN?!

Sie fiel die 20 oder 30 Zentimeter wieder aus der Luft, erschrocken über das Paar Flügel an ihren Schultern, die dunkel waren wie die Mihais.

Sie landete unsanft und hörte seine Stimme sagen: "Also, können wir los?"

Verärgert drehte sie sich um. "Mir sind gerade Flügel gewachsen!" "Ach nein!" konterte er. "Wär ich nie drauf gekommen! Eigentlich gut, so spare ich mir das stundenlange rumsitzen bis du ohne Flügel fliegen kannst!"

"Mihai! Es war unmöglich in ihrer Welt!" wies ihn Okami zurecht.

Miahi verstummte. "Yves, wenn deine Flügel verschwinden sollen, stelle dir dein menschliches Leben vor, das müßte funktionieren." "Ich kann sie verschwinden lassen?" "Sicher, du bist doch ein Vampihybrid- das können alle Vampire, wenn sie wollen.... das heißt, wenn sie es können." Okami betonte das letzte Wort und sah unauffällig zu Mihai hinüber, der eine griesgrämige Miene aufgesetzt hatte.

"Na schön, vielen Dank, Okami!" sagte Yves, die darauf nicht weiter eingehen wollte, da sie inzwischen grauenvollen Kohldampf hatte. "Bis später!"

Mihai flatterte kurz mit den Flügeln und verschwand schon aus der Höhle, Yves versuchte es ihm gleichzutun, und entdeckte, dass das Fliegen schwieriger war als es aussah. "Es liegt an den Winden und Strömungen." sagte Mihai dicht neben ihrem Ohr, was Yves zusammenzucken ließ. Er flog dicht neben ihr und sah dabei zu, wie sie krampfhaft in der Luft zu bleiben versuchte. "Entspann dich und lass dich tragen." Yves beherzigte den Rat und fand sich Sekunden später in einem Sturzflug wieder. "Du fällst wie ein Stein! Versuche, einen Wind in den Flügeln einzufangen!" >toller Rat!< dachte sie, spannte die Flügel aber weit auf und erschrak sehr, als es plötzlich einen Ruck gab und sie mit atemberaubender Geschwindigkeit in die Höhe getragen wurde.

"Lenk mit den Schwungfedern!" "Welches sind die denn?" "Die großen!"

Nach ein paar Minuten des harten Kampfes hatte Yves den Bogen raus. Sie flog zwar nicht halb so gut und ruhig wie Mihai, aber sie konnte die Flugbahn bestimmen.

"Es ist toll, zu fliegen!" schrie sie gegen den Wind an. "Es muss schrecklich sein, das ganze Leben an den Boden gefesselt zu sein..." Mihai war so nahe gekommen, dass ihre Flügel sich manchmal streiften. "Das kannst du laut sagen!" Die Welt sah von oben ganz anders aus, schöner, mit dem Mondlicht, dass sich auf Fenstern und Seen spiegelte... sie flogen durch die Wolken wie zwei große Fledermäuse, und Yves hoffte, dass das niemals enden würde. Mihai beobachtete sie von der Seite.

"Was ist?" "Es ist immer interessant, anderen bei ihrem ersten Flug zu beobachten. Alle Empfindungen kann man im Gesicht ablesen!" Er lachte, ein angenehmes Geräusch. Eine Windböe brachte Yves ins Trudeln.

"Kämpf nicht gegen den Wind." "Gib nicht immer so tolle Ratschläge!" Yves fühlte, wie sie von der Strömung, auf der sie geflogen war, abrutschte. "Was soll ich denn sonst machen? Ich seh doch dass du Probleme hast!"

"Du hattest beim erstenmal sicher auch Probleme!" "Das geht dich gar nichts an!" "ich denke ich bin dein ganz selber-persönlicher Schutzgeist?!" "Der muß auch nicht alles wissen!" Mihai schlug einmal kräftig mit den Flügeln und war auf einmal weit voraus. Yves hatte es wieder auf ihre Strömung geschafft.

"HE, warte!" Mihai flog ungerührt weiter. >wie er meint, dickköpfig bin ich schon lange!> dachte Yves und ließ sich sinken. Miahi bemerkte es erst, als sie nur noch 30 Meter über dem Boden war. >Was macht die denn da?!<
 

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Yves landete schwer auf dem Rasen eines kleinen Stadtwäldchens, an dem ein noch kleinerer See lag. Die Straßenlaternen schienen und alle Fenster, die sie von ihrem Standpunkt aus sehen konnte, waren dunkel.

Sie bemerkte Mihai erst, als er sie ansprach. "Warum bist du gelandet?" fragte er ungehalten. "Darum!" gab sie patzig zurück und faltete ihre Flügel zusammen. Wenn sie nicht wären, dann würde sie sich fast wieder wie das Mädchen fühlen, das sie vor 3 Tagen gewesen war. Auf einem Nachtspaziergang. Nur kurz von zu Hause weg. Ganz normal. Ihre Flügel verschwanden und Mihai verschränkte die Arme. Plötzlich traf Yves die Erkenntnis: Sie würde nie wieder in ihr altes Leben zurückkehren können. Sie riss die Augen auf. "Meine Eltern sind tot.." flüsterte sie. Mihai stieß ein Geräusch aus, das als unwillig oder auch mitfühlend gedeutet werden konnte.

Ohne richtig zu wissen, was sie tat, setzte Yves sich langsam in Bewegung und ging in die leeren Straßen des Städchens.

"Wo willst du hin?" Yves fühlte sich wie in einem Traum. Wie bei ihrer ersten Begegnung mit Mihai und Okami. Sie erwachte erst, als Mihai sie am Arm ergriff. "Was?" "Ich frage dich, wo du hinwillst." Sie sah ihn an, Tränen bahnten sich ihren Weg. "Ich weiß nicht, ich weiß gar nichts mehr. Meine Eltern sind tot. Was soll ich jetzt machen?" Die Frage hatte sie scharf ausgesprochen, als würde sie ihn dafür verantwortlich machen. Mihais Blick wurde weicher. "Wein nicht. Sie haben jetzt ja keine Schmerzen mehr. Nie mehr. Nimm es hin." "hinnehmen.." seltsamerweise mußte sie lachen. "Ich bin jetzt kein normales Mädchen mehr." "Warst du denn mal eins?" Sie ignorierte diese Frage.

"Werde ich sie widersehen? Es ist fast, als wäre inzwischen alles möglich.." "Unter bestimmten Umständen... vielleicht." Yves schniefte. "Sie würden nicht wollen, dass du weinst." "Du kanntest sie nicht." "Welche Eltern wollen schon, dass ihr Kind weint?" fragte Mihai mit seltsamen Nachklang in der Stimme. "Du hast Recht." Yves begann sich besser zu fühlen. Dann fiel ihr etwas ein und ihre Hand tastete nach ihrem Hals. Keine Bissspuren. "Du bist ein Schutzgeist. Die Gabe zu heilen. Sie heilt natürlich auch dich. Ich würde dir nie das Blut aussaugen, wenn du dran sterben würdest." Fügte Mihai hinzu als er die Bewegung bemerkte. "Achso. Ähm, das find ich... sympathisch, wirklich. Ging es dir dann gleich gut?" Yves natürliche Neugier siegte über ihr eben noch so heftige empfundenes Gefühl der Trauer. "Ja. Ich hab dich dann zu Okami gebracht- war das nächste." Sagte der Junge und lächelte, etwas scheu. "Wie lange hat es gedauert, bis ich aufgewacht bin?" "Ein bisschen über ne Stunde. Aber das ist normal beim erstenmal, sagt Okami. Und sie muss es wissen, sie ist die Oberste." Yves nestelte ein Taschentuch hervor um sich die Tränen abzuwischen. "Heißt das, sie ist die stärkste?" "Nein, das heißt nur, sie wurde von sämtlichen anderen Schutzgeistern für würdig befunden, wichtige Entscheidungen zu treffen. Und sie hat ein paar spezielle Fähigkeiten. Außerdem ist sie eine der wenigeren die einen festen Ort bewohnen, der direkt in der Nähe der Menschen liegt. Sie bewirkt, das nie ein Mensch den Eingang entdecken kann, selbst wenn der jeden Quadratzentimeter abtasten würde." Er grinste, anscheinend froh, dass ihr Ausbruch vorbei war.

Yves runzelte die Stirn. "Aber ich hab noch nicht verstanden, warum die Menschen einen nicht beachten?" >Ich sage schon "die Menschen" als ob ich noch nie einer war...< fuhr ihr durch den Kopf. "So Höhlen und so, und wenn man sich etwas geschickter versteckt, dann sieht ihr logisch denkender Geist über uns hinweg. Wir sind dann einfach nicht da. Allerdings.. wenn du ein echter Mensch gewesen wärst, dann hättest du mich ja nicht übersehen können. Für sowas sind dann Schutzgeister verantwortlich." Er legte den Kopf schräg.

"sie sprechen in dem Fall ein Zauber zum Vergessen aus oder so.. so genau weiß ichs ja auch nicht." "Aha." Sagte Yves forsch. Sie wußte nicht, wie sie sowas anstellen sollte,aber sie beschloss dass es nichts gab, was sie nicht schaffte.

Dann sah sie an sich hinunter. Erst jetzt fiel ihr auf, das sie in der Nacht auf einige Bekleidungsstücke verzichtet hatte. Sie trug nur ihre festen Hausschuhe, keine Strümpfe, keinen BH...

"*ahem* könnten wir doch noch mal zu mir fliegen? Dann kann ich ein paar Sachen packen. Ich glaube das ist besser, als direkt zu dir zu fliegen. Ich kann auch was kochen." Bot sie hoffnungsvoll an. "Hm, nagut, wie du meinst."Mihai zuckte mit den Schultern. "Wir werden eh nicht erwartet und die Nacht dauert jetzt nicht mehr lang genug um bei meiner Familie anzukommen." Yves atmete auf. "Na dann los..."

Die Flügel erschienen ohne weitere Probleme, als sie sich an das Gefühl des Fliegens erinnerte. Sie starteten fast synchron. Das Fliegen fiel ihr jetzt schon viel leichter.
 

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"Geh doch schon mal in die Küche, ich pack was zusammen.."Damit schlug sie Mihai ihre Zimmertür vor der Nase zu. Ihr Fenster hatte immer noch offen gestanden, was ihren "Einbruch" extrem leicht gemacht hatte.

Schulterzuckend bewegte sich Mihai in die von ihr angedeutete Richtung, sich immer wieder neugierig umsehend. Die Küche sah für ihn sehr interessant aus. Lauter Schränke und Dinge... Natürlcih kannte er Herde.

Er lebte schließlich nicht im letzten Jahrhundert! Aber er hatte noch nie so viele... Gerätschaften dazu gesehen. Die Mixer fand er besonders eigentümlich. Er entdeckte Brot und Wurst sowie Käse im Kühlschrank. Auch das kannte er, nicht zuletzt aus irgendwelchen Werbe-Zetteln. Aber das gesamte Haus war für ihn anders. Es war so eingerichtet, wie.... "Sie hatten keine Angst vor irgendwas. Sie waren einige von Millionen anderen, die so waren wie sie." Flüsterte er leise vor sich hin. Dann stieg er die Treppe hinauf, um nochmal in das Schlafzimmer von Yves Eltern zu sehen. Es waren nur ein paar eingetrocknete Blutflecken zu sehen. Nichts weiter. Mihai schloß die Tür, die er bei dem überstürzten Aufbruch vorher offenstehen gelassen hatte. Er hatte gestaunt, wie schnell sie sich erholt hatte, von dem Tod ihrer Eltern. >Es wird ihr trotzdem noch ein paar schlaflose Nächte bereiten..<

Als er die Treppe wieder nach unten kam, kam Yves grade aus ihrem Zimmer. Sie trug jetzt über einem frischen T-Shirt eine dunkle Jacke und auf dem Rücken einen Rucksack. "ich nehme nicht so viele Sachen mit. Ich schätze, man kommt mit weniger Dingen aus, als man denkt..." Mihai nickte. "Im Zweifelsfall kann man immer noch was organisieren." Yves warf ihren Rucksack in den Flur, dann fragte sie: "Also, was wollen wir essen?"

"Keine Ahnung. Du bist hier zuhause." >nicht mehr< dachte sie, aber sie erlaubte sich nicht, diesen Gedanken weiterzuführen. Das war vorbei. Sie würde auch nicht in den zweiten Stock gehen.

In der Küche durchsuchte sie kurz alle Schränke. Da ihr Magen angesichts dieser Mengen Essbarem Puzelbäume schlug, entschied sie sich für das Schnellste und warf ein Paket Spagetti in einen Topf mit Salzwasser.

Als sie den Herd anstellte, bemerkte sie, dass keiner von ihnen das Licht angeknipst hatte. Die kleine rote Lampe des Herdes stach in ihre Augen. Sie atmete tief ein und drehte sich zu Mihai um, der abwartend daneben gestanden hatte. "Magst du Spagetti?" "Hab noch nie welche gegessen." Sie riss die Augen auf. "Genau, ich weiß ja noch gar nicht- was esst ihr Vampire überhaupt?" sie kniff mißtrauisch die Augen zusammen. "Noch was anderes als Blut?" Mihai grinste, und Yves bildete sich ein, seine spitzen Eckzähne schimmern zu sehen.. dabei fielen sie überhaupt nicht weiter auf. "Wenn ich mich nur von Blut ernähren müßte, wäre ich schon längst krepiert. Wir essen ganz normale Sachen. Mein Vater liebt McDonalds..." Yves scheiterte an der Vorstellung, ein geflügelter Vampir wie Mihai würde in einem McDonalds - Restaurant sitzen.

Dabei merkte sie dass ihre Flügel wie selbstverständlich verschwunden waren. Natürlich- sonst hätte sie sich ja nicht umziehen können. Das Wasser blubberte und sie rühre um. "Wir können ja ein paar Sachen für euch mitnehmen, was hälst du davon?" "Essen? Das ist immer gut!" sagte Mihai und lehnte sich an einen übermannshohen Schrank. "Du kannst schon mal den Tisch decken." Befahl Yves und beobachtete, wie die Nudeln langsam in den Topf rutschten. "Teller sind im rechten oberen Schrank, Besteck oberste Schublade darunter." Wies sie an und deutete auf die entsprechenden Einrichtungsstücke.

>Wenigstens weiß er, wie man nen Tisch deckt< dachte sie belustigt, als Mihai ohne Kommentar die Teller auf den Tisch stellte. "Kannst du deine Flügel auch verschwinden lassen?" wechselte sie das Thema. Mihais Gesicht verdunkelte sich kurz. "Jaahhh.." sagte er gedehnt. "Also nicht." Schlußfolgerte sie.

"Klar kann ichs! -Nur nicht, wenn jemand zuguckt..."gab der Junge zu, als Yves nach dem Abtropf-sieb kramte.

"Woran liegts?" Was hatte Okami gesagt- ein Schutzgeist hilft seinem Vampir bei der Ausbildung?

"weiß nicht. Vielleicht daran, dass mir sämtliche Wesen versucht haben zu erklären, wie es ist ein Mensch zu sein, nur kein Mensch selber.." Yves sah den hellhäutigen Jungen an und sagte fest: "Ich bin genau wie du. Nur ohne Flügel." Einen Moment lang hielten sie Blickkontakt, dann sah Mihai weg. "Das kann ich mir halt nicht vorstellen.." murmelte er. Yves goss die dampfenden Spagetti ab. Sie war so hungrig!

Sie klatschte je eine Portion auf jeden Teller und holte sich etwas Ketchup. Dann setzte sie sich hin und begann begierig, die Spagetti zu mischen. Dabei fiel ihr Blick auf Mihai, der sich schwer tat, sich auf den Stuhl zu setzen- mit Flügeln sah das unbequem aus. Die breiten Lehnen hörten da auf, wo der Flügelansatz war, was bestimmt eklig drückte. "Stell dir vor, du könntest bequem sitzen." Mampfte Yves. Mihai beugte sich stattdessen etwas nach vorne und begutachtete seine Spagetti, dann tat er es Yves nach. Yves weigerte sich, sich aufzuregen.Eine Zeitlang kauten sie einfach nur.

Yves genoss das essen. Dann liess sie die letzten Tage -oder besser Nächte- noch einmal Revue passieren.

Mihai hatte schon längst aufgehört zu essen (vielleicht war er es gewohnt, lange nichts zu scih zu nehmen) als Yves auch endlich die Gabel weglegte. Ohne Umschweife fragte sie das, was sie wissen wollte.

"Ihr habt gesagt, Vampire und Schutzgeister leben in Symbiose. Du kriegst mein Blut, aber was krieg ich dafür?" "Ach ja, das haben wir dir noch gar nicht gesagt... ich erzähls dir beim losgehen, hm?" Yves ncikte und stand auf. Sie unterdrückte den Impuls, das Geschirr und Besteck in den Geschirrspüler zu stellen, sie würde ja nicht mehr wieder kommen. Dann nahm sie weitere Nudelpackungen, ein paar Dosen mit Bohnen und Mais aus dem Schrank, sowie einige Getränkedosen aus dem Kühlschrank. Nach kurzem Überlegen steckte sie noch 3 Äpfel ein, die sie fand. "Du wirst bei uns schon nicht verhungern." Meinte Mihai belustigt. "Nein, aber wir müssen das hier doch nicht alles verkommen lassen, oder?" fragte Yves zurück, während sie sich noch schnell ein Glas Saft eingoss und es rasch austrank. "Stimmt auch wieder. Bist du jetzt fertig?" Yves schaute sich unschlüssig in dem kleinen Haus um. Dann trat sie energischen Schrittes zu dem Jackenhaken und plünderte die Portemonnaies ihrer Eltern. Dann schlüpfte sie in ihrer Schuhe, schnappte sich ihren dunkelblauen Rucksack und stopfte alles hinein. "Fertig." Sagte sie schweren Herzens. Wortlos gingen sie zu dem Fenster in Yves Zimmer und flogen los. Direkt auf den Sichelförmigen Mond zu, der jetzt im Abnehmen begriffen war. Einzelne Wolken waren am Himmel zu sehen, Yves schätzte, dass es kurz nach Mitternacht war. Sie war gar nicht müde... das mußte daher kommen, weil sie am Tag geruht hatte. Das Mädchen sah noch einmal zum Haus ihrer Kindheit zurück. Sie gab ihr altes Leben auf. Würde sie ein besseres bekommen?

Dann sah sie zu dem Jungen an ihrer Seite, auf dessen dunklen Flügeln das Mondlicht schimmerte. Gewiss kein langweiliges, dachte sie. "Also?"

Mihai liess sich Zeit mit der Antwort und genoss den Wind, der sein Haar noch mehr zerzauste. Yves konnte verstehen, dass er sich ein Leben ohne Flügel nicht vorstellen konnte- oder wollte?

"Na schön, hör zu. Alle zwei Jahre findet eine Prüfung für alle Schutzgeister statt. Ob sie würdig sind und sowas. War ja noch nie auf einer. Jedenfalls wird geprüft, ob der Schutzgeist gut mit seinem Partner- also du mit mir- zusammenarbeiten kann. Die Einzelheiten kenn ich nicht, alle die schon mal da waren, dürfen auch nicht drüber reden, aber auf jeden Fall muss ich dann für dich kämpfen, und wenn ich gewinne, hast du bestanden und wenn ich verliere... die Prüfungen sollen immer individuell sein. Okami ist dabei sehr wichtig, sie ist ja die Oberste.."

wie immer, wenn Mihai etwas erklärte, begann Yves der Kopf zu schwirren. Für ihn war es so normal, für sie unvorstellbar. Sie traute sich gar nicht, zu fragen, was geschah, wenn der Vampir den Kampf verlor. Das würde sie nach und nach aufarbeiten, im Moment wollte sie nur grob Bescheid wissen, das genügte ihrer Meinung nach. Außerdem wußte sie nicht, ob sie die neuen Informationen auch angemessen verarbeiten konnte..

"Wann ist die nächste Prüfung?" unterbrach sie seinen Redeschwall. "Oh. Äh. Noch lange hin, fast ein Jahr.Genug Zeit für dich um ausgebildet zu werden." Erwiderte er mit einem Seitenblick. "Fang nicht schon wieder damit an." knurrte Yves als Antwort. Dann fühlte sie, wie sie eine Gänsehaut bekam. "Was ist das?" fragte sie langsam. "Was?" "Ich weiß nicht... irgendwas.." sie beendete den Satz nicht. Mihai blickte sich alarmiert um. "Da hinten- noch ganz weit weg- das ist...." Yves blickte nach Rechts, wohin Mihai sah. Man konnte von ihrer Höhe aus sehr weit sehen. Ganz hinten flog eine Gestalt mit Fledermausflügeln.
 

schluß für heute! schreibt mir bitte reviews!

Senshi



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