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The Gravity of Life

Yami x Yugi?
von

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Spinnen, Wüstenrosen und violette Abgründe

Ein großes Dankeschön geht wieder an Nala fürs Beta-Lesen! :D
 


 

Spinnen, Wüstenrosen und violette Abgründe
 

Entspannt schließe ich die Augen, lasse mich tiefer in die Badewanne sinken.

Ich hoffe, dass das warme Wasser dieses schmerzende Gefühl, welches ich noch verspüre, etwas mildern kann und meinen Muskeln guttut. Damit ich mich heute Abend besser bewegen kann.
 

Immer noch fällt es mir schwer zu realisieren, dass ich mich nun tatsächlich mit Yami in einer Beziehung befinde. Gestern ist so viel passiert, dass ich noch eine Weile brauchen werde, das alles vollständig zu verarbeiten.
 

Obwohl ich ständig mit Vorfreude aufs Handy sehe - von Yami ist bisher noch keine Antwort eingetroffen. Sicherlich hat er heute einen harten Arbeitstag. Wie er mir damals mal bei unserem Ausflug ins Planetarium erzählt hatte, ist Freitagnachmittag auch normalerweise seine Zeit, um die üblich anfallenden Reinigungs- und Aufräumtätigkeiten in seiner Wohnung zu erledigen. Ich verdränge die Frage, ob er dies nicht einmal für 5 bis 10 Minuten pausieren könnte, um mir zu antworten…?

Ich seufze, ich darf nicht so ungeduldig mit ihm sein. Sicherlich ist er noch lange in der Schule und muss dann zuerst einmal mit Kacy raus.
 

Bewusst habe ich Yami gegenüber nicht erwähnt, dass ich heute mit meinen Freunden etwas trinken und feiern gehe. Denn schließlich war sein Ex-Freund bei einem Verkehrsunfall nach einer Party umgekommen. Auch wenn ich nun ein schlechtes Gewissen habe, es ihm verschwiegen zu haben. Ich hatte einfach Bedenken, er würde es mir ausreden wollen oder wäre viel zu beunruhigt, wenn er wüsste, was ich heute Abend unternehme.
 

Nachdem ich einige Outfits vor dem Spiegel ausprobiert habe, entscheide ich mich für ein weißes Hemd und eine recht neue, schwarze Jeans. Dazu ein schwarzer, mit Nieten besetzter Ledergürtel und das Lederband um den Hals.
 

Jonouchi hat eine Location ausgesucht, die eine Mischung aus Bar und Diskothek darstellt.

Wie geplant bin ich tatsächlich der Erste vor Ort. Wir waren schon einmal alle zusammen hier, aber das ist mehr als ein Jahr her. Es gibt einen größeren Tanzbereich mit lauter Musik und entsprechender Beleuchtung. Davon ein wenig räumlich abgetrennt der Bar-Bereich, mit einer langen Theke und einigen Tischen, zu denen Kellner eilig hin und her huschen. Hier ist die Musik nicht ganz so laut, so dass Unterhaltungen möglich sind.
 

Ich habe mir fest vorgenommen, mich heute sehr zurück zu halten. Ich werde meinen Freunden nicht auf die Nase binden, dass ich nun mit Yami zusammen bin. Ich werde genießen und schweigen. Viel zu oft ging es in den letzten Monaten seit August immer wieder um mich und Yami, meine Annäherungsversuche, meinen Frust, Enttäuschung oder meinen Herzschmerz. Es war nicht so, dass ich mich damit in den Vordergrund spielen wollte. Aber sie alle hatten mich ständig darüber ausgefragt und wollten mich aufheitern oder mir helfen. Keiner konnte mich leiden sehen, somit war ich unweigerlich immer im Mittelpunkt gewesen und dieses Thema fraß nun einmal eine Menge Zeit und Kapazität unserer Freundschaft.

Heute stehen die anderen drei wieder im Vordergrund. Es ist mir schon peinlich, so egoistisch gewesen zu sein. Honda und Jou hatten auch kurzweilige Beziehungen gehabt, aber irgendwas hatte nicht gepasst und so sind sie inzwischen wieder solo.
 

Nach und nach trudeln Honda, Jonouchi und Anzu ein.

Letztere überrascht uns ziemlich zu Beginn unseres Treffens mit News: Sie hat seit wenigen Tagen einen festen Freund, einen Amerikaner namens Matthew. Sie hat ihn in der Tanzschule kennen gelernt. Er ist gerade beruflich für ein paar Monate in Japan und wird dann im Juli Anzu mit in die USA nehmen. Sie übt mit ihm die japanische Sprache, während er ihre Englischkenntnisse für den gemeinsamen USA Aufenthalt festigt.

Ich freue mich sehr für Anzu, dass sie nun endlich auch ihr Glück gefunden hat.
 

„Und, hat jemand von euch gestern den ‚Anruf des Schreckens‘ erhalten?“, fragt die einzige Frau schließlich in die Runde und ergänzt: „wahrscheinlich eher nicht, sonst wäre das wohl schon längst Thema gewesen. Also: Gratulation an uns alle!“

„Anruf des Schreckens?“, echot Honda und ich muss selbst überlegen, was sie meint.

„Nein, ich hatte das Telefon bis spät nachmittags im Blick, es blieb stumm!“, jubelt Jonouchi.

„Na, bis gestern um 14 Uhr sollten doch alle Schüler telefonisch informiert werden, die durch die Abschlussprüfung gefallen sind! Das heißt, wer bis dahin nicht benachrichtigt wurde, hat bestanden!“
 

Honda bricht in Jubel aus und auch bei mir fällt nun das Yenstück – besonders tief, denn nun macht Yamis Besuch bei mir ausgerechnet gestern Abend besonders viel Sinn. Vermutlich hatte er schon vorab die Möglichkeit, die Liste derer, die angerufen werden würden, einzusehen. Und er wusste, dass ich ihm das wahrscheinlich mitunter als erstes gestern erzählt hätte, wenn ich kurz zuvor erfahren hätte, durch die Prüfung gefallen zu sein. Als er zu mir in den Spieleladen kam, müsste er sich also hundertprozentig sicher gewesen sein, dass ich nicht mehr sein Schüler bin. Grinsend schüttele ich über ihn den Kopf. Kalkulierend, strategisch geplant.

Mein blonder Freund winkt die Kellnerin heran und wir ordern zur Feier des Tages eine weitere Runde Getränke zum Anstoßen.
 

Als würden Honda und Jonouchi einen Trinkwettbewerb veranstalten, leeren sie zügig ihre Gläser. Aus purer Solidarität zu Anzu und mir, da unsere Gläser noch halb voll sind, ordern beide – wie sie scheinheilig versichern – kurz darauf jeder noch ein Bier.

Nachdem wir alle ausgetrunken haben, kommt die Idee auf, Tanzen zu gehen.

Jonouchi und Honda quatschen angetrunken auf mich ein, nachdem ich höflich abgelehnt habe.

„Na komm schon mit, Kumpel! Tanzen ist eine tolle Ablenkung! Die Beats, die ins Blut gehen, man muss einfach mitgehen und kann super abschalten! Wir haben alle unseren Schulabschluss geschafft, heute ist unsere Partytime! Nicht Herumsitzzeit!“
 

Ich schlucke. Er hat ja so Recht. Ich hätte wirklich Lust, mich von der Musik tragen zu lassen. Gerade fühlt sich einfach nur alles so wunderschön und leicht an.

„O-okay“, lasse ich mich schließlich überreden. Ich muss mich nur sehr stark darauf konzentrieren, ein natürliches Gangbild vorzutäuschen. Ganz locker, Yugi, nicht verkrampfen. Keiner wird etwas merken.
 

Tatsächlich klappt es und ich kann mich auf der Tanzfläche ausleben. Der Rhythmus ergreift mich und trägt mich schwerelos davon. Nach einigen Minuten habe einen riesigen Spaß mit meinen drei Freunden.
 

Jono starrt mich als Erster mit einem merkwürdigen Blick an.

Dann gibt er Honda einen Stoß mit dem Ellenbogen, und beugt sich vor, um diesem etwas ins Ohr zu rufen. Nun schauen mich beide verdutzt an.

Nachdem das Lied verklungen ist, schlägt der Braunhaarige vor, wieder zurück auf unsere Plätze zu gehen.
 

„Ähm Yugi, hast du uns etwas zu sagen?“, fragt mich Jou zuckersüß, als wir unseren Tisch erreichen und die Musik hier nicht so laut ist wie im Tanzbereich.
 

„Nein, wieso? Was sollte sein?“, gebe ich vor und schiebe meinen Cocktail von einer Hand in die andere. Jetzt ist ihnen doch meine verkrampfte Körperhaltung aufgefallen und ich kann mich auf schlimmere Sprüche einstellen, als die von meinem Großvater heute Morgen. Automatisch werden meine Wangen wärmer. Diese glühen eh schon eine Weile, wohl vom Alkohol und der Anstrengung beim Tanzen.
 

„Du strahlst so. Dein ganzes Verhalten… deine Aura… Wir haben dich lange nicht mehr so unbeschwert und glücklich gesehen?“
 

„Ähm… ich… wollte nicht, dass es heute wieder so viel um mich geht. Das ist doch unser Freundschaftsabend und da gehört nichts anderes dazwischen.“

„Aber Freunde sind doch dazu da, in guten sowie schlechten Zeiten zusammen zu halten! Wir unterstützen uns und wir freuen uns füreinander. Ist es tatsächlich nur die bestandene Abschlussprüfung?“, lächelt mich Anzu an.
 

„Also…uhm… Ich…“ Verlegen spiele ich mit dem Strohalm in meinem Glas und tauche damit die Eiswürfel unter.

Jonouchi grinst wissend: „Wenn es dir so schwer fällt, uns davon zu berichten, kann es ja nur um die Liebe gehen!“ Verdammt, Punktlandung.

„Du hast jemand Neues kennen gelernt! Du bist frisch verliebt! Sag, wer ist es? Ein Er oder diesmal eine Sie?“
 

Ich reiße die Augen auf und hätte beinahe meinen Drink verschüttet, so zucke ich zusammen.

Trotz all dem Alkohol den mein bester Freund schon hatte, scheinen seiner Kreativität keine Grenzen gesetzt zu sein.

„Was?! Nein, das stimmt nicht! Ich – Na gut, bevor hier weiter wild spekuliert wird, erzähle ich es euch.“
 

Ich richte den Blick vom Tisch hoch und fixiere alle drei abwechselnd mit den Augen.

„Yami hat mich gestern besucht und –“,

Honda reißt überrascht die Augen auf: „Nein! Nicht wahr! Er war bei dir zu Hause? – Ich habe das vorhin schon bemerkt, konnte es aber nicht wirklich einordnen. Du sitzt so verkrampft und bewegst dich so hölzern. Man könnte meinen, du hättest einen Stock verschluckt!“

Drei Augenpaare starren mich ungläubig an.
 

Hochrot laufe ich an und rühre weiter mit dem Strohalm in meinem alkoholfreien Caipirinha.

„Ich esse doch kein Holz…“, nuschele ich vor mich hin. Doch ich weiß auch so schon, dass mich meine Freunde zu gut kennen.

Jonouchis Augen werden riesig, seine Wangen plustern sich auf und er verschluckt sich furchtbar an seinem Long Island Ice Tea und verfällt ins Husten.

„WAS?!“, presst er schließlich japsend hervor. Röchelnd hält er sich an seinem Glas fest und Anzu klopft ihm auf den Rücken. „Yami Athem? – Äähhhh – Stopp! Ich glaube, wir haben gewaltig was verpasst?!“
 

„Wir sind zusammen.“

Alle drei plappern wirr und aufgeregt drauf los. Ich kann nur einzelne Satzfetzen ausmachen wie „seit wann?“ „häää?!“ „wie ist das möglich?!“ „– Details!“ „– vorgestern noch in deiner Prüfung!“
 

So gebe ich meinen Freunden eine Kurzfassung der gestrigen Ereignisse.

Gezielt lasse ich weg, dass er noch mit in meinem Zimmer war.

Alle drei gratulieren mir aufgeregt und wild durcheinander. Stürmen auf mich ein und umarmen mich.
 

Honda lacht herzlich: „Ich glaubs ja nicht, dass ihr es endlich geschafft habt. Das hat ja nuuuur…. über 10 Monate gedauert! Das war definitiv das längste Duell, dass ich je gesehen habe! Das freut mich sehr für dich, Yugi!“

„Das ist soo schön, ich habe es dir so sehr gewünscht!“, fügt Jou hinzu und auch Anzu lächelt mir zu, dass sie uns alles Glück der Welt wünscht. Auch wenn es sich sicher für sie immer noch komisch anfühlen wird, aber ich spüre, dass sie es ernst meint. Ich wünsche ihr für ihre neue Beziehung dasselbe.
 

„Just in time während deiner letzten Schultage! Aber ich hab’s dir ja schonmal gesagt, Kumpel! So ist das halt, wenn zwei Spinnen passiv in ihren Fangnetzen sitzen und darauf warten, dass der Schmetterling hineinfliegt. Und keiner merkt, dass der andere gar kein Schmetterling ist, sondern auch eine Spinne!“, erklärt Jou und kratzt dabei offensichtlich amüsiert sein übrig gebliebenes Fachwissen aus dem Biologieunterricht zusammen. Er und Honda brüllen los vor Lachen.
 

„Haha, sehr witzig! Ganz so passiv war ich ja gar nicht! Ich habe Yami schon vor Monaten zu verstehen gegeben, was ich fühle. Nur er hat sich so lange dagegen gesperrt und sich immer tiefer in seine Fäden aus seinen hinderlichen Gedanken verstrickt…“
 

„Anscheinend hat er gestern Abend den Weg in dein Be– äh, Netz gefunden!“, zieht mich Honda auf. Jou ergänzt: „Oh man, krass. Ich kann es kaum glauben, dass mein schüchterner, stiller Freund es anscheinend tatsächlich getan hat! Und dann auch noch mit unserem Physiklehrer!“

„Katsuya Jonouchi! Nicht so laut! Und das ist meine Angelegenheit! Und außerdem: Ehemaliger! Und Referendar, er ist noch kein Lehrer!“

„Wieso ehemaliger Referendar? Das ist er doch immer noch – “

„Ehemalig, weil wir die Schule verlassen“, erkläre ich den für mich sehr wichtigen Punkt.

„Achso, Schule fühlt sich noch nicht so nach Vergangenheit an.“

„Jungs, es reicht! Das ist Yugis Sache! Bei euch beiden thematisieren wir das doch auch nicht so!“, springt Anzu mir zur Seite.

„Danke, Anzu!“
 

„Ja, du hast ja Recht! Entschuldige, Yugi!

Okay, das muss auf jeden Fall gefeiert werden!“, entgegnet Jou und winkt die Bedienung heran. „Yugi, dafür musst du jetzt eine Runde geben!“

„Angenommen und Einverstanden! Ich danke euch von Herzen, das ihr mich immer unterstützt habt und für mich da wart!“, meine Wangen glühen weiter. Ich bin mir unschlüssig, ob vom Alkohol oder von der Wärme, die die Glücksgefühle rund um Yami herum auslösen. Einen Cocktail trinke ich noch mit, das wäre mein zweiter mit Alkohol, dann muss ich aufhören. Ich muss schließlich wegen meiner Herzmedikamente aufpassen und vertragen habe ich auch noch nie viel.
 

Während des gesamten Abends schaue ich immer wieder gespannt und voller freudiger Erwartung auf mein Handy. Lange Zeit bleibt alles leer, ich werde immer ungeduldiger.

Schließlich gegen 23 Uhr entdecke ich eine etwa zehn Minuten alte Nachricht von Yami.
 

Hallo Yugi,
 

ich hoffe, du hattest heute einen schönen Tag!

Unsere Reise ist gebucht. Hinflug am 19.5. und zurück am 14.6.

Begleitest du Kacy und mich am Sonntag zum Spaziergang in den Stadtwald Sanyo? Wir können danach gerne noch etwas zusammen essen. Ich würde mich sehr freuen.
 

Liebe Grüße

Yami
 

Lächelnd lese ich mir den Text mehrfach durch. Meine Clique ahnt natürlich schon, wer mir geschrieben hat und ich darf mir anhören, wie überdimensional riesig mein Strahlen gerade ist.

Natürlich habe ich ihm direkt zugesagt und wir haben uns für 14 Uhr am Sonntag an seiner Wohnung verabredet.
 

Der Samstag vergeht außerordentlich schleppend für mich. Ich habe mitunter als erstes die Visaanträge online ausgefüllt und abgeschickt. Nun konnte ich also auch die genauen Aufenthaltsdaten eintragen. Daran habe ich tatsächlich eine ganze Weile gesessen, da manche Seiten, wie von Yami angekündigt, keine japanische Übersetzung besaßen. Allerdings war das meiste in Englischer Sprache vorhanden und das ein oder andere arabische Wort konnte ich mithilfe eines online Übersetzungstools im Internet herausfinden.
 

Dann habe ich den Großteil des Tages mit meinem Großvater das Lager unseres Spielegeschäfts neu sortiert und wir haben Bestellungen aufgegeben für Artikel, die sich dem Ende nähern.

Eigentlich hatte ich Großvater ja versprochen, ihn die nächsten Wochen bis zum Beginn meiner Ausbildung im Laden zu unterstützen. Stattdessen muss er nun etwa vier Wochen ganz ohne mich auskommen. Tatsächlich habe ich ein schlechtes Gewissen, welches ich ihm gegenüber auch anspreche. Doch zum Glück beruhigt er mich und versichert mir glaubhaft, dass er schon allein klar kommen wird. So wie jeden Tag bisher, wenn ich bis nachmittags in der Schule war.
 

Endlich rückt die Zeit auf Sonntagmittag vor und ich sitze in der Bahn, auf dem Weg zu Yami.

Ich habe eine leichte Frühlingsjacke an, da uns das warme Wetter für heute im Stich lässt. Frische 15°C und ein bewölkter Himmel erwarten uns zu unserem Spaziergang. Zum Glück soll es zumindest trocken bleiben.
 

Als ich die letzten Meter zurücklege, mache ich mir tatsächlich Gedanken darüber, wie ich ihn begrüßen soll. Wir treffen das erste Mal als Paar aufeinander. In seiner Wohnung würde uns schließlich niemand sehen.

Soll ich ihn umarmen? Küssen? Er ist ja weniger derjenige, der mir direkt mit Liebesschwüren um den Hals fallen wird.

Andererseits haben wir uns schon umarmt oder gar geküsst, lange bevor wir zusammen waren. Zuletzt in Yamis Wohnung vor einigen Tagen, bei unserem wirklich langen Gespräch. Oh man, über was für Details ich mir schon wieder den Kopf zerbreche… Ich habe vor drei Tagen mit ihm ganz andere Dinge getan, als mir über einen kleinen Kuss so viele Gedanken zu machen…

Warum bin ich jetzt also so aufgeregt, ihn wieder zu sehen? Ich freue bin, bin aber zugleich nervös.
 

Nachdem mir unten geöffnet wurde, sprinte ich die Treppen hinauf. Die Wohnungstür steht bereits offen und Kacy schießt heraus, begrüßt mich freudig im Treppenhaus.
 

„Hi Yugi!“, lächelt der junge Ägypter mich erfreut aus dem Flur heraus an. „Du kannst mit ihr schonmal runter gehen. Ich bin gleich bei dir.“ Und schon ist er aus meinem Blickfeld verschwunden.

„Hi Yami!“, rufe ich ihm noch nach, unsicher, ob er mich noch hören kann.
 

Dann geht alles schnell. Wir sitzen kurz darauf nebeneinander im Auto und er konzentriert sich aufs Fahren. Yami trägt einen dunkelblauen Trainingsanzug mit wenigen roten Applikationen.

Ich überlege etwas angestrengt, was ich ihm erzählen könnte. Von dem Verlauf des gestrigen Abends erwähne ich bei ihm besser nichts. Ansonsten ist bei mir nichts Besonderes passiert, von dem es sich zu berichten lohnen würde. So sitzen wir schweigend im Auto, es fühlt sich fast schon unangenehm an. Fast so, als hätten wir uns gestritten.
 

Als wir auf den kleinen Waldweg abbiegen und Yami schließlich parkt, fällt mir doch etwas Smalltalk ein, was ich ihn schon vor ein paar Tagen fragen wollte.

„Und, was gibt es so Neues in der Schule? Irgendwelche wilden Gerüchte die ich verpasse?“
 

Er steigt aus und lässt zuerst einmal seinen Hund herausspringen, ehe er sich mir zuwendet und antwortet: „Keine Neuen zumindest. Die, die im Umlauf sind, habe ich schon öfter gehört, die müsstest du auch kennen. Keine Entlassungen oder Neueinstellungen, keine Beziehungsdramen.“ Yami befestigt die Leine an Kacys Halsband und nachdem er das Auto abgeschlossen hat, starten wir unsere Runde. Eher gesagt, ich gehe neben Yami her, der diesen Weg bestimmt häufiger als Gassi Runde nutzt.
 

„Im Moment bereiten sich die Kollegen hauptsächlich auf die anstehenden Zeugniskonferenzen der anderen Jahrgänge vor. Deine Stufe ist ja schon durch. Alle anderen Abschlussnoten müssen allmählich feststehen. Das übliche Chaos halt, bevor das Schuljahr endet.“

Dabei fällt mir auf, wie kraftlos und müde er davon berichtet.
 

„Oh, das kann ich mir vorstellen, dass das stressig ist. Alles muss pünktlich zu Ferienbeginn fertig sein. Aber du hast zum Glück ja nur noch fünf Tage vor dir, bevor der Urlaub beginnt“, versuche ich ihn aufzuheitern. Er schaut mich tatsächlich lächelnd an. „Ja, das stimmt. Leider noch 5 sehr lange Tage. Am Dienstag und Mittwoch sind die Zeugniskonferenzen und ich muss mir bis zum Schluss alles anhören...“
 

Automatisch kommt mir eine Erinnerung. Ich grinse ihn an.

„Aber lass deinen Kollegen dieses Mal mehr von den Gummibärchen übrig! Bei der letzten Konferenz sollst du die ganze Schale allein geleert haben!“ (*)

Ungläubig sieht er mich an, scheint selbst kurz zu überlegen. Ich erkenne ein überdeutliches ‚Habe ich das?‘ in seinem Gesicht. Dann scheint ihn wohl die Erkenntnis einzuholen.

„Woher weißt du das denn?“, fragt er mich irritiert.

Ich grinse ihn an. „Schüler haben so ihre Quellen“, antworte ich vielsagend.

„Jaa, das weiß ich…“, murmelt er und hält kurz an um Kacy von der Leine zu nehmen. Freudig springt diese um uns herum.
 

Irgendwie macht Yami heute einen nüchternen Eindruck auf mich. Er ist ganz anders, als bei mir am Donnerstag. Fast so, als hätte er in der Zwischenzeit schlechte Nachrichten bekommen. Ob etwas nicht stimmt?
 

„Alles okay bei dir?“, frage ich ihn. Ich habe keine Ahnung, wieviel er mir erzählen würde und was er lieber noch für sich behält. Unsere Beziehung ist so frisch und Yami ist ein so vorsichtiger und verschlossener Charakter, er würde selbst mir als seinem festen Partner nun sicher nicht jede Sorge sofort offenbaren…
 

Wir biegen nach links auf einen etwas schmaleren Weg ab. Yami antwortet nicht sofort, sondern scheint über seine nächsten Worte nachzudenken.

„Ja, es ist alles okay, Yugi, mach dir keine Sorgen“, er lächelt mich matt an – und ergreift daraufhin meine Hand. Endlich, die erste Geste von ihm, die anzeigt, wie unser Status eigentlich ist. Hier sind wir vollkommen unter uns, mitten in der Natur. Händchenhaltend gehen wir weiter. Doch irgendwas fühlt sich seltsam an. Yami scheint nicht richtig bei der Sache. In mir wächst das Unwohlsein.
 

Wie erwartet ist er nicht vollkommen ehrlich zu mir. Das schmerzt. Ich versuche es jedoch zu überspielen und drücke seine Hand liebevoll. „Na gut. Aber sprich mit mir, wenn es dir nicht gut geht, ja? Ich möchte für dich da sein, Yami. Ich vermute, du denkst, dass ich dich schwer verstehen kann. Aufgrund unseres Altersunterschieds kenne ich viele belastende Situationen und Probleme vielleicht noch nicht. Aber ich möchte dir so gerne helfen. Auch, wenn es vielleicht manchmal nur Zuhören ist.“
 

„Danke“, antwortet er mit einer ruhigen und gefühlvollen Stimme und drückt meine Hand zurück.

„Ich… habe tatsächlich Bedenken, dich zu überfordern. Wir sind doch erst drei Tage zusammen… Und da kann ich doch nicht jetzt schon… “, er zögert.

„Das tust du nicht. Ich meine es wirklich ernst. Bitte erzähle mir, was dich bedrückt.“
 

Er seufzt resigniert. „Ich hoffe, du wirst es verstehen. Ich… habe sehr viel nachgedacht. Ich habe wohl einen Fehler gemacht. Mir wird alles zu viel…“ Verwirrt und erschrocken starre ich im Gehen auf den Waldboden vor mir. „Ich glaube, ich muss ein paar Entscheidungen, die ich getroffen habe, rückgängig machen. Ich merke doch, dass es mich jetzt unglücklich macht.“

Spricht er…. von mir? Sieht er es als einen Fehler an, eine Beziehung mit mir begonnen zu haben? Mache ich ihn schon nach 3 Tagen unglücklich?! Meine Eingeweide verkrampfen sich, mein Schritt wird langsamer. Unsere Verbindung der Hände reißt ab.

Das ist es also, daher keine Begrüßung, wie es unter Pärchen üblich ist. Keine Umarmung, kein Kuss vorhin. Mein inneres Radar hatte also doch richtige Schwingungen aufgenommen.
 

„…. dass es so nicht weiter geht.“ Bekomme ich nur noch mit, nachdem mein Kopf mir schon bestätigt, dass es sowieso nur eine Frage der Zeit war. Das ich mit Yami zusammen bleibe ist einfach viel zu unrealistisch. Ich wusste, dass die Seifenblase schnell platzen würde…
 

„Kacy ist schon weiter vorgelaufen, wir müssen hinterher!“, winkt er mich zu sich.

Ich stopfe beide Hände in die Jackentaschen, balle Fäuste: „Du willst mit mir Schluss machen?“, frage ich geradeheraus bitter. Alles passt, sein zurückhaltendes Verhalten und die Ortswahl. Die grüne, beruhigende, einsame Natur für ein so ernstes Gespräch.
 

„Bitte was?!“, entkommt es ihm mit großen Augen. Dann dreht er sich wieder nach vorn um mit den Fingern am Mund nach Kacy zu pfeifen.

„Du bereust also deine Entscheidung, mich am Donnerstag gefragt zu haben. Bin ich dir auch zu viel geworden?“

„Yugi was… was redest du da?!“, er reißt beide Augenbrauen hoch. „Kacy, komm sofort hierher!“ Er pfeift nochmals lauter, endlich reagiert die Hündin und kommt auf uns zugestürmt.

„Das ist völliger Unsinn! Sei froh über die acht Jahre, die zwischen uns liegen. Ich verbuche das mal unter jugendlichem Leichtsinn, sonst wäre ich ziemlich beleidigt, dass du mir so etwas unterstellst. – Kacy! Hierher! - Also, über dich habe ich nun wirklich so viel nachgedacht in den letzten Monaten, wie über kein anderes Thema. Ich bin erst zu dir gekommen, als ich mir mehr als hundertprozentig sicher war. Und nachdem du nicht auf der Liste der Schüler standest, die den Abschluss nicht geschafft haben.“
 

Langsam kommt wieder Leben zurück in meine Beine und ich schließe zu ihm auf. Er legt seine Hände auf meine Schultern und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Auf was für Ideen du kommst. Du bist mir sehr wichtig, mir liegt verdammt viel an unserer Beziehung. So viel, dass ich dafür meine Karriere riskiere, wie du weißt.“

Mir wird so warm ums Herz. Diese Bestätigung tut so gut.

Er seufzt. „Nein, es geht nicht um dich, sondern um meinen Job.“

„Ja?“, fordere ich ihn noch immer etwas wackelig auf den Beinen auf, fortzufahren.
 

„Ich wollte es lange Zeit selbst nicht sehen. Es mir selbst nicht eingestehen. Aber jetzt hat mich auch schon Mirai darauf angesprochen, also scheint doch irgendwas dran zu sein…

Ich fühle mich so… ausgebrannt. Ich habe mir viel zu viele Kurse und Seminare dieses Jahr zugemutet… Nicht nur Pflichtkurse, sondern auch einige der Optionalen, weil ich sie als sinnvoll empfand…“
 

Das klingt nach ihm. Besonders in letzter Zeit habe ich häufiger diesen geschafften Ausdruck unterschwellig bei ihm bemerkt. Er war aber bisher sehr gut darin, dies schauspielerisch zu überdecken und zu verstecken.

„Verstehe“, gebe ich zurück, weiter überlegend, was ich bestenfalls darauf antworten soll.

„Ich schlafe wohl viel zu wenig, ich lerne oder arbeite noch bis in die Nacht hinein. Dann fühle ich mich zu gestresst, um zum Schlafen genügend abschalten zu können… Ruckzuck ist die Nacht um und ich muss mich für den Unterricht fertig machen und nach Domino fahren.“

„Du brauchst dringend eine lange Pause, sonst schadest du dir psychisch und physisch“, gebe ich zu bedenken.
 

„Das weiß ich“, seufzt er. „Es ist doch schon so weit, dass ich sehr unausgeglichen bin. Mirai sagte auch schon, dass mich derzeit schon Kleinigkeiten recht hoch auf die Palme bringen. Vorgestern bin ich mit Herrn Kisuhara ziemlich aneinander geraten…“, er fährt sich mit der Hand durch die Haare. „Dabei ging es nur um die Planung der Unterrichtsthemen für den Schulstart. Derzeit habe ich das Gefühl, im Schnellzug zu sitzen, der mit über 300km/h vorwärts über die Schienen rast. Ich sehe nach rechts oder links aus den Fenstern und sehe nur noch verwaschene Umrisse von Bäumen, Gebäuden, Menschen oder Tieren an mir vorbeirauschen, die bei der Geschwindigkeit nicht mehr als verschwommene Farben ohne feste Konturen sind.“
 

„Das klingt heftig. Ich kenne das bisher nur Ansatzweise, wenn man für ziemlich viele Klausuren kurz hintereinander lernen muss. Aber ich habe ja nur die Verpflichtung für mich selbst. Du dagegen spürst sicher die Verantwortung gegenüber all deinen Schülern. Bitte sag mir, wie ich dich unterstützen kann. Es tut mir sehr leid, was ich eben angenommen habe.“ Ich schlinge meine Arme um seine Taille, drücke ihn ganz fest.
 

„Schon gut. Unterstell mir einfach nicht wieder so einen Unsinn.

Es fällt mir noch sehr schwer, Hilfe anzunehmen. Das gibt mir das Gefühl, es nicht allein zu schaffen. Und damit du verstehst, wie wichtig du mir bist: Es kostet mich tatsächlich auch sehr viel Überwindung, über meinen Schatten zu springen – was physikalisch zudem gar nicht möglich ist, weswegen ich die Redewendung nicht mag – und dir jetzt davon zu erzählen.
 

Ich bin gerade schon dabei, in Rücksprache mit der Uni, Kurse für nächstes Jahr zu streichen, die vielleicht nicht unbedingt nötig sind. Es würde mir schon helfen, wenn du mich einfach von meinem Arbeitsalltag ablenkst. Ich möchte einfach eine schöne Zeit mit dir verbringen, Yugi.“

Ich nicke, presse mich enger an ihn. Dann fällt mein Blick auf Kacy, die auf ihrem Spielzeug herumkaut.
 

„Sehr gerne“ Ich hebe schließlich meinen Blick und betrachte ihn lächelnd. „Wir müssten etwas zur Ablenkung finden, das zu Hause stattfinden kann und uns beiden Spaß macht. Ich… mir kommt da eine Idee!“

„Ja?“ Yami streicht mir liebevoll über die Wange.

Inspiriert von Kacy überlege ich laut: „Wir haben doch einen ganzen Laden voller Spiele. Du magst Duel-Monsters und bist zudem ziemlich begabt darin. Ich denke, wir könnten bestimmt professionell miteinander fachsimpeln! Du hast sicher auch ein Duel Deck? Magst du auch andere Games?“
 

Seine Augen leuchten, ich spüre förmlich, wie ich ins Schwarze getroffen habe.

„Ja, auf jeden Fall! Das klingt toll, ich liebe es auch, neue Spiele auszuprobieren. Ich finde mich meistens schnell ein. Ich nehme deine Herausforderung an!“

„H-Herausforderung?“, platzt es mir heraus.

„Na für ein Duel-Monsters Duell!“, grinst er.

„Oh, ich meinte das bloß allgemein. Über die Zusammenstellung eines Decks zu sprechen, über Strategien, Erfahrungen... Ich wäre schon sehr neugierig, welche Karten du hast...“

Yami hebt eine Augenbraue und verzieht seine Mundwinkel spöttisch „Oh ha, du möchtest also meine Kartensammlung sehen. Da kann jemand nicht genug bekommen… Ich hatte wohl doch recht, mit den stillen Wassern! Vielleicht zeige ich sie dir später…“
 

„Ahhh, YAMI!“ Hochrot drücke ich ihn von mir. „DU fängst doch damit an!“

Lachend schiebt er mich vorwärts.

„Komm, wir sind ja nicht zum Rumstehen hergekommen. Im Gegenteil, ich mache sogar sehr oft Sport, wenn ich mit Kacy unterwegs bin. Auch ein guter Ausgleich zum überfüllten Arbeitstag.“ Dann joggt er an und animiert mich zum Mitmachen.
 

Meine Argumente, dass ich überhaupt keine Ausdauer habe, lässt er nicht gelten.

„Dann bauen wir deine Kondition halt gemeinsam auf! Ich weiß schon ein perfektes Training für dich! Keine Angst, wir starten mit einfachen Übungen, dann kannst du dich Schritt für Schritt steigern. Du wirst sehen, wenn man sich nicht zu Beginn überfordert wirkt das sehr motivierend! Es wird dir bestimmt auch Spaß machen!“

Typisch Sportlehrer. Was habe ich mir da nur angetan? Einen Personal-Trainer? Ich weiß, andere zahlen viel Geld für ein persönliches Fitnessprogramm…. Aber ich wollte eine Beziehung, keinen Sportkurs! Na super… Aber immerhin, es wäre eine gemeinsame Aktivität für uns, da unsere Möglichkeiten draußen etwas zusammen zu unternehmen sehr eingeschränkt sind.
 

Er joggt noch eine Weile in der ich schon weiter zurück falle, aber dennoch das Laufen nicht aufgebe. Dann steuert er auf eine Bank zu, die vor uns auftaucht und wir beginnen ein kleines Workout, welches Yami sich spontan überlegt. Beginnend mit einem Ausfallschritt auf die Bank und der Dehnung des untenstehenden, hinteren Beins.
 

Zwischendurch wirft einer von uns immer Kacys Spielzeug, um sie beschäftigt zu halten.

Leider bin ich schon nach wenigen Übungen ziemlich aus der Puste.

„Das wird schon“, muntert Yami mich auf. „Du konntest ja schließlich mit deinem Herzfehler bis vor Kurzem kaum trainieren und Ausdauer aufbauen.“
 

Dennoch bin ich mehr als froh, als plötzlich die ersten Regentropfen auf uns herabfallen und uns zur Rückkehr zum Auto zwingen. Yami joggt wieder vor, um möglichst schnell und trocken zurück zum Auto zu gelangen.
 

„Wie schade, ich hätte soo gerne noch weiter gemacht…“, trauere ich der abgebrochenen Sportstunde offenkundig ironisch hinterher, als wir nebeneinander im Fahrzeug sitzen. Tropfen laufen Yamis Pony herab, sein Haupthaar mit den blonden, hochstehenden Strähnen ist ebenfalls etwas zusammengesackt. Aber selbst das steht ihm. Verdammt, sogar nassgeregnet sieht dieser Mann so anziehend aus…

Glitzernde Perlen rinnen über seine karamellfarbene Haut, ich beobachte ein paar, die sich spielerisch ihren Weg über seine Haare bis zu seinen Lippen suchen.

Auch er schaut mir intensiv in die Augen, streicht mir eine nasse, längere Seitensträhne von der Wange.

Der Abstand zwischen uns wird geringer. Ein Tropfen löst sich von meiner kleinen mittleren Locke und rinnt mir über die Nase bis zu meinen Lippen. Yami verfolgt diesen verlangend mit den Pupillen, sein Blick ruht auf meinen Mund. Dann überbrückt er die restlichen Zentimeter und unsere Lippen finden sich in einem brennenden Kuss wieder. Augenblicklich entkommt mir ein sehnliches Seufzen.

Draußen trommelt der Regen gegen die Windschutzscheibe.

Dann spüre ich seine warme Hand seitlich an meinem Hals.

Erst durch meine intensive Erwiderung wird mir klar, wie sehr ich dies die letzten drei Tage vermisst habe. Ich vergrabe meine Hände in seinen Haaren, als ich seine erwartungsvolle Zunge begrüße, die meine zum Tanz einlädt.
 

Ich bin völlig hin und weg von unserer Küsserei. Wir lassen uns alle Zeit der Welt und ein wehmütiger Laut entrinnt meiner Kehle, als er wieder von mir ablässt.
 

„Pizza?“

„Hm?“, mein Gehirn muss erstmal wieder seine gewohnte Funktion aufnehmen um seinem Gedankensprung zu folgen. Wie kann er jetzt an Essen denken?

„Oder soll ich dich nach Hause fahren?“, fragt er mich mit offenkundig gespielten Unschuldsblick.

„Uhm, wenn du unser Treffen beenden willst dann schon… Ich würde aber lieber die Pizza nehmen...“

Er zwinkert mir zu und nickt. „Einverstanden.“

Wir fahren zu ihm nach Hause und nachdem wir uns die nassen und dreckigen Schuhe vor seiner Wohnungstür ausgezogen haben, verschwindet Yami kurz ins Bad. Zuerst gibt er allerdings noch Kacy ausdrücklich das Kommando „Sitz!“ direkt im Eingangsbereich. Mit drei Handtüchern kommt er zurück, mit einem davon rubbelt er sich im Gehen schon Gesicht und Haare trocken. Dann reicht er mir ein weiteres und rubbelt Kacy mit dem dritten kurz Fell und Pfoten ab. Im Anschluss trägt er sie ins Bad und spült ihr dort die matschigen Beine sauber.
 

„Du bist komplett durchnässt, Yugi. Möchtest du duschen gehen? Solange deine Kleidung trocknet kannst du wieder etwas von mir anziehen“, ruft er mir zu.

„Was ist mit dir, du bist noch viel nässer, dich hat Kacy noch mit ihrem Fell erwischt! Du solltest auch mit-“

Sein Gesichtsausdruck verzieht sich zu einem triumphierenden Grinsen: „Heute bist du aber…. sehr liebesbedürftig!“

„Ich ähm, nein! Ich habe wirklich nur an deine Gesundheit gedacht. Ich habe dich doch schonmal so krank erlebt, mit deiner Stimmbandentzündung!“

„Hm, erst machst du mir die ganze Zeit zweideutige Angebote und sich jetzt auch noch unschuldig stellen, tze tze… Ich muss dich aber enttäuschen. Mirai wollte heute Nachmittag noch vorbeikommen und etwas hier abholen. Wir müssen also warten“, zwinkert er.
 

„Ich wollte auch gar nicht… Ach ich gehe jetzt duschen – alleine!“ Ich strecke ihm die Zunge heraus.

„Tu das, das hast du ja hier schonmal. Du weißt noch, wo du die Handtücher findest? Ich bestelle derweil schonmal die Pizza. Welche möchtest du?“

Kurz denke ich über beide Fragen nach. „Danke, Ich finde mich zurecht. Ich würde meine Pizza mit Paprika und Salami nehmen.“

Da Yami bereits mit Kacy in der Küche ist und ich vor dem Badezimmer stehe, warte ich noch kurz, ob er noch etwas zurückruft, betrete dann nachdem ich nichts mehr vernehme das Badezimmer.
 

Gerade stehe ich mit einer ordentlichen Schaumkrone unter der Dusche, da betritt Yami das Bad und legt mir frische Kleidung auf ein Schränkchen.

Etwas verlegen wende ich ihm den Rücken zu.

„Hey, das ist zu spät! Ich habe doch schon längst alles gesehen!“, lacht er und verschwindet kopfschüttelnd wieder.

Da hat er Recht… Doch irgendwie war es mir trotzdem peinlich.
 

Nachdem auch mein Partner geduscht hat und wir beide ein T-Shirt und eine gemütliche Hose tragen, kümmert sich Yami an der Tür um den Pizzaboten. Erst bin ich etwas überrascht, als drei Pizzen geliefert werden. Dann fällt mir der Besuch von Mirai wieder ein.

Ich nehme Yami die Kartons ab und trage diese in die Küche. Außer meiner Bestellung gibt es noch eine Pizza mit Hähnchenbrust und Ananas und eine mit Tomate, Mozzarella und Basilikum.

Mich ziemlich sicher fühlend stelle ich Letztere zur Seite.
 

Tatsächlich beginnt mein Gegenüber die Ananas-Pizza kommentarlos zu essen, als wäre es selbstverständlich seine und ich verbuche für mich selbst den Punkt, ihn schon so gut einschätzen zu können.
 

Während wir noch überlegen, wie wir den weiteren Abend verbringen und uns schließlich auf einen Film einigen, gesellt sich Mirai mit ihrer Pizza zu uns.

Sie freut sich sehr, dass ihr Bruder sie sogar beim Abendessen bedacht hat.

Ich merke gar nicht, wie die Zeit verfliegt, während wir drei uns über den bevorstehenden Ägypten-Trip unterhalten.
 

Während Mirai im Anschluss beginnt, einige ihrer persönlichen Gegenstände in eine Kiste zu packen, machen wir beide es uns nebeneinander liegend auf der Couch gemütlich und starten den Film. Wobei ich mich mit dem Rücken zu ihm in seine Arme kuschele.
 

Der Film läuft gefühlt eine Viertelstunde, da bemerke ich schon, wie die Muskelspannung der Arme um mich herum nachlässt und diese dann allmählich schlaffer zur Seite sacken.

Während leiseren Szenen kann ich die gleichmäßigen, tiefen Atemzüge hinter mir hören. Der Film ist spannend, daran kann es nicht liegen. Aber er hatte mir ja selbst erzählt, wie sehr ihn die Arbeit momentan schlaucht.
 

Ich verfolge weiterhin die Handlung, bis Mirai neben mich ins Wohnzimmer tritt und grinsend die Arme vor der Brust verschränkt.

„Herzlichen Glückwunsch, dass ihr es endlich geschafft habt! Ich hatte schon die Befürchtung, ich müsste noch mal mit dir daten, Yugi!“

„Also… ähm… Danke“, nuschele ich verlegen und leise, um Yami nicht zu wecken. „Aber noch ein Treffen mit mir hätte nicht viel gebracht. Ich war doch bereit für eine Beziehung…“

„Mag sein, aber Yami ist so furchtbar stur. Ich habe ja auch mehrfach mit ihm gesprochen. Er würde nie meinem Rat folgen, ich konnte höchstens versuchen, auf dich Einfluss zu nehmen. Aber ich freue mich sehr, dass ihr nun alles klären konntet.“

Mit leicht warmen, rosafarbenen Wangen nicke ich ihr zu. Ich wäre zu neugierig, was die beiden wohl über mich gesprochen haben. Aber sie das jetzt zu fragen wäre schon zu dreist. Vielleicht erzählt es mir Yami irgendwann mal selbst.
 

„Ich habe dir doch die ganze Zeit gesagt, er braucht dich. Da es so lange zwischen euch gedauert hat, ist dir deine Pflanze inzwischen leider etwas eingegangen, Yugi. Aber keine Sorge, noch ist es nicht zu spät, mit etwas Pflege wird er wieder. Gib ihm zwei Wochen in Ägypten und sei für ihn da, viel Schlaf und Fürsorge, dann blüht deine rote Wüstenrose schon wieder auf“, lächelt sie.

„Wüstenrose?“

„Ist er das nicht für dich?“, wissend funkeln mich ihre Augen an.

Ich kann nur mit einem vielsagenden Lächeln antworten.
 

Ich hatte all die Zeit gar nicht bemerkt, dass es so um ihn steht. Er konnte es ziemlich gut überspielen. Und ich war vielleicht einfach zu blind und habe mich zu sehr auf unseren Schüler-Lehrer-Abgrund fokussiert.
 

„Yugi, soll ich dich nach Hause fahren?“, wendet sich Mirai wieder an mich. Ich schüttele den Kopf. „Wenn ich darf…. Würde ich gerne hierbleiben. Ich habe gesehen, dass der Kühlschrank vollkommen leer ist. Ich könnte morgen einkaufen gehen. Vielleicht kann ich ihm auch irgendwie anders helfen. Ich habe ja nichts vor und Yami muss den ganzen Tag arbeiten.“

„Sicher, ich fahre zwar gleich wieder, aber von mir aus kannst du gern hierbleiben. Ich denke, er hat auch nichts dagegen“, sie nickt zu ihrem Bruder herüber. „Warte kurz, ich gebe dir eine neue Zahnbürste.“ Damit verschwindet sie Richtung Badezimmer.
 

Ich versuche vorsichtig von meinem Partner loszukommen und schaffe es schließlich, aufzustehen ohne ihn zu wecken. Damit er nicht aufgrund der fehlenden Wärmequelle aufwacht, habe ich bereits eine Decke ausgelegt und Kacy zu mir gelockt, die sich zu gern an ihr Herrchen schmiegt.
 

Leise schleiche ich mich in die Küche und rufe nur ganz kurz über mein Handy zu Hause bei Großvater an, dass ich heute bei Yami übernachte, damit er sich keine Sorgen macht.
 

Da kommt Mirai auch schon wieder zu mir: „Ah, hier bist du jetzt. Bitteschön, das kannst du nutzen.“

Ich bedanke mich bei ihr und wir überlegen noch gemeinsam, was wir am besten mit Yami machen. Wir sind uns schnell einig, dass es ihn wecken würde, würden wir versuchen, ihn ins Bett zu verlagern. Und er braucht dringend den ungestörten Schlaf. Also lassen wir ihn zugedeckt, mit Kissen gepolstert und mit Kacys Gesellschaft auf der Couch – und ich verabschiede mich von Mirai. Dann lege ich mich allein in sein großes Bett. Ein seltsames Gefühl, ohne ihn in seinem Schlafzimmer zu sein. Ich war tatsächlich schon einmal hier und durfte neben ihm aufwachen. An dem Morgen Ende Januar, als ich von Jonos Geburtstagsparty nachts zu ihm geflüchtet bin. Vor dreieinhalb Monaten – eigentlich nicht viel Zeit – doch gefühlt hat sich seitdem mein ganzes Leben verändert.
 

Tatsächlich wache ich ein paar Stunden später auf, da die Decke zurückgeschlagen wird. Jemand legt sich neben mich. Beine treffen unter der Decke auf meine und zucken blitzartig zurück. Gerade öffne ich verschlafen die Augen, da muss ich diese auch wieder zusammenkneifen, da ein kleines, schwaches Licht neben dem Bett auf der anderen Seite eingeschaltet wird.

„Bei Ra, Yugi, hast du mich erschreckt! Ich habe hier mit dir nicht gerechnet…“, keucht Yami. Dann löscht er sofort wieder das Licht und gesellt sich zu mir. Ich zögere nicht und kuschele mich zu ihm unter seine Decke, schmiege mich mit dem Rücken nahe an ihn. Er gibt mir direkt einen zarten Kuss in den Nacken und legt seine Arme um mich.

„Wo soll ich denn sonst schlafen?“, murmele ich müde, aber belustigt. „Ich habe den Wecker für 6 Uhr gestellt, ich hoffe, das passt für dich?“, ergänze ich noch.

„Ja, Dankeschön. Ich bin wohl beim Film eingeschlafen…“

„Mhm“, gebe ich nur von mir und fühle mich in seinen warmen Armen so geborgen, dass der Schlaf mich schon wieder einnimmt.
 

Als ich das nächste Mal aufwache, ist das Zimmer schon hell. Und wie erwartet bin ich leider auch allein im Bett. Ich habe den Alarm gar nicht gehört, der um 6 Uhr hätte ertönen müssen? Da an meiner Bettseite keine Uhr steht, rolle ich mich herüber zu der Seite, auf der Yami gelegen hatte. 08:27 Uhr. Die erste Unterrichtsstunde läuft schon lange, Yami muss längst in der Schule sein. Ich setze mich auf und rubble meine Augen. Es ist erstaunlich still in der Wohnung, ich höre nicht mal Kacy. Ob Yami sie mitgenommen hat?
 

Nur in Shorts und Schlafshirt bekleidet geistere ich durch die Wohnung meines Partners.

In der Küche treffe ich auf gesuchte Hündin, die Wasser aus ihrer Schale am Boden trinkt. Anhand ihrer Näpfe erkenne ich, dass Yami sie offensichtlich heute früh schon versorgt haben muss. Sicher muss sie mal, ob ich mit ihr rausgehen soll? Bei dem, was mir letztes Mal dabei mir ihr zugestoßen ist, wird mir ganz mulmig. Yami hat heute Nacht nichts dazu gesagt. Ich schaue mich um, ob er mir vielleicht einen kleinen Brief oder ähnliches dagelassen hat.
 

Tatsächlich finde ich einen solchen auf dem Küchentisch. Daneben liegt ein Ring an dem zwei Schlüssel befestigt sind. Seine Wohnungsschlüssel? Freudig schlägt mein Herz einen schnelleren Takt. Lächelnd hebe ich das Stück Papier an.
 

Guten Morgen Yugi,
 

ich hoffe, du hast gut geschlafen. Du kannst dir gerne einen Kaffee nehmen, die Maschine ist vorbereitet und ich habe dir eine Tasse bereitgestellt.

Kacy ist versorgt, du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Mirai schaut heute am späten Mittag nach ihr.

Du kannst gerne so lange bleiben wie du möchtest. Bitte schließe hinter dir einfach die Tür ab, die beiden Schlüssel habe ich für dich herausgelegt.

Ich habe heute Abend noch einen Termin an der Uni und muss den Rest der Woche lange arbeiten. Wir sehen uns wahrscheinlich leider erst am Freitag wieder.

Gerne können wir bis dahin schreiben oder telefonieren.
 

Habe eine schöne Woche!

Yami
 

Mein Strahlen will gar nicht mehr weichen. Ich mache mir einen Kaffee, nachdem ich mir eine kurze Weile die Funktionen des Kaffeevollautomaten angeschaut habe. Dies ist der einzige, etwas luxuriösere Gegenstand in seiner Wohnung. Aber bei seiner Liebe zu diesem Getränk war es klar, dass er sich nicht mit Filterkaffee zufriedengibt. Ich entscheide mich für einen Cappuccino und schnappe mir den Notizblock und den Stift, die noch in der Nähe liegen und die Yami offensichtlich auch für seine Nachricht genutzt hat.
 

Gestern habe ich bemerkt, dass er kaum etwas zu Essen hier hat. Der Kühlschrank ist nahezu leer – er würde sich sicherlich freuen, wenn ich etwas für ihn einkaufe. Wenn er lange arbeiten muss, wird er wohl kaum selbst dazu kommen.
 

„Na Kacy“, ich bücke mich zu ihr, als sie sich neugierig und erwartungsvoll vor mich stellt.

„Verrätst du mir, was dein Herrchen so üblicherweise einkauft? Was isst er gerne?“

Ich kraule ihr über Kopf und Fell. Ihre blauen Augen sehen mich treu an. Natürlich hilft mir dies bei meiner Frage nicht weiter.
 

So versuche ich, anhand seines Kühlschranks und seiner Küchenschränke und Schubladen herauszufinden, was so vorhanden ist und was er überhaupt kauft und nutzt.

Ganz nebenbei hat es den positiven Nebeneffekt, dass ich meinen Beziehungspartner noch besser kennen lerne. Ich hoffe, es ist nicht zu unhöflich, durch seine Schränke zu wühlen – mein schlechtes Gewissen straft mich der Missachtung seiner Privatsphäre. Aber ich möchte ihm ja nur helfen.
 

Aus den Resten der vorhandenen Lebensmittel und den Dingen, die ich für nötig halte, aber nicht da sind, stelle ich eine Einkaufsliste zusammen.

Leider kenne ich mich in Sanyo nicht gut genug aus um zu wissen, wo genau die nächste Einkaufsmöglichkeit ist. Ich habe zwei Optionen, entweder ich rufe mit meinem Handy Großvater oder Jonouchi an. Jonouchi wird wiedermal ein großes Mundwerk haben, wenn er hört, dass ich bei Yami übernachtet habe. Er wird sonst was denken und mich mit Fragen oder Sprüchen bombardieren, dabei ist überhaupt nichts passiert, außer dass Yami erschöpft geschlafen hat. Das wird er mir natürlich nicht glauben. Also ist vielleicht doch mein Großvater die bessere Wahl in diesem Falle. Immerhin weiß der sowieso schon, wo ich diese Nacht war.
 

Also lasse ich mir von Großvater, der dies im Spieleladen am PC im Internet nachschaut, den Weg zum nächsten Supermarkt beschreiben. (**) Da ich mit dem Bus fahren muss, kann ich natürlich nur so viel kaufen, wie ich tragen kann.

Mein ganzes Vorhaben klappt auch erstaunlich gut und etwas über zwei Stunden später bin ich mit zwei großen, randvollen Tüten zurück. Mühsam schleppe ich diese die Treppen hinauf. Das erinnert mich daran, dass ich dringend wieder meinen Unterricht in der Fahrschule aufnehmen muss. Ich hatte dies erst wegen meiner Traurigkeit über meine scheinbar hoffnungslose Liebe zu Yami schleifen lassen. Erst recht, als auch Mirai ihren Motoradführerschein bestanden hatte und es klar war, dass ich sie dort nicht mehr treffen würde. Damals hatte ich mir zwar eingeredet, dass ich sie keinesfalls treffen möchte und es mir superpeinlich ist – aber ich musste mir eingestehen: durch sie bekam ich immer Infos über Yami. Bei ihr hatte ich das Gefühl, ihm nahe zu sein oder hatte mir erhofft, ihm über sie näher zu kommen. Insgeheim wollte ich sie dort treffen.

Dann kam die Not-OP an meiner Herzklappe durch die ich meine Schulabschlussprüfungen verpasste. Und der Führerschein rückte neben gesundheitlichen Gründen, Lernen für den Abschluss und noch die Bewerbungen für die Bank völlig in den Hintergrund. Wenn ich aus Ägypten zurück bin, muss ich dringend wieder in den Fahrunterricht einsteigen.
 

So gut ich Yamis Ordnung in der Küche durchschaue, verstaue ich die Einkäufe.

Allerdings lasse ich die Zutaten, die ich gleich brauchen werde, auf der Arbeitsplatte liegen.

Ich muss ihn unbedingt noch näher ausfragen, was er gerne isst und welche Lebensmittel er überhaupt nicht mag. Über ägyptische Speisen hatte er bereits gesprochen, als er bei uns zu Abend gegessen hatte. Aber über seine japanischen, kulinarischen Vorlieben weiß ich noch zu wenig. Immerhin bekomme ich in unseren Supermärkten schwieriger die Zutaten für ägyptische Gerichte. Geschweige denn, dass ich es richtig zubereiten könnte.

Da er immerhin japanische Verwandte hat und wohl schon ein paar Jahre hier lebt, kann ich mit einem unserer typischsten Gerichte sicher nichts falsch machen: Okonomiyaki.

Schnell sind Materialien wie eine Rührschüssel, Schneidebrettchen und Messer gefunden und ich mache mich ans Werk. Dies ist tatsächlich eins der wenigen Gerichte, in denen ich Übung in der Zubereitung habe. Zumindest ist der einfacheren Version.

Ich vermerke mir im Geiste die Notiz, Großvater noch darum zu bitten, mir Kochunterricht zu geben. Dann könnte ich für Yami und mich häufiger etwas zubereiten. Da ich keine zusätzlichen Schulungen und Seminare belegen muss wie ein angehender Lehrer, bin ich vermutlich der von uns beiden mit etwas mehr Zeit.
 

Etwas später wird Mirai hier sein, um sich um Kacy zu kümmern. Wenn sie oder Yami mir noch einmal alles zeigen und erklären würde, könnte ich das demnächst auch übernehmen. Dann bräuchte Mirai nicht mehr herkommen. Ich gehe ja davon aus, demnächst häufiger hier zu sein. Ein zufriedenes Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus. Heute schaffe ich dies aber nicht mehr, ich habe nachher noch einen Termin zur Physiotherapie in Domino und muss nachdem ich mit Kochen und Aufräumen fertig bin, direkt zurückfahren.
 

Als es soweit ist, nehme ich Yamis Brief von heute Morgen zusammen mit dem Schlüssel an mich - meine Cappuccino Tasse habe ich längst in die Spülmaschine gestellt – und schließe hinter mir ab.
 

Der Rest des Tages läuft wie geplant ohne Besonderheiten.

Es ist fast 21:30 Uhr, als ich eine SMS von Yami erhalte:
 

Lieber Yugi,
 

vielen herzlichen Dank für deine so schöne Überraschung! Du hättest dir nicht so eine große Mühe machen brauchen! Du hast mir eine sehr große Freude gemacht und mir sehr geholfen! Deine Okonomiyaki waren wirklich richtig lecker!

Natürlich werde ich dir deine Kosten erstatten.
 

Alles Liebe und eine gute Nacht

Yami
 

***


 

Der Dienstag und der Mittwoch ziehen an mir vorbei. Ich unterstütze fleißig Großvater im Geschäft, wir gehen einkaufen oder ich kümmere mich um die Wäsche und andere Tätigkeiten, die in unserem Haus anfallen. Am liebsten würde ich Yami jeden Abend nach seiner Arbeit besuchen und gerne auch bei ihm übernachten.

Natürlich habe ich ihn immer vermisst, wenn wir uns einige Tage – oder manchmal sogar Wochen – nicht gesehen haben. Aber seitdem wir nun zusammen sind und ich schon mehrfach in den Genuss von regelmäßigen Zärtlichkeiten gekommen bin, ist es unendlich schlimm geworden. Schon ein Tag ohne ihn dauert gefühlt wie ein Jahr und ich bin einfach total süchtig nach seiner Nähe. Ob es ihm wohl auch so geht…?
 

Mein Großvater schafft es am Mittwoch beim Spielwaren-Großhändler, die Lieferung für den nächsten Tag etwas zeitlich vorzuverlegen. So schreibe ich Yami, dass ich ihn Donnerstagabend etwa ab 19 Uhr besuchen könnte. Ebenfalls bietet Opa an, dass er mich fährt und uns etwas zu Essen mitgibt, so dass wir zusammen Abendessen können, ohne noch kochen zu müssen. Yami antwortet einige Zeit später und bestätigt mir diesen Plan.
 

Großvater und ich sind Tags drauf über 3 Stunden damit beschäftigt, die Lieferung zu prüfen, einzuräumen und in Listen zu erfassen.

Schnell hole ich noch den Topf mit der Ramen-Suppe aus dem Kühlschrank, ehe mich Opa anschließend nach Sanyo fährt.
 

Beim Abendessen tauschen wir uns gegenseitig darüber aus, wie die Tage seit unserem letzten Treffen verlaufen sind. Wobei mir Yami eher News aus der Schule berichtet. Ich erzähle die ein oder andere Anekdote über Kundschaft aus unserem Laden, die entweder besonders anstrengend, nervenaufreibend oder lustig war, um mir noch gut im Gedächtnis zu bleiben.
 

Dann erwähne ich noch, dass ich heute einen Großteil des Tages meinen Koffer gepackt und einige Reisevorbereitungen getroffen habe.

„Weißt du, da ich nie viel Zeit am Stück habe, fällt das Kofferpacken bei mir relativ kurz aus. Ich muss wahrscheinlich auch nicht ganz so viel berücksichtigen wie du“, lächelt er mir zu und beginnt, den Tisch abzuräumen. Ich stehe ebenfalls auf um meinen Teller in die Spülmaschine zu stellen. Ich kenne mich ja inzwischen gut genug hier aus.

„Ich lasse immer einige Kleidungsstücke in Ägypten, von daher wird mein Gepäck nicht ganz so voll. Waschen können wir dort ja auch. Es ist halt etwas anderes, im Haus der eigenen Eltern zu wohnen, als etwa in einem Hotel. Wenn es uns doch an etwas mangeln sollte, können wir es schnell einkaufen, wir kennen uns ja bestens aus.“
 

Da wir mit Yamis letzten Arbeitstag Morgen, dem Ball am Abend und der langen Flugreise am Folgetag sehr anstrengende Stunden vor uns haben, beschließen wir, auch nicht allzu spät ins Bett zu gehen. Und da er am Sonntagabend vorm Fernseher eingeschlafen war, entscheiden wir uns ebenfalls gegen einen Film.
 

Leider ist da immer noch ein Anliegen von Honda, mit dem er mir in den Ohren liegt, das ich bisher vermieden habe, anzusprechen. Er ist Morgen beim Ball für die Technik zuständig. Damit er nicht ständig einen anderen Lehrer aufsuchen muss um diesen zu bitten, die Abstellkammer in der das technische Equipment gelagert wird, auf- oder abzuschließen, hatte er die Idee, ob nicht mein nun fester Freund so freundlich wäre, uns seinen Schlüssel für diesen Raum zu leihen.

Zuerst war ich selbst total dagegen und habe versucht, Honda dies auszureden. Immerhin ist Yami schon einmal ein Schlüssel der Schule abhandengekommen. Und ich weiß bis heute nicht, was genau passiert war.

Als er weiter auf mich einredete, knickte ich mehr und mehr ein. Eins seiner stärksten Argumente war, dass ich den Schlüssel zu meinen anderen heften würde und ich sorgsam darauf aufpassen würde. Ich bräuchte den Schlüssel nicht aus der Hand zu geben, nur ich allein würde darauf aufpassen.
 

Nachdem ich lange mit mir gerungen habe, frage ich Yami schließlich doch, ob wir uns – oder eher gesagt ich – den besagten Schlüssel für den morgigen Abend ausleihen darf.

Wie erwartet ist Yami alles andere als begeistert. Auch wenn er mir vertraut und weiß, dass ich gewissenhaft darauf aufpassen werde.

Er erinnert mich daran, dass ihm schon einmal einer entwendet wurde. Und ich nutze die Gelegenheit, ihn zu fragen, was genau eigentlich damals passiert ist.
 

„Der wurde tatsächlich einige Tage später anonym im Sekretariat wieder abgegeben. Trotzdem hat Herr Takahashi vorsichtshalber die Schlösser aller betroffenen Räume austauschen lassen. Er hätte ja vervielfältigt worden sein können.“

„Oh, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass so viele Schlösser getauscht wurden. Und was war mit dir? Gab es Konsequenzen für dich?“

„Du hast es nicht mitbekommen, weil er es in einer ad hoc Aktion an einem Wochenende hat austauschen lassen. Ich hatte mir eine mächtige Standpauke anzuhören. Mit der Androhung von Konsequenzen, sollte ich nochmals meiner Sorgfaltspflicht nicht nachkommen... Daher bin ich da ziemlich vorsichtig, überhaupt so etwas aus der Hand zu geben. Entschuldige Yugi, bitte nimm es nicht persönlich.“
 

„Das ist ja…!“, platzt es aus mir heraus. „Furchtbar unfair! Du bist einer der sorgfältigsten und gewissenhaftesten Menschen die ich kenne!“

„Tja. Solange es keinen eindeutigen Beweis für einen Diebstahl gibt, fällt es unter meine Verantwortung als Lehrer.“

Ich hatte diese Reaktion schon vermutet und bringe ihm daher mein Verständnis entgegen. Dann kann ich Honda leider auch nicht helfen.

Schließlich wechsele ich das Thema und frage ihn noch wie geplant nach japanischen Gerichten, die er gerne isst oder welche er nicht mag.
 

Als ich mich auf den Weg ins Badezimmer mache, um mich für die Nacht fertig zu machen, ruft mich Yami noch einmal zu sich. Als ich im Wohnzimmer bei ihm ankomme, greift er nach meiner Hand und legt mir tatsächlich etwas kühles, metallisches hinein.

„Aber ich dachte…“

„Schon gut, ich habe nachgedacht und möchte dir helfen. Ich vertraue dir und ich muss es auch zeigen. Ich muss lernen, alte Verhaltensmuster abzulegen.“

Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich bedanke mich sehr für sein Vertrauen und verspreche ihm, diesen Schlüssel sicher nicht aus der Hand geben.
 

Nachdem wir beide nacheinander im Bad waren, kuscheln wir uns einander zugewandt unter die Bettdecke. Eng schmiege ich mich an ihn und seine Finger streicheln durch meine Haare.

Unsere Lippen ziehen sich wie von selbst an, sanft beginnen wir uns schließlich zu küssen. Das erste Mal heute Abend, bis auf den flüchtigen Willkommens-Kuss den mir Yami am Eingang gegeben hatte. Ich seufze entspannt auf, so sehr gefällt es mir.

Schon nach Sekunden stellen wir beide fest, wie wir dies die letzten Tage über vermisst haben. Wie wir nach dem jeweils anderen gieren. Der Kuss wird schon nach kurzem leidenschaftlicher. Mein Puls beschleunigt sich und dieses gewisse Prickeln überall in mir, dass nur Yami allein in mir freisetzen kann, ist wieder da.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen wir uns wieder voneinander und wir betrachten uns gegenseitig.

„Yugi, du bist so schön. Dein ganzer Körper ist wie ein Kunstwerk.“

Ich erröte noch stärker und fühle mich nach einem solchen Kompliment wie beflügelt.

„Dankeschön“, hauche ich berührt.

„Violett wird meine neue Lieblingsfarbe“, er küsst mich auf die Nase.

„Und welche Farbe mochtest du bisher am meisten?“ Mir fällt auf, dass ich ihn noch nie danach gefragt habe. Auch hat bisher kein spezieller Farbton aus seiner Wohnung oder Kleidung herausgestochen.

„Wenn ich mich für eine entscheiden muss… und Schwarz oder Weiß nicht zählen, dann Petrol. Und deine?“

Diese eher dunklere Farbe passt zu ihm, nicht zu knallig oder schrill.

„Ich mag Hellblau.“
 

Unsere Lippen ziehen sich erneut wie magisch an. Meine Hände greifen nach seinen Schultern und drücken zu, als ich seine freche Zunge spüre. Ein zärtliches Spiel beginnt, bei dem es nicht ums Gewinnen oder Verlieren geht.
 

Es dauert nicht lange und eine seiner Hände sucht sich ihren interessierten Weg unter mein Shirt. Erwartungsvoll keuche ich auf. Eine Gänsehaut legt sich über meine Arme und den Oberkörper. Er raubt mir wieder den Verstand, weckt wieder gewisse Bedürfnisse in mir. Das Kribbeln erreicht meine Lendengegend und setzt die übliche, biologische Reaktion in Gang, wenn man etwas sehr erregend findet.
 

Yami ist es schließlich, der sich plötzlich von mir löst. „Wir sollten vernünftig sein. Ich muss Morgen sehr früh aufstehen und die nächsten drei Tage werden wir mit nur sehr wenig Schlaf zurechtkommen müssen…“
 

Ich grummele auf.

Obwohl ich Verständnis habe, muss ich mühsam gegen Ärger und Enttäuschung ankämpfen.

„Ja, du hast Recht“, seufze ich. „Ich habe in den letzten Tagen so viel schlafen können, wie ich wollte. Für mich wird es gehen, mal mit weniger zu leben, aber du brauchst die Ruhe wirklich dringend. Wir werden in den nächsten Wochen genug Zeit für uns haben“, versuche ich vernünftig zu klingen und meine Bedürfnisse hinunter zu schrauben.
 

Fast kommt es mir vor, als würde er mir dicht ins Ohr schnurren: „Darauf kannst du dich verlassen. Und dann testen wir alles durch, was uns gefällt…“

Bei den Gedanken und Bildern, mit denen ich schlagartig konfrontiert werde, stöhne ich vorwurfsvoll auf.
 

„Oh Yami, du bist so gemein!“, entkommt es mir anklagend.

„Wieso?“, neckt er mich.

„Sowas jetzt zu sagen, wenn wir nicht weiter machen. Da will ich doch…“

„Was willst du?“

„Dich…“

Ich hauche es ihm leise ins Ohr und werde umgehend feuerrot, da ich mich selbst dafür schäme, es so offen zuzugeben.
 

Yami, der bis jetzt auf der Seite links neben mir gelegen hat, hebt seinen Oberkörper an und beugt sich über mich und presst mir gierig seine Lippen auf.

Ich keuche laut, so unerwartet kam dies und so verlangend küsst er mich.
 

„Ich will dich doch auch, Yugi…“, raunt er als sich unsere Münder einen Spalt breit voneinander trennen. „Mach es mir doch nicht so schwer.“
 

Doch spätestens jetzt nach diesem gierigen Kuss und seinen halbherzigen Worten kippt meine Vernunft. Ich überwinde die paar Zentimeter zwischen uns und starte den nächsten liebeshungrigen Kuss. Als könnte ich ihn damit überreden, reizen meine Hände seine Brustwarzen unter dem Shirt. Er gibt eindeutige Laute des Gefallens von sich.
 

„Yugi, ich… es ist spät…“, murmelt er, unsere Lippen noch dicht aneinander, nur so viel getrennt, wie es zum Sprechen unbedingt nötig ist.

„Dann hör doch auf“, lächele ich ihn zuckersüß im Schein der kleinen Bettlampe an.

„Ich kann nicht...“, stattdessen spüre ich wie seine Hand mit meinem Bauchnabel spielt.

„Warum nicht?“, schlage ich ihn mit seinen eigenen Waffen und beuge mich den streichelnden Fingern entgegen. Ich hebe ein wenig meinen Unterleib an, so dass seine Hand dadurch etwas tiefer zu der Stelle rutscht, an der ich sie haben will. Schon liegt sie auf meiner deutlichen Beule auf der Shorts auf und ich stöhne leise und sehnsüchtig auf.
 

Yami beißt sich auf die Unterlippe und vereinigt nur nach Sekunden erneut unsere Lippen.

Die Stimmung ist viel zu heiß, viel zu deutlich spüre ich unsere gegenseitigen Anziehungskräfte, als das wir aufhören könnten. Wir harmonieren perfekt. Jeder kann dem anderen geben, was dieser scheinbar sucht und braucht. Yami ist genau der Mensch, der meine Seele komplettiert und der mich zudem auch noch körperlich direkt in seinen Bann zieht. Ich hätte nie vorher gedacht, wie süchtig ich danach werden könnte, so zu küssen, gestreichelt zu werden und dies genauso intensiv zurück zu geben.
 

„Weil ich meine Finger nicht von dir lassen kann…“, ist schließlich die Antwort. Unsere Hände streicheln sich gegenseitig ihre Wege über unsere Körper.

„Ich mache doch gar nichts“, keuche ich ihm atemlos und leise entgegen.

„Oh doch, hör auf, mir den Kopf noch weiter zu verdrehen… oder ich…“

„Oder du was?“ Unschuldig lasse ich auch meine Finger von außen über seine Shorts gleiten, zumindest so gut wie ich im Liegen halt herankomme.

Er keucht überrascht auf und fixiert mich mit den Augen.

„Oh, Ra…“

Dann schiebt er meine Beine sanft auseinander und platziert sich dazwischen.
 

Zum Glück hat sich mein Verstand noch nicht völlig verabschiedet: „Morgen Abend ist doch der Abschlussball... Also… ähm… Nach dem letzten Mal hatte ich….“

Yami lacht leise vor sich hin und drückt mir liebevolle Küsse auf meinem Hals.

„Ich verstehe.“

Seine linke Hand beginnt sich noch ein Stück abwärts zu streicheln und mit dem Saum meiner Shorts zu spielen. Ich schlucke erwartungsvoll, als ich seine filigranen Finger unter den Stoff schlüpfen spüre.
 

***

Zum gefühlt zwanzigsten Mal in dieser Nacht drücke ich den Knopf für die Beleuchtung meines Weckers. 02:53 Uhr. Ich liege wach und wälze mich in quälenden Gedanken.

Die innere Unruhe, Wut sowohl auf Yami als auch auf mich selbst und Reue fressen mich auf.

Wie konnte mir das nur passieren… Es gab nur diese eine Sache, auf die ich achten sollte - und ich habe mich nicht daran gehalten…
 

Ich mache mir Vorwürfe. Ich… hatte mich für einen kleinen Moment nicht unter Kontrolle.

Yami hatte mich wieder…. in den siebten Himmel katapultiert. Rein instinktiv, hatte ich mich im intensivsten Moment meiner Lust heraus in seinen Hals verbissen. Und ohne zu merken, was ich tat, hatte ich mich daran festgesaugt.
 

Wir hatten es beide gleichzeitig bemerkt. Erschrocken hatte ich natürlich sofort von ihm abgelassen und beschämt über meine unbewusste Tat einige Entschuldigungen gestottert.

Yami hatte sofort mit seiner Hand an die Stelle gefasst. Kleinlaut musste ich feststellen, dass es einen beachtlich großen, roten Fleck ergeben hatte.
 

Yami war augenblicklich aufgesprungen. Dabei hatte er vor sich hin geflucht und geschimpft. Ich fühlte mich direkt angegriffen und hatte mich verteidigt. Ein Wortgefecht begann. Ich fühlte mich völlig missverstanden und in die Ecke gedrängt.
 

Ohne sich komplett zu bekleiden hatte sich Yami nur in Shorts in die Küche zurückgezogen und hatte ein Kühlpad aus dem Eisfach genommen. Vor sich hin grummelnd und schimpfend hatte er dies an seinen Hals gedrückt. Ich traute mich nicht, ihm in die Küche zu folgen.

Es war besser für mich, ihm gerade so übel gelaunt wie er war, nicht unter die Augen zu treten.
 

Meine Gedanken haben sich im Kreis gedreht, ich bin wohl blind in Panik verfallen. Ich hatte nur noch Angst, mir alles kaputt gemacht zu haben, was ich mir – oder besser wir uns – so mühsam erarbeitet haben.
 

Ich hatte mich hektisch angezogen und mir meine kleine Sporttasche geschnappt, in der ich meine Übernachtungskleidung mitgebracht hatte. Während Yami schmollend und grummelnd in der Küche saß und sogar die Tür zugezogen hatte – für mich das eindeutige Zeichen, dass er Abstand von mir möchte – hatte ich mich geräuschlos im Treppenhaus hinab geschlichen.
 

Draußen angekommen war ich zur nächsten U-Bahnstation gehastet.

Ob Yami bereits gemerkt hatte, dass ich verschwunden war? Würde er mir nachlaufen? Ich befürchte, er weiß gar nicht, wo genau die nächste Haltestelle ist, die für mich in Frage kommt. Er fährt immer nur Auto oder Motorrad.

So kommt es auch, dass ich in die Bahn steige, ohne Yami noch einmal zu sehen.
 

Und nun…. Liege ich hier in meinem Zimmer in meinem Bett, kann nicht einschlafen und lasse die Situation wieder und wieder in meinen Gedanken revue passieren. Ohne auf eine Lösung zu kommen. Natürlich checke ich auch alle paar Minuten mein Handy – obwohl ich das gar nicht brauche. Ich habe den Sound für eingehende Nachrichten oder Anrufe laut gestellt. Wenn Yami mir schreiben würde oder mich gar anrufen, würde ich es sofort hören.

Doch er scheint so wütend auf mich, dass ich ihm diesen Knutschfleck mitten auf den Hals verpasst habe, dass er sich sicher nicht melden wird. Und Morgen ist der Abschlussball.

Dort treffen wir unweigerlich aufeinander.

Und oh Ra, er muss seinen halben Hals abdecken! Mitten auf dem Ball, wir werden umgeben sein von meiner gesamten Stufe, inklusive Familie und Freunden und der gesamten Lehrerschaft. Einen schlechteren Zeitpunkt für mein Versehen hätte ich mir nicht ausmalen können…
 


 

Die Feierlichkeiten sind im vollsten Gange. Die Zeugnisse sind überreicht, alle Ansprachen gehalten, das Buffet wurde gestürmt. Inzwischen ist die Tanzfläche eröffnet und bunte Kleider schweben zusammen mit stylischen, dunklen Anzügen über das Parkett.
 

Wie erwartet hat mir Yami die ganze bisherige Zeit die kalte Schulter gezeigt. Er ist immer noch tierisch sauer auf mein Malheur.

Natürlich ist er auch seit einiger Zeit verschwunden. Wahrscheinlich ist er schon nach Hause gegangen.
 

Während die anderen sich zu den Standardtänzen drehen und wirbeln, fragt mich Honda, ob ich ihm wohl schnell einige Mikrofone und Kabel aus dem Abstellraum holen könnte. Immerhin habe ich Yamis Schlüssel. Und den hüte ich wie meinen Augapfel, den werde ich sicher nicht aus der Hand geben!
 

Ich mache mich auf den Weg zum Lagerraum, in dem wir gestern Morgen noch alles verstaut haben. Er liegt in einem abgelegenen Teil des Flurs, der heute Abend nicht mal beleuchtet ist. Zum Glück kenne ich mich in meiner Schule trotzdem gut genug aus.
 

Ein Klassenzimmer ganz hinten am Ende des Flurs zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Unter dem Türspalt kann ich vage Licht erkennen, das aus dem Raum hinaus auf den Flur fällt.

Als ich genau vor der Tür stehen bleibe, zucke ich zusammen. Eindeutige Geräusche klingen bis auf den Flur.

Automatisch fühle ich mich an meine Erinnerung zurück versetzt. In unserer Sporthalle, genau genommen in den Umkleidekabinen. Ich hatte mich genau wie jetzt gefragt, ob sich Yami hinter dieser Tür wohl mit einer Frau vergnügen würde.
 

Damals war dieser aber hinter mir aufgetaucht und hatte mich dann peinlicherweise noch gefragt ob er für mich die Tür aufschließen soll, damit ich meiner Neugierde nachgehen kann. Wie ich später von ihm erfuhr, ging es in diesem Moment auch um einen Vergleich zwischen mir und seinem Ex-Freund.
 

Tja und nun stehe ich hier und überlege tatsächlich wieder dasselbe. Vor allem, da Yami aus dem Festsaal schon länger verschwunden ist…
 

„Aaahhh, Yami jaaah…“

Zu Eis erstarrt kann ich mich nicht mehr bewegen. NEIN! Ich muss mich verhört haben. Das tut er mir nicht an. Er ist in einer Beziehung, er ist vergeben! Er würde mich nicht betrü-
 

„Oh, bei Ra!“, kommt es gedämpft hinter der Tür hervor.
 

UNMÖGLICH! Mein Kopf dreht durch, ich habe keine Kontrolle mehr über mich selbst. Es ist als ergreife ein fremder Geist Besitz von meinem Körper. Ich greife zur Klinke – abgeschlossen. Ich zücke den Schlüssel – ironischerweise Yamis Schlüssel – und öffne ohne zu zögern die Tür.
 

Überall Violett. Viel lilafarbener Tüll und glänzender Stoff. Ein auslandendes Ballkleid, das scheinbar überall seine Ausläufer hat. Direkt vor mir auf Lehrerpult sitzend starrt mich Frau Kujaku, eine junge, hübsche Englischlehrerin mit langen, welligen blonden Haaren an.

Die Träger ihres Ballkleides sind rechts und links von den Schultern geschoben und entblößen ihre halbnackten Brüste, scheinbar hält sie es nicht mal für nötig, Unterwäsche zu tragen.

Ich trete geschockt näher, mir wird die Luft aus den Lungen presst und fühle mich beinahe so als müsste ich ersticken. Es ist der Mann, den ich aus meiner Perspektive nur von Hinten sehe. Zwischen ihren weit gespreizten Beinen, bei all dem violetten Stoff, in eindeutiger Pose und mit geöffneter Hose, steht mein Beziehungspartner, den schwarzen Anzug zerwühlt vom Liebesspiel. Seine rote Krawatte liegt auf dem nackten Oberschenkel der jungen Frau.
 

Während mich Frau Kujaku verstört aus riesigen violetten Augen ansieht, dreht sich Yami nicht zu mir um, würdigt mich keines Blickes oder ist nicht interessiert, wer ihn stört.
 

„Y-Yami! Was tust du da! Wie kannst du mich betrügen?!“, entfährt es mir mit hoher, zittriger Stimme.

Er dagegen dreht endlich seinen Kopf ein kleines Stück nach links, um mich aus den Augenwinkeln zu betrachten. Dabei habe ich freie Aussicht auf den riesigen, lila verfärbten Fleck auf seinem Hals. Voller Anklage und Schuld prangt dieser dort, schreit mir meinen Fehler ins Gesicht.
 

„Yugi, unsere Beziehung ist beendet. Somit kann ich dich gar nicht betrügen. Du schaffst es ja nicht mal, dich an eine einfache Vorgabe zu halten, um die ich dich bitte!“
 

Mir bleibt die Luft weg. Ich stolpere rückwärts aus dem Raum, erwische dabei einige Stühle die hinter mir stehen und verliere das Gleichgewicht. Mein Magen dreht sich um, presst sich zusammen und ich spüre schon die Krämpfe im Magen und das saure Brennen in der Speiseröhre.
 

Mein Blick flimmert und ich versuche mich noch an einem der Stühle festzuklammern, doch vergebens, eine unsichtbare Kraft drückt mich hinab in die violetten, tosenden Abgründe.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ohje, jetzt muss ich mich erstmal in Sicherheit bringen.
 

Da habe ich euch jetzt ein Pairing in den Kopf gepflanzt, was? XD‘

Das ist übrigens Regal-Shipping.
 

(*) s. Kapitel 14 „Sohn des Sommers“
 

(**) Da die Story zeitlich vor den Smartphones angesiedelt ist, kann er mit seinem Handy zwar telefonieren, aber nicht schnell den nächsten Supermarkt googeln, so wie wir es heutzutage tun würden ;)
 

Falls ihr nach diesem Kapitel noch weiterhin etwas von mir lesen möchtet und mich nicht gegen die Wand klatschen wollt XD" - Ich habe aktuell den Prolog zu einer neuen YGO FF (im AU) mit diesem Pairing veröffentlicht: "Labyrinth des Herzens"
 

Polarstern



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nala
2024-03-02T14:01:50+00:00 02.03.2024 15:01
Heyho ^^
Das Kapitel war.. eigen, nicht wahr? xD
Ich fand die Szene mit Yuugi und seinen Freunden wirklich sehr schön, es hat für mich ihre tiefe Freundschaft ganz exemplarisch dargestellt. Dass Yuugi beim Gassigehen mit Yami und Kacy direkt denkt, Yami springt gleich wieder ab, obwohl er eigentlich jemand ist, der unfassbar viel nachdenkt, bevor er einen Schritt geht, fand ich sehr nachvollziehbar. Yuugi bezieht immer noch alles sofort auf sich und ich finde, darin merkt man noch eine gewisse Unsicherheit. Ich denke, dass ihre Beziehung geheim bleiben soll, ist ein Faktor davon. Irgendwie glaube ich, dass sich das erst legen wird, wenn sie offiziell zusammen sein können. Das ist nichts, weswegen man irgendjemandem einen Vorwurf machen kann, da kann nur die Zeit vergehen und Yuugi muss durchhalten. Und Yami auch. Immerhin lastet da viel Druck auf ihm.
Umso verrückter ist der Rest des Kapitels, weswegen ich hart davon ausgehe, dass Yuugi träumt. Ich BETE für dich, dass er träumt. xD Nein mal ganz ehrlich, das kannst du doch nicht machen, bidde nich ;_; Ich hoffe einfach, das ist ein furchtbarer Albtraum. Ich habe mir das bereits so hart eingeredet, wenn du das nicht aufklärst, weine ich ganz doll. ;_;
Nichtsdestotrotz war es ein tolles Kapitel, ich schätze auf die Leser-Emotionen die du geweckt hast, kannst du stolz sein xD und ich hoffe es geht bald weiter ^^
Nala
Antwort von:  Polarstern
09.03.2024 09:12
Huhu Nala,

vielen lieben Dank fürs treue Kommi schreiben :D
Oh ja, das war ein sehr.... durchwachsenes Kapitel. XD" Mit Höhen und Tiefen...
Genau das wollte ich darstellen, Yugis Unsicherheit und die Angst die momentan ständig - mal mehr mal weniger - da ist, Yami könnte ihre Beziehung wieder lösen... Das die Beziehung geheim bleiben soll, ist sicherlich auch ein starker Grund diesbezüglich.

Und der letzte Teil des Kapitels... uh, autsch.... Das tat mir schon beim Schreiben in der Seele weh... Das war sehr crazy, da hast du Recht... Ich lasse euch mal gespannt weiterrätseln und verrate noch nichts XD"
Vielen Dank für dein Kompliment :3 Und oh ja, ich fühle mich sehr über all diese Emotionen geehrt, das hätte ich bei so einer alten Story nicht mehr für möglich gehalten :3
In ein paar Tagen ist es 19 Jahre her das ich das erste Kapitel gepostet habe... *augenzuhalt*
Happy Aniversary XD

LG
Polarstern =D
Von:  Nanbi
2024-03-01T21:27:17+00:00 01.03.2024 22:27
Waaaaas???
Ich bin im falschen Film. Was zur…? Yami war mir noch nie so unsympathisch wie jetzt. Boah den würd ich am liebsten gleich den Stuhl entgegen schmeissen.
Sorry aber da fühle ich voll und ganz mit Yugi mit. Ja Fehler passieren und in Beziehungen ist genau dass dann der Schlüssel einander zuverzeihen. Und was für er kann Yugi nicht betrügen, da Schluss ist? Oooh doch schliesslich hat er ja nicht mal Yugi was davon gesagt. Betrügen bleibt betrügen.
Du schockst mich ehrlich. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit dass Yami so etwas ekelhaftes tun würde. So hab ich ihn nie eingeschätzt.
Er wirkte immer so vernünftig und als wäre er der Typ Mann der über solche Probleme reden möchte.
Keine Ahnung wie du das zwischen den beiden je wieder regeln möchtest, wäre ich Yugi, dann wär aus. Ich könnte das gar nicht. Er wär für mich gestorben.
Ich muss wirklich gestehen, ich war noch nie so sprachlos bei einer Fanfiction. Da haben sie es endlich geschafft zusammen zu kommen und dann so eine Wendung. Also das spricht natürlich für dich, weil du das so krass gut geschrieben hast.
Du musst jetzt einfach schnell
Das nächste Kapitel raushauen, wie soll ich sonst das jetzt Tage oder Wochenlang aushalten? Ich muss wissen wie das jetzt weitergeht? Ich bin jetzt so unsicher. Die gehen ja wohl nicht mehr zusammen in den Urlaub in der Situation? Ich würd gar nichts mehr machen mit Yami. Boah, wegen so einer lächerlichen Sache gleich Fremdgehen. Ich weiss ja nicht wie du mir Yami je wieder sympathisch rüber bringen kannst mit dem Stempel jetzt😅🙈
Ich muss erstmal darüber schlafen, das hat mich voll enttäuscht von Yami.
Uff. Mega gutes Kapitel. Und ich dachte noch so „Awww wie süss die beiden zusammen sind“. Oder ist das alles hoffentlich ein schlechter Alptraum von Yugi?
Oh man. Alles steht jetzt in Frage.

Ich bin gespannt was du dir dabei gedacht hast. :-)

Liebe Grüsse
Antwort von:  Polarstern
06.03.2024 13:02
Hey Nanbi,

oh wow, vielen Dank für deinen so ausführlichen und emotionalen Kommentar! Das ehrt mich sehr, dass dich meine Geschichte so mitgenommen und sprachlos gemacht hat.
Scheinbar muss ich wirklich auf Yami aufpassen, dass er von euch weder mit Stühlen beworfen noch an die Wand geklatscht wird. Auch wenn ich es bei seinem Verhalten total nachvollziehen kann! Das war schon mehr als heftig....Aber ich brauche ihn ja noch unversehrt für den Rest der Geschichte... ;)

Vielleicht hilft uns ja das nächste Kapitel, einige Fragen zu beantworten... Viel Zeit haben wir ja nicht mehr, da die Story kurz vorm Ende steht.
Ich verrate jetzt mal extra nichts mehr und bin gespannt, was ihr Leser vom nächsten Teil haltet.

Bis dahin
Polarstern
Von:  Aibouneko
2024-02-29T21:02:57+00:00 29.02.2024 22:02
Nabend :3

Ganz ehrlich der Einzige der gegen die nächstgelegene Wand fliegt ist Yami.
Ich kann zwar verstehen das er sauer ist, aber die Beziehung so zu beenden ist mal wirklich unter aller sau. Der kann froh sein nicht die Radieschen von unten zusehen.
So ein Missgeschick kann ausversehen passieren, wenn man von der Lust und dem Rausch der Gefühle gepackt wird. Aber deswegen die Beziehung einfach zu beenden und dem Partner (in dem Fall Yugi) es nicht mitzuteilen ist echt das Letzte.
Ich muss sagen als ich das gelesen habe war ich schwer schockiert und fassungslos, denn so hätte ich Yami nie im Leben eingeschätzt, das er sowas tun würde, nur wegen eines missglückten Knutschflecks. Das passt überhaupt nicht zu ihm so gegen zu reagieren als Rache oder was auch immer das werden sollte. Da sieht mal mal wieder wie man sich in einer Person irren kann. Auf mich hat er die ganze Zeit über nie den Eindruckt erweckt, das er mit wem fremdgeht wegen so einem Missgeschick. Für mich machte er mehr den Eindruck, das man dies in einem Gespräch klären könnte, klar hat er gegenüber Yugi gesagt das er Knutschflecke an gut sichtbaren stellen nicht leiden kann, da er dann einen Schal oder Pullover mit längeren Kragen tragen müsste. Dennoch ist die Reaktion diese Lehrerin auf dem Abschlussball in einem Unterrichtsraum (wenn es ein solcher Raum ist) flachzulegen als Konter nicht die feine engliche Art udn schon gar nicht gerechtfertigt als meiner Sicht.
Ich weis ich bin nicht Yugi, aber wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre ich hätte ihn mir sowas von zur Brust genommen und die Hölle heiß gemacht. Ich bin gespannt was seine Schwester Mirai von dieser Aktion hält und ob sie hinter Yugi stehen wird.

Sry falls es zu sehr aufgebracht ist was ich geschrieben habe, aber ich fühle mit Yugi und würde ihn am Liebsten in die Arme und mit mir nehmen, nachdem ich Yami zur Schnecke gemacht habe. Uff...das war wirklich überraschend und zu tiefst schockierend.

Die Geschichte im Ganzen ist sehr gut geschrieben und man kann förmlich eintauchen, als wenn man Live dabei ist. Ich mag sehr gerne solche Geschichten wo der oder die Leserin das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein. Da schaffe ich es meinen inneren Lesemuffel zu überwinden und zur Leseratte zu mutieren ^^"

So jetzt habe ich es endlich hinbekommen ein Kommi zu hinterlassen und nicht als stille Leserin die Geschichte mitfiebernd zu verfolgen ^^"
Bin sehr gespannt wie es weitergehen wird und besonders wie Yugi das verkraften wird, zumal die ja eigentlich zusammen nach Ägypten fliegen wollten. Irgendwo hoffe ich das dies einfach nur ein böser Alptraum ist. Armer Yugi v.v

Liebe Grüße
Aibouneko
Antwort von:  Polarstern
06.03.2024 12:36
Liebe Aibouneko!

Als erstes einmal vielen herzlichen Dank dafür, dass du mir einen Kommentar hinterlassen hast, ich habe mich sehr darüber gefreut! :D Und dann auch noch so schnell und ein so langes und ausführliches noch dazu! Das Kapitel war ja zu diesem Zeitpunkt erst wenige Stunden online. :)
Ganz lieben Dank auch für dein Lob über meinen Schreibstil!

Oh wow, ich fühle mich total geehrt über so ein emotionales Feedback. Ich bin total ergriffen, wie sehr Yamis Tat dich bewegt hat und wie sehr du mit Yugi mitfühlst. Da muss ich ja schon fast auf Yami aufpassen, dass der heile bleibt - Ich brauche ihn ja noch unversehrt für den Rest der Story ;) Die kann ich ja sonst nicht beenden ;)
Ähm ja, wie auch immer der Rest der Story aussehen wird nach der Szene ... *schauder* *hust*
Ich verrate mal nichts weiter und würde mich sehr freuen, wenn wir uns beim nächsten Kapitel wieder lesen :D

Polarstern


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