Auf nach Yokohama!
Hallo!
Erst mal vielen Dank für die Kommentare! Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch auch gut.
@HomerJ: Ich bin mir nicht sicher, ob dir die nächsten Teile so gut gefallen werden. Aber ich hoffe, dich am Ende entschädigen zu können.
Nun hier der 2. Teil:
Zur gleichen Zeit im Luftraum über Tokio:
Genzo klopfte ungeduldig gegen die Toilettentür.
"Hey Shingo, beeil dich. Du bist nicht der Einzige, der noch mal muss und wir müssen uns hoffentlich gleich zur Landung hinsetzen..." Die Tür zur kleinen Toilette öffnete sich und Shingo Aoi kam grinsend heraus.
"Bin ja schon fertig, Genzo. Aber wer weiß, ob wir vor dem Spielende noch einmal eine Toilette von innen zu Gesicht kriegen," erwiderte er. Genzo schob sich nun auch grinsend an im vorbei und schloss die Tür. Shingo ging zurück und schob sich auf seinen Platz neben Tsubasa.
"Ich glaub' es nicht, die müssen doch irgendwann endlich mal zur Landung ansetzen!" jammerte Shujinko auf dem Platz vor ihm und schaute schon zum wiederholten Male auf seine Uhr.
"Aber das Meckern nützt auch nichts," konnte man Taro Misakis Stimme vom Fensterplatz aus hören, "Sobald wir unten sind müssen wir uns eben beeilen." "Meinst du nicht, dass das ein wenig untertrieben ist?" meldete sich nun auch der neben Shujinko sitzende Akai zu Wort, "wir müssen aus dem Flughafen raus in den Zug, von dort aus nach Yokohama und dann vom Bahnhof aus zum Stadion. Dann noch umziehen und aufwärmen. Und die Zeit wird knapper und knapper..."
"Jetzt fang du nicht auch noch an, Akai. Ihr seid doch sonst nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Außerdem haben wir noch genug Zeit. Also entspannt euch. Anstrengungen werden wir beim Spiel noch genug haben..." beendete nun Tsubasa energisch die Diskussion, unterstützt von der Durchsage, die gerade die Landung ankündigte. Gerade rechtzeitig kam Genzo und zwängte sich auf seinen Platz.
"Was genau habt ihr eigentlich vom ersten Spiel gehört?" versuchte Shingo die Gedanken auf ein minimal anderes Thema zu lenken.
"Wohl auch nicht mehr als du," antwortete Tsubasa. "Der Endstand war 2:0, sie haben sich halbwegs gut geschlagen und Jun hat bis zur 74. Minute durchgehalten. Sie waren 14 und dadurch am Ende nur noch zwei Ersatzspieler. Wobei sie sich immer noch fragen wie Ken es geschafft hat, durchzuspielen..."
"Mit anderen Worten es wäre gut, wenn ich heute von Anfang an auf dem Platz stehen könnte."
"Genau. Jun hat so gespielt, dass er möglichst lange durchgehalten hat. Dadurch war auch das Mittelfeld ziemlich schwach."
"Kein Wunder," meldete sich jetzt auch Taro, "Jun ist es ja momentan bei uns eher gewohnt eine Halbzeit oder so als Joker in der Abwehr zu spielen und die statt dessen etwas stärker. Und außerdem ist er gern im Geschehen dabei, wenn er kann."
"Sie haben sich irgendwie durchgewurstelt. Aber gegen Korea ist es unwahrscheinlich, dass das reicht. Wenn wir allerdings rechtzeitig da sind, werden wir bestimmt gewinnen."
"Ja, vor allem wenn ich von dir ein paar gute Vorlagen bekomme, Tsubasa," grinste Shujinko.
"Du würdest heute mit Shun spielen...." gab Akai zu bedenken.
Das Grinsen verschwand sofort von seinem Gesicht und er nickte. "Kojiro steht ja nicht mehr zur Verfügung...."
In diesem Moment landete das Flugzeug.
Währenddessen in einem Hotel in Yokohama:
"Maki, wirst du noch irgendwann fertig?"
"Ja, Ja, Kojiro. Jetzt hetz doch nicht so. Bis das Spiel losgeht dauert es noch einige Zeit und bis zum Stadion ist es nun auch keine Weltreise... Also entspann dich," erwiderte die Angesprochene. "Du kannst einem manchmal wirklich auf die Nerven fallen." Maki war inzwischen, mit einem Haufen von Kleinigkeiten bepackt, zu ihm gekommen und schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nur manchmal?" entgegnete er und ergriff ihren Ellenbogen, den sie ihm als Gegenreaktion in die Seite stupste, mit einem Lächeln. Dann schob er seine Hand über den Oberarm zu ihrem Kopf, und zog sie zu sich heran. "Ich liebe es, wenn du die Hände voll hast," sagte er und küsste sie kurz, aber intensiv.
,Der große Tiger hat unter seiner harten Schale doch einen weichen Kern. Aber wehe, ich würde das sagen.' dachte sie sich und begann zu lächeln.
"Was ist?" fragte Kojiro.
"Nichts," antwortete seine Freundin, "es ist nur ungewohnt, dich die ganze Zeit um mich zu haben. Aber wunderschön."
"Na wenigstens freut sich eine Person darüber. Ich würde eine ganze Menge dafür geben heute mit den anderen gegen Korea spielen zu können. Aber mein blödes Bein....." Kojiro war gerade dabei, sich in Rage zu reden und ballte schon die Faust, als Maki ihn gerade rechtzeitig unterbrach.
"Jetzt mach dein Bein nicht für deine schlechte Laune verantwortlich. Genau so wenig wie den italienische Abwehrspieler, der dich gefoult hat. Sieh es mal positiv: du warst für ihn eben ein so gefährlicher Gegner, dass er dich mit aller Kraft aufhalten musste. Und er wollte dich bestimmt nicht absichtlich verletzen." Kojiro atmete hörbar aus.
"Ist ja schon gut, ich weiß. Aber trotzdem. Unsere Mannschaft hat sich seit 4 Jahren vorbereitet. Dies sollte unsere WM werden. Das Trainingslager geht in ein paar Wochen los. Aber jetzt......"
"Hey, wer ist denn dieser fremde Mann hier?" unterbrach ihn Maki. "Ich erkenne dich ja gar nicht wieder, Tiger. Du sprühst doch sonst nur so vor Kampfgeist." Der Tiger musste lachen. "Von irgendwelchen Hindernissen," fuhr sie fort, "hast du dich doch noch nie aus der Bahn werfen lassen. Die Mannschaft hält nach wie vor zu dir. Denk doch nur dran, wie Akai die halbe Nacht im Krankenhaus verbracht hat bis die Diagnose feststand..."
Kojiro nickte. "Es war schon ein blöder Zufall, dass es ausgerechnet Sampdoria Genua war und sein Mannschaftskapitän, der mich gefoult hat. Wobei, wenn es Akai gewesen wäre, hätte er sich vermutlich danach selbst ins Hinterteil getreten... Du bist ja immer noch nicht fertig. Was willst du überhaupt mit dem ganzen Kram? Wir wollen uns ein Länderspiel ansehen und nicht auf Weltreise gehen."
Maki löste sich von ihm, zog eine Grimasse und warf die Sachen von ihrem Arm auf das Bett neben ihrem offenen Rucksack. "Im Gegensatz zu dir weiß ich, was man als Zuschauer bei einem Spiel alles braucht. Wenn du mich jetzt nicht weiter aufhältst bin ich gleich fertig."
"Ist ja schon gut," sagte der nun grinsende Kojiro, humpelte auf die andere Seite des Bettes, setzte sich und legte sein linkes Bein hoch. Unter der Hose zeichnete sich der dicke Verband um sein Knie ab. ,Wenn ich nur spielen könnte....'
Am Flughafen:
"Wann kommen die denn endlich...." Shingo hüpfte vor dem Gepäckband von einem Bein auf das andere. Ihre Koffer und Taschen waren noch immer nicht zu sehen. "Selbst schuld, wenn ihr die ganze Wohnungseinrichtung mitnehmt," sagte Tsubasa und deutete auf die kleine Reisetasche zwischen seinen Füßen, "mein Zeug gilt noch als Handgepäck. Was habt ihr aber auch alles dabei? Unsere Trikots sind doch schon im Stadion. Und was braucht man denn sonst noch alles für ein Fußballspiel außer Schuhen und Stutzen?"
"N......" wollte Shujinko gerade ansetzen, als Genzo ihn unterbrach.
"Lass ihn. Über so ein Thema darfst du nicht mit jemandem diskutieren, der nur mit einer einzigen Reisetasche für 4 Jahre nach Brasilien gegangen ist."
"Hatte er denn mehr dabei als er dann nach Barcelona gewechselt ist?" erkundigte sich Shujinko unschuldig.
"Na ja," erwiderte nun Akai, "da sie ja dann zu zweit waren....werden es wohl mindestens zwei Taschen gewesen sein....", wodurch alle anfingen zu lachen.
"Schön, dass es euch dank mir wieder besser geht. Übrigens, da ist euer Gepäck," gab Tsubasa trocken zurück.
Das war dann das Stichwort für ein kurzes Durcheinander bis jeder sich mit seinen Sachen bepackt hatte und die Gruppe sich auf den Weg zum Bahnhof machte.
Ich hoffe, ihr hattet Spaß damit und ich bekomme einige Kommentare.
(Je mehr, umso früher kommt die Fortsetzung ;-) )
