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Fünfundvierzigstes

Geschichte eines Drowhauses
von

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Neue Pläne

„Nun“, begann Belefae, als sie mit ihrer Familie allein war, „wir sind jetzt das 44. Haus Guallidurths, schön und gut. Aber um ehrlich zu sein: Mir reicht das nicht. Ich will mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen, sondern der Ehrgeiz, den Lolth in mein Herz legte, treibt mich dazu, weiteren Ruhm für unser Haus zu erstreben, einen höheren Rang in der Hierarchie der Stadt.“

„Wenn Lolth auf unserer Seite ist, dann mögen wir sogar erstes Haus werden können!“, warf Kada ein.

„Wenn es Lolths Wille ist, mag das irgendwann einmal geschehen, aber zuerst möchte ich mich darauf konzentrieren, dass wir einen weiteren Rang aufsteigen… immer schön einen Rang nach dem andern“, erklärte die Matron, „Also, irgendwelche Vorschläge?“

Amana meldete sich zu Wort: „Quiesug mag Mefequeld besiegt haben, aber eigentlich stehen sie selbst nicht hoch in Lolths Ansehen, wenn man den Gerüchten traut. Vielleicht sollten wir bei ihnen ansetzen.“

„Quiesug hat so viele Soldaten, wie das zweite, dritte und vierte Haus zusammen, allein das erste Haus übertrifft sie noch! Lolth hin oder her, niemand wird Quiesug leichtfertig angreifen!“, rutsche Phizzar heraus. Sofort bereute er seine Worte, denn er spürte Amanas Peitsche schmerzhaft auf seinem Rücken.

Belefae ließ sie gewähren und wies ihren Sohn zudem mit folgenden Worten zurecht: „Merke dir, Phizzar, Lolth ist immer von Bedeutung. Alles geschieht nach ihrem Willen – selbst wenn wir uns bemühen, diesem zuwider zu handeln. Wenn sie ein Haus zerstören möchte, wird niemand sie daran hindern können. Oder zweifelst du an der Macht der Spinnenkönigin?“

Phizzar, unter Amanas Schlägen auf die Knie gesunken, schüttelte den Kopf.

Belefae bedeutete ihrer Schwester, die Schlangenpeitsche wieder wegzustecken.

„Jeder Sieg ist Lolths Wirken“, brachte Phizzar hervor, während er vorsichtig wieder auf seinen Füßen zu stehen kam.

“Aber an einem Sieg Lolths über Quiesug kann ich für meinen Teil nicht mitwirken“, nutze Xajece die Situation sich zu äußern, „ich vermute, Quiesug weiß um seinen Stand bei Lolth, denn es fällt einem leicht ins Auge, dass ihre Vorsichtsmaßnahmen sehr sorgfältig sind. In ihr Haus einzusteigen wird für mich fast unmöglich sein. Zudem, was brächte es, Matron Tetrira Quiesug zu beseitigen? Sie hat zwölf Töchter und sieben davon sind Hohepriesterinnen.“

Belefae nickte nachdenklich. „Vielleicht könnten wir aber Quiesug zu einem weiteren Angriff reizen…“, überlegte sie dann laut.

„Dazu müssten wir eines der ersten vier Häuser schwächen“, wandte die zweite Hohepriesterin A’Karabs skeptisch ein.

„Das ist wohl richtig“, stimmte die Matron zu. Fragend blickte sie ihre jüngste Schwester an: „Was denkst du, siehst du bei einem der ersten vier Häuser eine Möglichkeit, sie zu schwächen?“

Xajece schwieg erstmal und dachte nach. Schließlich jedoch antwortete sie: „Bei den ersten beiden sicher nicht. Das erste ist einfach zu stark, stärker auch an Truppen als Quiesug. Und das zweite Haus verfügt über ein enormes magisches Potenzial. Ich befürchte, dort besteht gegen jede Art der Annäherung irgendein Zauber, der einen Alarm auslöst. Beseitigt man Matron Ilsvanea Savh, so wäre Legara ihre klare Nachfolgerin und gewiss sowohl ein gute als auch sehr vorsichtige Nachfolgerin. Sollte es einem trotzdem diese auch noch zu entfernen, wäre da immer noch ihre Schwester Dex’Sharae, vielleicht nicht ganz so gut als Matron wie Matron Ilsvanea oder Legara, aber immer noch gut genug und dann wahrscheinlich wirklich überaus auf Schutzmaßnahmen vor allem ihrer eigenen Person bedacht. Zudem ist da noch Edazzt, Savhs Waffenmeister. Er ist meiner Einschätzung nach, und ich denke, Phizzar wird mir da zustimmen, Guallidurths bester Waffenmeister und wäre, sofern ein Mann dies überhaupt sein kann, fast selbst in der Lage, ein Haus zu leiten. Jedenfalls aber schätzen seine Töchter Legara und Ilsvanea ihn nach allem, was man hört, ebenso wie ihre Mutter und er würde ihnen gewiss mit Rat und Tat zur Seite stehen. Beim vierten Haus ist also auch kaum was zu machen. Bliebe das dritte Haus, bliebe Sefs’Duhin. Hier bestände vielleicht tatsächlich eine Möglichkeit. Matron Dluialae Sefs’Duhins Töchter Esciel und Quinyrel liegen sowohl im Alter als auch in ihrer Macht hauchnah beieinander. Im Falle des Todes der Mutter ist Streit quasi vorprogrammiert. Und Streit im Innern provoziert Bedrohung und Angriff von Außen.“

Dieser Schluss ließ Xajece kurz grinsen, dann jedoch wurde ihr Gesicht wieder düsterer.

„Vorraussetzung ist natürlich, dass ich eine Lücke finde, durch die ich Matron Dluialae treffen kann“, fügte sie hinzu.

„Jeder von uns wird alles tun, um unsere Assasinin zu unterstützen, und so wie Streit im Innern schwächt wird uns das hoffentlich genug stärken, um unsere Pläne zu verwirklichen“, kam ein indirekter Befehl von Belefae. „Xajece, ich würde sagen, du bricht morgen Nacht zu einer ersten Erkundung der Festung der Sefs’Duhin auf“, entschied sie als nächstes. Nach einem nicken Xajece’ schloss die Matron: „Geht nun, und tut alles für unseren Erfolg.“

Sie waren schon bei der Tür, da meldete sich die Jüngste der Anwesenden noch einmal zu Wort. „Was ist mit Lolth?“, fragte Kada mit einem Nicken zum Altar, auf dem noch die Leiche Elbrantars lag.

Belefae nickte. „Xas*, die Spinnenkönigin soll ein Opfer haben, wenn wir 43. Haus sind.“
 

*Ja



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-09-16T14:31:13+00:00 16.09.2006 16:31
Na, endlich mal ein neues Kapitel. In diesem kam zwar nicht so richtig viel Action drin vor, aber eigentlich hat man sie auch nicht vermisst. Du schreibst wirklich gut, deine Geschichten kann man sehr schön und flüssig weglesen. Freue mich schon auf das nächste Kapitel!


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