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Final Fantasy Two Realistics

Part 31-36
von

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Kim zieht los

Kapitel 31: Kim zieht los

»Die Macht der Nacht, der Druck des Sturmes,

Der Standort des Feindes;

Wo er steht, der Erzfeind in sichtbarer Form,

und doch muss der starke Mann gehen.«

Robert Browning Prospice
 

Der Abstieg war nicht leicht. Besonders, weil Kims Energie langsam erschöpft war und sie sich am liebsten der Kälte ergeben hätte. Dennoch kletterte sie weiter, und jeder Olympiaweltmeister wäre glatt eifersüchtig geworden.

Sie war schon ziemlich weit gekommen, dafür, dass sie so erschöpft war. Nach Kims Augenmaß hin, hatte sie bereits über die Hälfte des Weges hinter sich gebracht und war nun sozusagen im Endspurt. Trotzdem fragte sie sich, ob es gut war in den Krater zu steigen.

Sie war ganz alleine, ohne jeden Schutz und voller Angst, dass jemand sie angreifen könnte.

Der Nordkrater war gefährlich, das wusste Kim auf anhieb. Und wenn sie Cloud und Co. nicht finden konnte, so war ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert.

Ihre Verbündeten waren ihre einzige Hoffnung. Sie musste sie bald wiederfinden.

Kim presste sich steif gegen die Felswand, an der sie hinabstieg, da ein starker Windstoß an ihr zerrte und versuchte sie in die Tiefe zu reißen.

Wacker konzentrierte sie sich auf ihren verbliebenen Mut und stieg weiter in die Ungewissheit hinab. Sie rutschte oft ab, und manchmal wäre sie um ein haar gestürzt, aber Kim schaffte es irgendwie immer wieder festen Boden unter ihren Füßen zu haben.

Mit zitternden Knien machte sie eine kurze Rast auf einem Felsvorsprung.

Ihr ganzer Körper tat weh. Die Anstrengung war einfach zu viel für ihn, und er würde es nicht mehr lange mitmachen.

Krampfhaft grabbelte sie zum Ende des Vorsprunges und stierte nach unten. Es war noch weit, aber mit etwas Glück würde sie durchhalten und sicher unten ankommen.

Doch erst gönnte sie sich eine Rast.

Langsam glitt sie zurück, in die Mitte des Vorsprungs und legte sich dort flach auf den Rücken. Den Himmel konnte sie nicht mehr ausmachen. Es schneite auch nicht mehr. Das Einzige was es hier runter schaffte war der kalte Wind, der heulend in die Höhlen wehte und sich an den Felswänden entlang nach unten schraubte.

Kim hob die Hände und führte sie vor ihre Augen, um sie zu untersuchen.

Ihre Handflächen waren voller Blut, welches mit Schmutz vermischt war, dass in ihren Schnittwunden hang und sicher für eine Entzündung sorgen würde.

Langsam ließ sie die Hände wieder sinken und seufzte. Die Augen musste sie offen halten, denn sonst würde sie einschlafen und sicherlich nicht mehr aufwachen.

Noch einmal sah sie auf ihre Hände, dann mühte sie sich ab aufzustehen und setzte ihren einsamen Weg fort.
 

Es kamen Kim vor als wären Stunden vergangen, als sie endlich festen Boden unter den Füßen spürte, und unten angekommen war.

Würgend vor Erschöpfung ließ sie sich zu Boden sinken und versuchte irgendwie ihre Atmung zu normalisieren, was nicht gelingen wollte.

Zu ihrer Erschöpfung mischte sich nun auch noch ein schreckliches Hungergefühl und ein noch schrecklicheres verlangen nach Trinken.

Kims Kehle war wie ausgetrocknet und schmerzte furchtbar. Sie versuchte Spucke zu sammeln, um wenigstens etwas Feuchtigkeit in ihren Mund und ihren hals zu bekommen, aber selbst das gelang ihr nicht.

Zitternd zwang sie sich dazu aufzustehen und taumelte weiter, Richtung Kratermitte.

Sie hoffte dieser Weg war der richtige, und wenn nicht, dann war es auch egal. So oder so schien ihr Schicksal besiegelt zu sein. Entweder sie starb hier oder durch Meteor, denn sie hatte es nicht geschafft Cloud alles zu erzählen, um ihn so womöglich von einer schlimmen Tat abzubringen. Genau wie es auch bei Aeris gewesen war. Kim hatte gewusst, dass sie sterben würde, aber sie hatte nichts unternommen.

Sie hätte ihnen gleich zu beginn ihrer Reise alles beichten sollen, aber nein, Kim wollte ja unbedingt etwas ganz außergewöhnliches, brauchbares sein. Und was war daraus geworden? Nun, sie war in der Tat etwas außerordentliches. Außerordentlich dumm. Oh, und sie war auch brauchbar, zumindest für Sephiroth.

Seufzend stützte sie sich an der Felswand ab und bewegte sich langsam vorwärts.

Ihre Füße waren so gut wie abgestorben. Kim spürte nicht einmal mehr die Blasen, welche ihr vorher solche Qualen bereitet hatten.

Wie in Trance stolperte sie weiter, schaffte es irgendwie auf den Beinen zu bleiben und folgte einem Pfad der sie geradewegs zur Mitte des Kraters führte, wo sie hoffentlich auf Cloud und Co. traf. Doch auch Sephiroth lauerte hier unten. Was war, wenn sie auf ihn traf?

Bestimmt würde er nicht lange fackeln und sie umbringen- was denn auch sonst?

Aber noch war es nicht so weit, noch hatte Kim einen Grund wenigstens in dieser Hinsicht optimistisch zu sein.

Nach einigen Metern stand Kim vor einer Windfront, die wie ein Tornado um den weiterführenden Weg kreiste.

»Oh nein..« Brachte Kim heraus und starte den Sturm vor ihren Augen an, ohne zu wissen, wie sie hindurchkommen sollte. Es gab nur eine Möglichkeit; Einfach hindurchrennen.

Sicherlich war dies kein guter Plan, aber eine andere Wahl gab es nicht.

Sie holte tief Luft, nahm noch einmal all ihren Mut zusammen und ihre letzten Funken an Kraft, dann rannte sie los. Der Wirbel kam ihr sozusagen entgegengesprungen und Kim musste ihre Augen zukneifen, damit sie nicht Staub hineinbekam.

Es war das schwerste, was sie jemals zustande bringen musste. Der Wind zerrte so stark an ihr, dass er sie einfach mit sich riss und von den Füßen fegte, wie ein Blatt vom Baum.

Kim knallte hart auf den Boden und suchte nach einem Halt, konnte jedoch keinen finden und wurde weiter Richtung Abgrund gerissen.

Mit aller macht kämpfte sie gegen den Wind an, versuchte grabbelnd bis zu der anderen Seite des Schleiers zu kommen und scheiterte schließlich kurz vor ihrer Rettung.

Sie streckte die Hand aus, konnte mit ihr das Windfeld verlassen, doch dann schwanden ihre letzten Kraftreserven und sie wäre wirklich in die Tiefe gestürzt, hätte nicht jemand ihre Hand zu fassen gekommen und sie aus dem Wind gezogen.

Kim knallte gegen ihren Retter und fiel dann etwas benommen und mit einem unangenehmen Übelkeits- und Schwindelgefühl auf dem harten Steinboden.

Sie ließ ungefähr zwei Minuten verstreichen, dann begann sie zu versuchen, sich aufzurichten.

»Cloud.. du bist noch gerade rechtzeitig gekommen.. das war knapp.. ich dachte schon ich sei hops..« Stammelte Kim und starrte auf den Boden, mit einem widerlichem Gefühl in der Magengegend.

»Cloud? Wer sagt denn, dass ich Cloud bin?«

Schockiert sprengte Kim zurück, und wäre um ein haar wieder in dem Windfeld gelandet.

Diese Stimme gehörte nicht Cloud. Sie gehörte jemanden, von dem sie gehofft hatte ihn nie wieder zu sehen.

»Ich bitte dich! Zieh nicht so ein Gesicht.. da könnte man ja glatt glauben, dass du dich nicht freust mich wiederzusehen..« Seufzte Tseng von den Turks.

Im ersten Moment war Kim einfach nur Schockiert gewesen, ihn hier zu sehen, aber jetzt wandelte sich ihr Schockiert sein langsam in Angst um.

Sie erinnerte sich, was er das letzte mal zu ihr gesagt hatte: »beim nächsten mal bringe ich dich um!« Kim schluckte und sah sich rasch nach einem möglichen Fluchtweg um. Aber es gab keinen. Hinter ihr befand sich die Windfront und vor ihr stand der Turk, zu dem sich nun die anderen drei Mitglieder gesellten.

»So alleine? Wo ist denn der Rest?« Fragte Reno sarkastisch. Kim grinste beiläufig und antwortete halblaut »Ja.. alleine.. wie man unschwer erkennen kann..«

Langsam stand sie auf und überlegte dabei fieberhaft, wie sie es anstellen sollte hier heil wieder rauszukommen. Wieso hatten diese Hunde sie überhaupt erst gerettet?

Nur um sie dann selbst umbringen zu können?

»Du warst in der Vergangenheit ganz schön frech zu uns, findest du nicht auch?« Elena verschränkte die Arme. Kim lächelte verängstigt und nuschelte »Reicht euch ein Entschuldigung als Entschädigung?«

»So leicht kommst du uns dieses mal nicht davon!« Fauchte Reno und wollte nach Kim greifen, als Tseng seine Hand wegschlug.

»Tseng? Was soll das?« Fragte Reno überrascht und zog seine Hand zurück. Auch Kim und die anderen Turks sahen ihn fragend an.

Tseng verschränkte die Arme »Wir haben nicht den befehl sie festzunehmen oder umzubringen, oder?«

»ja.. aber..« Begann Reno, wurde jedoch sofort von Tsengs scharfer Stimme unterbrochen »Oder?« Er funkelte Reno an, der im ersten Augenblick den Anschein erweckte, er würde Tseng gleich an die Kehle gehen, sich dann aber eines besseren belehrte und ein »Nein, haben wir nicht, Tseng..« knurrte.

»Siehst du? Also lassen wir es bleiben und gehen! Das ist ein Befehl!« Fügte er kühl hinzu und drehte sich um. Murrend ging Reno an ihm vorbei, gefolgt von Rude und Elena, die völlig baff über das waren, was sie soeben mitanhören mussten.

»Man sieht sich.. pass auf dich auf!« Sagte Tseng und wollte den Anderen nach, als Kim kurzerhand mit schnellen Schritten auf ihn zu ging und knapp hinter ihm stehen blieb.

»Verlasst den Krater! Sonst werdet ihr umgebracht..« Sagte sie ernst.

Das war sie ihm schuldig. Die Turks mochten böse sein, aber Kim sah keinen grund darin, sie sterben zu lassen, und Tseng hatte ihr nun schon zweimal das Leben gerettet, aus welchem Grund auch immer.

»Wieso?« Fragte er und blieb mit dem Rücken zu Kim stehen.

»Nun, weil.. weil hier bald alles einstürzen wird...« sagte Kim und dachte daran, was passieren würde, würde Weapon erwachen und Sephiroth die schwarze Substanz besitzen.

»Verstehe.. ist das die Zukunft die du gesehen hast?«

»Das ist kein Witz! Ich meine das Ernst!«

»Ich weiß.. man hört es aus deiner Stimme heraus..« Gab Tseng zurück und sah zu den andren Turks, die etwas abseits auf ihn warteten.

»Ihr habt gehört was die kleine Prophetin gesagt hat! Lasst uns gehen!« Rief er ihnen zu und folgte ihnen dann wortlos ins Ungewisse.

Kim sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren, dann ging auch sie weiter.

Sie wusste nicht, ob die Turks ihrem Rat folgen würden, oder ob sie weiterhin hier unten Rufus Befehle ausüben würden, aber wenigstens hatte sie, sie gewarnt.

Erschöpfter als zuvor sprang sie über einen kleinen Abhang hinweg und strauchelte dann weiter den Pfad entlang, um hoffentlich bald am Ziel zu sein.

Ihr Weg führte sie vorbei an einem Parallelpfad, der sich auf der anderen Seite einer Schlucht befand, und dem eine Gruppe Männer mit Kutten folgte.

Es konnte nicht mehr weit sein.

Und tatsächlich erreichte Kim das Ende ihres Pfades. Doch hier gab es nichts. Es war eine einfache Plattform, ohne Anzeichen von Leben.

»verdammt!« Schrie Kim aus und ließ sich auf ihre Knie fallen.

Wieso war hier nichts?

Sie seufzte laut und stierte in die Höhe.

Wohin sollte sie denn nun gehen?

Wo sollte sie noch suchen?

Der Krater war einfach zu groß für sie.

Kim stand auf und beschloss sich mal den Rand der Plattform anzusehen, und vielleicht kam sie so endlich irgendwo hin, wo es ihr etwas nützte.

Und tatsächlich; An der Plattform befand sich eine Art Treppe, die runter auf den Boden des Kraters führte. Kim jubelte auf und begann nun mit dem Abstieg.

Bald hatte sie es geschafft, und vielleicht kam sie sogar noch rechtzeitig um etwas schlimmes verhindern zu können.

»Hallo?« Rief Kim, als sie unten angekommen war und sah sich schwer Atmend um, doch außer einer Wand, die verblüffende Ähnlichkeit mit Metall hatte, war nichts zu sehen.

Wütend setzte sie sich hin und beschloss hier einfach sitzen zu bleiben.

Wenn niemand kam, dann hatte sie eben Pech. Sie würde so, oder so nicht mehr lebend hier rauskommen. Seufzend schloss sie die Augen und wäre wohl eingeschlafen, hätte in diesem Moment nicht eine Stimme etwas zu ihr gesagt »Aufstehen!«

Kim schrak auf und blickte genau in die Gesichter von Rufus, Heidegger und Scarlett.

Sie war in der tat sofort auf den Beinen und ging einige Schritte zurück, als zwei Soldaten ihre Gewehre anlegten, bereit abzufeuern.

»Wen haben wir denn hier?« Fragte Rufus und musterte Kim, die mit klopfendem Herzen vor ihnen stand und nicht wusste, was sie tun sollte.

»Ghyhaha! Das ist die Kleine von dieser Terroristengruppe..« Lachte Heidegger und Rufus zischte »Das weiß ich auch«

Kim wollte etwas sagen, als in diesem Moment ihre Freunde wie aus dem Nichts auftauchten, zusammen mit Sephiroth, der abwartend zu Cloud sah.



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