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Old Egypt Love

Lügen und Intrigen aus vergangener Zeit
von

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Blutige Leidenschaft

„Hier endet es also! Dein Leben und meine Vergangenheit! Mit Beidem schließe ich hier und jetzt ab!“

Ein eiskaltes Lachen verließ die Kehle des Größeren und der Dolch in seiner Hand blitzte gefährlich auf. Er machte einen Schritt nach vorne, näher auf seinen ehemals besten Freund und nun größten Feind zu, wollte ihm nur noch den Tod bringen.

„Seth! Bitte, lass es sein! Komm zurück in den Palast als mein Hohepriester und lass uns das alles vergessen!“, bat Atemu erneut, doch er wurde nicht erhört. Schon lange war der Braunhaarige nicht mehr er selbst, die Macht des dunklen Gottes floss seit jenem Moment durch seinen Körper, als er das Mal des Seth in die Schulter gebrannt bekommen hatte. Von diesem Moment an hatte die Dunkelheit in seinem Herzen die Oberhand gewonnen.

Das grausige Lachen des Älteren verstummte bald wieder und vollkommen gefühllos starrte er den Pharao an, zischte mit leiser Stimme: „Jetzt wirst du bezahlen! Für alles! Für all die Schmerzen, die du mir zugefügt hast! Für all die Qualen, die ich durch dich erleiden musste! Und für die Narben, die ich deinetwegen auf meinem Rücken trage!“

Der Jüngere stockte. Die Narben, die Seth seinetwegen tragen muss? Wie kam er nur auf eine solche Vermutung?

„Aber... wie kommst du darauf, dass das meine Schuld ist?! Habe ich dich jemals geschlagen, jemals die Hand gegen dich erhoben oder dich für etwas Bestraft?!“

„Das nicht! Aber wenn es dich nicht geben würde, dann hätte dein Vater, der ach so große Pharao Akunumkanon mich nicht gezüchtigt! Er hat mich getrimmt, weil er dachte, ich wollte dich verführen! Nur, weil du immer in meiner Nähe warst! Deinetwegen musste ich leiden! Wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte ich ein viel besseres Leben gehabt!“

„Seth!! Du redest Unsinn!! Nicht mein Vater hat dich geschlagen und gezüchtigt, sondern deiner!!“

„Halt den Rand, ‚Pharao’!!! Auch wenn ich noch klein war, so weiß ich, dass Taho mich NIEMALS geschlagen hätte!!“

„Ich reden nicht von Taho!! Er war ein guter Vater, dass weiß selbst ich!! Nein Seth, ich spreche von deinem leiblichen Vater!! AKUNADIN!!!“

Entgeistert starrte der Braunhaarige Atemu an. Er wollte seinen Worten nicht trauen, doch aus irgendeinem Grund spürte der Junge, dass der Pharao die Wahrheit sprach. Doch ein plötzlicher Schwall aus Dunkelheit, der sein Herz flutete liess dieses Vertrauen in den Pharao sofort wieder brechen.

„NEIN!! DU LÜGST!! AKUNADIN UND ICH SIND NICHT MITEINANDER VERWANDT!!!“

„DOCH, SEID IHR!! Seth, verdammt, sieh es doch endlich ein!! AKUNADIN IST DEIN VATER!!! ER WAR ES, DER AKEM VERGEWALTIGT UND GETÖTET HAT!!! SEINETWEGEN MUSSTEST DU LEIDEN!!!“

Eine erdrückende und tödliche Stille breitete sich zwischen den beiden Jungen aus und keiner von ihnen wagte es sie zu durchbrechen, bis Atemu einmal schwer atmete und so leise er konnte meinte: „Ich weiß alles über dich, Seth. Über die Vergewaltigung deiner Mutter, über den Tod von Akem und Taho, über deinen kleinen Bruder Mokeph, über eure Flucht, die Begegnung mit Kisara und so weiter. Wenn ich wollte, könnte ich dir deine ganze Lebensgeschichte noch mal erzählen, aber das lasse ich jetzt bleiben, da ich erstens keine alten Wunden aufreißen will und es zweitens sowieso nicht die richtige Zeit und der richtige Ort ist um über solche Themen zu sprechen. Ich hab nur eine bitte an dich, Seth... komm zurück!“

In die beiden letzten Worte hatte Atemu all die Liebe und Zuneigung gelegt, die er für den Braunhaarigen, seinen Cousin, aufbringen konnte. Es war nicht die Art von Liebe wie Jono sie für ihn empfand, sondern seine ganz eigene Art... es war wie die Liebe zwischen Brüdern.
 

Während Atemu versuchte Seth mit Worten hinzuhalten und wieder zur Besinnung zu bringen hechelte Jono wie ein gehetzter Hund zwischen den Menschen und Monster durch. Er wagte es nicht stehen zu bleiben und sich umzusehen, da dadurch wertvolle Zeit verloren gehen würde. Zeit, die er brauchte um den Pharao und seinen Geliebten zu retten.

Würde Seth Atemu töten, so würde der dunkle Gott gewinnen und Ägypten wäre dem Untergang geweiht.

Würde jedoch Atemu Seth töten, so würde er bei den Göttern in Ungnade fallen und auch in Jono würde ein Teil sterben.

//Verdammt, ich muss sie rechtzeitig erreichen, sonst ist alles vorbei!!//

„Jono!!“

Erschrocken blieb der Junge stehen und drehte sich um. Hinter sich, ebenso wie vor sich nur tote und bewusstlose Menschen. Und gerade als der Blondschopf weiterlaufen und seinen Geliebten, sowie den Pharao retten wollte ertönte die Stimme noch mal, welche laut und doch sanft seinen Namen rief: „Jono, warte!!“
 

„Seth, ich bitte dich von ganzem Herzen, lass es gut sein!! Wir dürfen uns nicht bekriegen!! Wir sind doch... Cousins!!“

„Wir?! Cousins?! Ha! Das ich nicht lachen!! Mit dir Verwandt sein ist das Letzte, was ich will!!“

„Du kannst dich aber nicht dagegen wehren, Seth! In unseren Adern fließt dasselbe Blut und daran kann kein Gott was ändern!! Kein Göttervater und auch kein Brudermörder, vergiss das nicht!!“

Wütend knurrend steckte der Größere seinen Dolch weg und zog sein Schwert. Und Atemu tat es ihm gleich. Er wusste genau, dass er nicht länger fliehen konnte. Er musste sich ihm stellen.

Seinem Cousin.

Seinem eigen Fleisch und Blut.

Und auch wenn der Junge wusste, dass die Chancen nicht gut standen, so versprach er zum Wohle seines Volkes alles zu geben und so lange zu kämpfen, wie es ihm in dieser, schweren Situation möglich war.

„Los, Atemu!! Stell dich mir!! Zur letzten Schlacht!!“
 

Jonos Atem ging immer flacher und sein Blick war verschwommen und trüb. Er konnte kaum noch den Weg erkennen, welchen er lief, stolperte immer öfter über Sethpriester oder Soldaten des Pharaos, doch das war ihm egal. Er musste so schnell wie möglich zu den beiden letzten Kämpfenden. Denn jetzt sah er noch eine Möglichkeit, wie das ganze Desaster gut ausgehen konnte und weder Seth noch Atemu sterben musste. Doch kaum hatte er die Beiden entdeckt stockte er auch schon wieder.

Sie bekriegten sich.

Der Pharao und der Hohepriester waren in einen tödlichen Kampf verwickelt, unentwegt prallten ihre Schwerter aufeinander und erfüllten die, mit Spannung geladene Luft mit metallischem Klirren.

//Nein... verdammt, ich hab keine Zeit mehr!! Gleich wird einer von den Beiden sein Leben lassen!!//
 

So schnell er konnte wich Atemu den Schlägen Seths aus, welcher von Mal zu Mal stärker zuschlug. Seine Macht schien mit jeder verstreichenden Minute und jedem tödlichen Angriff noch stärker zu werden.

//Wie soll ich so gegen ihn gewinnen?!//

Der junge Pharao hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen, als plötzlich ein heftiger Windstoss aufkam und Seth eine Ladung Sand in die Augen blies. Dieser fluchte laut auf, liess sein Schwert achtlos auf den Boden fallen und versuchte das grausliche Zeug aus seinen Augen zu bekommen, was schwerer war als er dachte. Und Atemu reagierte schnell. Er rappelte sich wieder auf und hielt dem Älteren die Klinge an die Kehle. Als dieser seine missliche Lage erkannte spuckte er einen leisen Fluch aus und starrte seinen Peiniger mit eiskalten Augen an.

„Seth, ich bitte dich noch mal, komm zurück in den Palast und lass den bösen Gott mitsamt seiner Macht hinter dir! Du bist auch ohne ihn stark und mächtig!“

„Was weißt du schon wie es ist immer nur Zweiter zu sein! Weißt du, wie es ist, wenn man alles was man liebt eines Tages verliert?! Eltern, Geschwister, die wahre Liebe?! Nein, du weißt es nicht, du hast immer bekommen was du wolltest und wenn es mal nicht nach deinem Kopf ging hast du dir genommen was du wolltest! Also erzähle mir nichts von Stärke und Macht!!“, zischte der Blauäugige verächtlich und Atemu glaubte eine Träne in den Augen des Jungen entdecken zu können. Doch noch bevor er was sagen konnte hatte Seth erneut seinen Dolch gezückt und mit einer geschickten Drehung die gesamte Lage verändert. Das Schwert des Pharaos flog einige Meter außer Reichweite und als er einen Schritt zurückweichen wollte stolperte der Jüngere nur über seine eigenen Beine und landete erneut im Sand, den Blick nicht von seinem ehemaligen Hohepriester abgewandt.

Dieser drohte leise und mit tödlicher Stimme: „Sag ‚Lebe wohl’, PHARAO!!!“

Ängstlich schloss dieser die Augen und hörte schon den Dolch auf sich zurasen, als plötzlich...
 

„SETH!!!“

Tränen standen dem Blonden in den Augen, doch er hielt sie tapfer zurück, wischte sich die paar, die ihm über die Wangen liefen mit einer Hand weg. Durch seinen Ruf hatte er den Braunhaarigen gerade noch davon abhalten können den Pharao umzubringen. Beide sahen Jono überrascht an und rührten sich keinen Millimeter, während der Sklave all seinen Mut zusammen nahm und sich direkt neben den Hohepriester stellte.

„Seth, bitte lass es sein!! Das alles hat doch keinen Sinn!!“

„Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein, du minderwertiger Sklave!!“

„Beleidige mich ruhig! Beschimpfe mich, schlag mich, mach mit mir was du willst... ich hab es verdient...“

Überrascht zog Seth eine Augenbraue hoch und lauschte aufmerksam den Worten des Blonden. Wenn dieser schon mal erlaubte alles mit sich zu machen dann wollte der Andere natürlich auch wissen woher dieser Sinneswandel kam. Und als hätte Jono die Gedanken seines Geliebten gelesen antwortete dieser: „Sieh dich doch mal um, Seth! So viele Menschen und Monster sind hier, die ihr Leben gelassen haben! Von hier aus mag es zwar selbstverständlich aussehen, dass Soldaten und ihre KAs sterben, aber denk doch mal an ihre Familien! An ihre Frauen und Kinder! Was werden sie sagen, wenn ihre Väter und Ehemänner nicht wiederkommen!“

„Woher soll ich wissen, wie sich die Menschen fühlen?!“

„Wie hast du dich gefühlt, als deine Eltern starben... oder als Mokeph verschwand... und Kisara? Wie hast du dich gefühlt, als sie starb?!“

Seth schluckte schwer. Da hatte der Sklave einen Glückstreffer gemacht, denn in der Tat war seine Vergangenheit Seths größte Schwäche. Oft war er nächtelang wach gelegen und hatte geweint. Selbst als er Jono schon kannte war er oft noch aufgewacht und hatte geweint. Nur, was er nicht wusste war, dass der Blondschopf das alles mitbekommen hatte.

„Seth, ich verstehe deine Wut und deinen Zorn auf Atemu und den Rest der Welt. Du hast wirklich viel Leid ertragen müssen, mehr als so mancher normale Mensch aushält. Aber was ich nicht verstehe ist, wie du darauf kommst, dass Atemus Vater dich geschlagen hat!! Du kanntest ihn doch! Und du hast so gut über ihn gesprochen, ebenso wie Mahado, Priester Shada und Priester Karimu! Woher also dieser plötzliche Hass?!“

„Dummer Junge, rede nicht von Dingen, von denen du nichts verstehst!!“

„Du hast recht, Seth, ich verstehe es nicht! Ich verstehe nicht, wieso du und dein Cousin gegeneinander kämpfen, ich verstehe nicht, wie tief dein Hass verankert ist oder wie groß die Macht des dunklen Gottes ist. Und ich verstehe nicht, wieso wir beide, du und ich, hier auf dem blutüberströmten Schlachtfeld stehen und nicht im Palast in deinen Gemächern liegen und uns gegenseitig sagen, wie sehr wir uns Lieben! Aber was ich verstehe, Seth, dass ist, dass DU ALLE VERRÄTST, DIE AN DICH GLAUBEN!!!“

Und erneut stiegen Jono Tränen in die Augen, jedoch versuchte er diesmal nicht sie zurückzuhalten sondern gewährte ihnen freien Lauf. Seth sollte sehen wie sehr der Blondschopf litt, er sollte sehen wie sehr er seinen Geliebten vermisste. Dieser jedoch rührte sich keinen Millimeter, starrte nur abweisend auf den Jungen vor sich.

„Was willst du eigentlich, Jono??“, fragte er mit kalter, fast schon gelangweilter Stimme.

Der Angesprochene schluckte einmal schwer ehe er ruhig und beherrscht sagte: „Sieh dir dein KA an, Seth! Sieh dir an, was du aus dem weißen Drachen gemacht hast...“

Und Seth tat wie ihm geheißen. Er wandte sich tatsächlich zur Seite und starrte auf den ehemals weißen Drachen, dessen Schuppen inzwischen zwischen grau und schwarz wechselten.

„Ja, und? Was soll mit ihm sein??“

„Siehst du das wirklich nicht? Siehst du nicht, wie seine prächtigen, weißen Schuppen grau werden und er seine Reinheit verliert?“

„Natürlich sehe ich das. Und?“

„Bist du echt so schwer von Begriff?! Hast du schon vergessen, wessen KA der Drache ist?! SETH, VERDAMMT, DU TÖTEST DIE SEELE VON KISARA!!! DU BRINGST SIE UM!!!“

Entgeistert starrte der Braunhaarigen den Kleineren an, zischte mit leiser, bedrohlicher Stimme: „Niemals! Niemals würde ich Kisara wehtun!“

„ABER DU TUST ES, SETH!! DU TUST IHR WEH!!! UND WEISST DU, WAS DAS SCHLIMMSTE IST?! ICH SPÜRE IHREN SCHMERZ!!! ICH SPÜRE IHN SO DEUTLICH, ALS WÄRE ER MEIN EIGENER!!!! Und... es tut so weh, Seth... es tut so unglaublich weh...“

Jonos Körper zitterte stark und seine Beine drohten nachzugeben, doch der Junge hielt sich wacker aufrecht. Er durfte jetzt nicht aufgeben, dass hatte er Kisara versprochen.

„Das Auge des Udjat hat mir erlaubt mit ihr zu sprechen!! Seth, ich habe sie gesehen!! Und sie hat mich gebeten dir auszurichten, dass sie dich immer noch liebt!! Sehr sogar!! Und du sollst dich vom dunklen Gott losreißen und wieder zu Atemu zurückkehren. Bitte, Seth... erfülle Kisaras Wunsch!!“

Und tatsächlich, Seth schloss seine Augen und dachte über die Worte des Jüngeren nach. Und über seine geliebte Kisara.

„Ich liebe dich auch, Seth... bitte, komm zu mir zurück...“, wisperte Jono in der Hoffnung noch etwas zu erreichen, doch da täuschte er sich. Ohne jegliche Vorwarnung riss der Hohepriester die Augen auf und schrie mit bebender Stimme: „DU LÜGST!!! DU LÜGST GENAUSO WIE ATEMU MICH BELOGEN HAT!!! KISARA IST TOT!!! DU KANNST NICHT MIT IHR GESPROCHEN HABEN!!! UND DEINE LIEBE IST AUCH NICHTS WEITER ALS SCHEIN!!! DU SPIELST MIR DOCH NUR WAS VOR!!!“

„Das ist nicht wahr!!!“

„RUHE!!! Ich werde zu Ende bringen, weswegen ich hier bin!!“

Und ohne jegliche Vorwarnung umklammerte der Braunhaarige seinen Dolch noch mal etwas fester und stürmte auf Atemu, der sich ein paar Schritte wegbewegt hatte zu. Dieser kniff erschrocken die Augen zu als auch schon das Geräusch der Klinge ertönte, welche sich in menschliches Fleisch bohrte und kurz darauf ein lauter, schmerzerfüllter Aufschrei... jedoch nicht der von Atemu selbst.

Als dieser die Augen öffnete erstarrte er sofort. Jono hatte beim Angriff des Größeren reagiert und sich dazwischen geworfen, die Klinge mit seinem eigenen Körper abgefangen, welche sich jetzt brutal in seine Brust bohrte.

Genauso wie der Pharao keuchte auch Seth entsetzt auf und zog seine Hand sofort wieder zurück, woraufhin Jono erschöpft zusammen sackte. Der Hohepriester fing ihn im letzten Moment auf ehe der Kleine zu Boden glitt, sank selbst auf die Knie und drückte den Körper des Blonden zitternd an sich.

„Nein! Warum hast du das getan?!“

„Du... daHHHAAAAArfst Atemu... niHHIIcht... töten... bitte, Seth... ARGH!!!“

„Ssshhhssshhh, sei Ruhig! Du darfst jetzt nicht sprechen... oh Jono, du Dummkopf! Ich... das war es nicht, was ich wollte...“

„Bitte Seth... ma... hach dir kein... keinen Kopf... es war Schicksal... das einer... einer stirbt... und besser i... ich Strassenköter... mu... uss dran glauHAAAAAauben... als du... oder... Atemu...“

Die Stimme Jonos wurde von Mal zu Mal schwächer und man konnte förmlich zusehen, wie das Leben ihn verließ. Und obwohl sein Geliebter im Sterben lag musste der Hohepriester schmunzeln.

„Selbst im Angesicht des Todes reißt du noch Witze... Dummkopf...“

„Das... hast du schon... schon mal gesagt... gerade... eben...“, auch auf Jonos Lippen schlich sich ein leichtes Grinsen und er atmete immer schwerer. Nach einem besonders tiefen Atemzug schloss der Junge die Augen und sammelte deine letzten Kraftreserven ehe er mit aller Macht, die er noch hatte seine Hände hob und an das Gesicht des Braunhaarigen legte. Langsam zog er ihn zu sich herunter und Seth folgte der Aufforderung nur zu gerne. Jedoch, kurz bevor sich ihre Lippen berührten hielt Jono noch mal inne und röchelte leise: „Dieser Kuss... das wird... unser Letzter... ich... ich werde Seth... verbannen... der dunkle Gott wird dich... aahh... er wird dich... nie wieder quälen... mein Geliebter...“

„Nein... bitte Jono, ich will das nicht!! Lieber ertrage ich alle Qualen dieser Welt als ohne dich zu Leben!! Bitte, lass mich nicht allein!!“, hauchte Seth unter Tränen und legte seinen Kopf an den Hals des Blonden. Dieser meinte leise und traurig Lächelnd: „Es ist mein Schicksal... bitte Seth, sei nicht traurig... ich verspreche dir, eines Tages wirst du deine große Liebe... wieder sehen... Kisara hat es doch versprochen...“

Schnell hob Seth den Kopf wieder und blickte Jono mit verheultem Gesicht an. Etwas lauter als zuvor sagte er plötzlich: „Nein!! Nein, ich will nicht Kisara wieder sehen!! Ja, ich habe sie geliebt, sie war mir wichtiger als alles andere!! Aber dich Liebe ich noch viel mehr!! Jono, DU bist meine große Liebe!! Ich weiß es jetzt, ich hab es begriffen!!“

„Dann... lass mich dir... helfen... und Seth... verbannen...“

Mühsam legte Jono seine Arme um Seths Nacken während dieser sich, am ganzen Körper zitternd immer näher zu seinen Geliebten beugte. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten haute Jono ein letztes ‚Ich liebe dich, Seth...’ und dieser erwiderte es ebenso leise: „Ich liebe dich auch, Jono...“

Und als sich ihre Lippen endlich vereinten, zu ihrem letzten Kuss, da spürte Seth alles, was er in einem solchen Moment nur fühlen konnte.

Jonos Liebe, seine Zuneigung, Sehnsucht, das Verlangen, aber auch die Macht des Horus, welche sich in seinem Körper ausbreitete und die Macht des dunklen Gottes auf Ewig aus dem Körper des Braunhaarigen verbannte.

Atemu saß während es ganzen Schauspiels nur daneben und beobachtete, wie das Udjat-Auge um Jonos Hals hell zu leuchten begann und das gesamte Schlachtfeld mit seinem Licht in Wärme und Geborgenheit tauchte. Und wie durch ein Wunder wachten all jene, die durch die Macht des Gottes Seth dem Tode nahe gewesen waren, egal ob Mensch oder Monster, wieder auf.

Traurig löste Seth sich wieder von dem Blondschopf und sah ihm noch mal tief in die Augen. Schwerfällig und mit letzter Kraft formte Jono ein Stummes ‚Lebe wohl, mein geliebter Drache’, ehe seine Augen sich für immer schlossen.

Und als Seth spürte, wie der Atem des Kleineren versiegte stieß er einen Schrei aus, der über dem gesamten Schlachtfeld wieder hallte. Und jeder, ob Mensch oder Monster, der diesen Schrei hörte wurde unweigerlich zu Tränen gerührt, denn der Schrei trug all den Schmerz und das Leid in sich, welches in Seths Herzen war.

Und als wollte der Wind ihre Geschichte erzählen nahm er den Schrei des jungen Hohepriesters in sich auf und trug ihn weiter, immer weiter... sodass auch jeder ihn hören konnte...
 

Lebe wohl, mein geliebter Drache...

Wir werden uns wieder sehen...

Versprochen...
 

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Und das hier war das letzte Chapter ^^'

Ich hab ne wichtige Frage an euch: Wenn ich den Epilog als Epilog und nicht als Chapter hochgeladen hab, kann ich dann immer noch ein Kapitel hochladen oder nich? Das is wichtig fürs Zusatzchapter ^^'
 

Und noch was, ich bin bis 19ten nicht da, weil wir in Italien Urlaub machen XD Näheres dazu in meinem Weblog ^^
 

Ich hoffe euch hat der Teil gefallen ^.~ Ich mag ihn, irgendwie XD (Aber nur das letzte Drittel XD)
 

Bis dann, Joey XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dark-Unicorn
2005-12-08T20:05:16+00:00 08.12.2005 21:05
Oh Mann, wie traurig. *schnief*
Was hast du getan? Jetzt hast du den Armen umgebracht. T.T
Das hatte er doch nun wirklich nicht verdient. u.u

Ein sehr bewegendes Chapter. Vor allem die Sache mit Kisara hat mir sehr gefallen. Das war sehr überraschend. Schade, dass es nicht geklappt hat, Seth davon zu überzeugen.
Oh Mann. >.<
Das war wirklich ein trauriges Ende. Zwar ist es auch schön, dass Jono und Seth sich nochmal geküsst haben und dadurch das Böse verschwunden ist und auch alle Monster und Menschen wieder aufgewacht sind, aber Jono wird dadurch nicht wieder lebendig. Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, wie Seth glücklich werden soll, wenn er ohne seine große Liebe weiterleben soll. (Das war so ein süßes Geständnis. ^^)

Na ja, den Epilog hebe ich mir für morgen auf. Muss erstmal dieses verwirrende Ende verarbeiten. u.u

Bis denn.
Das Dany-Häschen
Von:  Tainja
2005-10-14T18:12:06+00:00 14.10.2005 20:12
T______T *heul* zu tränen gerührt..ich habs ja schon befürchtet, aber das du es wirklich machst! buhuhuhu...
aber ein gutes ende...ein gutes so letzets chapter, ein gutes kampf ende...*seufz*
*erst mal tränen wegmachen muss*
Von: abgemeldet
2005-09-10T17:58:05+00:00 10.09.2005 19:58
*snief* wie süß *schluchz* *tränewegwisch*
WARUM MUSSTE JONO STERBEN??? WARUM???
Ach manno, naja war trotzdem *nochmasnief* schön. Irgendwie...
*wiederlächel* also nehmt es nicht zu tragisch die zwei sehen sich später ja wieder ;) Ich meine als Joey und Seto^^
Also net traurig sein Leutz^^
*lol* Euer Lolchen
Von:  RagnorFell
2005-08-30T10:36:44+00:00 30.08.2005 12:36
*heul* warum musste er sterben. ich heule nen zweiten reihn zusammen. echt toll aber soho traurig.
Von: abgemeldet
2005-08-28T09:12:09+00:00 28.08.2005 11:12
Tut mir leid, für die Verspätung. Ich habe das Kappi erst jetzt entdeckt.
Sehr traurig, unheimlich tragisch und dramatisch.
Das war ein Kappi, das mich wirklich umgehauen hat. Super geschrieben, traurig und spannend.

Liebste Grüßchen
wilderness
Von: abgemeldet
2005-08-19T19:22:50+00:00 19.08.2005 21:22
on man! das is echt traurig. ich hab sogar tränen verloren. ich hab ja gewusst das einer stirbt, wahrscheinlich schon vor den anderen. aber du hast das so toll geschrieben. echt der hammer.
Von: abgemeldet
2005-08-18T18:41:14+00:00 18.08.2005 20:41
also echt, als ich das chap gestern gelesen habe, musste ich auch fast heulen! das ist echt sowas von heftig!!
habe deine fic vor ein paar tagen entdeckt und sämtliche kapitel verschlungen! einfach nur genial!
und jetzt sitze ich hier und warte sehnsüchtig auf den epilog!
oh, armer jono... *snif*
*schon wieder heulen könnte*
ich komm gar nicht drüber weg o.o

sum *knuff*
Von:  Ani-sama
2005-08-08T19:31:28+00:00 08.08.2005 21:31
wääääääääääääääääääääääääääähhhhh!! ;____; *heul* das ist gemein, wieso ausgerechnet jonou? TT_______TT
*flenn schluchz* das ist fies, nicht er, nicht er, nicht er!!! ><" ;.; er soll wieder leben, das ist gemein ;_____________; *snifz* wäääääh T^T wie traurig ;^; >< mach ihn wieder wach, los, sofort!!! >___< ;_;
*in den schlaf heul* wäääh ;__;
Von:  Lazaruskind
2005-08-08T18:48:26+00:00 08.08.2005 20:48
;____________________________________________________________;
Wie kannst du nur?>< Das ist böse >< Das ist sehr sehr sehr böse;____;"""""
Wha>_____________________________________< Wie gemein;__; *heul* ARGH X__x ich hasse solchen Enden, aber andererseits liebe ich sie auch uU aber nur wenn ich sie selbst schreiben darf ¬¬
Das ist so .... traurig;___; *davontrippel* ._.
Von:  Lola
2005-08-08T16:39:29+00:00 08.08.2005 18:39
Oh mein Gott!!! *heul* Ich sitz hier und heul wie ein Wasserfall! Boah wie traurig! Wie kannst du sowas als ende schreiben? Obwohl es natürlich passt, aber... man echt traurig!


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